Inhaltsverzeichnis
(01) Ein Rundgang durch das Haus des Messias (Teil 1)
(02) Ein Rundgang durch das Haus des Messias (Teil 2)
(03) Die Reihenfolge im Heiligtum in der Offenbarung
(04) Der Kalender des Messias
(05) Einleitende Bemerkungen zu den Festen
(06) Das geschichtliche Passahfest
(07) Passah - Die Ankündigung
(08) Der Hohe Sabbat und die ungesäuerten Brote
(09) Das Fest der Erstlingsfrüchte
(10) Die drei Tage und drei Nächte
(11) Das Pfingstfest (Teil 1)
(12) Das Pfingstfest (Teil 2)
(13) Der Herr ist unser Fels
(14) Die Befehlskette Gottes
(15) Das Posaunenfest
(16) Der Versöhnungstag
(17) Leben am Versöhnungstag
(18) Das Laubhüttenfest
(19) Das Fest der Einweihung und...
(20) Müssen wir die Feste halten?
(21) Schatten zukünftiger Dinge
(22) Der Sabbat und die Feste
(23) Die Lunisolar-Täuschung
(24) Klimawandel - ist er Wirklichkeit?
(01) Ein Rundgang durch das Haus des Messias (Teil 1)
Das erste, was ich sagen möchte, ist, daß wir diese Woche einen Anruf von jemandem erhielten, der etwas verzweifelt war. Diese Person sagte: "Ich habe bemerkt, daß Sie eine Serie über die hebräischen Feste haben", und dann fragte er: "Wann werden Sie nun die christlichen Feste studieren?"
Nun, Tatsache ist, daß der Grund, warum diese Serie "Die hebräischen Feste" heißt, der ist, daß Gott Israel die hebräischen Feste gab. Gott gab Israel den Kalender im Alten Testament. Es ist so ähnlich wie der Apostel Paulus, er sagte:
"Das Heil kommt von den Juden."
Nun, wir wissen, daß die Juden uns nicht erlösen. Es bedeutet ganz einfach, daß Gott alle Darstellungen der Schritte Jesu zur Erlösung, den Juden gegeben hat, durch die Schriften des Alten Testaments. Und so könnte man dies auch als den "Kalender der Ereignisse des Messias" bezeichnen.
Ich möchte erwähnen, daß es einige Wiederholungen von Inhalten geben wird. Einige von Euch wissen, daß ich eine Serie über das hebräische Heiligtum gemacht habe, eine 32-teilige Serie. * (1) Diese Serie wird einiges von dem Inhalt der Serie über das Heiligtum enthalten. Es ist unmöglich, die Feste zu studieren, ohne die Feste mit dem Heiligtum zu verbinden, weil es Heiligtumsfeste sind. Und so wird es einige Überschneidungen geben. Aber der größte Teil des Lehrstoffes, den wir studieren werden, wird neue Unterlagen enthalten.
Nun könnten einige Leute sagen:
"Nun ja, wir haben die Feste studiert. Wir wissen alles über das Passahfest, die ungesäuerten Brote, die Erstlingsfrüchte und Pfingsten. Wir haben alles darüber gehört."
Aber wißt Ihr, es gibt immer neue Erkenntnisse aus den Dingen zu gewinnen, die wir schon studiert haben, und nicht nur das, es ist immer gut, die Themen zu wiederholen, denn durch die Wiederholung werden die Themen in unserem Gedächtnis verankert.
Jetzt möchte ich den Lehrstoff erwähnen. Es gibt einen bestimmten Stoff, der sehr wichtig ist, den wir im Laufe dieser Woche lesen werden. In unserem letzten gemeinsamen Vortrag werde ich mich mit dem so genannten "Lunisolar-Sabbat" beschäftigen. Das ist ein wachsendes Problem in der Adventgemeinde. Die Vorstellung ist, daß wir den wöchentlichen Sabbat nicht nur den Bewegungen der Sonne halten müssen, sondern auch auf den Bewegungen des Mondes. Und so ist dieses Buch, das übrigens das einzige Buch ist, das ich kenne, das sich mit dem Thema befaßt, das der Vorstellung widerspricht, daß man den "Lunisolar-Sabbat" feiern muß, sehr wichtig. Es trägt den Titel "The Lunar Sabbath Conspiracy", zu deutsch: "Die Mond-Sabbat-Verschwörung", es hat viel wertvollen Lesestoff darin. Ich werde einige der Inhalte dieses Buches in diesem besonderen Vortrag verwenden. Dieses Buch wurde von einem Laien geschrieben, aber es ist sehr gut erforscht, und sehr, sehr gut geschrieben.
Schauen wir uns das Inhaltsverzeichnis an, und ich möchte genau aufzeigen, womit wir uns im Laufe dieser Woche beschäftigen werden.
Im Inhaltsverzeichnis werdet Ihr sehen, daß bestimmte Begriffe fett gedruckt sind. Diese fettgedruckten Begriffe sind die Feste, und unter jedem dieser Bereiche befinden sich natürlich Informationen und Kommentare zu den Festen.
So werdet Ihr zum Beispiel sehen, daß Ziffer 5 die Ankündigung des Passahfestes ist, und alles, was darunter steht, handelt direkt vom Passahfest.
Dann haben wir das Fest der ungesäuerten Brote, und es gibt ein Dokument darunter, das wir uns ansehen werden.
Dann das Fest der Erstlingsfrüchte und wir werden uns mit dem Thema der drei Tage und drei Nächte beschäftigen.
Da gibt es sehr interessanten Lesestoff, der von Adventisten noch nicht wirklich angeschaut wurde. Na ja, manche Leute sagen: "Nun, es müssen 72 Stunden sein." Oder einige Leute sagen: "Nun, weißt du, es ist einschließlich der Berechnung." Aber sehr selten schauen die Leute auf Jona Kapitel 2, denn man muß auf Jona Kapitel 2 schauen, denn Jesus sagte:
"Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein." (Matthäus 12:40)
Und so hat Jona Kapitel 2, die Erfahrung von Jona im Bauch des Fisches. Dieses Kapitel enthält den Schlüssel zum Verständnis der "drei Tage und drei Nächte". Und so werden wir dies in das Studium der "Erstlingsfrüchte" einbeziehen.
Und dann werdet Ihr unter Ziffer 13, das Pfingstfest finden.
Dann Ziffer 19, das Fest der Posaunen - das sind die Herbstfeste.
Und Ihr werdet feststellen, daß ich dort auf einen anderen Lehrplan verweise, nämlich "Your Redemption Draweth Nigh", zu deutsch, "Eure Erlösung naht". Das ist ein Lehrplan, den wir bei unserem letzten Gipfeltreffen im Oktober letzten Jahres verwendet haben, es ist ein ausführliches Studium von Offenbarung Kapitel 10, welches die beste Beschreibung des Posaunenfestes ist, die ich in der ganzen Bibel gefunden habe. Und so werden wir einen Blick auf diese Unterlagen werfen.
Dann gibt es in Jesaja 58 eine gewaltige Beschreibung des "Festes der Posaunen", ob Ihr es glaubt oder nicht. Es wird über das Blasen der Posaune gesprochen, es wird von einem Fasten gesprochen, es wird von der Trübsal der Seele gesprochen, ganz klar wird der Sabbat auch mit dem Fest der Posaunen in Verbindung gebracht, denn der Sabbat wird im Zusammenhang mit Jesaja 58 erwähnt.
Wir werden einen Blick auf verschiedene Dokumente werfen, die den "Versöhnungstag" betreffen. Und schließlich werden wir uns mit dem "Laubhüttenfest" beschäftigen.
Dies sind die Feste, die Mose gegeben wurden. Wir werden aber auch einen Blick auf das "Fest der Einweihung" werfen. Ihr werdet Euch jetzt vielleicht fragen:
"Fest der Einweihung? Was ist das?"
Das "Fest der Einweihung" ist ein nachbiblisches Fest, das zum Gedenken an die Wiedereinweihung des jüdischen Tempels in der Zeit der Makkabäer, zur Zeit des Antiochus Epiphanes, eingeführt wurde. Und wohlmöglich fragt Ihr Euch:
"Nun, warum sollten wir uns ausgerechnet mit diesem Fest beschäftigen?"
Denn die Bibel sagt uns, daß Jesus zum "Fest der Einweihung" nach Jerusalem ging. Obwohl es also in dem Sinne nachbiblisch ist, daß es erst nach dem Entstehen der Bibel oder des Alten Testaments eingeführt wurde, beobachtete Jesus dieses Fest, und so werden wir feststellen, daß dieses Fest eine sehr enge Beziehung zu der Jahreszeit hat, in der Maria mit Jesus schwanger wurde. Ich werde Euch auch anhand einer Zeittafel im Lukasevangelium zeigen, daß Jesus höchstwahrscheinlich während des "Festes der Einweihung" empfangen wurde, und Er wurde tatsächlich während des "Laubhüttenfestes" geboren. Und wir werden dies in zeitlicher Reihenfolge studieren.
Und dann befassen wir uns schließlich mit der Frage, die alle beschäftigt: Müssen wir die Feste halten? Und wißt Ihr, einige Leute sagen ja; einige Leute sagen nein; und einige Leute machen es zu einer Frage der Erlösung, sie sagen, wenn man die Feste nicht hält, dann geht man verloren. Sie sagen, es ist genauso wichtig, die Feste zu halten, wie den Siebenten-Tags-Sabbat zu heilig zu halten.
Ihr werdet feststellen, daß es eine lange Liste von Argumenten gibt, die für das Halten der Feste angeführt werden, und wir werden uns all diese besonderen Argumente im Laufe unseres Studiums ansehen.
Vor einigen Jahren habe ich diese besondere Power Point Präsentation entwickelt. Dieses Diagramm zeigt das Muster des "Auszugs". Wir können die Feste nicht verstehen, ohne dieses Muster zu verstehen, und im Grunde geht es durch mehrere Bereiche, in denen das Muster von 2. Mose, also dem Muster des "Auszugs", befolgt wird. *(2)
Erstens die Reihenfolge des Heiligtums.
Zweitens das landwirtschaftliche Jahr der Juden.
Man kann die Feste nicht verstehen, ohne ihr landwirtschaftliches Jahr zu verstehen.
Die Feste des jüdischen Jahres.
Und dann ist da der Auszug von Christus.
Den Auszug Israels aus Ägypten.
Den Auszug der christlichen Kirche.
Unseren persönlichen Auszug.
Und dann gibt es da noch das Thema der Ehe und das Thema des Königtums in Israel. .
Alle diese folgen eigentlich einer gemeinsamen Spur, wenn wir uns mit dem Thema der hebräischen Feste beschäftigen.
So, das war jetzt erstmal die Einführung. Was wir heute in unserem Studium machen wollen, ist folgendes:
Zunächst einmal einen Rundgang durch das "Haus des Messias" zu machen. Was ist das "Haus des Messias"? Das Heiligtum ist Sein Haus, richtig? Also werden wir Jesus Schritt für Schritt durch Sein Haus folgen. Er wird uns herumführen, wenn man so sagen kann.
Und danach werden wir einen Blick auf die Reihenfolge der Heiligtümer im Buch der Offenbarung werfen. Das Buch der Offenbarung folgt der genauen Abfolge des Heiligtums von Wohnung zu Wohnung, von Gegenstand zu Gegenstand.
Und dann, in unserem dritten gemeinsamen Studium, werden wir einen genaueren Blick auf den "Kalender des Messias" werfen, den Kalender der Feste. Wir werden uns die jeweiligen Daten für jedes der Ereignisse ansehen, die Jesus im Heiligtum durchführt.
Und dann werden wir das jüdische landwirtschaftliche Jahr besprechen. Die Feste sind mit dem landwirtschaftlichen Jahr verknüpft, insbesondere mit den drei Ernten:
Das erste ist die Gerstenernte zur Passahzeit.
Das zweite ist die Weizenernte zu Pfingsten
und das letzte Ernte ist die Obsternte am Ende des religiösen Jahres.
Wenn wir das jüdische Jahr der Landwirtschaft nicht verstehen, werden wir nie in der Lage sein, das Heiligtum oder die Feste zu verstehen. Und ich muß etwas sagen, daß hier in Fresno, diejenigen, die in Fresno leben, einen großen Vorteil gegenüber den Menschen haben, die an anderen Orten leben, weil Fresno praktisch in der gleichen Klimazone wie Israel liegt und die gleichen landwirtschaftlichen Produkte hat.
Erwähnt die Bibel Weintrauben? Ja. Erwähnt sie Granatäpfel? Ja. Erwähnt sie Mandeln? Erwähnt sie Feigen? Ja, ganz bestimmt. Wo werden diese Dinge produziert? Abgesehen von den Feigen vielleicht, wo werden sie produziert? In Fresno! Wißt Ihr, Fresno liegt in der subtropischen Zone, es hat ein mediterranes Wettermuster, und so haben diejenigen von uns, die hier sind, nun ja, eine feuchte Jahreszeit gegen Ende des Jahres, richtig trocken im Sommer. Nun, das ist die gleiche Art von Wettermuster, das man im Nahen Osten hat.
Machen wir also einen Rundgang durch das Haus des Messias. Wie Ihr wißt, ist die Weltanschauung der Siebenten-Tags-Adventisten einzigartig. Wir glauben, daß es ein universelles Problem gibt. Das Problem der Sünde ist nicht nur in dieser Welt, es ist ein universelles Problem, denn die Sünde hat ihren Ursprung im Himmel. Also muss die Lösung des Problems eine universelle Lösung für ein universelles Problem sein. Und so unternimmt Jesus Schritt für Schritt eine Reise, um dieses universelle Sündenproblem zu lösen. Die meisten Christen in diesen Tagen konzentrieren sich auf das Kreuz. Wenn man Christen fragt, was der wichtigste Gesichtspunkt des Dienstes von Christus ist, würden sie sofort sagen, es ist das Kreuz. Aber wir werden sehen, daß jeder Schritt von Jesus in seinem Dienst genauso wichtig ist wie jeder andere Schritt.
Schauen wir uns nun die verschiedenen Wohnungen oder die verschiedenen Schritte an, die Jesus durch Sein Haus geht. Machen wir nun einen Rundgang durch "das Haus des Messias".
Wir werden jeden dieser Punkte in ein paar Augenblicken auspacken. Ich möchte nur, daß Ihr Euch jetzt ein Gesamtbild macht.
Zuallererst haben wir das Werk Jesu im Lager, das ist der Ort, wo die Sünder leben, das ist der Ort, wo Jesus ein vollkommenes Gewand der Gerechtigkeit für Sein Volk webte. Er lebte ein makelloses Leben und webte ein Gewand der Rechtschaffenheit oder Gerechtigkeit.
Und dann ist da der Opferaltar. Wir bewegen uns jetzt vom Lager zum Heiligtum, wir haben den Opferaltar. Der Opferaltar stellt den Tod Christi dar, wo Jesus die Strafe für alle Sünden trug, die begangen wurden, gegenwärtig und auch in der Zukunft begangen werden.
Der nächste Punkt im Heiligtum, im Haus des Messias, ist das Wasserbecken, und wir werden feststellen, daß das Wasserbecken die Auferstehung Christi darstellt, um den nächsten Teil Seiner Mission zu erfüllen, das Sündenproblem zu lösen.
Dann, nach dem Wasserbecken, kommt das Heiligtum und im Heiligtum tritt Jesus für die einzelnen Menschen ein und wendet die Verdienste Seiner irdischen Arbeit auf die Menschen an, die sie für sich in Anspruch nehmen. Mit anderen Worten, Menschen, die Sein vollkommenes Leben und Seinen Tod in Anspruch nehmen, für die legt Jesus nun Fürsprache ein und nimmt Sein Leben und Seinen Tod und schreibt diese ihrem persönlichen Konto gut. Jesus verrichtet also im Heiligtum ein Werk der Fürbitte. Und natürlich, wenn Er Fürsprache einlegt, bringt Er die Sünden wo hinein? In das Heiligtum. Ja, sie sind mit Seinem Blut bedeckt, sie sind durch Sein Blut vergeben, aber trotzdem kommen sie in das Heiligtum und verunreinigen das Heiligtum. Mit anderen Worten, dem Sünder ist vergeben, der Sünder ist gereinigt, aber das Heiligtum ist verunreinigt.
Dann geht Jesus in das Allerheilige des Heiligtums, und im Allerheiligen besteht der Sinn darin, die Aufrichtigkeit der Reue zu prüfen. Vielleicht habt Ihr diese Ausdrucksweise noch nie gehört, aber der Zweck des Dienstes am Allerheiligen, des Untersuchungsgerichts, ist es, die Aufrichtigkeit der Reue einer Person festzustellen. Und woran zeigt sich, ob eine Person wirklich reumütig ist oder nicht? An ihren Werken. Kann man an den Werken nicht erkennen, ob wir wirklich reumütig sind oder nicht? Wir werden aus Gnade durch den Glauben gerettet, aber der Glaube wird durch Werke bewiesen, und wenn man keine Werke hat, zeigt das, daß der Glaube eine Täuschung war. Und so prüft Jesus im Allerheiligen die Aufrichtigkeit der Reue, die Echtheit der Reue, und Er prüft die Werke, um zu sehen, ob die Reue echt war oder nicht. Und dann, basierend auf der Entscheidung, wird der Name der Person im Buch des Lebens beibehalten oder aus dem Buch des Lebens gelöscht.
Und dann, nachdem alle Fälle des Volkes Gottes untersucht worden sind, geht Jesus vom Allerheiligen des Heiligtums zurück zum Eingang des Heiligtums, zurück zum Vorhof, und wer wartet an der Tür des Heiligtums? Ein Ziegenbock, den wir Azazel, den Sündenbock, nennen. Übrigens, Ihr wißt doch, daß der Vorhof die Erde ist, oder? Es gibt kein Gericht im himmlischen Heiligtum, weil die Arbeit des Gerichts von Jesus auf der Erde ausgeführt wurde. Er lebte im Lager, Er starb am Altar, Er ist sozusagen am Wasserbecken auferstanden, und dann geht Er in das Allerheilige. Es ist interessant, daß der Sündenbock am Eingang des Heiligtums ist, er ist im Vorhof. Wo ist Satan, wenn die tausendjährige Zeit anbricht? Er ist auf der Erde, und ein mächtiger Engel kommt herunter und legt ihn in Ketten und legt die Sünden, die aus dem Heiligtum gereinigt wurden, auf den Sündenbock.
Und danach kommt der schönste Teil. Noch einmal kehrt Jesus in das Lager zurück, wo Gottes Volk lebt, und Er wird für immer und ewig mit ihnen leben, "die Hütte Gottes wird bei den Menschen sein".
Und so schließt sich der Kreis, vom Lager zurück zum Lager.
Das ist also ein kurzer Überblick über die Tour durch "das Haus des Messias", und jetzt werden wir jeden dieser einzelnen Schritte auspacken. Wir gehen also zu dem Abschnitt, mit dem Titel "Lager".
Manchmal betonen Christen den Tod Christi so sehr, daß sie eine sehr wichtige Einzelheit vergessen, nämlich, daß, wenn Jesus kein makelloses Leben geführt hätte, Sein Tod nicht angenommen worden wäre. Wenn ich Euch also fragen würde, was wichtiger ist, das vollkommene Leben Christi oder Sein Tod für die Sünde, wie würde Eure Antwort lauten? Die Antwort würde "beides" lauten, oder? Beides. Das eine und das andere! Denn damit das Opfer angenommen werden konnte, mußte das Opfer ohne Makel sein, und das stellt das vollkommene Leben von Christus dar.
Wir sollten also nicht anfangen, das Heiligtum im Vorhof zu studieren. Wo müssen wir anfangen, das Heiligtum zu studieren? Im Lager, wo die Sünder leben. Jesus mußte kommen und mitten unter uns leben. Wir wollen nun Johannes 1:14 lesen. Es heißt dort:
"Und das Wort wurde Fleisch…"
Wie lautet das nächste Wort?
"…und…"
Was tat es?
"…wohnte…"
Das ist das gleiche Wort, das im Neuen Testament mit "zeltete" übersetzt wird. Ich möchte dieses Wort austauschen.
"Und das Wort wurde Fleisch und zeltete unter uns;…"
Man könnte es mit "Er schlug Sein Zelt bei uns auf" übersetzen. Mit anderen Worten: Er schlug Sein Zelt dort auf, wo unsere Zelte aufgeschlagen sind. Und dann heißt es:
"…und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit."
Ich möchte Euch etwas fragen: Was war die erste Folge der Sünde im Buch 1. Mose? Wie fand sich der Mensch vor? Er war nackt. Was macht die Sünde? Die Sünde macht uns nackt. Was muß Gott also tun, um uns wiederherzustellen? Er muß einen Weg finden, um unsere Nacktheit zu bedecken. Haben wir eine Möglichkeit, unsere Nacktheit zu bedecken? Nein. Also muß ein Gewand gewebt werden, um die Schande unserer Nacktheit zu bedecken. Aber wir können dieses Gewand nicht weben, ...
"... denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten."
Was ist also das erste, wozu Jesus gekommen ist? Er kam, um in unserer Mitte zu leben, um ein makelloses Gewand der Gerechtigkeit zu weben, das unsere Nacktheit bedecken kann.
Schauen wir uns nun 3. Mose 22:20-22 an. Wißt Ihr, es gibt Leute die das Alte Testament verunglimpfen. Sie sagen: "Oh, das Alte Testament, das war jüdisch, nun ja wir sind Christen des Neuen Testaments." Hört, es gibt keine Möglichkeit, das Neue Testament ohne das Alte zu verstehen. Wißt Ihr, es ist so, daß das Alte Testament das Fundament ist, das Neue Testament baut auf dem Alten Testament auf. Was passiert mit einem Gebäude, das kein Fundament hat? Es fällt in sich zusammen. Also macht das Alte Testament nicht klein, es ist eine sehr, sehr wichtige Reihe von Büchern.
Und hier haben wir eine Veranschaulichung. Diese Verse sagen uns, dass das Opfer ohne Fehler sein mußte, als es geopfert wurde. Es heißt dort in 3. Mose 22:20,
"Alles, was einen Fehler hat, sollt Ihr nicht opfern, denn es wird Euch nicht wohlgefällig machen. Und wenn jemand ein Dankopfer dem HERRN darbringen will, um ein Gelübde zu erfüllen oder aus freiem Willen, von Rindern oder Schafen, so soll das …"
Wie soll es sein?
"…so soll das ohne Gebrechen sein,…"
Warum?
"…damit es wohlgefällig sei. …"
Vergeßt das nicht! Es muß makellos sein, um angenommen zu werden. Angenommen von wem? Vom Vater, so ist es.
"…Es soll keinen Fehler haben. Ist es blind oder hat es ein gebrochenes Glied oder eine Wunde oder ein Geschwür oder Krätze oder Flechten, so sollt ihr es dem HERRN nicht opfern und davon kein Feueropfer bringen auf den Altar des HERRN."
Das ist der Grund, warum beim Passahfest keine Knochen des Lammes gebrochen werden durften, denn das Lamm mußte ohne Fehler sein.
Aber nicht nur das Lamm mußte ohne Fehler sein, auch der Priester sollte ohne Mängel sein. Natürlich sprechen wir hier körperlich, aber "körperlich" steht für "sittlich" im Fall von Jesus.
Seht dazu 3. Mose 21:17-21, der Priester mußte auch ohne Makel sein. Dort heißt es:
"Sage zu Aaron: Wenn einer deiner Nachkommen in künftigen Geschlechtern einen Fehler hat, der soll nicht herzutreten, um die Speise seines Gottes zu opfern. Denn keiner, an dem ein Fehler ist, soll herzutreten, er sei blind, lahm, mit entstelltem Gesicht, mit irgendeiner Missbildung oder wer einen gebrochenen Fuß oder eine gebrochene Hand hat oder bucklig oder verkümmert ist oder wer einen Fleck im Auge hat oder Krätze oder Flechten oder beschädigte Hoden hat…"
Erstaunlich! Das würde man heutzutage Diskriminierung, also Benachteiligung oder Herabwürdigung nennen. Vers 21:
"…Wer nun unter Aarons, des Priesters, Nachkommen einen Fehler an sich hat, der soll nicht herzutreten, zu opfern die Feueropfer des HERRN; denn er hat einen Fehler. Darum soll er sich nicht nahen, um die Speise seines Gottes zu opfern."
Der Priester mußte also ohne Fehler sein, und das Opfer mußte auch ohne Fehler sein. Der Opfernde und das Opfer mußten ohne Makel sein. Und die Frage ist natürlich, warum? Weil Jesus der Priester ist, der dort Sein eigenes Opfer als Leidtragender darbringt. Er ist der Priester und Er ist der Leidtragende, also das Opfer selber.
2. Mose 1:5 noch einmal der Gedanke, daß das Passahlamm ohne Makel sein mußte, heißt es dort:
"Ihr sollt aber ein solches Lamm nehmen, an dem kein Fehler ist, ein männliches Tier, ein Jahr alt. Von den Schafen und Ziegen sollt Ihr es nehmen."
Betrachten wir nun die Erfüllung dieses Gedankens, nämlich daß das Opfer und auch der Priester ohne Makel sein mußte. 1. Petrus 1:18-20 hat die Erfüllung in Jesus als dem Opfer, dort steht:
"Denn Ihr wißt, daß Ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von Eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise, sondern…"
Womit wurdet Ihr erlöst?
"…mit dem teuren Blut Christi als eines…"
Als was?
"…als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes. Er ist zwar zuvor ausersehen, ehe der Welt Grund gelegt war, aber offenbart am Ende der Zeiten um Euretwillen."
Was bedeutet es also, daß das Opfer ohne Makel und Flecken sein mußte? Jesus mußte ohne Mängel und ohne Fehler sein.
Aber von Jesus wird auch als dem untadeligen Priester gesprochen. Gebt acht, was wir in Hebräer 4:14-16 finden.
"Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so laßt uns festhalten an dem Bekenntnis. Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern…"
Sondern was?
"…der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde.…"
Was stellt also die Makellosigkeit des Hohenpriesters dar? Sie stellt dar, daß Jesus, unser Hohepriester, keine Sünde hatte. Er wurde in allen Dingen versucht und hatte keine Sünde. War es für Jesus notwendig, versucht zu werden, bevor Er am Kreuz starb? War es für Ihn notwendig, in allen Dingen versucht zu werden, wie wir es sind? Wie konnte Er ein vollkommenes Gewand der Gerechtigkeit für uns weben, wenn Er nicht in unseren Fußspuren gegangen wäre? Könnt ihr mir folgen, ja oder nein? So heißt es in Vers 16:
"Darum laßt uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf daß wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit."
Wir können zum Thron der Gnade kommen, weil Er in allen Dingen versucht wurde und Er niemals gesündigt hat und Er an unserer Stelle steht.
In Hebräer 7: 25 wird auch betont, daß Jesus der Hohepriester ohne Makel ist. Dort heißt es:
"Denn einen solchen Hohenpriester mußten wir auch haben, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher ist als die Himmel."
Und natürlich sagte Pilatus, der ein heidnischer römischer Herrscher war, als Jesus mindestens viermal vor der Menge erschien:
"Ich finde keine Schuld an ihm."
Hatte Jesus also, als Er am Kreuz sagte:
"Es ist vollbracht!"
ein tadelloses Gewand der Rechtschaffenheit und des Gehorsams, gegenüber dem Gesetz Gottes gewoben? War das eine wichtige Aufgabe Seines Dienstes? War das genauso wichtig wie sein Tod? Natürlich war es das! Wißt Ihr die Christen bleiben alle am Kreuz hängen, sie erkennen es nicht. Ja, das Kreuz ist zentral für alles, aber all die Schritte, die davor kommen und die Schritte, die danach kommen, sind genauso wichtig. Die Erlösung ist ein mehrstufiger Vorgang von Schritten, die Jesus unternimmt. Es ist nicht nur ein Schritt. Es ist nicht nur Sein Tod.
Aber die Menschen hatten noch ein zweites Problem. Wißt Ihr, ein tadelloses Gewand der Gerechtigkeit an unserer Stelle zu weben, war eine wunderbare Sache, aber jemand mußte sich auch um unser anderes kleines Problem kümmern. Nun ja, wir sind nicht nur nackt, wir sind auch Sünder und Sünde verdient den Tod. Und so mußte jemand kommen und unsere Schuld auf sich nehmen und unseren Tod erleiden. Nicht nur, um uns ein Gewand der makellosen Gerechtigkeit zu weben, sondern auch, um die Strafe für all unsere Sünden zu bezahlen. Und natürlich war diese Person Jesus.
Und in Gethsemane und am Kreuz trug Jesus alle Sünden der ganzen Welt auf sich, jede Sünde, die begangen wurde, jede Sünde, die genwärtig begangen wird, und jede Sünde, die in der Zukunft begangen werden wird. Jesus nahm die Schuld auf sich und erlitt den Tod für jede einzelne dieser Sünden.
Schauen wir uns an, was die Bibel dazu zu sagen hat. Der berühmteste Vers in der Bibel ist Johannes 3:16. Lesen wir die erste Hälfte des Verses:
"Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, …"
Für wen wurde Jesus gegeben? Für die ganze Welt. Er wurde nicht nur für diejenigen gegeben, die gerettet werden würden. Er wurde für die ganze Welt gegeben.
"Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, …"
Sein Tod war ein Tod für die Sünden der ganzen Welt, wir werden das in anderen Texten feststellen. 2. Korinther 5:21. Das ist einer meiner Lieblingsverse in der ganzen Bibel. Hier heißt es:
"Denn Er …"
Das ist Gott der Vater.
"…hat den,…"
Das ist Jesus.
"…der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht,…"
Versteht, was dieser Vers aussagt? Er besagt, daß Jesus was nie kannte? Jesus kannte keine Sünde. Aber der Vater, was hat der Vater getan? Er hat Ihn zur Sünde gemacht. Was bedeutet das? Das heißt, Er nahm all unsere Sünden und legte sie wohin? Er, legte Ihn auf denjenigen, der keine Sünde kannte. Der Vater legte also all unsere Sünden aus einem bestimmten Grund auf Ihn. Seht wie es weiter heißt:
"…auf daß wir in Ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt."
Was für ein großartiger Vers.
Galater 3:13 spricht auch davon, daß Jesus die Strafe für die Sünde getragen hat. Er hat nicht nur ein tadelloses Gewand der Gerechtigkeit durch seine Taten des Gehorsams gewoben, sondern auch die Schuld getragen, die wir tragen sollten. Es heißt dort:
"Christus aber hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes,…"
Warum verflucht uns das Gesetz? Ist also das Gesetz schuld? Nein, das Gesetz verflucht uns, weil wir Sünder sind. Es hilft also nicht, das Gesetz wegzunehmen, man muß das Problem der Sünde lösen, nicht das Gesetz. Das Gesetz kann nur berechtigte Forderungen stellen.
Wenn man an eine Ampel kommt und nicht anhält, und ein Polizist hält einen an, kann man nicht sagen: "Schafft das Gesetz ab." Das Problem ist die Person, die die Ampel überfahren hat, das ist der Teil des Problems, der gelöst werden muß. Und so heißt es:
"Christus aber hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes,…"
Und wie hat Er das gemacht?
"…da Er zum Fluch wurde für uns…"
Er nahm unseren Fluch und unsere Schuld auf sich.
"…denn es steht geschrieben: (5. Mose 21:23) »Verflucht ist jeder,…"
Der was tut?
"…der am Holz hängt«…"
Wie viel Schuld hat Jesus auf sich genommen? Nur von denen, die gerettet werden? Oder hat Jesus die Schuld jeder Sünde, die jemals begangen wurde, auf sich genommen? Lesen wir dazu Hebräer 2:9,
"Den aber, der »eine kleine Zeit niedriger gewesen ist als die Engel«, Jesus, sehen wir durch das Leiden des Todes »gekrönt mit Herrlichkeit und Ehre«, auf daß Er durch Gottes Gnade für alle den Tod schmeckte."
Was bedeutet "jeder"? Genau das, jeder. Jesus hat also für jeden Menschen, der jemals gelebt hat, den Tod geschmeckt.
Als Jesus starb, bezahlte Er die Strafe für alle. So heißt es in 1. Johannes 2:1+2,
"Meine Kinder, dies schreibe ich Euch, damit Ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und Er selbst ist die Versöhnung für unsere Sünden,…"
Er spricht hier zu den Gläubigen, aber dann sagt er auch noch folgendes:
"…nicht allein aber für die unseren, sondern auch…"
Für wen?
"…sondern auch für die der ganzen Welt."
Von wie vielen erlitt Jesus die Schuld? Für die ganze Welt. Sein Tod war für die ganze Welt und Sein Leben war für die ganze Welt. Das ist es, was wir die "objektiven Leistungen" *(3) Seines Werkes nennen könnten, sie wurden für alle getan. Er webte das Gewand für alle und Er trug die Schuld von allen. Kommen wir nun zu Jesaja 53:5+6.
"Aber Er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf Ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch Seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg.…"
Und jetzt seht, wie es weiter heißt!
"…Aber der HERR warf unser aller Sünde auf Ihn."
Einige von uns? Nein!
"…Aber der HERR warf unser aller Sünde auf Ihn."
Ich weiß also, was einige Leute denken, sie sagen: "O.k., wenn Jesus das Gewand der Gerechtigkeit für jeden gewoben hat, dann ist Er für jeden gestorben, jeder wird gerettet werden." Das ist der Punkt, an dem die Sicht der Siebenten-Tags-Adventisten über das Werk Christi ins Spiel kommt. Wißt Ihr, wir müssen auch in Anspruch nehmen, was Jesus getan hat. Er hat die Leistungen erworben, wir müssen die Leistungen beanspruchen. Und wenn nicht, sind wir immer noch in unseren Sünden. Dazu kommen wir ein wenig später. Schauen wir, was Ellen White in "Für die Gemeinde geschrieben" Band 1, Seite 339 dazu zu sagen hat.
"Die Schuld einer jeden Sünde..."
Wie viele Sünden?
"Die Schuld einer jeden Sünde drückte ihr Gewicht auf die göttliche Seele des Erlösers der Welt. Die bösen Gedanken, die bösen Worte, die bösen Taten..."
Nun hört gut zu.
"...eines jeden Sohnes und einer jeden Tochter Adams, forderten Vergeltung von Ihm selber; denn Er war der Stellvertreter des Menschen geworden. Obwohl die Schuld der Sünde nicht Sein war, wurde Sein Geist von den Übertretungen der Menschen zerrissen und gequält, und Er, der keine Sünde kannte, wurde für uns zur Sünde, damit wir in Ihm zur Gerechtigkeit Gottes gemacht würden."
Sein Leben im Lager und Sein Tod im Vorhof sind also das, was ich die "objektiven Leistungen" Seines Sühnopfers nenne. "Objektiv" bedeutet, außerhalb von uns selbst, außerhalb von uns, und sie beanspruchen. Er hat sie für jeden erkauft.
Gehen wir nun zum nächsten Abschnitt. "Der Vorhof und das Wasserbecken". Es ist der nächste Gegenstand nach dem Opferaltar und bevor man in das Allerheilige geht. In Titus 3:4+5 steht der Schlüsselvers, aber bevor wir diesen Vers lesen, möchte ich Euch fragen, was das Wort "Wiedergeburt" bedeutet? Es bedeutet, wieder Leben zu geben, zu regenerieren, richtig? "Generieren", also "erzeugen" bedeutet, Leben zu geben, was bedeutet dann "regenerieren"? Wieder Leben zu geben. Was würde also das Wasserbecken darstellen? Das Wasser stellt den Heiligen Geist dar, die Kraft des Geistes. Lesen wir nun Titus 3:4+5,
"Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands, machte er uns selig – nicht um der Werke willen, die wir in Gerechtigkeit getan hätten, sondern nach Seiner Barmherzigkeit – durch das…"
Durch was? Hier ist das Schlüsselwort:
"…Bad…"
Womit wäscht man sich? Mit Wasser, richtig.
"…durch das Bad der Wiedergeburt und…"
Was noch?
"…Erneuerung im Heiligen Geist."
Das Wasser steht also für das Waschen und das Erneuern. Man kann nicht etwas erneuern, was vorher nicht neu war, oder? Was bedeutet das nun? Es bedeutet einfach, daß der Priester, bevor er in das Heiligtum ging, um zu dienen, sich von jeder Spur des Todes reinigen mußte. Wißt Ihr, als er das Opfer darbrachte, war er am ganzen Körper mit dem Blut des Opfers befleckt. Nun mußte er sich vom Tod waschen, bevor er den nächsten Abschnitt seines Dienstes begann.
Wann hat sich Jesus von allen Spuren des Todes gewaschen, um in den nächsten Abschnitt Seines Dienstes einzutreten? Römer 6:9+10,
"Und wissen, daß Christus, von den Toten erweckt,…"
Was wird Er dann nicht mehr tun?
"…hinfort nicht stirbt; der Tod wird hinfort nicht über Ihn herrschen. Denn was Er gestorben ist, das ist Er der Sünde gestorben ein für alle Mal; was Er aber lebt, das lebt Er Gott."
Am Wasserbecken wusch sich Jesus von jeder Spur des Todes. Er ist von den Toten auferstanden, um nie mehr zu sterben.
Und nun möchte ich die Frage stellen: Was ist wichtiger, das tadellose Leben von Jesus, der Tod von Jesus am Kreuz oder die Auferstehung Jesu? Die meisten Christen würden sagen, das Kreuz. Ich greife hier ein wenig vor. Wißt Ihr, es gibt diese Vorstellung unter Christen, daß Jesus allen Menschen am Kreuz die Sünden vergeben hat. Das ist keine biblische Lehre. Jesus hat nicht jedem am Kreuz die Sünden vergeben. Er hat für die Vergebung der Sünden aller Menschen am Kreuz gesorgt. Er traf eine vollkommene und vollständige Vorkehrung für die Vergebung der Sünden am Kreuz, aber Er vergab die Sünden nicht am Kreuz, denn wir werden sehen, daß die Vergebung der Sünden eine persönliche Inanspruchnahme Seiner Leistungen ist. Wir werden dazu kommen, wenn wir uns mit dem Dienst im Heiligen beschäftigen.
Im Licht dessen wollen wir Römer 4:23-25 lesen. Diesen Text kennt Ihr, wann hat Jesus Sünder gerechtfertigt? Hat Jesus Sünder gerechtfertigt, als Er starb, oder hat Er bei Seiner Auferstehung Menschen die Möglichkeit gegeben, gerechtfertigt zu werden? "Gerechtfertigt" bedeutet übrigens "vergeben". Ellen White sagt, Vergebung und Rechtfertigung ist das Gleiche, nur daß Rechtfertigung der theologische Begriff ist. Lesen wir nun die Verse und Vers 25 ist ein sehr wichtiger Vers. Dort heißt es also:
"Nicht nur…"
Das ist die Geschichte von Abrahams Rechtfertigung, als er Gott glaubte. Er verwendet das Beispiel von Abraham.
"Nicht nur um seinetwillen steht aber geschrieben:…"
Und das nicht nur Abraham allein zuliebe.
"…»Es wurde ihm zugerechnet«, sondern auch um unsertwillen,…."
Mit anderen Worten, die Erfahrung der Zurechnung der Rechtfertigung an Abraham wurde nicht nur für ihn geschrieben, sondern auch für uns. Vers 24:
"…denen es zugerechnet werden soll,…"
Das bedeutet "vergeben". Gibt es eine Bedingung?
"…die wir glauben an den, der unsern Herrn Jesus auferweckt hat von den Toten, welcher ist um unserer Sünden willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen…"
Überseht diesen Punkt nicht!
"…um unserer Rechtfertigung willen auferweckt…"
Warum wurde Jesus auferweckt? Damit Er uns rechtfertigen konnte. Wurden wir also am Kreuz gerechtfertigt? Nein! Er wurde auferweckt, damit Er uns rechtfertigen kann, Er wurde zu unserer Rechtfertigung auferweckt.
Ich möchte Euch nun einen Beweis dafür anbieten. 1. Korinther 15:3-7 und dann die Verse 17-19. Hier sagt Paulus:
"Denn als Erstes habe ich Euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: daß Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und daß Er begraben worden ist;…"
Das ist das ungesäuerte Brot.
"…und daß Er auferweckt worden ist…"
Das wäre das Fest der Erstlingsfrüchte.
"…am dritten Tage nach der Schrift; und daß Er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. Danach ist Er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen. Danach ist Er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. Zuletzt von allen…"
Das war auf dem Weg nach Damaskus.
"… ist Er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden."
Gab es viele Augenzeugen, daß Jesus auferstanden ist? Sagte die Heilige Schrift, daß Er auferstehen würde? Er sagt, Er wird auferstehen und es steht in der Heiligen Schrift. Wir haben also den Vorteil, daß die Heilige Schrift es sagt, und viele Augenzeugen ebenso. Warum legt Paulus nun Wert darauf, zu betonen, daß wir Augenzeugen haben und die Schrift sagt, daß Er auferstehen wird? Schauen wir uns die Verse 17-19 an.
"Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist Euer Glaube nichtig,…"
Was ist wichtiger, Sein Tod oder Seine Auferstehung? Hmm, ...
"Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist Euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in Euren Sünden;..."
Hat Er die Sünden am Kreuz vergeben? Er mußte auferstehen, um Sünden zu vergeben. Er wurde zu unserer Rechtfertigung auferweckt. Könnt ihr mir folgen, ja oder nein? Es heißt weiter:
"Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist Euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in Euren Sünden; dann sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren...."
Oh! Ist die Auferstehung so wichtig wie Sein Tod? Ist Sein Leben so wichtig wie Sein Tod? Ist Seine Fürbitte so wichtig wie Seine Auferstehung, Sein Tod und Sein Leben? Verstrickt Euch nicht in dieses kleine Gedankenspiel. Ihr müßt Euch konzentrieren. Die Erlösung erfordert mehrere Schritte von der Seite Jesu. Und dann Vers 19:
"... Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen."
Und so haben wir diese Schritte von Jesus durch das Heiligtum. Die ersten drei Schritte:
1. Sein makelloses Leben.
2. Sein Tod für die Sünde.
3. Seine Auferstehung.
Warum ist Er auferstanden? Wenn man heute einen Christen fragt, was Jesus in den letzten zweitausend Jahren getan hat, nun dann wird jemand gewiß sagen: "Ich schätze, Er war da und hat Fürsprache gehalten." Nun, warum sollte Er Fürsprache einlegen, wenn alles am Kreuz erledigt wurde? Nun ja, wenn Jesus im Himmel ist, wird es dann für sie verschwommen, was Er die letzten zweitausend Jahre getan hat. Aber natürlich ist Jesus auferstanden, damit Er die nächste Aufgabe in Seinem Haus erfüllen kann. Er konnte die nächste Aufgabe nicht erfüllen, wenn Er tot geblieben wäre! Also mußte Er auferstehen, um die nächste Tätigkeit in Seinem Dienst aufnehmen zu können.
Nun laßt uns anschauen, was Seine nächste Aufgabe ist. Johannes 3:16. Wir haben diesen Vers vorhin schon gelesen, aber nur den ersten Teil und das ist der Teil auf den sich die meisten Leute konzentrieren.
"Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß Er Seinen eingeborenen Sohn gab,…"
Aaah, Er hat es für die ganze Welt getan. Aber die zweite Hälfte des Verses zeigt uns, daß nicht jedermann gerettet werden wird, weil Jesus für die ganze Welt gegeben wurde. Die zweite Hälfte des Verses sagt:
"…auf daß alle, die an Ihn glauben,…"
Das Wort "glauben" bedeutet, Glauben haben, wer auf Ihn vertraut. Wiß Ihr, das Wort "glauben" ist wie das Wort "lieben". Es ist ein Wort, das fast ohne Bedeutung geworden ist, denn "glauben" ist etwas, das man im Kopf macht. Aber in der Bibel ist das Wort "glauben" das gleiche Wort wie "Glaube", also πίστη [písti], πιστεύω [pisteuō]. So bedeutet es in der Tat, wer auch immer an Ihn glaubt, wer auch immer Ihm vertraut.
"…auf daß alle, die an Ihn glauben, ...."
Das heißt; auf Ihn vertrauen.
"… nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben."
Ich möchte euch eine Veranschaulichung geben, bevor wir zu der Beziehung zwischen dem "objektiven Nutzen" von Christi Werk und der "subjektiven Anwendung" dieses Nutzens nach Seiner Himmelfahrt kommen.
Ich möchte die Darstellung einer Bank verwenden. Ich möchte, daß Ihr Euch den Besitzer einer Bank vorstellt. Er ist ein Multi-Quadrillionär. Er hat genug Vermögen, um die Schulden jeder Person auf dem Planeten Erde zu bezahlen, die jemals gelebt hat, lebt oder leben wird. Jede einzelne Schuld, ob Hypothek, Kreditkarten, Kaufhausrechnungen, Studienrechnungen, Autokredite, was auch immer, es gibt genug Kapital, das diese Person hat, um die Schulden jeder einzelnen Menschen zu bezahlen, der jemals auf dem Planeten Erde gelebt hat. Er schaut also auf die Menschen und sagt:
"Oh, diese Leute sind so deprimiert, sie sind so verschuldet, sie können nicht einmal schlafen, weil sie nicht wissen, wie sie all ihre Rechnungen bezahlen sollen. Sie haben Angst, daß das Haus zwangsversteigert wird, und sie tun mir so leid, daß ich aus all meinen Mitteln ein besonderes Hilfskonto einrichten werde. Ich werde so viel Geld in die Bank einzahlen, daß jeder Mensch alle seine Schulden erlassen bekommen kann."
Wenn er das tut, wäre es natürlich hilfreich, wenn die Leute es wüßten, und so nutzt er alle Arten von Medien, nun ja, über Radio, Zeitung, Fernsehen, Gmail, Twitter, Facebook, Mundpropaganda, Skype, FaceTime, What's App, was auch immer. Er sagt, ich werde jedes Mittel nutzen, um jeden wissen zu lassen, daß dieser Multi-Quadrillionär eine Einlage in einer Bank gemacht hat, die für die Schulden jeder einzelnen Person aufkommen wird, für alle ihre Schulden. Was glaubt Ihr, wie lang die Schlange sein würde? Wißt Ihr, es gibt einen Haken. Die Mittel sind in der Bank vorhanden, aber der Haken ist, daß der Einzelne, wenn er möchte, daß seine Schulden erlassen werden, persönlich hingehen und die Unterstützung einfordern muß.
Ich möchte Euch folgendes fragen: Was würde passieren, wenn eine Person nicht zur Bank käme, um das Vermögen einzufordern? Wären sie dann immer noch verschuldet? Sie wären immer noch verschuldet.
Wißt Ihr, als Jesus Sein Leben lebte und Seinen Tod starb und wieder auferstand, stellte Er das notwendige Vermögen zur Verfügung, um die Schulden jedes einzelnen Menschen zu bezahlen, der jemals in der Geschichte des Planeten Erde gelebt hat. Aber es gibt einen Haken. Wir müssen persönlich kommen und wir müssen es durch den Glauben an Jesus für uns beanspruchen. Und hier kommt die nächste Phase des Dienstes von Jesus ins Spiel.
Jesus ging als Fürsprecher in den Himmel. Wir werden das in unserem nächsten Vortrag sehen. Er ging als Fürsprecher dort hin, um für diejenigen, die zu Ihm kommen, die Vorteile Seines objektiven Werkes zu beanspruchen, das Gewand Seiner Gerechtigkeit zu beanspruchen, Seine Bezahlung für die Sünde zu beanspruchen, Ihn als Fürsprecher zu beanspruchen, weil Er auferstanden ist, Er kann nun Fürsprache halten. Folgt Ihr mir?
Ich möchte Euch eine andere Betrachtungsweise geben. Wie viel hat das letzte Geschenk, das Ihr erhalten habt, Euch gekostet? Kostet ein Geschenk etwas? Natürlich kostet es etwas. Ich weiß, daß ich meiner Frau zum Muttertag ein Geschenk gemacht habe, das kostete etwas. Angenommen, ich habe 100 Dollar für das Geschenk ausgegeben, das hat also 100 Dollar gekostet. Ich mache das übrigens gerne. Wie viel hat es sie gekostet? Nichts. Stellen Euch mal vor, ich gehe zu meiner Frau und sage: "Oh, ich habe Dir dieses schöne Geschenk gekauft." Sie öffnet es und bezahlt mich. Das ist doch kein Geschenk, oder?
Ich möchte Euch etwas fragen: Wer hat das Geschenk der Errettung gekauft? Wer hat dafür bezahlt? Jesus hat dafür bezahlt. Wie viel kostet es uns? Es kostet uns gar nichts. Aber es gibt einen Haken. Hat eine Person das Recht, ein Geschenk anzunehmen oder abzulehnen? Hier kommt der einzelne Mensch ins Spiel. Jesus hat das Geschenk gekauft, es ist kostenlos, Er hat dafür bezahlt, also müssen wir nicht dafür bezahlen. Jesus hat das Geschenk gekauft, es ist kostenlos, er hat dafür bezahlt, also müssen wir nicht dafür bezahlen.
Er lebte das vollkommene Leben, Er starb den Tod, den wir sterben sollten, es steht zur Verfügung. Er ist dort im himmlischen Heiligtum, bereit, unseren Fall vor den Vater zu bringen, wenn wir zu Ihm kommen und Ihm vertrauen. Er ist bereit, Sein Leben und Seinen Tod zu nehmen und sie auf unsere Rechnung zu setzen, und Gott sieht uns an, als hätten wir nie gesündigt. Was für eine gute Nachricht das ist, und doch werden sich die meisten Menschen dafür entscheiden, in ihren Schulden zu verharren.
Stephen Bohr - "Der Hebräische, religiöse Kalender" - (01) "Ein Rundgang durch das Haus des Messias" (Teil 1)
(02) Ein Rundgang durch das Haus des Messias (Teil 2)
In diesem Vortrag werden dies erste Lektion beenden und dann werden wir unser Studium über "Die Reihenfolge im Heiligtum", dem Buch der Offenbargung beginnen, welches der dritte Vortrag sein wird.
Wir haben studiert, was Jesus im Lager getan hat, und wir wollen einen kleinen Rückblick machen.
Was hat Jesus in dem Lager getan, in dem wir leben? Er lebte ein makelloses Leben.
Was tat Er dann am Opferaltar, oder am Kreuz? Er bezahlte die Strafe für die Schuld unserer Sünden.
Was tat Er dann am Wasserbecken? Er ist auferstanden.
Wozu ist Er auferstanden? Damit Er die nächste Aufgabe in Seinem Dienst erfüllen konnte.
Und was ist die nächste Aufgabe in Seinem Dienst? Seine Fürbitte im Heiligen, und das ist es, was wir letztes Mal besprochen haben.
Was Jesus im Lager und im Vorhof tat, ist gemeinschaftlich, für jeden. Was Er im Heiligen und Allerheiligen tut, ist die persönliche Angelegenheit eines jeden Menschen. Mit anderen Worten, im Heiligen und im Allerheiligen müssen wir die Vorteile in Anspruch nehmen, die Er durch Sein Werk im Lager und im Vorhof erworben hat.
Laßt uns nun 1. Johannes 2:1+2 aufschlagen und laßt uns anschauen, was Jesus in den letzten zweitausend Jahren getan hat. Hier heißt es:
"Meine Kinder, dies schreibe ich Euch, damit Ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, so haben wir... "
Was haben wir?
"... einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist."
Was ist also Jesus? Unser was? Unser Fürsprecher. Was ist ein Fürsprecher? Jemand, der spricht und jemand anderen verteidigt, richtig? Wen verteidigt Jesus also? Ist Jesus ein Fürsprecher für jeden Menschen auf dem Planeten Erde? Nein! Er ist nur ein Fürsprecher für diejenigen, die Ihn als Fürsprecher beanspruchen, diejenigen, die Sein Leben und Seinen Tod durch Reue, Bekenntnis und Glauben beanspruchen. Ich finde es interessant, daß hier geschrieben steht:
"Jesus Christus, der gerecht ist."
Wir haben einen Beistand, Jesus Christus, den Gerechten. Kann ich vor Gott, dem Vater, in meiner Gerechtigkeit erscheinen? Nein! Ich würde vernichtet werden. Was ist die einzige Möglichkeit, wie ich vor dem Vater erscheinen kann? Durch meinen Beistand, weil Er gerecht ist. Ich kann das nicht, weil ich nicht gerecht bin. Aber wenn ich Ihn in Anspruch nehme, ist Er mein Fürsprecher und Er wird an meiner Stelle als gerecht anerkannt.
Wißt Ihr, die Leute sagen: "Nun, Jesus legt heute Fürsprache für jeden im Himmel ein." Nein! Er legt nicht für jeden Fürsprache ein, das ist nicht biblisch. Es heißt in Hebräer 7:25,
"Daher kann Er auch diejenigen vollkommen erretten, die durch Ihn ..."
Wohin kommen?
"... zu Gott kommen, weil Er für immer lebt, um für sie einzutreten."
Für wen legt Jesus Fürbitte ein? Für diejenigen, die durch Ihn zu Gott kommen. Legt Er also Fürsprache für jeden auf dem Planeten Erde ein? Nein! Er kümmert sich um jeden auf dem Planeten Erde, Er möchte, daß jeder auf dem Planeten Erde gerettet wird, aber Er legt Fürsprache nur für diejenigen ein, die durch Ihn zu Gott kommen. Ist das eine persönliche Sache, durch Ihn zu Gott zu kommen? Muß es Reue geben, das Bekenntnis der Sünde, das persönliche Beanspruchen der Gerechtigkeit Christi durch den Glauben? Auf jeden Fall! Das ist es, wo unsere persönliche Rückmeldung ins Spiel kommt. Römer 8:33+34,
"Wer will gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben?..."
Nun, wir sind keine Calvinisten. Wir glauben nicht, daß Gott von Anfang an eine bestimmte Gruppe erwählt hat, um gerettet zu werden und eine andere Gruppe, um verloren zu gehen. "Die Auserwählten" sind diejenigen, die Jesus Christus als Retter und Herrn im Zusammenhang mit dem gesamten Neuen Testament angenommen haben. Also noch einmal: Es heißt:
"Wer will gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben? Gott ist es doch, der rechtfertigt! Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und für uns eintritt."
Für wen legt er Fürbitte ein? Für jeden auf dem Planeten Erde? Nein! Für die Auserwählten, d.h. für jene Personen, die Jesus als Retter und Herrn beansprucht haben.
Ich habe erwähnt, daß Jesus nicht jedem am Kreuz die Sünden vergeben hat, wie viele Christen glauben. Er hat Vorkehrungen getroffen, um diese Sünden zu vergeben. Um Vergebung zu erlangen, müssen wir die Leistungen Seines Lebens und Todes in Anspruch nehmen. Schauen wir uns ein paar Verse an.
Der Apostel Petrus hielt am Pfingsttag eine kraftvolle Predigt. Am Ende seiner Predigt hat er offenbar keinen Aufruf gemacht. So kamen die Männer, die dort anwesend waren, auf Petrus zu und stellten ihm die Frage. Sie sagten: "Was wir tun müssen angesichts der Tatsache, daß Jesus gestorben ist, daß Er auferstanden ist, daß Er in den Himmel aufgefahren ist, um Fürsprache zu halten. Was müssen wir tun? Was sollte unsere Antwort sein?" Und beachtet, was wir in Apostelgeschichte 2:38 finden.
"Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und…”
Das ist jetzt sehr wichtig!
"... jeder von Euch ..."
Ist das eine persönliche Angelegenheit? Es waren übrigens 3.000 da, aber Petrus sagte:
"... jeder von Euch lasse sich ..."
Was sollten sie tun?
"... taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet Ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes."
When are sins remitted? When we repent, and when we are baptized according to this verse. So were they all forgiven at the cross? No! Seht dazu Apostelgeschichte 5:31 hier sagt Petrus folgendes dazu.
"Diesen..."
Damit ist Jesus gemeint.
"Diesen hat Gott zum Fürsten und Retter zu seiner Rechten erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu gewähren."
Wozu ist Jesus in den Himmel zurückgekehrt? Er ist in den Himmel zurückgekehrt, um was zu geben? Um Buße zu und Vergebung zu schenken. Warum sollte Er im Himmel sein und Vergebung gewähren, wenn am Kreuz alles vergeben wurde? Könnt Ihr mir folgen? Apostelgeschichte 10:43. Gebt noch einmal Acht auf die persönliche Voraussetzung, heißt es dort:
"Von diesem ..."
Das ist von Jesus.
"... legen alle Propheten Zeugnis ab, daß jeder, ..."
Wozu taten sie das?
"... daß jeder, der an Ihn glaubt, durch Seinen Namen Vergebung der Sünden empfängt."
Wann erhält man Sündenvergebung? Wenn man was tut? Wenn man glaubt. Wer glaubt, wird Vergebung der Sünden empfangen.
Und dann kommt natürlich dieser sehr klare biblische Text. Ich meine, ich weiß nicht, wie die Leute das übersehen können. 1. Johannes 1:9, wir können es aus dem Gedächtnis wiederholen:
"Wenn…"
Was für ein "wenn" ist das? Es ist eine Bedingung, richtig?
"Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist Er treu und gerecht, daß Er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit."
Wann erhalten wir also Vergebung? Als Jesus am Kreuz starb, wurde die Vorsorge am Kreuz getroffen? Ja, aber wann wird uns tatsächlich vergeben? Wenn wir unsere Sünden bekennen, dann ist er treu und gerecht, uns die Sünden zu vergeben. Wir kennen auch Sprüche 28:13, wo wir diese Worte finden:
"Wer seine Missetat leugnet, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber ..."
Wer was tut?
"... wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen."
Was zeigt, daß Ihr Eure Sünde wirklich bereut? Ihr wendet Euch von ihr ab.
Ich mag die kleine Darstellung von W.D. Frazee in seinem kleinen Buch über das Heiligtum. Er sagt: "Wenn man einen sehr heißen Brenner hat und die Hand auf den Brenner legt, sagt man: "Oh, das tut weh! O, es tut so weh!" Aber man nimmt die Hand nicht weg, dann tut das wohl nicht genug weh." Nein! Wenn es weh tut, was tun man dann? Man nimmt sie weg. Wenn also die Sünde weh tut, was tun wir dann? Wir hören auf, die Sünde zu begehen, die Jesus weh tut und die andere Menschen verletzt.
Nun, Ellen White hat auch ein paar schöne Aussagen, in denen sie in vollkommener Übereinstimmung mit der Bibel ist, wenn es darum geht, wann einer Person vergeben wird, wenn eine Person die Vorteile des Sühnopfers Christi in Anspruch nimmt. Meine Lieben, es ist sehr wichtig, daß wir verstehen, daß der Nutzen des Sühnopfers Christi, Sein Tod und sein Leben ist. Das sind die Segnungen. Die hat Er für jeden erkauft. Aber wir haben einen Nutzen von diesen Dingen, wenn wir sie einzeln und persönlich beanspruchen. "Christi Gleichnisse" Seite 309:
"Nur die Bedeckung, die Christus selbst bereitgestellt hat, kann uns bereit machen, in Gottes Gegenwart zu erscheinen. Diese Bedeckung, das Gewand Seiner eigenen Gerechtigkeit, wird Christus über jede bußfertige, gläubige Seele legen ..."
Über wen wird Er sie legen? Über jede bußfertige, gläubige Seele.
Wer empfängt also das Gewand der Gerechtigkeit Christi? Die Seele, die Buße tut und auf Jesus vertraut, dann erhält man das Gewand. Hat Jesus also das Gewand für jeden Menschen gewebt, der jemals gelebt hat? Hat Er das Gewand für jeden gewebt? Ja. Bedeutet das, daß jeder das Gewand erhalten wird? Nein! Denn man muß an den Schrank gehen und es herausnehmen, man muß danach verlangen. Es nützt nichts, wenn das Gewand im Schrank liegt. Man muß es herausnehmen und es anziehen.
Hier finden wir diese schöne Aussage,"The Faith I Live By", (dt.: Der Glaube durch den ich lebe) Seite 107:
"Die Gnade Christi ist frei, den Sünder zu rechtfertigen, ohne Verdienst oder Anspruch seinerseits. Rechtfertigung ist eine umfassende, vollständige Begnadigung von Sünden. In dem Moment, in dem ein Sünder Christus durch den Glauben annimmt ..."
Seht die Bedingung!
"In dem Moment, in dem ein Sünder Christus durch den Glauben annimmt, in diesem Moment wird er begnadigt."
Wann wird einem Menschen also vergeben oder begnadigt? Wenn man bußfertig zu Jesus kommt. Ich möchte Euch etwas fragen: Was ist wichtiger: Sein vollkommenes Leben, Sein Tod für die Sünde, Seine Auferstehung, oder Seine Fürsprache für uns?
Verstehen Ihr langsam das Bild? Es geht um viel mehr, als nur darum, daß Jesus am Kreuz gestorben ist und sich um alles gekümmert hat. Nun, es ist einer der sehr wichtigen Schritte, es ist grundlegend, aber es ist nur ein Schritt. Sie schreibt weiter:
"In dem Moment, in dem ein Sünder Christus durch den Glauben annimmt, in diesem Moment wird er begnadigt. Die Gerechtigkeit Christi wird ihm zugerechnet ..."
Das bedeutet, daß man mit dem Gewand Seiner Gerechtigkeit bedeckt ist, und das bedeutet, daß Gott Seine Gerechtigkeit auf Eurem Konto gutschreibt. Mit anderen Worten, Er nimmt das Guthaben in der Bank, um das Bild der Bank zu verwenden, und Er schreibt es Euren Konto gut, und Eure Schulden sind bezahlt. Und dann schreibt sie:
"Die Gerechtigkeit Christi wird ihm zugerechnet und er soll nicht mehr an der vergebenden Gnade Gottes zweifeln."
Wann hat der verlorene Sohn das Gewand der Gerechtigkeit Seines Vaters erhalten? Als er wie nach Hause kam? Als er bereute. Er kam zurück und sagte: "Vater, ich habe gegen den Himmel gesündigt und gegen Dich. Ich bin nicht würdig, Dein Sohn genannt zu werden." Und als er dann seine Unwürdigkeit bekennt, nimmt der Vater das Gewand heraus und sagt: "Hier ist mein Gewand." und bedeckt ihn ganz und gar von Kopf bis Fuß.
Nun ist der nächste Absatz sehr wichtig. Nicht jede Reue und jedes Bekenntnis ist echt. Ihr fragt Euch wahrscheinlich, was das mit den Festen zu tun hat? Bleibt dran. Wenn wir das nicht durchgehen, werdet Ihr nicht in der Lage sein, die Feste zu verstehen, weil sie parallel zum Heiligtum verlaufen. Die Feste folgen genau der Reihenfolge des Heiligtums. Also müssen wir das verstehen, bevor wir die Feste verstehen können.
Nicht jede Reue und jedes Bekenntnis ist was? Ist echt. Gibt es auch Menschen, die Krokodilstränen haben? Ja. Und jetzt werde ich etwas sagen, das Euch vielleicht überrascht. Während des Dienstes Jesu im Heiligen, wird die Aufrichtigkeit Eurer Reue nicht geprüft. Gott nimmt Euch beim Wort, daß es Euch leid tut. Wenn jemand behauptet, Buße zu tun und seine Sünde zu bekennen, nimmt Jesus diesen Menschen beim Wort und schüttet die Wohltaten Seiner Sühne aus. Aber das Gericht wird offenbaren, ob dieser Mensch aufrichtig war und wirklich Anspruch auf die Wohltaten hat. Seid Ihr wach? Ich möchte Euch zwei Aussagen vorlesen, in denen Ellen White dies absolut deutlich gemacht hat. Die erste Aussage befaßt sich mit den Wohltaten, und hat das mit dem Werk zu tun, das Jesus im Heiligtum tut? Nein! Es ist Seine Fürbitte. Die zweite Aussage hat mit dem Gericht zu tun, dem Untersuchungsgericht.
Das erste Zitat befindet sich in "Erfahrungen und Gesichte" Seite 251:
"Das Zerreißen des Vorhangs des Tempels zeigte, daß die jüdischen Opfer und Verordnungen nicht mehr empfangen werden würden. Das große Opfer war dargebracht worden und war angenommen…"
Was wurden sie? Nun kommt der Teil mit der Annahme.
"... angenommen, und der Heilige Geist, der am Pfingsttag herabkam, trug die Gedanken der Jünger vom irdischen Heiligtum in das himmlische ..."
Nun hört gut zu!
"... in das Jesus durch Sein eigenes Blut eingegangen war, um es über Seine Jünger zu vergießen..."
Nicht die ganze Welt, aber über Seine Jünger. Und was waren das?
"... die Wohltaten seines Sühnopfers."
Was waren die Verdienste Seines Versöhnungwerkes? Sein Leben und Sein Tod, das sind die Verdienste. Verfügbar für wie viele? Für jeden einzelnen Menschen, für jeden. Die Gelder in der Bank, das Vermögen ist in der Bank.
Achtet nun auf die zweite Aussage, die sich mit der Prüfung derjenigen befaßt, die die Vorteile beanspruchen. Diese steht in dem Andachtsbuch, "The Faith I Live By", (dt.: Der Glaube durch den ich lebe) Seite 206:
"So wie die Sünden des Volkes in der damaligen Zeit, bildlich gesprochen durch das Blut des Sündopfers in das irdische Heiligtum übertragen wurden, so werden unsere Sünden tatsächlich durch das Blut Christi in das himmlische Heiligtum übertragen. Außerdem, wie die Reinigung des irdischen Heiligtums im Schattendienst durch die Beseitigung der Sünden, durch die es verunreinigt war, vollzogen wurde, so soll die tatsächliche Reinigung des himmlischen Heiligtums durch die Beseitigung oder Auslöschung der Sünden, die dort aufgezeichnet sind, vollzogen werden. Dies erfordert eine Untersuchung der Bücher der Aufzeichnungen, um festzustellen, wer durch die Reue über die Sünde und den Glauben an Christus Anspruch auf die Leistungen Seines Sühnopfers hat."
Seht Ihr den Unterschied zwischen den beiden Aussagen? Im ersten Fall ging Jesus in den Himmel, um was über Seine Nachfolger auszugießen? Die Wohltaten. Was ist der Zweck des Untersuchungsgerichts? Um festzustellen, ob der Einzelne wirklich was hatte? Anspruch auf diese Wohltaten. Und woran zeigt sich, ob der Einzelne zu den Vorteilen berechtigt war oder nicht? An seinem Leben. Wißt Ihr, daß die Bibel sagt, daß wir aus Gnade durch Glauben gerettet werden, aber wir werden durch Werke gerichtet? Denn die Werke zeigen, ob unser Glaube echt war oder nicht. Ein unechter Glaube wird Euch nicht retten.
Gibt es heute viele Personen, die Sünde gebeichtet und die wirklich Krokodilstränen haben? Kann die Vergebung widerrufen werden, wenn einer Person einmal vergeben worden ist? Kann ihre Vergebung widerrufen werden? Auf jeden Fall! Das werden wir noch feststellen.
Erinnert Ihr Euch an die Geschichte von den zwei Schuldnern? Toll! Diesem Kerl wurde diese riesige Schuld erlassen, die er nicht bezahlen konnte. Und wurde ihm vergeben? Ja oder nein?
Sein Meister sagte: "Höre, weil Du mich angefleht hast, ist Dir Deine Schuld vergeben." Und was tut er? Warum hat er gejammert? Warum war er traurig? Hat es ihm leid getan, daß er Geld von seinem Herrn veruntreut hat? Macht Ihr Witze? Er war glücklich, weil er aus dem Schneider war, aber er hätte es wieder veruntreut, wenn er könnte. Und was macht er jetzt? Wie hat er gezeigt, daß er die Vergebung nicht zu schätzen wußte, daß es ihm nicht wirklich leid tat? Er geht hinaus und findet jemanden, der ihm einen Penny schuldet und sagt: "Bezahl mich!" Und er fängt an, ihn zu würgen.
Wurde ihm die Vergebung entzogen? Oh ja! Sein Herr sagt: "Komm hierher!" Er wird vor seinen Herrn gerufen. Sein Meister sagt: "Habe ich Dir nicht diese riesige Schuld vergeben, die Du nie bezahlen konntest?" Mit einem Lächeln auf dem Gesicht sagt er: "Oh ja, vielen Dank." Dann aber fragte ihn sein Meister: "Hättest Du Deine Wertschätzung der Vergebung nicht zeigen sollen, indem Du jemandem vergibst, der eine sehr viel weniger Schulden hatte?" Und er wurde ins Gefängnis geworfen, bis er seine gesamte Schuld bezahlt hatte. Seine Vergebung wurde widerrufen, weil seine Reue eine Täuschung war. Könnt Ihr mir folgen?
Nun wollen wir das Werk im Allerheiligen des Heiligtums betrachten. Dem Sünder wurde im Dienst im Heiligen vergeben und gereinigt, das ist Euch doch klar, oder? Die Gerechtigkeit Christi wird Euch angerechnet, Gott sieht Euch an, als ob Ihr nie gesündigt hättet. Der Sünder ist also von der Sünde gereinigt, aber wo liegt nun das Problem?
Die Sünde, die vergebene Sünde, wohin wird sie übertragen? Sie wird in das Heiligtum übertragen. Und was ist die Folge davon? Das Heiligtum wird was? Das Heiligtum wird verunreinigt, weil die Sünde beschmutzt.
Hier ist nun die Frage: Woher wissen wir, ob eine Person die Sünde wirklich bereut hat? Ich habe das schon einmal erwähnt. Die Veränderung im Leben offenbart die Aufrichtigkeit der Reue. Aus diesem Grund richtet sich das Gericht nach unseren Werken. Wir sind aus Gnade durch den Glauben gerettet, aber wir werden nach unseren Werken gerichtet werden, weil die Werke offenbaren, ob der Glaube echt ist oder nicht.
Und wißt Ihr, das Interessante daran ist, daß für diejenigen, die sagen, es ist Gnade, Gnade allein, Werke bedeuten nichts, ihr Lebensstil keine Bedeutung hat. Habt Ihr jemals die Gleichnisse von Jesus gelesen? Nachdem Jesus die Zeichen Seiner Wiederkunft gab, gab Er mehrere Gleichnisse.
Er gab zum Beispiel ein Gleichnis von den Zehn Jungfrauen. Hat das Anzünden Eurer Lampen und das Geben von Licht etwas mit Eurer endgültigen Bestimmung zu tun? Auf jeden Fall!
Bestimmt die Art und Weise, wie Ihr Eure Talente einsetzt, wo Ihr am Tag des Gerichts sein werdet? Ja!
Bestimmt die Art und Weise, wie Ihr andere im Namen Jesu behandelt, Euer ewiges Schicksal? Die Schafe und die Böcke.
All die Gleichnisse haben mit Fragen des Lebensstils zu tun. Sie werden Euer ewiges Schicksal bestimmen, nicht weil diese Dinge Euch retten, sondern diese Dinge zeigen, ob Ihr wirklich bußfertig seid und Jesus als Euren Retter und als Euren Herrn angenommen habt.
Nur diejenigen, die Jesus für sich in Anspruch genommen haben, kommen in die Überprüfung im Untersuchungsgericht vor der Wiederkunft. Das Gericht beginnt im Haus Gottes. Mit anderen Worten: Ungläubige werden im Untersuchungsgericht vor der Wiederkunft nicht behandelt, sondern nur diejenigen, die Jesus beansprucht haben.
Bei der Wiederkunft, das wissen wir, wird Jesus die Gläubigen in den Himmel holen. Also muß das Gericht schon vorher stattgefunden haben. Und es gibt keine Dringlichkeit, die Bösen zu richten, denn wann werden die Bösen gerichtet werden? Nach der Wiederkunft während der Zeit der tausend Jahre.
Ich möchte Euch diese Aussage von Ellen White vorlesen . "Christi Gleichnisse", Seite 308,
"Während die Menschen noch auf der Erde wohnen, findet das Werk des Untersuchungsgerichts in den Höfen des Himmels statt. Das Leben ...."
Von wie vielen?
"... aller Seiner bekennenden Nachfolger ..."
Wer sind die einzigen, die untersucht werden? Diejenigen, die ihre Sünden durch das Blut Jesu in das Heiligtum gebracht haben und das hat den Sünder gereinigt, aber es hat das Heiligtum verunreinigt. Muß das Heiligtum also irgendwann einmal gereinigt werden? Auf jeden Fall! So sagt sie:
"... Das Leben aller Seiner bekennenden Nachfolger geht vor Gott in die Prüfung. Alle werden entsprechend den Aufzeichnungen in den Büchern des Himmels geprüft, und entsprechend ihrer Taten wird das Schicksal eines jeden für immer festgelegt."
Müssen wir nun Angst vor dem Gericht haben? Nein!
Ich möchte Euch ein Beispiel geben. Als ich in New Jersey lebte, war ich der Jugendleiter. Ich bin immer mit der New Jersey Transit nach New York gefahren, weil das viel besser war, als zu versuchen, mein Auto in New York zu parken. Einige von Euch wissen also, wie das ist, es ist ein Albtraum.
Ich konnte also dort zum Zug gegehen und habe eine Fahrkarte gekauft, bin in den Zug eingestiegen, aber dort am Eingang wurde ich noch nicht nach der Fahrkarte gefragt. Meitn Ihr, als ich dort saß und ich hatte ja meine Fahrkarte gekauft udn der Zubegleiter kam zu mir und ich dann vor Angst zitterte und sagte: "Oh, der Kontrolleuer kommt!"? Nein, Warum hatte ich keine Angst, daß er meine Fahrkarte prüft? Weil ich eine Fahrkarte hatte, ich hatte sie ja gekauft, nicht wahr? Wer hätte einen Grund, Angst zu haben? Derjenige, der keine Fahrkarte gekauft hatte.
Und so haben wir das Gericht nicht zu fürchten, wenn wir in Christus sind. Wenn wir außerhalb von Christus sind, wenn unsere Buße nicht aufrichtig war und wir etwas zu verbergen haben, dann haben wir sehr wohl einen Grund, uns zu fürchten. Und wir müssen die Dinge vor dieser Zeit in Ordnung bringen.
Im Allerheiligen ist das Heiligtum also verunreinigt durch all diese bekannt gewordenen Sünden, die durch das Blut in das Heiligtum gekommen sind. Das Allerheilige muß also gereinigt werden. Das erfordert also ein Werk der Prüfung, um zu sehen, wer das Recht hat, daß seine Sünden aus dem Heiligtum entfernt werden.
Nun kommt hier eine sehr wichtige Frage, braucht Gott wirklich ein Gericht? Und die offensichtliche Antwort auf diese Frage ist natürlich: Nein, Gott braucht kein Gericht. Weiß Gott, wer ein echter Gläubiger ist und wer ein gefälschter Gläubiger ist? Natürlich weiß Er das. Was ist also der Zweck des Gerichts? Der Zweck des Untersuchungsgerichtes ist es, das Universum zu informieren. Seht, das ist ein kosmisches Problem, mit dem wir hier zu tun haben. Es ist nicht nur ein Problem mit dieser Welt. Das ganze Universum muß wissen, daß Gott im Fall jedes einzelnen Menschen richtig gehandelt hat. Ist jeder, der den Namen Jesus beansprucht hat, ein wahrer Gläubiger? Nein!
Gibt es Weizen und gibt es Unkraut in der Gemeinde? Sieht das Unkraut dem Weizen sehr ähnlich? Auf jeden Fall! Zumindest für eine lange Zeit bis zum Ende.
Fängt das Auswerfen des Evangeliumsnetzes nur gute Fische? Das Auswerfen des Netzes ist übrigens die Verkündigung des Evangeliums, die Fischer sind die Prediger, und das Boot ist die Gemeinde, und die Fische sind die Gläubigen und die Ungläubigen, und das Meer steht für das Meer der Menschheit. Jesus sagt also:
"Folgt Mir nach und Ich werde Euch zu Menschenfischern machen."
Sie werfen also das Netz des Evangeliums aus und es fängt nur gute Fische?
Nein!
Es fängt sowohl gute als auch schlechte Fische.Gibt es kluge und törichte Jungfrauen in der Gemeinde?
Ja.Gibt es im Hochzeitssaal Gäste mit dem Gewand und solche, die das Gewand nicht haben? Ja.
Gibt es solche, die den Namen "Herr, Herr" beanspruchen, aber Jesus erkennt sie nicht an? Ja.
Gibt es auch unter den Geistlichen, Menschen, die sich als Diener der Gerechtigkeit ausgeben, die aber als mangelhaft befunden werden?
Ja.Gibt es Menschen, die die Form der Gottseligkeit haben, aber nicht die Kraft der Gottseligkeit?
Auf jeden Fall!Was ist also notwendig? Es ist notwendig, ein Werk von was zu machen? Trennung, von denen, die wahre Gläubige sind, von denen, die falsche Gläubige sind.
Nachdem das Gericht beendet ist, nachdem die Echtheit der Reue eines jeden durch sein Leben festgestellt wurde, ob er wirklich bereut hat, die Sünde bekannt hat und durch eine Änderung des Lebens gezeigt hat, daß es echt war; wenn jeder letzte Fall entschieden ist, dann werden alle diese Sünden gemeinschaftlich aus dem Heiligtum entfernt werden. Und wer wird sozusagen an der Tür der Stiftshütte warten? Der böse Ziegenbock namens "Azazel", wir nennen ihn den "Sündenbock".
In 3. Mose 16:7 steht, daß er dort am Eingang der Stiftshütte steht.
Nun stellen einige Leute die Frage: "Pastor Bohr, wie kannst Du sagen, daß es etwas im Himmel gibt, das verunreinigt?"
Wißt Ihr, Das ist eines der Argumente, die gegen Adventisten verwendet werden. Sie sagen: "Wie kannst Du sagen, daß es im himmlischen Heiligtum etwas gibt, das verunreinigt ist, wenn es ein so heiliges, schönes Allerheiliges ist, wie kann es da etwas geben, das verunreinigt?"
Und meine Antwort ist immer, daß die Bibel in erster Linie sagt, daß es verunreinigt ist.
"Bis zweitausenddreihundert Abende und Morgen vergangen sind; dann wird das Heiligtum wieder gereinigt." *(1)
"Wieder gereinigt", muß bedeuten, daß es verunreinigt ist, nicht wahr? In Hebräer 9:23 *(2) heißt es, daß die himmlischen Dinge mit besseren Opfern gereinigt werden müssen als das alttestamentliche System, daß also die Himmel gereinigt werden müssen. Aber darüber hinaus habe ich das Beispiel von Christus gebraucht. War Christus absolut wunderbar vollkommen und heilig? Und dennoch trug Er Sünde? Trug jemand, der so heilig war, Sünde auf sich? Ja, denn sie wurde Ihm zugerechnet. Sie gehörte Ihm nicht. Da die Sünde im Heiligtum also nicht zum Heiligtum gehört, wird sie dem Heiligtum zugerechnet, sie wird dem Heiligtum gegeben, bis sie auf den Verursacher und Anstifter und den wahren Schuldigen übertragen werden kann. Könnt Ihr mir folgen?
Und was passiert nun? All die Sünden, die wirklich bereut wurden, die von Menschen bekannt wurden, die Jesus vertraut haben, die durch ihr Leben gezeigt haben, daß sie Jesus wirklich umarmt haben, all ihre Sünden werden auf wen gelegt werden? Sie werden auf den Kopf des Urhebers, Anstifters und Verursachers der Sünde gelegt. Auf Satan.
Und für diejenigen, die sagen: "Nun, wie kannst Du sagen, daß die Sünden auf den Satan gelegt werden? Satan vergibt keine Sünden."
Nun, die Sünden, die auf den Sündenbock gelegt wurden, waren bereits durch das Blut des ersten Bocks vergeben worden. Der Sündenbock vergibt keine Sünden. Der Sündenbock erleidet einfach die endgültige Vergeltung für die Sünden, die er Gottes Volk begehen ließ. Aber die Sünde war schon vorher vergeben. Außerdem wird das Blut des Sündenbocks nicht vergossen. Die Bibel sagt:
"Und ohne Blutvergießen geschieht keine...
Was kann es nicht geben?
"... keine Vergebung.”
Der Sündenbock vergibt also keine Sünden.
Übrigens kommen mehr und mehr nicht-adventistische Gelehrte zu dem Schluß, daß der Sündenbock tatsächlich Satan darstellt. Früher glaubten sie, daß der Sündenbock nur eine andere Art war, darüber zu sprechen, wie Christus die Sünde endgültig beseitigen würde, aber jetzt kommen sie zu dem Schluß, daß der Sündenbock wirklich Satan darstellt, und daß Satan etwas mit der endgültigen Beseitigung der Sünde zu tun hat, sie fangen endlich an zu verstehen.
Das sind Nicht-Adventisten: Presbyterianer, Anglikaner, Lutheraner und so, die das sagen, sie erkennen endlich an, daß der Sündenbock Satan darstellt. Und natürlich werden wir feststellen, daß die endgültige Erfüllung dessen darin besteht, daß dieser Engel mit einer Kette in der Hand vom Himmel herabsteigt und den Teufel für tausend Jahre an den Planeten Erde kettet, in ein Land, das wie eine Wüste ist, wo es keine Bewohner gibt.
Und dann kommen wir zum letzten Schritt. Nach den tausend Jahren der Erfahrung des Sündenbocks, dann wird Jesus kommen, um für immer in unserem Lager zu wohnen. Wo haben wir diesen Vorgang begonnen? Wir haben diesen Vorgang im Lager begonnen. Wo wird der Vorgang enden? Im Lager. Schauen wir uns nun Offenbarung 21:2-4 an.
"Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und Er wird bei ihnen wohnen, ..."
Nun seht:
"... die Hütte Gottes ... "
Wo ist sie?
"... bei den Menschen."
Erinnert Ihr Euch, als Jesus kam, heißt es:
"Das Wort ward Fleisch und..."
Was hat es getan?
"... wohnte unter uns, zeltete unter uns. "
Hier heißt es, die Hütte Gottes ist bei den Menschen.
"Und Er wird bei ihnen wohnen ..."
Das Wort "wohnen" ist das gleiche Wort, das in Johannes 1:14 verwendet wird.
"Und Er wird bei ihnen wohnen und sie werden seine Völker sein, und Er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen."
Und dann wird der Plan der Erlösung vollendet sein. Ist das nicht großartig, wenn man sich alle Schritte des Werkes des Messias ansieht?
Ich möchte Euch nun fragen: Welcher der Schritte ist am bedeutendsten?
Würde es Sein Leben sein?
Würde es Sein Tod sein?
Wäre es Seine Auferstehung?
Wäre es Seine Fürsprache?
Wäre es der Vorgang der Reinigung des himmlischen Heiligtums?
Wäre es das Übertragen der Sünden auf den Sündenbock?
Wäre es das Kommen, um für immer bei uns zu wohnen?
Was wäre das Wichtigste? Hört, wenn Jesus am Kreuz stirbt, aufersteht und nicht zurückkommt, um bei uns zu wohnen, dann verfehlt das irgendwie den Zweck. Ist Jesus nicht gekommen, um zu tun, was Er tut, damit Er für immer bei uns sein kann? Ja, natürlich! Die Erlösung ist also ein Vorgang. Sie ist nicht einfach ein geschichtliches Ereignis.
Habt Ihr also verstanden, was wir studiert haben? Es ist die Grundlage für das, was wir uns jetzt ansehen werden.
Wir wollen nun den "Rundgang durch das Haus des Messias" noch einmal kurz durchgehen, und dann werde ich mit Euch einige interessante Informationen über das Buch "Das Leben Jesu" teilen, und dann werden wir einen Blick auf die Tatsache werfen, daß das Buch der Offenbarung der Ordnung des Heiligtums nachempfunden ist. Nun, es ist ein ganzes Buch und wir bewegen uns Schritt für Schritt in der richtigen Reihenfolge durch das Heiligtum.
Was hat Jesus nun im Lager getan? Er webte ein vollkommenes Gewand der Gerechtigkeit durch seinen vollendeten Gehorsam.
Was tat Er am Opferaltar? Er bezahlte für die Strafe der Sünde.
Was tat Er am Wasserbecken? Er ist von den Toten auferstanden, um Seine neue Aufgabe im Heiligtum zu beginnen.
Was tut Er im Heiligtum? Er legt Fürsprache für diejenigen ein, die in Reue, Bekenntnis und Vertrauen zu ihm kommen.
Und wo legt Er diese Sünden ab? In das Heiligtum, das mit Seinem Blut bedeckt ist.
Und das Heiligtum ist was? Das Heiligtum ist verunreinigt.
Was tut Er im Allerheiligen? Im Allerheiligen prüft Er die Aufrichtigkeit der Reue, die Echtheit der Reue. Und wie zeigt sich, daß die Reue echt ist? Durch unseren Lebensstil, durch unsere Werke, das ist richtig.
Und wenn dann jeder Fall entschieden ist und es offenbart wurde, wer wirklich Mitglieder des Reiches Jesu sind, was wird dann mit all den Sünden geschehen, die das Heiligtum beschmutzt haben? Sie werden auf den Kopf des Verursachers und Anstifters der Sünde gelegt werden, und er wird für tausend Jahre auf diese leere Erde verbannt werden.
Und dann wird Jesus in das Lager zurückkehren, um für immer bei Seinem Volk zu wohnen.
Nun werden wir im nächsten Abschnitt in den Büchern "Das Leben Jesu" und "Das Wirken der Apostel" sehen, daß Ellen White der Ordnung des Heiligtums folgt.
"Das Leben Jesu" beschreibt die ersten drei Schritte Jesu im Lager und im Vorhof. Die vier Evangelien beschreiben auch die ersten drei Schritte des Dienstes im Heiligtum und berühren nur kurz den vierten, der das Wirken Jesu im Heiligtum des Heiligtums ist. Und Ihr könnt hier die Liste sehen.
Sein Leben, Kapitel 1-78
Sein Tod, Kapitel 79
Seine Grablegung, Kapitel 80
Seine Auferstehung, Kapitel 81
Dann verbringt er 40 Tage auf der Erde, das wird in Kapitel 81 und 82 beschrieben
Und dann ist Seine Himmelfahrt der letzte Teil vom Buch "Das Leben Jesu" in Kapitel 86.
Und dann muß man natürlich zum Buch "Das Wirken der Apostel" gehen, das das nächste Buch in der Reihe ist, um die nächste Tätigkeit Jesu im Heiligtum zu finden, nämlich Sein Wirken im Heiligen, und das befindet sich in Kapitel 4, mit dem Titel "Pfingsten" und in Kapitel 5, "Die Gabe des Geistes".
Ich dachte, es wäre interessant, das hinzuzufügen. Damit Ihr seht, daß Ellen White in den Büchern "Das Leben Jesu" und "Das Wirken der Apostel" genau der Reihenfolge der Ereignisse folgt, die wir uns angeschaut haben.
Nun wollen wir Jesus im Buch der Offenbarung folgen, durch "Sein Haus", Schritt für Schritt. Zuerst werden wir mit Seinem Werk im Lager und im Vorhof beginnen.
Im Buch der Offenbarung ist das Wirken Christi im Lager und im Vorhof in den Hintergrund getreten. Warum wird im Buch Offenbarung nicht viel Wert auf die ersten drei Stufen des Dienstes Christi gelegt? Weil der Schwerpunkt der Offenbarung auf dem liegt, was Er danach tut. Das Ziel ist es, den himmlischen Dienst Jesu hervorzuheben, aber es gibt eine kurze Anspielung ganz am Anfang des Buches auf Seine Tätigkeit im Lager und im Vorhof. Beachtet in Offenbarung 1:5+6 die Zeitform der Verben!
"Johannes an die sieben Gemeinden in der Provinz Asia: Gnade sei mit Euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor Seinem Thron sind, und von Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten ..."
Worauf würde sich das beziehen? Die dritte Tätigkeit, nicht wahr? Seine Auferstehung.
"...und Fürst der Könige auf Erden! Ihm, der uns liebt und uns ... "
Was hat Er getan?
"... und uns erlöst hat ..."
In welcher Zeitform steht das Verb? In der Vergangenheit.
"... und uns erlöst hat von unseren Sünden mit Seinem Blut und uns zu einem Königreich gemacht hat, zu Priestern vor Gott und Seinem Vater, dem sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen."
Gibt es also zu Beginn des Buches eine Anspielung auf das Werk, das Jesus auf der Erde vollbracht hat? Auf jeden Fall! Auch am Ende von Offenbarung Kapitel 1, heißt es in den Versen 17+18, daß Johannes diesen majestätischen Engel sieht, der vor ihm erscheint, der übrigens kein anderer als Jesus Christus ist, das ist Michael, der Erzengel. Es heißt:
"Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.” "
Gibt es hier also eine klare Andeutung auf den Tod und die Auferstehung Christi? Auf jeden Fall!
Also ganz am Anfang des Buches gibt es einen Hinweis auf den Tod und die Auferstehung von Jesus. Aber es ist nicht der Hauptschwerpunkt des Buches.
Übrigens, im Rest des Buches findet man auch Anspielungen darauf: Kapitel 5 ist das Lamm, das sich vor dem Thron zeigt; Kapitel 7, die große Schar betet an, sie singen ein Lied zu Ehren des Lammes. Das bedeutet nicht, daß Sein Tod im Rest des Buches nicht erwähnt wird, es bedeutet, daß er nicht der Hauptschwerpunkt des Restes des Buches ist. Das Buch der Offenbarung verweilt also nicht bei dem Werk, das im Lager und im Vorhof stattfand. Es beginnt eigentlich mit dem Werk Jesu im Heiligen nach Seinem Leben, Seinem Tod und Seiner Auferstehung.
Wir haben zunächst im Buch der Offenbarung die Reihe über die Gemeinden. Wo ist Jesus in der Serie über die Gemeinden von Offenbarung 1 bis 3 zu finden? Die Bibel sagt, daß Er unter den sieben Leuchtern wandelt. Wo waren die Leuchter? Sie waren im Heiligen des Heiligtums. Wißt Ihr, es gibt Leute, die sagen, als Jesus in den Himmel auffuhr, ging Er direkt in das Allerheilige, als ob Er irgendwie einfach über das Heilige gesprungen wäre. Nein! Er hat eine Reihenfolge in Seinen Ereignissen. Seht, Er lebt, Er stirbt, Er aufersteht, Er legt Fürsprache ein, Er richtet, Er legt die Sünden auf Azazel, dann kommt Er zurück, um bei Seinem Volk zu wohnen. Er umgeht den Dienst im Heiligen nicht. Er führt auch dieses Werk aus.
Beachtet, daß Ellen White dies als Argument dafür benutzt, daß Jesus in das Heiligtum geht. Dies steht in "The Faith I Live By", (dt.: Der Glaube durch den ich lebe) Seite 202:
"Die heiligen Orte des Heiligtums im Himmel werden durch die beiden Abteilungen im Heiligtum auf der Erde dargestellt. Als dem Apostel Johannes in einer Vision ein Blick auf den Tempel Gottes im Himmel gewährt wurde, sah er dort "sieben Feuerlampen, die vor dem Thron brannten. Er sah einen Engel, "der ein goldenes Räuchergefäß hatte..."
Und wir kommen später noch darauf zurück.
"...und es wurde ihm viel Räucherwerk gegeben, damit er es mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar opferte, der vor dem Thron stand.' ..."
Unmißverständlich!
"... Hier wurde dem Propheten erlaubt, die erste Abteilung des Heiligtums im Himmel zu betrachten; und er sah dort die "sieben Feuerfackeln" und den "goldenen Altar", dargestellt durch den goldenen Leuchter und den Räucheraltar im Heiligtum auf der Erde."
Beachtet also, daß Ellen White dies als Argument dafür benutzt, daß Jesus, als Er in den Himmel aufstieg wohin ging? Er ging ins Heilige, wo die sieben Leuchter sind.
Was stellen nun die sieben Leuchter dar? Übrigens sind es buchstäbliche Leuchter im Himmel, das Buchstäbliche ist im Himmel. Was sie darstellen, ist auf der Erde.
Ich habe schon einmal den Grundsatz des Buchstäblichen und des Geistlichen erklärt. Im Himmel gibt es ein buchstäbliches Heiligtum, dort gibt es einen buchstäblichen Leuchter, einen buchstäblichen Räucheraltar. Jetzt denkt vielleicht jemand: "Ach, komm schon, Du bist ein Wortkünstler." So steht es in der Bibel, so sagt es der Geist der Weissagung. Wenn man einem Kind das Heiligtum lehrt, sagt es dann: "Wie ist das nur möglich?" Natürlich sagen sie das nicht! Wir müssen also einen kindlichen Glauben haben und glauben, was die Bibel sagt. Nehmt die Bibel, wie sie geschrieben steht, und auch den Geist der Weissagung.
Die sieben buchstäblichen Leuchter sind also im Himmel, aber was stellen sie auf der Erde dar? Sie stellen die sieben Gemeinden dar. Und was stellen die sieben Gemeinden dar? Es gab sieben buchstäbliche Gemeinden in Kleinasien, aber die Zahl sieben steht für die Geschichte der gesamten Gemeinde von der apostolischen Zeit bis zum Ende der Zeit. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Im Grunde gibt es also sieben buchstäbliche Leuchter im Himmel und diese sieben buchstäblichen Leuchter stellen die sieben buchstäblichen Gemeinden auf der Erde dar. Und die sieben buchstäblichen Gemeinden auf Erden sind stellvertretend für die gesamte Geschichte der christlichen Kirche.
Nun, was macht Jesus inmitten der Kerzenständer in Offenbarung 1? Er sitzt da und sagt: "Na, hoffentlich geht das Licht nicht aus"? Nein! Gewiß nicht.
Er ist beschäftigt, nicht wahr? Schlagen wir dazu Offenbarung 1:12+13 auf.
"Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter 13 und mitten unter den Leuchtern einen, der war einem Menschensohn gleich, der war angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel."
Jesus ist also in der Mitte. Er geht tatsächlich inmitten dieser Kerzenständer. Was macht Er nun, wenn Er inmitten der Leuchter geht? Übrigens geht Er im Himmel buchstäblich zwischen den Leuchtern, jedoch was das auf der Erde bedeutet, ist, daß Er durch die Geschichte von was geht? Der christlichen Kirche. Und was tut Er? Was war der Sinn dessen, daß der Hohepriester im alttestamentlichen Heiligtum zwischen den Kerzenleuchtern wandelte? 3. Mose 24:1-4 und es heißt dort:
"Und der HERR redete mit Mose und sprach: Gebiete den Israeliten, daß sie zu Dir bringen reines Öl aus zerstoßenen Oliven für den Leuchter, daß man eine Lampe aufsetzen kann, die ständig brennt."
Was brauchten die Lampen, um ständig zu brennen? Öl. Wer mußte dafür sorgen, daß sie das Öl hatten? Der Hohepriester, das stimmt. Was war also eine der Aufgaben des Hohenpriesters? Dafür zu sorgen, daß immer Öl da war und daß die Lampen was waren? Daß die Lampen getrimmt waren, damit das Licht der Lampen nie ausging. Vers 3:
"Außen vor dem Vorhang, der vor der Lade mit dem Gesetz hängt, in der Stiftshütte soll Aaron den Leuchter herrichten, daß er vom Abend bis zum Morgen beständig leuchte vor dem HERRN, ...."
Was sollte der Leuchter tun?
"... beständig leuchte vor dem HERRN. Das sei eine ewige Ordnung bei Euren Nachkommen. Er soll ..."
Was sollte er machen?
"... die Lampen auf dem Leuchter von feinem Gold herrichten, daß sie vor dem HERRN ... "
Was sollten sie tun?
"... beständig leuchten."
Was war die Aufgabe des Hohepriesters, in diesem Fall ist von Aaron die Rede? Er sollte dort in das Heiligtum gehen und dafür sorgen, daß die Dochte getrimmt wurden und daß die Lampen immer was hatten? Immer Öl hatten, damit das Licht nie ausgeht. Wofür steht das Öl? Dieses Öl steht für den Heiligen Geist. Und wofür steht das Licht? Das Licht steht für die Tatsache, daß die Gemeinde das Öl empfängt, und was tut sie dann? Sie strahlt das Licht aus. Der Leuchter verteilt das Licht wohin? Er gibt das Licht an die Welt weiter.
Was ist nun mit dieser Vorstellung gemeint, daß der Hohepriester inmitten der Leuchter wandelt, um dafür zu sorgen, daß das Licht der Leuchter niemals erlischt? Was tut Jesus im Verlauf der Geschichte der christlichen Gemeinde? Er geht sozusagen inmitten der Geschichte der christlichen Gemeinde und sorgt dafür, daß das Licht der Gemeinde nie erlischt.
Gab es in der Geschichte der christlichen Kirche eine Zeit, in der es so aussah, als würde das Licht erlöschen? Gewiß habt Ihr von "der Zeit des finsteren Mittelalters" gehört, nicht wahr?
Weil das Licht des Leuchters flackerte, es ging nie aus, aber es sah so aus, als würde es während der Zeit der päpstlichen Vorherrschaft erlöschen. Es gab einen Mangel an Regen, sagt die Bibel. Regen stellt auch den Heiligen Geist dar. Es "regnete" nicht während der 1260 Jahre, sagt uns die Bibel, aber verschwand das Öl völlig? Nein! Das Licht der Gemeinde brannte immer noch. Und warum? Weil Jesus inmitten der Leuchter wandelte und dafür sorgte, daß die Gemeinde immer Öl hatte, um Sein Licht weiterzugeben, sogar während der dunkelsten Zeit der Geschichte.
Nun hört Euch dieses bemerkenswerte Aussage von Ellen White an. "Das Wirken der Apostel", Seite 582,
"Von Christus wird gesagt, daß Er inmitten der goldenen Leuchter geht. So wird Seine Beziehung zu den Gemeinden versinnbildlicht. Er ist in ständiger Verständigung mit Seinem Volk. Er kennt ihren wahren Zustand. Er achtet auf ihre Ordnung, ihre Frömmigkeit und ihre Hingabe. Obwohl Er Hoherpriester und Vermittler im Heiligtum oben ist, wird Er doch so dargestellt, daß Er inmitten Seiner Gemeinden auf der Erde umherwandelt. ..."
Seht Ihr den Grundsatz?
"... Mit unermüdlicher Wachsamkeit und unablässiger Aufmerksamkeit wacht Er, um zu sehen, ob das Licht irgendeines Seiner Wächter trübe brennt oder erlischt. Wären die Leuchter bloßer menschlicher Fürsorge überlassen, würde die flackernde Flamme verschmachten und sterben; aber Er ist der wahre Wächter im Hause des Herrn, der wahre Hüter der Tempelhöfe. Seine ständige Fürsorge und erhaltende Gnade sind die Quelle des Lebens und des Lichts."
Was für eine schöne Bildsprache.
Wozu ist Jesus also in den Himmel aufgestiegen? Er hat Seinen Heiligen Geist auf die Erde ausgegossen, nicht wahr? Aber muß Er dann dafür sorgen, daß das Öl des Heiligen Geistes immer der Gemeinde auf der Erde zugeführt wird, damit die Gemeinde das Licht der Welt sein kann? Auf jeden Fall! Jesus wandelt also buchstäblich zwischen den Leuchtern im Himmel, persönlich, aber auf der Erde sind die Leuchter ein Sinnbild für die Geschichte der christlichen Kirche und Jesus überwacht, wenn man so sagen will, die Geschichte der christlichen Kirche, um sicherzustellen, daß das Licht niemals ausgeht. Wegen des Papsttums sah das Licht so aus, als ob es erlöschen würde, aber es tat es nie, weil Gruppen wie die Albigenser und die Waldenser dafür sorgten, daß das Licht nie erlöschen sollte.
Ellen White schrieb über diese sieben Leuchter als Beweis dafür, daß Jesus im Heiligen im Himmel war, als Er aufstieg, und daß Er unter Seinen Gemeinden auf Erden wandelt. Und wieder einmal finden wir hier die Erklärung, daß Er buchstäblich und persönlich im himmlischen Heiligtum ist, während Er auf der Erde geistlich bei Seiner Gemeinde anwesend ist.
Nun der nächste Schritt im Heiligtum. Natürlich ist Er immer noch im Allerheiligen, also müssen wir den Tisch mit den Schaubroten auch dort finden, richtig? Würdet Ihr erwarten, den Schaubrottisch vielleicht im nächsten Abschnitt der Offenbarung zu finden? Auf jeden Fall! Nun, das ist die Serie über die Siegel, Offenbarung Kapitel 4:1 bis Kapitel 8:1. Schauen wir uns nun einige der Symbole an, die wir im Heiligtum in Bezug auf den Tisch der Schaubrote finden.
Was stellt das Brot dar? Das Brot stellt das Wort Gottes dar und Ihr kennt sicherlich den Text in 5. Mose 8:3,
"Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN geht."
Ich möchte Euch etwas fragen: Mußte Jesus dafür sorgen, daß seine Gemeinde auf Erden immer Brot hat? Auf jeden Fall! Mit anderen Worten: Mit anderen Worten: Seine Aufgabe am Schaubrottisch ist es, Seine Gemeinde immer mit was zu versorgen? Sie mit Brot zu versorgen. Jesus sagte: "Ich bin das lebendige Manna, das vom Himmel kam." Wer hat das Manna gesandt? Der Vater sandte das Manna. Wer ist das Manna? Jesus ist das Manna. Sind also beide am Geben des Mannas beteiligt? Ja. Der Vater gibt es und Jesus ist das, was es darstellt.
Nun, hier ist die Frage. Wurde das "Brot" während der Zeit der päpstlichen Vorherrschaft sehr knapp? Ja, und das ist der Grund, warum unter dem Dritten Siegel "Gerste" und "Weizen" extrem teuer sind, weil sie ziemlich knapp sind. Versteht Ihr, was ich damit meine?
Der Schaubrottisch stellt den Thron Gottes im Heiligen dar. Nun denkt Ihr Euch vielleicht:
"Moment mal, wie kannst Du sagen, daß der Schaubrottisch den Thron Gottes darstellt?"
Nun, laßt uns einen Blick auf einige wichtige Punkte werfen.
1. Wo befindet sich der Thron Gottes gemäß der Heiligen Schrift? Wo hat Luzifer gesagt, daß er sitzen wollte? Er wollte auf dem Thron Gottes in den Seiten des Nordens sitzen. Wo war der Tisch der Schaubrote im Heiligtum? Er war im Norden.
2. Der hebräische Ausdruck לֶחֶם[lechem] פָּנִים[pânı̂ym], bedeutet das, was wir mit "Schaubrot" übersetzen. Es wird jedoch besser mit "das Brot der Gegenwart" übersetzt. Und wißt Ihr, das Wort פָּנִיים[pânı̂ym],bedeutet in Wirklichkeit "Person", "Gesicht", oder "Anwesenheit". Es wird im Alten Testament in mehreren Texten so übersetzt. Dies ist also das "Brot der Gegenwart Gottes".
3. Der Tisch mit den Schaubroten ist der einzige Gegenstand im Heiligtum, der zwei Kronen hatte. Der Räucheraltar hatte nur eine Krone und die Bundeslade hatte nur eine Krone. Was kommt Euch in den Sinn, wenn Ihr an eine Krone denkt? Ein König. Also hat man irgendwie die Vorstellung von einem doppelten Königtum auf dem Tisch der Schaubrote.
4. Außerdem, wie viele Stapel von Brot sind auf dem Schaubrottisch zu sehen? Sie hätten alle 12 übereinander gestapelt werden können, aber es gibt zwei Stapel Schaubrote. Sehr interessant.
5. Außerdem gibt es während der Zeit des dritten Siegels eine Hungersnot für das Brot des Heiligtums. Und dies ist in der Reihe der Siegel. *(3)
Und so werdet Ihr hier mehrere interessante Merkmale feststellen.
Erstens, der Schaubrottisch war in den Seiten des Nordens, das ist, wo Gottes Thron ist.
Zweitens, hat es etwas mit Gottes Gegenwart zu tun, denn es wird das Brot der was genannt? Der Gegenwart.
Drittens, es zwei Kronen, was auf das Doppelkönigtum hinweist.
Viertens, gibt es zwei Stapel Brot auf dem Tisch, statt einem.
Fünftens, gibt es eine Knappheit an Brot aus dem Heiligtum während dieser Zeit der Siegel.
Würde dies darauf hindeuten, daß der Schaubrottisch irgendwie mit dem Thron Gottes in Verbindung steht?
Nun, wenn wir für unser nächstes Studium zusammenkommen, werde ich Euch anhand des Geistes der Weissagung zeigen, daß dies genau der Fall ist. Übrigens, wenn wir uns den Geist der Weissagung ansehen, ist es bewiesen, aber Ellen White holt es aus Daniel Kapitel 7, wir werden sehen, daß die Bibel diesen Gedanken bestätigt, daß Gott einen Thron im Heiligen hatte.
Offensichtlich kann es nicht der Leuchter sein, Gott kann nicht auf einem Leuchter sitzen. Selbstverständlich sitzt Er nicht auf dem Weihrauchaltar. Der einzige Gegenstand, der als Symbol für Gottes Thron übrig bleiben könnte, wäre also was? Wäre der Tisch des "Brotes der Gegenwart", mit zwei Kronen, zwei Stapeln von Brot, in den Seiten des Nordens, nicht wahr? Das wird unser Thema für unser nächstes gemeinsames Studium sein.
Ich möchte Euch ermutigen, während Ihr Euch auf das nächste Studium vorbereitet, Daniel Kapitel 7 zu lesen, womit wir in unserem nächsten Vortrag gemeinsam beginnen werden.
Noch einmal haben wir am Anfang der Offenbarung eine Anspielung auf den Dienst im Lager und im Vorhof, bei den Leuchtern ist Jesus im Heiligtum, der Tisch der Schaubrote ist ebenfalls im Heiligtum, und dann werden wir in unserem nächsten Studium sehen, daß in der Serie über die Posaunen Jesus am Räucheraltar im Heiligtum ist. *(4)
Stephen Bohr - "Der Hebräische, religiöse Kalender" - (02) "Ein Rundgang durch das Haus des Messias" (Teil 2)
(03) Die Reihenfolge im Heiligtum in der Offenbarung
In diesem besonderen Vortrag werden wir unser Studium über das Heiligtum im Buch der Offenbarung fortsetzen.
Ich möchte nur einen kleinen Rückblick halten und Euch ein wenig Zusammenhang zu dem geben, was wir studiert haben. Wir haben die Abfolge des Heiligtums im Buch Offenbarung studiert und festgestellt, daß das Wirken Jesu im Lager und im Vorhof eigentlich nur am Anfang der Offenbarung in Kapitel 1 erwähnt wird. Ihr wißt, daß der Tod Jesu und Seine Auferstehung nur kurz erwähnt werden, weil der Schwerpunkt der Offenbarung nicht auf dem irdischen Werk Christi liegt. Der Schwerpunkt der Offenbarung liegt auf dem himmlischen Werk Christi, das im Heiligen beginnt. Und so haben wir Offenbarung 1:5 und 17-18 betrachtet, wo der Tod und die Auferstehung Christi erwähnt werden.
Dann begannen wir unser Studium des Dienstes Jesu im Heiligen und wir stellten fest, daß Jesus das Buch der Offenbarung an welchem Ort beginnt? Er beginnt im Heiligen, wo der siebenarmige Leuchter steht. Was tut Er zwischen den Leuchtern? Er geht. Warum geht Er dort? Was war die Aufgabe des Hohenpriesters? Er sollte dafür sorgen, daß das Öl nicht ausgeht, und daß die Dochte was nicht tun sollten? Er sollte dafür sorgen, daß die Dochte getrimmt wurden, damit das Licht nicht ausging. Und natürlich stehen die sieben Leuchter für die sieben Gemeinden. Jesus geht durch die Geschichte der christlichen Kirche, um dafür zu sorgen, daß ihr Licht nie ausgeht. Gab es eine Zeit, in der es so aussah, als ob das Licht erlöschen könnte? Ja! Während des dunklen Mittelalters, der Zeit der päpstlichen Herrschaft.
Und dann sind wir natürlich dazu übergegangen, über die Gegenwart Jesu am Tisch der Schaubrote zu sprechen. Und wir haben festgestellt, daß der Schaubrottisch den Thron Gottes im Heiligtum darstellt. Und wir haben mehrere Merkmale genannt:
1. Der Schaubrottisch befand sich im Norden des Heiligtums,
Und natürlich befindet sich der Thron Gottes im Norden, an den Seiten des Nordens, gemäß Jesaja 14.
2. Wir haben auch festgestellt, daß "Schaubrot" eigentlich "Brot der Gegenwart" bedeutet. Es hat mit der Gegenwart Gottes dort zu tun.
3. Wir haben ebenfalls gesehen, daß dieser Gegenstand zwei Kronen hat, was auf Mitregenten hinweist, auf zwei Wesen, die Könige sind.
4. Außerdem finden wir zwei Stapel Brot auf dem Tisch, was sehr interessant ist. Da der Vater das Brot sendet und Jesus das "Brot" ist, sind beide an der Versorgung des Volkes Gottes mit "Brot" beteiligt.
5. Dann haben wir auch mitbekommen, daß während der "Zeit der Siegel" das "Brot" knapp ist. Denn unter dem dritten Siegel sind der "Weizen" und die "Gerste" außerordentlich teuer, weil es eine Knappheit gibt. Ihr wisst, wenn es eine Knappheit gibt, werden die Dinge sehr teuer.
6. Und als wir zum Ende kamen, stellten wir fest, daß es einen Weg gibt, den wir in Daniel 7 und im Geist der Weissagung verfolgen können, um zu zeigen, daß der Thron im Heiligen, der Tisch mit den Schaubroten ist.
Eigentlich kann es gar nichts anderes sein, denn Ihr wißt, daß Jesus nicht auf dem Leuchter und nicht auf dem Räucheraltar sitzen wird. Offensichtlich ist der Tisch der Schaubrote der einzige Gegenstand, der tatsächlich den Thron Gottes darstellen könnte. Wo hin hat sich Jesus begeben, nachdem Er in den Himmel aufgefahren ist? Nun, Jesus selbst sagte uns:
"Wer überwindet, dem will Ich geben, mit Mir auf Meinem Thron zu sitzen,…"
Das ist natürlich Zukunft, wir werden mit Jesus auf Seinem Thron sitzen, nachdem wir am Ende der Zeit überwunden haben. Und dann sagt Er:
"... wie auch Ich überwunden habe …"
Das war, als Er auf der Erde war, richtig?
"... wie auch Ich überwunden habe und Mich gesetzt habe mit Meinem Vater auf Seinen Thron.".
Hat Jesus also heute einen unabhängigen Thron? Nein! Wo sitzt Er? Auf dem Thron Seines Vaters. Wie viele sitzen also auf dem Thron? Zwei. Zwei Kronen, zwei Stapel Brot, sehr interessant. Die Seiten des Nordens, das "Brot der Gegenwart", alle möglichen interessanten Einzelheiten. Eine Knappheit an "Brot" während der Zeit der Siegel.
Schauen wir uns nun die Offenbarung 12:5 an, in der es um die Frau geht:
"Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker weiden sollte mit eisernem Stabe. Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron."
Wer wäre "Gott" in diesem Vers? Der Vater. Er ist also zum Vater und Seinem Thron entrückt worden. Wo befand sich Jesus also nach Seiner Himmelfahrt? Er befand sich neben Seinem Vater auf dem Thron, zwei Wesen auf ein und demselben Thron.
Ich möchte den Kommentar von Ellen White aus "Erfahrungen und Gesichte" lesen, und wir werden dort einige sehr interessante Dinge feststellen. Sie entnimmt diese Informationen in erster Linie Daniel 7, Verse 9+10 und 13+14. Mit anderen Worten, ihre Grundlage ist die Heilige Schrift. Schauen wir uns nun "Erfahrungen und Gesichte" Seite 54 an.
"Ich sah einen Thron, und auf ihm saßen der Vater und der Sohn. ..."
Stimmt das mit der Heiligen Schrift überein? Wir haben es doch gerade gelesen, oder nicht? Offenbarung 3:21.
"... Ich betrachtete das Antlitz Jesu und bewunderte Seine liebliche Gestalt. Die Person des Vaters konnte ich nicht sehen, denn eine Wolke aus herrlichem Licht bedeckte Ihn. ... Ich sah den Vater sich vom Thron erheben und in einem flammenden Wagen in das Allerheilige fahren, hinter den Vorhang, und sich setzen. ..."
Laßt uns das kurz verdauen. Wenn der Vater in einem Wagen ins Allerheilige fährt, wo muß Er dann vorher gewesen sein? Es braucht keinen König Salomo, um herauszufinden, daß Er im Allerheiligen des Heiligtums gewesen sein muß. Der Vater erhebt sich also und geht in das Allerheilige und setzt sich dort nieder., Er muß vorher im Heiligen gewesen sein. Übrigens halte ich es für eine guten Vorschlag, wenn ich erwähne, daß dies eindeutig auf Daniel Kapitel 7 basiert, wo es heißt, daß "der Vater sich bewegt, das Gericht sitzt und die Bücher geöffnet werden".
Und dann möchte ich Euch auf Ellen Whites Kommentare zu dem aufmerksam machen, was danach geschieht. Sie kommentiert wie folgt:
"... Dann erhob sich Jesus vom Thron, und die meisten, die sich niedergebeugt hatten, standen mit ihm auf. Ich sah nicht einen einzigen Lichtstrahl von Jesus zu der unachtsamen Menge gelangen, nachdem Er aufgestanden war, und sie wurden in vollkommener Finsternis zurückgelassen. …"
Das waren diejenigen die vor dem Thron angebetet haben.
"... Diejenigen, die aufstanden, als Jesus es tat, hielten ihre Augen auf Ihn gerichtet, als Er den Thron verließ und sie ein Stück weit hinausführte. Dann hob Er seinen rechten Arm, und wir hörten Seine liebliche Stimme sagen: "Wartet hier; ich gehe zu Meinem Vater, um das Reich zu empfangen. ..."
Wir werden später noch darüber sprechen, was das bedeutet,
"... haltet Eure Kleider rein, und in kurzer Zeit werde Ich von der Hochzeit zurückkehren und Euch zu Mir nehmen.' Dann kam ein Wolkenwagen…"
Übrigens steht das in den Versen 13+14 von Daniel 7.
"... Dann kam ein Wolkenwagen mit Rädern wie Feuerflammen, umgeben von Engeln, dorthin, wo Jesus war. Und Er stieg in den Wagen und wurde in das Heiligste getragen, wo der Vater saß."
So erhebt sich der Vater vom Thron und geht in das Allerheilige. Wo war Er vorher? Offensichtlich Im Heiligen. Dann erhebt sich Jesus, der Wagen bringt ihn ins Allerheilige. Wo wäre Jesus gewesen, bis Er in das Allerheilige begeben hat? Er muß im Heiligen gewesen sein. Was wäre also der Gegenstand, das den Thron Gottes im Heiligen darstellt? Es wäre der Schaubrottisch, aufgrund all der Eigenschaften, die ich erwähnt habe.
Wir haben also zwei Stellen erwähnt, an denen Jesus im Heiligen befindet.
Zuallererst unter den sieben Leuchtern. Er hält das Licht der Gemeinde am brennen
Er sorgt dafür, daß immer Brot auf dem Tisch ist.
War das Brot während der Zeit der päpstlichen Herrschaft knapp? Oh ja, die Bibel war verboten und wurde vor den Menschen versteckt.
Was ist nun der dritte Gegenstand im Allerheiligen des Heiligtums? Es ist der Altar, der goldene Räucheraltar.
Würdet Ihr vermuten, daß das vielleicht der nächste Abschnitt im Buch der Offenbarung sein könnte? Glaubt Ihr, das wäre eine gute Schlussfolgerung? Wir brauchen nicht zu raten, denn die Reihe der Posaunen findet am Räucheraltar im Heiligen statt.
Während der Serie über die Gemeinden ist Er inmitten der Leuchter.
Während der Serie über die Siegel ist Er am Schaubrottisch.
Während der Zeit der Posaunen ist Er am Räucheraltar.
In der ersten Hälfte von Offenbarung, liegt das Hauptaugenmerkmal auf Seinem Dienst im Heiligen. Mit anderen Worten, das bedeutet nicht, daß das Allerheilige nicht erwähnt wird, es bedeutet, daß es nicht im Mittelpunkt steht.
Was tut Jesus nun am Räucheraltar? Natürlich speist Er am Schaubrottisch Sein Volk. Am Leuchter erleuchtet Er seine Gemeinde, so daß die Gemeinde das Licht mit der Welt teilen kann. Aber was tut Jesus am Räucheraltar? Er nimmt die reumütigen Gebete Seines Volkes entgegen und vertritt sie als ihr Anwalt oder Fürsprecher. Haben wir nicht schon in unseren ersten beiden Studien über das Heiligtum gelernt, daß Jesus in den Himmel aufgefahren ist, um unser Anwalt oder Fürsprecher zu sein? Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Räucheraltar.
Lesen wir nun Lukas 1:8-10, eine sehr interessante Stelle. Hier geht es um Zacharias, den Vater von Johannes dem Täufer. Er diente in seinem priesterlichen Amt, es gab 24 von ihnen, und die Bibel sagt uns, daß er im Heiligtum im Heiligen war und offensichtlich Räucherwerk opferte, während die Leute draußen das taten, was das Räucherwerk darstellt, sie beteten. Wir haben also das Sinnbild und das, wofür das Sinnbild steht. Lukas 1:8,
"Und es begab sich, als er …"
Das war Zacharias.
"... seinen Priesterdienst vor Gott verrichtete, zur Zeit, als seine Abteilung an die Reihe kam, da traf ihn nach dem Brauch des Priestertums das Los, daß er in den Tempel des Herrn gehen und räuchern sollte. Und die ganze Menge des Volkes betete draußen zur Stunde des Räucherns."
Habt Ihr gesehen, was das Sinnbild ist? Es ist das Räucherwerk, den Zacharias darbringt. Was ist das Tatsächliche? Das Tatsächliche, auf das es hinweist, sind die Menschen draußen, die beten. Es gibt also das Sinnbild und das Tatsächliche.
Übrigens werden wir später in dieser Serie sehen, daß es im Alten Testament noch eine andere Stelle gibt, an der das Sinnbild und das Tatsächliche zusammen auftreten. Erinnert Ihr Euch an die Begebenheit, als Mose den Felsen schlug? Da ist also der Felse, aber auch der Herr, der auf dem Felsen steht. Es gibt also das Sinnbild, das der Felsen ist, und dann steht auf dem Felsen das Wesen, das durch das Sinnbild dargestellt wird.
Und so ist da also das Sinnbild und das Tatsächliche, auf das das Sinnbild hindeutet.
Nun ist das Räucherwerk nicht unbedingt ein Gebet. Er wird den Gebeten hinzugefügt. Aber es ist mit dem Gebet verbunden. Ich möchte, daß Ihr vor allem seht, daß das Räucherwerk mit dem Gebet des Volkes Gottes zu tun hat. Beten wir um Vergebung? Ja oder Nein? Beten wir, um die Gerechtigkeit Christi, an unserer Stelle in Anspruch zu nehmen? Auf jeden Fall! In Psalm 141:2 heißt es:
"Laß mein Gebet wie Räucherwerk gelten vor Dir, das Aufheben meiner Hände wie das Abendopfer."
Womit hat das Räucherwerk also zu tun? Er hat mit dem Gebet zu tun. Aber hier steckt mehr dahinter. Räucherwerk steht nicht für das Gebet, Räucherwerk wird dem Gebet hinzugefügt. Seht nun wie es in 8:3+4 heißt:
"Und ein anderer Engel ..."
Das ist der Anfang der Posaunen.
"Und ein anderer Engel kam und trat an den Altar und hatte ein goldenes Räuchergefäß; und ihm wurde viel Räucherwerk gegeben,…"
Hört nun gut zu!
"... und ihm wurde viel Räucherwerk gegeben, daß er es darbringe mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar…"
Stellt das Räucherwerk also das Gebet dar? Nein! Wozu wird das Räucherwerk hinzugefügt? Zu den Gebeten des Volkes Gottes. So steht es hier:
"... und ihm wurde viel Räucherwerk gegeben, daß er es darbringe mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar vor dem Thron. Und der Rauch des Räucherwerks mit den Gebeten der Heiligen stieg von der Hand des Engels hinauf vor Gott."
Das Räucherwerk stellt also etwas dar, das mit den Gebeten der Heiligen vermischt oder vermengt wird.
Und natürlich stellt sich die Frage, was das Räucherwerk ganz genau darstellt. Gebt Acht auf dieses schöne Zitat von Ellen White aus dem Buch: "In Heavenly Places" (dt. An himmlischen Orten) Seite 69:
"Christus hat sich selbst dazu verpflichtet, unser Stellvertreter und Bürge zu sein, und Er vernachlässigt niemanden. ..."
Was bedeutet "Stellvertreter"? Es bedeutet, an unserer Stelle zu stehen, richtig? Was bedeutet "Bürgschaft"? Es bedeutet, daß Er unsere Sicherheit ist. Ist es das, was Er in Seinem Fürbittedienst tut? Ja, natürlich. Sie schreibt weiter:
"... Es gibt…"
Hier ist der Gedanke der Bank, von der ich vorherig gesprochen habe.
"... Es gibt einen unerschöpflichen Vorrat an vollkommenem Gehorsam, der aus Seinem Gehorsam erwächst…"
Sein Gehorsam hat also einen großen Vorrat angesammelt. Was für einen Vorrat? Was bedeutet nun "unerschöpflich"? Es bedeutet, daß er nicht erschöpft werden kann, man nimmt und nimmt und nimmt, und es gibt immer mehr. Sie schreibt weiter:
"... Im Himmel werden Seine Verdienste, Seine Selbstverleugnung und Selbstaufopferung, als Räucherwerk aufbewahrt, das mit den Gebeten Seines Volkes aufgeopfert wird. Wenn die Gebete des Sünders ..."
Was für eine Art von Gebet?
"... die aufrichtig und demütige sind, zum Thron Gottes aufsteigen, vermischt Christus mit ihnen die Verdienste Seines Lebens des vollkommenen Gehorsams. Unsere Gebete werden durch dieses Räucherwerk duftend gemacht."
Ist das nicht eine großartige Aussage?
Was tut Jesus also am Opferaltar?
Er legt Fürsprache für Seine Gemeinde ein.
Was tut er am Tisch der Schaubrote?
Er speist Seine Gemeinde.
Was tut Er inmitten der sieben goldenen Leuchter?
Er erleuchtet Seine Gemeinde, so daß sie das Licht empfangen und es weitergeben kann. Sie kann das Wort empfangen und das Wort weitergeben. Sie kann Menschen einladen, Jesus als ihren Vermittler, als ihren Fürsprecher, als ihren Beistand anzunehmen.
Nun möchte ich Euch etwas fragen: Was geschah während der Zeit der päpstlichen Herrschaft? Zu wem haben die Menschen während der 1260 Jahre gebetet? Diejenigen, die dieser Kirche angehören, tun das übrigens auch heute noch. Zu wem haben sie gebetet? Sie beteten zu Maria und sie beteten zu den Heiligen. Zu wem gingen sie, um Vergebung zu erbitten? Sie suchten Vergebung bei einem menschlichen Priester. Ihr wißt sicherlich, daß dies mit dem zu tun hat, was das kleine Horn in Daniel 8 tut. Das kleine Horn denkt, daß es das "Tägliche" wegnehmen könnte, Kennt Ihr diese Debatte darüber, ob das "Tägliche" für das Heidentum oder für das Papsttum steht, das den Dienst im Heiligen an sich reißt? Ich glaube, daß dies zeigt, daß das Papsttum einfach den Dienst, die Aufgaben des Dienstes Jesu im Heiligen des himmlischen Heiligtums an sich gerissen oder weggenommen hat. Und anstatt sie dort hin zu setzen, hat er diese Aufgabe wo platziert? Auf die Erde.
Und so finden wir in Offenbarung Kapitel 1-3, daß Jesus inmitten der Leuchter steht.
In Offenbarung Kapitel 4 bis Kapitel 8:1 ist Er am Tisch der Schaubrote.
In Offenbarung Kapitel 8:2 bis zum Ende von Kapitel 11 ist Er am Räucheraltar.
Bewegt sich Jesus im Buch Offenbarung der Reihe nach durch das Heiligtum? Das tut Er ganz sicher.
Wo würde man nun den nächsten Bereich erwarten, wenn die Offenbarung der Ordnung des Heiligtums folgt? Es muß das Allerheilige sein, richtig? Denn wir haben bereits festgestellt, daß es im Lager begann, dann der Vorhof, wo Jesus starb und auferstand, wie in Kapitel 1 kurz erwähnt. Dann die Leuchter, danach der Tisch mit den Schaubroten und dann der Räucheraltar. Wir würden also erwarten, daß der nächste Bereich das Allerheilige ist, und genau das findet Ihr im nächsten Abschnitt der Offenbarung. Jeder Abschnitt der Offenbarung beginnt mit der Einführung in das Heiligtum. Was ich behandelt habe, sind die Einleitungen zu diesen drei Abschnitten, aber jeder Abschnitt hat seine Einleitung, und es ist eine Heiligtumseinleitung.
Offenbarung 11:19 ist die Einleitung zum Heiligtum in Offenbarung 12:1 bis hin zu Kapitel 14:20. Gehen wir also zu Offenbarung 11:19, das ist die nächste Begebenheit im Heiligtum, und wir werden sehen, wohin sie führt. Offenbarung 11:19,
"Und der Tempel Gottes …"
Wo ist er?
"... im Himmel wurde aufgetan, und …"
Was konnte im Tempel gesehen werden?
"... die Lade Seines Bundes wurde in Seinem Tempel sichtbar."
Mit welchem Gegenstand beginnt die nächste Begebenheit im Heiligtum? Sie beginnt mit der Bundeslade. In welcher Abteilung befand sich nun die Bundeslade? Die Bundeslade befand sich im Allerheiligen des himmlischen Heiligtums.
Nun möchte Ich Euch etwas fragen:
Was war in der Bundeslade? Die Zehn Gebote.
Glaubt Ihr, daß es ein Zufall ist, daß in diesem Abschnitt der Offenbarung, also Kapitel 12:17, von denen die Rede ist, die die Gebote Gottes halten?
Meint Ihr, daß es ein Zufall ist, daß es in der ersten Engelsbotschaft heißt: Betet den an, der den Himmel, die Erde, das Meer und alles, was darin ist, geschaffen hat?
Warum sollte es plötzlich eine Anziehungskraft auf die 10 Gebote und den Sabbat geben? Weil das Allerheilige was war? Geöffnet wurde.
Wir wissen, daß dies das Allerheilige ist, weil sich dort die Bundeslade befindet. Was geschah im Allerheiligen des irdischen Heiligtums? Es war der große Tag des Gerichts in Israel.
Würde das also bedeuten, daß Offenbarung 11:19, wenn der Tempel Gottes im Himmel geöffnet wird, daß das Gericht bald beginnt? Auf jeden Fall!
Wird das Gesetz zu sehen sein? Gewiß.
Wird der Sabbat wird sichtbar gemacht werden? Auf jeden Fall!
Und genau das findet man in Offenbarung 11:19 bis Kapitel 14:20. Ihr wißt ja, daß die dritte Engelsbotschaft mit den Worten endet:
"Hier sind die, die die Gebote Gottes und den Glauben Jesu bewahren." (Offenbrung 14:12)
In Offenbarung 11:19 ist Jesus also ganz klar in das Allerheilige des himmlischen Heiligtums eingezogen.
Nun werdet Ihr sehen, daß Offenbarung 14:6-7 die irdische Ankündigung des Beginns des himmlischen Gerichts ist.
Ist die erste Engelsbotschaft eine Botschaft, die an die Welt gerichtet ist? Sicher, sie geht an jede Nation, jeden Stamm, jede Sprache und jedes Volk.
Und sie sagt den Menschen, daß die Stunde des Gerichts Gottes was ist? daß sie gekommen ist.
In Offenbarung 14:6+7 ist also die Botschaft oder die Ankündigung an die Menschen, die auf der Erde leben.
Ich möchte Euch etwas fragen: Gibt es eine biblische Beschreibung von dem himmlischen Ereignis, das hier angekündigt wird? Ja! In Daniel 7, dem Kapitel, das wir vorhin kurz erwähnt haben, ist eine Beschreibung des Beginns des Gerichts im Jahr 1844 zu finden. Gibt es ein Kapitel, das uns das Datum für den Beginn des Gerichts nennt? Ja, es steht in Daniel 8:14.
"Er sprach zu mir: Bis zu 2 300 Abenden und Morgen; dann wird das Heiligtum gerechtfertigt werden!"
Was ich also im Grunde sagen will, ist:
Offenbarung 14:6-7 hat die irdischen Ankündigungen des Gerichts,
Daniel Kapitel 7 hat die Beschreibung des himmlischen Ereignisses,
und Daniel 8:14 enthält das Datum für den Beginn des Gerichts.
In Offenbarung 11:19 bis 14:20 liegt der Schwerpunkt also auf dem Gericht.
Und am Ende von Kapitel 14 gibt es zwei Ernten:
die Ernte der Erde,
und die Weintrauben der Erde.
Wofür stehen die Trauben auf der Erde? Sie stehen für die Bösen.
Wofür steht die Ernte auf der Erde? Sie steht für die Gerechten.
So möchte ich Euch etwas fragen:
Geht das Gericht zu Ende, wenn das Werk der Trennung vollzogen wird?
Liegt der Schwerpunkt von Kapitel 14 also auf dem Gedanken, die Gerechten von den Ungerechten zu trennen? Auf jeden Fall!
-
Offenbarung 11:19 bis Kapitel 14:20 - ich wünschte, wir hätten Zeit, die chronologische Abfolge und den Aufbau dieser Kapitel zu studieren. Offenbarung ist äußerst genau gegliedert. Ich meine, sie hat Rückblenden, sie hat Vorgeschichten, sie hat Kreisläufe und sie geht hin und her. Wenn man die Gliederung nicht entschlüsselt, kann man sich keinen Reim darauf machen, wann die Dinge stattfinden, weil es wie ein Sammelsurium von Informationen aussieht. Aber es wurde sehr sorgfältig ângeordnet, und man muß sie sorgfältig studieren.
Was geschieht nun, wenn der Dienst im Heiligtum zu Ende geht und alle Menschen getrennt werden, entweder als "Trauben" oder als die "Ernte der Erde"? Das nächste Ereignis wäre natürlich die Beendigung des himmlischen Dienstes im Allerheiligen, nicht wahr? Ja oder Nein? Ja, natürlich. Nachdem die Trennung vollzogen ist, würde man natürlich erwarten, daß der Dienst im Heiligtum beendet wird, und genau das ist es, was wir in Kapitel 15 haben.
Geht mit mir zu Kapitel 15. Dies ist der nächste Abschnitt im Heiligtum. Übrigens, ich picke mir nicht hier und dort einfach nur einen Text heraus wie ich Lust drauf habe, sondern wir studieren die einleitenden Begebenheiten des Heiligtums der Offenbarung. Jeder Abschnitt der Offenbarung hat ein eigenes Ereignis im Heiligtum, das ihn einleitet und das Hauptaugenmerkmal darauf richtet, wo Jesus ist und was Er in diesem bestimmten Moment tut. Schauen wir uns an, was der nächste Abschnitt im Heiligtum ist. Es muß der Abschluß des Dienstes im Allerheiligen sein.
Offenbarung 15:5-8,
"Und nach diesem sah ich, und siehe, der Tempel des Zeltes des Zeugnisses im Himmel wurde geöffnet, …"
Wir wollen hier kurz innehalten. Der Tempel des Zeltes, oder der Stiftshütte. Was ist die Stiftshütte? Die Stiftshütte ist das gesamte Heiligtum. Was würde also der Tempel der Stiftshütte sein? Das Allerheilige. In der Tat wird das Wort "Temple" 16 mal in der Offenbarung verwendet. Es ist das Wort ναός [naos] und jedes Mal bezieht es sich auf das Allerheilige. Der Tempel der Stiftshütte ist das Allerheilige. Beachtet nun wie es weiter heißt:
"... Und nach diesem sah ich, und siehe, der Tempel des Zeltes des Zeugnisses im Himmel wurde geöffnet,..."
Und so sagen manche Leute: "Oh, er ist offen, damit die Leute hineingehen können, und sie können Jesus als Retter beanspruchen und die Menschen können gerettet werden." Nein! Nein! Er ist nicht geöffnet, damit die Leute hineingehen können. Er wurde geöffnet, damit die Engel mit den Plagen herauskommen können. Wenn also diese Engel herauskommen, ist die Bewährungszeit dann zu Ende? Selbstverständlich. Seht dazu Vers 6:
"... und die sieben Engel, welche die sieben Plagen hatten, kamen hervor aus dem Tempel, bekleidet mit reinem und glänzendem Leinen und um die Brust gegürtet mit goldenen Gürteln. Und eines der vier lebendigen Wesen gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll von der Zornesglut Gottes, der lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit. ..."
Und was geschieht nun mit dem Tempel? Es heißt weiter:
"... Und der Tempel wurde erfüllt mit Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von Seiner Kraft, und niemand konnte ..."
Was konnte niemand tun?
"... in den Tempel hineingehen, bis die sieben Plagen der sieben Engel ..."
Bis sie was waren?
"... vollendet waren."
Ihr werdet hier also feststellen, daß nach dem Ende des Heiligtumsdiensts niemand den Tempel betreten kann. Können wir heute den himmlischen Tempel betreten? Ist es uns möglich in den himmlischen Tempel zu kommen? Wie ist das möglich? Müssen wir zur NASA gehen? Nein! Nein! Wir geben dort ein, wie? Durch den Glauben. Kommt eine Zeit, in der niemand mehr eintreten kann? So ist es! Und übrigens, Gottes Volk wird schließlich einmal persönlich eintreten können, denn in Offenbarung 7 heißt es, daß Gottes Volk, wenn es einmal siegreich ist, Tag und Nacht in Seinem Tempel dienen wird. Aber zwischen der Zeit, wenn der Dienst geschlossen wird und wenn Gottes Volk das Königreich betritt, wird niemand mehr in der Lage sein, was zu tun? Den Tempel durch den Glauben zu betreten, weil der Dienst abgeschlossen sein wird.
Habt Ihr jemals die Zitate von Ellen White gelesen, in denen sie sagt, daß Gottes Volk während der Zeit der Trübsal ohne einen Mittler leben muß? Hier ist der biblische Beweis, daß Gottes Volk ohne Mittler leben muß. Und wißt Ihr, daß manche Leute Angst haben. "Oh nein! Jesus wird gehen und Er wird uns hier ganz allein lassen." Nein! Nein! Nein! Nein! Jesus wird nicht länger der Fürsprecher, sondern der Beschützer sein.
Hatte Er denn gesagt: "Ich werde bei Euch sein bis die Gnadenzeit abgeschlossen sein wird." Stimmt das? Das ist ganz und gar nicht was Er gesagt hat. Was sagte Er?
"Ich werde bei Euch sein bis zum Ende des Zeitalters." oder "bis zum Ende der Welt."
Jesus wird nicht fort gehen. Er wird hier sein, aber Er wird unser Beschützer sein. Es wird keine Fürsprache mehr für die Sünde geben. In Offenbarung 15:5-8 schließt sich also der Abschnitt im Heiligtum. Der Dienst geht zu Ende.
Und dann gibt es noch eine weitere Vision des Heiligtums, welche Offenbarung 16:1 ist. Sie ist sehr kurz und geht bis Kapitel 18:24, und das ist ein sehr interessanter Abschnitt, er beschreibt die Ausgießung der sieben letzten Plagen. Warum gießt Gott die sieben letzten Plagen aus? Weil die Bewohner der Erde was mit Füßen getreten haben? Sie haben Gottes Gesetz, Gottes Gebote mit Füßen getreten. So werden die Bösen von Plagen heimgesucht.
Fällt Euch noch eine andere Stelle in der Heiligen Schrift ein, an der Plagen von der Bundeslade über Personen ausgingen, die unbeschnitten und Israel feindlich gesinnt waren? Erinnern Sie sich an die Geschichte der Philister, wie sie die Bundeslade gefangen nahmen, diese unbeschnittenen Hände, Feinde Israels? Sie nahmen die Bundeslade und sagten: "Wow! Wir haben diese wundersame Kiste." Und wundersam war sie. Was schüttete sie aus? Sie begann, Plagen über die Philister auszugießen. Schließlich sagten die Philister zu den Israeliten, sagten zu David: "Kommt und holt die Bundeslade, wir wollen keine Plagen mehr."
Woher kommen also die Plagen? Sie kommen von der Bundeslade. Und warum? Weil die Menschen auf etwas herumgetrampelt sind, das sich in der Bundeslade befindet. Was haben sie mit Füßen getreten? Sie haben Gottes heiliges Gesetz mit Füßen getreten. Stimmt Ihr mir zu?
Ist es nicht interessant, daß das Buch der Offenbarung genau der Reihenfolge des Heiligtums folgt? Wir sind von einem allgemeinen Hinweis auf den Vorhof übergegangen.
Er starb, Er ist auferstanden und dann wissen wir, daß Er in den Himmel aufgefahren ist.
Dann geht Er zu den Kerzenleuchtern,
danach zum Schaubrottisch,
anschließend geht Er zum Räucheraltar
dann wird das Allerheilige für die Trennung zwischen der Ernte der Erde und den Trauben der Erde geöffnet
und dann schließt sich der Dienst am Heiligtum
und der nächste Punkt ist, daß die Plagen von der Bundeslade kommen.
Natürlich ist das alles Zufall, oder? Nein ist es nicht. Es ist unmöglich, daß ein menschlicher Geist so etwas erdacht und erfunden hat. Es ist die Ordnung des Heiligtums.
Was wäre also die nächste Ereignis? Was geschah am Ende des Versöhnungstages? Oh, es war notwendig, alle Sünden, die gereinigt worden waren, aus dem Heiligtum zu nehmen und sie auf wen zu legen? Auf den Sündenbock.
Was ist also der nächste Abschnitt des Buches der Offenbarung? Offenbarung 20, da kommt ein mächtiger Engel vom Himmel herab. Er hat eine Kette in der Hand und einen Schlüssel. Und was wird er tun? Er wird Satan, der durch den Sündenbock dargestellt wird, nehmen und ihn auf eine öde Erde verbannen, auf der es keine Einwohner gibt. Ist genau das mit dem Sündenbock nach 3. Mose 16 passiert? Wurde er in eine weite Wildnis verbannt, in der es keine Einwohner gab? Das sagt 3. Mose 16. In der Offenbarung ist der nächste Schritt also, wen zu verbannen? Den Sündenbock. Ist das das nächste, was in dem Buch passiert? Auf jeden Fall!
Und dann kommt der letzte Schritt: Die Rückkehr ins Lager. Wo steht die Rückkehr ins Lager im Buch der Offenbarung? Wie wäre es mit den Kapiteln 21 und 22, was meint Ihr? Kommt Er wieder, um mit Seinem Volk zu verweilen und dieses mal nicht nur für 33 Jahre? Nein! Aber wie lange wird Er bei ihnen verweilen? Für immer und ewig. Offenbarung 21:2,
"Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen!…"
Nun zur Stiftshütte, das Zelt auf Erden. Wer sollte hier "zelten"? Jesus kam das erste Mal für 33 Jahren. Er "zeltete" bei uns oder wohnte bei uns. So heißt es hier:
"... das Zelt Gottes bei den Menschen! Und Er wird bei ihnen wohnen;…"
Das ist das gleiche Wort, das wir in Johannes 1:14 finden.
"... und sie werden Seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. ..."
Der Kreis hat sich also geschlossen. Wir begannen im Lager und im Hof und enden im Lager damit, daß Jesus für immer bei Seinem Volk wohnt.
Im Grunde ist das Buch der Offenbarung eine Veranschaulichung des Wirkens Jesu im himmlischen Heiligtum. Konntet Ihr mir folgen?
Sehen wir uns nun Johannes 14:1-3 an, dies ist ein sehr interessanter Abschnitt. Manchmal haben wir nicht ganz verstanden, was der Abschnitt wirklich sagt. Wir können den Text wahrscheinlich aus dem Gedächtnis wiederholen,
"Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an Mich! In Meines Vaters Hause …"
Wo ist das Haus des Vaters? Im Himmel.
"... In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.…"
Und wißt Ihr, oft sagen wir: "Oh, da oben werden diese schönen Häuser aus Gold sein, und wir werden in diesen Häusern leben." Nun glaubt mir, ich glaube, daß Gott wunderschöne Villen für uns vorbereitet hat, aber es gibt mehr als nur himmlischen Häuserbau. Gott braucht keine zweitausend Jahre, um Villen zu bauen. Übrigens ging Jesus nicht, um diese Herrenhäuser zu bauen, denn als Er diese Worte sprach, sagte Er:
"... In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.…"
Sie waren schon da, als Jesus in den Himmel auffuhr. Aber ich glaube, wir werden Villen haben. Ellen White sagt uns, daß es wunderschöne Herrenhäuser geben wird. Jawohl! Aber sie sind schon gebaut. So heißt es:
"... In Meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte Ich dann zu Euch gesagt: Ich gehe hin, Euch die Stätte zu bereiten? ..."
Und im Grunde sagten wir, was das bedeutet, ist, daß Jesus in den Himmel aufgefahren ist, um Häuser zu bauen und den Ort für uns wirklich hübsch zu machen, und ich glaube, Jesus wird den Ort für uns wirklich hübsch machen, versteht mich nicht falsch, aber die Geschichte hat noch viel mehr zu bieten.
Wenn Ihr das Buch Hebräer und Offenbarung lest, werdet Ihr feststellen, daß er den Ort vorbereitet, indem Er das Werk im Himmel verrichtet, das Er ausführen muß. Muß Er Sein Werk im Heiligen verrichten, damit wir bei ihm sein können? Muß Er Werk des Gerichts vollbringen? Ja das muß Er. Und wenn Jesus also sagt:
"Ich gehe hin, um eine Stätte für Euch zu bereiten",
bezieht sich das ja auf den räumlichen Ort, ich will das nicht abwerten, aber ich will sagen, daß es noch viel mehr dazu gibt. Durch Sein Werk im Heiligtum bereitet Er den Ort vor. Und dann heißt es in Vers 3,
"...Und wenn Ich hingehe, Euch die Stätte zu bereiten, will Ich wiederkommen und Euch zu Mir nehmen, auf daß auch Ihr seid, wo Ich bin."
Und es ist interessant, daß wir uns auf den Ort vorbereiten müssen, während Jesus den Ort vorbereitet, und deshalb gab uns Jesus in Johannes 14 bis 17 den Heiligen Geist, damit wir uns auf den Ort vorbereiten können, während Er im Himmel den Ort für uns durch Sein himmlisches Werk vorbereitet.
Könnt Ihr also erkennen, wie wichtig es ist, die Grundzüge des Buches Offenbarung zu verstehen? Es ist sehr wichtig. Übrigens folgt das Buch auch der Reihenfolge der Feste, die wir gleich sehen werden.
Gehen wir zu unserem nächsten Abschnitt, "Der Kalender des Messias". Hier werden wir einen umfassenden Blick auf alle Ereignisse des Wirkens Christi aus einer chronologischen Sichtweise werfen. Die meisten Christen betonen die Gerechtigkeit durch den Glauben, und das ist übrigens auch in der Adventgemeinde üblich geworden, man will immer nur über die Gerechtigkeit durch den Glauben reden. Aber der Heilsplan umfaßt viel mehr, als nur Gerechtigkeit durch Glauben und das Kreuz, wie wir bereits festgestellt haben. Der Messias hat ein Haus, und der Name seines Hauses ist das Heiligtum. Die Frage ist: Was macht die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten so einzigartig? Meine Lieben, was uns einzigartig macht, ist unser Verständnis vom Heiligtum, das ist die einzige Lehre, die wir vertreten, die absolut einzigartig für die Adventgemeinde ist.
Auch ein paar andere Kirchen halten den Sabbat.
Die Zeugen Jehovas glauben, daß die Toten tot sind.
Die Mormonen lehren, daß wir uns um unseren Körpertempel kümmern sollen.
Viele Kirchen taufen durch Untertauchen.
Es gibt Kirchen, die lehren, daß wir die Zehn Gebote halten sollen.
Wißt Ihr, alle Lehren der Gemeinde werden von anderen Christen geteilt, mit Ausnahme unserer Heiligtumslehre, die einzig und allein in der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten zu finden ist.
Schauen wir uns nun die Schritte Jesu durch Sein Haus an. Was tut Jesus im Lager?
Er lebt Sein vollkommenes Leben. Gab es eine irdische Ankündigung, daß Er Sein vollkommenes Leben leben würde? Wie war es bei Seiner Geburt? Gab es Hirten, die diese Ankündigung hörten? Gab es einige Weise, die aus dem Osten kamen? War ganz Jerusalem in Aufruhr aufgrund der Botschaft, die von den Weisen verkündet wurde? Auf jeden Fall! Alle erfuhren, daß der Messias gekommen war.
Und als Jesus Sein irdisches Wirken begann, gab es da eine mächtige irdische Ankündigung? Ja! Wer gab diese Ankündigung? Johannes der Täufer.
Wißt Ihr, ich habe vor einigen Jahren eine Serie veröffentlicht, die nicht gerade zu den beliebtesten gehörte. Ich denke, das liegt daran, daß die Leute den Inhalt dieser Serie nicht wirklich kennen. Haben Ihr jemals von dieser Serie "Jesus einholen" gehört? Die Leute sagen: "Nun, Jesus einholen, was meinst Du mit, Jesus einholen?" Vielleicht hätte ich sie anders nennen sollen, aber wie auch immer, ich zeige, daß jedes Mal, wenn Jesus einen neuen Schritt in Seinem Dienst tut, es eine mächtige Ankündigung gibt, um die Menschen wissen zu lassen, daß Jesus diese bestimmte Funktion beginnen wird. Und ich zeige, daß es in jedem einzelnen Fall eine Enttäuschung gibt, und die Heilige Schrift erklärt die Enttäuschung im Nachhinein. Jedes Mal, wenn Jesus eine neue Aufgabe in Seinem Dienst übernimmt, gibt es eine große Ankündigung.
Im Falle Seines Kommens auf diese Erde:
Da sind die Hirten und die Weisen,
und natürlich als Jesus Seinen Dienst begann:
Es gab die machtvolle Ankündigung durch Johannes den Täufer sechs Monate vor dem Beginn Seines Dienstes,
dann ging Jesus zum Opferaltar, um die Strafe für unsere Sünden zu bezahlen:
Gab es eine bedeutende Ankündigung, die alle Augen auf Jesus lenkte, als Er im Begriff war zu sterben? Ja!
Welches Ereignis war das? Es war das, was die Christen "Palmsonntag" nennen, der triumphale Einzug Jesu in Jerusalem. Und obwohl sie sich in Bezug auf das Ereignis, das stattfinden sollte, geirrt hatten, lagen sie was den Zeitpunkt betraf, richtig.
Es war notwendig, daß alle Augen auf das gerichtet waren, was Jesus tun würde. Und Jesus sagte: "Ich weiß, daß sie es später verstehen werden". Die Leute fragen, warum hat Jesus nicht einfach gewartet, bis sie es verstanden haben? Weil Er einen Kalender hat, und Er muß jedes Ereignis zu dem Zeitpunkt tun, den Sein Kalender vorgibt. Jesus sagt also:
"Gut, es gibt eine bestimmte Zeit, zu der Ich sterben muß, in dem Kalender, den Ich und mein Vater vorbereitet haben, bevor Ich in diese Welt kam. Ich kann nicht einfach sagen: Gut, verschieben wir es, bis die Leute es verstehen. Nein! Ich werde damit fortfahren. Ich werde dem Datum in Meinem Kalender folgen und Mein Volk wird in der Schrift forschen und es danach verstehen."
So gab es also den triumphalen Einzug, der die Ankündigung des Todes von Christus darstellte.
Dann ist da das Waschbecken, daß die Auferstehung Christi versinnbildete.
Gab es mehrere Zeugen für die Auferstehung Christi, die in die Stadt gingen und bezeugten, daß Er auferstanden war? Ich denke da an die Gruppe, die mit Ihm auferstanden ist. Sie gingen in die Stadt und bezeugten, daß Jesus von den Toten auferstanden war.
Und dann ist da natürlich noch das Werk im Heiligen des Heiligtums.
Als Jesus Sein Werk im Heiligen begann, gab es da eine beeindruckende Ankündigung auf der Erde?
Ich würde sagen, daß die Feuerzungen und ein kräftiger, rauschender Wind und das Reden in Sprachen, die die Menschen nie gelernt haben, beeindruckende Ankündigungen waren. Als Jesus Seinen Dienst im Heiligen antrat, gab es also eine kraftvolle irdische Ankündigung.
Und natürlich war da auch die Predigt von Petrus am Pfingsttag.
Dann kam die Zeit, daß Jesus Seinen Dienst im Allerheiligen beginnen würde.
Würdet Ihr erwarten, daß es eine kraftvolle Ankündigung auf der Erde geben würde, oder erwartet Ihr, daß Jesus einen Dienst beginnen würde und niemand weiß es, hat nicht die geringste Ahnung, was passieren wird?
Welches war der Schritt, der ankündigte, daß das Gericht bald kommen würde? Wir nennen sie die "Miller-Bewegung", Tausende und Abertausende im Osten der Vereinigten Staaten, nebst dem gab es auch Menschen in anderen Ländern, wie Lacunza, Joseph Wolffe und andere, die verkündeten, daß die Stunde des Gerichtes Gottes nahe sei.
Es gab also eine beeindruckende Ankündigung auf der Erde, daß im Jahr 1844 etwas Gewaltiges geschehen würde. Das war die Ankündigung daß das Untersuchungsgericht über die Toten beginnen würde.
Wird es eine bedeutende irdische Ankündigung geben, wenn das Gericht über die Lebenden beginnt?
Wir haben dafür kein Datum. Das letzte Datum im Kalender des Messias, das uns offenbart wurde, ist der 22. Oktober 1844, aber Gott hat Daten für die anderen Ereignisse. Wie würde die Ankündigung des Anfangs des Gerichts über die Lebenden auf der Erde aussehen? Es ist das, was wir den "lauten Ruf" nennen, wie es in Offenbarung Kapitel 18 steht, wo es heißt, daß die ganze Erde von der Herrlichkeit der Botschaft dieses Engels erfüllt wird, und dieser Engel verkündet, daß Babylon was ist? Daß Babylon gefallen ist und das Volk Gottes wird dazu aufgerufen, aus Babylon herauszukommen und das Siegel Gottes zu empfangen. Und diejenigen, die das nicht tun, werden was erhalten? Das Malzeichen des Tieres.
Ist das die endgültige Trennung der Lebenden auf dem Planeten Erde? So ist es! Kein Datum. Keine Daten mehr. Wenn jemand ein Datum festlegt, dann flieht vor ihm, denn der Geist der Weissagung und die Bibel sagen uns beide, daß es für kein prophetisches Ereignis mehr ein Datum geben wird.
Und dann ist da natürlich noch die endgültige Beseitigung der Sünde auf dem Kopf des Sündenbocks: und dafür gibt es auch kein Datum.
Und wir haben auch kein Datum, wann Jesus nach den tausend Jahren hier auf der Erde Sein Lager aufschlagen wird.
Deshalb hielt ich es für wichtig, daß wir die Tatsache verstehen, daß es für jede der Schritte Jesu irdische Ankündigungen geben wird. Die Menschen müssen das wissen, nicht wahr? Wo sind die meisten Christen stecken geblieben? "Laßt uns auf das Kreuz schauen!" Sie sehen nicht einmal, daß das Kreuz angekündigt wurde. Sie sehen nicht, daß es auf jeder Stufe eine Ankündigung gibt. Würdet Ihr also eine Bekanntmachung erwarten, die auf das Jahr 1844 hinweist? Meint Ihr, daß die Miller-Bewegung einfach so plötzlich auftrat? Nein! Sie war wie jedes andere Ereignis im Wirken Jesu, es wurde immer angekündigt, bevor es stattfand.
Wir wollen nun weiter gehen und den "Kalender des Messias" untersuchen.
Der Messias hat nicht nur ein Haus, welches das Heiligtum ist. Er hat auch einen Veranstaltungskalender, der bestimmte Daten für Seine Schritte durch Sein Haus enthält. Wie wir sehen werden, war jeder einzelne Schritt, den Jesus durch Sein Haus, d.h. durch das Heiligtum, machte, bereits in Seinem Kalender verzeichnet, bevor Er in diese Welt kam. Kurz gesagt: Sein Haus beschreibt die aufeinanderfolgenden Schritte Seines Dienstes, und der Kalender beschreibt die Daten für diese Schritte.
Für Seine Geburt war eine bestimmte Zeit im Kalender eingetragen,
die bestimmte Zeit war für Seine Taufe vorgesehen,
die bestimmte Zeit war für Seine Taufe da,
es gab eine konkrete Zeit für Seinen Tod,
die festgelegte Zeit für Sein Begräbnis,
die genaue Zeit war für Seine Auferstehung vorgesehen,
es gab eine bestimmte Zeit für den Beginn Seines himmlischen Priestertums,
Erstaunlich! Und alles hat sich bis auf's i-Tüpfelchen erfüllt.
Wir wollen nun dieses bemerkenswerte Zitat von Ellen White aus dem Buch "Das Leben Jesu" lesen. Dort steht folgendes auf Seite 23:
"Das Kommen des Erlösers wurde im Garten Eden vorausgesagt. Als Adam und Eva zum ersten Mal von der Verheißung hörten, erwarteten sie ihre baldige Erfüllung. Freudig begrüßten sie ihren erstgeborenen Sohn in der Hoffnung, daß er der Erlöser sein würde. Doch die Erfüllung der Verheißung ließ auf sich warten. Diejenigen, die sie zuerst erhalten hatten, starben, ohne zu sehen. Von den Tagen Henochs an wurde die Verheißung durch Patriarchen und Propheten wiederholt, die die Hoffnung auf Sein Erscheinen am Leben hielten, und doch kam Er nicht. Die Prophezeiung Daniels offenbarte die Zeit Seiner Ankunft, aber nicht alle legten die Botschaft richtig aus. Jahrhundert um Jahrhundert verging, die Stimmen der Propheten verstummten. Die Hand des Unterdrückers lastete schwer auf Israel, und viele waren bereit, auszurufen: "Die Tage sind verlängert, und jede Vision vergeht. (Hesekiel 12:22) Aber wie die Sterne auf dem weiten Weg ihrer Bestimmung, kennen Gottes Absichten keine Eile und keinen Aufschub."
Würde Jesus also jedes Werk genau zur richtigen Zeit vollbringen? Auf jeden Fall!
Sprechen wir also über "Seine Menschwerdung". Wir haben in der Bibel kein genaues Datum für die Menschwerdung Jesu, aber Gott hatte eine bestimmte Zeit in Seinem Kalender, zu der dieses Ereignis stattfinden würde. Er hat ihn uns nur nicht offenbart. Und wir werden am Ende unseres Studiums in dieser Reihe sehen, daß es höchstwahrscheinlich im Herbst des Jahres war, in dem Jesus tatsächlich geboren wurde. Hatte Gott ein bestimmtes Datum in Seinem Kalender? Schauen wir uns dazu Galater 4:4+ 5 an.
"Als aber …"
Als aber was war?
"Als aber die Zeit erfüllt war, ..."
Hat Gott also die Fülle der Zeit zugelassen, in der Jesus geboren werden sollte?Mußte denn alles ganz genau richtig sein? Ja, gewiß!
"Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott Seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, auf daß Er die, die unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Kindschaft empfingen."
Gott der Vater hatte also ein Datum in Seinem Kalender, das uns nicht offenbart wurde. Ellen White sagte, weil Gott nicht wollte, daß wir das Datum Seines Geburtstags vergöttern. Und natürlich war es weise von Gott, das zu tun, denn die Menschen vergöttern heute das Datum, das nicht Jesu Geburtstag war. Stellt Euch vor, wie es wäre, wenn wir das genaue Datum Seines Geburtstags kennen würden.
Kommen wir nun zum nächsten Abschnitt, "Die Taufe des Messias in der Wüste". Hier beginnt er offiziell Seinen Dienst, hier beginnt Er öffentlich Seinen Nahkampf mit dem Teufel, und natürlich beginnt dieser in der Wüste. Und was ist die Aufgabe Christi während der dreieinhalb Jahre Seines Dienstes? Sie besteht darin, was zu weben? Ein Gewand der vollkommenen Rechtschaffenheit. Das ist die Hauptaufgabe.
Wußte der Teufel, daß Jesus kommen sollte, um ein Gewand der vollkommenen Gerechtigkeit zu weben? Ihr tut gut daran das zu glauben. Hat er versucht, dieses Gewand Jesu zu beflecken? Hat er versucht, Jesus davon abzuhalten, ans Kreuz zu gehen? Oh ja! Er benutzte jede Methode, sogar im Garten Gethsemane sagte er zu ihm: "Wenn Du das durchziehst, wirst Du Deinen Vater nie wiedersehen. Und schau, niemand hat Dich angenommen, alle lehnen Dich ab. Du wirst keine Früchte davon ernten können, es ist sinnlos für Dich, das zu tun." Der Teufel tat alles, um Jesus davon abzuhalten, das perfekte Gewand der Gerechtigkeit bis zum Ende zu weben.
Gab es eine besondere Zeitprophezeiung, die darauf hinwies, wann er diesen Abschnitt Seines Dienstes beginnen würde, um vor allem das Gewand der Gerechtigkeit zu weben? Auf jeden Fall! In Daniel 9:24+25 heißt es:
"Über Dein Volk und über Deine heilige Stadt sind 70 Wochen bestimmt. So wisse und verstehe: Vom Erlaß des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems bis zu dem Messias…"
Das Wort מָשִׁיחַ[mâshı̂yach] bedeutet "gesalbt".
"... bis zu dem Gesalbten, dem Fürsten, vergehen 7 Wochen und 62 Wochen; Straßen und Gräben werden wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit."
Wann beginnen die 70 Wochen? Sie beginnen im Jahr 457 vor Chr. Was müssen wir also tun? Wie viele Jahre müssen wir vorwärts gehen? 68 Wochen. 7 + 62 = 69, also 69 Wochen. Und wenn man bedenkt, daß es kein Jahr 0 (Null) gibt, weil es vom Jahr 1 vor Chr. zum Jahr 1 nach Chr. springt, gibt es nur 2 Jahre statt 1, zu welchem Datum kommt man? Man kommt auf das Jahr 27 nach Christus. Ihr könnt das nachrechnen.
Die Frage ist also: Wurde das genaue Jahr der Taufe des Messias eindeutig offenbart? Auf jeden Fall! Das genaue Jahr wurde offenbart.
Gab es eine gewaltige Ankündigung dieses Ereignisses auf der Erde? So ist es! Wer wurde gerufen, um die Aufmerksamkeit auf Jesus, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt, zu lenken? Johannes der Täufer natürlich, und das Matthäus-Evangelium beginnt mit Johannes dem Täufer, das Lukas-Evangelium beginnt mit Johannes dem Täufer, das Johannes-Evangelium nimmt Bezug auf das Wirken von Johannes dem Täufer. Johannes der Täufer soll also alle Augen auf Jesus lenken, wenn Jesus Seinen Dienst beginnt.
Übrigens werdet Ihr feststellen, daß es in der Prophezeiung der 70 Wochen heißt: "vom Ausgang des Wortes bis zum Messias". Was bedeutet das Wort "Messias"? Es bedeutet: "Der Gesalbte".
Wann wurde Jesus gesalbt? Er wurde bei Seiner Taufe gesalbt. In der Tat findet dies direkt nach Seiner Taufe statt. Seht was, was wir in Johannes 1:40+41 finden.
"Einer von den zweien, die Johannes gehört hatten und Jesus nachgefolgt waren, war Andreas, der Bruder des Simon Petrus. Der findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den..."
מָשִׁיחַ[mâshı̂yach]
"... Wir haben den Messias gefunden, ... "
Und dann heißt es:
"...was übersetzt ist: Christus..."
Was bedeutet "Christus"? Es bedeutet "der Gesalbte". Wie wird man zu einem Christen? Durch Taufe und was bedeutet es, "zu taufen"? Es bedeutet, "zu salben". Das Wort "Christus" bedeutet also "gesalbt", der Gesalbte. Wann also wurde Jesus gesalbt? Als Andreas zu Petrus sagte: "Wir haben den Gesalbten gefunden", dann müssen wir schauen, was unmittelbar davor passiert ist. Und was geschah unmittelbar davor? Die Taufe von Jesus.
In Apostelgeschichte 10:36-38 heißt es:
"Das Wort, das Er den Kindern Israels gesandt hat, indem Er Frieden verkünden ließ durch Jesus Christus, welcher Herr über alle ist, Ihr kennt es; das Zeugnis, das sich durch ganz Judäa verbreitet hat und in Galiläa anfing nach der Taufe, die Johannes verkündigte: ..."
So wird also die Taufe des Johannes hier erwähnt und dann heißt es:
"... wie Gott ..."
Was hat Er getan?
"... Jesus von Nazareth mit Heiligem Geist und Kraft gesalbt hat, ..."
Wann kam der Heilige Geist auf Jesus? Bei Seiner Taufe. Er wurde also bei Seiner Taufe mit dem Heiligen Geist gesalbt. Wann endet die Prophezeiung über die 70 Wochen? Wann enden die ersten 69 Wochen? Als Jesus was wurde? Getauft wurde. Und dann heißt es:
"... und wie dieser umherzog und Gutes tat und alle heilte, die vom Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit Ihm."
Haben wir also ein genaues Datum für den Beginn des öffentlichen Wirkens Christi? Auf jeden Fall!
Haben wir ein genaues Datum für Seine Geburt, obwohl es uns nicht offenbart wird? Die Bibel sagt
"Als aber die Zeit erfüllt war." (Galater 4:4)
Nun, in unserem nächsten Vortrag werden wir feststellen, daß es auch ein genaues Datum für den Tod von Jesus Christus gab, und was Seinen Tod betrifft werden wir sehen, daß wir nicht nur das Jahr, sondern auch den Monat, den Tag und die Stunde Seines Todes haben. Verpaßt also den nächste spannende Vortrag nicht.
Stephen Bohr - "Der Hebräische, religiöse Kalender" - (03) "Die Reihenfolge im Heiligtum in der Offenbarung"
(04) Der Kalender des Messias
Wir wollen diese Lektion über den Kalender des Messias abschließen, und ich möchte kurz zusammenfassen, was wir bisher gelernt haben.
Wir haben festgestellt, daß es ein bestimmtes Datum für die Geburt des Messias gab. Es wurde uns nicht offenbart, aber wir wissen, daß Gott es in Seinem Kalender hatte, denn die Bibel sagt:
"Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott Seinen Sohn."
Das war zu einem bestimmten Zeitpunkt. Wir haben auch gesehen, daß Jesus Sein öffentliches Wirken im Lager zu einem bestimmten Zeitpunkt begann. Und das wurde natürlich von Johannes dem Täufer angekündigt. Und wir haben festgestellt, daß es im Alten Testament eine Prophezeiung gibt, die Prophezeiung der 70 Wochen, die angibt, wann der Messias getauft oder gesalbt werden würde, um Sein öffentliches Wirken zu beginnen. Das wäre natürlich am Ende der 69. Woche der 70 Wochen, also im Jahr 27 nach Christus. Und ich möchte erwähnen, daß wir wissen können, daß es im Herbst 27 n. Chr. war, und das wird im weiteren Verlauf noch deutlicher werden.
Gab es nun eine gezielte Offenbarung hinsichtlich des Datums für den Tod des Messias? So ist es! Ich möchte Euch auf ein sehr interessantes Vorkommnis aufmerksam machen, das im Johannesevangelium zu finden ist, und ich bin sicher, daß Ihr es schon gelesen habt. Mehrere Male heißt es im Evangelium, daß
"die Zeit noch nicht gekommen war."
"Seine Stunde noch nicht gekommen war", und dann heißt es manchmal, daß
"Er wußte, daß Seine Stunde gekommen war."
Es gibt mehrere Hinweise im Johannesevangelium, die darauf hindeuten, daß es eine bestimmte Zeit gab, in der Jesus leiden und sterben mußte.
Laßt uns einige dieser Hinweise betrachten, besonders im Johannesevangelium. Johannes 2:4 erzählt von der Hochzeit in Kana, bei der der Wein ausgegangen ist, und Maria sagt zu Jesus: "Es gibt keinen Wein mehr auf dem Fest." Und ich möchte, daß Ihr darauf acht gebt, was Jesus zu Seiner Mutter sagt.
"Jesus spricht zu ihr: Was habe Ich mit Dir zu schaffen, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen."
Interessant.
"Meine Stunde ist noch nicht gekommen."
Worauf hatte Er sich bezogen? Sehen wir uns ein paar andere Beispiele an.
Johannes 7:6+8. Hier versuchen die Brüder Jesu, Jesus dazu zu bewegen, zum Laubhüttenfest zu gehen. So heißt es dort:
"Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, Eure Zeit aber ist immer da.…. Geht Ihr hinauf zum Fest! Ich will nicht hinaufgehen zu diesem Fest, denn Meine Zeit ist noch nicht..."
Was ist sie noch nicht?
"... erfüllt."
Was soll das bedeuten? Der genaue Zeitpunkt ist noch nicht gekommen. Gab es also ein bestimmtes Datum für die Geburt von Jesus in Gottes Kalender?
"Als aber die Zeit erfüllt war."
oder:
"Als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott Seinen Sohn."
Jesus sagt also: "Meine Zeit ist noch nicht gekommen", und Er sagt es zweimal in diesem Vers.
Johannes 7:30. Hier sagt Jesus zu den Zuhörern, daß Sein Vater Ihn in die Welt gesandt hat, und beachtet, was sie versuchten, mit Jesus zu machen.
"Da suchten sie Ihn zu ergreifen; aber niemand legte Hand an Ihn,…"
Warum?
"... denn Seine Stunde war noch nicht gekommen."
Konnten sie Ihn in diesem Moment töten? Nein! Es gab eine Zeit und eine Stunde, in der dies geschehen sollte.
Johannes 8:20, Jesus hat es ihnen hier gesagt:
"Ihr kennt weder Mich noch Meinen Vater. ..."
Natürlich war ihre Antwort nicht sehr schmeichelhaft. Da steht:
"Diese Worte redete Jesus bei dem Opferkasten, als Er im Tempel lehrte; und niemand ergriff Ihn, denn Seine Stunde war noch nicht gekommen."
Das konkrete Datum war noch nicht gekommen.
Johannes 12:23+27, einige Griechen kommen zu Jesus, sie wollen ein Interview und Jesus sagt es Philippus und Andreas, zwei von Seinen Jüngern:
"Die Stunde ist gekommen,…"
Dies ist die letzte Woche im Leben von Jesus.
"Die Stunde ist gekommen, daß der Menschensohn verherrlicht werde…. Jetzt ist meine Seele erschüttert. Und was soll Ich sagen? Vater, hilf Mir aus dieser Stunde? Doch darum bin Ich in diese Stunde gekommen."
Seht noch einmal den Ausdruck "Ich bin zu dieser Stunde gekommen." Er wußte, daß die Stunde gekommen war. Johannes 13:1 hier spricht Jesus davon, die Welt zu verlassen und zu Seinem Vater zu gehen.
"Vor dem Passahfest aber, da Jesus wußte,…"
Was wußte Er?
"... daß Seine Stunde gekommen war,…"
Dies ist am Ende Seines Dienstes.
"... daß Er aus dieser Welt ginge zum Vater. Wie Er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte Er sie bis ans Ende…"
Nun bedenkt, daß Er wußte, daß Seine Stunde gekommen war. War Er sich Seines Kalenders bewußt? Ja! Er war sich dessen bewußt, nicht weil Er alle Informationen hatte, bevor Er in diese Welt kam, sondern weil Sein Vater Ihm Tag für Tag die Daten offenbarte, die Er in Seinem Kalender hatte. Wir werden in Kürze einige interessante Aussagen lesen.
Johannes 17:1, hier betet Jesus zu Seinem Vater im Namen Seiner Jünger und all derer, die an Jesus glauben werden, und beachtet, was Jesus im Gebet zu Seinem Vater sagt:
"Vater, die Stunde ist gekommen: Verherrliche Deinen Sohn, auf daß der Sohn Dich verherrliche;…"
"Die Stunde ist gekommen", und natürlich war dies am Donnerstagabend, also war Seine Stunde gekommen. Bald würde Er in Gethsemane sein und Sich mit dem Kelch des Zornes Gottes in der Hand quälen.
Gebt nun Acht auf diese diese bemerkenswerte Aussage aus dem Buch, "Das Leben Jesu", Seite 132. Ellen White sagt uns hier, daß die gesamte Reiseroute Jesu bereits zwischen Ihm und Seinem Vater geplant worden war, bevor Er in diese Welt kam. Es heißt wie folgt:
"Die Worte: 'Meine Stunde ist noch nicht gekommen', ..."
Das sind die Verse, auf die wir gerade bezogen haben,
"...weisen auf die Tatsache hin, daß jede Tat im Leben Christi auf Erden..."
Wie viele Taten?
"...daß jede Tat im Leben Christi auf Erden die Erfüllung des Plans war, der von Ewigkeit her bestand..."
Das ist erstaunlich!
"...Bevor Er auf die Erde kam, lag der Plan vor Ihm, vollständig in allen Einzelheiten..."
War es ein ausführlicher Plan, sowohl in Bezug auf das Ereignis als auch auf die Zeit? Auf jeden Fall! Aber jetzt sagt Ihr vielleicht: "Okay, also wußte Er schon alles. Wenn Er also alles wußte, dann war es kein Test und keine Prüfung." Nun, während Er hier war, hatte Er nicht den Vorteil dieser Informationen, außer auf täglicher Basis. Sie schreibt also:
"...Bevor Er auf die Erde kam, lag der Plan vor Ihm, vollständig in allen Einzelheiten. Aber als Er unter den Menschen wandelte, wurde Er Schritt für Schritt vom Willen des Vaters geleitet. Er zögerte nicht, ..."
Was zu tun?
"... zu gegebener Zeit zu handeln. Mit der gleichen Unterwürfigkeit wartete er, bis die Zeit gekommen war."
Gab es für jede Handlung im Leben Christi ein bestimmtes Datum? Es war von Ewigkeit her geplant. Aber während Jesus hier wandelte, hatte Er nur den Vorteil, die Informationen für einen bestimmten Tag zu kennen.
In dem Buch "Auf den Fußspuren des großen Arztes", Seite 487, gibt es eine Aussage, die damit zusammenhängt, und ich möchte, daß Ihr Euch diese Aussage merkt, denn ich werde am Ende unseres Studiums darauf zurückkommen.
"Christus hat in Seinem Leben auf Erden keine Pläne für Sich selbst gemacht..."
Mit anderen Worten: Jesus hat nicht gesagt: "Ich bereite jetzt meine Reiseroute für heute vor, Ich denke, Ich werde nach Samaria gehen, und Ich denke, Ich werde dies tun, und Ich denke, Ich werde das tun." Nein! Er machte keine Pläne für sich selbst.
"... Er hat die Pläne Gottes für Ihn angenommen…"
Wessen Pläne? Gottes Pläne.
"... und Tag für Tag entfaltete der Vater Seine Pläne."
Wessen Pläne? Die Pläne des Vaters. War Jesus also absolut dem Willen Seines Vaters unterworfen? Nur solange Er auf der Erde war? Nein! Lest das erste Kapitel von "Patriarchen und Propheten". Er war in der vergangenen Ewigkeit dem Willen Seines Vaters unterworfen, und Er wird in der zukünftigen Ewigkeit der Obrigkeit Seines Vaters unterworfen sein. Und wieder einmal sagen die Leute: "Dann glaubst Du, daß Er minderwertig ist." Wir müssen diesen Gedanken aus unseren Gehirnen verbannen, denn das passt nicht zusammen.
Die Bibel nennt uns das Jahr, den Tag, den Monat und die Stunde des Todes Christi. Zunächst einmal wollen wir über das Jahr sprechen.
Daniel 9:26+27, und es gab eine Ankündigung auf der Erde, wann Jesus sterben würde, nicht wahr? Wir haben das schon festgestellt, den triumphalen Einzug von Jesus in Jerusalem. Wir lesen dort die folgenden Worte:
"Und nach den zweiundsechzig Wochen…"
Und wenn man den Zusammenhang liest, ist es eigentlich nach 69, 7 und 62, also nach 69 Wochen. Was sollte geschehen?
"...wird der Gesalbte ausgerottet werden, und Ihm wird nichts zuteilwerden;…"
Für wen ist Jesus gestorben? Ist Er für sich selbst gestorben? Nein! Er starb für uns. In der Mitte der Woche, oder nach den 62 Wochen, sollte der Messias abgeschnitten werden. Und dann heißt es:
"...Und in der Mitte der Woche wird Er…"
Was wird Er tun?
"...Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen…"
Rechnen wir also mal nach.
Der Messias wurde in welchem Jahr gesalbt? Im Jahr 27 nach Christus.
Zu welcher Jahreszeit? Im Herbst.
Ihr fragt Euch vielleicht: "Woher wissen wir, daß es im Herbst war?" Ganz einfach. Wenn Jesus im Jahr 27 n. Chr. getauft wurde, würden wir denken, daß, wenn er im Jahr 31 gekreuzigt wurde, das zu viel ist, denn das wären vier Jahre, richtig? 27 bis 31 scheinen vier Jahre zu sein.
Es sei denn, man berücksichtigt daß:
Er wurde im Herbst 27 getauft, bis Herbst 28 ist es ein Jahr,
bis zum Herbst des Jahres 29 sind es zwei Jahre,
bis zum Herbst des Jahres 30 sind es drei Jahre,
bis zum Frühjahr 31 sind es dreieinhalb Jahre.
Zu welcher Jahreszeit wurde Jesus gekreuzigt? Im Frühling. Er wurde also in der Mitte der letzten Woche gekreuzigt.
Und er wurde am Anfang der letzten Woche gesalbt oder getauft. Und Er wurde im Herbst gesalbt. Er muß dreieinhalb Jahre später gestorben sein, im Frühjahr welchen Jahres? Im Frühjahr des Jahres 31 nach Christus.
Starb Jesus im Frühjahr des Jahres 31 n. Chr., zur Zeit des Passahfestes? Das ist mit Sicherheit der Fall. Aber wir wissen auch, in welchem Monat und an welchem Tag Er sterben würde. 2. Mose 12:5+6 gibt uns den Monat, den Tag und die Stunde an. Dort heißt es,
"Ihr sollt aber ein solches Lamm nehmen, an dem kein Fehler ist, ein männliches Tier, ein Jahr alt. Von den Schafen und Ziegen sollt Ihr es nehmen und sollt es verwahren bis zum vierzehnten Tag des Monats. ..."
Dies ist der Monat Nisan, der übrigens nichts mit der Automarke zu tun hat. Er wird mit nur einem "s", also nicht mit zwei, geschrieben. Hier steht also, daß das Lamm am 14. Tag des Monats Nisan geschlachtet werden sollte. Haben wir also den Tag und haben wir den Monat? Ja, ganz sicher. Aber wir haben auch die Stunde, denn im letzten Teil des Verses steht:
"...Da soll es die ganze Versammlung der Gemeinde Israel schlachten gegen Abend.…"
Das ist keine gute Übersetzung des Hebräischen. Im Hebräischen heißt es "zwischen den beiden Abenden", das ist es, was es wörtlich bedeutet. Und so sagen Ihr vielleicht: "Moment mal. Zwischen zwei Abenden"? Ich dachte, es gäbe nur einen Abend, an dem die Sonne untergeht."
Stimmt! Aber im jüdischen Denken gibt es eigentlich zwei Abende:
Der erste Abend ist, wenn die Sonne direkt den Zenit erreicht, und sie fängt dann an zu sinken, das sind die Nachmittagsstunden. Mit anderen Worten, dann beginnt der Sonnenuntergang.
Und der zweite Abend ist der, an dem die Sonne tatsächlich untergegangen ist.
Also, zwischen "den beiden Abenden", ist im Grunde zwischen Mittag und Wenn die Sonne untergegangen ist. Wenn der Messias also zwischen den beiden Abenden stirbt, welche Zeit wäre das? Zwischen Mittag und etwa 6 Uhr. Das Passahlamm wurde also gegen 3 Uhr nachmittags geschlachtet.
Wofür steht nun das Passahlamm? In 1. Korinther 5:7 sagt der Apostel Paulus:
"Darum schafft den alten Sauerteig weg, auf daß Ihr ein neuer Teig seid, wie Ihr ja ungesäuert seid. Denn auch unser Passalamm ist geopfert, das ist Christus."
An welchem Tag sollte Jesus also gekreuzigt werden?
Denkt Ihr, vielleicht am 14. Tag?
In welchem Monat? Nisan?
Zu welcher Stunde? Etwa um drei Uhr?
Welches Jahr? Das Jahr 31 nach Christus?
Schauen wir mal, ob das der Fall ist. Matthäus 27:45+46.
"Von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Und um die neunte Stunde…"
Seht, es ist noch nicht die neunte Stunde, es ist ...
"...um die neunte Stunde rief Jesus laut: »Eli, Eli, lama asabtani?« Das heißt: »Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?«…"
Was würde die neunte Stunde sein? Wißt Ihr, in biblischen Zeiten war es so:
Um 6 Uhr morgens war die erste Stunde,
9:00 Uhr die dritte Stunde,
12 Uhr die sechste Stunde,
und drei Uhr nachmittags die neunte Stunde.
Sie haben es anders gemacht als wir. Die neunte Stunde wäre also welche Uhrzeit? Nachmittags um 3 Uhr.
Was rief Jesus in der neunten Stunde aus? Matthäus 27:50-53,
"Aber Jesus rief abermals laut…"
Und im Übrigen habe ich hier in Klammern hinzugefügt:
[‘Es ist vollbracht. and Vater, Ich befehle Meinen Geist in Deine Hände!]
Es gibt zwei Ausdrücke, die hier im Matthäusevangelium nicht enthalten sind, die letzte Aussage von Jesus ist:
"Vater, Ich befehle Meinen Geist in Deine Hände."
Jedenfalls sagt Er mit lauter Stimme, er ruft aus. Es wird nicht gesagt, was Er rief, aber ich habe das in Klammern hinzugefügt.
"...Und als Er das gesagt hatte, verschied Er.…."
Das bedeutet, daß Er Seinen letzten Atemzug getan hat.
"...Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen."
Wann ist Jesus also gestorben? Er starb um 3 Uhr nachmittags zwischen den beiden Abenden, am 14. Tag des Monats Nisan und gemäß der Prophezeiung von Daniel 9 im Jahr 31 n. Chr. Ist das nicht erstaunlich?
Aber erinnert Ihr Euch an den Ausdruck in Daniel 9?
"Und in der Mitte der Woche wird Er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen."
Erinnert Ihr Euch an diesen Ausdruck? Das geschah buchstäblich, als Jesus starb. Nur die Juden haben es nicht verstanden, denn obwohl es an diesem Tag kein Opfer gab, begannen sie wahrscheinlich am nächsten Tag mit dem täglichen Opfer. Hört Euch diesen erstaunlichen Abschnitt aus dem Buch "Das Leben Jesu" an, das ist Seite 757 und 758:
"Als der laute Ruf "Es ist vollbracht!" aus dem Munde Christi ertönte, waren die Priester im Tempel am Werk. Es war die Stunde des Abendopfers..."
Das wäre um drei Uhr nachmittags.
"...Das Lamm, das Christus darstellt, wurde zur Schlachtung gebracht. Der Priester in seinem bedeutenden und schönen Gewand stand mit erhobenem Messer da, wie Abraham, als er seinen Sohn schlachten wollte. Das Volk schaute mit großem Interesse zu. Aber die Erde zittert und bebt; denn der Herr selbst naht. Mit einem lauten Geräusch wird der innere Vorhang des Tempels von einer unsichtbaren Hand von oben bis unten zerrissen und gibt den Blicken der Menge einen Ort frei, der einst von der Gegenwart Gottes erfüllt war. Alles ist in Schrecken und Verwirrung. Der Priester ist im Begriff, das Opfer zu schlachten, doch das Messer fällt ihm aus der kraftlosen Hand, und das Lamm entkommt..."
Erstaunlich! Ein Lamm starb an diesem Tag nicht, denn Er, das Lamm, starb an diesem Tag und ließ buchstäblich das Opfer und die Opfergabe an diesem Tag aufhören. Sie schreibt weiter:
"... Das Bild hat das Gegenbild im Tod von Gottes Sohn gefunden. Das große Opfer ist vollbracht. Der Weg ins Heiligste ist frei geworden. Ein neuer und lebendiger Weg ist für alle bereitet. Die sündige, trauernde Menschheit braucht nicht länger auf das Kommen des Hohenpriesters zu warten. Von nun an sollte der Erlöser als Priester und Fürsprecher im Himmel der Himmel wirken ..."
Und nun gebt acht, wie sie auf die Prophezeiung von Daniel 9 anspielt:
"...Es war, als ob eine lebendige Stimme zu den Anbetern gesprochen hätte: Jetzt ist Schluß mit allen Opfern und Gaben für die Sünde ..."
Erstaunlich! Es geschah genau zu der Stunde, in der es geschehen sollte.
Wurde Jesus also geboren, als es geschehen sollte?
Wurde Er getauft, als es geschehen sollte?
Ist Er gestorben, als es geschehen sollte? Auf jeden Fall!
Kann es sein, daß Seine Auferstehung genau dann stattfand, als sie stattfinden sollte?
Bevor wir dazu kommen, müssen wir über "das Fest der ungesäuerten Brote" sprechen.
Schauen wir uns 3. Mose 23:6+7 an. Dort heißt es:
"Und am fünfzehnten desselben Monats…"
Welcher Monat ist das wohl? Nisan, sehr gut!
"... ist das Fest der Ungesäuerten Brote für den HERRN.…"
Interessant. Wann wäre das also in Bezug auf das Passahfest? Das Passahfest war am 14., wann ist also "das Fest der ungesäuerten Brote"? Am nächsten Tag, dem 15. Nisan.
Die Frage ist nun, warum waren es ungesäuerte Brote? Wir werden das genauer untersuchen, wenn wir "das Fest der ungesäuerten Brote" ausführlich studieren.
Aber was bedeutet "Sauerteig" in der Bibel? Er steht für Sünde, aber nicht immer. Am Pfingsttag steht er nicht für Sünde, denn an Pfingsten werden zwei gesäuerte Brote geopfert, also können wir nicht sagen, daß an Pfingsten Sünde geopfert wird. Seht, Sauerteig kann auch für den Heiligen Geist stehen, der in die Kirche gelegt wird, und die Kirche wächst. In der Bibel sind Sinnbilder vielseitig, sie bedeuten nicht immer das Gleiche. Man muß den Zusammenhang berücksichtigen. Aber in diesem Fall steht er für die Sünde.
Was stellt das Brot nun dar? Jesus, genauer gesagt heißt es in Johannes 6:51, daß es das Fleisch Jesu darstellt, also Jesus selber.
"Und das Brot, das Ich geben werde, ist Mein Fleisch – für das Leben der Welt."
Hatte das Fleisch Jesu irgendeine Sünde? Das Fleisch Jesu hatte überhaupt keine Sünde, und weil Sein Fleisch keine Sünde hatte, so wie die ungesäuerten Brote keinen Sauerteig hatten, so sah der Körper Jesu im Grab den Sabbat über, die Verwesung nicht. Was wäre mit einem normalen Körper am Sabbat geschehen? Ein normaler Körper hätte am Sabbat sofort nach dem Tod, mit dem Verfall begonnen. Das sagen auch die Wissenschaftler. Sie sagen, daß unmittelbar danach der Verwesungsprozess beginnt, und das wäre bei Jesus geschehen. Aber der Körper Jesu wurde in das Grab gelegt. Bildlich gesehen wurde Sein Körper ohne "Sauerteig" in das Grab gelegt, und Er ruhte am Sabbattag, und Sein Körper erfuhr keine Verwesung, weil in Ihm kein "Sauerteig der Sünde" war.
Der erste Tag der ungesäuerten Brote steht also für die Ruhe des Leibes Jesu im Grab, wo Sein Leib keine Verwesung erfährt, weil Er keinen "Sauerteig der Sünde" in Seinem Leben hatte. Und übrigens, nach Seiner Auferstehung, stellt Er sich interessanterweise während dieses Zeitraums von acht Tagen, Seinen Jüngern mehrmals vor, was am zweiten Sonntag nach Seiner Auferstehung seinen Höhepunkt findet? Ja! Das Fest der "ungesäuerten Brote" dauerte 7 Tage, aber der erste Tag der "ungesäuerten Brote" war eine besondere Feier, er stellte Jesus dar, der im Grab ruhte. Er hatte keinen "Sauerteig der Sünde" in Seinem Fleisch und sah daher keine Verwesung. Hat Jesus genau an dem Tag im Grab geruht, auf den diese Prophezeiung hindeutet? Erfüllte Er dieses Fest bis auf den letzten Millimeter? Das hat Er ganz sicher.
Jetzt haben wir ein weiteres Fest, das "Fest der Erstlingsfrüchte". Wir wollen dazu 3. Mose 23:9-11 lesen, dort heißt es:
"Und der HERR redete mit Mose und sprach: Sage den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn Ihr in das Land kommt, das Ich Euch geben werde, und die Ernte einbringt, so sollt Ihr die erste Garbe Eurer Ernte zu dem Priester bringen. Der soll…"
Was soll er tun?
"... Der soll die Garbe als Schwingopfer schwingen vor dem HERRN, daß sie Euch wohlgefällig mache. …"
Und dann heißt es, als die Webegarbe vor den Herrn gebracht wurde:
"... Das soll aber der Priester tun am Tage nach dem Sabbat."
Deshalb möchte ich, daß Ihr Euch das vor Augen haltet.
An welchem Tag der Woche ist Jesus gestorben? Er starb am Freitag.
An welchem Wochentag ruhte Jesus im Grab als das "ungesäuerte Brot" ohne den Sauerteig der Sünde? Am Sabbat.
Wann würde also das "Fest der Erstlingsfrüchte" in Bezug auf Christus stattfinden? Es wäre der Tag nach dem Sabbat. Wie nennen wir diesen Tag? Sonntag, das wäre der Tag, an dem die Webegarbe vor dem Herrn geschwungen würde.
Hat sich dieses Fest genau so erfüllt, wie es in der Prophezeiung beschrieben ist? Auf jeden Fall! Wer hat das Fest der Erstlingsfrüchte erfüllt? Jesus war es. Welches Ereignis? 1. Korinther 15:20, hier wird es sehr interessant, hier erklärt der Apostel Paulus:
"Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als…"
Als was?
"... als Erstling unter denen, die entschlafen sind."
Wer erfüllt also das Fest der Erstlingsfrüchte? Jesus tut es. An welchem Tag? Am Tag, nachdem Er im Grab ruhte, also an welchem Tag des Monats Nisan? Am sechzehnten Tag.
Meint Ihr, daß dies alles nur ein Zufall ist, daß wir die genauen Daten für jedes Ereignis im Kalender des Messias haben? Nein. Halten wir uns übrigens an die gleiche Reihenfolge wie das Heiligtum?
Das Lager? Ja.
Sein Tod? Ja.
Seine Auferstehung? Ja.
Pfingsten wäre das Heilige des Heiligtums.
Die Feste folgen also der Ordnung des Heiligtums. Das ist der Grund, warum ich möchte, daß wir sehen, daß sie die Daten und einige zusätzliche Einzelheiten darüber liefern, was in diesem bestimmten Stadium des Dienstes Christi geschieht. Wir können jetzt einige noch genauere Informationen erhalten, nämlich daß sich Jesus am Auferstehungsmorgen um neun Uhr morgens vor Seinen Vater zeigte.
Jetzt werdet Ihr vielleicht fragen: "Was? Wirklich? Woher wissen wir das?"
Wie lange nach der "Erstlingsfrucht" fand der Pfingsttag statt? Es gab sieben Sabbate, die 49 Tage zählten, und der fünfzigste Tag war der Pfingsttag. Mit anderen Worten: Es mußte genau 50 Tage nach dem Weben der Garbe vor dem Herrn sein. Das werden wir feststellen, wenn wir das Pfingstfest studieren.
Um welche Zeit wurde der Heilige Geist am Pfingsttag ausgegossen? Um 9:00 Uhr morgens. Und Ihr fragt Euch bestimmt noch einmal: "Woher wissen wir das?"
Es ist ganz einfach. Als die Leute im Obergemach am Pfingsttag anfingen, in verschiedenen Sprachen zu reden, sagten einige der Anwesenden: "Ach, die sind doch nur betrunken!" Aber Petrus schaut hinein und sagt: "Wie können sie betrunken sein, wenn es erst die dritte Stunde des Tages ist!" Was war die dritte Stunde? 9:00 Uhr morgens.
Dies geschieht also 50 Tage, nachdem die Webegarbe vor dem Herrn geschwenkt wurde.
Zu welcher Zeit am Auferstehungsmorgen hat sich Jesus also als die Webegarbe dargestellt, um von Seinem Vater angenommen zu werden? Das wäre um 9 Uhr am Sonntagmorgen gewesen.
Ihr fragt Euch sicherlich: "Du sagst, daß Jesus den ganzen Weg in den Himmel aufgefahren ist, um Sich vor Seinem Vater an der Tür der Stiftshütte darzustellen?"
Zu dieser Zeit ist Er nicht eingetreten. Der Priester ging nicht hinein, er winkte mit der Garbe am Eingang der Stiftshütte. Am Auferstehungsmorgen muß Jesus also in den Himmel aufgestiegen sein, um sich vor Seinen Vater zu stellen und eine schnelle Bestätigung für die Annahme Seines Opfers zu erhalten. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?
Gewiß fragt Ihr Euch wiederum: "Woher wissen wir das?"
Erinnert Ihr Euch, als Jesus in den Himmel aufgefahren ist, fuhr Er übrigens nicht alleine, sondern mit denen, die mit Ihm auferstanden waren, denn es war nicht nur ein Halm, es war eine gesamte Garbe. Ja, wir werden sehen, daß es hier eine erstaunliche Bildsprache gibt, wenn wir zum Fest der Erstlingsfrüchte kommen. Tatsächlich ging Jesus nach Seiner Auferstehung hin und sammelte alle Menschen ein, die mit Ihm auferstanden waren, und dann ging Er und zeigte sich Seinem Vater. Und das werden wir studieren. Es wird erstaunlich sein.
Aber woher wissen wir, daß Jesus am Tag der Auferstehung zu Seinem Vater aufgestiegen ist, um sich vor Seinem Vater zu zeigen?
Als Jesus unmittelbar nach Seiner Auferstehung im Garten war, erkannte Maria Ihn, und was wollte sie tun? Sie wollte Ihn berühren. Was hat Jesus gesagt? "Berühre mich nicht, Ich bin noch nicht zu Meinem Vater aufgefahren." Doch noch am selben Abend ermutigte Jesus die Jünger, die Wunden an Seinen Händen und Füßen zu berühren, was bedeutet, daß er zwischen dem Morgen, an dem Er Maria begegnete, und dem Abend, an dem Er sich mit Seinen Jüngern im Obergemach traf, was getan haben muß? Er muß zu Seinem Vater aufgestiegen sein, um Sich selbst als Erstlingsfrucht darzustellen. Und wie die Prophezeiung andeutet, wäre es um 9:00 Uhr morgens gewesen, denn das wäre genau auf die Stunde, der fünfzigste Tag, seit dem Schwenken der Erstlingsfrüchte vor dem Herrn. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?
Jetzt müssen wir über das "Pfingstfest" sprechen. In 3. Mose 23:15-17 wird das "Pfingstfest" beschrieben. Dort steht,
"Danach sollt Ihr zählen vom Tage nach dem Sabbat,…"
Dies bezieht sich auf die Darbringung der "Erstlingsfrüchte".
"... vom Tage nach dem Sabbat, da Ihr die Garbe als Schwingopfer darbrachtet, sieben ganze Wochen. Bis zu dem Tag nach dem siebenten Sabbat, nämlich fünfzig Tage, sollt Ihr zählen und dann ein neues Speisopfer dem HERRN opfern."
Gab es eine irdische Ankündigung für dieses himmlische Ereignis? Ja, es gab eine. Was war es? Ein mächtiger, rauschender Wind, Feuerzungen, und ich glaube, daß es vielleicht ein Erdbeben gab, auch wenn in Kapitel 2 kein Erdbeben erwähnt wird, aber in Kapitel 4, als der Heilige Geist ausgegossen wurde, heißt es, daß der Ort bebte, auch wenn es in Apostelgeschichte Kapitel 2 nicht erwähnt wird. Außerdem sprachen diese Menschen in Sprachen, die sie nie zuvor gelernt hatten. Ein erstaunliches Wunder. Dies geschah also 50 Tage nach der Ausgießung der Erstlingsfrüchte vor dem Herrn.
Wann hat sich das erfüllt? Schauen wir uns dazu Apostelgeschichte 2:1-4 an.
"Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle beieinander an einem Ort. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in anderen Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab."
Was war der Zweck der Gabe der Zungenrede? Wir werden das noch ausführlicher besprechen, ich möchte nur, daß Ihr jetzt ein Gesamtbild vom Kalender des Messias bekommt. Was war der Zweck der Gabe der Zungenrede?
Hatte Jesus ein vollkommenes Leben geführt? Ja!
Ist Er für die Sünde gestorben? Ja!
Ist Er wieder auferstanden? Ja!
Ist er in den Himmel aufgefahren, um der Fürsprecher zu sein? ja.
War es notwendig, daß die Menschen davon erfahren? Ja, natürlich.
Aber wer sollte es erzählen? Nun, die im Obergemach Versammelten waren diejenigen, die es erzählen sollten.
Allerdings gab es ein Problem: Sie sprachen alle eine Sprache, wahrscheinlich Aramäisch. Aber es waren Menschen aus allen Nationen dort versammelt. So steht es in Apostelgeschichte Kapitel 2. Denn es war eines der Erntedankfeste. Zum Erntedankfest sollten alle Männer ab 12 Jahren aus dem ganzen Reich nach Jerusalem kommen, das heißt, es waren Menschen aus der ganzen Welt da, um Pfingsten zu feiern. Und so gab Gott den Aposteln die Fähigkeit, die Sprachen all dieser Völker zu sprechen, damit sie ihnen die Botschaft verkünden und dann in ihre Länder zurückkehren und die gute Nachricht, die sie in Jerusalem gehört hatten, weitergeben konnten. Der Zweck der Gabe der Sprachen war, daß die Apostel die gute Nachricht vom Leben Jesu, Seinem Tod, Seiner Auferstehung und Seiner Einsetzung als Hohepriester, der dem Volk Gottes als Fürsprecher dienen sollte, verkünden konnten.
Und in Apostelgeschichte 2:15 steht, was ich gerade erwähnt habe, die genaue Stunde für die Erfüllung des Pfingsttages.
Und dann, nach Pfingsten, gibt es eine lange Sommerdürre. Interessant. Keine Feste.
Sie haben also vier Frühlingsfeste, was sind die vier Frühlingsfeste?
Passahfest
Ungesäuerte Brote
Erstlingsfrüchte
und Pfingsten
Am Frühlingsanfang ist Passah, im Spätfrühling im Monat Mai, im Monat Sivan, also am sechsten Sivan, ist das Pfingstfest. Aber nach Pfingsten gab es eine lange, trockene Sommerdürre, in der es keine Feste und keine landwirtschaftlichen Produkte gab.
Welche Zeitspanne in der Geschichte der christlichen Kirche wird wohl durch die lange Sommerdürre dargestellt? In der Zeit der beiden Zeugen gab es keinen Regen, weil sie in Säcken prophezeiten. Könnt Ihr mir folgen?
Jetzt kommt der interessante Teil. Wann wird diese Sommerdürre durchbrochen, diese lange Zeit der Trockenheit, des fehlenden Regens während der Zeit der zwei Zeugen, die 1260 Jahre, wann wird sie durchbrochen? Sie wird durch das "Fest der Posaunen" durchbrochen. Was war der Zweck des Posaunenfestes? Der Zweck des Posaunenfestes bestand darin, den bevorstehenden Versöhnungstag anzukündigen, damit sich die Menschen auf den Versöhnungstag vorbereiten konnten.
Ist es möglich, daß es nach der langen Dürre der 1260 Jahre eine große Bewegung gab, die die Aufmerksamkeit der Menschen auf den kommenden Versöhnungstag lenkte?Welche Bewegung wäre das, die das "Fest der Posaunen" erfüllt? Es wäre die Miller-Bewegung, die verkündet: Bereite Dich darauf vor, Deinem Gott zu begegnen, betrübe deine Seele, faste, bringe die Dinge mit deinem Bruder in Ordnung, denn das Gericht kommt am 22. Oktober 1844.Welche Bewegung wäre das, die das "Fest der Posaunen" erfüllt? Es wäre die Miller-Bewegung, die verkündet: Bereite dich darauf vor, deinem Gott zu begegnen, beklage Deine Seele, faste, bringe die Dinge mit Deinem Bruder in Ordnung, denn das Gericht kommt am 22. Oktober 1844. Welche Bewegung wäre das, die das "Fest der Posaunen" erfüllt? Es wäre die Miller-Bewegung, die verkündet: Bereite dich darauf vor, deinem Gott zu begegnen, betrübe deine Seele, faste, bringe die Dinge mit deinem Bruder in Ordnung, denn das Gericht kommt am 22. Oktober 1844. Das "Fest der Posaunen" ist also die Miller-Bewegung, die den kommenden "Versöhnungstag" ankündigt. Wird also die lange Dürre durch das Erscheinen eines Überrestes, der den bevorstehenden Versöhnungstag verkündet, aufgehoben? Auf jeden Fall! Hat sich dies in der christlichen Geschichte genau so erfüllt, wie es das Fest angekündigt hatte? Auf jeden Fall!
Wenn Ihr ein faszinierendes Studium wollt, dann müßt Ihr die zusätzlichen Studienunterlagen lesen, die heute zu Beginn des Unterrichts auf dem Tisch lagen, nämlich die über "Eure Erlösung naht". Es ist ein Studium, ein ausführliches Studium von Offenbarung 10. Offenbarung 10 enthält die ausführlichste Beschreibung des Posaunenfestes und der Entstehung der Siebenten-Tags-Adventisten in der Bibel. Alle Einzelheiten fügen sich genau so zusammen, wie sie sich bis zum Jahr 1844 zugetragen haben. Es ist eine klare Beschreibung der Milleritenbewegung und der Ankündigung des bevorstehenden Versöhnungstages. Es ist einfach erstaunlich. Wißt Ihr, die Milleriten hätten alles Mögliche ankündigen können, aber sie kündigten die Stunde des Gerichts an. Seht Ihr, wie sich diese Feste in der christlichen Geschichte erfüllt haben? Genau so, wie Gott gesagt hat, daß sie sich erfüllen werden.
Was wäre das nächste Fest? Wie wäre es mit dem "Versöhnungstag"? Würdet Ihr also erwarten, daß diese Bewegung den Beginn des Versöhnungstages ankündigt, daß diese Trompetenklänge sagen "der Versöhnungstag kommt" und "der Versöhnungstag beginnt"? Auf jeden Fall!
Gibt es nun in der Bibel eine Prophezeiung, die uns das Jahr für den Beginn des Versöhnungstages nennt? Daniel Kapitel 8:14
"Bis zweitausenddreihundert Abende und Morgen vergangen sind; dann wird das Heiligtum …"
Was wird damit geschehen?
"... wieder gereinigt werden."
Wo steht diese Prophezeiung? In Daniel 8:14. Wenn wir das mit Daniel Kapitel 9, der Prophezeiung über die 70 Wochen, in Verbindung bringen, sind die siebzig Wochen der erste Teil der 2300 Tage.
Die siebzig Wochen reichen von 457 v. Chr. bis 34 n. Chr., der Steinigung des Stephanus, und dann gehen die 2300 Tage darüber hinaus, 1.810 Jahre bis zum Jahr 1844.
Die Prophezeiung sagt uns also das Jahr, in dem der Versöhnungstag beginnen sollte.
Aber können wir den Monat und den Tag wissen? Hmm, 3. Mose 23:26+27, dort steht:
"Und der HERR redete mit Mose und sprach: »Am zehnten Tage in diesem siebenten Monat…"
Der siebte Monat ist übrigens nicht der Juli, sondern das hebräische religiöse Jahr, das aus sieben Monaten besteht, von denen der erste etwa im März und April und der letzte etwa im September/Oktober liegt. In unserem nächsten Vortrag werden wir uns mit dem "landwirtschaftlichen Jahr" und dem "bürgerlichen Jahr" im Vergleich zum "religiösen Jahr" der hebräischen Nation befassen. Denn wir können die Feste nicht verstehen, ohne das Landwirtschaftsjahr zu kennen. So heißt es hier also:
"... »Am zehnten Tage in diesem siebenten Monat ist der Versöhnungstag. Da sollt Ihr eine heilige Versammlung halten und fasten und dem HERRN Feueropfer darbringen.«"
Wissen wir also, in welchem Monat und an welchem Tag des hebräischen religiösen Kalenders der Versöhnungstag stattfinden würde? Ja! Er würde am zehnten Tag des siebten Monats stattfinden.
Wir müßten also im Jahr 1844 den zehnten Tag des siebten Monats bestimmen. Und laut den karaitischen Juden, einer konservativen Gruppe von Juden, die sehr viel genauer und sorgfältiger in ihren Aufzeichnungen waren, fiel der Versöhnungstag im Jahr 1844 auf den 22. Oktober 1844. Wir haben also nicht nur das Jahr, sondern auch den Tag und den Monat, an dem das Endgericht über die Welt, beginnen sollte: 22. Oktober 1844.
Versteht Ihr den Kalender des Messias?
Waren die Daten genau?
Waren die Ereignisse genau? Das waren sie ganz sicher.
Folgen sie der Ordnung des Heiligtums?
Das Passahfest ist das Opfer, richtig? Aber was kommt davor? Die Ankündigung des Kommens des Messias, Seine Salbung, Sein Werk im Lager.
Gibt es ein genaues Datum für die Grablegung Jesu, die ungesäuerten Brote? Ja!
Gibt es ein genaues Datum für Seine Auferstehung, gibt es das Wasserbecken?
Gibt es ein genaues Datum für den Beginn Seines Dienstes im Allerheiligen? Ja!
Haben wir ein bestimmtes Datum für den Beginn Seines Dienstes im Allerheiligen?
Seht, die Feste folgen der Ordnung des Heiligtums, es sind Feste des Heiligtums. Das Heiligtum gibt uns Sein Haus und die Feste geben uns die Daten, an denen Er durch Sein Haus geht.
Bevor wir nun zum Ende kommen, wollen wir noch über die abschließenden Ereignisse sprechen. Ich werde diesen Absatz vorlesen, weil er besonders wichtig ist.
Das Datum für den Beginn des Gerichts ist das letzte Ereignis im Kalender des Messias, das Gott uns offenbart hat.
Es gibt noch ein weiteres Fest: "Laubhüttenfest", das stattfinden wird, wenn wir in den Himmel kommen und am Tisch des Herrn essen. Und Ellen White sagte, was auf dem Tisch sein wird, all diese guten mediterranen Früchte, sie sagt: "Ich sah dort Mandeln." Sie sah Trauben, sie sah Granatäpfel, sie sah Feigen, was nicht heißt, daß es keine Mangos, keine Papayas und andere Früchte gibt, aber sie bezieht sich auf das landwirtschaftliche Jahr. Seht, das war die Ernte am Ende des Jahres. Das Laubhüttenfest nach dem Versöhnungstag, nach der Seelenpein und dem Fasten und nachdem sie sich vergewissert hatten, daß ihr Leben mit Gott in Ordnung war, dann waren ihre Sünden vergeben, ihre Feinde waren vernichtet worden, und nun war das Laubhüttenfest eine Zeit, um ihre Ruhe im verheißenen Land zu feiern und dem Herrn für die Ernte der Früchte zu danken.
Und so ist das letzte Ereignis, das uns offenbart wurde, der Versöhnungstag. Warum hat Gott das Datum für das Laubhüttenfest nicht bekannt gegeben? Klug, denn wenn Gott es offenbart hätte, würden die Menschen bis zur letzten Minute warten. Sie würden sagen: "Ich weiß, wann wir in den Himmel kommen." Dann würden sie anfangen, Berechnungen anzustellen. Also sagte Gott, daß es nach 1844 keine Daten mehr gibt.
Offenbarung 10:6 sagt uns, daß nach der Erfüllung der 2300-Tage-Prophezeiung die prophetische Zeit nicht länger sein wird. Ihr müßt Euch die erwähnten Unterlagen ansehen, was dieser Ausdruck "die Zeit wird nicht mehr sein", bedeutet. Es bedeutet nicht das Ende der Zeit, das Ende der Welt, das Ende der Bewährungszeit, das Ende der Gnadenzeit. Ihr fragt Euch vielleicht: "Woher weißt Du das?"
Nun, weil Johannes nach dieser Erfahrung gesagt wird, er solle hingehen und wieder weissagen. Was würde es nützen, wieder zu weissagen, wenn die Gnadenzeit abgeschlossen ist?
Außerdem findet dieser Befehl, der hier gegeben wird, daß "die Zeit nicht mehr sein wird", während der sechsten Posaune statt. Die Zeit geht aber erst mit der siebten Posaune zu Ende, also kann sich dies nicht auf die chronologische Kalenderzeit beziehen. Es bezieht sich auf die prophetische Zeit.
Gott hat in Seinem Kalender ein Datum für den Beginn des Gerichts über die Lebenden festgelegt. Gott hat ein Datum, aber Er hat es uns nicht offenbart.
Können wir den ungefähren Zeitpunkt kennen, an dem das Gericht über die Lebenden beginnt? Ja, das können wir. Nicht durch ein Datum, sondern durch das Ereignis. Durch die Ankündigung des Engels aus Offenbarung 10. Ist es das Ziel des Engels aus Offenbarung Kapitel 10, die Welt in zwei Gruppen zu unterteilen, um Gottes treues Volk aus Babylon herauszurufen? Werden sie das Siegel Gottes erhalten? Werden diejenigen, die bleiben, das Malzeichen des Tieres erhalten? Ja! Ist das also die endgültige Trennung der Lebenden? Auf jeden Fall! Die Ankündigung in Offenbarung Kapitel 18, die ganze Erde ist von der Herrlichkeit erfüllt, ruft Gottes Volk auf, aus Babylon herauszukommen, weil die Plagen ausgegossen werden sollen, denn es heißt:
"Gehet aus von ihr, Mein Volk, daß Ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden, auf daß Ihr nicht empfanget etwas von ihren Plagen!"
Folgt Ihr mir, ja oder nein?
Wir haben also kein Datum für das Gericht der Lebenden. Aber Gott hat ein Datum. Weiß Gott das? Manche Leute sprechen von einer Verzögerung und sagen: "Nun, Ellen White sagt, daß Gott schon lange vorher hätte kommen können." Heißt das also, daß Gott Seinen Kalender angepaßt hätte? Nein! Es bedeutet einfach, daß, wenn wir uns entschieden hätten, wenn Gott gewußt hätte, daß wir uns schon vorher entscheiden würden, die Botschaft anzunehmen, Er dieses Datum ursprünglich in Seinen Kalender eingetragen hätte. Stimmt Ihr mir zu? Aber Er hat einfach das Datum in Seinen Kalender eingetragen, weil Er wußte, wann es geschehen würde. Aber hätte Er auch ein früheres Datum festhalten können, wenn Er gewußt hätte, daß wir früher darauf eingehen würden? Auf jeden Fall! Ja, natürlich.
Und nun zurück zu diesem Punkt. Gott hat in Seinem Kalender Daten für den Beginn des Gerichts über die Lebenden, das Ende der Bewährungszeit, die Wiederkunft und die Feier des Laubhüttenfestes festgelegt. Aber Er hat sie uns nicht offenbart, auch nicht Jesus selbst, gemäß Markus 13:32, denn Jesus ist immer noch abhängig von Seinem Vater. Beachtet diese Aussage in "Erfahrungen und Gesichte", Seite 66 Ellen White warnt, legt keine Termine fest, hört auf niemanden, der Termine für dieses und jenes prophetische Ereignis festlegt. Es gibt keine Daten mehr. Sie schrieb:
"Der Herr hat mir gezeigt, daß die Botschaft des dritten Engels gehen und den verstreuten Kindern des Herrn verkündet werden muß, aber sie darf nicht an Zeit festgemacht werden. Ich sah, daß einige eine falsche Begeisterung verspürten, die sich aus der Verkündigung der Zeit ergab; aber die Botschaft des dritten Engels ist stärker als die Zeit sein kann. Ich sah, daß diese Botschaft auf ihrem eigenen Fundament stehen kann und keine Zeit braucht, um sie zu stärken; und daß sie in mächtiger Kraft gehen und ihr Werk tun wird und in Gerechtigkeit verkürzt werden wird.
Wissen Sie, warum Menschen Termine festlegen? Weil sie Aufregung erzeugen wollen, weil sie sehen, daß Gottes Volk irgendwie dahinvegetiert, sich langweilt, und dann sagen sie: "Laßt uns ein bißchen Aufregung erzeugen." Und so finden sie alle möglichen biblischen Berechnungen und sagen, daß dieses prophetische Ereignis an diesem Datum stattfinden wird. Und was passiert mit den Menschen? Oh, sie wachen auf, sind aufgeregt und aufgedreht und so weiter, aber wenn das Datum vorbei ist, geht es ihnen schlechter als vorher. Die Botschaft des Dritten Engels ist mächtig genug, auch ohne daß ein Datum daran geknüpft ist.
Ich möchte mit folgendem schließen. Gott hatte nicht nur einen bestimmten Zeitplan für Christus, sondern Er hat auch einen bestimmten Zeitplan für uns, für unser Leben. Erinnert Ihr Euch an die Geschichte von Esther? Warum lebte Esther zu dieser bestimmten Zeit in der Weltgeschichte? Ihr kennt die Geschichte, laßt sie uns lesen, Esther 4:13+14:
"Da ließ Mordechai der Esther antworten: »Denke nicht in Feinem Herzen, daß Du vor allen Juden entkommen würdest, weil Du im Haus des Königs bist! …"
Glaub nicht, daß Du, nur weil Du im Palast des Königs bist, entkommen wirst, denn Du bist auch eine Jüdin, und Du wirst auch den Tod erleiden. Das ist es, was er damit ausdrückt. Und dann sagt er:
"... Denn wenn Du zu dieser Zeit schweigen wirst, wird eine Hilfe und Errettung von einem anderen Ort her den Juden erstehen. ..."
Hört, wir sind alle wichtig, aber wir sind nicht unentbehrlich. Wenn wir Gottes Plan nicht erfüllen, wird Gottes Plan dennoch erfüllt, aber wir werden den Segen verlieren. Und dann heißt es weiter:
"... Denn wenn Du zu dieser Zeit schweigen wirst, wird eine Hilfe und Errettung von einem anderen Ort her den Juden erstehen. Du aber und Deines Vaters Haus, Ihr werdet umkommen. ..."
Und dann stellte er diese sehr bedeutungsvolle Frage:
"... Und wer weiß, ob Du nicht gerade um dieser Zeit willen zur königlichen Würde gekommen bist?"
Wer weiß, ob Du nicht gerade für diesen Moment geboren wurdest, um Gottes Plan zu erfüllen? Großartig!
Erinnert Ihr Euich an die Geschichte von der Heilung eines Mannes, der blind geboren wurde? Wenn man den ersten Vers in Johannes Kapitel 9 liest, bekommt man den Eindruck, daß er genau zu diesem Zweck geboren wurde, um Jesus an diesem bestimmten Ort und zu dieser bestimmten Zeit zu treffen.
Gott hat einen Zeitplan für uns, so wie Er ihn für Jesus hatte, und wenn wir mit Ihm im Einklang sind, wird Er uns Tag für Tag offenbaren, was Er uns tun lassen will.
Ich möchte mit dieser bemerkenswerten Aussage aus dem Buch, "Auf den Fußspuren des großen Arztes", Seite 487, schließen. Ich habe den ersten Teil vorgelesen und Euch gesagt, Ihr sollt ihn Euch merken.
"Christus machte in Seinem Leben auf der Erde keine Pläne für Sich selbst. Er nahm Gottes Pläne für Sich an, und Tag für Tag entfaltete der Vater Seine Pläne..."
Das ist die Stelle, bis zu der ich vorhin gelesen habe. Und jetzt kommt der Vergleich:
"So sollten wir uns auf Gott verlassen, damit unser Leben die einfache Ausführung Seines Willens ist. Wenn wir Ihm unsere Wege anvertrauen, wird Er unsere Schritte lenken. Zu viele, die für eine glänzende Zukunft planen, scheitern völlig. Laß Gott für Dich planen. Wie ein kleines Kind vertraue auf die Führung dessen, der »die Füße seiner Heiligen bewahrt«. ..."
Und dann kommt dieser berühmte Satz, den wir alle kennen. Übrigens verwendet Ellen White diese Aussage besonders im Zusammenhang mit Johannes dem Täufer im Gefängnis.
Wißt Ihr, Johannes der Täufer war im Gefängnis verzagt. Er fing an zu denken, daß er vielleicht sogar zu kurz gekommen war, und dann schickte er natürlich seine beiden Jünger und Jesus zeigte ihnen all die Wunder und sagte: "Geht zurück und sagt Johannes, was Ihr gesehen habt." Und sie erzählen Johannes, daß die Augen der Blinden geöffnet und die Lahmen geheilt wurden und die Toten auferstanden sind. Und so kommt Johannes dem Täufer, der Text von Jesaja 61 in den Sinn und er sagt sich: "Oh, das ist also der Messias. Das ist der, den wir erwartet haben." Und er starb in Frieden.
Gebt nun Acht auf diese Aussage, die Ellen White im Fall von Johannes dem Täufer macht.
Gott führt Seine Kinder nie anders, als sie sich führen lassen wollen, wenn sie das Ende vom Anfang her sehen und die Herrlichkeit des Zwecks erkennen können, den sie in Zusammenarbeit mit Ihm erfüllen."
Wenn wir auf der anderen Seite ankommen, werden wir viele Dinge verstehen, die wir hier nicht verstehen.
Gott wird sagen: "Nun, erinnerst Du Dich, daß ich Dir erlaubt habe, durch diese schwere Prüfung zu gehen?"
"Oh ja, ich erinnere mich, Herr, als ich Dich gefragt habe, warum mir das passiert ist."
Gott wird sagen: "Jetzt will Ich Dir den wahren Grund dafür zeigen."
Und dann wird Gott den Schleier weg wegnehmen und sagen:
"Schau, das ist der Grund dafür."
"Ah, danke, Herr, danke, daß Du es auf Deine Art und Weise gemacht hast."
Wißt Ihr, es ist eine Sache, Gott von hier aus zu suchen und zu versuchen, Ihn zu hinterfragen, und eine andere, wenn wir ins Reich Gottes kommen und Gott uns alles erklärt, was in unserem Leben geschehen ist, und wir werden ein wunderschönes Mosaik sehen. Wir werden dann sagen:
"Herr, ich danke Dir, daß Du es auf Deine Art gemacht hast und nicht auf meine Art."
So, meine Lieben, Die Kernaussage ist, daß Gott einen Kalender mit Ereignissen für uns hat. Gott hat einen Plan für unser Leben, genauso wie Er einen ausführlichen Plan für das Leben von Jesus hatte. Und je mehr wir durch das Gebet, durch das Bibelstudium, durch die Vorsehung, die unser Leben führt, durch den Kontakt mit der Natur mit Jesus in Einklang kommen, desto klarer und deutlicher werden wir den Plan erkennen, den Gott für jeden Tag unseres Lebens hat, und wir werden sagen:
"Herr, Deine Wege sind gewiß nicht unsere Wege. Danke, Herr, daß Du es auf Deine Weise machst und nicht auf unsere."
Ich habe keine Erklärung für alles, was geschieht, aber ich kann Euch sagen, daß Gott gut ist, und eines Tages werden wir es wissen und verstehen, und wir werden Gott Ehre und Ruhm und Lob erweisen.
Stephen Bohr - "Der Hebräische, religiöse Kalender" - (04) "Der Kalender des Messias"
(05) Einleitende Bemerkungen zu den Festtagen
Beginnen wir also mit dem Jüdischen Landwirtschaftsjahr. Aufgrund seiner geografischen Breite gehört Palästina zu dem, was wir als "subtropische Zone" bezeichnen. Israel hat nur zwei klimatische Jahreszeiten, eine lange Trockenzeit im Sommer und eine Regenzeit im Winter. Für Menschen, die hier in der Stadt Fresno, in Californien leben, mag das vertraut klingen.
Die Sommerzeit ist so lang, trocken und heiß, daß in Israel von Juni bis September im Alltag kein Regen fällt. In dieser Zeit verdorrt die gesamte Pflanzenwelt und das ganze Land nimmt ein wüstenähnliches Aussehen an. Die meisten Bäche versiegen, bis der Herbstregen einsetzt. Natürlich können wir nicht sagen, daß es in Israel jetzt genau so ist, denn es gibt ausgeklügelte Bewässerungsmethoden, aber wir sprechen von biblischen Zeiten, als sie von den Regenzeiten abhängig waren, um eine reiche Ernte zu erzielen.
Eine fast magische Verwandlung des ganzen Landes fand jedoch zu biblischen Zeiten statt, als die Herbstregen einsetzten. Die Landschaft erwachte plötzlich zum Leben, Blumen sprossen aus jeder Ritze und das tote braune Gras wurde mit fast unglaublicher Geschwindigkeit üppig. Der in der Bibel so häufig erwähnte Frühregen, also der Herbstregen, kommt Ende Oktober oder Anfang November und weicht den Boden so weit auf, daß der Bauer seine Felder pflügen und besäen kann. Diese Regenfälle sind noch vergleichsweise leicht, aber gegen Ende Dezember werden sie heftiger, wobei der größte Niederschlag gewöhnlich im Januar fällt. Dieses Wasser dringt tief in den Boden ein und bringt die Pflanzen zum Wachsen. Aber eine gute Ernte hängt immer noch entscheidend von der richtigen Menge und dem richtigen Zeitpunkt des Spätregens ab, der auch in der Bibel häufig erwähnt wird.
Diese letzten Regenfälle der Jahreszeit, die so genannten "Frühlingsregen", kommen im März und Anfang April und fördern die Reifung des Getreides. Wenn die letzten Regenmonate nur magere Niederschläge bringen, kann es zu einer schlechten Ernte kommen, auch wenn die früheren Niederschläge reichlich waren. Natürlich wird es keine reiche Ernte geben, wenn frühe Niederschläge die Keimung und das Wachstum der Samen fördern und am Ende nichts übrig bleibt. Ein Glücksfall in Palästina, ist der Tau, der im Sommer besonders stark ist. Er wird von der feuchten Luft aus dem Mittelmeerraum in den Westen Palästinas gebracht, die nachts auf die Berge dieser Region trifft und ihr erfrischendes Vermächtnis an lebensrettender Flüssigkeit in einer Jahreszeit hinterläßt, in der jeder Tropfen Wasser eine kostbare Wohltat ist.
Natürlich waren das Pflügen, Säen und Ernten, das Dreschen und das Trennen von der Spreu, die Bewässerung und die allgemeine Pflege von Weinstöcken und Obstbäumen, die Viehzucht usw. des hebräischen Bauernjahres auf diesen lebenswichtigen Klimakreislauf ausgerichtet. Der gesamte Lebensunterhalt, die gesamte nationale Existenz hing von diesem Kreislauf ab.
Ihre jährlichen religiösen Feste richteten sich zwangsläufig nach demselben jahreszeitlichen Kreislauf. Und die Gerstenernte war der Schlüssel zum gesamten Festprogramm, das war die erste Ernte des Jahres. Von Mai bis Oktober gab es praktisch keinen Regen. Daher begannen Pflügen und Aussaat für die Hauptkulturen, also Gerste und Weizen, etwa im November. Die erste Getreideernte, die Gerste, kam im Nisan, also im März-April, zeitgleich mit dem Passahfest und parallel zu den beiden verwandten Festen, "Ungesäuerte Brote" und "Erstlingsfrüchte", die, wie Ihr Euch erinnert, alle direkt nacheinander stattfanden.
Das "Passahfest" ist am 14. Januar,
die "Ungesäuerten Brote" am 15. Januar und
die "Erstlingsfrüchte" am 16. Januar.
Sie sind also sehr eng miteinander verbunden.
Die Weizenernte fand einige Wochen später statt und fiel mit Pfingsten zusammen. Ende Oktober schließlich, nach den langen heißen Sommermonaten, feierte man mit dem Laubhüttenfest das Ende der Obsternte, d. h. der Weintrauben, Oliven, Datteln und Feigen. Die Weinlese findet im September statt, und die Mandelernte und so weiter später nach dem Sommer.
Das ist im Grunde der Wetterkreislauf, und die hebräischen Feste sind auf diesen Kreislauf abgestimmt. Im Grunde sind es drei Ernten:
Zuerst die erste Ernte, die Gerstenernte: Passahzeit,
Zweitens, die zweite Ernte, die Weizenernte: Pfingsten,
Drittens, die dritte Ernte, die Obsternte: zur Zeit des Laubhüttenfestes.
Und so ist das gesamte Festsystem auf das Landwirtschaftsjahr abgestimmt, so daß wir die Feste nicht verstehen können, ohne die Landwirtschaft zu verstehen. Zum Beispiel:
An Passah wird mit den Erstlingsfrüchten gewunken.
Das sind die Erstlingsfrüchte von was? Von der Gerste.
Zu Pfingsten hat man zwei Brote, zwei gesäuerte Brote.
Das sind Brote aus was? Aus Weizen, weil es die Weizenernte ist.
Und dann am Ende des Jahres gibt es natürlich die Weinlese.
Das hilft uns, zum Beispiel Offenbarung Kapitel 14 zu verstehen, wo davon die Rede ist, daß man am Ende des Gerichts die Ernte und die Trauben hat.
Und so können wir diese hebräischen Feste nur dann wirklich verstehen, wenn wir den Wetterkreislauf verstehen.
Der nächste Punkt, den wir uns ansehen müssen, ist der Unterschied zwischen dem "religiösen Jahr" und dem "bürgerlichen Jahr".
In Israel hatte das "bürgerliche Jahr" 12 Monate, das "religiöse Jahr" nur sieben Monate.
Das religiöse Jahr begann mit dem Passahfest etwa Ende März/Anfang April und endete im Monat Tischri, dem siebten Monat des Jahres, also etwa im September, Ende September/Anfang Oktober.
Das bürgerliche Jahr begann jedoch im Monat Tischri, das heißt, es begann im siebten Monat des religiösen Jahres, und der erste Tag von Tischri war das, was "Rosch Haschana" genannt wird. Habt Ihr schon einmal von "Rosch Haschana" gehört? Das ist das jüdische Neujahrsfest. Das ist also der Beginn des "bürgerlichen Jahres", der 1. Tag von Tischri, der im siebten Monat liegen würde.
Das ist übrigens auch die Zeit des religiösen Jahres, in der das "Posaunenfest", der "Versöhnungstag" und schließlich das "Laubhüttenfest" gefeiert werden.
In Euren Unterlagen findet Ihr eine Zusammenfassung dessen, was wir hier betrachten, und auch diese Zeichnung habe ich entliehen. Es ist ein fantastisches Schaubild, denn es zeigt die Feste, es zeigt den landwirtschaftlichen Kreislauf in Israel, es zeigt die Namen der Monate des "Zivilen Jahres" und es zeigt, wann das "Religiöse Jahr" beginnt und wann das "Religiöse Jahr" endet. Es enthält also alle Informationen in einer einzigen schönen Darstellung.
Werfen wir nun einen Blick auf das "Programm des Festes".
Wie bereits erwähnt, gab es einen jährlichen Kreislauf von sieben Festen, und die Art und Weise, wie sie begangen wurden, wird in Abschnitten wie 3. Mose 23 beschrieben, dem wichtigsten Abschnitt, in dem die sieben Feste beschrieben werden. Drei dieser Feste wurden "Erntedankfeste" oder "Erntefeste" genannt, und jeder männliche Einwohner Israels, der zwölf Jahre und älter war, mußte zu diesen drei Erntefesten nach Jerusalem kommen.
Erinnert Ihr Euch, daß Jesus als Zwölfjähriger zur Passahzeit nach Jerusalem ging?
Es war das erste Mal, daß Er Jerusalem besuchte, denn Er war 12 Jahre alt. Das war also eines der Feste, an denen alle Menschen in Jerusalem erscheinen mußten, jeder, der 12 Jahre und älter war. Damit verbunden ist natürlich das "Fest der ungesäuerten Brote" und auch "das Fest der Erstlingsfrüchte".
Das zweite Erntedankfest, bei dem alle Männer anwesend sein sollten, war das Pfingstfest.
Und das ist besonders bedeutsam, wie ich gestern schon erwähnte, denn am Pfingstfest, als der Heilige Geist ausgegossen wurde, waren Menschen aus dem ganzen Reich anwesend. In der Tat werden 13 Nationen in Apostelgeschichte Kapitel 2 namentlich erwähnt, die dort vertreten waren, und die Gabe der Sprachen wurde natürlich gegeben, damit die Apostel, die im Obergemach versammelt waren, die Botschaft über Christus in den Sprachen der Menschen, die dort aus den verschiedenen Nationen anwesend waren, weitergeben konnten. War es also eine Vorsehung, daß die Gabe der Sprachen genau während des Festes gegeben wurde, an dem alle männlichen Personen ab 12 Jahren in Jerusalem sein mußten? Es war Vorsehung. Gott hat es so gewollt, damit sie zu ihren Völkern zurückkehren und ihnen die wunderbaren Dinge mitteilen konnten, die sie in Jerusalem gehört hatten.
Und das letzte Erntedankfest, an dem alle Männer ab 12 Jahren teilnehmen sollten, war das Laubhüttenfest.
Man nennt es auch das "Fest der Einsammlung". Ich möchte diesen Abschnitt aus "Patriarchen und Propheten", Seite 503, über dieses besondere Fest, das Laubhüttenfest, lesen. Hier schreibt Ellen White,
"Dieses Fest würdigte Gottes Großzügigkeit mit den Erzeugnissen des Obstgartens, des Olivenhains und des Weinbergs. Es war die krönende Festversammlung des Jahres. Das Land hatte seinen Ertrag erbracht, die Ernten waren in die Kornkammern eingebracht worden, die Früchte, das Öl und der Wein waren eingelagert worden, die Erstlingsfrüchte waren aufbewahrt worden, und nun kam das Volk, um Gott, der es so reich gesegnet hatte, seinen Dank zu bringen. Dieses Fest sollte in erster Linie ein Anlaß zum Jubeln sein. Es fand kurz nach dem großen Versöhnungstag statt, an dem die Zusicherung gegeben worden war, daß ihrer Ungerechtigkeit nicht mehr gedacht werden sollte. Im Frieden mit Gott traten sie nun vor Ihn, um Seine Güte anzuerkennen und Ihn für Seine Barmherzigkeit zu preisen..."
Ich möchte, daß Ihr auf diese Besonderheiten achtet, sie sind sehr, sehr interessant. Wie Ihr wisst, war der Versöhnungstag ein Tag der Trübsal, nicht wahr? Ein Tag des Wehklagens und des Schreiens, des Seufzens und des Weinens, wie es in Hesekiel Kapitel 9 heißt. Aber das Laubhüttenfest hatte einen ganz anderen Charakter. Sie fährt fort:
"... Da die Arbeit der Ernte beendet war und die Mühen des neuen Jahres noch nicht begonnen hatten, waren die Menschen frei von Sorgen und konnten sich den heiligen, freudigen Einflüssen der Stunde hingeben.
Wenn auch nur die Väter und Söhne zu den Festen erscheinen sollten, so sollte doch, soweit möglich, der gesamte Haushalt daran teilnehmen, und zu ihrer Gastfreundschaft wurden die Diener, die Leviten, die Fremden und die Armen eingeladen..."
Und natürlich wissen wir mit Sicherheit, daß auch Familien dabei waren, denn als Jesus mit zwölf Jahren dorthin ging, waren auch Seine Mutter und Sein Vater dabei, nicht wahr? Die ganze Familie war dort, und nach einer Weile entdeckten sie, daß Jesus auf der Rückreise nicht bei ihnen ist, also mußten sie nach Jerusalem zurückkehren. Sie schreibt weiter:
"...Wie das Passahfest hatte auch das Laubhüttenfest einen Gedenkcharakter. In Erinnerung an ihr Pilgerleben in der Wüste sollten die Menschen nun ihre Häuser verlassen und in Lauben wohnen, die aus den grünen Zweigen prächtiger Bäume, Zweigen von Palmen, gebildet wurden..."
Merkt Euch das bitte.
"... Palmen und Feigenbäume und Weiden am Bach.'..."
Nun gibt es vier Feiertage, die wir "Feste" nennen, aber technisch gesehen sind es eigentlich Feiertage, aber wir nennen sie "Feste", und das sind Feiertage, die mit den Erntedankfesten verbunden sind, zum Beispiel sind die ungesäuerten Brote und die Erstlingsfrüchte Feiertage, das Trompetenfest ist ein Feiertag, aber wir nennen sie "Feste", und das ist in Ordnung. Tatsächlich heißt es im 3. Mose Kapitel 23:
"Dies sind die Feste des HERRN,"
Es ist also in Ordnung, sie "Feste" zu nennen.
Der Sinn der Feste:
Die Feste sollten der Ereignisse in der Geschichte Israels gedenken.
Sie sollten auch lehrreich sein,
und der wichtigste Aspekt ist: Was sollten sie sein? Sie sollten Ereignisse voraussagen, die mit dem Leben und Wirken des Messias zusammenhängen.
Das prophetische Merkmal der Feste:
Die ersten vier Feste beziehen sich auf das erste Kommen Christi.
Die letzten drei Feste beziehen sich auf die Wiederkunft Christi.
1. Das erste Fest ist natürlich das "Passahfest", das wir studiert haben. Was stellt es dar? Den Tod Christi.
2. Dann haben wir "Ungesäuerte Brote" am nächsten Tag, die die Ruhe Jesu im Grab darstellen, wo Sein Körper, weil er keinen "Sauerteig der Sünde" hatte, keine Verwesung sah.
3. Dann haben wir die "Erstlingsfrüchte", die die Auferstehung Christi darstellen.
4. Und schließlich, gegen Ende des Frühlings, haben wir das "Pfingstfest", das auf den Beginn des Dienstes Christi im Heiligen des himmlischen Heiligtums hinweist.
Die Frühlingsfeste weisen also auf Ereignisse hin, die im Zusammenhang mit dem ersten Kommen Jesu stattfinden.
Die drei Herbstfeste weisen auf Ereignisse hin, die auf die Wiederkunft Christi vorbereiten. Wir haben zum Beispiel,
5. Das "Fest der Posaunen". Der Zweck des Posaunenfestes: Sie bliesen zehn Tage lang, um dem Volk anzukündigen, daß der Versöhnungstag sehr bald kommen würde, und daß die Menschen ihre Seele betrüben und sich auf den Versöhnungstag vorbereiten müßten.
6. Und dann gibt es natürlich den "Tag der Versöhnung", der der große Tag des Gerichts in Israel ist, und das ist natürlich eine Vorwegnahme des Untersuchungsgerichts.
7. Und dann haben wir natürlich das Laubhüttenfest. Das Laubhüttenfest, bei dem das Volk Gottes nach seiner Pilgerfahrt im Lande verweilt, steht für die Zeit der tausend Jahre, die wir im Himmel verbringen werden.
Die ersten vier Feste haben sich also voll und ganz erfüllt. Würden wir erwarten, daß sich auch die letzten drei Feste bis ins Kleinste erfüllen? Auf jeden Fall!
Was haben wir nun zwischen den Frühlingsfesten und den Herbstfesten? Wir haben eine lange Sommerdürre. Welche Periode der Kirchengeschichte könnte das darstellen? Es muß der Zeitraum zwischen der ersten Wiederkunft Jesu und dem Posaunenfest und der Ankündigung des Versöhnungstages, bis 1844 sein. Welcher Zeitraum war das, in dem es während der Zeit der "zwei Zeugen" keinen Regen gab? Es war die Zeit des finsteren Mittelalters, die Zeit der päpstlichen Vorherrschaft, in der es Mangel am "Brot des Heiligtums" gab, in der das Papsttum die fürbittende Rolle Christi am Opferaltar und am Räucheraltar an sich riß, in der sich das Papsttum die Stellung Christi am Schaubrottisch unrechtmäßig aneignete und auch das Licht des Leuchters verdunkelte.
Der Kerngedanke dieses Abschnitts, das vorhersagende Merkmal der Feste, das wir im Hinterkopf behalten sollten, ist, daß die "Frühlingsfeste" mit dem ersten Kommen zu tun hatten. Die "Herbstfeste" haben mit Ereignissen im Zusammenhang mit der Wiederkunft zu tun.
Werfen wir nun einen Blick auf "Die Zeitlinie der Feste". Dies ist eigentlich ein "Auseinandernehmen" von 3. Mose 23.
Zunächst einmal haben wir die "Frühlingsfeste".
In Vers 5 ist vom "Passah" die Rede, und das "Passahfest" fand am 14. Tag des ersten Monats Nisan statt, und dieser Tag war übrigens kein Sabbat. Das Passahfest war kein Sabbat.
Ihr wißt, daß es auch "zeremonielle Sabbate" gab, nicht wahr? Es gab sieben "zeremonielle Sabbate", die mit den Festen verbunden waren, und das ist wichtig zu bedenken, wenn wir uns mit Kolosser Kapitel 2 beschäftigen, wo es heißt, daß "niemand Euch über die Sabbate richten kann". Es gab Sabbate, die mit den hebräischen Festen verbunden waren. Das Passahfest war folglich kein Sabbat, es gibt keinen Hinweis darauf, daß die Menschen am Passahfest ruhen sollten.
Die "ungesäuerten Brote" waren vom 15. bis 21. des Monats Nisan. Und das "Fest der ungesäuerten Brote" hatte zwei zeremonielle Sabbate: Der erste Tag der "ungesäuerten Brote" war ein zeremonieller Sabbat, und der letzte Tag der "ungesäuerten Brote" war ebenfalls ein zeremonieller Sabbat. Wie viele Sabbate haben wir also bis jetzt? Wie viele zeremonielle Sabbate? Bis jetzt haben wir zwei, richtig?
Danach folgt in den Versen 9-14 das "Fest der Erstlingsfrüchte".
Und das ist am 16. Nisan, dem Tag nach dem Beginn der ungesäuerten Brote. Am "Fest der Erstlingsfrüchte" gibt es keinen Hinweis darauf, daß es ein Ruhetag ist, es gibt keinen Sabbat am "Fest der Erstlingsfrüchte".
Nach dem "Fest der Erstlingsfrüchte" vergingen 49 Tage, und am 50. Tag ist das "Pfingstfest". Es wird in 3. Mose 23:15-22 beschrieben und findet im 3. Monat am 6. Tag statt, der Name des Monats ist Sivan. Das "Pfingstfest" findet also im 3. Monat des religiösen Jahres am 6. Tag des Monats Sivan statt. Und Pfingsten wird als ein "Sabbat der Ruhe" bezeichnet.
Wie viele Sabbate haben wir bis jetzt? Wir haben bis jetzt drei Sabbate. Nun sagt Ihr vielleicht: "Toll, vier Feste, drei Sabbate, wir sollten uns beeilen und zum Rest der vier kommen!"
Nun gut, kommen wir zu den "Herbstfesten". Ihr habt gesehen, daß es mehr als drei Monate Sommerdürre gibt, in denen es keine Feste gibt. Und in den Versen 23-25 kommen wir zum "Fest der Posaunen".
Und das "Fest der Posaunen" dauerte zehn Tage, es begann am 1. Tag des 7. Monats, der Monat heißt Tischri, und das Fest der Posaunen war ein "Sabbatfest". Es war an einem Sabbat.
In den Versen 26-32 wird der "Tag der Versöhnung" beschrieben.
Und der "Versöhnungstag" fand im selben Monat statt, dem letzten Monat des religiösen Jahres, dem Monat Tischri, am zehnten Tag des siebten Monats, und das war eine besonders feierliche Sabbatruhe.
Wißt Ihr, an den anderen Sabbaten durfte keine sklavische Arbeit verrichtet werden, mit anderen Worten, an den anderen Sabbaten sollte keine schwere Arbeit getan werden, aber vom "Versöhnungstag" heißt es, daß "überhaupt keine Arbeit" verrichtet werden durfte, es war ein Tag der feierlichen Ruhe, und dazu kommt noch die Tatsache, daß es heißt:
"Vom Abend bis zum Abend, sollt Ihr Euren Sabbat feiern".
Wir verwenden diesen Text, um uns auf den Siebenten-Tags-Sabbat zu beziehen, und das ist in Ordnung, damit gibt es kein Problem, aber technisch gesehen spricht er in seinem Zusammenhang über die Feier des "Versöhnungstages". Aber es beweist einen Punkt, nämlich daß der Tag am Abend beginnt und am Abend endet. Es ist also in Ordnung, ihn auf diese Weise zu verwenden. "Der Tag der Versöhnung" war also ein Sabbat. Wie viele Sabbate haben wir bis jetzt? Bis jetzt haben wir 5 Sabbate. Wir brauchen also noch zwei weitere, die mit dem letzten Fest verbunden sein müssen.
Das letzte Fest ist das Laubhüttenfest, es wird in den Versen 33-36 und dann in Vers 39 von 3. Mose 23 erwähnt, und es dauerte im siebten Monat, vom 15. Tag bis zum 21. Tag, und das ist natürlich der Monat Tischri, immer noch der siebte Monat des Jahres, und der erste Tag ist ein Sabbat und der letzte Tag ist ein Sabbat. Übrigens, obwohl das Laubhüttenfest ursprünglich sieben Tage hatte, wurde ein Tag hinzugefügt, er wird "der große Tag des Festes" genannt, das ist der Tag, der zum Beispiel in Johannes 7:37-39 erwähnt wird, wo es heißt, der letzte Tag des Festes, der "große Tag des Festes", Jesus stand auf und sagte:
"Wen da dürstet, der komme zu Mir und trinke!"
Wir werden uns damit befassen, wenn wir über das Laubhüttenfest sprechen.
Ich möchte Euch also fragen, ob Ihr das landwirtschaftliche Jahr sowie die Feste, an denen alle Männer anwesend sein sollten, sowie den Kalender der Feste, den wir hier in 3. Mose 23 haben, ob Euch das alles soweit klar ist. Ich hoffe es, denn alles, was wir besprechen werden, wird auf diesen bestimmten Einzelheiten aufbauen, die wir uns angeschaut haben.
Bevor wir mit dem Studium des Passahfestes beginnen, noch ein letzter Punkt: Die Feste folgen genau der Reihenfolge des Heiligtumsdienstes. Wie Ihr wißt, haben wir unsere erste Sitzung gestern dem Studium des Heiligtums gewidmet, und Ihr wißt, daß einige Leute sich wundern und sagen: "Nun, warum studiert Ihr das Heiligtum? Wir sind doch hier, um die Feste zu studieren." Nun, Tatsache ist, dass die Feste der gleichen Grundordnung folgen wie das Heiligtum. Das Heiligtum ist die Grundlage. Das Heiligtum gibt uns die Ereignisse vor, die Feste verstärken diese Ereignisse und sie geben uns den zeitlichen Ablauf dieser Ereignisse vor. Das Heiligtum und die Feste müssen also gemeinsam studiert werden.
Schauen wir uns das mal an: "Opfer, Tod, Begräbnis und Auferstehung Jesu".
Welche Feste feiern diese drei Ereignisse? Es gibt das Passahfest, die ungesäuerten Brote und die Erstlingsfrüchte. Ist das dieselbe Botschaft, die wir im Vorhof des Heiligtums hören? Ja.
Wir haben den Opferaltar, das ist der Tod.
Und was stellt das Waschbecken dar? Die Auferstehung von Christus.
Wir haben also Seinen Tod und Seine Auferstehung im Vorhof des Heiligtums.
Und dann gibt es noch die Fürsprache. Wo findet die Fürsprache statt? Sie findet im Heiligtum statt. Mit welchem Fest beginnt die Feier oder die Fürbitte Christi im Heiligtum? Mit dem Pfingstfest. Ihr seht also, daß die gleiche Reihenfolge befolgt wird.
Und dann gibt es noch die Idee des Gerichts. Welche Feste sind mit dem Versöhnungstag oder dem Gericht verbunden? Es gibt das Fest der Posaunen, das den kommenden Versöhnungstag im Allerheiligen ankündigt, und es gibt den Zusammenhang mit dem Heiligtum.
Dann gibt es noch den Versöhnungstag, der das Gericht im Allerheiligen ist.
Und dann natürlich das Laubhüttenfest, von dem uns die Offenbarung Kapitel 21 erzählt, dass das Lamm kommt und bei den Menschen "Sein Zelt aufschlägt". Im Grunde folgen die Feste also der gleichen Reihenfolge der Abteilungen des Heiligtums.
Jetzt beginnen wir mit unserem Studium des Passahfestes. Wir müssen zuerst das Schattenbild und dann die Erfüllung studieren. In 5. Mose 18:15-18 versprach Gott, einen anderen Propheten zu senden, wie wen? Wie Mose, aber größer als Mose. Wenn Ihr Apostelgeschichte 3:22-26 und besonders Hebräer 3:1-5 lest und auch 1. Korinther 10:1-4 zu Rate zieht, werdet Ihr feststellen, daß Jesus dieser vorhergesagte Prophet war.
5. Mose 18 sagt uns auch, daß Gott Israel "abschneiden" würde, wenn es nicht auf Mose hören würde. So wird heute das geistliche Israel "abgeschnitten", wenn es nicht auf Jesus hört. Wem gehören nun die Dinge Moses? Jetzt gehören sie Jesus. Das jüdische Volk zur Zeit Christi verstand diese große Wahrheit nicht, es vertraute Mose, lehnte aber Jesus ab. Paulus beschäftigt sich mit diesem Thema auch im 2. Korinther Kapitel 3.
Wir beginnen also unser Studium des geschichtlichen Passahs. Zuallererst müssen wir die Übereinstimmung zwischen Mose und Christus sehen, denn Mose hat das Passahfest eingeführt, und es gibt eine auffällige Übereinstimmung zwischen Mose und Jesus. Und so werden wir eine Reihe von Gemeinsamkeiten aufzeigen. Zuerst werden wir über Mose sprechen und dann über Jesus, damit wir sehen, daß Mose das geschichtliche Passah eingeführt hat, aber alle Einzelheiten des geschichtlichen Passahs wurden in Jesus Christus erfüllt. Jesus ist die Erfüllung all dieser Einzelheiten. Seht, Mose war der Führer des geschichtlichen, buchstäblichen Israels, Jesus ist der Führer des geistlichen Israels. Mose ist das Schattenbild und Jesus ist die Erfüllung, auf die das Schattenbild hinweist.
Schauen wir uns also diese Reihe von Gemeinsamkeiten zwischen Christus und Mose an. Dies ist der einleitende Abschnitt zum historischen Passahfest und zur Erfüllung dieses Festes.
Zunächst einmal haben wir die geschichtliche Wurzel, und dann haben wir die prophetische Erfüllung.
Wer ist im Alten Testament die Braut Christi? Im Alten Testament ist Israel die Braut Gottes, das kann man in Jeremia 6:2 nachlesen.
Wer ist Gottes Braut im Neuen Testament? Es ist die christliche Gemeinde. Offenbarung 12:1 ist ein Vers, den wir neben anderen heranziehen können.
Noch einmal die geschichtliche Wurzel: In welchem Zustand befand sich Israel? Sie waren in der Knechtschaft der Ägypter. Übrigens gibt es zu all diesen Themen Verse. Es wird einige Zeit dauern, bis Ihr alle Verse gelesen habt. Ich möchte, daß wir uns hier ein allgemeines Bild machen. Israel war in wesen bitterer Knechtschaft? Der Ägypter.
In welchem Zustand befand sich das Volk Gottes vor dem Kommen Jesu? Gottes Volk war auch in Knechtschaft, aber in welcher Knechtschaft? Sie waren der Sünde unterworfen. Und Ihr könnt diese Verse hier lesen: In Hebräer 2:14+15 steht, daß Gottes Volk schrie, weil es in Knechtschaft war. In Johannes 8:32-34 sagt Jesus:
"Wenn Euch nun der Sohn frei macht, so seid Ihr wirklich frei. …"
Was seid Ihr?
"... wirklich frei."
Jesus kommt also, um auch das Volk Gottes aus der Knechtschaft zu befreien, aber nicht aus der Knechtschaft gegenüber den Ägyptern, sondern aus der Knechtschaft gegenüber der Sünde.
Geschichtliche Wurzel:
Die Kinder Israels waren Sklaven des großen Drachens. Wußtet Ihr, daß der Pharao in Hesekiel 29:3 "der große Drache" genannt wird? Wem war das Volk Gottes hörig, als Jesus auf diese Erde kam? Gottes Volk war auch dem großen Drachen unterworfen, aber das war der wahre "große Drache", der "große Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan".
Geschichtliche Wurzel:
Wonach schrie das buchstäbliche Israel in seinem Schmerz? Nach Befreiung aus der Knechtschaft, kann man dort lesen. Sie quälten sich und schrien um Hilfe. Worin besteht die prophetische Erfüllung dieser Aussage?
Die Frau, die die Gemeinde darstellt, schrie in Geburtswehen, weil sie wollte, daß was mit dem Kind geschehen sollte? Sie wollte, daß das Kind oder der Erlöser geboren wird.
Und dann wird in Ägypten ein Erlöser geboren. Wie lautet sein Name? Mose.
Aber gibt es im Neuen Testament auch ein Kind, das geboren wird? Ja. Dieses Kind, das geboren wird, ist niemand anderes als Jesus.
Zur Zeit Moses hatte der König das Gefühl, daß dieser Erlöser ihm was wegnehmen könnte? Seinen Thron.
Gab es auch bei der Geburt Jesu einen König, der um den Fortbestand seines Throns fürchtete? Ja. Was tat also der Pharao im Alten Testament? Er ließ alle männlichen Kinder töten.
Was passierte, als Jesus geboren wurde? Herodes läßt alle männlichen Kinder umbringen.
Seht Ihr hier eine Übereinstimmung zwischen dem ersten Mose und dem "zweiten Mose"?
Wo wurde Mose behütet? In Ägypten.
Wo wurde Jesus beschützt, als Herodes Ihn töten wollte? Er ging und suchte Zuflucht in Ägypten.
Und von wo rief Gott Israel heraus? Er rief Mose und Israel aus Ägypten.
Von wo wurde Jesus herausgerufen? Ihr kennt Matthäus 2:15, wo es heißt:
"Aus Ägypten habe Ich Meinen Sohn gerufen."
Und das bezieht sich insbesondere auf Jesus.
Geschichtliche Wurzel:
Der Tod des Lammes war das Zeichen für die Befreiung Israels aus der Knechtschaft, nicht wahr?
Was ist das Zeichen für die Befreiung des Volkes Gottes aus der Knechtschaft? Es ist das Blut von Jesus Christus, das für uns vergossen wird.
Und dann wird Israel im Roten Meer getauft. Spricht die Bibel von der Erfahrung Israels als einer Taufe? Ihr könnt es in 1. Korinther Kapitel 10 nachlesen, dort heißt es, sie wurden:
"auf Mose getauft".
Nun fragt Ihr Euch vielleicht: "Moment mal. Getauft auf Mose? Warum wurden sie auf Mose getauft?" Weil Mose der Vertreter des Volkes war.
Diejenigen aber, die Mitglieder der christlichen Gemeinde sind, auf wen sind sie getauft? Sie sind gemäß dem Neuen Testament auf Christus getauft. Jesus wird also im Jordan getauft.
Wie lange fastete Mose auf einem Berg? Mose fastete 40 Tage und 40 Nächte lang.
Wie viele Tage hat Jesus auf einem Berg gefastet? Auch er fastete 40 Tage und 40 Nächte lang.
Mose gab Israel das Gesetz des Königreichs auf einem Berg.
Auch Jesus gab das Gesetz Seines Reiches auf einem Berg, dem Berg der Seligpreisungen oder die Bergpredigt, wie sie genannt wird.
Das Antlitz von Mose leuchtete auf dem Berg.
Und auf dem Berg der Verklärung leuchtete das Antlitz Jesu, so Matthäus Kapitel 17 und die Parallelstellen.
Mose trat für das sündige Israel ein und opferte sein Leben stellvertretend für die Sünder.
Jesus ist der große Fürsprecher, der Sein Leben stellvertretend für Sein Volk opferte.
Mose brachte Wasser aus einem Felsen hervor. Zu seiner Zeit kam Manna vom Himmel. Und er hat eine Schlange in der Wüste empor gehoben.
Jesus ist der Fels, Jesus ist das Manna, und die Schlange, die in der Wüste empor gehoben wurde, ist ein Sinnbild für Jesus, .
Mose teilte Israel in zwölf Stämme ein, natürlich gab es die zwölf Stämme schon, aber er teilte sie besonders ein, und er setzte auch siebzig Älteste ein.
Hat Jesus auch zwölf berufen, um die Aufgaben des Königreichs zu erfüllen? Ja. Hat Er auch siebzig eingesetzt? Sicherlich. Also ist das alles natürlich "Zufall", oder? Das glaube ich nicht. Ich weiß sogar, daß es kein Zufall ist.
Das jüdische Volk war ständig im Streit mit Mose.
Waren die jüdischen Führer ständig im Streit mit Jesus? Oh, das könnt Ihr ruhig glauben.
Und dann starb Mose, er wurde begraben, er ist auferstanden und in den Himmel aufgenommen worden.
Jesus starb auch, wurde begraben, auferweckt und fuhr in den Himmel auf.
Das nennt man also "Typologie" oder "Schattenbilder". Mit anderen Worten: Was im Alten Testament in kleinerem Maßstab mit dem buchstäblichen Israel geschah, wird in der Zukunft in größerem Maßstab mit Jesus erfüllt.
Wenn also Mose die Feier des buchstäblichen Passahs anführte, würden wir dann von Jesus Christus erwarten, daß Er eine andere Zeremonie einführt, die an das Passah erinnert und an die Stelle des Passahs tritt? Ja. Denn das Gegenbild tritt an die Stelle des Schattenbildes. Das hat viel damit zu tun, ob wir die Feste noch feiern sollten oder nicht, und darauf kommen wir später zu sprechen.
Nun möchte ich, daß wir die nächsten Absätze durchgehen, die sehr, sehr wichtig sind. 5. Mose 28 beschreibt die Segnungen und Flüche des Bundes. Der Segen würde kommen, wenn Israel gehorchte, und der Fluch würde kommen, wenn Israel ungehorsam war. Israel versagte kläglich, und so kam Jesus, um den Platz Israels einzunehmen und seine Geschichte zu erlösen. Versteht Ihr, was ich damit sagen will?
Jesus kam in Menschengestalt, um die Geschichte Israels zu erlösen. Als "zweiter Mose" ging Jesus über denselben Boden wie Israel, aber im Gegensatz zu ihnen hielt Er sich vollkommen an den Bund und errang so den Sieg, wo Israel versagte. Es ist bezeichnend, daß Jesus dem Teufel auf dem Berg, eigentlich ist es "der Berg der Versuchung", drei Texte zitierte, und woher kamen sie alle? Aus 5. Mose. Wißt Ihr, was 5. Mose beschreibt? Er beschreibt Israels Geschichte und all die Fehler des Volkes Israels in der Wüste.
Aber jetzt kommt der interessante Punkt: Trotz der Tatsache, daß Jesus vollkommen gehorchte, trug Er was auf Sich? Die Flüche des Bundes, denn was trug Er? Die Schuld Israels. Jesus hat an unserer Stelle gelebt und gelitten und damit die Flüche des Bundes ganz und gar erfüllt. Aber wir müssen Ihn annehmen, um persönlich den Segen zu empfangen. Versteht Ihr, was hier gesagt wird?
Jesus hat also die Geschichte Israels nachgezeichnet und den Sieg errungen, wo Israel versagt hat. Und wenn wir uns Jesus anschließen, nehmen wir an Seiner (Lebens-) Geschichte teil.
Ich möchte nun den letzten Absatz erklären. Die Taufe ist viel wichtiger, als uns bewußt ist, und sie hat eine viel tiefere Bedeutung, als uns überhaupt klar ist. Normalerweise sagen wir, daß die Taufe ein Symbol dafür ist, daß man der Sünde stirbt, begraben wird und zu neuem Leben aufersteht. Mit anderen Worten, wir konzentrieren uns auf den Gläubigen. Aber in der Taufe geschieht vor Gott etwas wirklich Einschneidendes. Ich möchte es Euch erklären.
Ihr habt alle schon Taufen durch Untertauchen gesehen, oder? Und das ist der Grund, warum die Taufe durch Untertauchen erfolgen muß. Wiß Ihr, die Taufe durch Besprengen zerstört völlig die Aussagekraft dessen, was Gott uns über die Taufe lehren will. Aber wie auch immer, nur um noch einmal zu erklären, wie eine Taufe abläuft, für Leute, die nicht wissen, daß die Taufe durch Untertauchen stattfindet.
Der Pastor steht also im Taufbecken, der Täufling steht vor ihm und der Pastor sagt: "Ich taufe Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen." Was ist das Letzte, was der Täufling tut, bevor er ins Wasser getaucht wird? Er hört auf zu atmen. Er oder sie tut gut daran nicht weiter zu atmen. Sie hören auf zu atmen, richtig? Was tun sie, während sie unter Wasser sind? Sie atmen nicht. Was ist das erste, was sie tun, glaubt mir, ich kann das bezeugen, was ist das erste, was sie tun, wenn sie aus dem Wasser kommen? Ahhh! Sie atmen wieder.
Was ist in der Taufe geschehen? Sie haben die Erfahrung Jesu im Kleinen wiederholt, denn Jesus hat am Kreuz aufgehört zu atmen, im Grab hat Er nicht geatmet, und als Er auferstanden ist, hat Er wieder geatmet.
Wenn wir getauft werden, werden wir in die Erfahrung von Christus einbezogen. Gott sieht uns in Ihm an. Es ist nicht "mein kleiner Tod", es ist nicht "mein kleines Begräbnis", es ist nicht "meine kleine Auferstehung", nein! Ich bin mit Ihm gestorben, ich wurde mit Ihm begraben und ich bin mit Ihm auferstanden. Gott schaut jetzt auf Ihn, Er schaut nicht auf mich. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?
Die Taufe ist der Aufnahmevorgang in Christus, es ist der Moment, in dem Gott mich in Christus ansieht, nicht mehr in mir selbst, sondern in Ihm. Deshalb wird bei der Taufe die Sünde abgewaschen und Gott sieht mich an, als hätte ich nie gesündigt, weil die Geschichte Jesu jetzt meine Geschichte ist. Meine Geschichte ist ausgelöscht, weil ich Seine Erfahrung im Kleinen durchgemacht habe: Ich habe aufgehört zu atmen, ich war begraben und habe nicht mehr geatmet, und jetzt komme ich heraus und atme wieder, jetzt bin ich in Ihm eingebunden, ich lebe Seine Geschichte. Könnt Ihr mir folgen? Das ist von entscheidender Bedeutung.
Ich möchte Euch etwas fragen: Kann uns die Berieselung diese Lektion lehren? Auf keinen Fall! Wenn ein Baby berieselt wird, dann atmet es noch, schon bemerkt? Das Baby wird nicht in Christus eingegliedert, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir müssen die Zeremonien, die Gott gegeben hat, in der von Gott gebotenen Weise vollziehen, denn es gibt einen bestimmten Sinn und Zweck, warum Gott diese besonderen Zeremonien und Handlungen auf diese Weise gegeben hat. So, ist das deutlich geworden?
Jesus hat die Geschichte Israels erlöst. Wenn ich getauft bin, wird die Geschichte von Jesus zu meiner Geschichte. Ich muß die Flüche nicht erleiden, warum nicht? Weil Jesus alle Flüche des Bundes auf Sich genommen und durch Seinen vollkommenen Gehorsam die Verfehlungen Israels erlöst hat. Wenn ich mich also Jesus anschließe, werde ich ein Mitglied Israels, ein neues Israel.
Nachdem wir nun gesehen haben, daß es einen alttestamentlichen Mose und eine Erfüllung der Erfahrung von Mose gibt, sind wir nun bereit, über das erste Fest des hebräischen Jahres zu sprechen, nämlich das "Passahfest". Und wieder werden wir das geschichtliche Passahfest studieren, und in unserem nächsten Vortrag werden wir die Erfüllung des geschichtlichen Passahfestes studieren. Bis hierher, so weit, so gut? Sehr schön.
Hesekiel 29:3. Ich lese aus der Luther Bibel, andere Versionen reden von Pharao als dem "Krokodil", dem "Seeungeheuer". Luther sagt von ihm "Du großer Drache". Auf jeden Fall war Israel in schwerer Knechtschaft des "großen Drachen". Hesekiel 29:3,
"Rede und sprich: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an Dich, Pharao, Du König von Ägypten,…"
Und wer ist der Pharao?
"... Du großer Drache, der in seinem Strom liegt und spricht: »Der Nil ist Mein und Ich habe ihn Mir gemacht.«…"
Der Mensch, der Israel in Knechtschaft hielt, war demnach der große Drache.
Um das geschichtliche Passahfest zu verstehen, müssen wir auch 1. Mose 3:15, meinen Lieblingsvers in der ganzen Bibel, verstehen. Ich habe eine 52-teilige Serie über das Buch 1. Mose geschrieben, in der ich insbesondere die Bedeutung von 1. Mose 3:15 nachgezeichnet habe. Die Geschichte von Mose ist eine Fortsetzung der Geschichte von 1. Mose 3:15. Ich möchte, daß Ihr fünf Elemente in der Geschichte von Mose beachtet, die auch in 1. Mose 3:15 zu finden sind.
Kommt in der Geschichte von Mose eine Frau vor? Ja.
Wer ist diese Frau? Jochebed oder Jochabel, wie manche Leute sie nennen.
Hat die Frau einen Samen?
Ja, wer ist der Same? Mose. Sehr gut.
Gibt es einen Drachen in dieser Geschichte? Ja.
Wer ist der Drache in der Geschichte? Nun, ja, es ist der Teufel, er steckt hinter der ganzen Sache, aber hier steht "Pharao".
Hat der Drache einen Samen?
Wenn der Drache Satan ist, der den Tod von Mose will, wer ist dann das Instrument, das der Drache benutzt? Er benutzt den Pharao.
Gibt es Feindschaft in dieser Geschichte? Ja, es gibt Feindschaft.
Hier haben wir also eine Frau; wir haben den Samen der Frau; wir haben einen Drachen, der in diesem Fall Satan ist, der hinter den Kulissen steht; und dann haben wir den Samen des Drachen, durch den der Drache versucht, sein Werk zu vollbringen, und das wäre wer? Der Pharao. Und dann gibt es die Feindschaft, bei der der Drache mit Hilfe des anderen Drachens "den Samen" töten will.
Gibt es also eine Wiederholung von 1. Mose Kapitel 3:15 in der Geschichte von Mose? Ja, ganz recht! Wir müssen dies also als ein fortlaufendes Kapitel in der Geschichte von 1. Mose Kapitel 3:15 sehen.
Der Befreier, das ist ein wichtiger Punkt. Der Befreier war eins mit seinen Brüdern. War Mose eins mit seinen Brüdern? Ja, das war er. War er ein Mitglied des jüdischen Volkes Israel? Das war er ganz gewiß.
Aber beachtet: Er war kein Sklave, das ist ein wichtiger Punkt.
Er war eins mit seinen Brüdern, aber er war kein Sklave. Er war eins mit seinem Volk, das vom gleichen Blut abstammt, aber er ist nicht als Sklave aufgewachsen. Mose brauchte keinen Erlöser aus der Sklaverei, würdet Ihr dem zustimmen? Ja. Seht, er war eins mit den Brüdern, aber er war den Brüdern nicht in jeder Hinsicht gleichgestellt.
Nun war Israel in bitterer Knechtschaft. Lesen wir nun 2. Mose 1:13+14.
"Da zwangen die Ägypter die Israeliten mit Gewalt zum Dienst und machten ihnen ihr Leben sauer mit schwerer Arbeit in Ton und Ziegeln und mit mancherlei Frondienst auf dem Felde, mit all ihrer Arbeit, die sie ihnen mit Gewalt auferlegten."
Waren sie also ziemlich unglücklich, als sie ihrem Dienstherrn unterstellt waren? Auf jeden Fall! Und was machte Israel? Konnten sich die Israeliten inmitten ihrer Knechtschaft selbst befreien? Sie konnten sich nicht befreien. Was war das Einzige, was sie tun konnten? Alles, was sie tun konnten, war zum Herrn zu flehen, daß Er sie erlösen möge.
Und nun seht 2. Mose 2:23-25, wo wir eine Beschreibung davon finden und eine sehr wichtige Einzelheit, die wir beachten werden. Hier steht:
"Aber viele Tage danach geschah es, daß der König von Ägypten starb. Und die Kinder Israels..."
Wie lautet das nächste Wort?
"... seufzten über ihre Knechtschaft und schrien. Und ihr Geschrei über ihre Knechtschaft kam vor Gott. Und Gott erhörte ihr Wehklagen,…"
Und jetzt kommt eine sehr wichtige Einzelheit. Ich möchte, daß Ihr Euch all diese Einzelheiten merken, denn wir werden darauf zurückkommen, wenn wir uns mit der Erfüllung des Passahfestes beschäftigen. Hier steht:
"... und Gott…"
Was tat Gott?
"... und Gott gedachte an Seinen Bund …"
Warum entschied Gott, Israel zu erlösen, als sie schrien? War es, weil sie gut waren? War es, weil sie gehorsam waren? Nein! Weil sie in ihrer großen Not schrien, sagte Gott, daß Er sich woran erinnern würde? "Ich werde Mich an Meinen Bund erinnern." Ist das der ewige Bund, an den Gott sich erinnert? Ja, das ist er. Es ist eine Kundgebung des ewigen Bundes. So heißt es hier:
"... und Gott gedachte an Seinen Bund mit Abraham, Isaak und Jakob.…"
Ist dieser Bund, den Gott mit Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hat, derselbe Bund, der zwischen Gott dem Vater und Gott dem Sohn in der vergangenen Ewigkeit geschlossen wurde? Es gibt nur einen ewigen Bund, den Bund des Heils. Und in Vers 25 heißt es:
"... Und Gott sah auf die Kinder Israels, und Gott nahm sich ihrer an.…"
Nicht weil sie gut waren, sondern weil sie in großer Not waren, schrien sie zum Herrn inmitten ihrer Knechtschaft, der Knechtschaft des "großen Drachen", und flehten um Gottes Befreiung und um Sein Erbarmen.
Gab es eine Zeitprophezeiung, die genau auf den Zeitpunkt hinwies, an dem das Volk Gottes aus der Knechtschaft befreit werden würde? Auf jeden Fall! Sie steht in 2. Mose 12:40+41, erinnert Euch daran, daß es eine Zeitprophezeiung gab, die auf den genauen Zeitpunkt ihrer Befreiung durch das Passahlamm hinwies.
Ich möchte ein wenig vorgreifen. Gab es eine bestimmte Zeitprophezeiung, die auf den Zeitpunkt hinwies, an dem Gottes Volk durch das echte Lamm erlöst werden würde? Auf jeden Fall! Es heißt dort in Vers 40:
"Die Zeit aber, die die Israeliten in Ägypten gewohnt haben, ist vierhundertdreißig Jahre. Und es geschah, als die 430 Jahre verflossen waren, …"
Hört gut zu,
"... da, es geschah an eben diesem Tag,…"
Interessant!
"... da zog das ganze Heer des HERRN aus dem Land Ägypten.…"
Erfüllt Gott Prophezeiungen auf den Tag genau? Nun, Er tut es nicht so ungefähr. Gott erfüllt sie punktgenau und zuverlässig. Es gab also eine prophezeite Zeit, in der das Volk Gottes befreit werden sollte.
Ein weiterer Punkt, für den es eine Zeitangabe gibt. 2. Mose 12:3. Das Lamm wurde vier Tage bevor es tatsächlich geopfert wurde, abgesondert. Hier steht:
"Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am zehnten Tage dieses Monats…"
Am 14. war der Tag, an dem es geopfert wurde.
"... nehme jeder Hausvater ein Lamm, je ein Lamm für ein Haus.…"
Interessant! Das Lamm wurde am 14. Nisan geopfert, aber das Lamm wurde vier Tage vorher für die Opferung ausgesondert. Das ist interessant. Könnte das eine prophetische Bedeutung haben? Wir werden sehen, daß dies der Fall ist.
Die Zeit für diesen Vortrag ist vorbei, wir werden im nächsten Vortrag weitermachen und die Gemeinsamkeiten weiter studieren.
Stephen Bohr - "Der Hebräische, religiöse Kalender" - (05) "Einleitende Bemerkungen zu den Festttagen"
(06) Das geschichtliche Passahfest
Wir haben bisher, als wir das geschichtliche Passah studiert haben, mehrere interessante Einzelheiten festgestellt:
Wir haben gesehen, daß Mose Israel aus der Knechtschaft befreit hat,
Und das Fest, mit dem der Vorgang der Befreiung begann, war das Passahfest.
Und wir haben gesehen, daß Israel in bitterer Knechtschaft war und sich nicht selbst befreien konnte, aber sie schrien zum Herrn. Der Herr erinnerte sich an Seinen Bund und beschloß, sie zu befreien, nicht weil sie gut waren, sondern wegen Seines Bundes.
Wir haben auch bemerkt, daß es eine Zeitprophezeiung gab, eine bestimmte Zeitprophezeiung, die auf den Moment hinwies, in dem Israel aus seiner Knechtschaft in Ägypten befreit werden würde.
Zum Schluß haben wir uns mit der Zeit vor dem Passahfest beschäftigt, als das Lamm für die Opferung ausgewählt wurde.
Gehen wir zu 2. Mose 12:3, wo wir den Tag finden, an dem das Lamm ausgesondert werden sollte, bevor es geopfert wurde. Dort heißt es:
"Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am zehnten Tage dieses Monats…"
Das ist der Monat Nisan.
"…nehme jeder Hausvater ein Lamm, je ein Lamm für ein Haus.…"
Obwohl das Lamm also am 14. Nisan geopfert wurde, wurde es mehrere Tage vorher ausgewählt und für die Opferung ausgesondert. Eine weitere interessante Einzelheit über das Passahlamm ist das Alter, das das Lamm haben sollte. In 2. Mose 12:5 wird uns gesagt:
"Ein Lamm ohne Fehler, ein männliches, einjähriges,…"
Beachtet dies hier:
"…ein männliches, einjähriges, soll es für Euch sein; von den Schafen oder von den Ziegen sollt Ihr es nehmen. …"
Ich habe ein wenig recherchiert und herausgefunden, daß ein Schafbock, also ein männliches Schaf, zwischen 6 und 12 Monaten geschlechtsreif wird, was interessant ist. Wißt Ihr, Jesus starb nicht, als Er ein Kind war, und Er starb nicht, als Er ein alter Mann war. Er starb, als er im Grunde das Erwachsenensein erreichte. Aber wir werden darauf zurückkommen.
Eine weitere interessante Einzelheit, die wir schon einmal studiert haben, ist, daß das Lamm ohne was sein mußte? Es sollte keinen Makel haben, heißt es dort in 2. Mose 12:5 noch einmal:
"Ein Lamm ohne Fehler, ein männliches, einjähriges, soll es für Euch sein; von den Schafen oder von den Ziegen sollt Ihr es nehmen."
Also:
Es wurde vier Tage vorher ausgewählt.
Es war weder ein altes noch ein wirklich junges Lamm.
Es sollte ohne Makel sein.
Ein weiteres Merkmal des Lammes war, daß keine Knochen des Lammes gebrochen werden durften.
Denn was sollte das Lamm sein? Makellos und gebrochene Knochen bringen Makel, somit heißt es dort in 2. Mose 12:46,
"In einem einzigen Hause soll man es verzehren;…"
Hier ist die Rede vom Passahfest.
"…Ihr sollt nichts von seinem Fleisch hinaus vor das Haus tragen und sollt keinen Knochen an ihm zerbrechen."
Die Knochen des Passahlamms durften also nicht gebrochen werden.
Außerdem war das Opfer des Lammes ein stellvertretendes Opfer, das heißt, das Lamm starb, damit der Erstgeborene nicht sterben mußte. Mit anderen Worten, es gibt den Gedanken der Stellvertretung bei der Opferung des Passahlamms. Seht dazu 2. Mose 12:12+13,
"Denn Ich will in derselben Nacht durch Ägyptenland gehen und alle Erstgeburt schlagen in Ägyptenland unter Mensch und Vieh und will Strafgericht halten über alle Götter der Ägypter. Ich bin der HERR. Dann aber soll das Blut Euer Zeichen sein an den Häusern, in denen Ihr seid: Wo Ich das Blut sehe,…"
Das ist das Blut des Lammes.
"…will Ich an Euch vorübergehen, *(1) und die Plage soll Euch nicht widerfahren, die das Verderben bringt, wenn Ich Ägyptenland schlage.…"
War also das Opfer des Lammes ein stellvertretendes Opfer anstelle des Erstgeborenen? Auf jeden Fall!
Eine weitere wichtige Einzelheit ist der Zeitpunkt des Passahfestes. Schauen wir uns dazu 2. Mose 12:6 an. Dort heißt es:
"...und sollt es verwahren …"
Das ist das Lamm.
"… bis zum vierzehnten Tag des Monats.…"
Das ist der 14. Tag des Monats Nisan.
"… Da soll es die ganze Versammlung der Gemeinde Israel schlachten gegen Abend.…"
Das ist zwischen den beiden Abenden. Gibt es also eine bestimmte Zeit, zu der das Lamm geopfert werden sollte? Ja! Und das werden wir auch in der Erfüllung finden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, daß es nicht ausreichte, das Lamm zu töten. Ich glaube, daß die persönliche Tötung des Lammes die Rechtfertigung darstellt; aber es war mehr erforderlich als nur diese Tötung. Ich lese 2. Mose 12:6 noch einmal und vor allen Dingen ist hier die Rede von der Tötung des Lammes.
"... und sollt es verwahren bis zum vierzehnten Tag des Monats. Da soll es die ganze Versammlung der Gemeinde Israel schlachten gegen Abend.…"
Es geht also zunächst um die Tötung des Lammes, aber mit dem Blut mußte noch etwas geschehen. Was mu0te mit dem Blut gemacht werden? Es mußte an jede Haustür gestrichen werden. Es reichte nicht aus, daß das Lamm starb, sondern das Blut mußte was werden? Es mußte aufgetragen werden. In Vers 7 wird uns gesagt:
"... Und sie sollen von seinem Blut nehmen und beide Pfosten an der Tür und den Türsturz damit bestreichen an den Häusern, in denen sie es essen,…"
Sie mußten also das Blut anbringen.
Hört nun dieses Zitat von Ellen White aus "Patriarchen und Propheten", Seite 252.
"Es genügte nicht, daß das Passahlamm geschlachtet wurde; sein Blut mußte auch an die Türpfosten gestrichen werden;…"
Und jetzt macht sie die Anwendung darauf, auf die wir später noch zu sprechen kommen werden, aber ich wollte nur, daß Ihr jetzt schon die Übereinstimmung seht.
"…so müssen die Verdienste des Blutes Christi auf die Seele angewendet werden. Wir müssen nicht nur glauben, daß Er für die Welt, sondern auch, daß Er für uns persönlich gestorben ist. Wir müssen uns die Tugend des Sühneopfers zu eigen machen."
Es reichte also nicht aus, das Lamm zu töten, sondern das Blut mußte bei jedem Haus aufgetragen werden.
Der nächste Punkt ist, daß das Blut womit aufgetragen wurde? Mit Ysop. Das ist interessant. In Psalm 51:9 steht:
"Entsündige mich mit Ysop, daß ich rein werde; wasche mich, daß ich weißer werde als Schnee."
Das Blut sollte mit Ysop aufgetragen werden. Ysop steht für Reinheit und Reinigung.
"Patriarchen und Propheten", Seite 225:
"Der Ysop, mit dem das Blut besprengt wurde, war das Symbol der Reinigung und wurde bei der Reinigung der Aussätzigen und derer, die durch den Kontakt mit den Toten verunreinigt waren, verwendet. Auch im Gebet des Psalmisten wird seine Bedeutung deutlich: "Reinige mich mit Ysop, und ich werde rein sein; wasche mich, und ich werde weißer als Schnee sein."
Interessant ist, daß das Blut reinigt und daß es mit Ysop aufgetragen wurde, der für die Reinigung steht.
Wir sehen auch, daß es nicht ausreichte, das Lamm zu opfern oder das Blut zu anzubringen, sondern daß auch das Fleisch gegessen werden mußte. Lesen wir dazu 2. Mose 12:9+10, all das hat sinnbildliche Bedeutung, all diese Einzelheiten, diese geschichtlichen Einzelheiten, die wir hier betrachten. Wir werden gleich auf die Anwendung zu sprechen kommen. Es heißt dort in 2. Mose 12:9+10,
"Ihr sollt es weder roh essen noch mit Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten mit Kopf, Schenkeln und inneren Teilen. Und Ihr sollt nichts davon übrig lassen bis zum Morgen; wenn aber etwas übrig bleibt bis zum Morgen, sollt Ihr es mit Feuer verbrennen."
Was sollte also mit dem Fleisch des Passahlamms geschehen? Es sollte gegessen werden.
Also sollte das Lamm getötet,
das Blut aufgetragen,
und das Fleisch des Lammes sollte gegessen werden.
Eine weitere interessante Einzelheit ist, daß es während des Passahfestes und der "ungesäuerten Brote" keinen Sauerteig in den Häusern der Israeliten geben sollte. So steht es in 2. Mose 12:8,
"... und sollen das Fleisch essen in derselben Nacht, am Feuer gebraten, und ..."
Was dazu?
"... ungesäuertes Brot dazu und sollen es mit bitteren Kräutern essen."
Also sollte aller Sauerteig, und das werden wir in Vers 15+16 sehen, sieben Tage lang aus dem Haus entfernt werden. Es sollte kein Sauerteig im Haus sein und das Brot sollte ungesäuert sein.
"Patriarchen und Propheten", Seite 253:
"Das Lamm sollte mit bitteren Kräutern gegessen werden, als Hinweis auf die Bitterkeit der Knechtschaft in Ägypten. Wenn wir also Christus zu unserer Speise machen, sollte dies wegen unserer Sünden mit reuigem Herzen geschehen."
Beachtet also: Ungesäuertes Brot, kein Sauerteig im Haus, denn das ist ein Symbol der Sünde, und womit sollten sie das ungesäuerte Brot essen? Mit bitteren Kräutern. Wofür standen die bitteren Kräuter? Die Bitterkeit ihrer Knechtschaft in Ägypten.
2. Mose 12:15, dies bezieht sich auf den Verzicht von Sauerteig im Haushalt, dort heißt es:
"Sieben Tage sollt Ihr ungesäuertes Brot essen. Schon am ersten Tag sollt Ihr den Sauerteig aus Euren Häusern tun. Wer gesäuertes Brot ißt, vom ersten Tag an bis zum siebenten, der soll ausgerottet werden aus Israel."
In "Christi Gleichnisse", finden wir auf Seite 94 diese Worte:
"Bei den Juden wurde der Sauerteig manchmal als Sinnbild für die Sünde verwendet. Zur Zeit des Passahfestes wurden die Menschen angewiesen, allen Sauerteig aus ihren Häusern zu entfernen, so wie sie die Sünde aus ihren Herzen entfernen sollten. Christus warnte Seine Jünger: "Hütet Euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, der Heuchelei ist". Darüber hinaus spricht der Apostel Paulus vom "Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit."
Mit anderen Worten, kein Sauerteig im Haus, nicht einmal in dem Brot, das sie aßen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, daß das Lamm ganz verbrannt werden sollte, mit anderen Worten, es war ein ganzes oder vollständiges Opfer. Es heißt dazu in 2. Mose 12:9+10,
"Ihr sollt es weder roh essen noch mit Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten mit Kopf, Schenkeln und inneren Teilen."
Mit anderen Worten, es war ein ganzes, vollständiges Opfer, das dargebracht wurde, das ganze Tier wurde im Feuer verbrannt.
Der letzte Punkt, auf den ich hinweisen möchte, ist, daß die Eltern in Israel ihre Kinder immer wieder über die Bedeutung des Passahfestes unterrichten sollten. In 2. Mose 12:26+27 heißt es dazu:
"Und wenn Eure Kinder zu Euch sagen werden: Was habt Ihr da für einen Brauch? Sollt Ihr sagen: »Es ist das Passaopfer des HERRN, der an den Israeliten vorüberging in Ägypten, als Er die Ägypter schlug und unsere Häuser errettete.« Da neigte sich das Volk und betete an."
Die Israeliten sollten also ihren Kindern unablässig die Bedeutung und den Sinn des Passahfestes beibringen, und das war ein Rückblick, nicht wahr? Es wies auf die Befreiung Israels aus Ägypten hin.
Und in 2. Mose 12:14 wird uns gesagt, daß dies eine ewige Verordnung sein sollte, und das wird natürlich von denen benutzt, die glauben, daß wir die Feste halten sollen, sie sagen: "Ewig bedeutet ewig. Das Passahfest soll für immer gehalten werden, auch von den heutigen Christen." Nun ja, manchmal sind wir wählerisch in der Art und Weise, wie wir Worte verwenden. Wenn es um das Wort "ewiges Feuer" geht, sagen wir: "Nun, es ist nicht wirklich ewig im Sinne von kein Ende, es hat ein Ende." Aber wenn es um das "ewige Passah" geht, sagen wir: "Nun, das bedeutet nie endend." Manchmal sind wir also sehr widersprüchlich in der Art und Weise, wie wir Worte verwenden. Wir werden uns gegen Ende unserer Vortragsreihe eingehender mit den Argumenten befassen, die für das Halten der Feste angeführt werden.
Ich möchte Euch etwas fragen: Sind Euch alle Einzelheiten des Passahfestes klar und deutlich vor Augen?
Hatte Gott einen Grund für alles, was Er für das Passahfest vorgeschrieben hat? Natürlich hatte Er das.
Wußte Gott, daß Jesus jede einzelne Einzelheit, die wir im Passahfest finden, erfüllen würde? Natürlich, das ist der Grund, warum Gott das Passahfest gegeben hat.
Ist es nicht traurig, daß die Juden heute den Sinn des Passahfestes völlig verfehlt haben? Sie haben den Sinn völlig verkannt! Wenn sie die Evangelien lesen würden, all die kleinen Einzelheiten, die wir uns jetzt ansehen werden, würden sie sagen: "Wow, das ist erstaunlich! Der Messias Jesus ist unser Messias!" Sie wären in der Lage, es zu sehen. Aber der Apostel Paulus sagt, daß sie einen Schleier haben, einen Schleier über ihren Herzen, der es ihnen nicht erlaubt, das Ende dessen zu sehen, was im Alten Testament geweissagt wurde.
Jetzt werden wir über die Erfüllung der Einzelheiten des Passahfestes sprechen. Und wir wollen dort beginnen, wo wir mit dem geschichtlichen Passah angefangen haben.
Wenn Ihr die Offenbarung Kapitel 12 lest, werdet Ihr eine auffällige Gemeinsamkeit mit der Geschichte von der Geburt von Mose entdecken. Gibt es 5 Merkmale in der Geschichte von der Geburt Christi? Ja, ganz bestimmt.
Gibt es eine Frau in der Geschichte von der Geburt Christi? Ja.
Ihr habt Offenbarung Kapitel 12 gelesen. Es geht um die Frau. Liegt die Frau in Geburtswehen? Ja.
Schreit sie vor Schmerz? Ja!
Hat sie einen Samen in ihrem Leib? Ja, das hat sie.
Ist da ein Drache, der neben der Frau steht? Der das Kind haßt und das Kind loswerden. es fressen will? Auf jeden Fall!
Hat dieser Drache, der das Kind töten will, einen Samen? Durch den er versuchen wird, das Kind zu töten? Wer ist das? Herodes der Große.
Und natürlich ist es offensichtlich, daß es Feindschaft gibt, in der der Drache den "kleinen Drachen" benutzen will, um das so zu sagen, um zu versuchen, den Messias zu töten.
Ähnelt dies der Geschichte von Mose? Ja! Offenbarung 12 spricht von der Geburt eines neuen Mose, dessen Erfüllung sinnbildlich für Mose ist. Versteht Ihr, was ich damit sagen will? Mit anderen Worten:
Die wahre Erfüllung des Passahfestes ist in Jesus Christus zu finden.
Und wenn Jesus das Passahfest erfüllt hat, ist es dann noch nötig, das Passahfest zu feiern? Nein!
Hilft uns das Passahfest, viele Einzelheiten der Erfüllung in Christus zu verstehen? Ja!
Es geht nicht darum, daß wir das Passahfest verwerfen, daß wir sagen, das Passahfest taugt nichts mehr, wir sollten es abschaffen. Nein!
Die Einzelheiten des Passahfestes helfen uns immer noch, all die Einzelheiten der Erfüllung in Christus zu verstehen, aber wir müssen nicht zurückgehen, um alle Schattenbilder zu erfüllen, weil alle diese Schattenbilder bereits in Jesus Christus erfüllt wurden.
Ziehen wir nun die Parallelen. Wir haben gerade festgestellt, daß es einen neuen Mose gibt, der bei Seiner Geburt die gleichen Erfahrungen wie der erste Mose gemacht hat. Schauen wir uns nun die Ähnlichkeiten an, die in der Heiligen Schrift zu Mose und dem Passahfest zu finden sind.
Ist Jesus einer von uns?
Ist Jesus unser Blutsbruder? Das ist Er ganz sicher. Und doch wird Jesus in der Bibel "das heilige Etwas" genannt.
Jesus brauchte nie aus der Knechtschaft der Sünde befreit zu werden, weil Er nicht als Sklave geboren wurde. Könnt ihr mir folgen, ja oder nein?
Jesus mußte nie bekehrt werden.
Er mußte nie wiedergeboren werden.
Jesus brauchte nie eine Herztransplantation, denn als Er geboren wurde, war das Gesetz in Seinem Herzen geschrieben. Die Psalmen sagen uns das. Das steht in Psalm 40:8.
Jesus wurde nicht geboren und von Seinem Vater getrennt. Doch am Ende Seines Dienstes in Gethsemane, am Kreuz, fühlte Er sich von Seinem Vater getrennt.
Warum? Weil Er die Sünden der ganzen Welt trug und den Zorn des Vaters gegenüber der Sünde erlitten hat.
Seht Ihr also die Gemeinsamkeiten?
Gehörte Mose zu seinen Brüdern? Ja!
War er ein Sklave? Nein!
Ist Jesus einer von den Brüdern? Ja!
War Er ein Sklave? Jesus war nie ein Sklave der Sünde, Er war nie in Knechtschaft, Er war frei, obwohl Er unser Bruder war.
In welchem Zustand befand sich die Welt, als Jesus in diese Welt kam? Nun, lesen wir Johannes 8:34-36 und Hebräer 2:14+15. Es heißt in Johannes 8:
"Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, Ich sage Euch: Wer Sünde tut,...."
Und wie viele Menschen haben gesündigt? Alle.
"…der ist …"
Was ist er?
"…der Sünde Knecht …"
War Israel in Ägypten in Sklaverei? Ja! War die menschliche Gattung in Sklaverei? Ja! Geistig in der Sünde.
"… Der Knecht aber bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig. Wenn Euch nun der Sohn frei macht, so seid Ihr wirklich frei."
Mose hat Israel befreit.
Jesus befreit Sein Volk von der Sünde.
In Hebräer 2:14+15 heißt es wie folgt:
"Weil nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hatte Er gleichermaßen daran Anteil, auf daß Er durch den Tod die Macht nähme dem, der Gewalt über den Tod hatte, nämlich…"
Das ist der Drache, stimmt's?
"…dem Teufel, und die erlöste, …"
Wurde Israel erlöst? Ja!
"…und die erlöste, die durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben…"
Was mußten sie sein?
"…Knechte sein mußten."
War das Volk Gottes also in Knechtschaft, als Jesus kurz davor war, zu kommen? Gottes Volk war in Knechtschaft, und zwar in Knechtschaft des großen Drachen, in Knechtschaft der Sünde.
Nun möchte ich Euch darauf hinweisen, daß wir laut der Bibel von Natur aus Kinder des Zorns sind, mit anderen Worten, wir werden als Sklaven geboren.
Nun fragt Ihr vielleicht:"Moment mal, willst Du damit sagen, daß wir als Sünder geboren sind?"
Nein! Wir werden nicht als Sünder geboren, denn man wird ein Sünder, wenn man sündigt. Aber wir werden mit den Auswirkungen von Adams Sünde geboren, und deshalb müssen wir wiedergeboren werden, richtig?
Mußte Jesus wiedergeboren werden? Nein!
Epheser 2:1-3,
"Auch Ihr wart tot durch Eure Übertretungen und Sünden, in denen Ihr früher gewandelt seid nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams. Unter ihnen haben auch wir alle einst unser Leben geführt in den Begierden unseres Fleisches und taten den Willen des Fleisches und der Vernunft und waren …"
Was waren wir?
"…waren Kinder des Zorns von Natur wie auch die anderen.…"
Von wem haben wir eine sündige Natur geerbt und werden deshalb als Sklaven geboren? Wir erben eine sündige Natur von Adam, die sündigt. Und wenn wir nicht eine neue Natur erhalten, gibt es keine Möglichkeit, das Böse zu überwinden.
Und dann gibt es natürlich noch Psalm 51:7, dies ist der Psalm der Buße, in dem David seine Sünde des Ehebruchs und den Mord an Urija, dem Hethiter, bereut. Er sagt:
"Siehe, in Schuld bin ich geboren, und meine Mutter hat mich…"
Was hat sie getan?
"…mich in Sünde empfangen."
Wie viel Hoffnung hat das Volk Gottes also, sich selbst zu befreien? Israel konnte sich nicht selbst befreien, Gottes Volk konnte sich nicht selbst befreien, sie waren Sklaven, wie kann ein Sklave sich selbst befreien? Das kann er nicht, es sei denn, es gibt Hilfe von außen.
Hat das Volk Gottes also nach der Geburt eines Erlösers gerufen? Ja! Diese Frau in Offenbarung 12, was stellt sie dar? Sie stellt die Gemeinde dar. Was macht die Gemeinde also mit einem Kind im Mutterleib? Die Gemeinde schreit auf. Warum schreit die Gemeinde auf? Wonach schreit die Gemeinde? Nach einem Erlöser.
Offenbarung 12:1+2,
"Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. Und sie war schwanger und ... "
Was tat sie?
"…und schrie in Kindsnöten und hatte große Qual bei der Geburt."
Hat Israel geschrien? Schrie die alttestamentliche Gemeinde nach Befreiung? Auf jeden Fall!
Und was geschah dann im Alten Testament? Hat Gott die Schreie Israels gehört?
Warum hörte Er die Schreie Israels? Wegen des Bundes.
Hat Israel geschrien, als Jesus kommen sollte? Ja!
Hat Gott eingegriffen? Ja. Aber warum? Wegen des Bundes.
Seht nun diese bedeutsamen Worte aus dem Lukas-Evangelium 1:67+75. Es ist ein langer Abschnitt, aber er enthält einige wichtige Informationen. Es heißt dort:
"Und sein Vater Zacharias…"
Das ist der Vater von Johannes dem Täufer.
"…wurde vom Heiligen Geist erfüllt, weissagte und sprach: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn Er hat besucht und erlöst Sein Volk…"
"Erlösen" ist das Wort, das mit der Befreiung aus der Knechtschaft zu tun hat, nicht wahr?
"…und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils im Hause Seines Dieners David – wie Er vorzeiten geredet hat durch den Mund Seiner heiligen Propheten,..."
Wann wurde der Bund ursprünglich geschlossen? Meine Lieben, das war vor Grundlegung der Welt. Vers 71.
"…daß Er uns errettete von…"
Von wem?
"…von unseren Feinden…"
Ich glaube, Zacharias hat nicht ganz verstanden, von welchen Feinden er sprach. Wurde Israel von seinen Feinden in Ägypten befreit? Ja! Und hier sagt Zacharias, daß wir von unseren Feinden gerettet werden sollten.,
"…und aus der Hand aller, die uns hassen, und Barmherzigkeit zeigte unseren Vätern und …"
Was? Hier ist das Wort, um was zu tun?
"…zu gedenken an Seinen heiligen Bund,…"
Warum würde Jesus gesandt werden? Weil wir alle gut sind, weil wir es verdienen, aus der Knechtschaft befreit zu werden? Nein! Hier steht:
"…zu gedenken an Seinen heiligen Bund, an den Eid, den Er unserem Vater Abraham geschworen hat, uns zu geben, …"
Was ist das? Es gibt ein Wort, das sich auf 2. Mose bezieht, es heißt also:
"… daß wir erlöst werden aus der Hand der Feinde, ..."
Um dann was zu tun?
"…Ihm ohne Furcht zu dienen."
Mußte Gott Israel aus Ägypten befreien, damit sie Ihm dienen konnten? Kein Mensch kann zwei Herren dienen. Sie mußten von ihrem ersten Herrn befreit werden, um dem zweiten dienen zu können. Und dann heißt es in Vers 75:
"...unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor Seinen Augen."
Gab es eine bestimmte Zeitprophezeiung, die das Jahr angab, in dem der Messias gekreuzigt werden würde? Auf jeden Fall! Daniel 9:27 sagt:
"Und Er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche lang; und in der Mitte der Woche…"
Das ist in der Mitte der 70. Woche.
"…wird Er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen,…"
Hat das buchstäblich stattgefunden? Erinnert Ihr Euch, daß wir gestern eine Aussage aus dem Buch, "Das Leben Jesu" gelesen haben, wo das Messer aus der Hand des Priesters fiel und das Lamm entkam? An diesem Tag wurde kein Lamm geopfert, weil das wahre Passahlamm, Jesus, an diesem Tag geopfert wurde.
Wurde Jesus abgesondert, bevor Er tatsächlich als Lamm starb? Auf jeden Fall! Am Dienstag vor der Kreuzigung Christi ging Judas zu den Priestern, um mit ihnen den Verkauf Jesu zu vereinbaren. Interessant, das wird uns in Lukas 22:1-5 erzählt.
"Es war aber nahe das Fest der Ungesäuerten Brote, das Passa heißt. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten danach, wie sie ihn töten könnten; denn sie fürchteten sich vor dem Volk. Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zur Zahl der Zwölf gehörte. Und er ging hin und redete mit den Hohenpriestern und mit den Hauptleuten darüber, wie er ihnen Jesus überantworten könnte. Und sie wurden froh und kamen überein, ihm Geld zu geben."
Mit anderen Worten: Jesus wird an dieser Stelle abgesondert, um was zu werden? Geopfert zu werden.
Ihr sagt nun vielleicht: "Nun, aber Judas hat das doch gemacht." Ja, das ist wahr. Manchmal tun Heiden, manchmal Ungläubige und Menschen, die sich dem Willen Gottes widersetzen, Dinge, die die Prophezeiung erfüllen. Erinnert Ihr Euch zum Beispiel an Kaiphas, der sagte: "Es ist notwendig, daß ein Mann stirbt und nicht das ganze Volk umkommt", war das eine prophetische Aussage? Nein! Kajaphas hat das, was er sagte, nicht ganz richtig ausgelegt, aber war es wahr, daß es notwendig war, daß ein Mensch stirbt und nicht das ganze Volk untergeht? Tatsächlich wird uns gesagt, daß er zu diesem Zeitpunkt den Tod Jesu prophezeite. Interessanterweise. Natürlich verstand er die Tragweite dessen, was er sagte, nicht ganz.
Wurde Jesus also schon vor Seinem eigentlichen Tod abgesondert? Auf jeden Fall!
Darüber hinaus gibt es noch eine weitere Ausnahmesituation. Erinnert Ihr Euch daran, daß Maria die Füße Jesu salbte, bevor Er tatsächlich geopfert wurde? Schauen wir uns dazu Markus 14:6-8 an. Er wird als Passahlamm abgesondert.
"Jesus aber sprach: Laßt sie! Was bekümmert Ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an Mir getan.…"
Das bezog sich auf Maria.
"…Denn Ihr habt allezeit Arme bei Euch, und wenn Ihr wollt, könnt Ihr ihnen Gutes tun; Mich aber habt Ihr nicht allezeit. …"
Und nun beachtet, warum sie Seine Füße gesalbt hat.
"…Sie hat getan, was sie konnte; sie hat Meinen Leib im Voraus gesalbt zu Meinem …"
Wofür?
"… zu Meinem Begräbnis."
Wurde Jesus vor Seinem eigentlichen Tod abgesondert? Das wurde Er ganz sicher.
Wurde Jesus geopfert, als Er noch ein Kind war? Nein!
Wurde Er geopfert, als Er ein alter Mann war? Nein!
Er wurde geopfert, als er volljährig war. Deshalb wurde das Passahlamm nicht geopfert, als das Lamm geboren wurde oder kurz vor dem Tod stand. Sondern als das Lamm die Reife erreicht hatte. Stimmt Ihr mir zu?
Nächster Punkt: Hatte Jesus einen Makel? Beim Passahfest durfte das Lamm keinen körperlichen Makel haben, aber die Tatsache, daß das Lamm keinen körperlichen Makel hatte, bedeutet, daß Jesus keinen sittlichen Makel haben würde. Seht, das Schattenbild ist nie so vollkommen wie das eigentliche Bild oder die Erfüllung. Die Erfüllung geht weit darüber hinaus, sie ist geistlich, sie ist viel umfassender.
Wir wollen nun mehrere Texte lesen, in denen uns gesagt wird, daß Jesus das Lamm ohne Makel ist. 1. Petrus 1:18-20.
"...denn Ihr wißt, daß Ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von Eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.…"
Was für ein Lamm war Jesus also? Ohne Makel und ohne Flecken. Seit wann wurde Er als das Lamm abgesondert? Eigentlich nicht erst, als Maria Seine Füße salbte und als Judas Ihn verkaufte. Es war eigentlich schon vor Grundlegung der Welt, denn es wird uns gesagt:
"…Er ist zwar zuvor ausersehen, ehe der Welt Grund gelegt war, aber offenbart am Ende der Zeiten um Euretwillen."
Er war auch der untadelige Priester, wie wir gestern studiert haben. Es heißt in Hebräer 7:26,
"Denn einen solchen Hohenpriester mußten wir auch haben, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher ist als die Himmel."
Und die makellose Natur Christi wird in Hebräer 4:15 erklärt.
"Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch…"
Wie?
"…doch ohne Sünde…"
Ein Lamm ohne Makel.
Und dann haben wir natürlich diese schöne messianische Prophezeiung in Jesaja 53, wo es heißt:
"Als Er gemartert ward, litt Er doch willig und tat Seinen Mund nicht auf wie ein…"
Wie was?
"…wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, …"
Und was tat Er nicht?
"…tat Er Seinen Mund nicht auf."
Wie viele Knochen von Jesus wurden gebrochen? Das ist sehr bedeutsam. Ihr erinnert Euch, als der Soldat zu den Dieben kam, waren die Diebe noch am Leben. Was tat also der Soldat, der römische Hauptmann? Er brach den Schächern die Beine. Aber als er zu Jesus kam, stellte er fest, daß Jesus bereits tot war, was ihn übrigens überraschte, weil Jesus sehr schnell gestorben war, und so stellte er fest, daß Jesus bereits tot war. Was tut er, anstatt Jesus die Knochen zu brechen? Er sticht einen Speer durch die Seite Jesu, und Wasser, vermischt mit Blut, kommt aus Seiner Seite heraus.
Nun möchte ich Euch darauf aufmerksam machen, was wir in Johannes 19:32+33 finden.
"Da kamen die Soldaten und brachen dem ersten die Beine und auch dem andern, der mit ihm gekreuzigt war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, daß Er schon gestorben war,…"
Was taten sie da?
"…brachen sie Ihm die Beine nicht."
Und ich habe nicht erwähnt, daß einer der römischen Soldaten seinen Speer nahm und ihn in die Seite Jesu stieß.
So wie die Knochen des Passahlammes nicht zerbrochen wurden, wurden auch die Knochen des wahren Lammes, Jesus Christus, nicht zerbrochen.
War das Opfer Christi ein stellvertretendes Opfer, was bedeutet, daß Er starb, damit wir nicht sterben müssen? Seht dazu Jesaja 53:5+6 und diese Verse erwähnen insbesondere die Schafe. Er wird als Schaf, als Lamm genommen. Es heißt in Jesaja 53:5,
"Doch Er war durchbohrt um…"
Warum wurde Er durchbohrt?
"…unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf Ihm zu unserem Frieden, und durch Seine Striemen ist uns Heilung geworden. Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen eigenen Weg; aber der HERR ließ Ihn treffen unser aller Schuld."
Ist Jesus also gestorben, damit wir nicht sterben müssen? Ein stellvertretendes Opfer? Auf jeden Fall!
Die Frage ist nun, ob es eine bestimmte Zeitprophezeiung gab, die uns sagte, wann Jesus sterben würde, und zwar an einem bestimmten Tag, in einem bestimmten Monat und zu einer bestimmten Stunde. Wir haben das gestern studiert, erinnert Ihr Euch? Der 14. Nisan, drei Uhr nachmittags, ist das genau der Tag, an dem Jesus starb? Ja! Jesus starb genau um drei Uhr nachmittags, die Bibel sagt, um die neunte Stunde, und wir haben schon gelesen, daß der Priester sein Messer in der Hand hatte, er wollte das Passahlamm opfern, und er tat es nicht, weil das wahre Lamm im Begriff war zu sterben.
Hat es gereicht, daß Jesus gestorben ist? Wir haben das gestern untersucht.
War der Tod von Jesus sehr wichtig? Ja!
Rettet der Tod Jesu jeden Menschen, der jemals gelebt hat? Nein!
Ist damit für alle Menschen, die jemals gelebt haben, gesorgt? Ja!
Aber was muß das Blut tun? Es muß angewendet werden.
Schauen wir uns dazu Römer 3:21-25 an.
"Jetzt aber ist außerhalb des Gesetzes die Gerechtigkeit Gottes offenbar gemacht worden, die von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird, nämlich die Gerechtigkeit Gottes…"
Mit anderen Worten: Der Mensch muß glauben.
"…nämlich die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus, die zu allen und auf alle kommt, die …"
Was tun?
"…die glauben. Denn es ist kein Unterschied; denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten, sodaß sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch Seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist. Ihn hat Gott hingestellt als einen Sühneort…"
Und nun gebt hierauf Acht!
"…durch den…"
Durch was?
"…durch den Glauben an Sein Blut."
Reichte es aus, daß das Passahlamm starb? Nein!
Was mußte noch geschehen?
Was mußte mit dem Blut geschehen?
Angewandt werden. Was bedeutet es, das Blut anzuwenden?
Es bedeutet, zu glauben und Jesus persönlich und einzeln zu vertrauen.
Erinnert Ihr Euch, womit das Blut aufgetragen wurde? Mit Ysop. Und wir lesen in Psalm 51:7, wo David Gott anfleht, ihm seine schreckliche Sünde des Ehebruchs und im Grunde des Mordes zu vergeben, weil er Uria, den Hethiter, töten ließ. Und was sagt David? Er sagt:
"Entsündige mich mit…"
Womit?
"Entsündige mich mit Ysop."
Ich möchte Euch etwas fragen: Reinigt uns das Blut Jesu und läutert es uns? 1. Johannes 1:7,
"Wenn wir aber im Licht wandeln, wie Er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, Seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde."
Bekommt ihr einen kleinen Eindruck davon, worum es beim Passahfest geht?
Reicht es nun aus, das Blut aufzutragen? Reicht es aus, einfach an Jesus zu glauben, Ihm zu vertrauen? Nein! Was müssen wir tun? Wir müssen "Sein Fleisch essen". Was passiert, wenn man "Sein Fleisch ißt"? Er wird ein Teil von Euch, richtig? Er ist in Euch.
Nun fragt Ihr vielleicht: "Pastor Bohr, Du meinst also, daß wir das Fleisch von Jesus essen sollen?" Nein! Nicht wirklich! Wie "essen" wir das Fleisch von Jesus? Wir "essen" Sein Fleisch durch das Studium Seines Wortes, das bedeutet, Sein Wort zu verinnerlichen. Es gibt hier also drei Punkte:
Der Tod des Lammes
Die Anwendung des Blutes
Die Verinnerlichung "Seines Fleisches", was bedeutet, Ihn durch das Studium Seines Wortes zu vereinnahmen.
Gehen wir kurz zu Johannes Kapitel 6, denn die römisch-katholische Kirche nimmt das, was Jesus gesagt hat, wörtlich.
Wer nicht das Fleisch des Menschensohns ißt und Sein Blut trinkt, hat kein Leben in sich."
Also sagen sie: "Seht Ihr, in der Eucharistie (die wir Kommunion nennen) trinkt der Priester wirklich das Blut Jesu, und die Menschen, wenn sie die Hostien essen, essen wirklich das Fleisch Jesu.", denn sie nehmen wörtlich, was Jesus sagte, indem sie Sein Fleisch essen und Sein Blut trinken. Aber Jesus erklärte, was er meinte. Schauen wir uns nun Johannes 6:63 an.
"Der Geist ist es, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze.…"
Das heißt, Mein Fleisch zu essen wird Euch nicht viel nützen,
"…Die Worte, die Ich zu Euch geredet habe, die sind Geist und sind …"
Was sind sie?
"… und sind Leben."
Wie machen wir uns das Fleisch Jesu zu eigen? Wir verinnerlichen das Fleisch Jesu durch das Studium von was? Seines Wortes. Sehen wir uns Johannes 6:53+Vers 54 an..
"Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, Ich sage Euch: Wenn Ihr nicht eßt das Fleisch des Menschensohns und trinkt Sein Blut, so habt Ihr kein Leben in Euch. Wer Mein Fleisch ißt und Mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und Ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken…"
Und dann haben wir natürlich Vers 63, wo uns gesagt wird, was es bedeutet, Sein Fleisch zu essen, es bedeutet, Jesus Christus durch das Studium Seines heiligen Wortes zu verinnerlichen.
Nun möchte ich Euch etwas fragen: War die Erfahrung von Jesus am Kreuz eine bittere Erfahrung? Was hätte Israel essen sollen? Sie sollten bittere Kräuter essen, richtig? Hat Jesus etwas Bitteres zu Sich genommen, als Er am Kreuz hing? Das hat Er ganz sicher getan. Wir finden das in Psalm 69:22,
"Sie geben mir Galle zu essen und Essig zu trinken für meinen Durst."
Und natürlich befindet sich die Erfüllung in Matthäus 27:34, wo es unter Berufung auf Psalm 69 heißt:
"... sie gaben Ihm Wein zu trinken mit Galle vermischt; und da Er es schmeckte,…"
Was wollte Er da nicht?
"…wollte Er nicht trinken."
Am Passahfest durften die Menschen keinen Sauerteig in ihren Häusern haben. Sie durften kein gesäuertes Brot essen, und warum? Weil der Apostel Paulus uns sagt, daß Sauerteig für was steht? Für die Sünde. Hatte Jesus, das Passahlamm, eine Sünde? Er hatte keine Sünde. Übrigens war er das "ungesäuerte Brot". In 1. Korinther 5:7+8, schreibt der Apostel Paulus:
"Darum schafft den alten Sauerteig weg, auf daß Ihr ein neuer Teig seid, wie Ihr ja ungesäuert seid. Denn auch unser Passalamm ist geopfert, das ist Christus. Darum laßt uns das Fest feiern nicht mit dem alten Sauerteig, auch nicht mit dem Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit dem ungesäuerten Teig der …"
Von was?
"… der Lauterkeit und Wahrheit."
Aufrichtigkeit und Wahrheit wären das Gegenteil von was? Von Bosheit und Schlechtigkeit. Wofür steht also der Sauerteig? Im Allgemeinen steht Sauerteig für Sünde.
Der Grund, warum der Sauerteig aus den Haushalten entfernt werden sollte und auch nicht im Brot sein sollte, ist, daß er ein Sinnbild für die Sünde ist, und was hatte Jesus in Seinem Körper und in Seinem Geist nicht? Er hatte keine Sünde.
Erinnert Ihr Euch, wie das Passahlamm gebraten werden sollte? Im Ganzen. Wie sehr war das Opfer von Jesus ein Opfer? Es war ein ganzes, vollständiges und gänzlich vollendetes Opfer. Ich habe diese Aussage von Ellen White, die sehr bedeutsam ist. Wißt Ihr, daß Jesus bereit war, die ewige Trennung von Seinem Vater zu riskieren, um uns zu retten? Wie groß war also Sein Opfer? Es war ein vollständiges, ganzes, vollkommenes Opfer. Es heißt dort im Buch "Das Leben Jesu" auf Seite 32:
"Gott hat zugelassen, daß Sein Sohn kam, ein hilfloses Kind, das der Schwäche der Menschen unterworfen war. Er erlaubte Ihm, den Gefahren des Lebens wie jede menschliche Seele zu begegnen, den Kampf zu kämpfen, wie ihn jedes Kind der Menschheit kämpfen muß, auf die Gefahr hin, zu scheitern und ewigen Verlust zu erleiden."
Übrigens ist es genau das, was der Teufel im Garten Gethsemane zu Jesus sagte. Er sagte:
"Wenn Du das hier durchziehst, wirst Du das Gesicht Deines Vaters nie wieder sehen. Und sieh nur, wie viele Menschen haben das angenommen, was Du tust, Deine Jünger sind geflohen, die Menschen, zu denen Du gekommen bist, hassen Dich. Niemand ist auf Deiner Seite. Sogar Dein Vater scheint weg zu sein. Dein Vater spricht nicht mit Dir. Geh, solange Du noch kannst."
Lest doch mal das Kapitel "Gethsemane", es ist ein erstaunliches Kapitel.
Und doch sagtesich Jesus: "Ich bin bereit, Mein Leben zu geben auf die Gefahr hin, daß Ich für immer von Meinem Vater getrennt werde." Was für ein Opfer war das? Das war sozusagen ein ganzes oder vollständiges Opfer des Passahlammes.
Schauen wir uns nun Matthäus 26:26 an, wo es heißt, daß Jesus das Abendmahl am Donnerstagabend eingesetzt hat. Ellen White schrieb, daß das Abendmahl den Platz des Passahmahls einnimmt, wir werden die Aussagen gleich lesen. Es stellt sich jedoch die Frage, wie sich das Schattenbild und die Erfüllung des Lammopfers am Donnerstagabend treffen konnten, wenn Jesus am Freitagnachmittag starb. Habt Ihr meine Frage verstanden?
Die einfache Tatsache ist, daß Jesus das Passahfest in der Nacht vor dem Passahfest feierte, weil Er es nicht feiern konnte, während Er am Kreuz hing. Wirklich? Jesus feierte das Passahfest, und Er tat es frühzeitig aus sinnvollen Gründen.
Nun, das Abendmahl tritt an die Stelle des Passahfestes. Die Bibel ist diesbezüglich eindeutig und der Geist der Weissagung ist ebenfalls sehr klar. Ich möchte Euch diese Aussagen aus dem Geist der Weissagung vorlesen, die dies absolut unmißverständlich machen.
Diese stammt aus dem Buch, "Das Leben Jesu", Seite 651.
"Christus stand am Übergang zwischen zwei religiösen Ordnungen und ihren beiden großen Festen. Er, das makellose Lamm Gottes, war im Begriff, Sich selbst als Sündopfer darzubringen, um auf diese Weise das System der Schattenbilder und Zeremonien zu einem Ende zu bringen, das viertausend Jahre lang auf Seinen Tod hingedeutet hatte.
Was wollte Jesus also zu Ende bringen? Das System der Schattenbilder und Zeremonien.
Während Er das Passah mit Seinen Jüngern aß, setzte Er an dessen Stelle die Handlung ein,..."
Welchen Teil von "an dessen Stelle" haben wir nicht verstanden?
".... die zur Erinnerung an Sein großes Opfer dienen sollte. Das nationale Fest der Juden sollte für immer verschwinden. Die Gedächnishandlung, die Christus eingeführt hatte, sollte von Seinen Nachfolgern in allen Ländern und zu allen Zeiten gefeiert werden.
Was war die prophetische Ankündigung Seines großen Opfers im Alten Testament? Das Passahfest. Was ist jetzt das Gedächtnis Seines großen Opfers? Das Abendmahl des Herrn. Ich möchte das noch einmal lesen.
"…Er, das makellose Lamm Gottes, war im Begriff, Sich selbst als Sündopfer darzubringen, um auf diese Weise das System der Schattenbilder und Zeremonien zu einem Ende zu bringen, das viertausend Jahre lang auf Seinen Tod hingedeutet hatte. Während Er das Passah mit Seinen Jüngern aß, setzte Er an dessen Stelle die Handlung ein, die zur Erinnerung an Sein großes Opfer dienen sollte. Das nationale Fest der Juden sollte für immer verschwinden. Die Gedächnishandlung, die Christus eingeführt hatte, sollte von Seinen Nachfolgern in allen Ländern und zu allen Zeiten gefeiert werden.
Ist es notwendig, das Passahfest noch zu feiern? Ich weiß nicht, wie man das lesen und sagen kann, daß man es immer noch tun muß.
Ich möchte zwei oder drei weitere Aussagen vorlesen. Das ist aus dem Buch "Das Leben Jesu", von Seite 651, der erste Absatz ist eine Wiederholung dessen, was wir gerade gelesen haben.
"Das Passahfest war zum Gedenken an die Befreiung Israels aus der ägyptischen Knechtschaft eingesetzt worden. Gott hatte angeordnet, daß die Geschichte Jahr für Jahr wiederholt werden sollte, wenn die Kinder nach dem Sinn dieser Verordnung fragen würden…"
Übrigens, wenn wir das Passahfest feiern würden, können wir das Passahfest als Gedenken an den Auszug aus Ägypten feiern? Seid Ihr Sklaven in Ägypten gewesen? Sklaven der Sünde, ja, aber können wir tatsächlich zu unseren Kindern sagen: "Ich war ein Sklave in Ägypten"? Nein! Aber können wir durch das Abendmahl sagen: "Ich war ein Sklave der Sünde und Jesus hat mich befreit"? Ja! Sie schreibt weiter:
"…Auf diese Weise sollte die wunderbare Befreiung im Gedächtnis aller wachgehalten werden. Die Anordnung des Abendmahls wurde gegeben, um der großen Befreiung zu gedenken, die durch den Tod Christi herbeigeführt wurde. Bis Er zum zweiten Mal in Macht und Herrlichkeit wiederkommt, soll diese Handlung gefeiert werden. Es ist das Mittel, durch das Sein großes Werk für uns …"
Was soll es?
"…in unserem Gedächtnis lebendig gehalten werden soll. ..."
Wie wurde der zukünftige Erlöser in den Köpfen der Juden lebendig gehalten? Durch das Passahfest. Was hält das Kommen Christi und die Tatsache, daß Er für unsere Sünden dahingegeben wurde, in unserem Gedächtnis lebendig? Das Abendmahl, das ist richtig. Sie schreibt weiter:
"…Zur Zeit ihrer Befreiung aus Ägypten aßen die Kinder Israels das Passahmahl im Stehen, mit umgürteten Lenden und mit ihren Stöcken in der Hand, bereit für ihre Reise. Die Art und Weise, wie sie dieses Fest feierten, entsprach ihrem Zustand, denn sie standen kurz vor dem Auszug aus Ägypten und sollten eine schmerzhafte und schwierige Reise durch die Wüste antreten. …"
Sie konnten also nicht ruhen, sondern mußten was tun? Sie mußten aufstehen und bereit sein zu gehen. Aber nun gebt Acht auf den Unterschied.
"…Zur Zeit Christi hatte sich die Lage jedoch geändert. Sie waren nicht mehr im Begriff, aus einem fremden Land fort zu gehen, sondern sie wohnten in ihrem eigenen Land. Im Einklang mit der Ruhe, die ihnen geschenkt worden war, nahm das Volk dann am Passahmahl teil.…"
Wie? Sehr Interessant!
"…in liegender Position. Um den Tisch herum wurden Liegen aufgestellt, auf die sich die Gäste legten, wobei sie sich auf den linken Arm stützten und die rechte Hand zum Essen frei hatten. In dieser Position konnte ein Gast seinen Kopf auf die Brust desjenigen legen, der neben ihm saß. Außerdem konnten die Füße, die sich am äußeren Rand der Liege befanden, von jemandem gewaschen werden, der außen um den Kreis herumging. Christus befindet sich immer noch an dem Tisch, auf dem das Ostermahl ausgebreitet wurde. Die ungesäuerten Brote, die zum Passahfest verwendet werden, liegen vor Ihm. …"
Was sind das jetzt für Brote? Das ist doch das Abendmahlsbrot, oder? Sie fährt fort:
"...Der Passahwein, unberührt von der Gärung, steht auf dem Tisch..."
Was ist der Wein? Das ist der Traubensaft, richtig? Den wir beim Abendmahl servieren.
"...Diese Sinnbilder verwendet Christus, um Sein eigenes, makelloses Opfer darzustellen. Nichts durch Gärung Verdorbenes, das Symbol der Sünde und des Todes, könnte das 'Lamm ohne Makel und ohne Flecken' darstellen..."
Wir haben also über das Passahfest gesprochen. Ist es nicht ein interessantes Fest? Müssen wir das Passahfest noch feiern? Nein! Was feiern wir an seiner Stelle? Wir haben den Abendmahlsgottesdienst, wir trinken Traubensaft, der nicht vergoren ist. Wißt Ihr, und ich finde es etwas widersprüchlich, daß die christliche Welt ungesäuertes Brot verwendet, aber gegorenen Wein trinkt. Ich möchte Euch eine Frage stellen: Gärt der Sauerteig den Teig? Ja! Sauerteig gärt, nicht wahr? Verdirbt gesäuertes Brot schneller als ungesäuertes Brot? Ja, ungesäuertes Brot kann hart werden und alt werden, richtig? Aber gesäuertes Brot kann schimmlig werden, nicht wahr? Und es verdirbt viel schneller.
So sollen wir also beim Abendmahl ungesäuertes Brot essen, weil Sauerteig verdirbt. Warum sollte es also bei dem Traubensaft, den wir trinken, anders sein? Warum sollten wir vergorenen Traubensaft verwenden, um das Blut Jesu darzustellen, der keine Sünde hatte? Der Traubensaft sollte keine Gärung haben und das Brot sollte keine Gärung haben. Und das ist der Grund, warum die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten unvergorenen Traubensaft verwendet, und wir verwenden auch ungesäuertes Brot. Ich war in einer Adventgemeinde, ob Ihr es glaubt oder nicht, in der sie Salzgebäck und Pepsi verwendet haben, und Ihr werdet mir wahrscheinlich nicht glauben, aber ich sage Euch die Wahrheit, denn heutzutage wird nichts mehr als heilig angesehen.
Wißt Ihr, wir sagen: "Ah ja, ich mache es auf meine Art." Ihr wißt schon, wie Frank Sinatra es gesungen hat, nun ja, "Ich habe es auf meine Art gemacht", ich muß es nicht so machen, wie der Herr es sagt. Nun, dann wird Gott Nadab und Abihu um Vergebung bitten müssen. Er wird Usa bitten müssen: "Verzeih mir, was ich Dir angetan habe, Usa, weil Du die Bundeslade berührt hast." Gott meint es ernst: Wenn Er sagt, daß wir etwas auf eine bestimmte Art und Weise tun sollen, erwartet Er, daß wir diese Dinge auf diese bestimmte Art und Weise tun. Er legt die Regeln fest, nicht wir. Wir sind nicht dazu aufgerufen, Regeln zu schaffen, sondern uns strikt an das zu halten, was Gott in Seinem heiligen Wort gesagt hat.
In unserem nächsten Vortrag werden wir das "Fest der ungesäuerten Brote" studieren.
Stephen Bohr - "Der Hebräische, religiöse Kalender" - (06) "Das geschichtliche Passahfest"
(07) Passah - Die Ankündigung
Erinnert Ihr Euch an einen Abschnitt in Euren Unterlagen, den ich übersprungen habe? Die Ankündigung des Passahfestes? Bevor wir uns damit befassen, möchte ich jedoch die Hauptelemente des Passahfestes wiederholen, mit denen wir uns in unserem letzten Studium beschäftigt haben, und dann möchte ich zurückgehen und die Ankündigung des Passahfestes betrachten.
Ich werde also die Einzelheiten Punkt für Punkt kurz durchgehen, damit wir uns ein Gesamtbild von der Bedeutung des Passahfestes machen können.
Zunächst einmal ist Mose der Befreier, richtig?
Wer ist der Erlöser in der Erfüllung? Jesus ist der Erlöser.
War Israel in Knechtschaft? Ja.
War das Volk Gottes in Knechtschaft? Auf jeden Fall!
Wer hatte Israel in Knechtschaft? Ein großer Drache.
Wer hielt Gottes Volk in Knechtschaft, als Jesus kam? Der große Drache.
Konnte sich Israel selbst befreien? Nein.
Konnten sich die Menschen selbst befreien? Nein.
Was hat Israel also getan? Sie schrien auf.
Was hat die Menschheit getan, bevor Jesus kam? Sie schrien, sie riefen nach einem Erlöser.
Und dann wird der Erlöser natürlich in Ägypten geboren.
Wurde Jesus auch geboren, um uns zu befreien? Auf jeden Fall!
Hat Herodes versucht, die Kinder unter zwei Jahren zu töten? Ganz genau!
Ist das auch mit Mose geschehen? Sicherlich.
Warum griff Gott nun ein, um das Volk Gottes im Alten Testament zu retten? Um Seinem was treu zu sein? Seinem Bund.
Gilt das auch für das Kommen von Jesus, um Seinem Bund treu zu bleiben? Erinnern Ihr Euch, daß wir das gelesen haben?
Gab es eine zeitliche Prophezeiung, die angab, wann das Opfer des Lammes stattfinden würde? Ja.
Gibt es eine zeitliche Prophezeiung über die Erfüllung dieser Prophezeiung in Jesus Christus? Ja. Die Prophezeiung über die 70 Wochen.
Wurde das Lamm ausgewählt, bevor es tatsächlich geopfert wurde? Ja.
Wurde Jesus markiert, bevor Er tatsächlich geopfert wurde? Gewiß.
Ihr erinnert Euch, daß das Lamm ein Jahr alt sein sollte.
Wurde Jesus geopfert, als Er alt war? Nein.
Wurde Er als Baby geopfert? Nein. Es geschah, als Er die Reife erlangt hatte.
Das Lamm hatte keinen Makel.
Jesus hatte keinen Makel.
Keine Knochen des Passahlamms wurden gebrochen.
Auch bei Jesus wurden keine Knochen gebrochen.
Sowohl beim Passahfest als auch bei der Erfüllung gibt es den Gedanken des Stellvertreters.
Wir haben auch den Gedanken, daß es nicht ausreichte, das Lamm nur zu töten,
Das Blut mußte auch aufgetragen werden und das Fleisch mußte gegessen werden.
Hat das eine Bedeutung für uns heute in der Erfüllungszeit? Auf jeden Fall!
Womit wurde das Blut aufgetragen? Mit Ysop, der für Reinheit steht.
Reinigt uns das Blut Jesu, das auf unser Herz aufgetragen wird, von aller Sünde? 1 Johannes 1:7.
Israel mußte bittere Kräuter essen.
Hatte Jesus am Kreuz eine bittere Erfahrung? Dies hatte Er ganz gewiß gemacht.
Israel sollte keinen Sauerteig haben.
Hatte Jesus irgendeinen Sauerteig der Sünde in sich selbst? Auf keinen Fall!
Das Opfer des Passahlammes mußte ein ganzes Opfer sein.
Hat Jesus ein ganzes, vollständiges Opfer dargebracht? Das hat Er.
Fand das Passahfest in einem bestimmten Monat, an einem bestimmten Tag und zu einer bestimmten Zeit statt? Ja.
Starb Jesus in diesem Monat, an diesem Tag und zu dieser Zeit? Auf jeden Fall!
Was tritt nun an die Stelle des Passahfestes?
Das Abendmahl tritt an die Stelle des Passahfestes.
-
Jetzt wollen wir ein wenig zurückgehen und gehen direkt zur Erfüllung des Passahfestes und der Ankündigung des Passahereignisses über.
Ich möchte mit einer Aussage beginnen, die wir in dem Buch "Das Leben Jesu", auf Seite 60 finden, wo Ellen White sich auf die ungesäuerten Brote, die Erstlingsfrüchte und natürlich das geschlachtete Lamm des Passahfestes bezieht. Und sie sagt in dieser kurzen Aussage:
"Das geschlachtete Lamm, die ungesäuerten Brote, die Garbe der Erstlingsfrüchte, stellten ..."
Wen stellten sie dar?
"... stellten den Erlöser dar."
Als Jesus im Begriff war, das Passahfest zu erfüllen, war es da notwendig, viel Werbung zu machen, damit alle Augen auf Jesus gerichtet waren und sehen konnten, was Er tun würde? Auf jeden Fall! Es sollte etwas sehr Wichtiges geschehen, und jeder in Jerusalem sollte wissen, was geschehen würde, sie sollten ihre Augen auf Jesus richten. Welches Ereignis richtete alle Augen auf Jesus? Es war der so genannte "triumphale Einzug" von Jesus in Jerusalem. Er wird auch von den Christen im Allgemeinen als "Palmsonntag" bezeichnet, weil die Menschen, wie Ihr wißt, Palmen auf den Weg legten, als Jesus auf einem Esel in Jerusalem einzog.
Ich möchte, daß Ihr Euch die Einzelheiten dessen merkt, was wir in den nächsten Minuten studieren werden, denn was beim triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem geschah, geschah erneut im Hinblick auf das Jahr 1844, fast auf gleiche Weise. Der ganze Vorgang, der beim triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem stattfand, wiederholte sich mit der Adventsbewegung bis zum Jahr 1844.
Now what we're going to study in the next few minutes, I want you to remember the details, because what happened at the triumphal entry of Jesus into Jerusalem once again happened leading up to 1844, almost identical, the whole process that took place when Jesus entered into Jerusalem at the triumphal entry, the experience was repeated with the Advent Movement leading up to 1844. Und wenn wir zum Versöhnungstag und zum Fest der Posaunen kommen, werden wir die Parallelen zwischen dieser und jener Zeit aufzeigen.
Lesen wir nun Matthäus 21:1-7, damit Ihr die Darstellung des triumphalen Einzugs sehen könnt. Dort steht:
"Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus, und sprach zu ihnen: »Geht hin in das Dorf, das vor Euch liegt. Und sogleich werdet Ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir! Und wenn Euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: »Der Herr bedarf ihrer.« Sogleich wird er sie Euch überlassen.« Das geschah aber, auf daß erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: (Sacharja 9:9) »Sagt der Tochter Zion: Siehe, Dein König kommt zu Dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.« Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und Er setzte sich darauf."
Ellen White hat einige sehr wichtige Aussagen über die Durchführung dieses Ereignisses durch Jesus Christus gemacht. Ihr werdet feststellen, daß es von Jesus ausgegangen ist, richtig? Es wurde von Jesus geplant. Wenn also jemand für die Enttäuschung, die danach kam, verantwortlich war, wer war es dann? Jesus. Es sieht so aus, als wäre es Jesus, denn Er ist derjenige, der das ganze Ereignis auf die Beine gestellt hat, und Er wußte, daß sie enttäuscht sein würden. Seht nun diese beiden Aussagen von Ellen White. "Das Leben Jesu," Seite 563,
"Christus folgte dem jüdischen Brauch für einen königlichen Einzug. ..."
Er zieht also als was in Jerusalem ein? Als ein König, das ist richtig.
"...Das Tier, auf dem Er ritt, war das, auf dem die Könige Israels ritten, und die Prophezeiung hatte vorausgesagt, daß der Messias auf diese Weise zu Seinem Reich kommen würde."
Jesus hat also vor allem Seinen Einzug in Jerusalem als König auf die Beine gestellt. Hatten die Juden einen König erwartet? Natürlich erwarteten sie einen König, aber natürlich die falsche, eine ganz andere Art von König.
"Das Leben Jesu", Seite 564,
"Nie zuvor in Seinem irdischen Leben hatte Jesus eine solche Kundgebung zugelassen. Er hatte das Ergebnis klar vorausgesehen. ..."
Da stellt sich natürlich die Frage: Warum hat Er das getan? Merkt Euch das bitte, denn wir werden uns noch mit etwas Ähnlichem beschäftigen, das vor 1844 geschah. Sie schreibt weiter:
"... Es würde Ihn ans Kreuz bringen, aber es war Seine Absicht, sich so öffentlich als Erlöser erkennen zu geben. ..."
Zu welchem Zweck?
"... Er wollte die Aufmerksamkeit auf das Opfer lenken, das Seine Mission an eine gefallene Welt krönen sollte.
Was war also der Zweck des triumphalen Einzugs? Der Zweck war, daß alle Augen auf Jesus gerichtet waren, und Er zog als König in Jerusalem ein, wohl wissend, daß die Juden einen König erwarteten, aber nicht die Art von König, die Er in diesem besonderen Moment sein würde.
Ich möchte Euch etwas fragen: War der triumphale Einzug, der eine Ankündigung des Passahfestes war, eine liebliche Erfahrung für diejenigen, die an dieser Erfahrung teilnahmen? Oh, ja! Das war es wirklich! Ich möchte Euch zwei Aussagen aus dem Geist der Weissagung vorlesen, noch einmal aus diesem Buch:"Das Leben Jesu", Seite 563,
"Aber in ihren Herzen ..."
Das heißt in den Herzen der Jünger.
"Aber in ihren Herzen keimte Hoffnung auf, als sie den freudigen Gedanken hatten, daß Er bald in die Hauptstadt einziehen, Sich zum König ausrufen und Seine königliche Macht behaupten würde. Auf ihrer Reise teilten sie den Freunden Jesu ihre glühenden Erwartungen mit, und die Aufregung verbreitete sich weit und breit und steigerte die Erwartungen des Volkes bis zum höchsten Stand."
Könnt Ihr die Atmosphäre dieses Augenblicks, als Jesus in Jerusalem einziehen wollte, fast spüren?
Ellen White schreibt weiter über dieses Thema auf Seite 563,
"Kaum saß er auf dem Esel, ertönte ein lauter Siegesruf in der Luft. Die Menge jubelte Ihm als Messias, ihrem König, zu. Jesus nahm nun die Huldigung an, die Er nie zuvor zugelassen hatte, und die Jünger nahmen dies als Beweis dafür, daß sich ihre frohe Hoffnung erfüllen würde, wenn sie Ihn auf dem Thron sitzen sehen würden. Die Menge war überzeugt, daß die Stunde ihrer Befreiung nahe war. ..."
War ihre Stunde der Befreiung gekommen? War sie das? Oh, ja. Aber nicht die Art von Befreiung, an die sie dachten. Sie schreibt weiter:
"... In ihrer Vorstellung sahen sie, wie die römischen Armeen aus Jerusalem vertrieben wurden und Israel wieder eine unabhängige Nation wurde. Alle waren glücklich und aufgeregt; das Volk wetteiferte miteinander, Ihm zu huldigen."
Man kann also die Aufregung spüren, die herrschte.
Ellen White beschreibt, daß es die Jünger waren, die die Festzug begannen, dann schlossen sich ihnen diejenigen an, die zum Fest nach Jerusalem reisten, und schließlich schlossen sich ihnen alle an, die in Jerusalem lebten. Und dann erklärt sie, daß die Menge immer größer wurde, als Jesus sich dem Osttor näherte, und ihre Lobgesänge, so sagt sie, konnten auf den Hügeln gehört werden. Diejenigen, aus denen Jesus die Dämonen ausgetrieben hatte. Ich schmücke nur etwas aus, was Ellen White im Buch "Das Leben Jesu" sagt.
Diejenigen, denen Jesus die Dämonen ausgetrieben hatte, schlossen sich dem Festzug an, ebenso wie die Blinden, deren Augen Er geöffnet hatte, die Gelähmten, deren Beine Er wiederhergestellt hatte, die Aussätzigen, die Er gereinigt hatte, die Witwen und Waisen, die Er ermutigt hatte, sogar die Toten, die Er auferweckt hatte, waren unter der Menge. Sie sagt sogar, daß Lazarus den Festzug anführte. Das ist interessant.
Die Bibel beschreibt diesen freudigen Anlaß und diese Aufregung in Matthäus 21:8-11,
"Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Das Volk aber, …"
In den guten Zeiten hatte Er viele Anhänger, nicht wahr?
"… Das Volk aber, das Ihm voranging und nachfolgte,rief und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe! Und als Er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist der? Das Volk aber sprach: Das ist der Prophet Jesus aus Nazareth in Galiläa."
Waren alle Augen in Jerusalem auf Jesus gerichtet? Das kann man wohl sagen. Die ganze Stadt war in Aufruhr. Alle Augen waren auf Jesus gerichtet. Das war eine Vorsehung.
Lukas 19 beschreibt auch diesen Triumphzug. Er fügt einige Einzelheiten hinzu. Es wird uns dort gesagt:
"Und als er schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten, und sprachen: Gelobt sei, …"
Wer?
"… der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe!"
Nun, es gibt da eine Gruppe, die von dieser Bewegung nicht allzu begeistert ist. Wer sind diejenigen, die nicht begeistert sind? Die alteingesessene Kirche und ihre Führung sind nicht sonderlich begeistert von dem, was hier geschieht.
War das Gemeindewesen bis zum Jahr 1844 mit der Botschaft, die die Milleriten verkündeten, zufrieden? Nein. Die Menschen wurden aus den Kirchen ausgestoßen. Ellen White und ihre ganze Familie wurden aus der Methodistenkirche ausgeschlossen, weil sie die Lehre von Miller nicht aufgeben wollten. Das Gemeindewesen erhob sich gegen die Botschaft der Milleriten. Ich greife ein wenig vor, denn ich möchte, daß Ihr Euch vorstellt, wie sich das Ganze noch einmal in ähnlicher Weise abspielte, und zwar bis zum Jahr 1844.
Natürlich stellt sich die Frage, warum sollte Jesus dieses Ereignis ausrichten, dieses Ereignis durchführen, selbst wenn die Augen auf Ihn gerichtet sind, warum sollte Er dieses Ereignis durchführen? Was wäre der letztendliche Zweck? Er wußte, daß sie enttäuscht sein würden. Im Buch "Das Leben Jesu", finden wir auf Seite 564 folgende Erklärung.
"Die Ereignisse im Zusammenhang mit diesem Triumphzug würden in aller Munde sein und Jesus in aller Munde bringen. Nach Seiner Kreuzigung würden sich viele an diese Ereignisse in ihrem Zusammenhang mit Seinem Gerichtsverfahren und Tod erinnern. Sie würden nach den Prophezeiungen suchen und davon überzeugt sein, daß Jesus der Messias ist; und in allen Ländern würden sich die Bekehrten zum Glauben vermehren.
War es also lohnenswert, alle Augen auf Jesus zu richten, auch wenn sie das, was geschehen würde, mißverstehen würden? Sicherlich. Wäre es also im Vorfeld des Jahres 1844 anders, wo es wichtig wäre, daß alle Augen auf das gerichtet sind, was Jesus tun wird, auch wenn die Menschen das Ereignis, das stattfinden sollte, mißverstanden haben? Ihr seht, die Geschichte verläuft in bestimmten Kreisläufen. Die Geschichte ist eine Reihe von Ähnlichkeiten, denn der Teufel ist immer derselbe, die menschliche Natur ist immer dieselbe, und Gott ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. Wenn man also diese drei Beständigkeiten zusammennimmt, was passiert dann in der Geschichte? Die Geschichte wiederholt sich.
Jesus hätte keinen besseren Zeitpunkt wählen können, denn es war die Zeit eines der Erntedankfeste, an dem alle Männer ab zwölf Jahren und die meisten von ihnen mit ihren Familien in Jerusalem sein würden, um dann in ihre Länder zurückzukehren und die großen Dinge zu erzählen, die sie gesehen hatten.
Aber haben diese Menschen das Ereignis mißverstanden, das beim triumphalen Einzug stattfinden sollte? Das haben sie ganz sicher.
Erfüllte Jesus eine bestimmte Zeitprophezeiung, als Er in Jerusalem einzog? Ja. Er war im Begriff, die Schlachtopfer und Speisopfer in der Mitte der letzten der 70 Wochen abzuschaffen. Er erfüllte damit eine Prophezeiung.
Haben sie die Bedeutung dieser Prophezeiung mißverstanden? Das taten sie.
Übrigens, war Jesus wirklich ein König? Ja, das war Er.
Ich weiß nicht, ob es Euch aufgefallen ist, aber es gibt eine Menge königlicher Sprache im Zusammenhang mit Jesus in den letzten Tagen Seines Lebens vor Seinem Leiden und Seinem Tod. Wir wollen uns nun diesen Abschnitt anschauen.
War Jesus ein König? Ja. War Er die Art von König, die sie erwartet hatten? Nein. Beachtet zunächst einmal, daß Jesus nur wenige Tage, bevor Er am Kreuz starb, diese Worte in Johannes Kapitel 12 aussprach, wo Er sagte:
"Jetzt ergeht das Gericht über diese Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgestoßen werden."
Was wollte Jesus damit sagen? Er sagte: "Ich werde den Herrscher dieser Welt vom Thron stoßen, und ich werde den Thron einnehmen." Nicht den Thron der Herrlichkeit, sondern den Thron der Gnade. Wißt Ihr, es gibt zwei verschiedene Throne.
Hatte Jesus einen Triumphzug, wie ihn Könige hatten, wenn sie gekrönt werden wollten?
Auf jeden Fall! Wir haben gerade beim triumphalen Einzug in Jerusalem davon gelesen.
Wurden Könige mit Öl gesalbt?
Erinnert Ihr Euch, als David von Samuel gesalbt wurde, wurde sein Kopf womit gesalbt? Mit Öl. Wurde Jesus, das Haupt von Jesus, mit Öl gesalbt? Ja, von Maria, das könnt Ihr nachlesen.
Wurde eine Krone auf das Haupt Jesu gesetzt?
Ja, es war eine Dornenkrone, es war keine Krone der Herrlichkeit, denn Er sollte ein König des Reiches der Gnade werden. Er sollte sterben, um Sein geistliches Reich aufzurichten.
Wurde Jesus ein königliches Gewand umgehängt?
Ja, ein purpurnes Gewand. Wer trug Purpur? Könige trugen Purpur.
Haben sie Jesus wie einem König spöttisch gehuldigt?
"Oh, seht den König der Juden!"
Wurde Jesus sozusagen ein Zepter in die Hand gegeben?
Ja, man gab ihm das Rohr, und dann huldigten sie ihm spöttisch als König.
Wurde Jesus von Pilatus als König vorgestellt?
Ja. Er sagte: "Seht, Euer König."
Gab es eine Prozession zu dem Ort, an dem Jesus am Kreuz gekrönt wurde? Ja.
Wurde eine königliche Inschrift auf dem Kreuz angebracht: "Jesus von Nazareth, der König der Juden"?
Irgendwie glaube ich, daß Gott möchte, daß wir wissen, daß Er ein König war, aber Er war nicht die Art von König, die sie erwartet hatten. Und was mußten sie erleiden? Eine bittere Enttäuschung.
War Jesus schuld an ihrer Enttäuschung? Nein.
Hatte Jesus versucht, sie vor dem zu warnen, was Er in Jerusalem tun würde? Mehrmals.
Aber sie haben die Prophezeiung falsch verstanden, sie haben es einfach nicht begriffen oder wahrhaben wollen.
Ein Beispiel: In Matthäus 16:21+22 ist von einer dieser Gelegenheiten die Rede, als Jesus den Jüngern deutlich sagte, daß Er getötet werden würde. Wie konnten sie das übersehen? Weil sie die Prophezeiung im Lichte dessen auslegten, was sie sich wünschten. Sie liebten Jesus und wollten, daß Jesus Sich als König ausruft. Sie haben die Prophezeiung mißverstanden. In Matthäus 16:21+22 steht, daß dies die Erfahrung in Cäsarea Philippi war, wo Petrus bekannte, daß Jesus der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes ist,
"Seit der Zeit fing Jesus an, Seinen Jüngern zu zeigen, daß Er nach Jerusalem gehen und viel leiden müsse von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen.…"
Ich meine, welchen Teil von "getötet werden" kann man da nicht verstehen? Und "am 3. Tag auferweckt", welcher Teil davon ist zweideutig und unklar? Jesus versuchte wiederholt, sie zu warnen. Sie waren enttäuscht, nicht weil Jesus schuld war, sondern weil sie die biblischen Prophezeiungen falsch verstanden hatten.
Aber die Bibel sagt uns in Johannes 12:16 etwas sehr Interessantes.
"Das verstanden Seine Jünger zuerst nicht;…"
Das war als Jesus diese Worte zu ihnen sagte.
"… doch als Jesus verherrlicht war,…"
Das war, nachdem Jesus auferstanden und verherrlicht wurde.
"… da dachten sie daran, daß dies von Ihm ..."
Woran dachten sie?
"… geschrieben stand und man so an Ihm getan hatte."
Würden sie also die Prophezeiungen im Nachhinein studieren und sagen: "Jetzt verstehen wir, warum wir uns geirrt haben. Jetzt verstehen wir, daß Er eine andere Art von König sein würde, als wir erwartet hatten"? Würde das entsprechend dieses Verses geschehen? Auf jeden Fall!
Wäre es also so merkwürdig, wenn die Milleriten nach dem 22. Oktober 1844, die biblischen Prophezeiungen erneut studieren und sagen würden: "Nun, wir haben uns in Bezug auf dieses Ereignis geirrt."? Es gibt nichts Neues unter der Sonne.
Wißt Ihr, die ganze christliche Gemeinde wurde auf einer großen Enttäuschung aufgebaut. Wenn also die Gemeinde der Übrigen auf einer großen Enttäuschung beruht, sollten wir nicht zu hart mit der Gemeinde der Übrigen umgehen, denn das ist schon einmal passiert.
Und so waren sie bitter enttäuscht, und man kann dies am Tonfall eines der beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus erkennen. Übrigens wissen wir, daß einer von ihnen Kleopas hieß, den Namen des anderen kennen wir nicht. Sie waren zwei Jünger Jesu, nicht die Zwölf, zwei Nachfolger Jesu, zwei der weniger bekannten Jünger Jesu. Und es ist sehr interessant, daß nach der großen Enttäuschung im Jahr 1844 das Gleiche geschah. Und darüber werden wir sprechen.
Was haben sie gesagt?
"Wir aber hofften, Er sei es, der Israel erlösen werde."
Es war der Tag der Auferstehung, bevor sie erkannten, daß Jesus auferstanden war. Waren sie tief enttäuscht? Sie erwarteten, daß Er der Erlöser sein würde. War Er der Erlöser? Ja, aber nicht die Art von Erlöser, die sie erwartet hatten.
In der Tat können wir diese Haltung der Trauer in Markus 16:9+10 an der Haltung der Frauen ablesen. Es heißt dort:
"Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit Ihm gewesen waren, die da…"
Was taten sie?
"… die da Leid trugen und …"
Und was noch?
"… und weinten."
Der Tag, an dem Jesus gekreuzigt wurde, der Tag, an dem Er im Grab war, und der Tag, an dem Er auferstand, bevor sie wußten, daß Er auferstanden war, waren also Tage der Trauer, Tage des Weinens, Tage des Leidens, weil sie bitter enttäuscht waren, weil sie die biblische Prophezeiung mißverstanden hatten.
Aber haben denn alle ihren Glauben aufgegeben? Wißt Ihr, die meisten von denen, die am triumphalen Einzug beteiligt waren, Scharen, wie viele von ihnen waren nach der Zeit der Krise noch bei Jesus? Die meisten verließen die Bewegung, und es blieb nur ein sehr kleiner Rest übrig. Schauen wir uns Markus 15:13-15 an,
"Sie schrien abermals:..."
Dies sind einige der Personen aus der Gruppe, die am triumphalen Einzug teilgenommen hat.
"… »Kreuzige ihn!« Pilatus aber sprach zu ihnen: »Was hat er denn Böses getan?« Aber sie schrien noch viel mehr: »Kreuzige ihn!« Pilatus aber wollte dem Volk Genüge tun und gab ihnen Barabbas los und ließ Jesus geißeln und überantwortete Ihn, daß Er gekreuzigt würde."
Und so verließen viele von denen, die am triumphalen Einzug teilgenommen und Jesus als König bejubelt hatten, die Bewegung und wandten sich gegen Ihn.
Und als der Pfingsttag kam, wie viele waren da noch im Obergemach? 120 aus dieser riesigen Schar.
Wie wurde nun die Enttäuschung erklärt? Sind sie nach der großen Enttäuschung zu der Erkenntnis gekommen, warum sie enttäuscht worden waren? Ja, natürlich. Was taten sie? Sie gingen zu den Schriften des Alten Testaments und studierten erneut die Prophezeiungen, die sie mißverstanden hatten.
Lesen wir dazu Lukas 24:25-27. Jesus holt die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus ein und wir finden dieses interessante Gespräch zwischen Jesus und ihnen, und dann spricht Jesus diese Worte und sagt:
"Und Er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht der Christus dies erleiden und in Seine Herrlichkeit eingehen?…"
Und wie wird Jesus nun die Enttäuschung erklären, weil sie gerade gesagt haben: "Wir dachten, Er würde derjenige sein, der Israel erlösen würde, so haben wir die Prophezeiung gelesen. Und heute ist der dritte Tag, an dem Er getötet wurde. Unsere Begeisterung wurde völlig zerstört." Und wie erklärt Jesus ihre Enttäuschung? Er sagt:
"... Und Er fing an bei …"
Wo fing Er an?
"... Und Er fing an bei Mose ..."
Wißt Ihr, ich stelle mir vor, daß Jesus ihnen vielleicht die ersten drei Feste erklärt hat.V ielleicht sagte Er in etwa so etwas zu ihnen:
"Sagt mir, was geschah am Passahfest?"
"Oh, das Lamm wurde geopfert."
"Wie hat Johannes der Täufer Ihn vorgestellt?"
"Seht das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt wegnimmt."
Einige der Jünger waren Jünger von Johannes dem Täufer, bevor sie Jünger von Jesus wurden.
"Was geschah am Tag nach dem Passahfest? Was war das für ein Tag?"
"Das Fest der ungesäuerten Brote."
"Hat Sein Körper die Verwesung gesehen?"
"Nein."
"Was wurde am Tag nach dem Beginn der ungesäuerten Brote dargebracht?"
"Die Erstlingsfrüchte wurden vor dem Herrn gewebt."
Hmm, jetzt dämmert es ihnen also langsam.
"Wie konnten wir das übersehen? Wie konnten wir die christusbezogene Bedeutung dieser Prophezeiungen nicht erkennen?"
Und so heißt es:
"... Und Er fing an bei bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften von Ihm gesagt war."
Übrigens wird in der Übersetzung nicht wirklich deutlich, was hier gesagt wird. Wäre es auf Hebräisch geschrieben, würde es heißen: "Er erklärte in der "Thora" (das sind die Schriften von Mose), dem "Nebiím" (das sind die Propheten) und den "Kethubim" (die Schriften)."
Die Juden unterteilten das Alte Testament in drei Abschnitte:
das Gesetz
die Propheten
und die Schriften
Hier wird uns gesagt, daß Jesus Abschnitte von wo entnommen hat? Aus dem gesamten Alten Testament.
Lukas 24:32, gebt Acht auf die Reaktion dieser beiden Jünger, die die biblische Prophezeiung falsch ausgelegt hatten. Sie kehren nun nach Jerusalem zurück, um den Jüngern, die sich im Obergemach versteckt halten, die frohe Botschaft zu überbringen. Und sie sagen,
"Und sie sprachen untereinander: »Brannte nicht unser Herz in uns, da Er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?«"
Hatten sie diese Schriften viele Male studiert? Hatten ihre religiösen Führer sie in der Heiligen Schrift unterwiesen? Natürlich hatten sie das. Aber es war ein falsches Verständnis der Heiligen Schrift. Aber jetzt gibt Jesus eine neue Erklärung der Schrift. Er zeigt, daß Er das Zentrum der Heiligen Schrift ist. Und die Herzen der beiden Jünger entbrannten in ihrem Inneren, als Er ihnen die Heilige Schrift öffnete.
Und dann sagt uns Lukas 24:33-35:
"Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren; die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und dem Simon erschienen. Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie Er von ihnen erkannt wurde, da Er das Brot brach. …"
Erinnert Ihr Euch, welches Fest "das Brechen des Brotes" bis zu diesem Zeitpunkt war? Das Fest ungesäuerten Brote.
Nun holt Jesus diese beiden Jünger und die im Obergemach versammelten Jünger ein. Jetzt muß Er den Jüngern, die sich aus Angst vor den Juden verstecken, den Grund für ihre Enttäuschung erklären. Schauen wir uns Lukas 24:44-49 an, wie Jesus den Grund für ihre Enttäuschung erklärt.
"Er sprach aber zu ihnen: Das sind Meine Worte, die Ich zu Euch gesagt habe, als Ich noch bei Euch war: Es muß alles erfüllt werden, was von Mir geschrieben steht im Gesetz des Mose und in den Propheten und Psalmen. ..."
Woraus hat Jesus zu ihnen gesprochen? Aus dem Alten Testament. Liebe Christen, also laßt uns das Alte Testament nicht herabwürdigen. Wißt Ihr, viele Christen sagen: "Ihr seid alttestamentliche Christen, wir sind neutestamentliche Christen." Es gibt keinen neutestamentlichen Christen, es gibt nur einen biblischen Christen. Man kann das Neue Testament nicht ohne das Alte verstehen, und man kann das Alte nicht ohne das Neue verstehen. St. Augustinus sagte einmal diese weisen Worte: "Das Neue ist im Alten verborgen und das Alte ist im Neuen offenbart." Sie wirken zusammen. Man kann die beiden Testamente nicht voneinander trennen. Das Neue Testament ist der Schlüssel, der das Alte Testament aufschließt.
Das Problem der Juden ist, daß sie sagen: "Wir richten uns nach dem Alten Testament und nicht nach dem Neuen."
Christen sagen: "Wir richten uns nach dem Neuen, nicht nach dem Alten".
Adventisten sagen: "Wir halten uns an das Alte und das Neue, weil wir biblische Christen sind."
Und weiter heißt es:
"… Da öffnete Er ihnen das Verständnis, daß sie die…"
Daß sie was taten?
"... Schrift verstanden, und sprach zu ihnen: So steht's geschrieben, daß der Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; und daß gepredigt wird in Seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. ..."
Jetzt bezieht Er sich auf Pfingsten, nicht wahr?
"… Von Jerusalem an. dessen seid Ihr Zeugen. …"
Jetzt bezieht Er sich auf Pfingsten, nicht wahr?
"… Und siehe, Ich sende auf Euch, was Mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis Ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe."
Und dann verbringt Jesus die nächsten 40 Tage auf der Erde mit Seinen Jüngern. Was hat Jesus während dieser 40 Tage getan? In Apostelgeschichte 1:3 wird uns gesagt, daß Er erstens vielen erschienen ist, um zu zeigen, daß die Auferstehung stattgefunden hat, und zweitens sprach Er zu ihnen über das Reich Gottes, über die Dinge, die das Reich Gottes betreffen. Was bedeutet das? Es bedeutet, daß Er ihnen was erklärte? Die Prophezeiungen.
Hat Petrus am Pfingsttag die Prophezeiungen so verstanden, wie er sie nie zuvor verstanden hat? Hat er Psalm 16 verstanden, in dem es heißt, daß der Leib des Messias keine Verwesung erfahren wird? Hat er Psalm 110:1 verstanden?
"Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde zum Schemel unter Deine Füße lege."
Ganz genau! Wißt Ihr, Petrus wird nun am Pfingsttag erleuchtet. Er benutzt die Prophezeiungen des Alten Testaments, um über die Erfüllung am Pfingsttag zu sprechen. Wo hat er gelernt, die Schrift auf diese Weise auszulegen? Während der 40 Tage, in denen Jesus zu ihnen über das Reich Gottes sprach, über die Dinge, die das Reich Gottes betreffen.
Trat Jesus dann übrigens nach der großen Enttäuschung und nach der Belehrung Seiner Jünger in einen neuen Abschnitt in Seinem Wirken ein? Ja. Wo trat Er ein? Er betrat das Heilige Haus des himmlischen Heiligtums.
Was sagte die religiöse Leitung zu dem Argument von Petrus, daß Jesus das Heiligtum des himmlischen Heiligtums betreten habe? Sie sagten, es sei eine Täuschung, ein nachträglicher Einfall, sie hätten diese Erklärung abgegeben, um ihr Gesicht zu wahren, Jesus habe einen neuen Dienst im Heiligtum begonnen.
Kommt Euch das bekannt vor, was im Jahr 1844 geschah? Wißt Ihr, Adventisten werden immer noch von anderen Christen sozusagen durch den Dreck gezogen. Sie sagen: "Oh, Ihr Adventisten, Eure Kirche hat mit einer großen Enttäuschung begonnen. Wie kann eine wahre Kirche mit einer großen Enttäuschung beginnen?" Nun, Tatsache ist, daß die christliche Kirche mit einer Enttäuschung und einem falschen Verständnis der biblischen Prophezeiung begann, das durch ein weiteres Studium der biblischen Prophezeiung geklärt wurde.
Übrigens trat Jesus in den Tagen Christi einen neuen Dienst im Heiligen an. Im Jahr 1844 trat Jesus in eine neue Phase Seines Dienstes im Allerheiligen ein, und wißt Ihr, was viele Christen sagen? Sie sagen: "Oh, Ihr Adventisten, Ihr habt diese Idee des Untersuchungsgerichts von 1844 erfunden, um Euer Gesicht zu wahren. Ihr habt diese Erklärung nachträglich hinzugefügt, damit Ihr nicht so lächerlich dasteht." Derselbe Vorwurf wurde den Aposteln gemacht, also seid sehr vorsichtig, wenn es darum geht, Anschuldigungen zu erheben.
Was geschah mit all den jüdischen Glaubensgemeinschaften, sozusagen? Sie wandten sich alle gegen Jesus und die Jünger.
Was geschah in der Folge von 1844? Alle verschiedenen christlichen Glaubensgemeinschaften wandten sich gegen diesen kleinen Überrest, der die Prophezeiung neu studierte und zu dem Schluß kam, daß Jesus, anstatt als König der Könige und Herr der Herren zu kommen, einen neuen Abschnitt Seines Dienstes im Allerheiligen des himmlischen Heiligtums begonnen hatte.
In der Tat finden wir mehrere Beweise dafür, daß sich die jüdische Einrichtung und ihre Führer gegen Jesus und die Jünger wandten. Es gibt hier mehrere Erwähnungen. Die Leitung tadelte die ungebildeten Jünger, Kinder und Säuglinge, die Jesus als ihren König bejubelten. Sie sagten wahrscheinlich: "Was wissen kleine Kinder über den Messias? Was weiß dieser unwissende Fischer? Was weiß jemand, der von den Toten auferstanden ist, was weiß er über biblische Prophezeiungen? Wir sind die Gelehrten, die Menschen sollen auf unsere Auslegung der Schrift hören."
Aber hier in Matthäus 21:15+16 wird uns gesagt,
"Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die Er tat, und die Kinder, die im Tempel riefen und sagten: »Hosianna dem Sohn Davids!«, entrüsteten sie sich und sprachen zu Ihm: »Hörst Du auch, was diese sagen? Jesus sprach zu ihnen: Ja! Habt Ihr nie gelesen (Psalm 8:3) »Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast Du Dir Lob bereitet«?"
"Das Leben Jesu", Seite 566
"Viele Pharisäer wurden Zeugen dieser Begebenheit und versuchten voller Neid und Bosheit, die Stimmung im Volk zu kippen. Mit all ihrer Vollmacht versuchten sie, das Volk zum Schweigen zu bringen."
Versuchten die religiösen Führer im Vorfeld des Jahres 1844, die Botschaft der Milleriten zum Schweigen zu bringen? Oh ja, lest einfach das Buch "Der Mitternachtsruf" von F.D. Nichols, das Euch die ganze Geschichte der Bewegung, die zu 1844 führte, erzählen wird. Kirchen wurden geschlossen, die Führung sagte ihren Mitgliedern: "Geht nicht dorthin!". Menschen wurden aus ihren Kirchen ausgeschlossen, weil sie die Botschaft der Milleriten vertraten - es gibt also nichts Neues unter der Sonne.
Es ist bezeichnend, daß Jesus unmittelbar nach Seinem triumphalen Einzug den Untergang des jüdischen Volkes verkündet hat.
Ich möchte Euch etwas fragen:
Wann ist das Papsttum gefallen, an dem Punkt wo es kein Zurück mehr gab? Das war 1798.
Wann ist der abtrünnige Protestantismus gefallen, wo es kein Zurück mehr gab? Im Jahr 1844.
Der Geist der Weissagung macht das sehr deutlich. Sie werden nicht umkehren.
Gleich nach dem triumphalen Einzug spricht Jesus über den Fall der jüdischen Nation. Er erzählt das Gleichnis vom Feigenbaum, das ein Gleichnis das in die Tat umgesetzt wurde, das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg, das Gleichnis vom großen Festmahl, dann tadelt Er die Schriftgelehrten und die Pharisäer und sagt,
"Das Reich wird Euch genommen werden." (Matthäus 21:43)
Ist es Zufall, daß Jesus voraussagte, daß das jüdische Volk nun fallen würde, weil es die Botschaft, die Jesus und die Jünger weitergegeben hatten, ablehnte?
Weniger als eine Woche nach Seinem triumphalen Einzug verurteilte der Sanhedrin Jesus zum Tod am Kreuz. Die Schriftgelehrten, die Hohenpriester und die Ältesten verhöhnten und schmähten Jesus. Die in Rebellion verhärtete religiöse Gemeinschaft versuchte sogar, die Wahrheit über die Auferstehung Jesu zu verbergen, indem sie behauptete, die Jünger hätten die Geschichte von der Auferstehung erfunden, um ihr Gesicht zu wahren. Die treuen Jünger Christi mußten sich vor dem Zorn der Juden verstecken. Aus Furcht vor den Juden versammelten sie sich im Obergemach, wie es in Johannes 20:19 heißt.
Die damalige Kirche fiel und wurde abtrünnig, weil sie Jesus in Seinem Werk im Heiligtum, im Lager und im Vorhof nicht folgte.
Wißt Ihr, daß die sicherste Methode für Abtrünnigkeit darin besteht, Jesus nicht Schritt für Schritt in Seinem Werk zu folgen?
Was wäre geschehen, wenn die protestantische Welt 1844 mit Jesus in das Allerheilige eingetreten wäre?
Was würden sie dann über das Gesetz Gottes sagen?
Denn die Bundeslade enthält die Zehn Gebote, und in der Mitte der Zehn Gebote steht das Sabbatgebot, nicht wahr? Was würde die christliche Welt also über das Gesetz Gottes sagen, wenn sie 1844 mit Jesus das Allerheilige betreten hätte? Sie würden sagen: "Aha, Das Gesetz ist immer noch verbindlich, denn Jesus ging in das Allerheilige, die Lade ist dort, und die Zehn Gebote sind in der Lade!"
Was würden sie über den Sabbat sagen? Sie würden sagen: "Nun, der Sabbat, das ist der Tag, den wir halten sollen. Die Zehn Gebote befinden sich in der Bundeslade und der Sabbat steht im Mittelpunkt der Zehn Gebote."
Was sagt die christliche Welt über die Zehn Gebote? "Sie wurden an das Kreuz genagelt."
Was sagen sie über den Sabbat? "Er war für die Juden."
Sie sind nämlich nicht in das Allerheilige gegangen, wo diese Wahrheiten besonders offenbart werden.
Was sagt die christliche Welt über das Untersuchungsgericht?
Sie sagen: "Oh, all diese Adventisten glauben, daß Jesus die Fälle derjenigen untersuchen wird, die ab 1844 den Herrn im Himmel beanspruchen."
Sie sagen: "Nein, das ist nicht der Fall. Ein Mensch wird gerichtet, wenn er stirbt."
Das hat also mit dem Zustand der Toten zu tun, nicht wahr? Wenn das Gericht zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr 1844 beginnt, dann kommt niemand in den Himmel oder in die Hölle, nachdem er gestorben ist, denn Gott würde ihn nicht in den Himmel bringen, bevor er verurteilt wird. Stimmt Ihr mir zu? Die Auffassung der Adventisten, daß die Toten bis zum Gericht tot sind, paßt also genau zu unserer Auffassung vom Untersuchungsgericht.
Was sagt die christliche Welt über die Toten?
Sie sagen, daß die Toten alles wissen, mit anderen Worten, die Seele verläßt den Körper und die Seele, wenn die Person gut war, geht in den Himmel und lebt im Himmel weiter; und wenn die Person böse war, geht sie in die Hölle; und wenn die Person nicht so böse und nicht so rechtschaffen war, geht sie ins Fegefeuer; und wenn die Person das Alter der Verantwortlichkeit nicht erreicht hatte, dann geht sie an einen Ort, der "Vorhölle" genannt wird.
In der Bibel ist weder vom Fegefeuer noch von der Vorhölle die Rede. Und die Bibel sagt, daß das Gericht an einem bestimmten Tag beginnt. Gott hat einen Tag für das Gericht festgelegt, wie in Apostelgeschichte 17:30+31 zu lesen ist. Das bedeutet also, daß die Menschen vor dem Gericht weder in den Himmel noch in die Hölle kamen, als sie starben.
Was sagt die christliche Welt dazu, was man essen und trinken sollte?
Sie sagen: "Hört zu, Leute, Euer Gebet heiligt euer Schweinekotelett. Gott segnet jetzt, was er einst verflucht hat." Das ist es, was sie zwischen den Zeilen sagen. Aber der Topf mit Manna in der Bundeslade lehrt, daß Gott wollte, daß Israel sich gesund ernährt. Lehrt das Manna nicht nur den Sabbat, sondern auch gesundes Essen? Das tut es ganz sicher. Erinnert Ihr Euch, als Israel des Mannas überdrüssig wurde, sagten sie: "Oh, wir sind dieser veganen Kost überdrüssig, gebt uns das gute, reiche Essen Ägyptens." Das Manna lehrte also auch worüber eine Lektion ? Über ein gesundes Leben.
Hört, die Wahrheiten, die die christliche Welt ablehnt, sind die unverwechselbaren Wahrheiten der Adventgemeinde, die im Allerheiligen des himmlischen Heiligtums offenbart werden, und sie sehen sie nicht, weil sie nicht mit Jesus dorthin gegangen sind. Sie befinden sich noch im Hof oder im Heligen. Folgt Ihr mir, ja oder nein?
Ich hoffe also, daß diese Einführung in das Passahfest und auch in das Jahr 1844 hilfreich war, denn wir werden darauf zurückkommen, wenn wir uns mit dem "Tag der Versöhnung" beschäftigen.
Nun gut! Ich hatte nicht vor, so lange zu brauchen, aber ich denke, es hat sich gelohnt, oder?
Kommen wir nun zum "Fest der ungesäuerten Brote". Ich werde nur einige sehr kurze einleitende Dinge erwähnen und den Rest werden wir im nächsten Vortrag betrachten.
Das "Fest der ungesäuerten Brote" begann am 15. Tag des Nisan, also am Tag nach dem Passahfest. Dieses Fest steht für das Begräbnis Jesu, Seine Ruhe im Grab und Sein mehrfaches Erscheinen vor Seinen Anhängern in der Woche nach der Auferstehung. Zeigte Jesus Seinen Anhängern im Laufe der ganzen Woche nach Seiner Auferstehung Seinen Leib? Auf jeden Fall! Sein Leib, Sein Fleisch, ist das "ungesäuerte Brot", wie wir noch sehen werden.
Im hebräischen Feiertagssystem war der erste Tag der "ungesäuerten Brote" ein zeremonieller Sabbat. Während der Passionswoche jedoch, und das ist wichtig, fiel der Siebenten-Tags-Sabbat auf denselben Tag wie der zeremonielle Sabbat. Der erste Tag der "ungesäuerten Brote" war also ein zeremonieller Sabbat, nämlich der 15. Nisan, aber genau an diesem Tag war auch gleichzeitig der Siebenten-Tags-Sabbat. Könnt Ihr mir folgen?
Aus diesem Grund wurde der Sabbat, an dem Jesus in der Gruft ruhte, als was für ein Sabbat bezeichnet? Es war ein "hoher Sabbat". Es war ein "hoher Festtag", mit anderen Worten. Und der Grund dafür ist, daß es ein "doppelter Sabbat" war: Es war ein zeremonieller Sabbat und es war auch der Sabbat des siebten Tages. Johannes 19:31 sagt uns folgendes darüber:
"Weil es aber Rüsttag war und die Leichname nicht am Kreuz bleiben sollten den Sabbat über – denn dieser Sabbat war ein …"
Was war er?
"…ein hoher Festtag –, baten die Juden Pilatus, daß ihnen die Beine gebrochen und sie abgenommen würden."
Lukas 23:53 bis Lukas 24:1 gibt uns die Reihenfolge der Tage sehr deutlich an. Wir finden hier die folgende Beschreibung:
"... und nahm Ihn herab vom Kreuz, …"
Das ist der Leib Jesu.
"… wickelte Ihn in ein Leinentuch und legte Ihn in ein Felsengrab, …"
Und dies ist von Joseph von Arimathaea.
"… in dem noch nie jemand gelegen hatte. …"
Und dann steht da, welcher Tag das war.
"… Und es war Rüsttag, …"
Wie nennen wir den Freitag? Vorbereitungstag, richtig? In meinem Haushalt ist der Donnerstag der Vorbereitungstag für den Vorbereitungstag, das ist der Tag des Hausputzes, damit wir am Freitag nicht in letzter Minute herumrennen und versuchen, das Haus zu putzen. Aber egal, wir müssen uns jeden Tag auf den Sabbat vorbereiten. Mit anderen Worten, nach dem Sabbat, wenn der Sabbat am Sonntag endet, müssen wir mit der Vorbereitung auf den nächsten Sabbat beginnen. Das war also die Vorbereitung, dieser Tag war die Vorbereitung,
"... und der Sabbat brach an. ..."
Was wäre also der nächste Tag nach dem Vorbereitungstag? Und die Bibel ist so klar. Und sie sagt weiter:
"... Es folgten aber die Frauen nach, die mit Ihm gekommen waren aus Galiläa, und sahen das Grab und wie Sein Leib hineingelegt wurde. Sie kehrten aber um und bereiteten wohlriechende Öle und Salben. Und den Sabbat über ..."
Welcher Tag war das?
"... Und den Sabbat über ruhten sie ..."
Welches Gebot ist das? Das vierte Gebot selbstverständlich.
"... nach dem Gesetz. ..."
Wann ist Jesus auferstanden?
"... Aber am ersten Tag der Woche sehr früh kamen sie zum Grab und trugen bei sich die wohlriechenden Öle, die sie bereitet hatten. ..."
Erkennt Ihr die Reihenfolge in diesem Abschnitt?
An welchem Tag wurde Jesus gekreuzigt und in die Gruft gelegt? Am Freitag.
An welchem Tag ruhten die Frauen und Jesus in der Gruft? Am Sabbat, wie es das Gebot vorschreibt.
An welchem Tag ist Jesus aus dem Grab auferstanden? Am ersten Tag der Woche.
Welcher Teil davon ist nun nicht klar? Die Bibel ist in diesem Punkt absolut unmißverständlich.
Nun ist der Tag, an dem Jesus im Grab ruhte, der Tag, an dem Er von Seinem Schöpfungswerk ruhte.
An welchem Tag hat Jesus Sein Schöpfungswerk beendet? Am sechsten Tag, richtig? Tatsächlich steht in 1. Mose, daß der Himmel und die Erde in sechs Tagen vollendet wurden, das ist das Wort, das im Buch 1. Mose Kapitel 2 verwendet wird. Jesus arbeitete also sechs Tage lang und was tat Er dann am siebten Tag? Er legte Seine Arbeit nieder. Das Wort שָׁבַת [shâbath] dort, das Wort "ruhte" in 1. Mose 2:2+3 ist das hebräische Wort שָׁבַת [shâbath]. Es beschreibt nicht die Qualität der Ruhe, sondern bedeutet einfach aufhören, es bedeutet, etwas nicht mehr zu tun, mit anderen Worten, nicht mehr zu arbeiten.
Was tat Jesus also, nachdem Er Sein Werk vollendet hatte? Übrigens sagte Er am sechsten Tag: "Es ist vollbracht", genau wie bei der Schöpfung sagte Er: "Es ist vollbracht". Am Kreuz sagte Er: "Es ist vollbracht", und dann tat Er Seinen letzten Atemzug, und am Sabbat ruht Er im Grab. Mit anderen Worten: Er hörte mit Seinem Erlösungswerk auf.
Wißt Ihr, wir gebrauchen heute das gleiche Wort, "Ruhe", in ähnlicher Weise. Zum Beispiel, wenn eine Gerichtsverhandlung stattfindet, der Staatsanwalt seinen Fall zu Ende vorträgt und zum Richter sagt: "Die Anklage ruht." Bedeutet das, daß die Staatsanwaltschaft nach Hawaii in den Urlaub fährt? Nein. Es bedeutet einfach, daß die Anklage fertig ist und nichts mehr vorzubringen hat. Und so ruht Jesus, Er hörte am Sabbat mit Seinem Erlösungswerk auf.
Übrigens: Die Kreuzigung fand nur an einem Teil des Freitags statt. Jesus ist am ersten Tag der Woche aus dem Grab auferstanden, aber es war nur ein Teil des ersten Tages der Woche. Der einzige Tag, an dem Jesus von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang in der Gruft lag, war der Sabbat. Seht nun diese Aussage von Ellen White. Dies ist von Manuskript 25, 1898. Sie schreibt hier:
"Der Tod Christi sollte genau zu der Zeit stattfinden, in der er sich ereignete. Es war in Gottes Plan, daß das Werk, das Christus zu tun beauftragt war, an einem ..."
Mittwoch, vollendet werden sollte ... ich vergewissere mich nur, ob Ihr noch wach seid.
"Es war in Gottes Plan, dass das Werk, das Christus zu tun beauftragt war, an einem Freitag vollendet werden sollte ..."
Wann wurde Jesus gekreuzigt? Freitag, meine Lieben, nicht am Mittwoch. Freitag war es. Wißt Ihr, man kann das in Frage stellen, aber dann stellt man auch den Geist der Weissagung in Frage.
"… und daß Er am Sabbat im Grab ruhen sollte, ..."
Warum das?
"… so wie der Vater und der Sohn nach Vollendung ihres Schöpfungswerkes geruht hatten. Die Stunde der scheinbaren Niederlage Christi war die Stunde Seines Sieges. Der große Plan, der vor Grundlegung der Erde ausgearbeitet worden war, wurde erfolgreich ausgeführt."
Jesus hat also bei der Erlösung getan, was Er bei der Schöpfung getan hat. Er ruhte Sich von Seinem Erlösungswerk aus.
Vielleicht habt Ihr die Diskussion mitbekommen, die in der Adventgemeinde geführt wird. Hat Jesus Sein Werk am Kreuz vollendet, oder setzte Er Sein Werk im Himmel noch fort? Wurde das Sühnopfer am Kreuz vollendet? Das ist die große Frage. Und wißt Ihr, einige Gelehrte sagen:
"Nein! Sein Werk der Erlösung wurde am Kreuz vollendet. Das Sühnopfer wurde am Kreuz vollendet. Man kann also nicht sagen, daß am "Versöhnungstag" eine Versöhnung stattfandt, denn die Versöhnung wurde am Kreuz vollendet."
Wißt Ihr, das ist eine Diskussion, die es eigentlich gar nicht geben sollte, wenn man die Tragweite dessen, worüber wir hier reden, wirklich versteht.
Ich möchte Euch etwas fragen:
War die Vorkehrung für die Errettung völlig und absolut vollständig, als Jesus am Kreuz starb? Ja.
Gab es ein makelloses Gewand der Gerechtigkeit für jeden Menschen, der jemals gelebt hat? Ja.
Wurde die Strafe für die Sünde für jeden Menschen bezahlt, der jemals in der Geschichte der Welt gelebt hat? Auf jeden Fall!
Die Vorkehrungen waren vollständig, aber die Anwendung der Vorkehrungen mußte noch im himmlischen Heiligtum stattfinden. Stimmt Ihr mir zu? Das Sühnopfer war also im Sinne der Bereitstellung abgeschlossen, aber das Sühnopfer war im Sinne der Anwendung der Bereitstellung auf jeden einzelnen Menschen, die im Sühnopfer gemacht wurde, nicht abgeschlossen. Wenn man also darüber streitet, ob das Sühnopfer am Kreuz vollendet wurde, was würdet Ihr dann antworten? Eure Antwort würde lauten: "Ja und Nein".
Ja, ich mag diese Art von Antwort nicht: "Ja und Nein", denn es muß "ja ja" oder "nein nein" heißen, wie Jesus sagte, nicht wahr? Aber in diesem Fall kommt es darauf an, wie man es betrachtet, denn das Sühnopfer war vollendet in Bezug auf die Vorkehrung, aber das Sühnopfer war nicht vollendet in Bezug auf die Anwendung auf den einzelnen Menschen und die Reinigung des Heiligtums durch das Blut von Jesus Christus.
Und so haben wir die einleitenden Bemerkungen zum "Fest der ungesäuerten Brote" studiert. In unserer nächsten gemeinsamen Stunde werden wir uns mit der "Manna-Episode" beschäftigen. Sie steht in engem Zusammenhang mit dem "Fest der ungesäuerten Brote", also verpaßt die nächste spannende Folge nicht.
Stephen Bohr - Der Hebräische, religiöse Kalender - (07) Passah - Die Ankündigung
(08) Der Hohe Sabbat und die ungesäuerten Brote
Ich möchte unsere Betrachtung damit anfangen indem ich 2. Mose 20:8-11 lese. Es ist das 4. Gebot des Gesetzes Gottes und ich werde es zu einem bestimmten Zweck lesen. Dort heißt es,
"Gedenke des Sabbattags, daß Du ihn heiligest. Sechs Tage sollst Du arbeiten und alle Deine Werke tun, aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, Deines Gottes; da sollst Du kein Werk tun noch Dein Sohn noch Deine Tochter noch Dein Knecht noch Deine Magd noch Dein Vieh noch Dein Fremdling, der in Deinen Toren ist. ..."
Und dann kommt der Grund für die Einhaltung des Sabbats
"... Denn ..."
Das bedeutet übrigens "weil".
"... Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn."
Die Frage, die ich zu Beginn stellen möchte, lautet: Wann wurde der siebte Tag als Sabbat eingeführt? Wurde er vor der Sünde oder nach der Sünde eingeführt? Er wurde vor der Sünde eingeführt. Ist der siebte Tag der Woche ein Tag, der einen Schatten auf etwas wirft, das in der Zukunft geschehen wird? Nein. In seiner ursprünglichen Absicht ist er kein Schatten von etwas Zukünftigem. Das muß ich klarstellen. Die ursprüngliche Absicht des Sabbats hat nichts mit der Erlösung zu tun. Er hat alles mit der Schöpfung zu tun.
Wißt Ihr, der Sabbat war kein Schatten, es gab keinen Sünder, also hatte er in seiner ursprünglichen Absicht nichts damit zu tun, auf die Ruhe hinzuweisen, die durch den Tod von Jesus, für uns kommen wird. Und es gab keine Juden, also kann man nicht sagen, daß der Sabbat für die Juden gemacht wurde. Als jedoch die Sünde in die Welt kam, bekam der Sabbat eine zusätzliche, untergeordnete Bedeutung. Mit anderen Worten, es ist nicht die ursprüngliche Bedeutung des Sabbats, es ist eine zusätzliche Bedeutung, die nach der Sünde hinzukam, es ist eine zusätzliche Bedeutung des Sabbats, und das ist, daß der Sabbat auch auf die Erlösung hinweist.
Nun, in unserem letzten Vortrag habe ich dies in der Tat angesprochen, als ich sagte, daß Jesus am Freitag gestorben ist, und was hat Er am Sabbat getan? Er ruhte sich am Sabbat im Grab von Seinen Erlösungswerken aus, wie Er es bei der Schöpfung getan hatte. Das ist nicht die ursprüngliche Absicht des Sabbats, sondern es ist eine zweite Anwendung des Sabbats, die nach dem Einzug der Sünde in die Welt kam.
Wahrscheinlich ist Euch bekannt, daß das vierte Gebot auf zwei verschiedene Arten zu lesen ist. In 2. Mose 20 ist der Beweggrund für die Einhaltung des Sabbats die Schöpfung, aber in 5. Mose Kapitel 5, wo die Zehn Gebote noch einmal wiederholt werden, ist der Beweggrund für die Einhaltung des Sabbats, daß Israel in Ägypten in Sklaverei war und Gott sie aus der Knechtschaft befreit hat. Laßt uns 5. Mose 5:12-15 lesen, dort heißt es:
"Den Sabbattag sollst Du halten, daß Du ihn heiligest, wie Dir der HERR, Dein Gott, geboten hat. Sechs Tage sollst Du arbeiten und alle Deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, Deines Gottes. Da sollst Du keine Arbeit tun noch Dein Sohn noch Deine Tochter noch Dein Knecht noch Deine Magd noch Dein Ochse noch Dein Esel noch all Dein Vieh noch Dein Fremdling, der in Deinen Toren ist, auf daß Dein Knecht und Deine Magd ruhe wie Du.…"
Und nun gebt Acht auf den Nachsatz für die Begründung, den Grund für die Einhaltung des Sabbats nach dieser Leseart des Vierten Gebots. Er lautet:
"... Denn Du sollst gedenken, daß Du auch Knecht in Ägyptenland warst und der HERR, Dein Gott, Dich von dort ausgeführt hat mit einer mächtigen Hand und mit ausgerecktem Arm. Darum hat Dir der HERR, Dein Gott, geboten, daß Du den Sabbattag halten sollst.…"
Was ist der Beweggrund für Israel, den Sabbat zu halten, was ist der zweite Anlaß? Weil sie Sklaven in Ägypten waren und Gott sie erlöst hat.
Und was war das Zeichen ihrer Erlösung? Es war das Blut des Lammes, das am Passahfest vergossen wurde.
Ist der Sabbat also irgendwie mit dem Passahfest verbunden? Das ist er ganz sicher. Das hat einige Leute dazu veranlaßt zu sagen, daß der Sabbat eines der Feste ist. Nein, der Sabbat gehört nicht zu den Festen. Der Sabbat hat eine Beziehung zu den Festen, aber er gehört nicht zu den Festen. Er wurde von Gott ganz am Anfang geschaffen, und in unseren letzten beiden gemeinsamen Vorträgen werden wir über die Beziehung zwischen dem Sabbat und den Festen sprechen.
Was Ihr also beachten solltet, ist, daß die Einhaltung des Sabbats durch Israel nach der Sünde eine zweirangige Funktion hat, nämlich auf die Erlösung hinzuweisen.
Gebt nun Acht auf die Übereinstimmung. Am Passahfest stirbt das Lamm, am nächsten Tag ist das Fest der ungesäuerten Brote, das wäre der Sabbat, und dann kommt das Fest der Erstlingsfrüchte. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe stirbt Jesus als Passahlamm. An welchem Tag war das? Am Freitag. Was hat Er am Sabbat getan? Er ruhte am Sabbat im Grab und Er ist am ersten Tag der Woche wieder auferstanden. So wird der Sabbat für uns nicht zu einem Zeichen der Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten, sondern zu einem Zeichen der Befreiung von was? Von der Sünde. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Wir können also nicht sagen: "Oh, wir müssen heute das Passahfest halten, wie Israel es tat." Nein, denn wir halten den Sabbat wegen einer viel größeren Befreiung, auf die das Passahfest hinwies.
Hebt die Hand, wenn Ihr versteht, was ich sage. Sehr gut, die Hälfte der Klasse hat es verstanden, das ist gut, wenn es sind immerhin 50% sind.
Jetzt werden wir über das Fest der ungesäuerten Brote sprechen. Wir beginnen mit zwei Texten, die wir in unserem vorherigen Vortrag gelesen haben: Johannes 5,39 und dann Vers 46 und 47.
"Ihr sucht in der Schrift; ..."
Jesus sagt zu den religiösen Führern Seiner Zeit:
"... denn Ihr meint, Ihr habet das ewige Leben darin; und sie ist es, die ..."
Was tut sie?
"... die von Mir Zeugnis gibt; ..."
Jesus sagt, daß die Heilige Schrift "von Mir Zeugnis gibt".
"... und Ihr wollt nicht zu Mir kommen, daß Ihr das Leben haben möget. ..."
Auf wen weisen die Schriften des Alten Testaments hin? Sie zeugen von Jesus. Gebt nmun Acht darauf, was in den Versen 46 und 47 steht:
"... Ihr sollt nicht meinen, daß Ich Euch vor dem Vater verklagen werde; es ist einer, der Euch verklagt, Mose, auf welchen Ihr hofft. Wenn Ihr Mose glaube würdet, so glaubtet Ihr auch Mir glauben; denn er hat von Mir geschrieben ..."
Wer steht im Mittelpunkt der Schriften von Mose? Jesus steht im Mittelpunkt der mosaischen Schriften. Jesus sagte: "Mose hat von Mir geschrieben", also hat jeder Gesichtspunkt der Schriften von Mose die Absicht, auf die Erfüllung in Jesus Christus hinzuweisen.
Schauen wir uns nun Lukas 24:25-27 und die Verse 44 und 45 an, auf die ich bereits hingewiesen habe. Jesus spricht hier zu den beiden Jüngern auf dem Weg nach Emmaus.
"Und er sprach zu ihnen: »O Ihr Toren und träges Herzens, zu glauben alle dem, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht Christus solches leiden und zu Seiner Herrlichkeit eingehen?« Und fing an von Mose und allen Propheten und legte ihnen alle Schriften aus, die von Ihm gesagt waren ..."
Die von wem sprachen?
"... Ihm gesagt waren ..."
Über wen hat Mose also geschrieben? Über Jesus. Über wen haben die Propheten geschrieben? Über Jesus. Von wem hat die Heilige Schrift Zeugnis abgelegt? Von Jesus. Liegt das Hauptaugenmerk des Alten Testaments auf Israel auf Jesus? Es ist auf Jesus gerichtet. Vers 44:
"Er sprach aber zu ihnen: »Das sind die Reden, die Ich zu Euch sagte, da Ich noch bei Euch war; denn es muß alles erfüllt werden, was von Mir geschrieben ist im Gesetz Moses, in den Propheten und in den Psalmen.« Da öffnete Er ihnen das Verständnis, daß sie die Schrift verstanden,"
Ellen White hat diese bemerkenswerte Aussage in dem Buch "Das Leben Jesu", auf Seite 197 gemacht:
"Auf jeder Seite ..."
Auf wie vielen Seiten?
"Auf jeder Seite sin die alttestamentlichen Schriften, sei es Geschichte, Vorschrift oder Prophezeiung, von der Herrlichkeit des Gottessohnes durchdrungen. Das gesamte System des Judentums war, soweit es göttliche Einsetzung hatte, eine verdichtete Prophezeiung des Evangeliums."
Jede Seite des Alten Testaments weist auf Jesus hin.
Nun, in Bezug auf das "Fest der ungesäuerten Brote" wollen wir uns jetzt auf einen besonderen Vers aus den Schriften von Mose konzentrieren. Wir stellen fest, daß auf jeder Seite, Jesus in den Schriften von Mose offenbart wird. Nehmen wir einen Vers vor allem aus den Schriften von Mose und sehen wir, inwiefern dies wahr ist und wie es sich auf das "Fest der ungesäuerten Brote" bezieht.
5. Mose 8:3. Gott wird hier den Grund erklären, warum Er das Manna gegeben hat. Warum hat Gott Manna gegeben? Wißt Ihr, die Leute sagen: "Nun, weil Israel in der Wüste war, und nun ja, es gab keine Möglichkeit, etwas anzubauen, und somit wären sie verhungert, wenn Gott ihnen keine Nahrung gegeben hätte." Das ist aber nicht der Hauptgrund, warum Gott das Manna gab.
Wir finden in 5. Mose 8:3 folgende Worte:
"Er demütigte Dich ..."
Mose schreibt:
"... und ließ Dich hungern und speiste Dich mit Man, das Du und Deine Väter nie gekannt hattet;..."
Und jetzt kommt der Grund, warum er das Manna gab.
"... auf daß er Dir kundtäte, daß der Mensch nicht lebt vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN geht.…."
Was war der Grund für das Geben des Mannas? Der Grund, warum das Manna gegeben wurde, war, Israel zu lehren, daß sie nicht vom buchstäblichen Brot allein leben sollten, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt.
Was also symbolisiert oder stellt das Manna dar? Das Manna steht für das Wort Gottes, geistlich gesprochen. Es stellt das Wort Gottes dar. Und wer ist das Wort Gottes in Person? Jesus ist das Wort Gottes in Person.
Lesen wir dazu Johannes 1:1+2,
"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott.…"
Und dann heißt es in Vers 3:
"... Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist."
Wer ist also das Wort Gottes? Das Wort Gottes ist Jesus. Stimmt Ihr mir bis hierhin zu?
Ellen White hat in ihrem Andachtsbuch "That I May Know Him" (dt. Damit ich Ihn erkenne) diese interessante Aussage gemacht. Sie sagt:
"Was die Sprache für den Gedanken ist, ..."
Wir denken und dann tun wir was? Ich würde es jedenfalls hoffen, wir denken und dann sprechen wir, was wir denken, richtig? Ellen White sagt also:
"Was die Sprache für den Gedanken ist, das ist Christus für den unsichtbaren Vater. Er ist die Offenbarung des Vaters und wird das Wort Gottes genannt."
Mit anderen Worten: Der Vater denkt und Jesus spricht die Gedanken des Vaters. Er ist die hörbare Stimme Gottes, die hörbare Stimme des Vaters, Er ist das Wort Gottes. Natürlich ist die Bibel das Wort Gottes in geschriebener Form, aber Jesus ist das Wort Gottes in Person.
Wir wollen ein wenig genauer werden. Was hat das Manna dargestellt? Ja, das Wort Gottes, aber sehen wir uns 1. Korinther 10:1-4 an, um ein wenig mehr Informationen darüber zu erhalten, was mit dem Manna gemeint ist. Dort heißt es in 1. Korinther 10, wo Paulus bestimmte Ereignisse aus der Geschichte Israels beschreibt,
"Ich will Euch aber, liebe Brüder, nicht außer Acht lassen, daß unsere Väter sind alle unter der Wolke gewesen und sind alle durch das Meer gegangen und sind alle auf Mose getauft mit der Wolke und dem Meer…"
Weil Mose der Anführer war, sind sie auf Mose getauft, wir sind auf Christus getauft, weil Christus die Erfüllung dessen ist, was Mose darstellte. So heißt es hier:
"... und sind alle auf Mose getauft mit der Wolke und dem Meer und haben alle einerlei geistliche Speise gegessen ..."
Das Manna war also nicht nur leibliche Nahrung, sondern hatte auch eine geistige Tragweite, nicht wahr?
"... und haben alle einerlei geistliche Speise gegessen und haben alle einerlei geistlichen Trank getrunken; ..."
Es war also nicht nur H2O, es war nicht nur buchstäbliches Wasser, das buchstäbliche Wasser hatte eine symbolische, geistliche Bedeutung. Und dann heißt es,
"...und haben alle einerlei geistlichen Trank getrunken; sie tranken aber vom geistlichen Fels, der mitfolgte, welcher war Christus."
Das Manna war also nicht nur leibliche Nahrung, das Manna war was? Geistliche Nahrung, denn es bestand nicht nur aus Kohlenhydraten, Vitaminen, Mineralien usw., sondern es war tatsächlich eine buchstäbliche Nahrung, die eine symbolische oder geistliche Bedeutung hatte.
Genauer gesagt stand das Manna für Jesus Christus. Lesen wir dazu Johannes 6:48-50, hier spricht Jesus und Er sagt:
"Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben Manna gegessen in der Wüste und sind gestorben. Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, auf daß, wer davon ißt, nicht sterbe."
Das Brot steht also für das Wort Gottes, und das Wort Gottes ist Jesus. Das Manna steht ausdrücklich für wen? Jesus. War Manna Brot? Natürlich, Manna war Brot. Aber das Manna stellte etwas Bestimmtes über Jesus dar, es stellte nicht nur Jesus im Allgemeinen dar, das Manna stellte etwas Bestimmtes über Ihn dar. Beachtet, was wir in Vers 51 finden. Jesus sagt:
"Ich bin das lebendige Brot, vom Himmel gekommen. Wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit. ..."
Und nun seht, was Er welche Erklärung Er darüber abgibt, daß Er selber das Manna oder das Brot ist. Er sagt:
"... Und das Brot, daß Ich geben werde, ist ..."
Was ist es?
"... Mein Fleisch, welches Ich geben werde für das Leben der Welt. ..."
Das Manna stellt also das Wort Gottes dar, das Wort Gottes ist Jesus, und genauer gesagt stellt das Manna Christus dar, aber es gibt einen bestimmten Teil von Christus, den das Manna darstellt, und welcher ist das? Das "Fleisch" von Jesus wird durch das Manna dargestellt.
Nun fragt Ihr vielleicht: "Welche Bedeutung kann das haben? Welchen Unterschied macht es, daß das Manna das Fleisch Jesu darstellt?"
Nun, wir müssen die Geschichte mit dem Manna untersuchen. Meint Ihr nicht auch, daß das eine gute Idee wäre, zu 2. Mose 16 zurückzugehen und zu untersuchen, wann Gott das Manna vom Himmel schickte? Ja, natürlich. Wenn Jesus sagt: "Ich bin das lebendige Manna", dann können wir das am besten verstehen, wenn wir zur Geschichte des Mannas in 2. Mose 16 zurückgehen. Und wenn Er sagt, daß das Manna Sein Fleisch darstellt, dann muß das Manna in 2. Mose 16 etwas damit zu tun haben. Und so gehen wir zurück zu 2. Mose Kapitel 16 und wir entdecken etwas, das jedem Siebenten-Tags-Adventisten auffällt.
Bevor ich diese beiden Verse lese, möchte ich Folgendes vorausschicken:
Als Adventist wurde mir immer beigebracht, daß die Geschichte von dem Manna uns lehrt, den Sabbat zu halten, weil Gott das Manna nicht am Sabbat gegeben hat, und so habe ich immer geglaubt, daß der Zweck von 2. Mose Kapitel 16 darin besteht, uns beizubringen, daß wir unser tägliches Brot nicht am Sabbat verdienen sollen, daß wir den Sabbat halten sollen. Was ich übersehen habe, ist der Grund, warum wir in 2. Mose Kapitel 16 den Sabbat halten sollen. Ja, das Manna lehrt, dass wir den Sabbat halten sollen. Am Sabbat fiel kein Manna. Aber was war der Grund, warum kein Manna am Sabbat fiel? Es gibt einen bestimmten theologischen Grund, der uns sagt, warum, und der direkt mit Jesus Christus zusammenhängt.
Erinnert Ihr Euch daran, an wie vielen Tagen in der Woche das Manna fiel? Das Manna fiel sechs Tage in der Woche. An wie vielen Tagen in der Woche sollten die Menschen das Manna auflesen? An jedem dieser Tage. Sechs Tage.
Was wäre passiert, wenn Israel am Mittwoch losgezogen wäre, um das Manna zu holen, und beschlossen hätte, es am nächsten Morgen ruhig angehen zu lassen und das Manna bis Donnerstag aufzusparen, was wäre dann passiert?
Zwei Dinge: Erstens würde das Manna Würmer hervorbringen und es würde stinken. 2. Mose 16:19+20,
"Und Mose sprach zu ihnen: Niemand lasse etwas übrig bis morgen. Aber sie gehorchten Mose nicht. Und da etliche ließen davon übrig bis morgen; da wuchsen Würmer darin und es ward stinkend. Und Mose ward zornig auf sie."
Was geschah also mit dem Manna, wenn es an einem anderen Tag als dem Freitag für den Sabbat aufgelesen wurde? Das Manna brachte Würmer hervor und hat gestunken.
Jetzt lautet die große Frage: Was ist es, das Würmer hervorbringt und stinkt? Verwesendes Fleisch, richtig? Das ist es, was Würmer und Gestank hervorruft.
Aber jetzt kommt der interessante Teil. Was würde passieren, wenn das Manna am Freitag gesammelt und für den Sabbat aufbewahrt würde?
Die Bibel sagt uns, daß es am Sabbat genauso frisch war wie am Freitag. Es brachte weder Würmer hervor, noch stank es. Mit anderen Worten: Es verfaulte nicht. Lesen wir das in 2. Mose 16:23+24,
"Und er sprach zu ihnen: »Das ist es, was der HERR gesagt hat: Morgen ist der Sabbat der heiligen Ruhe des HERRN; was Ihr backen wollt, das backt, und was Ihr kochen wollt, das kocht; was aber übrig ist, das lasset bleiben, daß es behalten werde bis morgen.« Und sie ließen es bleiben bis morgen, wie Mose geboten hatte; da ward es nicht stinkend und war auch kein Wurm darin."
Ich möchte, daß Ihr Euch ein Bild davon macht. Wenn es an einem anderen Tag als dem Freitag für den Sabbat aufgehoben wurde, brachte es Würmer hervor und stank, es verfaulte. Wenn es am Freitag aufgelesen und für den Sabbat aufbewahrt wurde, war es am Sabbat genauso frisch wie am Freitag. Und was stellt das Manna dar? Das Fleisch von Jesus, wir haben das schon gelesen, oder?
Welche Bedeutung hat das nun? Wir müssen die Evangelien heranziehen, um die Bedeutung des Gedankens zu verstehen, daß das Manna, das am Freitag aufgelesen wurde (das Manna steht für Jesus, für das Fleisch Jesu), am nächsten Tag, dem Sabbat, nicht verwest ist. Hat dies vielleicht eine christusbezogene Bedeutung? Schauen wir uns die Evangelien an, um das herauszufinden.
Matthäus 27:46 enthält die fünfte Äußerung Jesu am Kreuz. Wir sprechen von den sieben Worten, die Jesus vom Kreuz aus sprach. Nun, werfen wir einen Blick auf die letzten drei der sieben.
"Und um die neunte Stunde ..."
Es war noch nicht die neunte Stunde, aber es heißt:
"... um die neunte Stunde rief Jesus laut und sprach: »Eli, Eli, lama asabthani?« das heißt: Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?…"
Aber es war noch nicht die neunte Stunde, es war noch nicht ganz 3 Uhr. Jesus hatte noch zwei weitere Erklärungen vom Kreuz aus abzugeben, Nummer 6 befindet sich in Johannes 19:30, heißt es dort:
"Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach Er: »Es ist vollbracht!« und neigte das Haupt und verschied."
Nun erzählt Johannes nicht die ganze Geschichte, dafür brauchen wir alle Evangelien.
Es gibt noch eine weitere Erklärung, die Jesus vom Kreuz aus abgab, bevor Er starb, und die befindet sich in Lukas 23:46, das ist Nummer 7, dort steht:
"Und Jesus rief laut und sprach: »Vater, Ich befehle Meinen Geist in Deine Hände!« Und als Er das gesagt, ..."
Was tat Er?
"... verschied Er."
Zu welcher Tageszeit ist Jesus also gestorben? Jesus starb um 3 Uhr nachmittags.
An welchem Tag in der Woche? An dem Tag, den wir Freitag nennen. Er starb am Freitag um 3 Uhr nachmittags.
Bestätigt die Bibel eine solche Vorstellung? Ja, Er starb um die neunte Stunde.
Wann wurde das Passahlamm geopfert? Wir könnten das in 2. Mose 12:6, nachlesen, wo es heißt:
"Und sollt es behalten bis auf den vierzehnten Tag des Monats. Und ein jegliches Häuflein im ganzen Israel soll es schlachten gegen Abend. ..."
Das ist zwischen den beiden Abenden.
Erinnert Ihr Euch jetzt daran, daß ich erwähnt habe, daß die beiden Abende Mittag sind, wenn die Sonne ihren Untergang beginnt. Übrigens weiß ich, daß die Sonne nicht "untergeht", okay? Denn einige Leute sagen:
"Pastor Bohr, glaubt an die unwissenschaftliche Vorstellung, daß die Sonne untergeht."
Nun, die Sonne "geht" nicht "unter". Und einige Leute nehmen die Bibel auf die Schippe, sie sagen:
"Oh, die Bibel ist nicht wissenschaftlich, sie sagt, die Sonne geht im Osten auf. Jeder weiß, daß die Sonne nicht aufgeht."
Aber sprechen nicht sogar die anspruchsvollsten Wissenschaftler davon, daß "die Sonne im Osten aufgeht"? Doch, natürlich! Was die Bibel sagt, beschreibt das, was wir mit unseren Augen sehen können. Es sieht so aus, als ginge die Sonne auf und die Sonne unter. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Also seid nicht pingelig mit der Bibel.
Nun gut, laßt uns nun anschauen, was Adam Clarke, der große Bibelkommentator, zu diesem Gedanken" zwischen den beiden Abenden" zu sagen hatte.
"Die Juden teilten den Tag in Morgen und Abend ein: bis die Sonne den Meridian überschritten hatte, war alles Morgen oder Vormittag; danach war alles Nachmittag oder Abend. Ihr erster Abend begann kurz nach zwölf Uhr und dauerte bis zum Sonnenuntergang; ihr zweiter Abend begann bei Sonnenuntergang und dauerte bis zur Nacht, d.h. während der gesamten Zeit der Dämmerung; zwischen zwölf Uhr und dem Ende der Dämmerung sollte also das Passah geopfert werden ..."
Und wir wissen, daß es genau dazwischen war, es war die neunte Stunde. Er schreibt weiter:
"... Der Tag hatte bei den Juden zwölf Stunden, Johannes 11:9. Ihre erste Stunde war bei uns etwa sechs Uhr morgens. Ihre sechste Stunde war unser Mittag. Ihre neunte Stunde entsprach unserem drei Uhr nachmittags. Daraus können wir schließen, daß die Zeit, in der Christus gekreuzigt wurde, um die dritte Stunde, d.h. um neun Uhr morgens, der üblichen Zeit für das tägliche Morgenopfer, begann und um die neunte Stunde, d.h. um drei Uhr nachmittags, der Zeit des Abendopfers, endete. Darum war die neunte Stunde ihre Gebetsstunde, wenn sie zum täglichen Abendopfer in den Tempel zu gehen pflegten ..."
Und dann erwähnt er Apostelgeschichte 3:1.
"... und dies war die übliche Zeit für das Passahfest. Es ist bemerkenswert, dass Gott keine bestimmte Stunde für die Tötung des Passahs festlegt: Jede Zeit zwischen den beiden Abenden, d.h. zwischen zwölf Uhr am Tag und dem Ende der Dämmerung, war rechtmäßig."
Aber wir wissen, daß Jesus um die neunte Stunde starb, genau zwischen den "zwei Abenden".
Ich möchte Euch also etwas fragen:
Wann wurde die Vorsorge für die Errettung abgeschlossen? Als Jesus am Kreuz starb, richtig?
Gab es ein makelloses Leben, als Jesus am Kreuz starb, ein makelloses Gewand der Rechtschaffenheit? Ja.
War die Strafe für die Sünde bezahlt worden, als Jesus am Kreuz starb? Auf jeden Fall!
Wann hat Jesus also sozusagen die Vorsorge für die Erlösung abgeschlossen? Am sechsten Tag der Woche.
Wann hatte Jesus die Schöpfung beendet? Er hatte die Schöpfung auch an welchem Tag beendet? Am sechsten Tag der Woche.
Muß es also eine Beziehung zwischen den beiden geben?
In
1. Mose heißt es: "Es ist vollbracht", und was
sagte Er am Kreuz? "Es ist vollbracht."
Bei der
Schöpfung ruhte Er dann oder stellte Sein Werk ein, und dann stellte
Jesus Sein Erlösungswerk ein, denn Sein Erlösungswerk ist was?
Vollständig in Bezug auf die Vorsorge.
Um drei Uhr stirbt Jesus also, aber es gab eine Zeitspanne, in der Vorbereitungen getroffen werden mußten, bevor das Passahlamm verzehrt wurde. Seht, das Passahlamm starb um drei Uhr nachmittags, aber dann bereitete die Familie das Passahlamm zu, um es am Abend zu Beginn des "Festes der ungesäuerten Brote" zu verzehren. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Jesus starb also um 3 Uhr nachmittags. Gab es mehrere Dinge, die geschehen mußten, bevor Jesus ins Grab gelegt wurde? Ich habe hier eine Liste davon.
Mußte
Sein Körper zunächst für die Bestattung vorbereitet werden? Ja, Er
mußte eingewickelt werden.
Mußte Josef von Arimathäa darum
bitten, daß Sein Leichnam begraben wird? Sicherlich.
Mußte Er
vom Kreuz abgenommen werden?
Mußten sie Seinen Körper reinigen,
- Ihn in Leinen wickeln,
- Ihn zum Grab bringen,
- Ihn
dann begraben,
- und den Stein vor die Gruft rollen?
Das hätte doch eine Menge Zeit in Anspruch genommen, oder? Hatten sie ein Gefühl der Dringlichkeit, Jesus vor Beginn des Sabbats zu begraben? Ja, sie beendeten das Begräbnis wahrscheinlich gerade noch rechtzeitig, kurz vor Beginn des Sabbats.
Werfen wir nun einen Blick auf die Abfolge der Tage, die wir hier haben. Lukas 23:54-56, das haben wir schon gelesen, lesen wir es noch einmal:
"Und es war der Rüsttag, und der Sabbat brach an. Es folgten aber die Weiber nach, die mit ihm gekommen waren aus Galiläa, und beschauten das Grab und wie sein Leib gelegt ward. Sie kehrten aber um und bereiteten Spezerei und Salben. Und den Sabbat über waren sie still nach dem Gesetz."
Was taten also die Frauen, und natürlich taten es alle Juden, nicht wahr? Alle Juden ruhten sich aus. Ich möchte Euch etwas fragen: Was glaubt Ihr, wie dieser Tag der Ruhe für die Jünger, war? Oh, es war ein Tag der Freude und des Frohsinns und des Glücks, sie feierten ein Fest, richtig? Nein. Was für eine Art von Ruhe war das? Ich würde sagen, es war eine rastlose Ruhe, oder? Sie waren traurig, sie weinten, sie hatten ihren besten Freund verloren. Was meint Ihr, wenn sie die Bedeutung des Passahfestes verstanden hätten, das makellose Leben Jesu, den Tod des Lammes, das ist der Tod Jesu, wenn sie verstanden hätten, was das bedeutet, wie wäre dieser Tag gewesen? "Wow", hätten sie gesagt, "Jesus hat mit Seinem Leben, ein vollkommenes Gewand der Gerechtigkeit gewoben, das unbefleckte Lamm, und Er ist gestorben, um für die Sünden der Welt zu bezahlen. Laßt uns diesen Sabbattag feiern!" Es wäre wie bei der Schöpfung gewesen, Adam und Eva und Gott hatten das Werk der Schöpfung gefeiert. Aber leider war dies ein trauriger Tag, nicht weil Gott wollte, daß es ein trauriger Tag ist, sondern weil sie die hebräischen Feste nicht verstanden.
Seht nun diesen Kommentar von Ellen White, den ich bereits gelesen habe,
"Der Vater und der Sohn ruhten nach ihrem Schöpfungswerk. So wurden der Himmel und die Erde vollendet und ihr ganzes Heer. Und am siebten Tag beendete Gott Sein Werk, das Er gemacht hatte. . . . Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn, weil Er an ihm geruht hatte" Der Tod Christi sollte genau zu der Zeit stattfinden, in der er geschah. Es war Gottes Plan, daß das Werk, zu dem Christus sich verpflichtet hatte, an einem Freitag vollendet werden sollte, und daß Er am Sabbat im Grab ruhen sollte, so wie der Vater und der Sohn nach Vollendung ihres Schöpfungswerkes geruht hatten. Die Stunde der scheinbaren Niederlage Christi war die Stunde Seines Sieges. Der große Plan, der ausgearbeitet worden war, bevor die Grundsteine der Erde gelegt wurden, wurde erfolgreich ausgeführt."
Wo wären die Jünger gewesen, wenn sie das Fest verstanden hätten, wenn sie das Passahfest, die ungesäuerten Brote und die Erstlingsfrüchte verstanden hätten? Sie wären vor Sonnenaufgang am Grab Jesu gewesen und hätten gewartet, sie hätten gesagt:
"Er ist gestorben und hat das Gewand der Gerechtigkeit gewoben, die Schuld der Sünde bezahlt, Er hat Sich im Grab von Seinem Erlösungswerk ausgeruht, und jetzt wird Er am ersten Tag der Woche auferstehen."
Aber sie sahen es nicht, weil sie diese großartigen Prophezeiungen nicht verstanden.
Und dann ist Jesus natürlich am ersten Tag der Woche auferstanden. Diejenigen, die glauben, daß Jesus am Mittwoch gekreuzigt wurde und am Sabbat auferstanden ist, haben eine gute Motivation. Die Motivation besteht darin, den Gedanken an eine Auferstehung am Sonntag loszuwerden, um den Sonntagshaltern diesen Trumpf aus der Hand zu nehmen. Aber wir müssen sehr vorsichtig sein mit der Art der Argumente, die wir verwenden. Wir können den Sonntag als Auferstehungstag nicht loswerden, indem wir die falschen Argumente verwenden. Tatsache ist, daß die Bibel klar sagt, daß Jesus am Sonntag, dem ersten Tag der Woche, auferstanden ist. Und natürlich benutzen Christen das, um zu sagen, daß Jesus am Sonntag auferstanden ist, weil Er wollte, daß wir wissen, daß dies der neue Tag der Anbetung ist. Ist das nicht das Argument, das sie verwenden? Er ist am Sonntag auferstanden, weil Er möchte, daß jeder weiß, daß wir von nun an den Sonntag zu Ehren der Auferstehung Jesu einhalten sollen. So argumentiert Papst Johannes Paul II. in seinem Hirtenbrief "Dies Domini".
Er führt eine lange Liste von Dingen an, die am Sonntag geschehen sind, unter anderem, daß Jesus am Sonntag auferstanden ist, daß Er am Sonntag mit zwei Seiner Jünger nach Emmaus gegangen ist, daß Er Seinen Jüngern am Sonntagabend erschienen ist, daß Er ihnen am darauffolgenden Sonntag erneut erschienen ist, daß der Heilige Geist am Sonntag ausgegossen wurde, daß die erste Verkündigung des Evangeliums am Pfingsttag stattfand, der übrigens ein Sonntag war, und daß die ersten Taufen am Sonntag stattfanden. Er macht also diese lange Liste und sagt: "Wißt Ihr, der Sonntag war so wichtig und so bedeutsam." Aber was er nicht erkennt, oder vielleicht erkennt er es doch und gibt es nicht preis, ist die Tatsache, daß der wichtige Tag nicht der Sonntag war. Es war der Tag vor dem Sonntag. Wenn Jesus am Sabbat im Grab ruhen mußte, wie Er es bei der Schöpfung tat, wann würde Er dann auferstehen? Am Sonntag. Aber es geht nicht darum, daß der Sonntag wichtig ist. Es geht darum, daß er am Tag vor dem Sonntag ruhen mußte, das ist wichtig. Könnt Ihr mir folgen?
Man muß also nicht den Sonntag abschaffen, indem man eine Auferstehung am Sabbat erfindet. Nein. Er ist am Sonntag auferstanden, einfach weil Er am heiligen Sabbat im Grab ruhen mußte. Und ist es nicht interessant für diejenigen, die römisch-katholisch waren, daß die Leute über Palmsonntag und Aschermittwoch und Gründonnerstag und Karfreitag und Auferstehungssonntag reden, und was sagen sie über den Sabbat? Nichts! Er verschwindet in der Karwoche, weil der Teufel will, daß der Sabbat verschwindet.
Die Christen verwenden sehr fragwürdige Argumente, um die Auferstehung am Sonntag zu verteidigen, eines davon ist ein psychologisches Argument. Sie sagen:
"Hört mal, Ihr Siebenten-Tags-Adventisten haltet den Sabbat, das ist der Tag, an dem die Apostel alle traurig waren, weil Jesus tot war, aber wir Christen halten den Freudentag, es ist der Tag, an dem Jesus von den Toten auferstanden ist. Wenn Ihr also einen Tag feiern wollt, an dem alle traurig waren, dann ist das in Ordnung. Aber wir feiern den Tag, an dem alle glücklich waren."
Das klingt alles so schön, bis auf zwei Dinge:
Erstens, es war nicht die Absicht Jesu, daß dieser Sabbat ein trauriger Tag sein sollte.
Hätten sie die Feste, die wir studieren, verstanden, wäre das ein Tag der glorreichen Erwartung gewesen. Sie hätten gesagt: "Großartig! Der Meister ist gestorben, Er wird wieder leben, Halleluja! Laßt uns feiern, laßt uns an diesem Sabbat eine schöne Zeit miteinander verbringen." Wäre das nicht die Art und Weise gewesen, wie sie den Sabbat gehalten hätten? Auf jeden Fall! Sie hätten auf Jesus gewartet, als Er auferstanden ist. Aber noch vernichtender für dieses seelisch bedingte Argument - und wir müssen mit solchen Argumenten, die nicht biblisch sind, vorsichtig sein - ist die Tatsache, daß
zweitens, die Jünger am Abend der Auferstehung nicht einmal glaubten, daß Jesus auferstanden ist.
Wie konnte also der Sonntag ein wirklich glücklicher Tag sein, an dem sie die Auferstehung Jesu feierten, wenn sie am Sonntagabend nicht einmal glaubten, daß Er auferstanden war? Wißt Ihr, wir müssen vorsichtig sein, wenn wir nicht-biblische Argumente verwenden.
Jetzt fragt Ihr Euch wahrscheinlich: "Aber Pastor Bohr, warte mal, Du hast doch die Frage nicht beantwortet, warum das Manna nicht verdorben ist."
Nun, jetzt sind wir in unserem Studium an einem Punkt angelangt, an dem wir verstehen können, warum das Manna am Sabbat nicht verdorben ist. Johannes 6:51, Wißt Ihr, das Manna war eine glorreiche messianische Prophezeiung. Die Geschichte mit dem Manna in 2. Mose 16 war nicht nur dazu gedacht, zu sagen: "Nun, sie durften am Sabbat kein Manna aufheben, also müssen wir den Sabbat halten." ohne den Grund dafür zu kennen.
Der Grund dafür ist messianisch, der Grund dafür ist christuszentriert, und das ist es, nun ja, was ich mein ganzes Leben lang nicht verstanden habe, was das Manna betrifft. Ich habe einfach gesagt: "Nun, wir sollen den Sabbat halten, weil am Sabbat kein Manna gefallen ist." Aber es gibt einen Grund, der auf Christus zurückzuführen ist. Schauen wir uns nun Johannes 6:51 an, was das Manna ganz genau bedeutet. Jesus spricht hier und Er sagt:
"Ich bin das lebendige Brot, vom Himmel gekommen. Wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, daß Ich geben werde, ..."
Wofür steht das Brot? Das Manna steht für Sein "Fleisch",
"... ist Mein Fleisch, welches Ich geben werde für das Leben der Welt.…"
Hier ist nun meine Frage: Was wäre mit einem normalen Körper einer Person passiert, die am Freitagnachmittag um 15 Uhr gestorben wäre? Was wäre geschehen? Der Körper hätte kurz nach dem Tod, sehr kurz nach dem Tod, mit dem Verwesungsprozess begonnen, der schließlich dazu führen würde, daß er Würmer hervorbringt und stinkt, richtig?
Was geschah mit dem Körper von Jesus? Der Körper Jesu hat durch ein übernatürliches Wunder (das Manna stellt das Fleisch Jesu dar), die Verwesung nicht erfahren, weil Er das Manna war. Stimmt Ihr mir zu? Schauen wir uns Psalm 16:8-10 an, jetzt wissen wir, warum das Fest der ungesäuerten Brote am Sabbat gefeiert wird, nicht wahr? Am Sabbat der Passionswoche. Warum fiel das "Fest der ungesäuerten Brote" auf den Sabbat der Passionswoche? Weil der Leichnam Jesu im Grab ruhte und keinen "Sauerteig" enthielt und deshalb was nicht tat? Er hat sich nicht zersetzt. Lesen wir nun Psalm 16, aus dem die messianische Prophezeiung stammt.
"Ich habe den HERRN allezeit vor Augen; denn Er ist mir zur Rechten, so werde ich fest bleiben. Darum freut sich mein Herz, ..."
Das ist Jesus, der prophetisch spricht, tausend Jahre bevor Er überhaupt geboren wurde,
"... Darum freut sich Mein Herz, und meine Ehre ist fröhlich; auch Mein Fleisch ..."
Mein was? Dasselbe Wort wie in Johannes 6.
"... auch Mein Fleisch wird sicher ruhen, ..."
Was sollte mit dem Fleisch geschehen? Es sollte ruhen, es wird in der Hoffnung ruhen. Und dann heißt es:
"... denn Du wirst Meine Seele nicht ..."
Hier gefällt mir die NIV besser, die NIV (Neue Internationale Bibel Version) sagt:
"Denn Du wirst Mich nicht dem Totenreich überlassen."
Denn die Seele ist die Person, nicht wahr?
"... Denn Du wirst Mich nicht im Scheol lassen, ..."
In der NIV heißt es:
"dem Grab"
"das Grab" ist also eine bessere Übersetzung.
"... Denn Du wirst Mich nicht dem Grab überlassen und nicht zulassen, daß Dein Heiliger ..."
Was würde nicht mit Ihm geschehen?
"... daß Dein Heiliger verwese. "
Versteht Ihr, worum es geht?
Ihr sagt nun vielleicht: "Nun, das ist Psalm 16:8-10, das ist das Alte Testament."
Ja, aber höret zu, dies ist genau der Abschnitt, den Petrus am Pfingsttag verwendete, um über die Ruhe Jesu im Grab und Seine Auferstehung von den Toten zu sprechen. Schauen wir uns nun Apostelgeschichte Kapitel 2 an. In Apostelgeschichte 2:25-27 werdet Ihr sehen, daß Petrus Psalm 16 als eine messianische Prophezeiung anwendet, mit anderen Worten, er weist auf Jesus hin. Das ist die Predigt von Petrus am Pfingsttag. Es heißt dort wie folgt:
"Denn David spricht von Ihm: ..."
Über wen wurde dieser Psalm also geschrieben? Geht es in diesem Psalm um David? Nein. Er spricht über den Messias.
"... Denn David spricht von Ihm: "Ich habe den HERRN allezeit vorgesetzt vor Mein Angesicht; denn Er ist an Meiner Rechten, auf daß Ich nicht bewegt werde. Darum ist Mein Herz fröhlich, und Meine Zunge freut sich; denn auch Mein Fleisch wird ruhen in der Hoffnung. Denn Du wirst Meine Seele nicht im Grab lassen, ..."
Oder:
"Denn Du wirst Mich nicht im Grab lassen,"
Wie die NIV sagt:
"... auch nicht zulassen, daß Dein Heiliger die Verwesung sehe."
Welche Stelle zitiert Petrus am Pfingsttag? Er zitiert Psalm 16 und sagt, daß dieser Psalm zu Jesus gehört.
Warum wurde der Leib Jesu am Sabbat nicht verdorben? Weil Jesus keinen "Sauerteig der Sünde" in sich hatte und weil Er das war, was das Manna darstellte. Das Manna stellte Sein Fleisch dar, und so wie das Manna am Sabbat nicht verdarb, verdarb das Fleisch Jesu am Sabbat auch nicht.
Was ist also der Grund für das Halten des Sabbats in der Erlösung? Er soll an die Tatsache erinnern, daß Jesus im Grab von Seinen Erlösungswerken ruhte und Sein Leib keine Verwesung erfuhr. Damit Ihr Euch nicht fragt, ob dies die Anwendung ist, die Petrus gibt, sehen wir uns Vers 29 an. Hier wird Petrus die Bedeutung dieses Abschnitts erklären.
"Männer und Brüder, laßt mich frei von dem Patriarchen David sprechen, daß er tot und begraben ist, und sein Grab ist bei uns bis auf den heutigen Tag ..."
Mit anderen Worten: Dieser Psalm kann sich nicht auf David beziehen, denn David ist nicht auferstanden, er liegt im Grab.
"... Da er nun ein Prophet war und wußte, daß ihm Gott verheißen hatte mit einem Eid, daß die Frucht seiner Lenden sollte auf seinem Stuhl sitzen, hat Er es zuvor gesehen und geredet von der Auferstehung Christi, daß Seine Seele nicht dem Tode gelassen wurde ..."
Oder im Grab.
"... und Sein Fleisch die Verwesung nicht gesehen hat. Diesen Jesus hat Gott auferweckt; des sind wir alle Zeugen. Nun Er durch die Rechte Gottes erhöht ist und empfangen hat die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater, hat Er ausgegossen dies, das Ihr seht und hört. ..."
Versteht Ihr also den Zusammenhang der Manna-Geschichte mit dem "Fest der ungesäuerten Brote"? Dies folgt nun der Reihenfolge der hebräischen Feste.
Das Passahfest:
Zwischen den beiden Abenden liegt der Tod Jesu.
Ungesäuerte Brote:
Das Begräbnis Jesu, Seine Ruhe im Grab, Sein Körper sieht keine Verwesung, und dann
Die Erstlingsfrüchte:
Das ist die Auferstehung Jesu, und Sein Körper ist genauso frisch wie am Freitag, als Er durch ein Wunder Gottes starb.
Stimmt Ihr mir zu?
Nun gibt es noch ein weiteres Ausmaß des Sabbats, auf den ich eingehen muß. Es liegt außerhalb des zeitlichen Rahmens des "Festes der ungesäuerten Brote", aber ich habe beschlossen, sie trotzdem in dieses Studium aufzunehmen. Wißt Ihr, der Sabbat hat eine doppelte Funktion. Zunächst einmal, worauf weist er hin? Er verweist auf die Schöpfung, ganz klar auf das vierte Gebot, auf die Zeit vor der Sünde, bevor es Schattenbilder und Erfüllung und bevor es Juden gab, die ursprüngliche Absicht des Sabbats ist es, uns an die Schöpfung zu erinnern. Aber weil wir in Sünde gefallen sind, müssen wir Wiederherstellung erfahren. Sagt nicht der Apostel Paulus in 2. Korinther 5:17, daß diejenigen, die in Christus sind, eine neue Schöpfung sind, daß das Alte vergangen ist und alles neu gemacht wurde? Ja. Die Erlösung ist eine neue Schöpfung. Was würdet Ihr also als Zeichen der neuen Schöpfung erwarten? Wir würden erwarten, daß es der Sabbat ist, weil es eine neue Schöpfung ist, oder? Es gibt nicht den Sabbat als Zeichen der Schöpfung und dann einen anderen Tag als Zeichen der Erlösung. Er ruhte bei der Schöpfung am Sabbat, und Er ruhte bei der Erlösung am Sabbat.
Aber der Sabbat hat auch ein prophetisches Ausmaß, eine zukünftige Bedeutung, er weist auf die Zeit hin, in der Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird, und dann werden wir drei Gründe haben, den Sabbat zu halten:
1. weil Gott den Himmel und die Erde ursprünglich geschaffen hat,
2. weil Jesus am sechsten Tag Sein Erlösungswerk vollendet hat,
und am siebten Tag ruhte Er, und wir ruhen, um dem zu gedenken,
3. und schließlich, weil Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde machen wird, und wir werden den Sabbat halten, um der Schöpfung des neuen Himmels und der neuen Erde zu gedenken.
Schöpfung, Erlösung und Erholung.
Nun fragt Ihr Euch vielleicht: "Wo steht das in der Bibel?" Es steht in Jesaja 66:22+23.
"Denn gleichwie der neue Himmel und die neue Erde, die Ich mache, vor Mir stehen, spricht der HERR, also soll auch Euer Same und Name stehen. Und alles Fleisch wird einen Neumond nach dem anderen…"
Die Hüter der Feste verbeißen sich so in den Begriff: "von einem Neumond zum anderen". Im Grunde genommen markiert der "Neumond" den Monatsanfang. Es ist die Mondsichel, die den Beginn der Monate des religiösen Jahres markiert, also könnte man es mit "Monat" übersetzen. Im Spanischen heißt es sogar "de mes en mes" (von Monat zu Monat). Übrigens, warum werden wir jeden Monat vor dem Herrn anbeten? Das Buch der Offenbarung sagt es uns. Das liegt daran, daß es einen Baum gibt, der jeden Monat seine Früchte trägt. Das steht in Offenbarung 22:2. Seht die Bibel erklärt sich selbst, das ist der Grund für die monatliche Reise. Aber es wird auch eine wöchentliche Feier geben. Seht, so heißt es hier:
"... Und alles Fleisch wird einen Neumond ..."
Das ist ein Monat.
"... nach dem anderen und einen ..."
Sonntag nach dem anderen, .... ich habe das gesagt um sicher zu gehen, daß Ihr mir noch folgt. Nein, wie heißt es richtig?
"... und einen Sabbat nach dem anderen kommen, ..."
"Alle Juden sollen kommen und vor mir anbeten, spricht der Herr."
Das ist nicht, was dort steht. Es heißt nicht, daß alle Juden werden kommen werden, um vor Ihm anzubeten. Es heißt:
"... alles Fleisch ..."
Wenn Ihr also Fleisch habt, werdet Ihr dabei sein,
"... wird kommen vor Mir um anzubeten, spricht der HERR."
Nun sagen manche Leute:
"Moment mal, Pastor, auf der neu geschaffenen Erde wird es keine Monate, 24-Stunden-Tage und Jahre geben. Sagt uns die Bibel nicht, daß es keine Sonne und keinen Mond mehr geben wird? Wie kann man Tage ohne Sonne haben? Und wie kann man Monate ohne den Mond haben?"
In der Tat sagt Johannes Paul II. in demselben Dokument "Dies Domini", daß wir, wenn alles wiederhergestellt ist, in einem ewigen Sonntag leben werden, so sagt er es in Dies Domini. Und natürlich schlucken die Mitglieder seiner Kirche, nun ja, das mit Haut und Haaren und allem drum und dran. Sie schlucken es, weil sie ihren Führern vertrauen. Sie sagen:
"Nun, ja, unsere Leiter sollen die Bibel für uns auslegen."
Nein, nein, nein, nein! Ihr kommt nicht in den Himmel, wenn Ihr Euch an das Gewand Eures Priesters oder an den Kragen Eures Pastors hängt. Ihr müßt selber die Bibel kennen. Ihr müßt selber dem Willen Gottes gehorsam sein. Die Erlösung ist persönlich. Das Heil kommt nicht von den Kirchen. Es geschieht durch Einzelpersonen innerhalb dieser Kirchen.
Was soll man also mit Offenbarung 21:23 anfangen? Sie scheint zu sagen, daß es weder Sonne noch Mond geben wird. Wie kann man dann Tage und Monate haben? Nun, das Problem ist, daß die Leute nicht genau lesen. Was steht denn in Offenbarung 21:23? Es heißt dort:
"Und die Stadt ..."
Nicht die ganze Erde.
"... bedarf keiner Sonne noch des Mondes, ..."
Steht dort, daß es in der Stadt weder Sonne noch Mond geben wird? Nein! Es heißt:
"... Und die Stadt ..."
Seht, es ist eingeschränkt
"... bedarf keiner Sonne noch des Mondes, daß sie scheinen; ..."
Warum braucht die Stadt weder die Sonne noch den Mond? Es heißt:
"... denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm."
Ich möchte Euch ein Beispiel geben. Hier in Fresno, Californien ist es im Sommer, im Juli, sehr heiß. Die Sonne knallt auf uns herab, es werden manchmal 40 bis 45 Grad. Stellt Euch vor, Pastor Bohr geht die Straße hinunter, es ist Mittag, die Sonne scheint sehr hell und er hat eine eingeschaltete Taschenlampe in der Hand und er leuchtet damit auf den Boden. Die Leute würden sagen, er gehört in die Klapsmühle.
Nun möchte ich Euch etwas fragen: Kann man den Strahl der Taschenlampe sehen? Nein. Aber leuchtet die Taschenlampe? Ja, sie leuchtet. Warum kann man den Strahl der Taschenlampe nicht sehen? Weil das Licht der Sonne so groß ist, daß es so ist, als ob das Licht der Taschenlampe nicht an wäre. Aber das Licht der Taschenlampe ist an.
Das Jesaja 24:23 sagt uns, was mit der Sonne und dem Mond geschehen wird und wenn Ihr die Verse 21 und 22 lest, beschreiben sie die Zeremonie des Sündenbocks und berichten, daß nach vielen Tagen der Teufel und seine Engel und die Bösen wieder heimgesucht werden. Die Verse 21 bis 23 sind eigentlich eine Erweiterung des Millenniums der Offenbarung Kapitel 20. Wir haben nicht die Zeit, darauf einzugehen. Aber schauen wir uns an, was in Jesaja 24:23 steht, nachdem die Sünde ausgerottet ist:
"Da wird der Mond erröten und die Sonne ..."
Was wird sie?
"... die Sonne schamrot werden; ..."
Es wird also keine Sonne und keinen Mond mehr geben, richtig? Nein, nein, das ist natürlich eine bildliche Sprache, denn wir wissen, daß Sonne und Mond keine Menschen sind, aber was es bedeutet, ist, daß der Mond in "erröten" wird und die Sonne "schamrot" werden. Und warum?
"... denn der Herr der Heerscharen herrscht dann als König auf dem Berg Zion und in Jerusalem, und vor Seinen Ältesten ist Herrlichkeit."
Nun möchte ich Euch eine Frage stellen. Wie viele Tage, wird Jesus brauchen, um einen neuen Himmel und eine neue Erde zu schaffen? Wißt Ihr, ich dachte immer, Jesus würde einfach sagen: "Es werde alles neu", und plötzlich ist alles, was im ersten Buch Mose stand, da, in einem Augenblick. Aber im Lichte der biblischen Beweise glaube ich das nicht mehr. Ich glaube, daß Gott diese Welt in sechs Tagen neu erschaffen wird.
Und Ihr fragt Euch nun vielleicht: "Auf welcher Grundlage tust Du das, warum glaubst Du das?"
Die Grundlage ist sehr einfach. Gemäß Jesaja 66 werden wir den Sabbat halten, weil Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird, und man kann keinen siebten Tag haben, wenn man die ersten sechs nicht hat. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?
Und hier ist das Wunderbare daran. Am Anfang, als Gott, als Jesus alles erschaffen hat, denn Jesus war das tätige "Werkzeug" in der Schöpfung, haben Adam und Eva nicht gesehen, wie Er etwas erschaffen hat. Waren sie dabei, als Jesus das Licht erschuf? Nein. Als Er das Firmament schuf? Nein. Als er die Pflanzenwelt erschaffen hat? Nein. Als Er die Sonne, den Mond und die Sterne auf ihre Bahnen setzte? Nein. Als Er die Vögel ins Leben rief? Sie waren immer noch nicht da. Die Fische? Sie waren nicht da. Die Tiere? Nein. Hat Adam seine eigene Schöpfung gesehen? Nein! Und das ist interessant: Als Gott Eva schuf, ließ Er Adam schlafen. Hatten sie einen Beweis dafür, daß Gott ihr Schöpfer war? Hatten sie Beweise? Sie waren von vielen Beweisen umgeben, aber hatten sie auch Beweise? Nein. Wie konnten sie sicher sein, daß Gott ihr Schöpfer war? Nicht durch das Sehen, sondern durch den Glauben. Gott sagte zu ihnen: "Ich bin der Schöpfer", und sie glaubten es, aber nicht weil sie es gesehen hatten. Doch wenn Jesus einen neuen Himmel und eine neue Erde erschaffen wird, wird das Volk Gottes Zuschauerplätze in der ersten Reihe haben. Wir werden alle am Leben sein. Stellt Euch mal vor, dort zu sein!
und Jesus sagt: "Es werde Licht!"
Ja, denn der Planet wird während der tausend Jahre in Dunkelheit sein. "Es werde Licht!"
"Es werde das Firmament!"
Wißt Ihr, der Sauerstoff, den wir atmen.
Und dann sagt Er: "Die Erde soll alle möglichen Pflanzen hervorbringen!"
Denn unter der vierten Plage war alles vertrocknet, die Sonne hatte alles verbrannt. Jetzt entsteht ein wunderschöner botanischer Garten.
Dann sagt Er: "Die Sonne, der Mond und die Sterne sollen ihre Plätze einnehmen!"
Denn sie wurden durch die Stimme Gottes von ihren Plätzen vertrieben. "Erfahrungen und Gesichte", Seite 31 und Matthäus 24:29+30. *(1)
Und dann wird Jesus sagen: "Der Himmel soll Vögel haben und das Wasser Fische."
Dann wird Er die Tiere auf dem Lande erschaffen und danach Sein Volk versammeln und zu ihnen sagen:
"Nun habt Ihr es gesehen, jetzt wandelt Ihr nicht mehr nur im Glauben, sondern im Schauen." *(2)
Und dann wird Er am Abend des sechsten Tages fragen: "Was meint Ihr?" Und dann wird Jesus sagen:
"Mein geliebtes Volk, laßt uns morgen frei nehmen, um die wunderbaren Dinge zu betrachten, die Ich für Euch geschaffen habe."
Welch ein Segen der Sabbat doch ist!
Stephen Bohr - Der Hebräische, religiöse Kalender - (08) "Die ungesäuerten Brote"
(09) Das Fest der Erstlingsfrüchte
Ich möchte mit Johannes 12:20-24 beginnen. Im Grunde genommen findet dieses Ereignis fast an dem Punkt statt, an dem Jesus in den Garten Gethsemane gehen wird, nur einige wenige Tage vorher. Und ein paar Griechen kamen und wollten eine Unterredung mit Jesus und sie sagten: "Wir möchten Jesus sehen." Und so geht Andreas zu Jesus und sagt: "Da sind ein paar Griechen, die mit Dir reden wollen." Es scheint, als wollten sie, daß Jesus nach Griechenland geht und dort predigt, und die Verse, die ich jetzt lesen werde, beschreiben diese Begegnung von Andreas mit Jesus und den Griechen, die ein Gespräch mit Jesus wollten. Wir lesen in Vers 20:
"Es waren aber etliche Griechen unter denen, die hinaufkamen, um am Fest anzubeten. ..."
Dies ist natürlich das Passahfest, das Fest der ungesäuerten Brote und der Erstlingsfrüchte.
"... Diese gingen zu Philippus, der aus Bethsaida in Galiläa war, baten ihn und sprachen: »Herr, wir möchten Jesus gern sehen!« Philippus kommt und sagt es dem Andreas, Andreas und Philippus aber sagen es Jesus...."
Und Jesus scheint eine Bemerkung zu machen, die fehl am Platz ist, sie scheint nicht zu der Bitte zu passen. Vers 23:
"... Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, daß des Menschen Sohn verherrlicht werde!..."
Mit anderen Worten: "Die Zeit ist nicht für Mich gekommen, nach Griechenland zu gehen und das Evangelium zu predigen, die Zeit ist für den Menschensohn gekommen, verherrlicht zu werden."
Anders ausdrückt: "Die Zeit ist gekommen, daß Ich das Fest erfülle, daß Ich sterbe, begraben werde und auferstehe." Und dann sagte Er folgendes:
"... Wahrlich, wahrlich, Ich sage Euch, wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so bringt es viel Frucht."
Der einzigartige Same ist hier also niemand anderes als wer? Jesus Christus, der in die Erde fällt, bildlich gesprochen, denn Er war eigentlich in einer Höhle über der Erde untergebracht. Aber Jesus stirbt, und wenn Er stirbt, ist das Ergebnis nicht nur ein kleiner Same, der aufsprießt, sondern eine Pflanze, die viele Früchte hervorbringt.
Wir haben hier also den Gedanken der Erstlingsfrüchte und der letzten Früchte. Die Erstlingsfrucht ist die kleine Probe und die Endfrucht ist die gesamte Ernte, die als Ergebnis des einzelnen Samens entsteht, der begraben wird, stirbt und zu neuem Leben aufkeimt.
Und Ihr wißt ja, wenn ein Same gepflanzt wird, dann stirbt der Same, nicht wahr? Aber dann keimt neues Leben auf. Wir haben hier also ein Sinnbild für den Tod von Jesus und die Auferstehung von Jesus. Mit anderen Worten: Weil Jesus, der einzigartige Same, gestorben und auferstanden ist, wird es eine Vielzahl von Einzelpersonen geben, die als Ergebnis Seines Werkes, das Er vollbracht hat, Früchte tragen.
Werfen wir nun einen Blick auf die zeitliche Abfolge der ersten drei Feste.
Wir haben festgestellt, daß Jesus am 14. Nisan, dem sechsten Tag der Woche, gestorben ist. Er ruhte im Grab am 15. Nisan, dem Siebenten-Tags-Sabbat, dem "Fest der ungesäuerten Brote". Und dann ist Er am ersten Tag der Woche, am 16. Nisan, auferstanden, als die "Erstlingsfrüchte" dem Herrn dargebracht wurden.
Deshalb wollen wir jetzt das "Fest der Erstlingsfrüchte" studieren.
Wir haben uns bereits das "Passahfest" angesehen, wir haben uns auch das "Fest der ungesäuerten Brote" betrachtet, und nun wollen wir einen Blick auf das "Fest der Erstlingsfrüchte" werfen.
Und wir wollen zunächst eine Aussage lesen, die wir in "Patriarchen und Propheten" finden, die Erstlingsfrüchte sind Früchte im Sinne der Gerstenernte, zu Passah war es die Gerstenernte. Und so macht Ellen White diesen Kommentar in "Patriarchen und Propheten" auf Seite 520.
"Die Gerste war das frühste Getreide in Palästina, und zu Beginn des Festes begann sie zu reifen. Eine Garbe dieses Getreides wurde vom Priester vor dem Altar Gottes geschwenkt, ..."
Von wem wurde sie geschwenkt? Von dem Priester. Und wo? Im Heiligtum, richtig? Im Vorhof des Heiligtums vor dem Altar Gottes.
"... als Zeichen der Anerkennung, daß alles Gottes war. Erst nach dieser Zeremonie sollte die Ernte eingebracht werden."
Nun, Alfred Edersheim, ein Jude, der zum christlichen Glauben übergetreten ist, hat mehrere Bücher geschrieben. Das berühmteste ist "The Life and Times of Jesus the Messiah", (dt.: Das Leben und die Zeiten von Jesus, dem Messias). Er schrieb auch ein großes Werk mit dem Titel "The Temple" (dt.: Der Tempel). Und die Informationen, die ich mit Euch teilen werde, habe ich aus diesen Schriften von ihm, sowie aus dem jüdischen Talmud über die Art und Weise, wie das "Fest der Erstlingsfrüchte" gefeiert wurde, zusammengetragen. Gehen wir also die verschiedenen Einzelheiten durch. Übrigens das erste Buch ist ein riesiger, riesiger Band, und es gibt ihn auch in zwei Bänden, aber er enthält so viel wertvolles Material, denn das ist ein Gelehrter, der Jude war und dann zum Christentum übergetreten ist, er hat also eine Menge sehr interessanter jüdischer Hintergründe, die helfen, die Evangelien, das Neue Testament zu verstehen.
Gehen wir also die ausführliche Beschreibung durch, wie das "Fest der Erstlingsfrüchte" stattfand.
Erstens durfte keiner der Israeliten neues Getreide essen, bis die Garbe vor dem Herrn geschwenkt wurde.
So wurden also mehrere Ähren zu einer Garbe zusammengefaßt.
Es war nicht nur ein Halm, sondern mehrere Halme, die zu einer Garbe zusammengefügt wurden.
Wir wissen, daß die Garbe auf einem Feld in der Nähe von Jerusalem geschnitten wurde.
Und ab und zu wurde sie auch etwas weiter weg von Jerusalem geerntet.
Wir wissen auch, dass jeder Jude die Möglichkeit haben wollte, die Halme für die Garbe auf seinem Feld schneiden zu lassen.
Wir wissen auch, daß das Feld am Tag vor dem Sabbat, zur Zeit der Darbringung des Abendopfers, gekennzeichnet wurde.
An welchem Tag und zu welcher Uhrzeit wäre das? Wenn es vor dem Sabbat ist, dann wäre es am Freitag, um welche Uhrzeit? Um 3 Uhr nachmittags.
Die Frage ist also, was geschah am Freitag um 3 Uhr nachmittags? Nun, zu diesem Zeitpunkt starb Jesus, und zu diesem Zeitpunkt wurden die Halme, die zur Herstellung der Garbe geschnitten werden sollten, tatsächlich gekennzeichnet. Der Priester gekennzeichnete genau die Halme, die er für die Garbe verwenden würde, und sorgte dafür, daß der Ort sorgfältig bewacht wurde. Kein Tier und kein Mensch durfte das Feld betreten, bis die Zeit gekommen war, die Halme zu schneiden und die Garbe zu bilden.
Der Priester würde dann genau messen, wie lange er brauchen würde, um vom Feld zum Tempel zu gelangen.
Denn er mußte die Garbe im Tempel schwenken, nicht wahr? Und ich bin mir sicher, daß Ihr hier ein sehr interessantes Bild erkennen könnt.
Jeder einzelne Israelit, wie wir wissen, schwenkt seine eigene Garbe vor dem Herrn.
Aber der Priester opferte eine Garbe am Eingang der Stiftshütte, direkt am Opferaltar.
Am Tag nach dem Sabbat ging der Priester auf das Feld und schnitt die Halme ab.
Er formte die Garbe und brachte sie in den Vorhof des Tempels, wo er sie vor dem Herrn am Eingang des Zeltes schwenkte, d.h. am Eingang des Zeltes, wo sich der Opferaltar befand.
Das Schwenken der Garbe fand um 9 Uhr morgens statt, genau zur Stunde des Morgenopfers.
Wir wissen das, weil der Heilige Geist, wir haben das schon studiert, um 9 Uhr morgens ausgegossen wurde, wie es in Apostelgeschichte 2:15 heißt. Es war die dritte Stunde, die dritte Stunde ist 9 Uhr morgens. Das ist im Grunde die Art und Weise, wie die Zeremonie der Webegarbe ablief.
Nun gab und gibt es unter den Gelehrten eine Debatte darüber, wann die Webegarbe vor dem Herrn geschwenkt wurde. Der Text in 3. Mose, der von den Erstlingsfrüchten spricht, sagt uns, daß sie am Tag nach dem Sabbat geschwenkt wurde.
Die große Frage ist also, war es nach dem "zeremoniellen Sabbat der ungesäuerten Brote" (denn das war ein zeremonieller Sabbat) oder bezog es sich auf den Siebenten-Tags-Sabbat?
Und die Antwort macht keinen Unterschied, denn wenn es um Christus geht, fielen der zeremonielle Sabbat und der geistliche Sabbat auf denselben Tag. Ob es also ein zeremonieller Sabbat war oder ein Siebenten-Tags-Sabbat, ist unerheblich, denn dieser Sabbat war ein hoher Tag, der zeremonielle Sabbat und der geistliche Sabbat fielen auf denselben Tag.
Wir wollen nun die Beschreibung der "Erstlingsfrüchte" in 3. Mose 23:9-12 lesen.
"Und der HERR redete zu Mose und sprach: »Sage den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn Ihr in das Land kommt, das Ich Euch geben werde, und seine Ernte einbringt, so sollt Ihr die Erstlingsgarbe von Eurer Ernte zum Priester bringen. Der soll die Garbe weben vor dem HERRN, zu Eurer..."
Das ist ein wichtiges Wort.
"... zu Eurer Begnadigung; am Tage nach dem Sabbat soll sie der Priester weben.«"
Und das mußte natürlich pünktlich erfüllt werden.
Der nächste Abschnitt, den ich hinzugefügt habe, paßt nicht ganz zu dem "Fest der Erstlingsfrüchte", aber der Grund, warum ich dies hinzugefügt habe, ist, daß das Wort "Erstgeborene" darin vorkommt. Der nächste Abschnitt ist also eigentlich ein Zusatz in Klammern, in dem es heißt "der Erstgeborene von den Toten".
"Der Erstgeborene von den Toten" bedeutet nicht, daß Jesus der Erste war, der auferstanden ist. Im biblischen Denken bezieht sich das Wort "Erstgeborene" nicht auf die leibliche Geburt, sondern auf den Status und die Stellung. Wenn die Bibel sagt, daß Jesus der "Erstgeborene" über die ganze Schöpfung ist, bedeutet das, daß Er überragend ist, daß Er über die Schöpfung herrscht. Es bedeutet nicht, daß Er der Erste war, der geboren wurde.
Und wißt Ihr, das könnt Ihr hier nachlesen. Wenn es zum Beispiel heißt, daß Jesus "der Erstgeborene von den Toten" ist, dann war Jesus nicht der erste, der auferstanden ist, oder? Nein! Er war nicht der Erste, der auferstanden ist. Aber ich möchte Euch etwas fragen: Bestimmt Seine Auferstehung die Auferstehung aller anderen? Auf jeden Fall! Seine Auferstehung ist überragend, deshalb wird Er "der Erstgeborene von den Toten" genannt. Und weil "Erstgeborene" wie "Erstlingsfrüchte" klingt, dachte ich mir, es wäre eine gute Idee, das hinzuzufügen.
Schauen wir uns nun an, wie sich dieses "Fest der Erstlingsfrüchte" erfüllt hat, all die Beschreibungen, die ich Euch mitgeteilt habe.
Als Jesus am Freitag um 3 Uhr starb, wurden die Gräber der "Erstlingsfrüchte" gekennzeichnet, das war die Kennzeichnung der Garbe. Wurden die Gräber derer, die mit Jesus auferstanden sind, "gekennzeichnet", als Jesus starb? Auf jeden Fall! Aber die "Erstlingsfrüchte" kamen nicht aus dem Grab, bis Jesus sie am Auferstehungsmorgen "einsammelte". Lesen wir Matthäus 27:51-53, wo es um den Tod Jesu geht.
"Und siehe, der Vorhang im Tempel riß entzwei von oben bis unten, und die Erde erbebte, und die Felsen spalteten sich. Und die Gräber öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf und gingen aus den Gräbern hervor..."
Wann geschah das?
"... nach Seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen."
Wann wurden also die Gräber derer, die mit Jesus auferstehen würden, "gekennzeichnet "? Um 3 Uhr nachmittags. An welchem Tag? Am Freitag.
Fahren wir nun fort mit der Feststellung, was am Auferstehungsmorgen geschah. Wir wissen, daß Jesus am frühen Morgen des ersten Tages der Woche auferstanden ist. Die Bibel erzählt uns, daß es noch dunkel war, als die Frauen zum Grab kamen. Es war kurz vor Sonnenaufgang, als Jesus aufstand, und Sonnenaufgang ist etwa um sechs Uhr morgens. Wir wissen also, daß Wir wissen also, daß die Auferstehung Jesu kurz vor sechs Uhr morgens stattfand. Und dann trifft Er natürlich im Garten, kurz nach Seiner Auferstehung, Maria. Und wir kennen diese Worte, wir benutzen diese Worte, wenn wir über den Schächer am Kreuz sprechen, und wir wissen, daß der Schächer an diesem Tag nicht mit Jesus ins Paradies ging, denn Jesus fuhr erst am Auferstehungsmorgen zum, Vater auf. Und so heißt es in Johannes 20:17,
"Jesus spricht zu ihr: Rühre Mich nicht an, denn Ich bin noch nicht aufgefahren zu Meinem Vater. Gehe aber zu Meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu Meinem Vater und Eurem Vater, zu Meinem Gott und Eurem Gott."
Die Übersetzung "Hänge Dich nicht an mich" klingt für uns ein wenig seltsam, nicht wahr? Denn wir sind es gewohnt zu lesen:
"Rühre Mich nicht an, denn Ich bin noch nicht zu Meinem Vater aufgefahren".
Dies geschieht am frühen Morgen der Auferstehung, bevor Jesus tatsächlich in den Himmel auffährt. Was ist nun die zutreffende Übersetzung dieses Ausdrucks "Rühre Mich nicht an"? Heißt es "Rühre Mich nicht an" oder heißt es "Hänge Dich nicht an mich"? Nun ja, daß ist eine aufschlußreiche Sache.
Ich habe in der New International Version (NIV) nachgeschaut. In 35 von 36 Fällen, in denen das Wort "berühren" im Neuen Testament vorkommt, übersetzt die NIV immer mit "berühren". In diesem einzigen Fall übersetzen die NIV und die modernen Versionen "Hänge Dich nicht an Mich". Warum heißt es dann in 35 Stellen "Rührt Mich nicht an" oder "berührt nicht" oder "berührt", während diese eine Stelle mit "Hänge Dich nicht an Mich" übersetzt wird? Ich glaube, der Grund dafür ist, daß der Übersetzer das "Fest der Erstlingsfrüchte" einfach nicht verstanden hat. Denn später am Tag werden wir feststellen, daß Jesus, den Menschen erlaubt hat, Ihn zu berühren. Sie sagen also: "Was ist das? Nun ja, Er steigt vierzig Tage später auf, also muß es bedeuten, daß Jesus sagt: "Hängt Euch nicht an Mich."
Ich möchte Ihnen einige Beispiele dafür geben, wie dieses Wort in anderen Quellen mit "berühren" übersetzt wird, und das sind nur einige wenige. Es ist das griechische Wort ἅπτο [hapto].
Jesus berührte einen Aussätzigen und er wurde geheilt.
Hat sich Jesus an den Aussätzigen geklammert? Nein!
Die Frau berührte den Saum des Gewandes von Jesus.
Hat sie sich an den Saum seines Gewandes geklammert? Nein! In der Geschichte heißt es, daß sie ihn einfach berührte.
Die vielen Menschen wollten Jesus berühren, um geheilt zu werden.
Eltern brachten ihre Kinder, damit Jesus sie berührte.
Jesus berührte die Augen der Blinden, damit sie sehen konnten.
Hat sich Jesus an den Augen der Blinden festgehalten? Natürlich hat Er das nicht getan. Es bedeutet, "zu berühren".
Nun stellt sich die Frage, warum Jesus zu Maria sagen würde: "Halte Dich nicht an Mir fest, denn Ich bin noch nicht zu Meinem Vater aufgefahren", wenn Er erst 40 Tage später auffahren würde? Ergibt das einen Sinn? Besteht die Gefahr, daß Maria sich an Jesus klammert und Ihn daran hindert, vierzig Tage später in den Himmel zu kommen? Nein, natürlich nicht! Jesus sagte zu Maria einfach:
"Rühr Mich nicht an, Ich bin noch nicht zu Meinem Vater aufgestiegen".
Außerdem, und das ist sehr interessant, steht das Verb "aufsteigen", das dort verwendet wird, wo Jesus sagt: "Ich steige zu meinem Vater auf", in der ersten Person Indikativ Aktiv. Das bedeutet in der aktiven Wirklichkeitsform.
Jesus bezieht sich nicht auf etwas, das 40 Tage später geschehen wird. Er bezieht sich auf etwas, das genau dann und dort geschehen wird. Hätte Er sagen wollen: "Ich werde zu Meinem Vater aufsteigen", hätte Er das Zukunftsform verwendet, aber er verwendet nicht die Zukunftsform. Er verwendet eigentlich die Zeitform der Gegenwart.
"Ich steige zum Vater auf", das ist eine gute Übersetzung.
Ellen White hat eine sehr interessante Aussage darüber gemacht, was nach der Begegnung von Jesus mit Maria geschah. Diese befindet sich in "Erfahrungen und Gesichte". Seht, Ellen White hat verstanden, warum Jesus zu Maria sagte:
"Rühre Mich nicht an, denn Ich bin noch nicht aufgefahren zu Meinem Vater."
Sie verstand das "Fest der Erstlingsfrüchte". So heißt es dort in "Erfahrungen und Gesichte", auf Seite 177.
Jesus sprach zu ihr mit Seiner eigenen himmlischen Stimme und sagte: "Maria! Sie kannte den Klang dieser lieben Stimme und antwortete schnell: "Meister!" und wollte Ihn in ihrer Freude umarmen; aber Jesus sagte: "Berühre Mich nicht, denn Ich bin noch nicht zu Meinem Vater aufgefahren; gehe aber zu Meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu Meinem Vater und Eurem Vater und zu Meinem Gott und Eurem Gott. Freudig eilte sie mit der guten Nachricht zu den Jüngern. ..."
Jetzt kommt der entscheidende Teil.
"... Jesus stieg schnell zu Seinem Vater auf, um von Seinen Lippen zu hören, daß Er das Opfer angenommen hatte..."
Und jetzt kommt ein sehr wichtiger Satz.
"... »und um alle Macht im Himmel und auf Erden zu empfangen«."
Wann hat Jesus alle Macht im Himmel und auf der Erde erhalten? War es 40 Tage später, als Er auffuhr, oder als Er am Auferstehungsmorgen ging? Er erhielt alle Macht am Auferstehungsmorgen. Alle Befugnisse und Macht. Versteht Ihr, worum es geht? Das ist sehr wichtig.
Matthäus 28:18 findet 40 Tage später statt, und beachtet, was Jesus dort sagt.
"Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden."
Hatte Jesus bereits alle Macht im Himmel und auf der Erde erhalten, als er in den Himmel auffuhr? Auf jeden Fall! Er muß sie also schon vorher erhalten haben. Seht, deshalb sage ich, die Christen sind ahnungslos, weil sie das Heiligtum nicht verstehen. Wenn man das Heiligtum einmal verstanden hat, dann öffnet sich ein ganzes Panorama wunderbarer Wahrheiten in Bezug auf Jesus. Die Tatsache, daß Er hingeht und die "Erstlingsfrüchte" darbringt, ist wirklich eine Anzahlung, die dem Universum ankündigt, daß, wenn es "Erstlingsfrüchte" gibt, es auch eine Vielzahl von "Spätfrüchten" geben wird. Ist das nicht eine wunderbare Sache? Jesus sagte:
"Denn Ich lebe, und Ihr sollt auch leben." (Johannes 14:19)
Lesen wir also weiter, was geschah, nachdem Jesus Maria gesagt hatte, sie solle Ihn nicht berühren? Was hat Jesus getan? Nun, Er ging, um was zu holen? Er ging, um Seine "Garbe aufzulesen". Könnt Ihr mir folgnen, ja oder nein? Wann wurde die Garbe gekennzeichnet? Die Garbe wurde am Freitag um drei Uhr gekennzeichnet. Also geht Jesus jetzt los, um die "Garbe" zu holen. Und was ist die "Garbe" ? Die "Garbe" sind diejenigen, die mit Jesus auferstanden sind, die "Erstlingsfrüchte". Und es ist nicht nur eine "Garbe", es ist ein Vorrat an "Erstlingsfrüchten", wenn man so sagen will.
Lesen wir weiter in "Erfahrungen und Gesichte", Seite 177
"Engel umgaben den Sohn Gottes wie eine Wolke und befahlen, die ewigen Tore zu öffnen, damit der König der Herrlichkeit einziehen könne...."
Dies geschieht übrigens auch vierzig Tage später.
Ich sah, daß Jesus, während Er mit dieser strahlenden himmlischen Schar in der Gegenwart Gottes war und von Seiner Herrlichkeit umgeben war, Seine Jünger auf der Erde nicht vergaß, sondern von Seinem Vater Kraft empfing, damit Er zurückkehren und ihnen Kraft verleihen konnte. Am selben Tag kehrte Er zurück und zeigte sich Seinen Jüngern. Dann ließ Er zu, daß sie Ihn berührten; denn Er war zu Seinem Vater aufgefahren und hatte Kraft empfangen.
Versteht Ihr mich? Ist das nicht großartig? Ich meine, es paßt alles vollkkommen zusammen.
Jesus erfüllte also die Zeremonie der Webegarbe, als Er am Morgen der Auferstehung diese schnelle Reise zum Himmel antrat. Um genau 9:00 Uhr morgens wurde Jesus von Seinem Vater am Eingang des himmlischen Heiligtums empfangen, wo Er sich selbst und die mit Ihm auferstandenen Menschen als die "Erstlingsfrüchte" vorstellte. Jesus mußte von den eigenen Lippen Seines Vaters hören, daß Sein Opfer angenommen worden war. Der größte Wunsch Christi ist es, Sein Volk bei sich zu haben.
Übrigens wurde am "Fest der Erstlingsfrüchte" eine weitere Opfergabe dargebracht. Bedeutet das, daß Jesus am Sonntag, dem ersten Tag der Woche, wieder gestorben ist? Nein! Was hat Jesus Seinem Vater gezeigt? Er zeigte Seinem Vater die Ergebnisse Seines Opfers. Ich möchte hier einen Moment abschweifen.
Einige Gelehrte haben behauptet, der Versöhnungstag, habe am Kreuz stattgefunden. Der Grund, warum sie sagen, der Versöhnungstag habe am Kreuz stattgefunden, ist, daß am Versöhnungstag Opfer dargebracht wurden. Das bedeutet jedoch nicht, daß alles, was am Versöhnungstag geschah, am Kreuz erfüllt wurde. Der Opferteil des Versöhnungstages fand am Kreuz statt, aber alles andere, was getan wurde, beruht auf dem Opfer, das am Kreuz dargebracht wurde. Nur weil an diesen Festen Opfer dargebracht wurden, heißt das also nicht, daß Jesus noch einmal starb, oder daß das Opfer etwas darstellte, das am Kreuz geschah. Nein! Das geschieht an den Festen, die danach kommen, aber es ist das Kreuz, das diesen Festen Bedeutung verleiht. Mit anderen Worten, die Grundlage ist das Opfer, und dieses Opfer zählt dann später für andere Feste.
Schauen wir uns dazu an, was in dem Buch"Das Leben Jesu", auf Seite 788 steht.
"Christus ist von den Toten als Erstlingsfrucht der Entschlafenen auferstanden. Er war das Gegenbild der Webegarbe, und Seine Auferstehung fand genau an dem Tag statt, an dem die Webegarbe vor den Herrn gebracht werden sollte. Seit mehr als tausend Jahren wurde diese symbolische Zeremonie durchgeführt. Von den Erntefeldern wurden die ersten reifen Ähren geerntet, und wenn das Volk zum Passahfest nach Jerusalem hinaufzog, wurde die Garbe der Erstlingsfrüchte als Dankopfer vor dem Herrn geschwungen. Erst dann konnte die Sichel an das Getreide gelegt und es zu Garben geerntet werden. Die Gott geweihte Garbe stand für die Ernte. So stand Christus, die Erstlingsfrucht, für die große geistliche Ernte, die für das Reich Gottes eingebracht werden sollte.
Was wird der einsame Same nun hervorbringen? Viele Früchte.
Bestätigt die Bibel übrigens, daß Jesus die Zeremonie der Erstlingsfrucht erfüllt hat? Auf jeden Fall! Schauen wir uns an, was der Apostel Paulus in 1.Korinther 15:20 zu sagen hatte,
"Nun aber ist Christus von den Toten auferstanden,..."
Als was?
"... als Erstling der Entschlafenen. ..."
Seht also, daß es Christus und die Entschlafenen gibt. Jesus ist die Erstlingsfrucht derer, die entschlafen sind.
1.Korinther 15:22+23,
"Denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden. Ein jeglicher aber in seiner Ordnung: Als Erstling Christus, darnach die, welche Christus angehören,..."
Wann wird das sein?
"... bei Seiner Wiederkunft."
Welchen Zweck hatte es also, die "Erstlingsfrüchte" vor den Vater, vor den Herrn zu bringen? Was war der Zweck der Vorführung derer, die mit Jesus auferstanden sind? Der Zweck war, zu zeigen, daß diese stellvertretende Gruppe tatsächlich ein Hinweis auf alle ist, die am Ende der Zeit aus dem Grab auferstehen werden. Im 1. Thessalonicher Kapitel 4 sagt der Apostel Paulus: "Die Toten in Christus werden zuerst auferstehen", mit anderen Worten, diese kleine Kostprobe war eine Anzahlung oder ein Beweis für die große Ernte, die bei der Wiederkunft Christi stattfinden wird.
Wir haben also bisher drei Feste wahrgenommen.
Wir haben das Passahfest betrachtet, es stellt den Tod Christi dar.
Wir haben das Fest der ungesäuerten Brote studiert
wo Jesus im Grab ruht und Sein Leib nicht verdirbt, weil kein "Sauerteig" in Ihm ist. Er ist das Manna, und das Manna ist am Sabbat nicht verdorben.
Und nun haben wir festgestellt, daß Er die Erstlingsfrucht erfüllt hat, indem Er mit der Anzahlung, mit der Gruppe, die mit Ihm am Auferstehungsmorgen auferstanden ist, zu Seinem Vater ging und Sich ihm vorstellte. Er hob die "Erstlingsfrüchte" auf, nahm sie und brachte sie Seinem Vater dar.
Hat Jesus diese Feste also zeitlich und inhaltlich genau erfüllt? Das hat Er ganz sicher getan. Ihr wißt, daß dies kein Zufall ist. Alles, worüber wir gesprochen haben, ist nicht einfach nur, nun ja, es wäre mathematisch unmöglich zu sagen, daß sich alles genau so erfüllen würde, wie es das Fest vorgibt, daß es sich erfüllt. Das sind die Dinge, die zeigen, daß die Heilige Schrift wirklich vollständig von Gott eingegeben ist. Denn wißt Ihr, was im Alten Testament im Festsystem vorhergesagt wurde, hat sich auf den Tag, die Zeit, den Monat, das Jahr und das Ereignis genau so erfüllt, wie Gott es gesagt hat wie es geschehen würde.
Jetzt wollen wir mit dem Studium der "drei Tage und drei Nächte" beginnen. Und ich möchte den Grund erklären, warum ich diese Lektion über die "drei Tage und drei Nächte" gerade an diese Stelle gesetzt habe.
Wißt Ihr, es gibt Leute, die sagen, dass Jesus nicht am Freitag gestorben und am Sonntag auferstanden sein kann, weil das nicht drei Tage und drei Nächte im Sinne von ganzen Tagen und ganzen Nächten sind. Wißt Ihr, sie glauben, daß drei Tage und drei Nächte 72 Stunden bedeuten, dreimal 24 Stunden, und sie sagen, daß, als Jesus sagte, daß der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein würde, das genau 72 Stunden bedeutet. Wenn das der Fall ist, kann die Kreuzigung natürlich nicht am Freitag stattgefunden haben, sondern wann hätte sie stattfinden müssen? Nach deren Meinung hätte sie am Mittwoch stattfinden müssen.
Es gibt sogar einen bekannten Arzt der Siebenten-Tags-Adventisten, der sagt, daß wir die drei Tage und drei Nächte am Dienstagabend beginnen müssen, als Judas beschloß, Jesus zu verraten und die Vereinbarungen mit den Priestern getroffen hatte, und daß Jesus kurz nach Sonnenuntergang am Sabbatabend auferstanden ist.
Und es gibt auch Leute, die lehren, daß die Kreuzigung am Mittwoch stattfand und Jesus dann am Sabbat auferstanden ist.
Dann hätte man genau 72 Stunden, nicht eine Minute mehr oder weniger.
Und weil die drei Tage und Nächte mit dem Tod, dem Begräbnis und der Auferstehung Christi zusammenhängen, hielt ich es für wichtig, diese Lektion hier aufzunehmen.
Wir werden also dieses Thema durchgehen. Es ist ziemlich lang, wir werden den Rest dieses Vortrags und auch den nächsten brauchen, um dieses Thema zu behandeln, aber ich halte es für sehr wichtig, weil es viele Adventisten gibt, die eine abweichende Ansicht zu der Ansicht vertreten, die wir als Gemeinde vertreten, und die Ansicht, daß sie vom Geist der Weissagung unterstützt wird.
Die Evangelien verwenden vier Ausdrücke, um die Dauer der Passion Christi zu beschreiben. Ich möchte das Wort "Passion" unterstreichen. Wir sprechen nicht nur über Seinen Tod, wir sprechen über Seine Leidensgeschichte. Wo beginnt sie? Sein Leidensweg beginnt in Gethsemane, das ist bedeutende Einzelheit, die viele Leute übersehen.
Die Evangelien verwenden vier Ausdrücke, um die Dauer der Passion Christi zu beschreiben.
Sie verwenden den Ausdruck "in drei Tagen". Ich möchte Euch ein Beispiel geben. Dies steht in Johannes 2:19-21,
"Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen will Ich ihn aufrichten!..."
Er verwendet also den Ausdruck "in drei Tagen werde Ich ihn aufrichten".
"... Da sprachen die Juden: »In sechsundvierzig Jahren ist dieser Tempel erbaut worden, und Du willst ihn in drei Tagen aufrichten?« Er aber redete von dem Tempel Seines Leibes."
Jesus benutzte also den Ausdruck "in drei Tagen", um sich darauf zu beziehen, wann Er auferstehen würde.
Dann gibt es noch den Ausdruck, den Jesus verwendet: "nach drei Tagen". Das steht zum Beispiel in Markus 8:31,
"Und Er fing an, sie zu lehren, daß des Menschen Sohn viel leiden und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden müsse und nach drei Tagen wieder auferstehen."
Er verwendet also nicht nur den Ausdruck "in drei Tagen", sondern auch "nach drei Tagen".
Es wird auch der Ausdruck "den dritten Tag" verwendet, was eigentlich "am dritten Tag" bedeuten würde. Beachtet zum Beispiel, daß Paulus auch darüber geschrieben hat, aber wir werden zuerst aus Matthäus 16:21 lesen. Dort heißt es:
"Von da an begann Jesus Seinen Jüngern zu zeigen, Er müsse nach Jerusalem gehen und viel leiden von den Ältesten, Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und..."
Was dann?
"... am dritten Tage auferstehen."
Und ich habe das Wort "am dritten Tag" hinzugefügt, denn "der dritte Tag" bedeutet: "am dritten Tag". Und dann sagt der Apostel Paulus in 1.Korinther 15:3 folgendes,
"Denn ich habe Euch in erster Linie das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich daß Christus für unsre Sünden gestorben ist, nach der Schrift, und daß Er begraben worden und daß Er auferstanden ist am dritten Tage, nach der Schrift,..."
Oder "am dritten Tag" gemäß der Heiligen Schrift.
Und der vierte Ausdruck, den Jesus verwendet, ist "drei Tage und drei Nächte", und der steht in Matthäus 12:39-40, und dort heißt es wie folgt:
"Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Das böse und ehebrecherische Geschlecht begehrt ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona. Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Riesenfisches war, also wird des Menschen Sohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.
Die Kernaussage ist nun, daß diese Ausdrücke, wenn sie wörtlich genommen werden, nicht miteinander in Einklang zu bringen sind.
Und nun fragen Ihr Euch vielleicht: "Warum ist das so?"
"in drei Tagen" würde bedeuten, innerhalb der Grenzen von drei Tagen, richtig?
"nach drei Tagen" wäre am vierten Tag, wenn es nach drei Tagen ist.
und "am dritten Tag" würde bedeuten, dass es jederzeit während des dritten Tages geschehen kann.
Es gibt also keine Möglichkeit, diese drei Ausdrucksweisen miteinander in Einklang zu bringen, es sei denn, wir suchen nach einer anderen Erklärung für die Bedeutung von "drei Tage und drei Nächte".
Wir müssen uns also die Frage stellen, wie die alten Menschen "Jahre" und "Tage" verstanden haben. Nun, sie benutzten die so genannte "umfassende Berechnung", was bedeutet, daß jeder Teil eines Tages ein vollständiger Tag ist und jeder Teil einer Nacht eine vollständige Nacht. Ich habe hier mehrere Beispiele: Noah war nach der Bibel 600 Jahre alt, als die Flut kam.
Es war im sechshundertsten Jahr seines Lebens, sagt die Bibel. War er also nach unserer Rechnung genau sechshundert Jahre alt? Nein! Als er in seinem sechshundertsten Jahr war, war er sechshundert, auch wenn er noch nicht ganz sechshundert Jahre alt war. Wiß Ihr, wie ich sage, wenn die Leute mich fragen: "Wie alt sind Sie?" Ich sage ich: "Ich bin 66." Aber wißt Ihr, ich bin wirklich in meinem 66. Jahr, am 26. Juni werde ich 67. Technisch gesehen bin ich also noch nicht 67, sondern erst im 66sten Jahr. Versteht Ihr, was ich damit sagen will? Noah war also laut Bibel 600 Jahre alt, aber die Flut kam in seinem sechshundertsten Jahr.
Gemäß der Bibel wurde ein Kind beschnitten, als es acht Tage alt war. So steht es in der Bibel, der Junge war acht Tage alt. Aber eigentlich sagt die Bibel auch, daß die Beschneidung "am achten Tag" stattfand. Und in Lukas 2:21 steht, daß die Beschneidung "nach acht Tagen" stattfand. Könnte die Beschneidung also zu irgendeinem Zeitpunkt während des achten Tages stattgefunden haben? Natürlich, wenn man die Berechnungen mit einbezieht, sehr, sehr deutlich.
Außerdem zeigt 2. Mose 19, daß "der dritte Tag", "übermorgen" bedeutet, das ist es, was der dritte Tag bedeutet.
Wenn Jesus also am Freitag gekreuzigt wurde, wäre dann der Sonntag übermorgen? Natürlich wäre er das. Seht dazu 2. Mose 19:10+11,
"Da sprach der HERR zu Mose: Geh zum Volk und heilige sie heute und morgen; und sie sollen ihre Kleider waschen und bereit sein..."
Für wann?
"... auf den dritten Tag; denn am dritten Tage wird der HERR vor dem ganzen Volk auf den Berg Sinai herabsteigen."
Was bedeutet also "der dritte Tag"? Es bedeutet heute - morgen - und übermorgen. Es bedeutet nicht genau 72 Stunden.
Auch Jesus benutzte diese Redeweise. In Lukas 13:32+33 finden wir Jesus, wie Er sagt:
"... Und Er sprach zu ihnen: Geht hin und sagt diesem Fuchs:..."
Damit meinte er König Herodes.
"... Siehe, Ich treibe Dämonen aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und am dritten Tage bin Ich am Ziel. ..."
Auch hier bedeutet "der dritte Tag", "übermorgen", nicht ganz genau 72 Stunden.
"... Doch muß Ich heute und morgen und übermorgen reisen; denn es geht nicht an, daß ein Prophet außerhalb Jerusalems umkomme."
Hier noch eine weitere aufschlussreiche Information: Am späten Nachmittag des Auferstehungstages war es immer noch der dritte Tag. Lesen wir Lukas 24 und Ihr werdet sehen, daß dort steht:
"Und siehe, zwei von ihnen..."
Das waren die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus.
"... gingen an demselben Tage nach einem Flecken, der von Jerusalem sechzig Stadien entfernt war, namens Emmaus...."
Und was haben sie gesagt?
"... Wir aber hofften, Er sei der, welcher Israel erlösen sollte. Ja, bei alledem ist heute schon der dritte Tag, seit solches geschehen ist."
Versteht Ihr, warum ich diese beiden Verse hier eingefügt habe? Es sind Vers 13 und Vers 21. Ist Jesus am dritten Tag auferstanden? Ja. Zu welcher Zeit ist Er auferstanden? Genau dann, wenn die Sonne aufgehen würde, richtig? Wann traf Er die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus? Am späten Nachmittag. War es noch der dritte Tag? Ist also jeder Teil des dritten Tages der dritte Tag? Auf jeden Fall!
Wißt Ihr, wir sollten die Dinge nicht unnötig erschweren, indem wir dem biblischen Text unsere Denkweise aufzwingen: "Drei Tage und drei Nächte bedeuten 72 Stunden, ganz klar." Nein! Es ist nicht sonnenklar. Wir verwenden die biblische Berechnungsmethode, wir zwingen der Bibel nicht unsere Berechnungsmethode auf.
Aber wie erklären wir nun den Ausdruck "drei Tage und drei Nächte"? Lesen wir dazu den Schlüsselvers in Matthäus 12:39+40, um festzustellen, ob es sich um genau 72 Stunden handelt und nicht um eine Minute mehr oder weniger.
"Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Das böse und ehebrecherische Geschlecht begehrt ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona...."
Und nun gebt auf Folgendes Acht. Dies ist, was wir "Typologie" *(1) nennen, es verwendet die Formel "wie.(und)..so". "Wie es in den Tagen Noahs war, so wird es bei der Ankunft des Menschensohns sein.", das ist Typologie. Was damals geschah, ist eine Veranschaulichung dessen, was in der Zukunft geschehen wird. Jesus benutzt hier also eine "typologische Beziehung".
"... Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Riesenfisches war, also wird des Menschen Sohn drei Tage und drei Nächte im Schoße der Erde sein."
Wir haben also nur vier Möglichkeiten, wenn wir berücksichtigen, was Jesus gesagt hat.
1. "Jesus hat es nie gesagt". Das ist keine Möglichkeit.
2. "Jesus glaubte, was Er sagte, aber Er irrte sich." Das funktioniert auch nicht.
3. "Die drei Tage und drei Nächte müssen zu einer anderen Zeit beginnen, als traditionell geglaubt wird." Mit anderen Worten: Sie glauben nicht, daß sie am Freitag , sondern am Mittwoch beginnen. Ist das eine Möglichkeit? Das ist auch keine Möglichkeit.
4.Was ist also die einzige Möglichkeit, die noch übrig ist?
Der Ausdruck "drei Tage und drei Nächte" bedeutet nicht genau 72 Stunden.
Das sind die einzigen vier Möglichkeiten, die ich kenne.
Und wir wissen, daß wir nicht sagen können, daß Jesus das nie gesagt hat, und wir können nicht sagen, daß Jesus sich geirrt hat, und wir können sicherlich nicht sagen, daß Jesus am Mittwoch gekreuzigt wurde, denn das widerspricht dem Geist der Weissagung und es widerspricht auch dem klaren Zeugnis der Bibel. Es muß also eine andere Erklärung geben.
So haben einige darauf bestanden, daß der Ausdruck "drei Tage und drei Nächte" genau 72 Stunden bedeutet, nicht eine Minute mehr und nicht eine Minute weniger. Sie argumentieren - und das ist wichtig -, daß die Zeitspanne zwischen der Kreuzigung am Freitag und der Auferstehung am Sonntag nicht einmal annähernd 72 Stunden betrug.
Diejenigen, die glauben, daß Jesus am Freitag gekreuzigt wurde und am Sonntag auferstanden ist, haben auch ein Problem, denn wir haben nur Teile von drei Tagen und wir haben nur zwei Nächte. Selbst wenn wir also "drei Tage und drei Nächte" umfassend auslegen, haben wir ein Problem, denn:
Wir haben nur drei Tage, die da wären: Freitag, Sabbat und Sonntag.
Und wir haben nur zwei Nächte nach der Kreuzigung: Freitagnacht und Sabbatnacht.
Wo ist also der andere Tag? Wo ist die andere Nacht?
Nun, wir müssen uns das ansehen. Aus diesem Grund bekräftigten sie, daß wir nach einem anderen Tag als dem Anfangspunkt der 72 Stunden Ausschau halten müssen.
Die dahinscheidende "Weltweite Kirche Gottes", und nebenbei bemerkt ist dies ein interessantes Thema, es ist sehr lehrreich zu studieren, wie die "Weltweite Kirche Gottes" zerstört wurde, ich werde es dabei belassen, denn wir gehen den gleichen Weg! Und ich sage nicht, daß unsere Gemeinde zerstört werden wird, denn Gottes Hand ist über dieser Gemeinde. Dies ist Gottes übrig gebliebene Gemeinde. Aber es sieht so aus, daß wir den gleichen Weg beschreiten.
Jedenfalls hat die dahinscheidende "Weltweite Kirche Gottes" unter anderem gelehrt, dass die Kreuzigung am Mittwochnachmittag und die Auferstehung am Sabbatnachmittag, genau 72 Stunden später, stattfand.
Und dann habe ich diesen adventistischen Arzt erwähnt, der glaubt, daß am Dienstagabend die "drei Tage und drei Nächte" beginnen und daß am Freitag bei Sonnenuntergang die Auferstehung stattfindet.
Diejenigen, die so glauben, sind aufrichtig und sie haben einen guten Beweggrund. Was ist ihr Beweggrund? Er ist, die Auferstehung am Sonntag loszuwerden. Das ist ein guter Beweggrund, nicht wahr? Aber er kann nicht an die Stelle eines gründlichen Bibelstudiums treten.
Wenn wir nun eine Kreuzfahrt machen, die vier Tage und drei Nächte dauert, sind wir dann genau 84 Stunden auf dem Schiff und nicht eine Minute mehr und eine Minute weniger? Nein, natürlich nicht! Der Tag der Abfahrt und der Tag der Rückkehr werden als Tage berechnet, nicht wahr? Ganz genau! Drei Tage und drei Nächte bedeuten also nicht unbedingt genau 72 Stunden.
Aber wie lösen wir das Problem, daß wir nur drei Tage und zwei Nächte haben? Schauen wir uns das einmal genauer an.
Es muß betont werden, daß Jesus nicht gesagt hat, daß Er drei Tage und drei Nächte im Grab sein wird. Hat Er das gesagt? Nein!
Er hat auch nicht gesagt, daß Er drei Tage und drei Nächte lang tot sein würde.
Jesus hätte sich geirrt, wenn Er das gesagt hätte.
Offensichtlich meinte Jesus nicht, daß Er drei Tage und drei Nächte im Grab sein würde, sonst hätte Er das Wort "Grab" anstelle des rätselhaften Ausdrucks "im Herzen der Erde" verwendet. Jesus kannte das Wort "Grab", Er benutzte das Wort "Grab" und doch sagte Er nicht, daß Er drei Tage und drei Nächte im Grab sein würde. Er benutzte den sinnbildlichen Ausdruck "im Herzen der Erde".
Und nebenbei bemerkt ist es wichtig zu erkennen, dass Jesus nicht buchstäblich ins Herz der Erde ging, oder? Nein! Wo wurde Er begraben? Er wurde in einer Höhle oberhalb der Erde begraben. Es handelt sich also nicht um einen wörtlichen Ausdruck, der sich auf die Gruft bezieht. Was muß es dann sein? Es muß ein bildlicher Ausdruck sein, der nicht wörtlich zu nehmen ist.
Der Text stellt eindeutig eine Parallele zwischen dem Bauch des Wals und dem Herzen der Erde her. Das ist es, was wir "biblische Typologie" *(1) nennen, das heißt, wenn wir das verstehen wollen, das ist der Punkt, der meistens übersehen wurde, wenn wir verstehen wollen, was der Ausdruck "Herz der Erde" bedeutet, dann müssen wir zuerst die Erfahrung von wem verstehen? Von Jona im Bauch des Fisches, stimmt das? Ja.
Wenn wir verstehen wollen, was im Zusammenhang mit der Wiederkunft des Menschen geschehen wird, müssen wir dann verstehen, was bei der Sintflut geschah? Ja, "wie es in den Tagen Noahs war, so wird es bei der Ankunft des Menschensohns sein". Kann man das Kommen des Menschensohns verstehen, ohne sich auf die Tage Noahs zu beziehen? Ganz und gar nicht! Die Wurzel ist die Geschichte des Alten Testaments, und deshalb müssen wir zur Wurzel der Geschichte zurückgehen.
Jetzt kommt die entscheidende Einzelheit. Eine sorgfältige Untersuchung des Gedichts von Jona 2, denn es ist Poesie, es ist ein Gedicht, offenbart, daß die stärkste Betonung in Jona's Erfahrung nicht sein "Tod" war, sondern vielmehr die Qualen, die durch seine Entfremdung von Gott verursacht wurden, während er lebendig im Bauch des Fisches war. Versteht Ihr mich? Jona war zumindest während eines Teils dieser Zeit bei Bewußtsein, denn er sprach ein Gebet zu Gott, das meines Wissens nach ein Bewußtsein voraussetzt. Daher muß das Gebet, das er sprach, während er noch lebte, in den Zeitraum von drei Tagen und drei Nächten eingeschlossen sein, richtig? In Jona Kapitel 2, als Jona aus dem Bauch des Fisches betete, ist viel vom Tod die Rede. Schauen wir uns also Jona's Gebet genauer an.
Übrigens, wo betete Jesus unter Qualen und mit Schmerzen? Im Garten von Gethsemane. Das ist Nacht Nummer drei! Wißt Ihr, die Sünden wurden nicht nur am Kreuz auf Jesus gelegt, die Sünden wurden im Garten auf Jesus gelegt, deshalb sagte Er: "Wenn Du diesen Kelch Deines Zorns von Mir nehmen kannst, dann soll es so sein." Er trank den Kelch des Zorns Gottes im Garten, das ist der Ort, an dem Er sich im Herzen der Erde befindet. Er spricht nicht davon, daß Er für drei Tage und drei Nächte unter die Erde geht. Seine Leidensgeschichte im Garten muß mit einbezogen werden.
Werfen wir nun einen Blick auf dieses interessante zweite Kapitel von Jona. Es verwendet sinnbildliche Ausdrücke wie den Bauch von שְׁאֹל שְׁאוֹל[she'ôl]. Das Wort שְׁאֹל שְׁאוֹל[she'ôl] bedeutet "Grab", der Bauch des Grabes, die Tiefe, eingeschlossen von den Gittern der Erde, er ging in das Herz der Meere, zu den Verankerungen oder den Wurzeln der Berge.
Ist das bei Jesus buchstäblich geschehen? Nein, natürlich nicht! Das sind alles sinnbildliche Ausdrücke. Es geht um die Erfahrung von Jona, aber Jona ist ein Schattenbild für die Erfahrung von Christus.
Schauen wir uns nun Vers für Vers die Ausdrücke an, die sich auf die Erfahrung des Jona beziehen: Vers 2.
"Und Jona betete zu dem HERRN, seinem Gott,..."
Befindet er sich zu diesem Zeitpunkt im Bauch des Fisches? Ist er dort? Ja. Ist er am Leben? Spricht er ein Gebet? Wo beginnen also die drei Tage und drei Nächte? Sie beginnen, während er noch lebt, nicht wenn er tot ist. Könnt Ihr mir folgen? Also:
"... Und Jona betete zu dem HERRN, seinem Gott, im Leibe des Fisches...."
Zu diesem Zeitpunkt ist er am Leben und bei Bewußtsein, aber er befindet sich im Bauch des Fisches, sozusagen "im Herzen der Erde". Vers 2:
"... Und sprach: Ich rief zu dem HERRN in meiner..."
In was?
"... in meinerAngst,..."
Und ich mag das Wort in der NIV in "meiner Verzweiflung" oder "meiner Bedrängnis".
"... und Er antwortete mir; ich schrie aus dem Schoße des Scheols,..."
Moment mal, ist er zu diesem Zeitpunkt bereits im "Scheol"? Ja, aber er lebt doch, oder? Wann würde als Jesus aufschreien und im Bauch des "Scheol" sein? Ist es, nachdem Er gestorben war und in die Gruft gelegt wurde, oder geschah das, während Er noch lebte? Es geschah, während Er am Leben war.
"... Und sprach: Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst und Er antwortete mir; ich schrie aus dem Schoße des Scheols..."
In der NIV heißt es "aus den Tiefen des Grabes".
"... und Du hörtest meine Stimme.….”
Vers 4,
"... Denn Du hattest mich in die ..."
Wohin?
"... in die Tiefe,..."
Das ist das Wort מְצוֹלָה [metsôlâh],
"... in das Herz der Meere geworfen ..."
Bei Jesus ist es das Herz von was? Der Erde. Hier ist es das Herz von was? Der Meere.
"... und der Strom umschloß mich; alle Deine Wogen und Deine Wellen fuhren über mich hin."
Wofür stehen die "Wasser" in der Heiligen Schrift? Sie stehen für Volksmengen. Nicht irgendwelche Menschenmassen, sondern Scharen von Menschen, die dem Volk Gottes feindlich gesinnt sind, das findet man ständig in der Schrift. Wißt Ihr, "Wasser" stellen nicht nur einfache Scharen von Menschen dar, nein, es sind Scharen von Menschen, die dem Volk Gottes feindlich gesinnt sind. Was würde es also bedeuten, wenn es heißt:
"... Denn Du hattest mich in die Tiefe, in das Herz der Meere geworfen und der Strom umschloß mich; alle Deine Wogen und Deine Wellen fuhren über mich hin."
Was stellen die Wogen, die Wellen und die Meere dar? Hatte Jesus irgendwelche Feinde, als Er im Garten war? Oh ja, das kann man wohl sagen. Er hatte viele Feinde, sie umzingelten Ihn, sie verhafteten Ihn.
Beachtet, daß Psalm 69 viele der gleichen Begriffe verwendet, die auch in Vers 3 von Jona Kapitel 2 zu finden sind. Übrigens ist Psalm 69 eine messianische Prophezeiung. Ich lese die Verse 1-3, 9, 14-18, 21. Wir können nicht den ganzen Psalm lesen, aber ich möchte, daß Ihr drauf Acht gebt, wie anschaulich hier die Leiden Jesu beschrieben werden.
"Rette mich, Gott, das Wasser steht schon am Hals! ..."
Ist das wörtlich zu nehmen? Sagt hier jemand: "Mir steht das Wasser bis zum Hals, ich werde ertrinken"? Nein! Was sind die "Wasser"? Die Wasser sind Menschen, Feinde.
"... Ich versinke im strudelnden Moor;..."
Versinkt er wirklich im Schlamm? Nein! Nein, natürlich nicht.
"... meine Füße verlieren den Grund. Ich bin in ..."
Wohin?
"... tiefes Wasser geraten, die Strömung reißt mich weg...."
Ist dies eine buchstäbliche Flut? Nein! Es ist keine buchstäbliche Flut
"... ich bin müde von ..."
Von was?
"... von meinem Schreien, meine Kehle ist vertrocknet; ..."
Was haben sie Jesus gegeben, als er am Kreuz hing? Er sagte: "Mich dürstet", richtig? Und so heißt es weiter:
"... meine Kehle ist vertrocknet; meine Augen sind verschmachtet im Harren auf meinen Gott. ... Denn der Eifer um Dein Haus hat mich verzehrt,..."
Wird dieser Vers zitiert und auf Jesus angewandt? Ja, das wird er. Vers 14:
"... Errette mich aus dem Schlamm, laß mich nicht versinken; rette mich vor..."
Vor wem?
"... vor meinen Hassern, ziehe mich aus tiefen Wassern. Laß die Flut der Wasser mich nicht überströmen, und die Tiefe..."
Das sind die gleichen Wörter, מְצוֹלָה [metsôlâh], das im Psalm dort in Kapitel 2 von Jona zu finden ist. Laß nicht die Tiefe ...
"... mich nicht verschlingen; und laß die Grube ihren Mund nicht über mir verschließen! Erhöre mich, HERR; denn Deine Gnade ist freundlich; wende Dich zu mir nach Deiner großen Barmherzigkeit und verbirg Dein Angesicht nicht vor Deinem Knecht;..."
Hat er das Gefühl, daß der Herr Sein Gesicht vor ihm verbirgt, daßs er verlassen wurde? Auf jeden Fall!
"... denn mir ist Angst, erhöre mich bald! Komm bitte zu mir, erlöse mein Leben; rette mich und mache meine Feinde still. Ins Essen haben sie mir Galle gegeben und Essig für meinen Durst."
Ist das ein messianischer Psalm? Wird dieses Gebet gesprochen, während Er noch am Leben ist? Natürlich wird es das, und doch spricht er davon, in die Grube zu gehen, er spricht davon, in die Tiefe zu gehen, er verwendet all diese Ausdrücke, die keine wörtlichen Ausdrücke sind. Was sind sie? Es sind sinnbildliche Ausdrücke der Angst, des Leidens und des Schmerzes, weil er sich von Gott entfremdet fühlt.
Lesen wir noch einen Vers. Vers 5, und dann werden wir ihn kommentieren, wenn wir für den nächsten Vortrag wieder zusammen kommen.
"... Und ich sprach:..."
Beachet, wie er sich fühlt.
"... »Ich bin von Deinen Augen..."
Was ist er?
"... verstoßen;..."
Fühlte sich Jesus ausgestoßen? Auf jeden Fall!
"... Ich bin von Deinen Augen verstoßen; dennoch will ich fortfahren, nach Deinem heiligen Tempel zu schauen!«"
So sagt er: "Auch wenn ich verstoßen wurde, weiß ich, daß ich Deinen heiligen Tempel wiedersehen werde".
Stephen Bohr - Der Hebräische, religiöse Kalender - (09) "Das Fest der Erstlingsfrüchte"
(10) Drei Tage und drei Nächte und das Pfingstfest
Wir wollen unser Studium über Jona fortsetzen und sprechen über den Psalm, der sich in Jona 2:4 befindet. Wir hatten bereits festgestellt, daß die "drei Tage und drei Nächte", die Jona im Bauch des Fisches verbringt, sich nicht auf einen Zeitraum beziehen, in dem er tot ist, denn vieles von dem, was im Bauch des Fisches geschieht, erlebt er, er ist lebendig und es geht ihm gut, nicht wahr? Er schreit auf.
Gehört zu den Erfahrungen Jesu also auch die Zeit, in der Er lebte, und nicht nur die Zeit, in der Er begraben wurde? Auf jeden Fall!
Gehen wir also zu Jona 2:4,
"Und ich sprach: Ich bin verstoßen; ..."
Die NIV sagt "verbannt".
"... von Deinen Augen ..."
Hat sich Jesus auch so gefühlt? Verzweifelt? Auf jeden Fall! Hat Jesus auch so gefühlt? Verzweifelt? Auf jeden Fall!
"... dennoch will ich fortfahren zu schauen nach Deinem heiligen Tempel!"
Es ist interessant, daß Jesus am Kreuz sagte:
"Mein Gott, mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?"
Aber dann sagt Er:
"Vater, in Deine Hände befehle ich Meinen Geist."
Er hat also gemischte Gefühle, Er fühlt sich verlassen, aber gleichzeitig hat Er auch Hoffnung. Ihr könnt das hier in Vers 4 sehen. Jona sagt,
"Ich bin von Deinen Augen verstoßen; ..."
Mit anderen Worten sagt er: "Ich bin verbannt worden". Doch dann sagt er:
"... dennoch will ich fortfahren zu schauen nach Deinem heiligen Tempel! ..."
Vers 5:
"Die Wasser umringten mich ..."
Was sind die Wasser? Die Scharen von Feinden, richtig?
"... bis an die Seele, die Tiefe umgab mich, ..."
Das Wort תְּהֹם [tehôm], dasselbe Wort, das in 1. Mose 1:2, "die Tiefe" genannt wird.
"... die Tiefe umgab mich, Schilf bedeckte mein Haupt....."
Beachtet Psalm 22:1+2, der ein vergleichbarer Vers zu diesem in Jona 2:5 ist.
"Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?..."
Klingen diese Worte irgendwie vertraut? Psalm 22 ist ein Psalm, der sich auf Jesus bezieht, es ist ein messianischer Psalm.
"... Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen? Du bist weit entfernt davon, mir zu helfen, zu hören auf die Worte meiner Klage! Mein Gott, ich rufe bei Tage, und Du antwortest nicht, und auch des Nachts habe ich keine Ruhe. ..."
Könnt Ihr also die Ähnlichkeit zwischen der Erfahrung Jesu und der Erfahrung Jona's im Bauch des Fisches erkennen?
Vers 6, hier sagt Jona,
"Ich sank hinunter zu der Berge Gründen, ..."
Der "Grund" bedeutet "Wurzeln". Ist Jona buchstäblich zu den Wurzeln der Berge gegangen? Nein, natürlich nicht. So sagt er,
"Ich sank hinunter zu der Berge Gründen, die Erde hatte mich verriegelt ewiglich; ..."
War Jona buchstäblich durch Riegel eingeschlossen? Nein! Aber würde das den Eindruck erwecken, daß er wirklich eingeschlossen ist und nicht mehr herauskommen kann? Ja, natürlich. Und dann heißt es weiter:
"... aber Du hast mein Leben aus dem Verderben geführt, HERR, mein Gott."
Wir wollen nur den Verse 7-10 betrachten.
"Da meine Seele bei mir verzagte, ..."
Mir gefällt, wie die NIV es ausdrückt: "als mein Leben verebbte".
"... gedachte ich an den HERRN; und mein Gebet kam zu Dir in Deinen heiligen Tempel. ..."
Hatte Jesus ein Gebet gesprochen, als Er zu Beginn Seines Leidensweges im Garten Gethsemane war? In der Tat betete Er, bevor Er nach Gethsemane kam, aber dann betete Er noch tiefer und vestärkter in Gethsemane.
Vers 8:
"Die Verehrer nichtiger Götzen verlassen ihre Gnade."
Vers 9:
"Ich aber will Dir mit lauter Stimme danken und Dir opfern; ..."
Sagt Er also: "Ich werde ein Opfer darbringen." ? Ja! "Ich werde ein Opfer darbringen."
Und dann schaut, dies ist eine sehr interessante Aussage!
"Und der HERR gebot dem Fisch; der spie Jona ans Land."
Wer hat also dem Fisch befohlen, Jona auszuspucken? Gott befahl dem Fisch, Jona auszuspucken. Und natürlich kam Jona sozusagen "aus dem Grab" wieder heraus.
Wir wollen nun eine Parallele zu Jesus ziehen. Die Sprache dieses Psalms scheint darauf hinzuweisen, daß Jona, nachdem er sein Gebet gesprochen hatte, im Bauch des Fisches starb und am dritten Tag wieder ausgespuckt wurde. In ähnlicher Weise betete Jesus zu Seinem Vater in Gethsemane und am Kreuz, dann starb Er und wurde am dritten Tag aus dem Grab "ausgespuckt". Diese Parallele beruht nicht auf müßigen Spekulationen, sondern auf den Begriffen des Todes im Psalm sowie auf der Parallele in Lukas 11:29-32.
Schauen wir uns also Lukas 11,29-32 an. Dort heißt es:
"Als aber die Volksmenge sich herzudrängte, fing Er an zu sagen: Dieses Geschlecht ist ein böses Geschlecht! Es fordert ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona. Denn gleichwie Jona den Niniviten ein Zeichen war, ..."
Was ist Jona geworden? Ein Zeichen für die Niniviten
"... so wird es auch des Menschen Sohn diesem Geschlecht sein. ..."
Hier sehen wir, daß Jona ein Zeichen für die Niniviten wurde.
Vor einigen Jahren hatte ich das Vorrecht, das Britische Museum zu besuchen, und ich war danach noch einmal dort. Wenn man wirklich einen sehr interessanten Ort besuchen möchte, dann ist das der richtige Ort dafür. Wißt Ihr, man braucht mindestens eine Woche, um das Britische Museum unter dem Gesichtspunkt der Geschichte und der biblischen Studien zu durchlaufen. Aber eines der Ausstellungen, die meine Aufmerksamkeit erregten, war die assyrische Ausstellung. Die Hauptstadt von Assyrien war natürlich Ninive. Die Ausstellung ist riesig und es war interessant zu sehen, daß dort diese großen Steinplatten mit eingemeißelten Bildern gibt, und wohin man schaut waren so viele Flüsse und Fische und Fische und nochmals Fische, weil der Schutzgott der Ninive der Fischgott war. Ist das für die Erfahrung von Jona von Bedeutung? Ich denke, daß es für die heidnischen Niniviten sicherlich sehr bedeutsam gewesen war, zu hören, daß Jona von den Fischen verschluckt worden war, und dann erscheint Jona plötzlich lebendig, um der Stadt Ninive Zeugnis zu geben. Meint Ihr, das ist eine beeindruckende Erfahrung gewesen? Auf jeden Fall!
Die Frage ist also, wie wurde Jona zu einem Zeichen für die Niniviten? Das Zeichen hatte etwas damit zu tun, daß er drei Tage und drei Nächte lang im Bauch des Fisches war, oder? Und daß das Volk seine Botschaft annahm, weil es das Zeichen sah. Jona hat vor Angst geschrien, ist gestorben und am dritten Tag wieder auferstanden, und das Volk war überzeugt, als er predigte. Erkennt Ihr die Parallele?
Nun, in ähnlicher Weise hat auch Jesus zu Seinem Vater geschrien, ist gestorben, begraben worden und am dritten Tag wieder auferstanden, aber im Gegensatz zu den Niniviten haben die Menschen was getan? Sie glaubten nicht an Jesus. Lest den Rest weiter in Lukas 11:29-32. *(1) Jesus sagte, daß die Niniviten aufstehen werden, um diese Generation zu verurteilen, weil sie Buße taten, als sie das Zeichen sahen, aber diese Generation tat es nicht. Folgt ihr mir, ja oder nein?
Der Grund, warum so viele die Bedeutung der "drei Tage und drei Nächte" mißverstehen, liegt darin, daß sie sich auf eine Zeitspanne versteifen, anstatt das Alte Testament, den alttestamentlichen Hintergrund, heranzuziehen, um Jona's Erfahrungen in dieser Zeit zu untersuchen.
Weder Jona noch Jesus gingen buchstäblich bis ins Herz der Erde.
Sie gingen auch nicht buchstäblich bis zu den Wurzeln der Berge.
Was bedeutet der Ausdruck "Herz der Erde"? Er bezieht sich auf den dunkelsten, einsamsten und am weitesten vom Vater entfernten Ort im Universum. Das Herz der Erde ist der Ort, an dem die Mächte der Finsternis, sowohl die menschlichen als auch die dämonischen, ihn einschließen.
Hat sich Jesus eingeschlossen gefühlt? Oh ja, das hat Er. Laßt uns darüber lesen.
Übrigens, wurden die Sünden auf das Tier gelegt, während es noch lebte oder nachdem es tot war? Hmm, interessant. Würden wir also erwarten, daß die Sünden auf Jesus gelegt werden, während Er lebte oder als Er starb? Es würde zu Lebzeiten geschehen, das ist richtig. Und wohin wurden die Sünden gelegt? Auf den Kopf. Warum wurden die Sünden auf den Kopf des Opfers gelegt? Weil sich dort das Gehirn befindet, und dort wird die Angst empfunden.
Wir wollen nun Matthäus 26:38-47 lesen.
"Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod;..."
Ist das ähnlich wie die Angst, die Jona empfand? Auf jeden Fall! Deshalb sagte Er zu seinen Jüngern:
"... bleibet hier und wacht mit Mir! "Und ging hin ein wenig, fiel nieder auf Sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist es möglich, so gehe dieser Kelch von Mir; doch nicht, wie Ich will, sondern wie Du willst!… Wiederum zum zweiten mal, ging Er hin, betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht an mir vorübergehen kann, ohne daß Ich ihn trinke, so geschehe Dein Wille!… Und Er ließ sie, ging wieder hin, betete zum drittenmal und sprach dieselben Worte. … Und während Er noch redete, siehe, da kam Judas, einer der Zwölf, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes her."
Wird Er jetzt also von Seinen Feinden umzingelt sein? Ja! Wird Er den Kelch des Zorns Gottes trinken? Ganz gewiß tut Er das.
Und übrigens: Wer hat Ihm den Kelch, den Leidenskelch gegeben? In Johannes 18:11 sagt Jesus:
"Soll Ich den Kelch nicht trinken, den Mir der Vater gegeben hat?"
Er trank den Kelch des Zorns des Vaters, weil Er für unsere Sünden, für die Sünden der ganzen Welt, bestraft wurde.
Gemäß Lukas 22:44 war Sein Schmerz so groß, daß Er schwitzte, als ob es große Blutstropfen wären. Es heißt dort:
"Und Er geriet in Todesangst und betete inbrünstiger; und Sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen."
Hebräer 5:7 beschreibt seine Qualen, es heißt dort:
"Dieser hat in den Tagen Seines Fleisches sowohl Bitten als auch Flehen mit lautem Rufen und Tränen dem dargebracht, der Ihn aus dem Tod erretten konnte, ..."
Klingt das nicht ein bißchen wie Jona im Bauch des Fisches? Auf jeden Fall! Und dann heißt es in Kapitel 5:7+8,
"... und ist auch erhört worden um Seiner Gottesfurcht willen. ..."
Wurde Er sofort gehört? Nein! Er wurde nicht sofort erhört.
Was hat Jesus am Kreuz ausgerufen?
"Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du ..."
Was hatte Er gefragt?
"... warum hast Du Mich verlassen?"
Wenn ich jetzt sage, daß Er nicht gehört wurde, dann hat der Vater Ihn zwar gehört, aber hatte Er das Gefühl, daß der Vater Ihn gehört hat? Nein! Er hatte nicht das Gefühl, daß der Vater Ihn gehört hat, aber Er wurde von Seinem Vater gehört, Er hat es nur nicht gespürt. Und so ist es interessant, daß Jesus ausgerufen hat:
"Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?"
Und dann sagt er fast im nächsten Atemzug:
"Vater, Ich befehle Meinen Geist in Deine Hände!"
Mit anderen Worten: "Ich werde Dich wiedersehen. Du hast mir versprochen, daß Ich von den Toten auferstehen werde, wenn Ich treu bin."
Übrigens: Wer hat Jesus aus dem Grab herausgerufen? Wer hat dem Grab befohlen, Ihn herauszugeben? Der Vater. Wer befahl dem Fisch, Jona auszuspucken? Der Herr befahl dem Fisch, Jona auszuspucken. Jesus wurde also vom Vater aus dem Grab gerufen.
Manche Leute sagen: "Moment mal, ist Jesus nicht mit dem Leben, das in Ihm war, aus dem Grab auferstanden?"
Ja! Aber wir müssen verstehen, daß Jesus im Grab, gemäß dem Geist der Weissagung, ein Gefangener der göttlichen Gerechtigkeit war, und nur Sein Vater konnte Ihn ermächtigen, Sein Leben wieder aufzunehmen. Und so ist das, was am Auferstehungsmorgen geschah, nun ja, Ellen White beschreibt dies in verschwenderischer Ausführlichkeit, dass zwei Engel vom Himmel herabstiegen, einer rollte den Stein weg und setzte sich darauf, und der andere stand vor dem Grab und sagte: "Oh, Du Sohn Gottes, Dein Vater ruft Dich!" Und dann spuckt das Grab natürlich Jesus aus. Aber Jesus kommt heraus mit dem Leben, das in Ihm war, aber Er wartete auf die Erlaubnis Seines Vaters, das Leben, das in Ihm war, aufzunehmen. Er sagte:
"Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wiederzunehmen."
Er sagte: "... es zu lassen und es wiederzunehmen."
Aber dann heißt es im letzten Teil von Johannes 10:18,
"... Solch Gebot habe Ich empfangen von Meinem Vater. ..."
So gab Ihm Sein Vater die Erlaubnis, Sein Leben aufzunehmen, das Leben, das in Ihm selbst war.
Die Bibel sagt also, daß Jesus in den "Hades" ging.
In Römer 10:7 heißt es, daß Er in den "Abgrund" ging.
Und in Epheser 4:9 heißt es, daß Er bei Seinem Tod in die "unteren Bereiche der Erde" ging.
Ist das buchstäblich wahr?
Ging Jesus in den Abgrund, als Er starb? Nein, natürlich nicht!
Ging Er in die "unteren Bereiche der Erde"? Nein!
Dies sind bildliche Ausdrücke für die Trennung von Gott, für das Gefühl der Gottesferne.
Nun kommt ein weiterer sehr wichtiger Punkt, bevor wir uns einige Zitate vom Geist der Weissagung ansehen. Eine aufmerksame Betrachtung der Evangelien zeigt, daß "drei Tage und drei Nächte" folgendes beinhalten:
Seine Qualen in Gethsemane, und diese umfassen
Seine Verhaftung
Sein Gerichtsverfahren
Seine Verurteilung
Seine Kreuzigung
Sein Begräbnis und
Seine Auferstehung.
Woher wissen wir das? Es gibt eine ganze Reihe von Versen, die zeigen, daß die "drei Tage und drei Nächte" auch Seine Erfahrung in Gethesemane, Seine Verhaftung, Sein Gerichtsverfahren und so weiter einschließen. Wir wollen nun einige dieser Zitate lesen.
Matthäus 16:21,
"Von der Zeit an fing Jesus an und zeigte Seinen Jüngern, wie Er müßte nach Jerusalem gehen und..."
Und was tun?
"... viel leiden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen. ..."
Ist dieses Leiden also eingeschlossen? Ja!
Matthäus 20:18+19,
"Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem; und des Menschen Sohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überantwortet, und sie werden Ihn zum Tode verurteilen ..."
Ist das im Zeitraum enthalten? Ja!
"... und sie werden Ihn zum Tode verurteilen und werden Ihn den Heiden überantworten, Ihn zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen; und am dritten Tage wird Er auferstehen.….."
Wann beginnen also die drei Tage? Sie beginnen mit
der Verurteilung,
der Überlieferung an die Heiden,
der Geißelung,
der Kreuzigung,
dem Tod,
dem Begräbnis und
der Auferstehung am dritten Tag.
Der ganze Leidensweg Jesu ist in den drei Tagen enthalten.
Matthäus 17:22,
"Als sie nun ihren Weg durch Galiläa nahmen, sprach Jesus zu ihnen: Des Menschen Sohn wird in der Menschen Hände überliefert werden; ..."
Da ist der Verrat.
"... und sie werden Ihn töten, und am dritten Tage wird Er ..."
Was wird Er?
"... wird Er auferstehen. ..."
Markus 10:33+34,
"Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und des Menschen Sohn wird den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert werden; und sie werden Ihn zum Tode verurteilen und Ihn den Heiden ausliefern; und sie werden Ihn verspotten und geißeln und verspeien und töten, und am dritten Tage wird Er auferstehen. ..."
Beachtet, daß alle diese Ereignisse innerhalb eines Zeitraums von drei Tagen stattfinden.
Und dann heißt es in Lukas 9:21+22,
"Er aber ermahnte sie ernstlich und gebot ihnen, dies niemand zu sagen, indem Er sprach: Der Sohn des Menschen muß viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und den obersten Priestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tag auferweckt werden. ..."
Seht Ihr das größere Bild? Es geht um viel mehr als nur um das Begräbnis und die drei Tage und Nächte, die Jesus im Grab verbrachte. Die drei Tage umfassen die gesamte Zeit Seiner Leidensgeschichte in Gethsemane, Seine Qualen am Kreuz, Sein Begräbnis bis hin zum Moment Seiner Auferstehung.
Nun möchte ich das Zitat von Ellen White vorlesen, wo sie im "Youth Instructor", (dt.: Jugendausbilder) vom 2. May 1901 folgendes schreibt:
"Er, der für die Sünden der Welt gestorben ist, sollte für die ihm zugewiesene Zeit im Grab bleiben ..."
Wie lange mußte Er im Grab bleiben? Er mußte am Sabbat dort bleiben, richtig?
"... Er befand sich in diesem steinernen Gefängnis als Gefangener der göttlichen Gerechtigkeit, und Er war dem Richter des Universums gegenüber verantwortlich. Er trug die Sünden der Welt, und nur Sein Vater konnte Ihn befreien."
Wer war also der Einzige, der Jesus befreien konnte? Er war ein Gefangener, und Er war ein Gefangener der göttlichen Gerechtigkeit. Erinnert Ihr Euch an die "Gitterstäbe", die Jona einsperrten? War Jesus im übertragenen Sinne durch "Gitterstäbe" eingeschlossen? Oh, ja! Er war ein Gefangener der göttlichen Gerechtigkeit. Es heißt jedoch, daß Ihn nur der Vater befreien konnte. Wurde Er von Seinem Vater freigelassen? Ja, ganz sicher.
Und natürlich wissen wir, daß Jesus am Freitag gestorben ist, meine Lieben, wir wissen, daß er am Freitag gestorben ist und am Sabbat im Grab geruht hat und am Sonntag auferstanden ist. Wenn also jemand kommt und das Gegenteil behauptet, sagt einfach: "Ich werde für Dich beten, mein Bruder" oder "meine Schwester" und "Ich liebe Dich sehr, aber Tatsache ist, daß der Geist der Weissagung in dieser Sache recht hat, und wenn man sich alle biblischen Beweise ansieht, wird es sehr, sehr klar."
Ich möchte nun einige Zitate von Ellen White durchgehen. Seht, Ellen White verstand, daß die "drei Tage und drei Nächte" in Gethsemane begannen, sie begannen mit der Todesangst Jesu, weil Er den Kelch des Zornes Gottes trinken mußte. Sie umfassen Seine Verhaftung, Seine Gerichtsverhandlung, Seine Geißelung, Seine Kreuzigung, Sein Begräbnis und dann Seine Auferstehung. Diese Zitate stammen aus zwei Kapiteln des Buches "Das Leben Jesu", ein Kapitel heißt "Gethsemane". Wenn Ihr wissen wollt, wie schrecklich die Sünde ist, dann lest einfach dieses Kapitel. Wißt Ihr, der Grund, warum wir die Sünde lieben, ist, weil wir uns nicht darauf konzentrieren, was die Sünde Jesus gekostet hat.
Seht, wenn wir unsere Augen auf Jesus gerichtet haben, wissen wir, wie schlimm die Sünde ist, denn sie hat Jesus all das angetan. Deshalb sagt Ellen White, daß wir jeden Tag eine gedankenreiche Stunde damit verbringen sollten, über das Leben Christi nachzudenken, besonders über die letzten Ereignisse Seines Lebens. Denn wenn wir Ihn im Garten sehen, wie Er Blutstropfen schwitzt und wir hören, wie Jesus in Seiner Angst den Vater anfleht, den Kelch Seines Zorns wegzunehmen, wenn wir den Hammer hören, der die Nägel einschlägt, und wie Er ausruft:
"Mein Gott, mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?"
dann fragen wir: "Mein Herr, warum ist Dir das passiert?" Und dann wird Er sagen: "Wegen der Sünde." Die Sünde hat Jesus verletzt, und wenn wir das sehen, werden wir die Sünde überwinden wollen. Es gibt eine Kraft, die vom Kreuz ausgeht wenn wir Jesus am Kreuz betrachten, wenn wir unseren Blick auf Jesus am Kreuz richten.
Ich möchte also ein paar Aussagen vorlesen, die wir im Buch "Das Leben Jesu" finden und Ihr werdet sehen, daß die Sünden der Welt in der Tat im Garten Gethsemane auf Jesus gelegt wurden. Dort begann die Entfremdung von Seinem Vater, dort betete Er in bitter Qual zu Seinem Vater wie Jona im Bauch des Fisches. Hier ist ein Zitat von Seite 683:
"Er entfernte sich ein wenig von ihnen ..."
Das ist von den Jüngern.
"... nur so weit, daß sie Ihn sehen und hören konnten - und warf sich auf die Erde nieder. Er fühlte, daß Er durch die Sünde von Seinem Vater getrennt wurde ..."
Wann hat Jesus die Trennung von Seinem Vater gespürt? War es nur, als er zweiundsiebzig Stunden lang tot im Grab lag? Nein, nein, nein, nein!
"... Er spürte, daß Er durch die Sünde von Seinem Vater getrennt wurde. Die Kluft war so breit, so schwarz, so tief ..."
Das wäre also das "Herz der Erde", oder? Bildlich gesprochen.
"... Die Kluft war so breit, so schwarz, so tief, daß Sein Geist vor Ihm zitterte. Er durfte Seine göttliche Macht nicht einsetzen, um dieser Qual zu entkommen. Als Mensch mußte Er die Folgen der Sünde des Menschen erleiden. Als Mensch mußte Er den Zorn Gottes gegen die Übertretung ertragen.."
Wann hat Jesus begonnen, den Zorn Gottes gegen die Übertretungen zu erleiden? Die Sünden wurden in Gethsemane auf sein Haupt gelegt.
"Das Leben Jesu", Seite 686, folgendes steht im Kapitel "Gethsemane". Das ist noch vor Seiner Gerichtsverhandlung, bevor Er verhaftet wurde.
"Als Stellvertreter und Bürge für den sündigen Menschen litt Christus unter der göttlichen Gerechtigkeit. Er erkannte, was Gerechtigkeit bedeutet. Bisher war er als Fürsprecher für andere da gewesen; nun sehnte Er sich danach, einen Fürsprecher für Sich selbst zu haben."
Nun auf Seite 684.
"Angesichts des vor Ihm liegenden Kampfes war die Seele Christi mit Angst vor der Trennung von Gott erfüllt. ..."
Fühlte Er sich erst am Kreuz von Gott getrennt, als Er ausrief:
"Warum hast Du Mich verlassen?"
Nein! Nein! Nein!
"... Satan sagte Ihm ..."
Stand Er in dieser Zeit unter der Macht der Finsternis? Oh ja. Ich möchte Euch also etwas fragen: Würde das "Herz der Erde", der am weitesten entfernte, dunkelste und stillste Ort sein, den Ihr finden könnt, weit weg von Gott? Auf jeden Fall! Das ist ein bildlicher Ausdruck, denn Jesus ging nicht in das "Herz der Erde", Er wurde über der Erde in einer Höhle begraben. So heißt es hier, ich lese es noch einmal.
"Angesichts des vor Ihm liegenden Kampfes war die Seele Christi mit Angst vor der Trennung von Gott erfüllt. Satan sagte ihm, daß die Trennung ewig dauern würde, wenn Er für eine sündige Welt bürgen würde. ..."
Wie lange würde die Trennung sein? Angeblich ewig.
"... Er würde mit dem Reich Satans gleichgestellt werden und niemals mehr mit Gott eins sein."
Wann hatte sich Jesus so gefühlt? Nur am Kreuz? Nein! Schon in Gethsemane.
Seite 687:
"Die Sünden der Menschen lasteten schwer auf Christus, und das Gefühl des Zorns Gottes über die Sünde zermalmte sein Leben."
In Gethsemane.
Nun wollen wir uns ein paar Zitate aus dem Kapitel "Golgatha" anschauen und wir lesen auf Seite 753, was Ellen White darüber geschrieben hat.
"Auf Christus als unseren Stellvertreter und Bürgen wurde die Schuld von uns allen gelegt. Er wurde für einen Übertreter gehalten, damit Er uns von der Verurteilung durch das Gesetz erlösten könnte. Die Schuld eines jeden Nachkommen Adams lastete auf Seinem Herzen. ..."
Wir können nicht verstehen, wie Er vorzeitig sterben konnte. Der Soldat war überrascht, als er sah, daß Jesus gestorben war, ohne daß er Ihm die Beine brechen mußte. Wie konnte dieser Mann so schnell sterben? Weil Jesus nicht an Seinen Wunden gestorben ist, sondern an der Qual, die Sünden der ganzen Welt zu tragen, jede Sünde, die begangen wurde, die begangen wird und die noch begangen werden wird, lastete auf Christus. Wißt Ihr, Menschen begehen Selbstmord, weil sie über ihre eigenen Sünden niedergeschmettert sind. Stellt Euch vor, Ihr müßtet alle Sünden tragen, die jemals begangen worden sind. Meine Lieben, wißt Ihr, wir müssen gedanklich nach Gethsemane gehen, wir müssen über Jesus tief nachdenken.
"... Die Schuld eines jeden Nachkommen Adams drückte auf Sein Herz. Der Zorn Gottes über die Sünde, die schreckliche Offenbarung Seines Unmuts über die Ungerechtigkeit, erfüllte die Seele Seines Sohnes mit Bestürzung. Sein ganzes Leben lang hatte Christus einer gefallenen Welt die frohe Botschaft von der Barmherzigkeit und verzeihenden Liebe des Vaters verkündet. Die Errettung der größten Sünder war Sein Thema. Aber jetzt, mit der schrecklichen Last dieser Schuld die Er tragen mußte, kann Er das versöhnende Antlitz des Vaters nicht sehen...."
Fühlt Er sich also im Stich gelassen? Hat sich Jona auch so gefühlt? Ja!
"... Der Entzug des göttlichen Antlitzes vom Heiland in dieser Stunde höchster Angst durchdrang Sein Herz mit einem Schmerz, den der Mensch nie ganz verstehen kann. Dieser Schmerz war so groß, daß Er den körperlichen Schmerz kaum spürte."
Das ist etwas ganz anderes als die Darstellung in dem Film "Die Passion Christi". Dort werden die gnadenlosen Schläge hervorgehoben, nicht die seelischen Qualen, die Er durchgemacht hat, weil Er die Sünden der ganzen Welt trug.
"Das Leben Jesu", Seite 753,
"Satan brachte mit seinen heftigen Versuchungen das Herz Jesu zum Zerreißen. Der Heiland konnte nicht durch die Pforten des Grabes sehen..."
Manche Leute sagen: "Nun, Jesus wußte, daß Er am dritten Tag auferstehen würde." Er wußte es, weil der Vater es versprochen hatte, aber es ist etwas anderes, es zu wissen, wenn man die Prophezeiung liest, und es dann zu erleben.
Ellen White beschreibt es so: Nachdem der Mensch dreimal gesündigt hatte, ging Jesus in die Gegenwart des Vaters, um den Vater um Erlaubnis zu bitten, zu kommen und den Menschen zu erlösen. Jesus mußte also um Erlaubnis bitten, weil Er der Sohn war. Das war zu hoch für Euch, oder?
Er war dem Vater unterstellt, bevor Er kam, richtig? Und so sagte Er: "Vater, laß uns den Plan der Erlösung umsetzen." Ellen White sagt, daß es für den König des Universums ein Kampf war, Seinen Sohn aufzugeben, aber Er gab ihn auf, weil Gott Liebe ist. Wenn Ihr das nicht glaubt, was denkt Ihr dann, warum Gott uns die Geschichte von Abraham und Isaak gegeben hat? Um die Qualen zu veranschaulichen, die der Vater empfand, als Er Seinen Sohn aufgab. Schreckliche Qualen.
Und so ist der Vater bereit, Jesus aufzugeben, und Ellen White schreibt in mehreren Aussagen, daß Er dies auf die Gefahr hin tat, ewigen Verlust zu erleiden. Jesus sagte also dreimal: "Vater, laß uns den Plan ausführen." Beim dritten Mal kommt Jesus schließlich aus der Mitte des herrlichen Lichts heraus, und die Engel sind in Stille versammelt, und Jesus offenbart ihnen, was Er tun wird.
"Ich muß in diese Welt gehen und einer von ihnen werden. Ich werde ihr Vertreter werden, denn Ich habe alles geschaffen und kann alles vertreten. Und Ich will ihren Platz einnehmen. Ich werde die Sünden der ganzen Welt tragen. Ich werde geschlagen, Ich werde gekreuzigt, Ich werde sterben, und Ich werde am dritten Tag auferstehen, und Ich werde alle Sünder retten, die von Adam und Eva abstammen."
Und dann beschreibt Ellen White, wie die Engel sagen:
"Ich werde gehen!", "Ich werde gehen!", "Ich werde gehen!"
Sie wollten nicht, daß ihr Gebieter geht. Wißt Ihr, im Himmel gibt es keine Selbstsucht. Aber ein Engel konnte nicht für die Sünder büßen. Es mußte der Schöpfer sein, der alles geschaffen hat, der die Stelle Seiner Geschöpfe einnimmt. Also fleht Jesus den Vater dreimal an: "Ich will gehen!"
Im Garten Gethsemane betete Er dreimal zu Seinem Vater: "Wenn es möglich ist, laß Mich vom Haken", denn es ist etwas anderes, es von dort aus zu betrachten, als es hier zu durchleben. Die Erfahrung ist anders.
Manchmal stellen wir uns Gott so vor, wie Ihn die Philosophen nennen, nämlich "den unbewegten Beweger". Gott hat keine Empfindungen, keine Gefühle, Er sitzt auf Seinem Thron, vielleicht bewegt Er Seine Augen, ansonsten ist Er starr.
Nein! Gott hat Gefühle, Er hat Empfindungen, es war ein Opfer für Ihn, Seinen Sohn zu opfern, ein echtes Opfer, Seinen Sohn zu opfern. Nur weil Gott allwissend ist, heißt das nicht, daß Er nicht wirklich mit Seinem Sohn gelitten hat, als Er diese Erfahrung machte.
Wer, meint Ihr, hat mehr gelitten, der Vater oder der Sohn? Nun, eigentlich haben wahrscheinlich beide gleich viel gelitten. Aber wie sehr, hört, wie sehr hat Jesus uns geliebt? Er hat uns so sehr geliebt, daß Er bereit war, auf ewig von Seinem Vater getrennt zu werden, um uns zu retten. So sehr liebt Er uns. Die Frage ist also, ob wir Ihn im Stich lassen werden.
Wißt Ihr, all die Dinge, die wir besprochen haben, da haben wir uns mit vielen theoretischen Dingen beschäftigt, aber in Wirklichkeit geht es um unser praktisches, geistliches Leben.
Denn wenn wir all das Wissen haben, Jesus, nun ja, Er starb, Passah; Er ruhte am Sabbat im Grab, Sein Körper sah keine Verwesung, es gab keinen "Sauerteig der Sünde" in Ihm, so wie das Manna am Sabbat nicht verdarb; und Er ist am ersten Tag der Woche auferstanden und Er nahm diese Anzahlung mit in den Himmel zum Vater.
Wenn wir das alles wissen und es uns nicht endlich in Fleisch und Blut übergegangen ist, was nützt es dann? Der Sinn des Ganzen ist, daß wir eine engere Beziehung zu Jesus aufbauen, eine Beziehung der Dankbarkeit für alles, was Er getan hat, und für alles, was Er ist.
So, noch einmal:
"Satan brachte mit seinen heftigen Versuchungen das Herz Jesu zum Zerreißen. Der Heiland konnte nicht durch die Pforten des Grabes sehen. Die Hoffnung vermittelte Ihm nicht, daß Er als Überwinder aus dem Grab kommen, oder daß der Vater das Opfer annehmen würde. Er fürchtete, daß die Sünde für Gott so sehr verletzend wäre, daß sie für immer getrennt sein würden. ..."
Für wie lange? Für immer und ewig.
"... Christus fühlte den Schmerz, den der Sünder empfinden wird, wenn die Barmherzigkeit nicht mehr für das schuldige Volk eintreten wird. Es war das Gefühl der Sünde, das den Zorn des Vaters auf Ihn als Stellvertreter des Menschen brachte, das den Kelch, den Er trank, so bitter machte und das Herz des Gottessohnes brach."
Das sind also einige der Zitate, die wir in den Kapiteln "Gethsemane" und "Golgatha" finden. Versteht Ihr dadurch besser, was Jesus für uns bedeutet? Ich hoffe es, und natürlich hilft es uns auch zu verstehen, daß die Sichtweise der Siebenten-Tags-Adventisten, die von einem Leiden in Gethsemane am Donnerstagabend, einer Kreuzigung am Freitag und einer Auferstehung am ersten Tag der Woche ausgeht, in vollkommener Harmonie mit der Heiligen Schrift steht, wenn man die Gesamtrechnung zugrunde legt.
Nun gut, wir haben die ersten drei hebräischen Feste studiert. Wir sind auf dem besten Weg. Wir haben das "Passahfest" studiert, wir haben "das Fest der ungesäuerten Brote" und "das Fest der Erstlingsfrüchte" näher beleuchtet. Alle drei Feste erfüllen sich nacheinander in der Erfahrung von Christus.
"Passah" am 14. Nisan,
die "ungesäuerten Brote" beginnen am 15. Nisan und
die "Erstlingsfrüchte" am 16. Nisan.
Aber jetzt wollen wir uns dem "Pfingstfest" zuwenden. Die Feste, die wir bisher studiert haben, sind "Vorfrühlingsfeste", sie haben mit der Gerstenernte zu tun. Das Fest, das wir jetzt studieren werden, das "Pfingstfest", findet im Spätfrühling statt, im Monat Mai, am 6. Tag des dritten Monats, dem Monat Siwan, das ist der dritte Monat des jüdischen religiösen Kalenders, nicht unseres Kalenders.
Werfen wir also einen Blick auf die ersten vier Feste Israels:
Das Passahfest wird in 2. Mose 12 beschrieben.
Es hat mit dem Tod des Lammes zu tun.Ungesäuerte Brote, 2. Mose 14.
Das ist das "Begräbnis" Israels im Schilfmeer. Seht, die Erfahrung Israels weist Ähnlichkeiten mit den Festen auf.Erstlingsfrüchte ist 2. Mose 15.
Die Auferstehung Israels aus dem SchilfmeerUnd dann Pfingsten.
Das wäre das Ereignis am Sinai.
Könnt mir folgen, ja oder nein?
Die gemeinsame Erfahrung Israels folgt also auch der Reihenfolge der Feste, denn das Passahfest ist ihre Befreiung; dann werden sie in den Wassern des Roten Meeres begraben, die Bibel spricht von einer "Taufe"; sie kommen als "Erstlingsfrüchte" zu neuem Leben hervor, alle ihre alten Aufseher werden begraben, wenn man so will; und dann, 50 Tage später, im dritten Monat, sagt die Bibel, sind sie am Berg Sinai. Was wäre also in der Geschichte Israels das Gegenstück zum Pfingsttag? Es wäre ihre Ankunft wo? Ihre Ankunft am Berg Sinai. Ich weiß nicht, ob Ihr mir folgen könnt oder nicht. Wir müssen also einen Blick auf das Sinai-Ereignis werfen. Es ist sehr, sehr wichtig.
Schlagen wir nun Römer 6,3+4 auf, denn das ist auch unsere Erfahrung, nicht wahr?
"Wisset ihr nicht, daß alle, die wir in Jesus Christus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf daß, gleichwie Christus ist auferweckt von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln."
Haben wir nicht die Erfahrung gemacht, daß wir, wenn wir getauft sind, sterben, begraben werden und auferstehen, und daß wir danach in die Gemeinde aufgenommen und offiziell als Mitglied der Familie Gottes anerkannt werden?
Nun, wann wurde Israel offiziell als Gottes Volk anerkannt? Am Berg Sinai. Hier haben wir also eine Veranschaulichung des Todes bei der Taufe, des Begräbnisses bei der Taufe, der Auferstehung bei der Taufe und der Eingliederung als Mitglied des Volkes Gottes, die am Berg Sinai veranschaulicht wird. Wir werden uns mit all diesen Dingen befassen.
Gehen wir zum nächsten Abschnitt. Die meisten Christen sind nur in der Lage, das Werk Jesu im Gericht zu begreifen: das Kreuz und die Auferstehung. Viele haben nicht die geringste Ahnung, was Jesus in den letzten 2.000 Jahren im Himmel getan hat. Dabei ist die zeitliche Abfolge einfach.
Jesus starb, das ist das "Passahfest",
wurde begraben, das sind die "ungesäuerten Brote",
ist von den Toten auferstanden, das ist die "Erstlingsfrucht",
und nach seiner Auferstehung blieb Er "40 Tage lang" auf der Erde, um Seinen Nachfolgern die Dinge über das Reich Gottes zu lehren.
Das ist Apostelgeschichte 1:3 und dann gibt es natürlich noch andere Texte aus Lukas und auch aus dem Johannesevangelium.
Die Frage ist jedoch, was geschah nach den 40 Tagen, die Er auf der Erde verbrachte? Das ist eine wichtige Frage.
Welche Abteilung war die nächste Stufe im hebräischen Heiligtum? Das Heilige. Und welches war das nächste Fest? "Pfingsten". Wo würdet ihr also erwarten, in welcher Abteilung des Heiligtums, daß sich "Pfingsten" erfüllt? Es müßte das Heilige sein. Wißt Ihr, es ist heute sogar unter adventistischen Gelehrten üblich zu sagen, daß Jesus, als Er in den Himmel auffuhr, direkt in das Allerheilige ging, so als ob Er den Dienst im Heiligen umgangen hätte. Aber die nächste Abteilung ist das Heilige. Bei Pfingsten geht es um das Heilige. Das Allerheilige hat mit den Herbstfesten zu tun. "Pfingsten" hat mit den Frühlingsfesten zu tun. Nehmt also nicht etwas, das während der Frühlingsfeste geschah und sagt: "Nein, Jesus hat es während der Herbstfeste getan", denn Jesus folgt einer bestimmten Reihenfolge. Es gibt eine Abfolge im Kalender des Messias, und Er hält sich ganz genau daran. Der nächste Schritt wäre also das "Heilige" in Seinem Haus, und das nächste Fest wäre das "Pfingstfest".
Deshalb muß Jesus in das Heilige im Himmel gegangen sein, um die Bedeutung des "Pfingstfestes" zu erfüllen. Der nächste Schritt im Heiligtumsdienst Jesu umfaßt die folgenden Schritte. Dies ist eine Zusammenfassung dessen, was wir in den nächsten beiden Vorträgen hauptsächlich betrachten werden. Zunächst werden wir all diese Informationen auspacken.
Erstens: Was geschah in diesen 10 Tagen?
Wie ich schon erwähnt habe, glaube ich, daß die Himmelfahrt Jesu sieben Tage dauerte.
Nun fragt Ihr vielleicht: "Wie kommst Du denn auf diese Idee?"
Ich habe kein "So spricht der Herr" dafür, aber Ellen White macht deutlich, daß unsere Reise in den Himmel sieben Tage dauern wird. *(2) Und wir wissen, daß die Himmelfahrt Jesu ein feierlicher Festzug war. Es war nicht so, daß Jesus einfach von der Erde verschwand und plötzlich im Heiligen erschien, wo der Vater war. Psalm 24 beschreibt den Vorgang. Die Engel kamen, um Ihn abzuholen und Er wurde in die Wolke entrückt, und Ellen White schreibt, daß die die Jünger die Wolke beobachteten, wie sie langsam aufstieg und dann ihren Blicken entschwand. Es ist also nicht so, daß Jesus entrückt wurde, schwupps, ist Er auf einmal im Heiligen. Nein! Wißt Ihr, es war eine siegreiche militärische Parade, denn in Psalm 24:8 heißt es:
"Wer ist dieser König der Ehren? Es ist der HERR, der Starke und Mächtige, der HERR, der Held im Streit!"
Kommt Er vom Schlachtfeld? Ihr könnt sicher sein, daß Er vom Schlachtfeld kommt, denn Er hat die Wunden, die es beweisen. Aber Er ist am Leben, nicht wahr? Und jetzt kommt Er mit den Wunden in Seinen Händen, Er war in einem Kampf auf Leben und Tod mit dem Teufel und jetzt kommt Er zurück und hat die "Beute" bei sich, denn Er hat die Gräber "geplündert", Er bringt die Gefangenen zurück, und der Teufel weiß, oh-oh, die "ersten Früchte", also wird es auch die "letzten Früchte" geben! Er kommt also zurück, der General, siegreich im Kampf, und Psalm 24 ist der Psalm der Himmelfahrt Jesu. Wißt Ihr, Psalm 22, 23 und 24 müssen zusammen studiert werden. Psalm 22 ist der Psalm der Kreuzigung.
"Mein Gott, mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?"
Psalm 22:1 macht den Anfang. Aber Psalm 23 ist die Ruhe Jesu im Grab.
"Und ob ich schon wanderte im finstern Todestal, fürchte ich kein Unglück; denn Du bist bei mir, Dein Stecken und Dein Stab, die trösten mich!"
Und Psalm 24 ist der Psalm über die Auferstehung und Himmelfahrt Christi.
Er steigt also auf, und Psalm 24 wird im Wechselgesang gesungen, als Antwort der Engel, die zurückbleiben, der Wächter, die in der Stadt bleiben, und der Engelscharen, die Jesus zurückbringen. Dies ist ein Festzug, der sich über einen langen Zeitraum hinzieht. Und natürlich verkündet Jesus Seinen Sieg über die Mächte und Gewalten, wie er in Epheser 2 beschrieben wird. Ist das nicht aufregend? Wir kommen später in unserem Studium noch einmal drauf zurück. Ich glaube also, daß die himmlische Heimkehr Christi sieben Tage gedauert hat, genauso lange, wie Gottes Volk in den Himmel aufsteigen wird.
Zweitens. Und dann dauerte es drei Tage für all diese Ereignisse, die ich hier beschreibe:
Zuerst bekleidete der Vater Jesus mit den Gewändern des Hohenpriesters, dann salbte der Vater Jesus mit Öl. Wem hat der Vater die Verheißung des Geistes gegeben? Hat Er sie uns gegeben oder hat Er sie Jesus gegeben, um sie dann uns zu geben? In Apostelgeschichte 2 heißt es, daß Jesus die Verheißung des Vaters empfing.
Er wird also zuerst als Hohepriester über Sein Volk gesalbt,
und dann gießt Er das Öl sozusagen über uns aus.Er wird also vom Vater als Hoherpriester eingekleidet, der Vater salbt Jesus anschließend mit Öl,
das Heiligtum wird dann mit dem Blut Jesu gesalbt,
danach wird ein irdisches Amt eingesetzt.
Gibt es jetzt ein irdisches Amt, das all diese Dinge verkünden wird, das auch mit dem Geist gesalbt ist? Auf jeden Fall!
Und dann wird ein Bundesvolk eingesetzt, das das himmlische Werk Christi verkündet.
Und schließlich haben wir den Beginn des Dienstes Christi, Sünden zu vergeben und das Gesetz auf die Herzen zu schreiben.
Das sind die Ereignisse, die am Pfingstfest im Mittelpunkt stehen.
Ist die Zusammenfassung der Ereignisse deutlich geworden?
Jetzt werden wir uns das Schattenbild und die Erfüllung ansehen, ein Ereignis nach dem anderen. Werfen wir zunächst einen Blick auf das geschichtlichen Schattenbild. Die Ereignisse auf dem Berg Sinai, denkt daran, daß der Sinai das geschichtliche Ereignis ist, das auf den Pfingsttag hinweist, die Ereignisse auf dem Berg Sinai fanden 50 Tage nach der Befreiung Israels aus Ägypten statt, am sechsten Tag des Monats Sivan, dem dritten Monat des hebräischen religiösen Jahres. Wir wissen das, weil es in 2. Mose 19:1 heißt:
"Im dritten Monat nach dem Auszug der Kinder Israels aus dem Land Ägypten kamen sie an eben diesem Tag in die Wüste Sinai."
Pfingsten fand also im dritten Monat statt. Wann kam Israel am Berg Sinai an? Im dritten Monat.
3. Mose 23:15+16 spricht über das "Pfingstfest".
"Danach sollt Ihr Euch vom Tag nach dem Sabbat, von dem Tag, da Ihr die Webegarbe darbringt, sieben volle Wochen abzählen, bis zu dem Tag, der auf den siebten Sabbat folgt, nämlich 50 Tage sollt Ihr zählen, und dann dem Herrn ein neues Speisopfer darbringen."
Das Pfingstfest fand also 50 Tage nach dem Schwenken der Garbe vor dem Herrn statt.
Was ist nun die prophetische Erfüllung davon? Wie viele Tage nach dem Schwenken der Erstlingsfrüchte stellte sich Jesus laut Apostelgeschichte 2:1 und Vers 15, zu Pfingsten vor den Vater? Genau 50 Tage nach dem Schwenken der Garbe, also auf die Stunde genau. Ist das wahr? Schauen wir uns Apostelgeschichte 2:1 und dann Vers 15 an:
"Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, ..."
Auf englisch sagen wir ja "völlig gekommen ist", was bedeutet das? Es geht um Genauigkeit, um zeitliche Genauigkeit? Ja, genau!
"... Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen...."
Und dann wird in Vers 15 die Stunde genannt, in der Pfingsten stattfand. Petrus spricht zu den Neinsagern, die sagen, daß diejenigen, die in anderen Sprachen reden, betrunken sind. Er sagt hier folgendes:
"... Denn diese sind nicht berauscht, wie Ihr meint; es ist ja erst die dritte Stunde des Tages."
Was ist die dritte Stunde des Tages? Neun Uhr am Morgen.
Wann trat Jesus also vor Seinen Vater, um sozusagen "die Garbe zu schwingen"? Es muß um 9 Uhr morgens gewesen sein, denn Pfingsten war genau 50 Tage später. Wir wissen also, wann Jesus vor dem Vater erschien, und wir wissen, zu welcher Stunde der Heilige Geist ausgegossen wurde.
Die Parallele ist also, daß das Sinai-Ereignis im 3. Monat stattfand, und wann fand Pfingsten statt? Im 3. Monat. Sinai ist also die Erfüllung von Pfingsten in der Geschichte Israels.
Wir müssen uns also ansehen, was am Sinai geschah, denn das ist es, was die Erfüllung des Pfingstfestes ankündigt oder veranschaulicht.
Betrachten wir nun das nächste geschichtliche Schattenbild.
3. Mose 8:4+5 Das Volk sollte sich an der Tür, am Eingang der Stiftshütte versammeln, um Aaron, seine Söhne und das Heiligtum zu salben. Es heißt hier also:
"Mose tat, wie ihm der HERR befahl, und versammelte die Gemeinde vor der Tür der Stiftshütte. Und Mose sprach zu der Gemeinde: Das ist's, was der HERR zu tun geboten hat. ..."
Wo haben sie sich versammelt? Sie versammelten sich an der Tür der Stiftshütte, richtig? Sie versammelten sich alle, weil dort im Heiligen etwas sehr Bedeutendes geschehen sollte. Aaron sollte als Hoherpriester gekleidet werden, er sollte gesalbt werden, seine Söhne sollten gesalbt werden, das Heiligtum sollte gesalbt werden, das Volk mußte sich dort versammeln, um sich auf das zu konzentrieren, was im Heiligtum geschehen würde.
Wo ist die Erfüllung von diesem Schattenbild? Wo ist das ganze Volk Gottes versammelt, um dem Werk zu folgen, das Jesus im Heiligtum vollbringen wird? Nun, lesen wir Apostelgeschichte 2:1,
"Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle ..."
Was waren sie?
"... waren sie alle einmütig beisammen."
War also das ganze Volk Gottes am Pfingsttag versammelt, so wie Israel versammelt war? Wo war Israel versammelt? Sie waren an der Tür des Zeltes versammelt. Und was befand sich hinter der Tür des Zeltes? Das Heilige. Wo war Gottes Volk also am Pfingsttag versammelt? Sie waren im Abendmahlssaal, aber worauf mußten sie ihr Augenmerk richten? Wo sollte Jesus als Hohepriester gekleidet werden, wo sollte Er gesalbt werden, wo sollte das Heiligtum gesalbt werden? Wo sollte es geschehen? Im Heiligen des himmlischen Heiligtums. Und durch den Glauben mußten die im Obergemach Versammelten dort anwesend sein. Sie befanden sich im Vorhof, aber das, was geschehen sollte, fand m Heiligen des Heiligtums statt.
Hier ist ein weiteres geschichtliches Schattenbild. Es gab eine besondere Vorbereitung in der Reinigung Israels am Berg Sinai, bevor Gott herabkam, um in ihrer Mitte zu wohnen. Ist das wahr? Mußte sich das Volk vorher vorbereiten? Auf jeden Fall! So steht es in 2. Mose 19:10+11 und Vers 14.
"Da sprach der HERR zu Mose: Geh zum Volk und heilige sie heute und morgen; und sie sollen..."
Was sollten sie tun?
"... ihre Kleider waschen und bereit sein auf den dritten Tag; denn am dritten Tage wird der HERR vor dem ganzen Volk auf den Berg Sinai herabsteigen.…."
Was ist das prophetische Gegenbild? Mußten diejenigen, die den Heiligen Geist am Pfingsttag empfangen sollten, besonders vorbereitet werden? Auf jeden Fall! Apostelgeschichte 1:13,
"Und als sie hineinkamen, gingen sie hinauf in das Obergemach, wo sie verblieben, nämlich Petrus und Johannes und Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon Zelotes und Judas, des Jakobus Sohn. Diese alle verharrten einmütig im Gebet, ..."
Was taten sie also? Sie haben gebetet, sie haben gefleht, sie haben die Dinge in Ordnung gebracht, heißt es,
"... samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.…."
Ellen White vertieft das, was im Buch "Das Wirken der Apostel", auf Seite 39 geschrieben steht.
"Diese Tage der Vorbereitung waren Tage ..."
Was für Tage?
"... tiefer Herzenserforschung. Die Jünger spürten ihre geistliche Not und riefen den Herrn um die heilige Salbung an, die sie für das Werk der Seelenrettung befähigen sollte. Sie baten nicht nur um einen Segen für sich selbst. Sie waren mit der Last der Seelenrettung beschwert. Sie erkannten, daß das Evangelium in die Welt getragen werden mußte, und sie forderten die Kraft, die Christus verheißen hatte."
Sie sind also dort versammelt und wissen, dass sie Werkzeuge sein werden, um das Evangelium in die Welt zu tragen.
Ich möchte hier nur kurz etwas vorgreifen. Als Gott Israel am Berg Sinai berief und zu Seinem Volk machte, hatte Er da die Absicht, daß sie Zeugen für die ganze Welt werden sollten? Das werden wir gleich herausfinden, und zwar in unserem nächsten Vortrag. Gott machte sie zu einem Königreich von Priestern, damit Gottes Heil bis an die Enden der Erde reichen würde, so steht es im Alten Testament. Deshalb wurden sie am Sinai als Sein auserwähltes Volk aufgenommen, so wie zu Pfingsten diejenigen, die dort anwesend waren, zum Kern des Gottesvolkes wurden, um der Welt die Botschaft zu verkünden.
Dies war also eine Zeit tiefer Vorbereitung, so wie Israel sich am Berg Sinai auf das Herabkommen Gottes vorbereitete, so bereiteten sich die Apostel auf den Empfang des Heiligen Geistes vor, auf das Herabkommen Gottes in Form des Heiligen Geistes am Pfingsttag.
Geschichtliches Schattenbild: Israel brachte am Pfingsttag mehrere Opfer dar. Was hat Jesus am Pfingsttag getan, um dies zu erfüllen? Das könnt ihr in Offenbarung Kapitel 5 nachlesen. Als was hat Er sich vor dem Vater dargestellt? Als das geschlachtete Lamm und als das auferstandene Lamm, und Er begann, Sein Blut für Sein Volk zu vergießen. Jesus ist an Pfingsten nicht noch einmal gestorben. An Pfingsten wurden Opfer dargebracht, aber sie stellten das Opfer dar, das Er gebracht hatte.
Und so bedeutet das Blut, das am Versöhnungstag geopfert wird, nicht, daß der Versöhnungstag am Kreuz war. Es bedeutet, daß das Blut, das am Kreuz vergossen wurde, jetzt am Versöhnungstag geopfert wird. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Nur weil am Versöhnungstag ein Opfer dargebracht wurde, heißt das also nicht, daß das Opfer Jesu am Kreuz der Versöhnungstag war. Das ist eine falsche Annahme. Ja, das Blut, das am Versöhnungstag verwendet wird, ist das Blut, das am Kreuz vergossen wurde, aber das bedeutet nicht, daß alles, was mit dem Versöhnungstag zusammenhängt, am Kreuz stattfand.
Nun sind wir schon wieder am Ende angelangt und ich möchte nur kurz den nächsten Punkt vorstellen und der ist, daß es am Berg Sinai atemberaubende Naturerscheinungen gab. Glaubt Ihr, daß es am Pfingsttag auch übernatürliche Erscheinungen geben hat? Auf jeden Fall! Seht Ihr die Parallelen zwischen dem Berg Sinai und dem, was an Pfingsten geschah? Müssen wir also verstehen, was am Sinai geschah, um Pfingsten zu verstehen? Natürlich, es ist die Grundlage für Pfingsten in der Geschichte Israels. Seht, wir folgen den Festen Israels. Sinai ist der nächste Schritt in den Festen und so ist der Pfingsttag auch der nächste Schritt nach Passah, Ungesäuerten Broten und Erstlingsfrüchten. Es ist erstaunlich, wie die Bibel dies alles in vollkommener chronologischer Reihenfolge aufführt.
Stephen Bohr - Der Hebräische, religiöse Kalender - (10) "Drei Tage und drei Nächte und das Pfingstfest"
(11) Das Pfingstfest (Teil 1)
In unserem letzten gemeinsamen Vortrag haben wir einiges von diesem Thema behandelt. Wir ziehen eine Parallele zwischen dem, was am Berg Sinai geschah, und dem, was am Pfingsttag geschah, denn Sinai ist die Vorausschattung von Pfingsten. Konntet Ihr das im letzten Vortrag erkennen, daß die Entsprechung zum Pfingsttag das Ereignis auf dem Sinai ist?
Der erste Punkt, den wir betrachtet haben, ist, daß das Ereignis am Sinai im dritten Monat nach dem Auszug aus Ägypten stattfand.
Und natürlich würde der Pfingsttag auch in den dritten Monat fallen.
Wir haben auch festgestellt, daß in der geschichtlichen Darstellung dem Volk Gottes befohlen wurde, sich am Eingang des Heiligtums zu versammeln, damit es verfolgen konnte, was dort geschehen würde.
Und natürlich heißt es in der Apostelgeschichte, daß das Volk Gottes, die Treuen, an einem Ort versammelt waren.
Wir haben auch gesehen, daß es für Israel am Fuße des Berges Sinai einer besonderen Vorbereitung bedurfte.
Und es gab eine besondere Vorbereitung des Volkes Gottes vor der Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingsttag.
Wir haben auch festgestellt, daß in Verbindung mit den Ereignissen am Berg Sinai mehrere Opfer dargebracht wurden.
Wenn es um Pfingsten geht, die Erfüllung von Pfingsten, wurde Jesus nicht noch einmal geopfert, sondern es stellt die Tatsache dar, daß Jesus sich nun mit Seinen Wunden Seinem Vater zeigte, damit Sein Vater das Opfer annimmt, das Er auf Golgatha dargebracht hatte.
Ich denke als wir das letzte Mal zum Schluß kamen, sprachen wir über die Naturerscheinungen. Am Berg Sinai gab es einige sehr interessante Erscheinungen. Es gab einen mächtigen, rauschenden Wind, die Erde bebte, es gab Feuer und es gab Rauch. Lesen wir 2. Mose 19:16-20, und natürlich sollten wir auch Joel Kapitel 2 lesen, wo von Rauchsäulen die Rede ist. Dort heißt es:
"Aber der ganze Berg Sinai rauchte davon, daß der HERR im Feuer auf ihn herabstieg. Und sein Rauch ging auf, wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg erbebte sehr..…"
Ihr seht also, dass es Feuer und Rauch gibt und dass die Erde bebt. Vers 19:
"… Und der Ton der Posaune ward je länger je stärker. Mose redete, und Gott antwortete ihm mit lauter Stimme. Als nun der HERR auf den Berg Sinai, oben auf die Spitze des Berges herabgekommen war, rief er Mose hinauf auf die Spitze des Berges. Und Mose stieg hinauf."
Gab
es am Pfingsttag also auch Erscheinungen, die sich in der Natur
abspielten? Auf jeden Fall! Es gab einen mächtigen, rauschenden
Wind, es gab Feuerzungen, es gab Rauchsäulen, wie der Apostel Petrus
am Pfingsttag zu sagen hatte. Er zitiert Joel Kapitel 2. Und obwohl
in der Apostelgeschichte Kapitel 2 das Beben der Erde nicht erwähnt
wird, werden wir in Apostelgeschichte Kapitel 4 sehen, als die Gruppe
den Heiligen Geist empfing, heißt es, daß das Haus, in dem sie alle
waren, bebte. Es gibt also auch ein Beben der Erde im Zusammenhang
mit der Verleihung des Heiligen Geistes.
Lesen wir diese Verse,
Apostelgeschichte 2:2+3, dann gehen wir zu den Versen 16+17, 19 und
dann werden wir, Joel Kapitel 2:16-19 und Apostelgeschichte 4:31
lesen.
"Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie von einem daherfahrenden gewaltigen Winde, und erfüllte das ganze Haus, worin sie saßen. Und es erschienen Zungen, die sich zerteilten, wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeglichen unter ihnen.…"
Und dann erklärt Petrus, was passiert. Er zitiert eigentlich eine Prophezeiung aus Joel.
"… sondern dies ist, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: «Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da werde ich ausgießen von Meinem Geist über alles Fleisch; …. Und Ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und…"
Was noch?
"… und Rauchdampf; ...
Und genau wie am Berg Sinai, Rauch. Und dann lesen wir in Apostelgeschichte 4:31, das war kurze Zeit später. Da steht:
"…Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren, und sie wurden alle mit dem heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit."
Als der Heilige Geist am Pfingsttag ausgegossen wurde, gab es also diese Erscheinungen: Feuer, Rauch, das Beben der Erde usw., genau wie am Berg Sinai.
Das nächste geschichtliche Schattenbild ist die Tatsache, daß zwölf Stämme auf dem Berg Sinai anwesend waren. Aaron sollte das Brustschild mit den 12 Steinen tragen, weil zwölf Stämme vertreten waren, und die zwölf Stämme stammen natürlich von den zwölf Söhnen Jakobs ab. Im nächsten Kapitel nach diesem Kapitel finden wir, daß Mose Aaron mit den Kleidern des Hohenpriesters bekleidete, und eines der Teile der Kleider des Hohenpriesters war das Brustschild. Und so seht Ihr also, daß die Stämme dort am Berg Sinai versammelt sind. Und im nächsten Kapitel wird Aaron mit den Gewändern eines Hohenpriesters von Mose angekleidet.
Dies ist also sehr bedeutsam, wie wir bei der Erfüllung des Schattenbildes feststellen werden. Wir wollen dazu 2. Mose 28:29+30 lesen,
"Und Aaron soll die Namen der Söhne Israels an dem Brustschild des Rechtsspruchs auf seinem Herzen tragen, wenn er in das Heiligtum hineingeht, zum beständigen Gedenken vor dem Herrn. 30 Und du sollst in das Brustschildlein für die Rechtspflege das Licht und Recht legen, daß sie auf dem Herzen Aarons seien, wenn er hineingeht vor dem HERRN; und also soll Aaron die Rechtspflege der Kinder Israel allezeit auf seinem Herzen tragen vor dem HERRN."
Sie werdet sehen, daß Aaron mit einem Brustschild mit 12 Steinen darauf bekleidet ist, denn was war auf dem Berg Sinai zu sehen? Die zwölf Stämme, die von den zwölf Söhnen Jakobs abstammen.
Wo ist nun die prophetische Erfüllung dazu? Wo ist das prophetische Gegenbild dazu? Nun, Ihr habt etwas sehr Interessantes in Apostelgeschichte, Kapitel 1, bemerkt, und wir werden dem später mehr Zeit widmen. Was war das erste, was die Apostel dort im Obergemach vor der Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingsttag taten? Nun, ja, sie haben gebetet und studiert, und sie haben die Dinge in Ordnung gebracht und alles. Aber sie hatten das Gefühl, daß es notwendig war, eine bestimmte Handlung auszuführen. Und was war das? Sie wählten den zwölften Apostel, weil Judas abtrünnig geworden war. Warum in aller Welt hielten sie es für notwendig, Apostel Nummer zwölf zu wählen, bevor der Heilige Geist am Pfingsttag ausgegossen wurde? Ich werde Euch die kurze Antwort geben.
Tatsache ist, daß Jesus von Seinem Vater mit den Kleidern des Hohenpriesters bekleidet werden sollte. Und einer dieser Bestandteile des Gewandes des Hohenpriesters war das Brustschild. Das Brustschild mit den zwölf Steinen. Aber Jesus konnte das Brustschild mit den zwölf Steinen - die nun die zwölf Apostel sowie die Kinder Israels darstellten - erst tragen, als es zwölf Apostel auf der Erde gab. Es waren aber nur elf. Und so war es notwendig, Apostel Nummer zwölf zu wählen, damit der Vater Jesus mit dem Brustpanzer mit den zwölf Steinen bekleiden konnte. Stimmt Ihr mir zu, ja oder nein? Alles in der Bibel hat einen bestimmten Zweck. Sie mußten Apostel Nummer zwölf wählen, denn Jesus konnte das Brustschild mit den zwölf Steinen nicht tragen, wenn Es nur elf Apostel auf der Erde gab. Das ist also der Grund, warum die Zeremonie zur Wahl des Nachfolgers von Judas vor dem Pfingsttag stattfindet. Apostelgeschichte 1:21+22 beschreiben sie.
"So muß nun von den Männern, die mit uns gegangen sind die ganze Zeit über, da der Herr Jesus unter uns ein und ausging, von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tage, da Er von uns hinweg aufgenommen wurde, einer von diesen …"
Wie lautet das nächste Wort?
"… muß mit uns Zeuge Seiner Auferstehung werden."
War es also ein "Muß", Apostel Nummer 12 zu erwählen?
Versteht auch den Grund dafür? Seht, es gibt für alles in der Bibel einen Grund. Jede Einzelheit ist wichtig.
Kommen wir nun zu unserem nächsten geschichtlichen Beispiel. Mose, kurz bevor Aaron seinen Dienst im Heiligtum antritt, bekleidet Aaron mit den Kleidern des Hohenpriesters und salbt ihn dann mit Öl. Die Söhne Aarons wurden ebenfalls bekleidet und gesalbt, um als Priester zu dienen. Und auch das Heiligtum wurde mit Öl gesalbt. Und die ganze Zeremonie dauerte sieben Tage. Sehen wir uns dazu 3. Mose 8:5-13 an.
"Und Mose sprach zu der Gemeinde: »Das ist es, was der HERR zu tun geboten hat.« Und Mose brachte Aaron und seine Söhne herzu und wusch sie mit Wasser. Und er legte ihm den Leibrock an…"
Beachtet, daß er ihn jetzt ankleidet.
"… und umgürtete ihn mit dem Gürtel; und er bekleidete ihn mit dem Oberkleid und legte ihm das Ephod an um umgürtete ihn mit dem gewirkten Gürtel des Ephods und band es ihm damit an; und er setzte das Brustschild darauf und legte in das Brustschild die Urim und die Thummim; und er setzte den Kopfbund auf sein Haupt und setzte an den Kopfbund, an seine Vorderseite, das Goldblech, das heilige Diadem: so wie der HERR dem Mose geboten hatte.…"
Was macht Mose hier also mit Aaron? Er zieht die Gewänder des Hohepriesters an, Stück für Stück. Er kleidet Aaron mit den Kleidern eines Hohenpriesters ein. Warum tut er das? Nun, weil Aaron den Dienst im Heiligtum als Hohepriester antreten muß, nicht wahr? Er bekleidet Aaron nicht nur mit den Kleidern des Hohenpriesters, sondern er salbt ihn auch. Vers 10:
"… Und Mose nahm das Salböl und salbte die Wohnung und alles, was darin war,…"
Hier ist auch die Salbung der Stiftshütte zu sehen.
"… und heiligte sie. Und er sprengte davon siebenmal auf den Altar, und er salbte den Altar und alle seine Geräte und das Becken und sein Gestell, um sie zu heiligen. Und er goß von dem Salböl auf das Haupt Aarons und salbte ihn, um ihn zu heiligen. Und Mose brachte auch die Söhne Aarons herzu und bekleidete sie mit Leibröcken und umgürtete sie mit dem Gürtel und band ihnen die hohen Kopfbedeckungen um, so wie der Herr es Mose geboten hatte."
Es gibt also mehrere Dinge, die hier geschehen.
Zunächst einmal wird Aaron als Hohepriester eingekleidet.
Das Heiligtum wird gesalbt, denn Aaron wird im Heiligtum dienen, es muß gesalbt oder geweiht werden.
Dann wird uns auch gesagt, daß Aaron mit Öl gesalbt wird.
Und die Söhne Aarons werden auch für ein priesterliches Amt eingesetzt.
All dies geschieht, bevor der Hohepriester seinen Dienst im Heiligtum antritt.
Psalm 133 fügt dem Bild weitere Einzelheiten hinzu, und wenn wir Vers 1 von Psalm 133 lesen, wird sofort klar, daß es sich um einen Psalm handelt, der mit dem Pfingsttag zu tun hat.
"Siehe, wie fein und wie lieblich ist es, wenn Brüder in Eintracht beisammen sind!..."
Kommt Euch das bekannt vor: "Brüder, die in Eintracht beieinander wohnen"? Die Bibel sagt, daß sie am Pfingsttag alle einmütig zusammen waren. Und wir werden etwas später auf die Erfüllung kommen. Weiter heißt es,
"…Wie das feine Öl auf dem Haupt,…"
Dies bezieht sich auf das, was in 3. Mose 8 geschah.
"… Wie das feine Öl auf dem Haupt, das herabfließt in den Bart,…"
Waren das nur ein paar Öltropfen? Nein! Das war eine Fülle von Öl. Es heißt dort:
"… das herabfließt in den Bart, den Bart Aarons,…"
Seht, dies bezieht sich auf 3. Mose, Kapitel 8.
"… das herabfließt bis zum Saum seiner Kleider;…"
Es ist so reichlich, dass es nicht nur über seinen Kopf läuft, sondern auch über seinen Bart und über den unteren Teil seines Gewandes, aber das ist noch nicht alles, denn es heißt weiter:
"… wie der Tau des Hermon, der herabfließt auf die Berge Zions; denn dort hat der Herr den Segen verheißen, Leben bis in Ewigkeit.…"
Das Öl ist also so reichlich vorhanden, daß es sogar wohin hinuntertropft? Es tropft auf die Berge von Zion. Und wer war übrigens bei der Erfüllung dort auf den Bergen Zions versammelt? Diejenigen, die im Obergemach versammelt waren! Was wir also beachten sollten, ist, daß der Heilige Geist, der auf der Erde ausgegossen wurde, nur ein paar Tröpfchen waren, die anzeigten, daß was mit Jesus geschehen ist? Er ist für Sein Werk als Hoherpriester im himmlischen Heiligtum gesalbt worden.
Psalm 110:1-4,
"Der Herr sprach zu Meinem Herrn:…"
Interessant, hier gibt es zwei Herren, nicht wahr? Das heißt also, der Vater spricht zu wem? Zu dem Sohn.
"Der Herr sprach zu Meinem Herrn: Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde hinlege als Schemel für Deine Füße!…"
Frage: Wer ist die Person, die neben der anderen Person sitzt? Es ist Jesus, der neben dem Vater sitzt. Haben wir bereits ein paar Verse gelesen, in denen es heißt, daß Jesus mit dem Vater auf Seinem Thron saß, als Er in den Himmel auffuhr? Ja! Dies ist also ein weiterer Text, der diesen Punkt bestätigt.
"… Der Herr sprach zu Meinem Herrn: »Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde hinlege als Schemel für Deine Füße!…"
Und dann gebt Acht wie es weiter heißt:
"… Der Herr wird…"
Was wird Er tun?
"… das Zepter Deiner Macht ausstrecken von Zion: Herrsche inmitten Deiner Feinde!..."
Hier geht es also um das Königtum, nicht wahr? Beachtet wie es in Vers 3 weiter heißt:
"… Dein Volk ist…"
Was ist es?
"… willig am Tag Deines Kriegszuges;..."
Wer sind die Freiwilligen? Die Menschen, die im Obergemach versammelt sind. Und dies ist der Tag von wessen Macht? Es ist der Tag der Macht Christi. Hat Jesus zu Seinen Freiwilligen, zu Seinen Nachfolgern, gesagt: "Ihr werdet Kraft empfangen damit Ihr Zeugen sein könnt"? Ganz genau! So steht es in Vers 2.
"…Der Herr wird das Zepter Deiner Macht ausstrecken von Zion: Herrsche inmitten Deiner Feinde! Dein Volk ist willig am Tag Deines Kriegszuges; in heiligem Schmuck, aus dem Schoß der Morgenröte, tritt der Tau Deiner Jungmannschaft hervor.…"
Übrigens, was steht in der Bibel für "Tau"? Der Heilige Geist. Und dann Vers 4:
"…Der Herr hat geschworen, und es wird Ihn nicht gereuen: Du bist…"
Was ist Er?
"…Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!«…"
Wenn Er also zur Rechten sitzt, ist dies der Tag Seiner Macht, Er hat Freiwillige, und dementsprechend wird Er als was eingesetzt? Als Hoherpriester nach der Ordnung von wem? Von Melchisedek.
Da stellt man sich sofort die Frage: "Moment mal, warum wird er gesalbt wie Aaron, aber sein Priestertum ist nach der Ordnung Melchisedeks? Warum zwei verschiedene Ordnungen: die Ordnung von Aaron und die Ordnung von Melchisedek?"
Der Grund dafür ist sehr einfach. In Hebräer Kapitel 7, übrigens, ich habe einen ganzen Vortrag in der Vortragsreihe "Den Code von 1. Mose knacken" über Hebräer 7, *(1) es ist ein faszinierendes Kapitel und es ist auch ein bißchen knifflig, also muß es sehr sorgfältig gelesen werden, aber was wir wirklich finden, ist, daß Jesus aus dem Stamm Juda war und weil Er aus dem Stamm Juda war, konnte Er nicht als Priester dienen, denn Priester kamen aus welchem Stamm? Aus dem Stamm Levi. Rechtlich gesehen hatte Jesus, der aus der Linie Aarons stammte, also kein Recht auf das Priesteramt. Aber wenn Er aus einer anderen Ordnung des Priestertums stammt, dem Priestertum des Melchisedek, dann hätte Er ein Recht darauf, Priester nach einer anderen Ordnung zu sein. Versteht Ihr, was ich damit sagen will?
Auch wenn Jesus Seine Aufgaben vom Priestertum Aarons erhält.
Mit anderen Worten, die Aufgaben von Jesus werden durch das Priestertum Aarons veranschaulicht.
Das Recht auf das Priestertum kommt aus dem Priestertum Melchisedeks.
Ich weiß nicht, ob Ihr mir folgen könnt oder nicht.
Er hat also das Recht, ein Priester nach der Ordnung Melchisedeks zu sein, aber die Beschreibung der Aufgaben: Seine Salbung, das Schmücken der Lampen, das Aufbewahren des Öls und alles andere, alle diese Funktionen werden durch das Priestertum Aarons beschrieben. Aber das Priestertum Aarons gibt ihm nicht das rechtliche Recht, Priester zu sein.
Manche Leute stören sich an Hebräer Kapitel 7, wo es heißt:
"Er ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens."
Und so denken sie, daß Melchisedek wahrscheinlich der Heilige Geist oder ein göttliches Wesen ist. Aber in Wirklichkeit geht es hier um die biblischen Zeiten, und das heißt, daß "ohne Vater oder Mutter" einfach bedeutet, daß wir keine Ahnentafel haben. "Ohne Anfang und ohne Ende der Tage" bedeutet nicht, daß er ewig ist, sondern daß wir keine Aufzeichnungen darüber haben, wann er begonnen und wo er geendet hat, so daß der Anfang und das Ende offen sind. Es heißt also nicht, daß Melchisedek der Heilige Geist ist, oder daß Melchisedek Christus in seinem vormenschlichen Zustand ist. Es wird einfach gesagt, daß man, um ein Priester nach dem Vorbild Aarons zu sein, auf seinen Stammbaum schauen mußte, nicht wahr? Aber beim Priestertum des Melchisedek schaut man nicht auf den Stammbaum. Jesus ist ein Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks.
Und dann haben wir Psalm 16:8-11. Übrigens wurden Psalm 16 und Psalm 110 von Petrus in der Apostelgeschichte Kapitel 2 in seiner Pfingstpredigt zitiert. Dort heißt wie folgt:
"Ich habe den Herrn allezeit vor Augen; weil Er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht. Darum freut sich mein Herz, und meine Seele frohlockt; auch mein Fleisch wird sicher ruhen, denn Du wirst meine Seele nicht dem …"
Das bezieht sich auf Jesus.
"…dem Totenreich…"
Also dem Grab.
"… preisgeben und wirst nicht zulassen, daß Dein Getreuer die Verwesung sieht. Du wirst mir den Weg des Lebens zeigen; vor Deinem Angesicht sind Freuden in Fülle, liebliches Wesen zu Deiner Rechten ewiglich!"
Zu wessen rechter Hand? Zur Rechten des Vaters.
Jesus sah also keine Verwesung im Grab. Er ist auferstanden und in den Himmel aufgefahren und hat sich zur Rechten des Vaters gesetzt, wie es heißt. Und dort gibt es Freuden in Ewigkeit.
Gab es also Prophezeiungen im Alten Testament, die vorhersagten, was am Pfingsttag geschehen würde? Auf jeden Fall! 3. Mose 8 ist eine davon, Psalm 133 eine andere, Psalm 110:1-4, Psalm 16:8-11. Übrigens verstand Petrus zu dieser Zeit die biblische Prophezeiung wirklich, denn er zitiert einige dieser Verse in seiner Predigt in Apostelgeschichte Kapitel 2.
Werfen wir nun einen Blick auf das prophetische Gegenbild, die prophetische Erfüllung dessen, was wir gerade festgestellt haben. Das wichtigste Ereignis an Pfingsten war nicht das, was auf der Erde geschah. Wißt Ihr, wenn man Leute fragt: "Was fällt Euch ein, wenn Ihr "Pfingsten" sagt?" Sie sagen: "Na ja, da war ein gewaltiger, rauschender Wind, und es gab Feuerzungen, und alle fingen an, in Sprachen zu reden, die sie vorher nicht kannten." Das ist es, was die Leute normalerweise sagen werden. Aber das wichtige Ereignis am Pfingsttag fand gar nicht auf der Erde statt, sondern wo? Es fand im Himmel statt, das ist richtig.
Schauen wir uns genau an, was passiert ist:
Jesus hat sich bei Seiner Himmelfahrt vor dem Vater als das geschlachtete Lamm dargestellt.
Das könnt Ihr in Offenbarung 5:9-12 nachlesen. Deshalb gibt es am Pfingsttag Opfer, denn Jesus stellt sich vor Seinen Vater und zeigt Ihm Seine Wunden.
Dann bekleidet der Vater Jesus mit den Kleidern des Hohenpriesters.
Und dann salbt der Vater Jesus mit Öl zum Hohenpriester.
Der Vater salbt Jesus als Hohenpriester über Sein Volk.
Ist Jesus nach der Bibel als Hoherpriester gekleidet?
Wer hat Ihn eingekleidet? Der Vater, natürlich. Ein Engel war es sicherlich nicht. Mose spielt hier die Rolle des Vaters. Er kleidet Aaron mit den Gewändern des Hohenpriesters. In wenigen Augenblicken werden wir Verse lesen, die all diese Dinge untermauern. Ich möchte, daß Ihr Euch ein Bild davon macht.
Jesus steht als Hoherpriester da, aber als König des Reiches der Gnade tut Er was? Er sitzt mit Seinem Vater auf Seinem Thron.
Das Priestertum Aarons bestimmt die Funktion Jesu, aber das Recht auf das Priestertum kommt von Melchisedek.
Und was geschieht dann? Das Heiligtum, in dem Jesus dienen soll, ist was? Gesalbt.
So steht es in Daniel 9:24. Er wird das Allerheilige salben, heißt es dort, und spricht von der Salbung des Heiligtums, wenn Er in den Himmel auffährt. Und was wird nun geschehen?
Jesus ist im Heiligen, nicht wahr? Womit wird Er also Seine Gemeinde speisen? Mit Brot, das ist das Brot der Gegenwart.
Was wird Er Ihnen geben? Öl, damit sie das Licht der Welt sein können, das ist der siebenarmige Leuchter.
Und was wird Er empfangen? Die Gebete der Heiligen auf dem Räucheraltar.
Jetzt wird Er als Hoherpriester für Sein Volk dienen.
Und ich sage das einfach mal so, nun ja, ich habe keine inspirierte Aussage dazu, aber, ich habe zwei verschiedene Auffassungen gehört:
Die eine besagt, daß die Himmelfahrt sieben Tage dauerte und dann drei Tage für die gesamte Einsetzung und die Salbung usw.
Andere sagen, daß die Himmelfahrt drei Tage dauerte und es nahm sieben Tage in Anspruch, um das andere zu tun.
Der wichtige Punkt, den wir verstehen müssen, ist, daß es nach dem Sieg Jesu einen "militärischen Aufmarsch" gab. Er steigt auf in den Himmel und diese Ereignisse finden in einem Zeitraum von wie vielen Tagen statt? Innerhalb von zehn Tagen zwischen der Himmelfahrt Jesus und der Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingsttag.
Sehen wir uns nun einige Bibelverse an, die die soeben betrachteten Punkte untermauern. Offenbarung 5:6, und ich möchte Euch ein bißchen Zusammenhang für Offenbarung 5:6 geben.
Kapitel 4 beschreibt:
Eine Person die auf einem Thron sitzt. Es ist Gott der Vater, wenn man es genau betrachtet.
Und es wir uns auch gesagt, daß in der Mitte des Throns vier lebende Wesen sind, die als Cherubim und Seraphim bezeichnet werden.
Dann sind um den Thron herum 24 Älteste, die auf 24 Thronen sitzen.
Vor dem Thron steht der siebenarmige Leuchter, der die Fülle des Heiligen Geistes, die Zahl "sieben", darstellt.
Es gibt keine sieben Heiligen Geister, es gibt einen Heiligen Geist, der durch die Zahl "sieben" bezeichnet wird, die die Fülle des Heiligen Geistes darstellt, die sich in Gottes Thronsaal befindet. Aber in Offenbarung 4 fehlt in dieser Begebenheit eine weitere Person, die auf dem Thron sitzt, denn es gibt nur Einen, den Vater. Auch die Engelscharen sind nicht da, sie werden in Kapitel 4 nicht erwähnt. Und der Lobgesang, der zu Ehren des Einen auf dem Thron gesungen wird, wird gesungen, weil Er der Schöpfer ist. Von Erlösung ist in Kapitel 4 nicht die Rede. Jetzt fragt Ihr Euch vielleicht: "Moment mal, wo war die Engelsschar und wo war Jesus?"
Nun, und dann wird gleich im nächsten Kapitel, also Kapitel fünf eine große Schar von Engeln beschrieben, zehntausend mal zehntausend und Tausende von Tausenden, die dort vor dem Thron stehen, und in der Mitte des Throns ist ein Lamm, als wäre es geschlachtet worden, das ist das Opfer zu Pfingsten. Seht, als was hat sich Jesus dargestellt? Als das geschlachtete Lamm. Stirbt Er an Pfingsten noch einmal? Nein! Er zeigt die Wunden, die Er beim Tod am Kreuz erlitten hat. Er stellt sich also als das Lamm Gottes dar.
Nun möchte ich, daß Ihr auf Offenbarung 1:12+13 achtet. Hier geht Jesus inmitten der Leuchter und ist als Hoherpriester gekleidet, bedeutet das also, daß Er irgendwann als Hoherpriester gekleidet war? War Er als Hoherpriester gekleidet, als Er in den Himmel kam? Nein! Nein, natürlich nicht. Er wurde dort oben zum Hohenpriester eingesetzt, richtig? Es heißt also in Offenbarung 1:12+13,
"Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich umwandte sah ich sieben goldene Leuchter und mitten unter die sieben Leuchtern einen, der war eines Menschen Sohne gleich, der war angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel."
Dies ist die Beschreibung, einer der Gegenstände, die im Alten Testament für den Hohenpriester erwähnt werden. Aber das Buch Hebräer macht es noch deutlicher. Hebräer 8:1+2,
"Die Hauptsache aber bei dem, was wir sagen, ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel, einen Diener des Heiligtums und der wahrhaftigen Stiftshütte, die der Herr errichtet hat und nicht ein Mensch."
Was haben wir im Himmel? Wir haben einen Hohenpriester. Kann Er ein Hoherpriester sein, wenn er nicht als Hoherpriester gekleidet ist? Nein, natürlich nicht. Wer muß also Jesus bekleidet haben, als Er in den Himmel kam, um an heiliger Stätte als Hoherpriester zu dienen? Es muß Gott der Vater gewesen sein. Mose ist also in diesem Fall das Schattenbild, und der Vater ist der Gegenbild von Mose.
Und Ihr fragt Euch jetzt vielleicht: "Nun, ist Mose nicht das Schattenbild von Christus?" Ja! Aber wir müssen den Zusammenhang berücksichtigen.
Ich möchte Euch ein Beispiel dafür geben, wie verschiedene Personen unterschiedliche Dinge darstellen können. Die Geschichte aus 2. Mose Kapitel 22.
Wen stellt Isaak in der Geschichte von 2. Mose Kapitel 22 dar?
Abraham. Der Vater ist im Begriff seinen Sohn Isaak opfern.
Wen stellt also Abraham dar? Den Vater.
Wen stellt Isaak dar?
Nun, wißt Ihr, das ist eine gute Frage. Schauen wir uns das mal an.
Bis zu dem Punkt, an dem Isaac sich seinem Vater unterwirft, richtig?
Er war seinem Vater gegenüber gehorsam.
Sein Vater legte ihn dort auf den Altar, nicht wahr?
Das steht für die Haltung von wem?
Es steht für die Haltung von Jesus.
Aber wißt Ihr, Isaak kann kein vollständiges Sinnbild sein. Er hätte von seinem Vater getötet werden müssen, um ein vollständiges Sinnbild zu sein. Was geschieht also?
Die Geschichte erzählt uns, daß Abraham, als er im Begriff war Isaak zu töten, ein Engel seine Hand zurückhält und sagt: "Töte ihn nicht, töte ihn nicht!" Und doch ist es interessant zu sehen, daß Abraham, laut Hebräerbrief Kapitel 11, Isaak "von den Toten wiedererhalten hat."
Nun sagt Ihr jetzt vielleicht: "Moment mal, Isaak ist doch nicht gestorben."
Seht in Hebräer 11 heißt es allerdings:
"Er empfing ihn von den Toten in Gestalt."
Das ist eine Veranschaulichung oder ein Schattenbild.
Aber ich möchte Euch etwas fragen: War es notwendig, ein weiteres Wesen zu haben, das den Opfergedanken vertritt? Ja! Was war notwendig, um den stellvertretenden Charakter zu unterstreichen? Ein Widder, der im Dickicht gefangen war.
Isaak steht also bis zu einem gewissen Punkt für Christus. Er stellt Christus im Sinne seiner Unterwerfung dar, im Sinne der bildlichen Auferstehung, aber für den stellvertretenden Bereich mußte man was verwenden? Man mußte ein anderes Sinnbild verwenden.
Schauen wir uns nun Apostelgeschichte 2:29-36 an. Hier predigt Petrus am Pfingsttag und erklärt, wozu Jesus in den Himmel aufgefahren ist.
"Ihr Männer und Brüder, es sei mir erlaubt, freimütig zu Euch zu reden von dem Stammvater David: Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist unter uns bis zu diesem Tag. …"
Mit anderen Worten: Psalm 16 trifft nicht auf David zu. Ihr wißt, daß der Leib Jesu nicht im Grab bleiben würde, Er würde keine Verwesung sehen. Was Petrus damit sagen will, ist, daß dies nicht auf David zutreffen kann, weil Davids Grab bis heute bei uns ist. Vers 30.
"…Da er nun ein Prophet war…"
Denn David war ein Prophet.
"…und wußte, daß Gott ihm mit einem Eid verheißen hatte, daß er aus der Frucht seiner Lenden, dem Fleisch nach, den Christus erwecken werde, damit Er auf seinem…"
Was würde Er tun?
"…Thron sitze, hat er…"
Das ist David.
"…vorausschauend von der Auferstehung des Christus geredet, daß seine Seele nicht dem…"
Das ist Jesus.
"…Totenreich preisgegeben worden ist …"
Das ist im Grab.
"…und auch Sein Fleisch die Verwesung nicht gesehen hat. Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dafür sind wir alle Zeugen. Nachdem Er nun zur Rechten Gottes erhöht worden ist…"
Seht, dort steht: "zur Rechten Gottes erhöht"? Richtig, das ist Psalm 110.
"…und die Verheißung…"
Wer erhält also die Verheißung zuerst? Empfangen wir sie oder empfängt Jesus sie zuerst? Jesus empfängt den Heiligen Geist zuerst, sozusagen die Salbung.
"… Nachdem Er nun zur Rechten Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes empfangen hat von dem Vater, hat Er dies…"
Was hat Er getan?
"…ausgegossen,…"
Was goß man aus? Öl. *(2)
"…was Ihr jetzt seht und hört. Denn nicht David ist in den Himmel aufgefahren, sondern er sagt selbst: »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde hinlege als Schemel für Deine Füße.«…"
Und jetzt kommt die Erklärung für diesen ganzen Abschnitt.
"…So erkenne nun das ganze Haus Israel mit Gewißheit, daß Gott diesen Jesus, den Ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat."
Wer hat Jesus zum Herrn gemacht? Der Vater. Und wer hat Jesus gekleidet? Wer hat Jesus zum Hohenpriester gesalbt? Hier steht, daß es sein Vater war. So heißt es:
Ich dachte, Er war schon vorher Christus? Wurde Jesus also erst zu Pfingsten zum Christus? Nein, natürlich nicht! Wurde Er in den Evangelien "Christus" genannt? Natürlich wurde Er das! Warum heißt es dann, daß der Vater Jesus zu "Christus" gemacht hat? Weil das Wort "Christus", "gesalbt" bedeutet. Ist Jesus also gesalbt worden, bevor Er Seinen Dienst auf der Erde antrat? Ja! Das war für eine Aufgabe. Aber, wurde Er auch gesalbt, als Er in den Himmel auffuhr, um als Hoherpriester zu dienen, und zwar für eine andere Aufgabe? Ja! Um was zu sein? Eben, um der Hohepriester zu sein.
Seht Ihr nun, wie all diese alttestamentlichen Prophezeiungen zu Pfingsten zusammenkommen, all diese Dinge, die am Sinai geschehen sind? Alle diese Dinge geschahen dort am Fuße des Berges Sinai. Offenbarung 3:21,
"Wer überwindet,…"
Jesus spricht hier.
"…dem will Ich geben, mit Mir auf Meinem Thron zu sitzen, wie auch Ich überwunden habe und mit Meinem Vater sitze auf Seinem Thron."
Saß Jesus also mit dem Vater auf dem Thron, als Er in den Himmel auffuhr, so wie es in Psalm 110 steht? Auf jeden Fall!
Ist Jesus ein Priester nach der Ordnung Melchisedeks geworden, wie wir in Psalm 110 lesen? Auf jeden Fall! Schauen wir uns dazu nun Hebräer 7:20-22 an.
"Und inwiefern dies nicht ohne Eidschwur geschah denn jene sind ohne Eidschwur Priester geworden, dieser aber mit Eidschwur durch den, der zu ihm sprach: »Der Herr hat geschworen, und es wird Ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks«"
Wer ist es, der diese Worte spricht?
»Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks« ?
Es ist Gott der Vater, derselbe, der gesagt hat:
»Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde hinlege als Schemel für Deine Füße.«
Versteht Petrus die biblische Prophezeiung zu diesem Zeitpunkt? Oh ja. Wo hat er die Bedeutung all dieser Prophezeiungen entdeckt, daß "von Deinem Leibe", also von David, aus seinem Körper, jemand kommen und auf dem Thron herrschen würde? Das steht in 2. Samuel 7:12 geschrieben.
"Wenn nun Deine Zeit hin ist, daß Du mit Deinen Vätern schlafen liegst, will Ich Deinen Samen nach Dir erwecken, der von Deinem Leibe kommen soll; dem will Ich Sein Reich bestätigen."
Und natürlich war Jesus ein Sohn Davids und Er war damit gemeint.
Kommen wir nun zu Apostelgeschichte 2:1-4,
"Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen. Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten und sich auf jeden von ihnen setzten. Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab."
Was geschah also am Pfingsttag? Jesus wurde zum Hohepriester gesalbt, richtig? Er wurde eingekleidet, um Hoherpriester zu werden.
Aber ist etwas von dem "Öl" in das Obergemach "hinabgetropft"? Wo fand das wichtige Ereignis am Pfingsttag statt, auf der Erde oder im Himmel? Im Himmel.
Hört Euch diese Aussage von Ellen White an. Die kleine Dame wußte das. Wißt Ihr, die Leute stehen Ellen White kritisch gegenüber, nicht nur Leute außerhalb der Gemeinde, sondern auch Leute innerhalb der Gemeinde, wie traurig! Und der Hauptgrund dafür ist, daß sie sich nicht genau ansehen, was Ellen White zu sagen hatte. Wisst Ihr, hatte ein tiefes, theologisches Wissen. Wißt Ihr, die Theologen sagen gerne, Ellen White sei keine Theologin gewesen. Nun, dann müßten sie sagen, daß der Heilige Geist kein Theologe ist, denn sie wurde vom Heiligen Geist inspiriert. Ich sag Euch was. Einige Bücher sind inspirierend, also anregend, aber ihre Bücher sind inspiriert, das bedeutet vom Heiligen Geist eingegeben.
Beachtet, wie sie die Feinheiten dessen, was an Pfingsten wirklich geschah, erfaßt hat. Folgendes steht in "Das Wirken der Apostel" auf Seite 40.
"Die Himmelfahrt Christi war das Signal, daß Seine Nachfolger den verheißenen Segen erhalten sollten. Darauf sollten sie warten, bevor sie mit ihrer Arbeit begannen. Als Christus durch die himmlische Pforte ging, thronte Er…"
Seht, das ist Psalm 110.
"… thronte Er inmitten der Anbetung der Engel. ..."
Ihr könnt das auf den letzten drei Seiten des Buches, "Das Leben Jesu" lesen.
"… Sobald diese Zeremonie abgeschlossen war…"
Es war eine Zeremonie damit verbunden. Könnte das die Zeremonie aus 3. Mose Kapitel 8 sein? Die Einweihung des Heiligtums, die Einkleidung des Hohepriesters, die Salbung des Hohepriesters? Auf jeden Fall! Meint Ihr, Gott hat diese Dinge in 3. Mose nur als schlichte Festlichkeiten gegeben? Sie müssen eine messianische Bedeutung haben, sonst hätte Gott sie nicht gegeben.
"… Sobald diese Zeremonie abgeschlossen war, kam der Heilige Geist in reichen Strömen auf die Jünger herab, und Christus wurde in der Tat verherrlicht und zwar mit der Herrlichkeit, die Er von Ewigkeit her beim Vater hatte. Die pfingstliche Ausgießung war die Mitteilung des Himmels, daß die Einweihung des Erlösers vollzogen war…"
Was geschah also im Himmel in den Tagen vor Pfingsten? Christus wurde was? In Sein Amt eingesetzt.
"… Gemäß Seiner Verheißung hatte Er den Heiligen Geist vom Himmel zu Seinen Nachfolgern gesandt als …"
Was?
"… als Zeichen dafür, daß Er als …"
Was?
"… Priester und …"
Was noch?
"… und König …"
Er ist also Hoherpriester und sitzt laut biblischer Prophezeiung auch auf dem Thron. Es heißt also, daß Er
"… den Heiligen Geist vom Himmel zu Seinen Nachfolgern gesandt als Zeichen dafür, daß Er als Priester und König alle Macht im Himmel und auf Erden erhielt und der Gesalbte über Sein Volk war."
Ist das klar? Es ist kristall klar, nicht wahr?
Erweitert dies also unser Verständnis von Pfingsten? Wie viele Kirchen in der Welt verstehen das? Die Adventgemeinde. Und Ihr sagt vielleicht: "Nun, das ist eine ziemlich hochmütige Aussage!" Nein! Es ist eine wahrheitsgemäße Aussage. Ich sage das nicht, um überheblich zu erscheinen, als hätte die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten das alleinige Recht auf die Wahrheit. Aber was ich damit sagen will ist, meine Lieben, daß Gott der Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten ein Verständnis des Heiligtums und der Feste gegeben hat. Und deshalb haben wir ein größeres Licht als das, was die christliche Welt im Allgemeinen hat, was uns umso mehr Verantwortung gibt. Das heißt, wenn wir nicht über diese Dinge sprechen, wenn wir den Menschen diese Dinge nicht zeigen.
Die Leute sind begeistert, wenn ich das erzähle. Wißt Ihr, das letzte Mal, als ich das vorgetragen habe, da war ich im Staat Illinois und ich habe nur über den "Kalender des Messias" gesprochen. Oh man, da waren Leute dabei, die waren so begeistert. Es waren Nicht-Adventisten und als sie zu mir kamen sagten sie: "Wir sind davon so begeistert, wir haben das noch nie gehört!" Die Botschaft hat Macht. Nicht der Bote. Das Buch! Das Buch hat Macht, und es ist überzeugende Macht.
Wißt Ihr, wir sollen die Menschen nicht nur auf der Grundlage von Gefühlen gewinnen, denn Gefühle können sich ändern. Aber das Wort Gottes bleibt für immer bestehen. Wenn es einmal in das Herz eingepflanzt ist, bleibt es dort und macht die Menschen zu felsenfesten Siebenten-Tags-Adventisten.
Schauen wir uns nun das nächste geschichtliche Schattenbild an.
Hört, das ist ein sehr wichtiger Punkt. Israel wurde durch die "Heirat" am Sinai zu Gottes Bundesvolk. Israel wurde am Sinai zu "Gottes Braut". Das heißt, als sie in Ägypten waren, waren sie "verlobt" und ich werde Euch ein paar Bibelverse diesbezüglich zeigen.
Das Blut des Passahlamms hatte Israel erlöst, ihr altes Leben in der Sklaverei war im "Taufwasser" des Roten Meeres "begraben" worden, sie waren aus dem Wasser zu "neuem Leben" auferstanden, und nun sollten sie offiziell als Gottes Gemeinde aufgenommen werden. Sie waren frei vom Dienst an ihrem ersten Dienstherrn und konnten nun Gott als ihrem neuen Herrn dienen. Gott setzte sie als ein Königreich von Priestern ein, um das Evangelium bis an die Enden der Erde zu verkünden.
Lesen wir 2. Mose 19, kurz bevor Gott die Zehn Gebote offenbarte. Übrigens, die Zehn Gebote sind der Bund, nicht wahr? Was Gott sagen will, ist: "Ich will Euer Gott sein und Ich will, daß Ihr Mein Volk seid." Das steht in 2. Mose19, und das Volk sagt: "Oh ja, ja, wir wollen Gottes Volk sein, unbedingt! Alles, was der Herr gesagt hat, werden wir tun." Sie meinten es zweifellos ernst, aber sie erkannten nicht die Bedingungen, die sie erfüllen mußten, um es möglich zu machen. Darauf kommen wir gleich noch zu sprechen.
2. Mose 19:1-6,
"Im dritten Monat nach dem Auszug der Kinder Israels aus dem Land Ägypten kamen sie an eben diesem Tag in die Wüste Sinai. Sie waren von Rephidim ausgezogen und in die Wüste Sinai gekommen und lagerten sich in der Wüste; und Israel lagerte sich dort dem Berg gegenüber. Mose aber stieg hinauf zu Gott; denn der Herr rief ihm vom Berg aus zu und sprach: »So sollst Du zum Haus Jakobs sagen und den Kindern Israels verkündigen: …"
Gott sagt also zu Mose: "Ich möchte, daß Du Israel eine Botschaft von Mir übermittelst." Seht Vers 4:
"… Ihr habt gesehen, was Ich an den Ägyptern getan habe und wie Ich Euch auf Adlersflügeln getragen und Euch zu Mir gebracht habe. …"
Was will Gott damit sagen? Er sagt: "Seht, Ihr wart Diener eines Tyrannen, der Euch ständig verprügelte und Euch in Knechtschaft hielt. Ich habe Euch von diesem Herrn befreit. So könnt Ihr nun Mein sein." Doch seht in Vers 5 gibt es eine Voraussetzung.
"…Wenn Ihr nun wirklich Meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und Meinen Bund bewahrt,…"
Wo wird Gott den Bund mit Israel schließen? Hat Er den Bund mit ihnen in Ägypten geschlossen? Wie hätte Er diesen Bund mit ihnen in Ägypten schließen können, wenn sie bereits einem Herrn dienten? Sie mußten von ihrem ersten Herrn befreit werden, damit sie ihrem zweiten Herrn dienen konnten, nicht wahr? Er sagt also:
"…Wenn Ihr nun wirklich Meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und Meinen Bund bewahrt, so sollt Ihr vor allen Völkern Mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir,…"
Wann also wird Gott Israel zu Seinem Volk machen? Wo? Am Berg Sinai, richtig? Vers 6:
"…Ihr aber sollt…"
Und jetzt kommt das Interessante: Warum hat Gott sie auserwählt?
"… Ihr aber sollt Mir ein Königreich von…"
Was sollten sie sein?
"… Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die Du den Kindern Israels sagen sollst.’ «"
Und so sagt Gott: "Wenn Ihr Meiner Stimme gehorcht und Meinen Bund haltet, dann werdet Ihr Mein besonderes Volk sein."
Ich habe bereits erwähnt, daß es sich um den Bund am Berg Sinai handelt und daß es ein "Ehebund" ist. Gehen wir zu Jeremia 31 und ich werde Euch diesen Punkt beweisen, daß Gott am Sinai Israel "geheiratet" hat. Dies war ein Ehebund. Gibt es in der Ehe Gesetze? Ja, oder? Gehört es zu diesen Gesetzen, keine sexuellen Beziehungen außerhalb der Ehe zu haben? Ja, genau. Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Gesetz? Es ist ein gutes Gesetz. Das ist doch ein gutes Gesetz? Ja, natürlich! Die Ehe hat also Gesetze. Sie hat Bestimmungen. Wißt Ihr, wo die Gesetze für die Ehe zwischen Gott und Seinem Volk zu finden sind? In den Zehn Geboten, das ist Sein Bund. Natürlich können wir ihn mit einem unerneuerten Herzen nicht einhalten, das ist das Problem mit Israel. Sie sagen: "Ich werde es tun!", aber ohne ein verändertes Herz. Wir werden darauf zurückkommen, denn das hängt mit dem Sinai und auch mit dem Pfingsttag zusammen.
Schauen wir uns nun Jeremia 31:31-32 an.
"‘Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da Ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; nicht wie der Bund, den Ich mit ihren Vätern schloß an dem Tag, da Ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen;.…"
Ist das der Bund, der am Berg Sinai geschlossen wurde? Ja! Es heißt weiter:
"…denn sie haben Meinen Bund gebrochen, obwohl Ich doch ihr Eheherr war, spricht der Herr."
Wo hat Gott Israel heiratet? Er "heiratete" sie am Berg Sinai. Davor war er mit Israel "verlobt", wenn man so will.
Wann also macht Gott Israel offiziell zu Seinem Volk, Seiner auserwählten Nation? Am Berg Sinai.
Wann wird die Gemeinde offiziell als Gottes Gemeinde gegründet? Am Pfingsttag.
Warum hat Gott Israel als Sein besonderes Volk erwählt? Um ein Königreich von Priestern zu sein und die Botschaft weiterzugeben.
Warum hat Gott die Gemeinde ausgewählt? Aus demselben Grund.
Nun seht diese Aussage von Ellen White, "Patriarchen und Propheten", Seite 277.
"Bald nachdem sie sich am Sinai niedergelassen haben, wurde Mose auf den Berg gerufen, um mit Gott zu sprechen. Allein stieg er den steilen und schroffen Pfad hinauf und näherte sich der Wolke, die den Ort der Gegenwart Jehovas markierte. Israel sollte nun in eine enge und besondere Beziehung zum Allerhöchsten gebracht werden - es sollte
Was sollte es? Hört gut zu. Was wollten sie tun?
"… es sollte als Gemeinde und Nation unter der Regierung Gottes stehen."
Wann wurde Israel offiziell als Gemeinde gegründet? Auf dem Berg Sinai.
Und warum hat Gott Israel ausgewählt? Oh, weil Gott Lieblinge hatte, oder? Gott sagt: "Ha, Ich mag Israel, Ich mag sonst niemanden. Ich mag Israel, also werde Ich Israel zu Meinem besonderen auserwählten Volk machen."? Nein! Er hat sie erwählt, damit sie die gute Nachricht in der ganzen Welt verbreiten.
Ihr fragt Euch nun vielleicht: "Wo steht denn das?" Nun, lesen wir dazu ein paar Verse.
Sacharja 8:20-23. Das war Gottes schöner Plan.
"So spricht der Herr der Heerscharen: Es …"
Übrigens, im Alten Testament sollten die Völker zu Israel kommen. Nach Pfingsten soll die Gemeinde aufbrechen. Habt Ihr all die Texte im Alten Testament gelesen, die davon sprechen, daß Gott Israel segnet? Ihre Ernten würden reichlich ausfallen, es würde regnen, sie wären in jeder Hinsicht der Ruhm der Welt, und die Völker würden kommen und fragen: "Was ist das Geheimnis Eures Wohlstands?", so wie die Königin von Saba kam. Und sie würden sagen: "Oh, weil wir dem Herrn dienen." Und sie würden es bezeugen können. Der Gedanke war also, daß ihr Wohlstand so groß sein würde, daß die Völker kommen würden. Was sollte die Gemeinde am Pfingsttag tun? Sie sollte sich auf den Weg machen und sie legt immer noch Zeugnis von der Größe Gottes ab. So heißt es hier:
"…So spricht der Herr der Heerscharen: Es werden noch Völker und die Bewohner vieler Städte kommen; und die Bewohner einer Stadt werden zu denen einer anderen kommen und sagen: »Laßt uns hingehen, um den Herrn anzuflehen und den Herrn der Heerscharen zu suchen! …"
Und dann antwortet die andere Person:
"…Auch ich will gehen!« Also werden große Völker und mächtige Nationen kommen, den HERRN der Heerscharen zu Jerusalem zu suchen und den HERRN anzuflehen. So spricht der HERR der Heerscharen: In jenen Tagen wird'es geschehen, daß zehn Männer aus allen Sprachen der Nationen einen Juden beim Rockzipfel festhalten und zu ihm sagen werden: «Wir wollen mit Euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit Euch ist!»"
Würdet Ihr das als "Zeugnisgeben" bezeichnen? Auf jeden Fall! Das war der Plan Gottes am Sinai. Er wählte sie zu einem bestimmten Zweck aus. Nicht, weil sie bevorzugt waren, weil sie größer waren, weil sie klüger waren, weil sie heiliger waren als alle anderen. Nein! Sie wurden als Gottes Volk auserwählt, um die Größe Gottes zu verkünden und die Aufmerksamkeit der Menschen auf den Messias zu lenken, der in der Zukunft kommen würde.
Beachtet, daß Gott in Jesaja 49:6 sagen wird: "Es ist eine Kleinigkeit, daß Du ein Zeuge für Israel bist, Ich habe Dich allen Völkern als Licht gegeben." Seht wie es heißt:
"Ja, Er spricht: Es ist zu gering, daß Du Mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Geretteten Israels wiederzubringen; darum will Ich Dich zum Lichte. …"
Von wem machen?
"…der Heiden machen, daß dDu Mein Heil seiest bis ans Ende der Erde."
Warum wurde die Gemeinde am Berg Sinai erwählt? Warum hat Gott Israel als Seine Gemeinde einbezogen, als Jesus bildlich gesprochen durch den Priester Aaron beginnt, im Heiligtum zu dienen? Damit die Menschen von der Religion Israels angezogen werden, in deren Mittelpunkt der Messias steht.
Schauen wir uns nun in 5. Mose 4:5-7 noch einmal das gleiche Ziel für die Erwählung Israels an.
"Siehe, ich habe Euch Satzungen und Rechte gelehrt, wie mir der HERR, mein Gott, geboten hat, daß Ihr also tun sollt im Lande, darein Ihr kommen werdet, um es in Besitz zu nehmen. So behaltet sie nun und tut sie; …"
Mit anderen Worten: Stellt sicher, daß Ihr all diese Anforderungen des Herrn befolgt!
"…denn das ist Eure Weisheit und Euer Verstand vor allen Völkern. Wenn sie alle diese Gebote hören, werden sie sagen: Wie ist doch dieses große Volk ein so weises und verständiges Volk!…"
Habt Ihr das Bild verstanden?
Was geschah also an Pfingsten? Jesus begann, im himmlischen Heiligtum als Hohepriester zu dienen. Jetzt empfängt Er "Kunden", denn Er ist gestorben, begraben worden und auch auferstanden und die Vorteile Seines Sühneopfers stehen nun allen zur Verfügung. Erinnert Ihr Euch, daß wir das studiert haben? Jeder kann Sein Leben und Seinen Tod für die Sünde annehmen. Jeder kann zum Fürsprecher kommen, aber was nützt es Jesus, diese Aufgabe im himmlischen Heiligtum zu übernehmen, wenn niemand davon weiß? An Pfingsten wurde Jesus also nicht nur als Hoherpriester eingesetzt und gesalbt, das Heiligtum wurde nicht nur eingeweiht, damit die Menschen kommen können, sondern jetzt ist die Gemeinde gegründet, damit sie hinausgeht und sagt: "Hallo, das Heiligtum ist geöffnet!"
Wir wollen nur kurz den prophetischen Gegenbegriff anreißen, zu mehr haben wir keine Zeit und im nächsten Vortrag werden wir ihn beenden.
Die christliche Gemeinde wurde durch "Heirat" zum Volk des neuen Bundes Gottes. Spricht das Neue Testament von der Gemeinde als der Braut Christi? So ist es. Jesus ist gestorben, begraben worden, auferstanden, und dann hat Er zu Pfingsten die Gemeinde zu Seinem neuen Israel gemacht. Übrigens mit zwölf Steinen auf dem Brustschild und zwölf Aposteln als den Gründern der Gemeinde, so wie die zwölf Söhne Jakobs, die Gründer Israels waren. Das ist das apostolische Israel mit Christus als Haupteckstein und den Aposteln als den zwölf Fundamenten. Und wir werden darauf zurückkommen.
Der "Felsen" wurde "geschlagen" und das "Wasser" des Heiligen Geistes strömte aus. Das Opfer wurde dargebracht und das Feuer verzehrte das Opfer, und dann wurde die Gemeinde offiziell als Gottes Bundesvolk anerkannt. Die Gemeinde war vom Dienst an ihrem Dienstherrn befreit worden und konnte nun Jesus als ihrem König dienen. Gott setzte sie auch als ein Königreich von Priestern ein, um das Evangelium bis an die Enden der Erde zu verkünden.
Stephen Bohr - Der Hebräische, religiöse Kalender - (11) "Drei Tage und drei Nächte und das Pfingstfest"
(12) Das Pfingstfest (Teil 2)
Nun, meine Lieben, willkommen zum letzten Vortrag von heute. Hat Euch das gefallen, was wir bisher studiert haben? Erstaunliches Material aus der Heiligen Schrift, nicht wahr? Die Bibel läßt das Herz brennen, wie der Jünger auf dem Weg nach Emmaus sagt:
"Brannte nicht unser Herz, als Er uns die Schrift öffnete?"
Am Ende des letzten Vortrags hatte ich noch kurz das Thema mit dem prophetischen Gegenbegriff angeschnitten zu der Tatsache, daß Israel am Berg Sinai als Gottes Gemeinde angenommen wurde. Und warum hat Gott Israel am Berg Sinai erwählt? Damit Sein Volk den Völkern Sein Lob verkündet und die Menschen sich zur jüdischen Religion hingezogen fühlen, und sie sich besonders zu demjenigen hingezogen fühlen, auf den die jüdischen Riten und Zeremonien hinweisen, auf Jesus Christus.
Nun wollen wir den zweiten Absatz lesen.
"Die Gemeinde sollte ein Zeugnis für die Welt sein. Der kleine Kern von Juden im Obergemach wurde ermächtigt, allen Völkern Zeugnis zu geben und eine reiche Seelenernte einzubringen. Sein Volk auf der Erde, das nun ein königliches Priestertum war …"
Erinnert Ihr Euch daran, daß die Söhne Aarons auch als Priester eingesetzt wurden?
"… Sein Volk auf der Erde, das nun ein königliches Priestertum war, das ebenfalls die Salbung des Heiligen Geistes erhielt und …"
Als was dienen sollte?
"… als Freiwillige dienen sollte. ..."
Erinnert Ihr Euch, wo wir in der Heiligen Schrift gelesen haben, daß sie als Freiwillige dienen sollten, um die gute Nachricht mit Kraft zu verkünden?
"Das Öl, mit dem Jesus am Pfingsttag gesalbt wurde, war so reichlich, daß es vom Himmel auf die Apostel "herabtropfte", die im Obergemach warteten.
Und natürlich war der Zweck der Gabe der Zungenrede evangelistisch, nicht wahr? Das zeigt also, was der Zweck der Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingsttag ist. Es geht nicht darum, daß die Menschen in einer Sprache sprechen können, die nicht einmal Gott verstehen kann. Nein! Es geht nicht darum, Kauderwelsch zu sprechen und in der Kirche zu springen und sich in den Gängen zu wälzen und in seltsamen Sprachen zu sprechen, die keine irdischen Sprachen sind, sondern eine Art angeblicher "himmlische Sprache". Nein! Der Zweck der Gabe der Zungen rede war, daß die neu gegründete Gemeinde nun mit Macht verkünden konnte, was Jesus im Heiligen des himmlischen Heiligtums zu tun begonnen hatte. Die Gabe der Zungenrede diente dem Evangelium.
Schauen wir uns nun Apostelgeschichte 13:46-48 an, und sofort werdet Ihr einen Text wiedererkennen, den wir vor einer Weile gelesen haben. Erinnert Ihr Euch, daß wir Jesaja 49:6 gelesen haben, wo es heißt:
»Es ist zu gering, daß Du Mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten aus Israel wiederzubringen; sondern Ich habe Dich auch zum Licht für die Heiden gesetzt, damit Du Mein Heil seist bis an das Ende der Erde!«
Wißt Ihr, daß dieser Vers in der Apostelgeschichte auf die Verkündigung des Evangeliums an die Heiden angewandt wird? Jetzt gilt er für die Verkündigung in der Gemeinde. Bei Jesaja geht es um die Verkündigung an Israel. Im Neuen Testament verwendet Paulus es, um über die Verkündigung der Gemeinde an alle Nationen zu sprechen. So heißt es in Apostelgeschichte 13:46.
"Da sprachen Paulus und Barnabas freimütig: Euch mußte das Wort Gottes zuerst gepredigt werden; da Ihr es aber von Euch stoßet.…"
Denn es gibt eine Gruppe von Juden, zu denen sie sprechen, die das, was sie predigen, ablehnen.
"…und Euch selbst des ewigen Lebens nicht würdig achtet, siehe, so wenden wir uns zu…"
Zu wem?
"…zu den Heiden…."
Und nun beachtet den Vers, den er benutzt, um die Mission der Gemeinde zu unterstützen.
"…Denn also hat uns der Herr geboten: »Ich habe Dich zum Licht der Heiden gesetzt, daß Du zum Heil seiest bis an das Ende der Erde!« Als die Nichtjuden in der Synagoge das hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn. Und alle, die zum ewigen Leben bestimmt waren, kamen zum…"
Wohin kamen sie?
"…zum Glauben.…"
Was war also der Grund für die Gründung der Gemeinde am Pfingsttag? Damit die Apostel die Botschaft in die ganze Welt tragen konnten, die Apostel und diejenigen, die die Botschaft annahmen.
Erinnert Ihr Euch an 2. Mose Kapitel 19, wo Gott sagt:
"Wenn Ihr Meiner Stimme gehorcht und Meinen Bund haltet, dann werdet Ihr Mein besonderer Schatz sein" und daß "Ihr ein Volk von Priestern sein sollt, um die Welt zu erreichen"?
Beachtet nun, daß Petrus diese Verse zitiert und sie auf die Gemeinde anwendet. Wisst Ihr, wessen Platz die Gemeinde einnimmt? Oder sie ist eine Fortsetzung Israels und hat denselben Auftrag wie Israel? Die Aufgabe Israels im Alten Testament war es, die Menschen zum kommenden Messias zu führen. Die Aufgabe der Gemeinde ist es, die Menschen zum Messias zu führen, der bereits gekommen ist. Durch die Erläuterung all dieser Prophezeiungen werden die Menschen alle Schritte Jesu im Heilsplan voll und ganz verstehen.
Schauen wir uns dazu 1. Petrus 2:9+10 an.
"Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum,…”
Klingt das wie 2. Mose 19?
"…ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums,…"
Aus welchem Grund?
"…damit Ihr die Tugenden dessen verkündiget, der Euch aus der Finsternis zu Seinem wunderbaren Licht berufen hat,…"
War das die Absicht für Israel? Ist es das Ziel für die Gemeinde? Auf jeden Fall! Und dann heißt es weiter,
"… die Ihr einst nicht ein Volk wart, nun aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt wart, nun aber begnadigt seid."
Aber Gott wollte für Israel am Berg Sinai mehr als nur, daß sie den Völkern Zeugnis geben sollten. Es ging um mehr als nur darum, daß sie als Gemeinde eingegliedert wurden. Es ging um mehr als darum, Jesus als Hohepriester einzusetzen, um zu verkünden, daß die Wohltaten Seines Sühnopfers nun verfügbar waren. Gott wollte etwas viel Tieferes und Breiteres für Israel und für diejenigen, die die christliche Botschaft nach dem Pfingsttag annahmen.
Schauen wir uns Jeremia 31:31-34 an. Ihr erinnert Euch daran, daß der Heilige Geist auf den Berg Sinai herabkam und die Zehn Gebote in Feuerbuchstaben auf Stein schrieb, nicht wahr? Ihr findet das in 5. Mose 33:2. Übrigens, wißt Ihr, was der Finger Gottes ist. Der Finger Gottes ist der Heilige Geist. In Matthäus 12:28 sagt Jesus, daß Er Dämonen durch den Geist Gottes austreibt. Aber der Parallelvers in Lukas 11:20 sagt, daß Jesus die Teufel durch den Finger Gottes austreibt. Der Finger Gottes ist also der Heilige Geist. Wer war es also, der die Zehn Gebote auf die steinernen Tafeln schrieb? Es war der Heilige Geist, mit Buchstaben aus Feuer, wie es in 5. Mose 33:2 heißt.
Aber wo wollte Gott Sein Gesetz wirklich aufschreiben? Er wollte Sein Gesetz in die Herzen der Israeliten schreiben. Gab es einen Menschen am Berg Sinai, der das Gesetz in Sein Herz geschrieben hatte? Wer war das? Mose. Habt Ihr in den ersten fünf Büchern der Bibel gelesen, wie oft Mose gesündigt hat, als Israel Ägypten verließ und bis an die Grenzen des verheißenen Landes kam? Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, daß Mose vom Auszug aus Ägypten bis zu dem Zeitpunkt, an dem er zweimal an den Felsen schlug, kurz vor dem Einzug in das verheißene Land, gesündigt hat.
In der Tat hat Ellen White in "Patriarchen und Propheten" ein Zitat, in dem sie sagt, daß Mose, wenn er diese eine Sünde nicht begangen hätte, aus der Mitte der Lebenden in den Himmel entrückt worden wäre. Er wäre ein Schattenbild für die 144.000 gewesen, die über die Sünde völlig siegreich sein werden. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?
Wollte Gott für Israel tun, was Er für Mose tat? Daß die Herrlichkeit Gottes in Seinem Gesicht leuchtet? Was ist die Herrlichkeit Gottes? Sein Charakter. Mose sagt:
"Zeige mir Deine Herrlichkeit."
Und Gott sagt:
"Ich will Meine ganze Güte vor Dir vorübergehen lassen, Meine ganze Barmherzigkeit."
So, in der Tat hatte Mose nicht nur die Gebote gesehen, wie sie in Stein geschrieben waren, sondern wo hatte er sie geschrieben stehen? In seinem Herzen. War das Gottes Plan für Israel am Berg Sinai? War das der Plan Gottes an Pfingsten? Auf jeden Fall! In der Adventgemeinde wird heute viel darüber geredet, daß wir eine Erweckung und Reformation durch den Heiligen Geist brauchen. Das ist es, was Gott mit dieser Gemeinde heute tun will. Und Gott wollte es am Sinai tun.
In Jeremia 31:31-34 wird das, was am Sinai geschah, mit dem verglichen, was Gott wirklich wollte.
"Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da Ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen werde; nicht wie der Bund, den Ich mit ihren Vätern schloß an dem Tage, da Ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Lande Ägypten auszuführen; denn sie haben Meinen Bund gebrochen, und Ich hatte sie mir doch angetraut, spricht der HERR.…"
Dies ist also eine Anspielung auf den Berg Sinai, nicht wahr? Gott sagt: "Das ist nicht der Bund, den Ich geschlossen habe, denn sie sagten, sie würden Mir gehorchen, und kurz darauf waren sie ungehorsam." Denn wo sahen sie das Gesetz? Auf steinernen Tafeln. Sie hatten keine Bekehrungserfahrung. Sie leugneten das Gesetz, das auf ihren Herzen geschrieben stand. Was ist also der besondere Plan, den Gott für Israel hatte und den Er für Seine Gemeinde hat? Schaut, was in Vers 33 steht:
"…Sondern das ist der Bund, den Ich mit dem Hause Israel nach jenen Tagen schließen will, spricht der HERR: Ich will Mein Gesetz in ihr Herz geben und es in ihren Sinn schreiben…"
Ist das mit Mose geschehen? Hatte Gott diesen Plan für ganz Israel? Ja!
"…und will ihr Gott sein, und sie sollen Mein Volk sein;…”
Übrigens, wenn Ihre den Ausdruck "Ich werde ihr Gott sein und sie werden Mein Volk sein" findet, dann ist das die Formulierung des Bündnisses. Das ist der Bund: "Ich will ihr Gott sein und sie sollen Mein Volk sein", und sie taucht immer wieder im Alten und Neuen Testament auf. Und dann heißt es in Vers 34:
"…und es wird niemand mehr seinen Nächsten oder seinen Bruder lehren und sagen: «Erkenne den HERRN!» denn sie sollen Mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten, spricht der HERR; denn Ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken!"
Fällt Euch auf, daß es hier einen doppelten Segen gibt?
1. Vergebung der Sünde: Heißt es hier nicht: "Ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken"? Ist die Botschaft hier am Berg Sinai also eine Botschaft der Vergebung? Ja!
2. Aber es ist auch eine Botschaft, was zu schreiben? Das Gesetz in das menschliche Herz.
Ist es also eine Botschaft der Rechtfertigung, Vergebung und Heiligung? Auf jeden Fall! Mit anderen Worten: Am Berg Sinai gab es eine doppelte Verheißung. Gott wollte nicht nur ihre Sünden im Heiligtumsdienst vergeben, sondern auch Sein Gesetz in ihre Herzen schreiben. Das war der Plan für Israel, für die alttestamentliche Gemeinde Gottes. War das auch der Plan Gottes für Seine Gemeinde seit Pfingsten? Das ist der Plan für Seine Gemeinde.
Nun ist es kein Zufall, daß in Hebräer 8:1+2 beschrieben steht, wie Jesus als Hoherpriester eingesetzt wird. "Wir haben einen Hohenpriester", heißt es dort in Hebräer 8:1+2, und ich wette, Ihr könnt nicht erraten, welche Stelle aus dem Alten Testament in Vers 7-13 zitiert wird, wenn Jesus Seine Funktion als Hoherpriester beginnt? Wie wäre es mit Jeremia 31:31-34?
Beachten wir Hebräer 8:7-13, das kommt gleich nach den Versen 1+2, in denen Jesus als Hohepriester über Sein Volk beschrieben wird. Jetzt wird beschrieben, was das Ergebnis davon ist. Dasselbe, was Gott für Israel am Sinai wollte, will Er jetzt für Seine Gemeinde. Hier steht:
"Denn wenn jener erste Bund tadellos gewesen wäre, so würde nicht Raum für einen zweiten gesucht. Denn er tadelt sie doch,…"
Bei der jüdischen Nation lag der Fehler nicht beim Bund, sondern bei ihrer Reaktion auf den Bund, weil sie den Bund nicht in ihr Herz geschrieben hatten.
"…Denn er tadelt sie doch, indem er spricht: «Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da Ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen werde; nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern gemacht habe an dem Tage, als Ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen denn sie sind nicht in Meinem Bund geblieben, und Ich ließ sie gehen, spricht der Herr)…."
Ist das eine Anspielung auf den Sinai? Wird Er sich jetzt auf die Gemeinde beziehen? Ja, natürlich. Derselbe Plan. Vers 10:
"…‘sondern das ist der Bund, den Ich mit dem Hause Israel machen will nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich will ihnen Meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben, und Ich will ihr Gott sein, und sie sollen Mein Volk sein.…."
Und dann wird Jeremia 31 zitiert:
"…Und es wird keiner mehr seinen Mitbürger und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: Erkenne den Herrn! denn es werden Mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen; denn Ich werde gnädig sein gegen ihre Ungerechtigkeiten und ihrer Sünden nicht mehr gedenken.» Indem Er sagt: «Einen neuen», hat Er den ersten für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden."
Mit anderen Worten: Der Alte Bund ist vorbei, jetzt stehen wir unter dem Neuen Bund.
Gibt es einen neuen Plan unter dem Neuen Bund? War der Alte Bund das Gesetz und der Neue Bund die Gnade? Oder ist es dasselbe Gesetz in beiden Bündnissen? Es ist das gleiche Gesetz, das in beiden Bündnissen gebrochen wurde. Deshalb ist in beiden Bündnissen Vergebung nötig.
Im Alten Bund wollte Gott Sein Gesetz in die Herzen Israels schreiben, was Er mit Mose tat. Man sah es an der Herrlichkeit auf Seinem Gesicht.
Will Gott im Neuen Bund Sein Gesetz in den Verstand und in die Herzen schreiben? Das will Er ganz gewiß tun.
Was sich geändert hat, ist nicht der Bund.
Was sich geändert hat, ist der Ort, an dem das Gesetz geschrieben steht.
Israel sah das Gesetz nur auf steinerne Tafeln geschrieben, aber Gott will nicht, daß das Gesetz nur auf steinerne Tafeln geschrieben wird. Er will Seinen Charakter oder Sein Gesetz auf die Tafeln in unseren Herzen schreiben. Und dann muß ich den Leuten nicht mehr sagen, das ist der Sinn des Textes, ich muß nicht mehr sagen: "Tut dies! Du sollst das nicht tun!", denn jeder wird den Herrn kennen und wie selbstverständlich tun, was das Gesetz verlangt.
Nun, steckt hinter Pfingsten noch viel mehr als nur ein mächtiger, rauschender Wind und Feuerzungen? Zu Pfingsten gehört viel mehr, meine Lieben, viel mehr von dem, was Jesus im himmlischen Heiligtum tun wollte.
Hier ist noch ein weiterer Leckerbissen. Für diesen geschichtlichen Typus gibt es kein "So spricht der Herr", aber ich habe ihn aufgenommen, weil ich ihn interessant finde. "Die jüdische Tradition besagt, daß Gott das Gesetz auf dem Berg Sinai aus dem Feuer heraus in 70 verschiedenen Sprachen gesprochen hat." Würde das, wenn es wahr wäre, in irgendeinem Zusammenhang mit dem Pfingstgeschehen stehen? Gab es zu Pfingsten viele verschiedene Sprachen, um die Botschaft weiterzugeben? Auf jeden Fall! Und hier habt die Quelle. Das Ziel war, daß alle Völker das Gesetz Gottes verstehen konnten. Wenn die jüdische Tradition stimmt, würde das natürlich bedeuten, daß sie am Pfingsttag die Fähigkeit erhielten, in vielen verschiedenen Sprachen zu sprechen, so daß die Menschen genau verstehen konnten, was Jesus im himmlischen Heiligtum zu tun begann.
Der letzte Punkt ist ein Zitat von Ellen White, in dem sie die Seelenernte beschreibt, die am Pfingsttag stattfand. Ihr wißt, daß Petrus keine Ehre für sich beanspruchen konnte. Wie viele wurden am Pfingsttag getauft? 3.000 Seelen. Ich würde sagen, das war eine erfolgreiche evangelistische Veranstaltung, eine Predigt in der Kraft des Heiligen Geistes, 3.000 Taufen. "Umwerfend!", würdet Ihr sagen. Und sie bekamen keine Unterweisung, sie wurden einfach getauft. Meine Lieben, sie waren Juden, sie aßen kein Schweinefleisch, sie hielten den Sabbat, sie glaubten, daß die Toten tot sind, sie mußten nicht durch eine Reihe von Bibelstudien gehen, um die Art und Weise zu berichtigen, in der der Geist durcheinandergebracht worden war. Was sie also brauchten, war, Jesus als ihren Retter und Herrn anzunehmen. Das war die eine fehlende Zutat, die allem, was sie ausübten und was sie lebten, Bedeutung verlieh. Und so wurden nun 3.000 Seelen getauft, aber das war nicht die Frucht der Arbeit von Petrus.
In der Adventgemeinde gibt es sogar oft dieses Spiel mit dem Ruhm. Wir wetteifern darum, mehr zu taufen als die anderen. Und wir taufen und taufen. Sie sagen: "Oh, das ist toll, er ist ein wirklich erfolgreicher Pastor, er hat 200 Leute getauft!" Die Frage ist: Wie viele von den 200 sind nach einem Jahr noch übrig? Das ist eine große Frage, die beantwortet werden muß. Seht nun diese Aussage, die Ehre gebührt Gott, sie gebührt nicht irgendeinem menschlichen Instrument.
Dies ist aus dem Buch "Das Leben Jesu", von Seite 175:
"Jesus sagte zu den Jüngern: "Ich habe Euch gesandt, um das zu ernten, wofür Ihr keine Arbeit geleistet habt: Andere Menschen haben sich abgemüht, und Ihr seid in ihre Arbeit eingetreten". Der Heiland blickte hier auf die große Sammlung am Pfingsttag voraus. Die Jünger sollten dies nicht als das Ergebnis ihrer eigenen Anstrengungen betrachten. Sie traten in die Arbeit anderer Menschen ein. Seit Adams Sündenfall hatte Christus seinen auserwählten Dienern den Samen des Wortes anvertraut, um ihn in die Herzen der Menschen zu säen. Und eine unsichtbare, ja sogar eine allmächtige Macht hatte still, aber wirksam an der Ernte gearbeitet. Der Tau, der Regen und der Sonnenschein der Gnade Gottes waren gegeben worden, um den Samen der Wahrheit zu erfrischen und zu nähren. Christus war im Begriff, die Saat mit seinem eigenen Blut zu tränken. Seine Jünger hatten das Vorrecht, gemeinsam mit Gott zu arbeiten. Sie waren Mitarbeiter Christi und der heiligen Männer der Vorzeit. Durch die Ausgießung des Heiligen Geistes an Pfingsten sollten Tausende an einem Tag bekehrt werden. Dies war das Ergebnis der Aussaat Christi, die Ernte Seines Werkes."
Es muß deutlich sein, daß es keinen Grund für menschlichen Ruhm gibt, denn alles geschieht durch die Kraft Gottes. Es ist Sein Wort, und es ist Sein Geist, der die Herzen weich macht, um den Samen der Wahrheit aufzunehmen.
Wir haben noch einen weiteren Punkt über den Pfingsttag zu besprechen, bevor wir uns mit den beiden zuvor erwähnten befassen, und zwar werden wir uns dann mit der Geschichte vom Felsen in der Bibel befassen und dann ein wenig über Gottes Befehlskette lernen. Aber dies ist der letzte Teil des Pfingstfestes an sich. Wenn wir den Zusammenhang dessen studieren, was wir in 3. Mose Kapitel 23 über Pfingsten finden.
Schauen wir uns nun 3. Mose 23,15-18 an, wo das Pfingstfest beschrieben wird.
"Danach sollt Ihr Euch vom Tag nach dem Sabbat,..."
Das ist der Tag nach den ungesäuerten Broten, nachdem Jesus im Grab ruhte.
"…von dem Tag, da Ihr die Webegarbe darbringt, sieben volle Wochen abzählen, bis zu dem Tag, der auf den siebten Sabbat folgt, nämlich 50 Tage sollt Ihr zählen, und dann dem Herrn ein neues Speisopfer darbringen. Ihr sollt nämlich aus Euren Wohnungen…"
Was sollten sie tun?
"…zwei Webebrote bringen,…"
So these loaves are to be waved too, but they're not a sheaf, they're loaves, wave two loaves,
So sollen auch diese Brote geschwenkt werden, aber es sind keine Garben, sondern Brote, zwei Brote schwenken.
"…von zwei Zehntel Epha…"
Was übrigens ein Fünftel eines Scheffels ist.
"…Feinmehl [zubereitet]; die sollen…"
Aaahh, hier ist eine Abweichung der Einzelheiten.
"…die sollen gesäuert gebacken werden als…"
Was?
"… als Erstlinge für den Herrn."
Gab es zu Pfingsten "Erstlingsfrüchte"? Ja! Wie viele Brote? Zwei Brote. Mit oder ohne Sauerteig? Mit Sauerteig.
Was also könnte 3. Mose mit dieser Beschreibung meinen, die wir gerade gelesen haben? Nun, wir müssen die Sinnbilder deuten. Um die "Erstlingsfrüchte" an Pfingsten zu verstehen, müssen wir verstehen, was die Brote aus neuem Getreide und der Sauerteig bedeuten. Die Brote stehen für die Gemeinde Gottes. Ist es nicht so, daß die Gemeinde nur ein Laib ist? Sollte eine Gemeinde, eine Kirche nicht eins sein? Sollte die Gemeinde nicht eine Einheit sein? Wie kann es sein, daß die Gemeinde durch zwei Brote dargestellt wird? Nun, ich möchte, daß Ihr Euch jetzt an den Gedanken erinnert, daß die Gemeinde der Laib ist, die Gemeinde wird durch den Laib dargestellt, aber ich möchte ein bißchen vorgreifen: Die Gemeinde Christi besteht eigentlich aus Gliedern, die oben sind, und Gliedern, die unten sind. Gibt es menschliche Glieder in der Gemeinde oben? Welche? Diejenigen, die mit Jesus auferstanden sind. Gab es am Pfingsttag Menschen, die sich der Gemeinde auf der Erde anschlossen? Hmm 3.000 Seelen. Sind das verschiedene Gemeinden oder Glieder der gleichen Gemeinde? Derselben Gemeinde. Ihr wißt also, worauf wir hinauswollen, nicht wahr?
Nun wollen wir auslegen, was mit dem "Sauerteig" gemeint ist. Das Brot steht für die Gemeinde, aber was ist mit dem "Sauerteig" gemeint? Nun, wißt Ihr, wir haben bemerkt, daß der Sauerteig beim Passahfest für was steht? Für Sünde. Und deshalb sollte das Brot ohne Sauerteig sein. Aber hier haben wir es mit einem anderen Fest zu tun, nämlich mit dem Pfingstfest. Und so muß man den Zusammenhang berücksichtigen in dem ein Sinnbild erscheint. Jesus hat einmal ein Gleichnis gegeben, es ist das Gleichnis vom Sauerteig, es ist ein sehr kurzes Gleichnis, es steht in Matthäus 13:33, wo wir diese Worte finden:
"Ein anderes Gleichnis sagte Er ihnen: Das Himmelreich ist gleich einem Sauerteig,.…"
Macht es also Sinn, zu sagen, das Himmelreich sei wie die Sünde? Es macht nicht viel Sinn, oder?
"…Das Himmelreich ist gleich einem Sauerteig, den ein Weib nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, …"
Bis es dann was war?
"…bis es ganz durchsäuert ward.…"
Ihr fragt Euch dann vielleicht: "Was stellt der "Sauerteig" dann dar?" Nun, er kann hier nicht für Sünde stehen, denn es heißt: "Das Himmelreich ist wie Sauerteig", also ist das Himmelreich sündig? Nein, natürlich nicht! Sauerteig muß eine andere Bedeutung haben. Kann "Sauerteig" nun für Sünde stehen? Ja, das kann er. In 1. Korinther 5:6-8 wird der "Sauerteig" als Sinnbild für die Sünde beschrieben.
"Euer Ruhm ist nicht fein. Wisset Ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig versäuert?Darum feget den alten Sauerteig aus, auf daß Ihr ein neuer Teig seid, gleichwie Ihr ungesäuert seid. Denn wir haben auch ein Passalamm, das ist Christus, für uns geopfert. Darum lasset uns Passa halten nicht im alten Sauerteig, auch nicht im Sauerteig der Bosheit und Schalkheit, sondern im Süßteig der Lauterkeit und der Wahrheit."
Aber wir müssen uns daran erinnern, daß Sauerteig nicht am Passahfest verwendet wird, sondern bei einem anderen Fest, nämlich dem "Fest der Erstlingsfrüchte".
Was ist nun die Bedeutung des Sauerteigs in dem Gleichnis, das Jesus gegeben hat? Stellt er in diesem Gleichnis die Sünde dar? Nein! Er hat eine andere Bedeutung. Übrigens haben auch Symbole in der Bibel verschiedene Bedeutungen.
Wenn ich Euch zum Beispiel fragen würde, was ein Löwe in der Bibel bedeutet, was würdet Ihr sagen? Steht er für Christus? Kann er für den Teufel stehen? Kann er für Babylon stehen? Kann er für Juda, den Sohn Jakobs, stehen? Wenn Ihr also das Wort "Löwe" findet, bedeutet es nicht immer dasselbe, Ihr müßt den Zusammenhang berücksichtigen, nicht wahr?
Und was bedeutet "Sauerteig" in dem Gleichnis vom Sauerteig? Laßt uns das in "Christi Gleichnisse", auf Seite 94 lesen.
"Aber im Gleichnis des Heilands wird der Sauerteig benutzt, um das Himmelreich darzustellen. Er veranschaulicht die belebende, vereinnahmende Kraft der Gnade Gottes. Niemand ist so schlecht, niemand ist so tief gefallen, daß er sich dem Wirken dieser Kraft entziehen könnte. In alle, die sich dem Heiligen Geist unterwerfen wollen, …"
Wofür steht der "Sauerteig" in diesem Fall? Für den Heiligen Geist. So heißt es also:
"…In alle, die sich dem Heiligen Geist unterwerfen wollen, wird ein neuer Grundsatz des Lebens eingepflanzt..."
Was wird eingepflanzt?
"… ein neuer Grundsatz des Lebens …"
So wie man in dem Gleichnis den Sauerteig in den Teig gibt.
"… Das verlorene Ebenbild Gottes soll im Menschen wiederhergestellt werden. Aber der Mensch kann sich nicht selber durch die Ausübung seines Willens verändern. Er besitzt keine Kraft, durch die diese Veränderung bewirkt werden kann. Der Sauerteig - etwas ganz und gar Äußerliches - muß in den "Teig" gegeben werden, bevor die gewünschte Veränderung in ihm bewirkt werden kann. So muß die Gnade Gottes von dem Sünder empfangen werden, bevor er für das Reich der Herrlichkeit ausgerüstet werden kann. Alle Ausbildung und Erziehung, die die Welt bieten kann, wird nicht aus einem entarteten Kind der Sünde ein Kind des Himmels machen. Die erneuernde Kraft muß von Gott kommen. Die Veränderung kann nur durch den Heiligen Geist bewirkt werden.…"
Durch wen?
"…durch den Heiligen Geist…."
So, Was wird durch den "Sauerteig" dargestellt? Der Heilige Geist. Was wurde am Pfingsttag ausgegossen? Der Heilige Geist. Versteht Ihr jetzt den Zusammenhang?
"… Alle, die gerettet werden wollen, ob hoch oder niedrig, reich oder arm, müssen sich dem Wirken dieser Macht unterwerfen."
Die beiden gesäuerten Brote am Pfingsttag müssen also etwas mit dem Wirken des Heiligen Geistes zu tun haben, der den Laib wachsen läßt. Und wofür steht der Laib? Der Laib steht für die Gemeinde. Dies führt uns zu unserem nächsten Abschnitt: Zwei Gruppen zu Pfingsten, eine Gemeinde, aber zwei Gruppen. Warum zwei Brote? Ist die Gemeinde nicht ein einziger Laib? Doch, das ist sie. Tatsächlich bezeichnet der Apostel Paulus in 1. Korinther 12:13 und auch in 1. Korinther 10:16-17 die Gemeinde als einen Laib. Die Gemeinde zu Pfingsten bestand jedoch aus zwei Teilen.
Wir wollen nun über die erste Teilung der Gemeinde am Pfingsttag sprechen. Matthäus 27:51-53 beschreibt sozusagen den "ersten" Laib.
"Und siehe, der Vorhang im Tempel riß entzwei von oben bis unten, und die Erde erbebte, und die Felsen spalteten sich. Und die Gräber öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf und gingen aus den Gräbern hervor nach Seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen."
Hat Jesus diese Gruppe an Pfingsten Seinem Vater vorgestellt? Wir haben das schon einmal untersucht. Fuhren sie mit Ihm in den Himmel auf? Hat Er sie als Erstlingsfrüchte dargebracht?
Ich möchte Euch also fragen: Waren sie zu diesem Zeitpunkt die "Erstlingsfrüchte" des "Festes der Erstlingsfrüchte", oder waren sie die "Erstlingsfrüchte" des Pfingstfestes? Sie waren die "Erstlingsfrüchte" von Pfingsten, nicht wahr? Denn sie werden zu Pfingsten vor den Vater gebracht.
Schauen wir uns nun das Zitat aus dem Buch "Das Leben Jesu", von Seite 834 an.
"Die Zeit war für Christus gekommen, zum Thron Seines Vaters aufzusteigen. Als göttlicher Eroberer war Er im Begriff, ..."
Was war Er im Begriff zu tun?
"… mit den Trophäen seines Sieges in die himmlischen Höfe zurückzukehren".
Meine Frage ist also: Gehörte diese Gruppe von Menschen irgendwann in der Vergangenheit, bevor Jesus sie in den Himmel holte, zur irdischen Gemeinde, sei es zur alttestamentlichen Gemeinde oder zu den Anfängen der neutestamentlichen Gemeinde? Gehörten sie zur Gemeinde? Ja, das taten sie. Auf jeden Fall!
"Für die Gemeinde geschrieben", Band 1, Seite 320. Ellen White beschreibt diese Menschenmenge, die Er in den Himmel mitnahm.
"Sie waren die vielen Gefangenen, die mit Ihm als Siegeszeichen ..."
Als was?
"…als Siegeszeichen…"
Das gefällt mir!
"…Seines Triumphes über den Tod und das Grab aufgestiegen sind."
Dann auf den Seiten 305 und 306.
"Die Auferweckten sollten dem Universum als Unterpfand der Auferstehung aller, die an Christus als ihren persönlichen Erlöser glauben, vorgestellt werden. Dieselbe Macht, die Christus von den Toten auferweckt hat, wird Seine Gemeinde auferwecken und sie mit Christus als Seine Braut verherrlichen, über alle Fürstentümer, über alle Mächte, über jeden Namen, der genannt wird, nicht nur in dieser Welt, sondern auch in den himmlischen Höfen, in der Welt dort oben. Der Sieg der schlafenden Heiligen wird am Morgen der Auferstehung glorreich sein. Der Triumph Satans wird enden, während Christus in Herrlichkeit und Ehre triumphieren wird. Der Lebensspender wird alle, die aus dem Grab auferstehen, mit Unsterblichkeit krönen."
So:
Waren die dreitausend Erstlingsfrüchte, die Erstlingsfrüchte des Pfingsttages in Bezug auf die Gemeinde auf der Erde? Ja!
War diese Gruppe von Heiligen, die mit Jesus in den Himmel ging, auch die Erstlingsfrucht im Himmel am Pfingsttag? Auf jeden Fall!
Zwei verschiedene Abteilungen der Gemeinde Christi, aber es ist die gleiche Gemeinde.
Ellen White sagt sogar, daß die Gemeinde oben und die Gemeinde unten eine Gemeinde sind. Sie drückt es mit diesen besonderen Worten aus. Im Buch "Das Leben Jesu", steht auf Seite 839
eine Beschreibung der Ankunft Jesu im Himmel. Das ist der Moment, in dem Jesus tatsächlich in das neue Jerusalem einzieht, die Engel singen Psalm 24 und es heißt, dass Jesus ihnen befiehlt, zu schweigen.
eine Beschreibung davon, als Jesus im Himmel ankam. Das ist der Moment, in dem Jesus tatsächlich in das neue Jerusalem einzieht, die Engel singen Psalm 24 und es heißt, daß Jesus ihnen befiehlt, zu schweigen.
"Doch Er weist sie zurück. Noch nicht, Er kann jetzt nicht den Kranz der Herrlichkeit und das königliche Gewand empfangen. Er tritt in die Gegenwart Seines Vaters. Er zeigt auf Sein verwundetes Haupt, die durchbohrte Seite, die geschundenen Füße; Er hebt Seine Hände, die den Abdruck der Nägel tragen. Er zeigt auf die Zeichen Seines Triumphes…""
Wer sind die "Zeichen Seines Triumphs"? Diejenigen, die mit Ihm auferstanden sind, nicht wahr?
"…Er bringt vor Gott,…"
Wurden zu Pfingsten Erstlingsfrüchte im Himmel dargebracht? Sicher!
"…Er bringt vor Gott, die mit Ihm auferweckte Webegarbe…""
Wurden die Brote vor dem Herrn geschwenkt? Wir haben bereits in 3. Mose 23 gelesen, daß diejenigen die mit Ihm auferweckt wurden, was waren? Stellvertreter, weil sie waren die Erstlingsfrüchte. Sie waren die "Anzahlung", die "kleine Probe". Waren die 3.000 am Pfingsttag das Beispiel für das Wachstum der Gemeinde auf der Erde? Auf jeden Fall! So heißt es hier:
"…Er bringt vor Gott, die mit Ihm auferweckte Webegarbe als Vertreter jener großen Schar, die bei Seiner Wiederkunft aus dem Grab hervorgehen wird."
Nun stellt sich die Frage: Wer waren diese Personen, die mit Christus auferstanden sind? Im Buch "Das Leben Jesu", heißt es auf Seite 788:
"Es waren diejenigen, die mit Gott zusammengearbeitet und…"
Was steht da als nächstes?
"…und unter Einsatz ihres Lebens…"
Waren sie Märtyrer? Ja!
"…und unter Einsatz ihres Lebens Zeugnis für die Wahrheit abgelegt hatten. ..."
Würde Abel dort hineinpassen? Würde Johannes der Täufer dort hineinpassen? Es gibt viele im Alten Testament, die gemartert wurden. Jesaja könnte auch hierher passen, denn er war in einem hohlen Baumstamm eingeschlossen, der dann in zwei Hälften gesägt wurde. Ein Hinweis darauf findet sich in Hebräer Kapitel 11. So sagt sie:
"…Es waren diejenigen, die mit Gott zusammengearbeitet und unter Einsatz ihres Lebens Zeugnis für die Wahrheit abgelegt hatten. Nun sollten sie Zeugen sein …"
Was sollten sie sein?
"…Nun sollten sie Zeugen sein für den, der sie von den Toten auferweckt hatte."
Übrigens, wenn Ihr ein paar spannende Bibelstellen lesen wollt, so beschreiben Kolosser 2:15 und 1 Petrus 3:18-22 die Verkündigung, daß Christus Seinen Sieg über die Feinde, über Satan und seine Engel, errungen hat. Und wenn wir uns mit Kolosser Kapitel 2 beschäftigen, werden wir ein bißchen mehr über Kolosser 2:15 sprechen.
Es gibt noch einen weiteren Abschnitt, den wir uns ansehen müssen, bevor wir das hier zu Ende bringen: die "Erstlingsfrüchte" von Pfingsten. Versteht Ihr die Bedeutung der "Erstlingsfrüchte" von Pfingsten?
Epheser 4:7-13. Dies ist eine sehr aussagekräftige Stelle. Sie beschreibt das Pfingstereignis. Der Apostel Paulus beschreibt die "Erstlingsfrüchte" bei Christi Himmelfahrt:
"Jedem einzelnen von uns aber ist die Gnade gegeben…"
Ich möchte nun etwas über das Wort "Gnade" sagen. Das Wort "Gnade" im Griechischen ist χάρη [chári] habt Ihr jemals das Wort "charismatisch" gehört? Der erste Teil dieses Wortes lautet so. Was geschah also an Pfingsten, was wurde der Gemeinde an Pfingsten gegeben? Hat Gott der Gemeinde Gaben oder χαρισματα [charismata] gegeben? Auf jeden Fall! So heißt es also:
"Jedem einzelnen von uns aber ist die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe Christi.…"
Ihr werdet also feststellen, daß χάρη [chári] nach dem Maß der Gabe (Einzahl) gegeben wird. Was war die Gabe, die am Pfingsttag gegeben wurde? Es war die Gabe des Heiligen Geistes. Eine Gabe. Es heißt hier weiter, also noch einmal:
"…Jedem einzelnen von uns aber ist die Gnade gegeben …"
Gnade oder χάρη [chári]
"…gegeben nach dem Maß der Gabe Christi. Darum heißt es: …"
Nun, wann wurde diese Gabe gegeben gemacht? Hier kommt die Antwort,
"…Darum heißt es: «Er ist aufgefahren zur Höhe,…"
Wann sollte also die χαρισματα [charismata] gegeben werden? Wann wird die Gabe gegeben werden? Wenn Er was wäre? Es heißt hier:
"… Er ist aufgefahren zur Höhe, hat Gefangene gemacht …"
Auf wen beziehen sich die Worte: "Er führte die Gefangenschaft in die Gefangenschaft"? Wer waren die Gefangenen des Grabes? Diejenigen, die mit Jesus auferstanden sind.
"…hat Gefangene gemacht und den Menschen Gaben gegeben.…"
Jetzt fragt Ihr vielleicht: "Moment mal, was ist die Beziehung zwischen der Gabe und den Gaben?" Nun, die Gabe ist der Geist, und dann gibt der Geist was? Er gibt die einzelnen Gaben, das ist richtig. Geht es hier um Pfingsten, in diesem Abschnitt? Hat Jesus Gefangene in die Gefangenschaft geführt? Das hat Er ganz sicher getan. Hat Er den Menschen Gaben gegeben, als Er zum Himmel aufstieg? Auf jeden Fall! Ich wiederhole das noch einmal:
"…Darum heißt es: «Er ist aufgefahren zur Höhe, hat Gefangene gemacht und den Menschen Gaben gegeben.»…"
Und jetzt kommt eine Erläuterung in Klammern:
"… Das Wort aber: »Er ist hinaufgestiegen«, was bedeutet es anderes, als daß Er auch zuvor hinabgestiegen ist zu den Niederungen der Erde?..."
Ist Jesus buchstäblich in die unteren Teile der Erde hinabgestiegen? Ihr erinnert Euch, daß Er drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein sollte? Das ist es, was hier gemeint ist. Und dann heißt es:
"…Der hinabgefahren ist, …"
Hier spricht Jesus über sein Begräbnis und seine Leidensweg, seine Qual.
"…Der hinabgefahren ist, ist derselbe, welcher auch hinaufgefahren ist …"
Ist das Pfingsten? Unbedingt! Er stieg auf...
"…über alle Himmel, damit Er alles erfülle.…"
und dann sind da die Gaben des Geistes,
"…Und Er hat…"
Jetzt kommen die Gaben,
"…etliche zu Aposteln gesetzt, etliche aber zu Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern, zur …"
Zu welchem Zweck?
"…Zurüstung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes des Christus,…"
Was ist der Leib Christi? Die Gemeinde. Und was ist der Zweck der Erbauung des Leibes Christi?
"…bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife, zum Maß der vollen Größe des Christus."
Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß das in diesen Versen beschriebene Ereignis die siegreiche Himmelfahrt Christi ist, gefolgt von Pfingsten, als die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde und mit ihm was? Die Gaben auf die sich neu bildende Gemeinde.
Woher wissen wir das?
Gibt es eine klare Anspielung auf den Tod und das Begräbnis von Jesus?
Ja! "...Er ...stieg hinab in die Tiefen der Erde..." nicht wörtlich, sondern im übertragenen Sinn.
Gibt es einen klaren Hinweis auf Seine Himmelfahrt?
Ja! Die Worte "Als Er in die Höhe fuhr" werden zweimal verwendet.
Gibt es eine klare Anspielung darauf, daß Er die Gefangenen des Grabes gefangen nahm? Auf jeden Fall!
Gibt es einen klaren Hinweis auf die Gabe des Geistes, die in der Apostelgeschichte erwähnt wird? Auf jeden Fall!
Gibt es einen klaren Hinweis auf die Gaben des Geistes, die durch die Gabe gegeben werden? Auf jeden Fall!
Spricht dieser Abschnitt also über Pfingsten? Ganz sicher. Aber jetzt kommt ein sehr interessanter kleiner Leckerbissen. Wir müssen wissen, welche Stelle der Apostel Paulus in Epheser Kapitel 4 aus dem Alten Testament zitiert. In Epheser Kapitel 4 finden wir nämlich ein Zitat von Paulus, in dem es heißt: "Er führte die Gefangenen in die Gefangenschaft und gab den Menschen Gaben", das aus Psalm 68 stammt. Wäre es also eine gute Idee, Psalm 68 zu lesen, um herauszufinden, welche Beziehung er zum Pfingsttag hat? Ich würde das auf jeden Fall so sehen.
Gehen wir zu Vers 1. Psalm 68 ist ein Psalm, der den Sieg des Herrn über Seine Feinde beschreibt, Ihr könnt den ganzen Psalm lesen, und der anschließende Festzug zum himmlischen Berg Zion, wo das Heiligtum ist. Kommt Euch das bekannt vor? Seht, Jesus hat soeben den Sieg errungen, und nun geht Er mit Seinem Festzug zum himmlischen Heiligtum. Dieser Psalm beginnt in Vers 1 mit den Worten:
"Gott wird Sich erheben; Seine Feinde werden …"
Was werden sie?
"…zerstreut werden, und die Ihn hassen, werden vor Ihm fliehen! …"
Was geschah, als Jesus auferstanden ist? Was geschah mit den Scharen des Bösen, die sich vor dem Grab versammelt hatten? Sie zerstreuten sich wie die Fliegen. Sie fühlten sich tatsächlich wie tot, nicht wahr? Ja!
Und als Jesus auffuhr, verkündete Er Seinen Sieg über diese Feinde. Das ist Kolosser Kapitel 2 und 1. Petrus Kapitel 3, mit dem wir uns etwas später beschäftigen werden.
Und dann gehen wir zu Vers 4. Wir werden uns nicht alle Verse des Psalms ansehen, ich möchte nur, daß Ihr das Wesentliche des Psalms erfaßt. In Vers 4 sehen wir Ihn auf den Wolken zum Heiligtum reiten. Was sind denn die Wolken? Die Engel. Inmitten einer freudigen Feier mit Gesang, gebt Acht auf das Lied.
"Singet Gott, lobsinget Seinem Namen! Machet Bahn dem, …"
Der was tut?
"…der auf Wolken einherfährt! "HERR" ist Sein Name: jauchzet vor Ihm!…"
Ist das eine gute Beschreibung der Himmelfahrt von Jesus? Lest einfach die letzten drei Seiten im Buch "Das Leben Jesu" - Ihr werdet eine Gänsehaut bekommen. Es ist erstaunlich, was für ein Fest da stattfand. Es erinnert uns irgendwie an Psalm 24, der eng mit Psalm 68 verwandt ist.
In Psalm 24 steigt der Herr zum Himmel auf, zu Seinem heiligen Berg. Und es wird der Befehl gegeben, die Tore zu öffnen, damit der König der Herrlichkeit inmitten der Feierlichkeiten eintreten kann. Es heißt in Psalm 24:7-9,
"Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe! Wer ist der König der Ehren? Es ist der HERR, stark und mächtig, der HERR, mächtig im Streit. Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe!
Warum wird Er "der HERR, mächtig im Streit" genannt? Weil Er vom Schlachtfeld kommt und die Wunden hat, die das beweisen, aber Er lebt. Er hat die Wunden, aber Er hat gewonnen, weil Er das Grab geplündert hat und die "Erstlingsfrüchte" mit zurückbringt. Und so singen die Engel dieses Lied. Er reitet auf den Wolken, wie es in Vers 4 heißt.
Im Buch "Das Leben Jesu", finden wir auf Seite 838 eine Erweiterung dieser freudigen Feier, eine weitere Beschreibung. Ellen White schreibt folgendes:
"Der ganze Himmel wartete darauf, den Erlöser an den himmlischen Höfen willkommen zu heißen. Als er aufstieg, ging er voran, und die Schar der durch seine Auferstehung befreiten Gefangenen folgte ihm. Die himmlischen Heerscharen begleiteten den freudigen Zug mit Jubelrufen und himmlischen Gesängen."
Im Gegensatz zu dem, was Dwight Nelson behauptet, bezieht sich Psalm 68:11 nicht auf die Frauen, die die gute Nachricht von der Auferstehung Jesu verkündeten, denn er benutzt dies als Argument, daß die ersten Prediger des Evangeliums Frauen waren und wir sie deshalb einsegnen sollten. Aber der Zusammenhang von Psalm 68 ist nicht die Auferstehung, der Zusammenhang ist die Himmelfahrt, und diejenigen, die sie verkünden, sind nicht die Frauen, sondern die Engel, wie es im Zusammenhang heißt. Aber die meisten Leute werden das nicht überprüfen, sie werden sagen: "Oh ja, sieh mal, die Frauen waren die ersten, die das verkündet haben." Sie werden das sagen, weil die Leute nicht die Bibel studieren, sondern sich einfach daran halten, was andere sagen. Sie gehen in die Kirche, hören sich 30 oder 45 Minuten lang eine Predigt an und sagen: "War das nicht schön?", aber sie vergleichen nicht, ob das wirklich das ist, was die Bibel lehrt oder nicht. Wir müssen die Dinge zuerst untersuchen, wir müssen wie die Beröer sein, wir müssen sehen, ob die Dinge so sind oder nicht. Wir müssen diese Argumente prüfen.
Psalm 68:12
"Der Herr erläßt Sein Wort; groß ist die Schar der Siegesboten."
Psalm 68:18 beschreibt den himmlischen Festzug.
"Gottes Streitwagen sind zehntausendmal zehntausend,…"
Wer sind diese Streitwagen? Die Engel.
"…tausende und Abertausende;…"
Ist Jesus mit Tausenden und Abertausenden und Zehntausenden von ihnen in den Himmel gefahren? Der Ausdruck "Zehntausende" wird in Offenbarung 5 verwendet, wo Jesus mit den Engeln in den Himmel auffährt, ja! Und so heißt es dort,
"… Gottes Streitwagen sind zehntausendmal zehntausend, tausende und Abertausende; der Herr ist unter ihnen …"
Dies ist die Sprache, die in Offenbarung 5 für die Ankunft Jesu bei Seiner Himmelfahrt verwendet wird. Wohin wird Er gehen?
"… — [wie am] Sinai in Heiligkeit."
Hmm interessant. Wohin ist Jesus gegangen, als Er in den Himmel auffuhr? In das Heilige.
Vers 25. Ich mag die moderneren Versionen von Psalm 68, denn sie bringen die Dinge auf anschauliche Weise zum Ausdruck. Hier steht:
"Man schaute Deine Festzüge, Gott, die Festzüge meines Gottes, meines Königs, im…"
Wo sah man sie?
"…im Heiligtum:"
Wohin führt dieser Festzug? Er führt zum Heiligtum. Wohin ganz genau? Ins Heilige des Heiligtums.
Und dann Vers 35:
"Furchterregend bist Du, Gott, von Deinem Heiligtum aus. Israels Gott, …"
Was tut Er?
"…Kraft und Stärke gibt Er dem Volk."
Wann hat Er Seinem Volk Kraft und Macht gegeben? "Ihr werdet Kraft aus der Höhe empfangen." Ist das ein Pfingstpsalm? Ja. Beschreibt dies den himmlischen Einzug Jesu mit der Engelsschar in das Heiligtum und die Feier, die dort stattfindet, und wie dem Volk Gottes Kraft und Stärke gegeben wird, wie Jesus es am Pfingsttag versprochen hatte? So ist es.
Aber es gibt noch eine andere Gruppe von "Erstlingsfrüchten" am Pfingstsonntag. Wer ist diese Gruppe von "Erstlingsfrüchten", die auf der Erde sind? Übrigens sind sie Mitglieder der gleichen Gemeinde, nicht wahr? Hat Gott also eine himmlische und eine irdische Gemeinde, die radikal voneinander getrennt sind, oder? Nein! Sie sind nur zwei Abteilungen der einen Gemeinde.
Ellen White spricht davon, daß "die Gemeinde im Himmel" und "die Gemeinde auf Erden" eins sind, das sind ihre Worte, aber sie ist in zwei geteilt. Es gibt also
- diejenigen, die mit Jesus auferstanden und in den Himmel aufgefahren sind,
die Gefangenen die "Erstlingsfrüchte", die Trophäen des Sieges Christi.
- Aber es gibt noch eine andere Gruppe von "Erstlingsfrüchten" am Pfingsttag.
Das ist die irdische Abteilung. Wie viele wurden am Pfingsttag bekehrt? 3.000 Menschen.
Lesen wir darüber in Apostelgeschichte 2:37-39, Petrus hat gerade seine kraftvolle Predigt gehalten.
"Als sie aber das hörten, ging es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, Ihr Männer und Brüder?…"
Mit anderen Worten: "Petrus, wie sollten wir angesichts dessen, was Du gerade gepredigt hast, reagieren? Was sollen wir mit der Botschaft anfangen?" Und Ihr wißt, daß Petrus ihnen im Grunde sagt: "Das Heiligtum ist offen für die Öffentlichkeit, meine Lieben, Ihr könnt Buße tun und Euch zur Vergebung der Sünden taufen lassen. Ihr könnt die Vorteile von Christi Sühne in Anspruch nehmen, Ihr könnt Sein vollkommenes Leben und Seinen Tod für die Sünde in Anspruch nehmen und werdet volle und vollständige Vergebung der Sünden erhalten." Und so heißt es in Vers 38:
"… Petrus aber sprach zu ihnen: »Tut Buße, und ein jeder von Euch…"
Wäre das etwas ganz persönliches? Ja, er sagt,
"… ein jeder von Euch…"
Müssen sie dies also persönlich beanspruchen? Ja! Um Vergebung zu erhalten? Ja! So steht es hier:
"…»Tut Buße, und ein jeder von Euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung Eurer Sünden.«"
Wo waren ihnen also die Sünden vergeben worden, am Kreuz? Wurden diese Sünden am Kreuz vergeben? Nein! Sie wurden nicht am Kreuz vergeben. Mußten sie Buße tun und sich taufen lassen, damit ihnen ihre Sünden vergeben wurden? Das war 50 Tage nach der Auferstehung. Es wurde ihnen also nicht am Kreuz vergeben, sondern erst, als sie bereuten, bekannten und glaubten, denn Vergebung ist eine persönliche Angelegenheit. So steht es in 1 Johannes 1:9.
"Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist Er treu und gerecht, daß Er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigeit."
So sagt er also:
"…»Tut Buße, und ein jeder von Euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung Eurer Sünden; so werdet Ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen.«"
Was werden sie erhalten? Die Gabe des heiligen Geistes.
Warum sollten diejenigen, die getauft sind, die Gabe des Heiligen Geistes erhalten? Was wäre der der Sinn und Zweck? Nun, damit sie in der Kirche springen, sich in den Gängen wälzen und in Sprachen sprechen können, die niemand versteht? Was ist der Sinn und Zweck? Sie haben den Geist empfangen, was sollen sie jetzt tun? Sie sollen anderen Zeugnis geben. Nur so kann die Gemeinde wachsen, nicht wahr? Und so werden sie getauft, ihre Sünden werden ihnen vergeben, und nun empfangen sie den Heiligen Geist, damit sie hingehen und anderen die wunderbaren Dinge des Dienstes Christi im Himmel erzählen können.
Und dann möchte ich Eure Aufmerksamkeit auf den Vers 41 lenken. Dort heißt es:
"Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tage etwa dreitausend Seelen hinzugetan."
Nun, was stellen die beiden Brote dar, die am Pfingsttag vor dem Herrn geschwenkt werden?
1. Sie sind diejenigen, die mit Christus auferstanden sind und
2. die "Erstlingsfrüchte" des Pfingsttages.
Und sie waren gesäuert, weil der Heilige Geist daran beteiligt war, denen, die tot waren, Leben zu geben und auch in diejenigen hineinzukommen, die am Pfingsttag getauft wurden.
Die gute Nachricht ist, daß diese "Erstlingsfrüchte" nur eine kleine Anzahlung oder eine Kostprobe der großen Ernte am Ende der Zeit waren. Wißt Ihr, Jesus nahm diese Menschen mit in den Himmel und Er sagte zum Teufel: "Hey, Ich habe gewonnen und nehme diese wenigen jetzt mit, aber Du sollst wissen, daß ich, nachdem Ich Mein Werk im Heiligtum vollendet habe, zurückkommen und den Rest mitnehmen werde." Und in 1. Thessalonicher 4:15-18 wird beschrieben, wie das ganze Volk Gottes versammelt sein wird.
Dieser Bibeltext wurde bei jeder einzelnen Beerdigung gelesen, an der ich je teilgenommen habe, auch bei nicht-adventistischen Beerdigungen, und ich frage mich, warum dies bei nicht-adventistischen Beerdigungen gelesen wird. Sie widersprechen sich ja damit, denn in der Predigt zuvor sagte der Pastor, daß die Toten den Himmel mit Jesus genießen. Wozu kommt Er dann zurück, um sie zu holen? Nun ja...
Lesen wir diesen Bibeltext zum Schluß:
"Denn das sagen wir Euch in einem Worte des Herrn, daß wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrigbleiben, den Entschlafenen nicht zuvorkommen werden; denn Er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herniederfahren, und die Toten in Christus werden auferstehen zuerst. Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und also werden wir bei dem Herrn sein allezeit."
Dann werden sich die "Letzten Früchte" mit allen "Erstlingsfrüchten" vereinen, und Gottes Volk aus allen Zeitaltern wird im Reich Gottes zusammen sein, eine Gemeinde im Himmel für tausend Jahre, und dann die Glückseligkeit der vom Herrn neu geschaffenen Erde genießen.
Wir haben nun also die ersten vier Feste aus biblischer Sicht studiert, Schattenbild und Erfüllung. Aber es gibt zwei Punkte, die ich in unseren nächsten beiden Vorträgen noch behandeln möchte: "Der Herr ist unser Fels" ist der eine, und der zweite ist "Gottes Befehlskette", wie Gott das Universum verwaltet und die Rolle der Engel am Pfingsttag.
Stephen Bohr - Der hebräische, geistliche Kalender - (12) "Das Pfingstfest" (Teil 2)
(13) Der Herr ist unser Fels
Bevor wir in den Vortrag eintauchen möchte ich zunächst auf zwei Dinge hinweisen, die ich bereits angesprochen habe und sie noch einmal betonen.
Und das erste ist, daß es eine sehr enge Verbindung zwischen dem gibt, was am Kreuz geschah, und dem, was am Pfingsttag stattfand. Man kann das Kreuz und den Pfingsttag nicht voneinander trennen, sie sind sehr eng miteinander verbunden, und das werden wir nun in unserem Studium sehen.
Die zweite große Tatsache ist, daß das große Ereignis am Pfingsttag nicht auf der Erde stattgefunden hat. Das große Ereignis am Pfingsttag fand im Himmel statt; und was auf der Erde geschah, war lediglich eine Ankündigung von etwas, das dort oben geschehen war.
Die beiden Punkte, mit denen ich beginnen möchte, sind also zwei große Tatsachen. Nummer eins ist die Tatsache, daß es eine Verbindung zwischen dem Kreuz und den Ereignissen am Pfingsttag gibt, und zweitens müssen wir verstehen, daß das wichtige Ereignis am Pfingsttag, im Himmel und nicht auf der Erde stattfand.
Wenn wir nun das Alte Testament untersuchen, finden wir ein sehr interessantes Phänomen. Es wurde ein Opfer dargebracht, und nachdem das Opfer dargebracht wurde, läßt Gott, wenn Er das Opfer annimmt, Feuer vom Himmel regnen, um das Opfer zu verzehren. Dies geschieht mehrmals im Alten Testament und steht in direktem Zusammenhang mit dem, was am Kreuz und am Pfingsttag geschah.
Der erste Anhaltspunkt, auf den ich eingehen möchte, wird in der Heiligen Schrift nicht direkt erwähnt. Wir wissen, daß das erste offizielle Opfer, das nach der Bibel dargebracht wurde, das in 1. Mose 3:21 ist. Adam und Eva bekamen Kleider aus Fellen. Wir kennen aber nicht viele Einzelheiten darüber, außer daß Gott die Kleider aus Fellen nahm und ihre Blöße bedeckte. Doch die erste ausdrückliche Erwähnung eines Opfers ist das Opfer von Abel und das lahme Opfer von Kain. Und obwohl uns die Bibel nicht sagt, wie Gott zeigte, daß Er das Opfer Abels annahm und das Opfer Kains verwarf, entdecken wir bei der Untersuchung des restlichen Alten Testaments, daß Gott zeigte, daß Er das Opfer Abels annahm, indem Er Feuer vom Himmel regnen ließ, um das Opfer zu verzehren.
Und deshalb möchte ich eine Aussage aus "Signs of the Times" vom 6. Februar 1879 vorlesen, in der Ellen White dies absolut klarstellt, daß Gott zeigte, daß Er das Opfer annahm, indem das Opfer verzehrte wurde, nachdem das Tier geopfert worden war. Sie sagt dort in einer sehr kurzen Aussage:
"Gott zeigte Wertschätzung für dieses Opfer…"
Was bedeutet das: "Gott zeigte Wertschätzung"? Gott hat es angenommen, richtig? Gott zeigte Wertschätzung vor diesem Opfer und wie hat Gott gezeigt, daß Er das Opfer angenommen hat?
"…und Feuer kam vom Himmel herab und verzehrte es."
Es gibt also ein Opfer, und das Zeichen, daß Gott das Opfer annimmt, ist das Feuer, das das Opfer verzehrt.
Das nächste Beispiel, das wir im Alten Testament haben, ist die Einweihung der Stiftshütte in der Wüste und die Aufzeichnung darüber steht in 3. Mose 9:22-24. Auch hier geht es um Opfer, und zwar um drei Arten von Opfern, die in diesem Abschnitt erwähnt werden, und dann um Feuer vom Himmel, das die Opfer verzehrt. Lesen wir ab Vers 22,
"Danach streckte Aaron seine Hand aus zu dem Volk hin und segnete es; und er stieg herab, nachdem er das Sündopfer, das Brandopfer und das Friedensopfer dargebracht hatte. Und Mose und Aaron gingen in die Stiftshütte hinein. Und als sie wieder herauskamen, segneten sie das Volk. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn dem ganzen Volk, und es ging Feuer aus von dem Herrn und verzehrte das Brandopfer und die Fettstücke auf dem Altar. Als das ganze Volk dies sah, jubelten sie und fielen auf ihr Angesicht."
Also haben wir wieder diese Opfer, die auf den Altar gelegt werden, und Gott zeigt, daß Er diese Opfer annimmt, indem Er Feuer regnen läßt und die Opfer verzehrt werden.
Das nächste Beispiel, das wir haben, stammt aus der Zeit der hebräischen Monarchie, genauer gesagt aus der Zeit König Davids. Ihr erinnert Euch, daß die Bundeslade in die Städte der Philister gebracht wurde und sie Plagen über die Philister ausschüttete, woraufhin die Philister zu David sagten: "Komm und hol die Lade, wir wollen sie nicht mehr." Und so holte David die Lade, und als sie nach Jerusalem zurückkehrte, war sie auf einem Wagen, und es sah aus, als würde sie fallen, und Usa berührte die Lade und fiel tot um. David hatte den Eindruck, daß er die Lade nicht den ganzen Weg nach Jerusalem bringen sollte , und so stellte er er sie auf Ornans Tenne ab, und dort, auf der Tenne, brachte er ein Opfer dar. In 1. Chronik 21:26 heißt es:
"Und David baute dem HERRN daselbst einen Altar und opferte Brandopfer und Dankopfer. Und als er den HERRN anrief, antwortete Er ihm…"
Das ist also Gott der David antwortete. Und wie tat Er das?
"…mit Feuer vom Himmel, das Er auf den Brandopferaltar fallen ließ."
Auch hier seht Ihr wiederum, ein Opfer und Feuer als Zeichen dafür, daß Gott das Opfer angenommen hat.
Das nächste Beispiel stammt aus der Zeit der Einweihung des Tempels, der von Salomo gebaut wurde. In 2. Chronik 7:1 wird der Moment beschrieben, in dem die Opfer bei der Einweihung des von Salomo erbauten Tempels auf den Altar gelegt wurden. Dort heißt es in 2. Chronik 7:1,
"Als nun Salomo sein Gebet vollendet hatte, fiel das Feuer vom Himmel und verzehrte das Brandopfer und die Schlachtopfer. Und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus."
Auch hier seht Ihr also ein Opfer, das Feuer als Zeichen dafür, daß Gott das Opfer angenommen hat.
Das nächste Beispiel stammt aus 2. Chronik 7:1, aus der Zeit der Einweihung des von Salomo erbauten Tempels und es beschreibt den Moment, in dem die Opfer auf den Altar gelegt wurden, und auch hier wurden die Opfer vom Feuer verzehrt als Zeichen dafür, daß sie vom Herrn angenommen wurden.
Das letzte Beispiel, das ich Euch aus dem Alten Testament geben möchte, stammt aus der Zeit der Propheten, genauer gesagt aus der Zeit Elias. Und wir kennen diese Erfahrung. Die Propheten des Baal legten alle ihre Opfer auf die Altäre und es gab kein Feuer, aber Elia legte die Opfer auf den Altar und die Bibel sagt uns, daß das Feuer die Opfer verzehrte, weil Gott sie annahm. Laßt uns 1. Könige 18:38 lesen.
"Da fiel das Feuer des HERRN herab und fraß das Brandopfer und das Holz und die Steine und die Erde; und es leckte das Wasser auf in dem Graben. Als alles Volk solches sah, fielen sie auf ihr Angesicht und sprachen: Der HERR ist Gott! der HERR ist Gott! …"
Es gibt also dieses interessante Muster im Alten Testament. Es gibt Opfer, und dann verbrennt das Feuer die Opfer als Zeichen dafür, daß Gott das Opfer oder die Opfer angenommen hat.
Jetzt wollen wir einen Blick auf eine andere Darstellung werfen, die dieselbe grundlegende Lektion lehrt, nämlich das Schlagen des Felsens, und das Signal, das Gott gibt, daß Er das Schlagen des Felsens annimmt, ist, daß der Felsen sein Wasser hervorbringt. Mit anderen Worten: Das Opfer und das Feuer sind eine Parallele zum Schlagen des Felsens, und der Felsen gibt sein Wasser. Zwei verschiedene Sinnbilder, die im Grunde die gleiche Lektion lehren.
Und am Ende unseres Vortrags werden wir diese beiden Sinnbilder zusammenbringen und auf den Pfingsttag anwenden.
Die erste Geschichte über den Felsen im Alten Testament befindet sich in 2. Mose 17:1-6. Lesen wir also diesen Abschnitt durch.
"Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel zog aus der Wüste Sin ihre Tagereisen, nach dem Befehl des HERRN, und lagerte sich in Raphidim; da hatte das Volk kein Wasser zu trinken. Darum zankten sie mit Mose und sprachen: »Gebt uns Wasser, daß wir trinken!« Mose sprach zu ihnen: »Was zankt Ihr mit mir? Warum versucht Ihr den HERRN?« Als nun das Volk daselbst nach Wasser dürstete, murrten sie wider Mose und sprachen: »Warum hast Du uns aus Ägypten heraufgeführt, daß Du uns und unsere Kinder und unser Vieh vor Durst sterben lässest?« …"
Hatte das Volk gesündigt, indem es gegen Gott murrte? Hatten sie bis zu diesem Punkt die Hand Gottes gesehen? Wißt Ihr, im vorigen Kapitel gab es das Manna, Gott ließ aus der himmlischen Bäckerei genug Manna regnen, um ganz Israel zu ernähren. Sie hatten die Plagen Ägyptens gesehen, sie hatten gesehen, wie Gott das Rote Meer öffnete, damit sie hindurchziehen konnten, wie Gott die Ägypter begrub. Sie hatten die Wolkensäule und die Feuersäule gesehen, die sie führten. Sie hatten alle möglichen Beweise gesehen, daß Gott mit ihnen war, daß Gott sie segnete. Und nun murrten sie, weil sie kein Wasser hatten. Sie hatten sich gegen den Herrn versündigt. Hatten sie es verdient, vom Herrn für ihr Verhalten bestraft zu werden? Auf jeden Fall!
Aber jetzt geschieht etwas sehr Interessantes. Vers 4.
"…Mose rief zum HERRN und sprach: »Was soll ich mit diesem Volke tun? Es fehlt wenig, sie werden mich noch steinigen!« Der HERR sprach zu Mose: »Gehe hin vor das Volk und nimm etliche Älteste von Israel mit Dir und nimm den Stab, mit dem Du den Fluß schlugest, in Deine Hand und gehe hin. …"
Das ist der Fluß Nil, und Ihr erinnert Euch, daß der Nil in Blut verwandelt wurde. Er sagt also:
"…nimm den Stab, mit dem Du den Fluß schlugest, in Deine Hand und gehe hin…"
Und dann finden wir diesen sehr interessanten Vers. Die Person, die hier spricht, ist in der Tat Jesus, "der Herr" ist hier Jesus, dieselbe Person, die im brennenden Dornbusch erschien.
"… Siehe, Ich will daselbst vor Dir auf einem Felsen in Horeb stehen; …"
Versteht Ihr das Bild? Es gibt einen Felsen, es ist ein buchstäblicher Felsen, aber auf dem "Felsen" zu stehen, ist das, was dieser Felsen darstellt. Der Felsen stellt Jesus dar. Somit gibt es ein Sinnbild und zugleich das, was es bedeutet. Und so heißt es auch hier wieder:
"… Siehe, Ich will daselbst vor Dir auf einem Felsen in Horeb stehen;…"
Und nun schaut was als nächstes dort steht:
"… da sollst Du den Felsen schlagen, so wird Wasser herauslaufen, daß das Volk trinke.« Mose tat also vor den Ältesten Israels. …"
Es gibt also drei Sinnbilder in diesem Abschnitt.
Das erste Sinnbild ist der Fels,
das zweite Sinnbild ist der Stab,
und das dritte Sinnbild ist das Wasser, das aus dem Felsen kommt.
Wenn wir nun jedes einzelne Sinnbild auslegen und sie dann zusammenfügen, können wir verstehen, was Gott durch diese besondere Begebenheit lehren wollte. Denkt daran, daß das Alte Testament von Jesus Zeugnis ablegt. Dieser Abschnitt muß etwas mit Jesus zu tun haben. Es ist nicht nur die Geschichte, in der Gott ihnen Wasser zu trinken gibt. Es steckt eine tiefere Bedeutung dahinter. Versuchen wir also, diese drei Sinnbilder zu entschlüsseln: den Felsen, den Stab und das Wasser.
Beginnen wir mit dem Felsen.
Was stellt der Felsen dar? Nun, wir wissen aus dem Neuen Testament, daß der Felsen Christus darstellt. Aber wir müssen nicht bis zum Neuen Testament warten, denn im Alten Testament wird der Herr als Fels bezeichnet. Sollte Israel die Lektion, die Gott ihnen erteilen wollte, schon im Alten Testament verstanden haben? Ja, natürlich! Beachtet 5. Mose 32:4, der "Fels" ist eine Person. Israel hätte die Bedeutung der Sinnbilder verstehen müssen. Wir könnten noch viele andere Verse lesen. In diesem ganzen Kapitel wird, ein paar Mal auf den Herrn als "Felsen" verwiesen, es heißt:
"Er ist ein Fels: Vollkommen ist Sein Tun; ja alle Seine Wege sind gerecht. Gott ist wahrhaftig ohne Falsch; gerecht und fromm ist Er."
Später in diesem Kapitel schreibt Mose: "Der Fels der anderen Völker ist nicht wie unser Fels, denn der Herr ist unser Fels." Mit ein wenig Stolz sagt er also: "Wir haben den größten Felsen. Die heidnischen Völker haben zwar ihren Felsen, aber der ist nicht wie unser Fels." Der Felsen steht also für den Herrn, er steht für Jesus. Um keinen Zweifel aufkommen zu lassen, lesen wir 1. Korinther 10:1-4.
"Ich will aber nicht, meine Brüder,…"
Paulus erinnert sich an einige Erfahrungen in der Geschichte Israels.
"Ich will aber nicht, meine Brüder, daß Ihr außer acht lasset, daß unsere Väter alle unter der Wolke gewesen und alle durchs Meer hindurch gegangen sind. Sie wurden auch alle auf Mose getauft in der Wolke und im Meer, und sie haben alle dieselbe …"
Welche Art von Speise?
"… geistliche Speise gegessen …"
Später entdeckten wir, daß das Manna wen dargestellt hat? Wir haben das untersucht. Jesus, das ist richtig, als geistiges Ausmaß.
"… und alle denselben geistlichen Trank getrunken; …"
Es handelt sich also nicht nur um buchstäbliches Wasser, sondern das buchstäbliche Wasser hat eine tiefe geistliche Bedeutung. Und dann heißt es weiter:
"… denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der ihnen folgte. Der Fels aber war Christus."
Wer ist also der Fels im Alten Testament? Wen stellte der Felsen dar? Der Felsen stellte Jesus Christus dar. Jetzt haben wir also unser erstes Sinnbild entschlüsselt. Der Fels in der Geschichte von 2. Mose 17 steht für Jesus Christus.
Aber jetzt müssen wir uns die Frage stellen: Wofür steht der Stab?
Der Stab steht für das Gericht. Jedes Mal, wenn Mose in Ägypten seinen Stab erhob, kam ein Gericht. Das Schlagen mit dem Stab bedeutet, daß Gottes Gericht auf etwas fällt.
Zum Beispiel finden wir im Buch 2. Mose, daß Mose seinen Stab nimmt und auf das Wasser des Flusses Nil schlägt und der Nil sich in Blut verwandelt. Es ist ein Gericht über den Nil. (2. Mose 7:19)
Er schlägt in den Staub und aus dem Staub kommen Läuse, eine Plage, eine Strafe für die Ägypter. (2. Mose 8:16)
Und dann schlägt Gott die Erstgeborenen in Ägypten. (2. Mose 12:12)
Und das Wort "schlagen" ist dasselbe Wort, das für das Schlagen des Felsens verwendet wird. Der Stab steht also für Gottes Gericht, und der Vorgang des Schlagens bedeutet, daß Gottes Gericht auf denjenigen fällt, der geschlagen wird. Was bedeutet das also? Schauen wir uns Jesaja 53:4 an, wo genau dasselbe Wort in diesem messianischen Kapitel verwendet wird. Dort heißt es:
"Doch wahrlich, unsere Krankheit trug Er, und unsere Schmerzen lud Er auf Sich; wir aber hielten Ihn …"
Für was?
"… für bestraft, …"
Es ist das gleiche hebräische Wort נָגַע[nâga‛], das für das Schlagen des Felsens verwendet wird. So heißt es hier,
"…wir aber hielten Ihn für bestraft, von…"
Von wem?
"…Gott geschlagen und geplagt;..."
Ihr könnt Euch also die Situation vorstellen.
Israel steht vor dem Felsen, Mose erhebt seinen Stab, sie kannten die Macht, die in diesem Stab lag, sie wußten, daß das Gericht von Gott kam, wenn der Stab erhoben wurde. Sie sagten: "Oh-oh, weil wir murrten, wird der Stab des Gerichts Gottes auf uns fallen." Aber anstatt, daß der Stab des Gerichts Gottes auf sie fiel, fiel er auf den Felsen und die Person, die auf dem Felsen stand. Versteht Ihr langsam die Sinnbilder? Auf wen fiel das Gericht Gottes? Es hätte auf uns fallen müssen, weil wir Sünder sind, aber anstatt auf uns zu fallen, fiel der Stab des Gerichts Gottes auf Jesus Christus. Könnt Ihr mir nun folgen, ja oder nein?
Jetzt müssen wir in die Deutung einsteigen, was das Wasser darstellt.
Was ist das Wasser, das aus dem Felsen hervorquillt? Wir brauchen nicht zu raten, denn Jesus hat es für uns gedeutet. Johannes 7:37-39 spricht von einem Ereignis, das am Laubhüttenfest stattfand, dem letzten Tag des Laubhüttenfestes, der auch "der große Tag des Festes" genannt wird. Und Jesus ist in Jerusalem anwesend. Dort heißt es:
"Aber am letzten, dem großen Tage des Festes, stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme…"
Zu wem?
"… zu Mir und trinke!…"
Wer ist also der Fels? Jesus ist der Fels. Er sagt:
"…der komme zu Mir und trinke!…"
Und dann seht dies:
"…Wer an Mich glaubt…"
Das ist wichtig. Was bedeutet es, an Jesus zu glauben? Es bedeutet, Ihm zu vertrauen, richtig? An Ihn zu glauben, eine Person, die als Sünder zu Ihm kommt, Reue zeigt, die Sünde bekennt und auf die Verdienste Jesu vertraut. Das ist es, was es bedeutet, an Jesus zu glauben. So sagt Jesus:
"…Wer an Mich glaubt…"
Beachtet das Wort: "Wer", das ist jeder persönlich, nicht wahr?
"…Wer an Mich glaubt wie die Schrift sagt, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.…"
Aus wessen Herz wird Wasser fließen? Aus dem Herzen des Gläubigen. Woher kommt nun dieses Wasser? Nun, Jesus sagte: "Kommt und trinkt!" Und wenn Ihr trinkt, dann geht das Wasser hinein und dann geht das Wasser hinaus, es geht in Euer Herz und dann werdet Ihr zu einem Zufluß von Wasser für andere. Worauf bezog sich Jesus, als Er das sagte? Vers 39:
"… Das sagte Er aber von dem Geiste, den die empfangen sollten, welche an Ihn glaubten; denn der heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war."
Seht, Wann wurde Jesus verherrlicht? Zu Pfingsten.
Was stellt also das Wasser dar? Das Wasser steht für den Heiligen Geist. Wenn wir zu Jesus kommen und Ihm vertrauen, nimmt Jesus Sein Leben und Seinen Tod und setzt sie auf unser Konto. Er gibt uns Seinen Geist. Wir "trinken" sozusagen das "Wasser", und dann werden wir zu "Quellen des Wassers" für andere Menschen. Folgt Ihr mir, ja oder nein?
Ich möchte das gerne ein wenig veranschaulichen, was ich meine. Stellt Euch vor, Ihr geht an einem bestimmten Abend hier in Fresno hinaus, der Himmel ist klar und Ihr seht diesen wunderschönen Vollmond am Himmel. Ihr wißt, daß wir dazu neigen, zu sagen: "Oh, ist der Mond heute Abend nicht wunderschön?" Nun, das ist nur eine Halbwahrheit. Ja, der Mond ist schön, aber was ist der Grund, warum der Mond schön ist? Hat der Mond überhaupt Licht? Der Mond hat kein Licht, der Mond ist eigentlich ziemlich häßlich, naja, er ist voller Spalten und Schluchten, und er ist nichts, keine Schönheit, die man sehen kann. Aber ist der Vollmond schön, wenn er am Himmel leuchtet? Das ist er auf jeden Fall. Was müßten wir also sagen? Wir müßten uns den Himmel ansehen und sagen: "Wie schön ist die Sonne heute Abend", denn das Licht, das der Mond spendet, ist das Licht der Sonne, nicht wahr? Die Herrlichkeit des Mondes ist also die Herrlichkeit der Sonne, genauso wie Gottes Volk, wenn es auf Jesus vertraut und Jesus ihm Seinen Geist gibt, zu einem Spender des Geistes wird, der andere Menschen segnet. Das ist es, was dieser Abschnitt aussagt: Wenn man das "Wasser" trinkt, wird man zu einer "Quelle des Wassers". Das "Wasser" steht also für was? Den Heiligen Geist.
Beachtet also, daß der Felsen geschlagen wurde, und wie zeigt Gott, daß Er das Schlagen des Felsens anerkennt? Weil der Felsen Wasser spendet.
Das Opfer wird dargebracht. Wie zeigt Gott, daß Er das Opfer annimmt? Indem Er das Opfer mit Feuer verzehrt.
Das Feuer ist also ein Zeichen dafür, daß das Opfer angenommen wurde.
Das Ausgießen des Wassers ist ein Zeichen dafür, daß das Opfer angenommen wird.
Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Unterschiedliche Darstellungen, aber dieselbe grundlegende Lehre.
Übrigens macht 1. Korinther 12:13 sehr deutlich, daß das Wasser für den Heiligen Geist steht. Dort heißt es:
"Denn wir wurden alle in einem Geist zu einem Leibe getauft, seien wir Juden oder Griechen, Knechte oder Freie, und wurden alle…"
Was wurden wir?
"…und wurden alle mit einem Geist getränkt."
Wofür steht also das Wasser? Es steht für den Heiligen Geist.
Warum konnte der Heilige Geist am Pfingsttag ausgegossen werden? Es war ein Zeichen dafür, daß Gott was angenommen hatte? Das Opfer Christi.
Es gibt eine zweite erste Geschichte über den Felsen im Alten Testament. Wir finden sie in 4. Mose Kapitel 20 und beginnend mit Vers 7. Seht,was wir dort finden, das von Mose geschrieben wurde.
"Und der HERR redete mit Mose und sprach: Nimm den Stab und versammle die Gemeinde, Du und Dein Bruder Aaron,…"
Und jetzt gibt es eine kleine Veränderung, die sehr wichtig ist.
"…und redet mit dem Felsen vor ihren Augen, der wird sein Wasser geben. So sollst Du ihnen Wasser aus dem Felsen verschaffen und die Gemeinde und ihr Vieh tränken.…"
Was ist also der kleine Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Begebenheit? In der zweiten Begebenheit sollte Mose den Felsen um sein Wasser bitten, sollte zum Felsen reden, den Felsen bitten, sein Wasser zu geben. Aber Mose ist ausgerastet, er hat die Geduld mit dem nervigen Volk verloren. Dies ist die einzige Sünde, die im Leben des Mose erwähnt wird, von der Zeit an, als sie Ägypten verließen, bis zu der Zeit, als Israel kurz davor stand das verheißene Land zu betreten. Und Ellen White sagt in "Patriarchen und Propheten", daß er ohne diese eine Sünde aus der Mitte der Lebenden in den Himmel entrückt worden wäre. Er hatte den Sieg über die Sünde errungen, bis auf diesen einen Fehltritt am Ende seines Lebens.
Ihr kennt die Geschichte, und so nimmt Mose seinen Stab und was tut er? Im Zorn schlug er zweimal auf den Felsen, und er wurde aus dem verheißenen Land ausgeschlossen. Und wißt Ihr, er hatte sich 40 Jahre lang danach gesehnt, mit seinem Volk in das gelobte Land zu ziehen. Oh, er konnte an nichts anderes denken. Und nun sagt Gott: "Du kannst nicht hinein, Du kannst dort nicht mit Deinem Volk hineingehen." Das war niederschmetternd. Warum war die Bestrafung so drastisch? Lange Zeit habe ich mich gefragt: Warum war die Strafe so drastisch?
Seht nun was Ellen White in "Patriarchen und Propheten", auf Seite 397 deutlich macht.
"Durch seine unüberlegte Handlung nahm Mose der Lehre, die Gott zu erteilen beabsichtigte, die Kraft. Der Felsen, der ein Sinnbild für Christus war, wurde einmal geschlagen, so wie Christus einmal geopfert werden sollte. Beim zweiten Mal brauchte man nur mit dem Felsen zu sprechen, so wie wir nur um Segen im Namen Jesu bitten müssen. Durch das zweite Schlagen des Felsens wurde die Bedeutung dieses schönen Christusbildes zerstört."
Mose zerstörte die Symbolik, daß Jesus nicht erneut sterben muß, damit wir den Segen des Heiligen Geistes erhalten. Das geschah ein für alle Mal. Der Heilige Geist wurde am Pfingsttag ausgegossen. Alles, was wir heute tun müssen, ist, im Glauben zu Jesus zu kommen und Ihn um den Heiligen Geist zu bitten.
Lesen wir Lukas 11:13, wo Jesus während Seines Dienstes genau diesen Gedanken zum Ausdruck bringt. Er sagt zu Seinen Jüngern:
"So nun Ihr, die Ihr arg seid, Euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist denen geben,…"
Die was tun?
"…die Ihn bitten!"
Hört jetzt gut zu, was ich jetzt sage. Es gibt eine Kirche auf der Welt, die lehrt, daß Jesus in jeder Messe immer wieder geopfert wird, immer und immer wieder. Wenn Gott Mose bestrafte und ihm nicht erlaubte, das verheißene Land zu betreten, weil er den Sinnbildcharakter des ein für allemal erfolgten Todes Christi für die Sünde und die Ausgießung des Heiligen Geistes zerstörte, was glaubt Ihr, wie der Herr auf eine Kirche schaut, die lehrt, daß Jesus in jeder Messe immer und immer wieder geopfert wird?
Gemäß dem Buch der Hebräer wurde Jesus, als Er von Gott geschlagen wurde, nur ein einziges Mal für alle geschlagen. Er starb einmal für alle. Es gibt keinen Grund mehr für Ihn noch einmal zu sterben. Der Geist ist verfügbar. Alles, was wir tun müssen, ist was? Fragen.
Wir wollen nun das, was wir gelernt haben, auf das anwenden, was am Pfingsttag geschah. Wir haben über den Dienst Jesu im Lager und im Vorhof gesprochen.
Im Lager lebte Jesus Sein vollkommenes Leben, Er webte ein vollkommenes Gewand der Gerechtigkeit.
Dann opferte Er Sein Leben sozusagen auf dem Opferaltar und bezahlte damit die Schuld für die Sünden der Menschheit.
Gemäß dem, was wir studiert haben, ist Er am Wasserbecken wieder auferstanden.
Was würden wir also als nächstes erwarten? Wir würden erwarten, daß das Feuer des Himmels das Opfer verzehrt, um anzuzeigen, dass das Opfer was war? Dass das Opfer angenommen wurde.
Was kam nun in der Darstellung des hebräischen Heiligtums nach dem Opferaltar und dem Wasserbecken?
Das Heilige des Heiligtums. Nachdem Jesus gestorben und auf der Erde auferstanden war, was würde man als nächstes erwarten, daß Er tun würde? Seinen Dienst im Heiligen des himmlischen Heiligtums zu beginnen, denn das ist der nächste Bereich des Heiligtums, in dem wir Seinen Dienst erwarten würden.
Wohin ging Jesus nun, als Er nach Seinem Opfer auf Golgatha in den Himmel auffuhr? Wo ging Jesus hinein? Er betrat das Heilige des Heiligtums. Wie können wir das wissen? Weil Offenbarung Kapitel 4 uns sagt, daß Er dort eintrat. Schauen wir uns an, was in Offenbarung 4:5 steht,
"Und von dem Thron…"
Dies geschieht, bevor Jesus tatsächlich im Himmel ankommt.
"…Und von dem Throne gehen Blitze und Stimmen und Donner aus, und sieben Feuerfackeln brennen vor dem Thron; das sind die sieben Geister Gottes."
Was brannte also vor dem Thron? Der siebenarmige Leuchter. Und was stellte er dar? Die sieben Geister Gottes. Das bedeutet nicht, daß es sieben Heilige Geister gibt. Es bedeutet, daß dort die Fülle des Heiligen Geistes anwesend ist. Wo ist also der Leuchter im Heiligtum? Er ist im Heiligtum. Und wo sind wir in Offenbarung 4? In Offenbarung 4 befinden wir uns im Heiligen des Heiligtums.
In Kapitel 5, das wir gestern studiert haben, kommt Jesus mit den himmlischen Heerscharen ins Heilige des Heiligtums. Wie stellt sich Jesus dort im Heiligen Seinem Vater dar, vor dem, der auf dem Thron sitzt? Offenbarung 5:6 sagt es uns, es heißt dort:
"Und ich sah, und siehe, in der Mitte des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten stand ein Lamm, wie geschlachtet;…"
Er stellt sich selbst als das Opferlamm dar, nicht wahr? Es heißt weiter:
"…es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes,.…"
Nun gibt es hier eine wichtige Kleinigkeit, das ist Kapitel 5, Jesus ist angekommen, Er stellt sich Seinem Vater vor, zeigt Ihm Seine Wunden und was passiert als nächstes? Es heißt weiter:
"…es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes,.…"
Und was werden sie?
"…ausgesandt über die ganze Erde."
Was geschieht also in Kapitel 4? Die sieben Geister sind dort im Heiligen. Was ereignet sich, wenn Jesus sich als das Lamm darstellt und dem Vater Seine Wunden zeigt? Was geschieht dann mit den sieben Geistern? Sie werden auf die Erde gesandt. Was ist das für ein Ereignis? Welches geschichtliche Ereignis ist das? es ist Pfingsten.
Ich möchte Euch etwas fragen: Was wurde am Pfingsttag auf der Erde gesehen? Feuerzungen. Oh, oh! Interessant! Warum sollten am Pfingsttag Feuerzungen zu sehen sein? Es war das Zeichen Gottes, daß Jesus Sich als Opfer dargebracht hatte, und das Opfer wurde was? Angenommen, ganz genau. Das Feuer auf der Erde war also eine Ankündigung eines himmlischen Ereignisses. War es notwendig, daß Jesus starb, um den Heiligen Geist ausgießen zu können? Auf jeden Fall! Mußte Sein Opfer angenommen werden, damit Er für das Volk Gottes dienen konnte? Auf jeden Fall!
Ellen White verstand dies. Gebt Acht auf diese Aussage, die wir in dem Buch "Geschichte der Erlösung", auf Seite 374 finden.
"Das Zerreißen des Vorhangs im Tempel zeigte, daß die jüdischen Opfer und Verordnungen nicht mehr angenommen werden würden. Das große Opfer war dargebracht und angenommen worden, und der Heilige Geist…"
Beachtet, daß es dargebracht worden ist und was dann? Angenommen.
"…und der Heilige Geist, der am Pfingsttag herabkam, trug die Gedanken der Jünger vom irdischen Heiligtum in das himmlische, in das Jesus durch Sein eigenes Blut eingegangen war, um die Wohltaten Seines Sühneopfers über Seine Jünger auszugießen."
Beachtet, daß es nicht über die gesamte Menschheit sein sollte. Es heißt also:
"…um die Wohltaten Seines Sühneopfers über Seine Jünger auszugießen."
Was sind die Vorteile des Sühnopfers von Christus? Welche Vorteile hat Er auf der Bank eingezahlt? Ein vollkommenes Leben und was noch? Und einen Tod für die Sünde, richtig? Waren diese jetzt verfügbar? Konnten die Menschen sie durch Reue, Bekenntnis und Glauben in Anspruch nehmen? Ja, natürlich! Wie viele Menschen nahmen sie am Pfingsttag in Anspruch? 3.000 von ihnen beanspruchten die Wohltaten des Sühnopfers Christi. Die Jünger hatten diese Vorteile bereits in Anspruch genommen. Sie hatten sich vor der Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingsttag vorbereitet.
Wurden damals die Sünden vergeben, als Jesus am Kreuz starb? Nein! Sünden werden tatsächlich vergeben, wenn Menschen kommen und Jesus als ihren Fürsprecher oder Vermittler in Anspruch nehmen. Gebt nun Acht auf diese Verse, die wir schon in einem anderen Zusammenhang gelesen haben, wir sie noch mal kurz durch, um zu zeigen, wann einzelne Sünden vergeben werden.
Im Markus 16:16 heißt es:
"Wer glaubt und…"
Und was noch?
"… getauft wird, soll gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden."
Apostelgeschichte 2:37-38 Petrus hält seine Predigt und die Menschen sind beeindruckt, sie sind ergriffen.
"Als sie aber das hörten, ging es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: »Was sollen wir tun, Ihr Männer und Brüder?« Petrus aber sprach zu ihnen: »Tut Buße, und ein jeder von Euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung Eurer Sünden; so werdet Ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen.«"
Wann wurden also die Sünden dieser Menschen erlassen? Als sie Jesus als ihren Retter annahmen, richtig? Am Tag von Pfingsten.
Apostelgeschichte 10:43,
"Von diesem legen alle Propheten Zeugnis ab, daß jeder, der…"
Was tut?
"…an Ihn glaubt, durch Seinen Namen Vergebung der Sünden empfangen soll."
Hebräer 7:25,
"Daher kann Er auch bis aufs äußerste die retten, welche durch Ihn zu Gott kommen,…"
Müssen wir durch Jesus zu Gott kommen? Ja, um gerettet zu werden. Ja!
"…da Er immerdar lebt, um für sie einzutreten!…"
Wer ist mit "sie" gemeint? Diejenigen, die durch Jesus zu Gott kommen.
Und dann heißt es in 1. Johannes 2:1
"Meine Kindlein, solches schreibe ich Euch, damit Ihr nicht sündiget! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten;…"
Das gefällt mir. Nunja, können wir vor den Thron Gottes treten und sagen: "Hier bin ich."? Nein, nein, wir sind Sünder, wir würden sterben. Es geht nur, wenn ich durch Jesus komme. Seht, Jesus hat ein makelloses Leben gelebt und die Schuld bezahlt, und wenn ich Ihn in Anspruch nehme, geht Jesus und vertritt mich vor dem Vater. Und nur um es etwas zu veranschaulichen: Der Vater könnte sagen: "Nun, wo ist Steven Bohr?" Woraufhin Jesus sagt: "Er braucht nicht hierher zu kommen, Ich bin sein Vertreter, Ich nehme seinen Platz ein, Ich bin der Stellvertreter, weil er Mich angenommen hat."
Und so sagt der Apostel Paulus, wir sind "angenommen in dem Geliebten", ist das nicht eine wunderbare Nachricht? Das geschieht, wenn Menschen Buße tun, ihre Sünden bekennen und glauben. In diesem Moment werden ihnen die Sünden vergeben und die Gerechtigkeit Christi tritt an die Stelle unserer eigenen Gerechtigkeit.
Nun haben wir auch gesagt, daß der Heilige Geist am Pfingsttag nicht nur ausgegossen wurde, sondern dass er zu einem bestimmten Zweck ausgegossen wurde. Was war der Zweck? Er wurde auf die Jünger ausgegossen, damit sie das "Wasser", das sie "trinken", nun teilen konnten. Was war also die Aufgabe der Jünger? Was würde es Jesus nützen, wenn Er im Heiligtum mit Seiner Fürbitte für die Menschen beginnen würde, wenn niemand auf der Erde davon wüßTe? Der Auftrag der Jünger bestand darin, zu verkünden, daß Jesus durch sein Leben und seinen Tod das Heil erkauft hatte und daß die Verdienste des Werkes Christi nun jedem zur Verfügung standen, der persönlich die Bedingungen erfüllte und sie in Anspruch nahm. Mit anderen Worten: Die Botschaft der Jünger bestand darin, zu verkünden, was Jesus auf Erden getan hatte und was Er im Himmel tat. Jesus hatte ein vollkommenes Leben geführt und war an unserer Stelle gestorben. Und der Heilige Geist wurde gegeben, um die Jünger zu befähigen, anderen die gute Nachricht zu verkünden. In den zehn Tagen vor Pfingsten hatten die Jünger Buße getan und ihre Sünden bekannt, sie hatten ihren Glauben auf Jesus gesetzt und dann im Gebet um den Heiligen Geist gebeten, und sie waren die ersten, die persönlich die Früchte des irdischen Wirkens Christi empfingen.
Schauen wir uns nun Apostelgeschichte 1:7+8 an, hier wird deutlich, daß Sinn und Zweck davon ist, den Heiligen Geist zu empfangen, daß man Zeugnis ablegt und somit das Evangelium verbreitet.
"Er sprach zu ihnen: Es ist nicht Eure Sache, Zeiten oder Stunden zu kennen, welche der Vater in Seiner eigenen Macht festgesetzt hat; sondern Ihr werdet Kraft empfangen,…"
Das ist das "Trinken des Wassers", nicht wahr? Das ist das "Trinken des Wassers".
"…sondern Ihr werdet empfangen, wenn der heilige Geist über Euch kommt,…"
Und hier ist ein zweites "Ihr werdet":
"…und werdet Zeugen für Mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde! …."
Habt Ihr gesehen, daß die Worte "Ihr werdet" zweimal gebraucht werden? Das erste "Ihr werdet" ist also:
"…Ihr werdet…"
Was werdet Ihr?
"…empfangen,…"
Mit anderen Worten: Ihr werdet das Wasser "trinken". Und dann heißt es:
"…und werdet Zeugen … sein."
Jetzt werdet Ihr das "Wasser" teilen. Wenn wir nichts zu teilen haben, liegt das daran, daß wir das "Wasser" nicht getrunken haben. Der größte Beweis dafür, daß ein Mensch sein Leben wirklich Jesus anvertraut hat, ist der intensive Wunsch, andere Menschen davon wissen zu lassen. Wenn wir kein "Licht" haben, das wir weitergeben können, dann liegt das daran, daß wir nicht mit dem "Licht" in Verbindung stehen. Wenn wir kein "Wasser" zu geben haben, liegt es daran, daß wir das "Wasser" nicht "getrunken" haben.
Apostelgeschichte 1,7+8 sagt uns dann, daß wir "das Wasser trinken", um "das Wasser zu geben".
Es gibt eine interessante Geschichte, die all dies zusammenbringt, die Geschichte der Frau aus Samaria. Und so wollen wir uns nun dieser Frau zuwenden und ein wenig über sie sprechen. Diese Frau kam eines Tages um die Mittagszeit zu dem Brunnen, der als "Jakobsbrunnen" bekannt ist und Jesus war da, Er saß da und beobachtete sie, als sie zu dieser Stunde kam. Es war übrigens eine sehr ungewöhnliche Zeit, um mittags Wasser zu holen, denn in Israel ist es sehr heiß und normalerweise kommen die Leute früh am Morgen oder spät am Nachmittag, um Wasser zu holen. Aber sie kam um die Mittagszeit, weil sie ein nicht sehr gutes moralisches Leben hatte, um es mal so auszudrücken. Sie hatte fünf Männer in ihrem Leben gehabt, und der Mann, mit dem sie zusammenlebte, war nicht ihr Ehemann.
Sie hatte also keinen guten Ruf und wollte nicht, daß jemand sie sieht. Also kommt sie mittags zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen und Jesus ist da und beobachtet sie. Und Jesus sagt zu ihr: "Frau, gib mir Wasser zu trinken." Und die Frau sieht Jesus sofort an und sagt: "Wie kommt es, daß Du, ein Jude, eine samaritische Frau um Wasser bittest?" Zu Beginn der Geschichte erkennt diese Frau also, daß Jesus ein Jude ist. Wir werden eine Entwicklung in ihrem Verständnis von Jesus sehen, denn als Jesus der Frau ihr Leben offenbart, sie wie ein Buch liest, da sagt sie: "Hmm, ich glaube, daß Du ein Prophet bist." Jetzt ist Jesus also ein Prophet. Aber wenn wir zum Ende der Geschichte kommen, sagt sie: "Ich glaube, daß Du der Messias bist." Ihr Verständnis von Jesus macht also Fortschritte und wächst mit der Zeit.
Und als Jesus sagt: "Gib mir Wasser zu trinken", sagt sie: "Wie kommt es, daß Du, ein Jude, mich um Wasser zum Trinken bittest?" Und dann sagt Jesus: "Hör zu, das Wasser, das Du aus diesem Brunnen schöpfst, wenn Du es trinkst, mußt Du wieder und wieder und wieder zum Brunnen zurückkommen. Du mußt immer wieder kommen, um das Wasser zu holen. Aber Ich habe ein Wasser, wenn Du es trinkst, wirst Du nie wieder Durst haben."
Laßt uns dazu Johannes 4:13+14 lesen.
"Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich Ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten,..."
Gebt nun Acht, was wir im folgenden Vers finden.
"… sondern das Wasser, das Ich ihm geben werde, wird in ihm…"
Was?
"…zu einer Quelle von Wasser werden, das bis ins ewige Leben quillt.…"
Was steht hier? Der Mensch "trinkt" aus dem Brunnen und dann wird der Mensch zum "Brunnen". Versteht Ihr, was hier gesagt wird? Jesus sagt: "Wenn Du von dem Wasser trinkst, das ich Dir geben werde", spricht Er übrigens über den Heiligen Geist, nicht wahr? Denn es steht in der Zukunftsform.
"Wer aber von dem Wasser trinkt, das Ich ihm geben werde, ..."
Und dann noch einmal in Vers 14:
"… sondern das Wasser, das Ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle von Wasser werden, das bis ins ewige Leben quillt."
Mit anderen Worten, was Jesus sagt, ist: Wenn Du das Wasser trinkst, wirst Du zu einer Quelle des Wassers des ewigen Lebens für andere Menschen.
Erinnert Ihr Euch, daß ich, als wir die Schattenbild-Erfüllung-Beziehung zwischen Sinai und Pfingsten studierten, erwähnte, daß der Pfingsttag der offizielle Tag war, an dem Gott Israel als Seine auserwählte Gemeinde aufgenommen hat? Erinnert Ihr Euch daran? Und warum hat Gott Israel als Seine Gemeinde erwählt? Was war der Grund dafür? Wißt Ihr noch, daß wir in mehreren Versen gelesen haben, was Gott von Israel erwartete? Er erwartete, daß Israel hingehen und es der Welt verkünden würde. Ist das eines der Dinge, die am Sinai geschehen sind? War es das, was an Pfingsten geschah? Wurde die Gemeinde offiziell an Pfingsten gegründet? War das die "Hochzeit" von Jesus mit der Gemeinde? Würdet Ihr das auch sagen? Ja! Und was war der Zweck der Gründung der Gemeinde? Sie wurde nicht als sozialer Club gegründet. Nein, sie wurde gegründet, sie wurde für den Dienst eingerichtet. Sie wurde geschaffen, um Zeugnis zu geben, und die Kraft wurde am Pfingsttag gegeben, damit sie Zeugnis geben konnten, das ist der Zweck des Heiligen Geistes.
Das Ziel des Heiligen Geistes ist nicht die Selbsterbauung, es geht nicht darum, in den Gängen zu springen und sich auf dem Boden zu wälzen und "Halleluja" und "Ehre sei dem Herrn" und "Lobet den Herrn" zu rufen. Nein! Der Zweck des Heiligen Geistes ist das Zeugnis. Er ist dazu da, mit anderen zu teilen.
Und ich möchte Euch folgendes sagen: Wenn Ihr in einem Gottesdienst seid, in dem alle gleichzeitig in Kauderwelsch reden, dann würde ich nicht sagen, daß das ein Zeugnis für das ist, was Jesus gerade im Himmel tut. Das Ziel ist es, anderen eine verständliche Botschaft darüber zu vermitteln, was Jesus getan hat und tut, so daß die Menschen sich zu Jesus Christus als Retter und Herrn bekennen können.
Diese Frau nimmt also Jesus Christus als ihren Erlöser an, und was tut sie dann? Sie sagt: "Ich habe entdeckt, wer der Messias ist, ich muß zurück in meine Stadt gehen und allen davon erzählen!" Und so erzählt uns die Geschichte, daß sie zurück nach Sichar geht, in die Stadt, in der sie lebte und daß sie sich nicht mehr schämt, sie sagt nicht: "Oh, Ihr kennt ja mein Leben." Sie hat verstanden, daß Jesus ihr all diese Dinge vergeben hat, als sie Ihn als Retter annahm. So geht sie nun von Haus zu Haus und sagt: "Ich habe den Messias gefunden! Ich habe den Messias gefunden! Ich habe den Messias gefunden! Ihr müßt kommen, Ihr müßt kommen und Ihn sehen! Ihr müßt Ihn hören! Ich habe Ihn gefunden, den, der in der Prophezeiung verheißen wurde, den Retter! Ich habe Ihn gefunden!" Und so versammelt sie nun alle Leute aus Sichar und bringt sie tatsächlich dorthin, wo Jesus ist.
In der Zwischenzeit kehren die Jünger, die Jesus ausgesandt hatte, um etwas zu essen zu holen, zurück und sagen zu Jesus: "Herr, wir haben das Essen gebracht." Und Jesus sagt: "Mein Essen und Trinken ist dazu da, den Willen Meines Vaters zu tun und Sein Werk zu vollbringen." Und der Text erzählt, daß die Jünger sagten: "Nun, vielleicht hat Ihm jemand Essen gebracht, während wir weg waren." Sie haben es einfach nicht verstanden.
Und dann tat Jesus etwas sehr Interessantes. Er zeigte in die Ferne und sagte: "Ihr habt gehört, daß es noch vier Monate bis zur Ernte sind. Keineswegs!" Sagt er. "Seht Euch die Felder an, sie sind schon weiß für die Ernte." Von welcher Ernte sprach Er? Welches Fest? Pfingsten. Wißt Ihr, als Jesus auf die Felder zeigte, deutete Er nicht buchstäblich auf Weizenfelder. Ellen White erklärt im Buch "Das Leben Jesu", daß Er auf die ganze Stadt Sichar zeigte, die mit dieser Frau gekommen war, um Jesus zu hören. Sie hatte "das Wasser getrunken", und nun wurde sie zu einer "Wasserquelle". Das ist es, worum es geht.
Ich möchte Euch zum Abschluß diesen Abschnitt von Ellen White vorlesen. Hilft Euch das, Pfingsten ein wenig besser zu verstehen? Sie schreibt in "In den Fußspuren des großen Arztes" auf Seite 104.
"Sie erwies sich als eine wirksamere Missionarin als Seine eigenen Jünger. Die Jünger sahen in Samaria nichts, was darauf hindeutete, daß es ein ermutigendes Feld war. …"
"Ah, geht nicht nach Samaria, wißt Ihr, sie sind herzlos, es gibt dort niemand der glauben würde, verschwendet Eure Zeit nicht!" Das war es, was sie eigentlich dachten.
"… Ihre Gedanken waren auf ein großes Werk gerichtet, das in der Zukunft getan werden sollte. …"
Klingt wie einige Adventisten, die sagen: "Na ja, wir gewinnen heute nicht viele Seelen, aber wenn der Spätregen fällt!" Die Ernte muß jetzt eingebracht werden.
"…Sie sahen nicht, daß um sie herum eine Ernte eingebracht werden mußte. Aber durch die Frau, die sie verachteten, wurde eine ganze Stadt dazu gebracht, Jesus zu hören. Sie trug das Licht sogleich zu ihren Landsleuten. Diese Frau steht für das Wirken eines praktischen Glaubens an Christus. Jeder wahre Jünger wird als ein Missionar in das Reich Gottes hineingeboren."
Als was wird er hineingeboren? Als ein Missionar. Habt Ihr diese Aussage schon einmal gehört? Es ist eine dieser bekannten Aussagen von Ellen White, daß jeder Mensch, jeder wahre Jünger, als Missionar in das Reich Gottes hineingeboren wird. Dies steht im Zusammenhang mit der samaritische Frau. Sie schreibt weiter:
"…...Kaum hatte sie den Erlöser kennengelernt, möchte sie andere mit Ihm bekannt machen. Die rettende und heiligende Wahrheit kann nicht in ihrem Herzen verschlossen werden. ..."
Die Wahrheit ist hineingekommen, jetzt kann sie nicht mehr zurückgehalten werden.
"…Wer von dem lebendigen Wasser trinkt, wird zu einer Quelle des Lebens. Der Empfänger wird zum Geber. Die Gnade Christi in der Seele ist wie eine Quelle in der Wüste, die hervorquillt, um alle zu erfrischen und macht diejenigen, die im Begriff sind, zugrunde zu gehen, begierig darauf, von dem Wasser des Lebens zu trinken. Wenn wir dieses Werk tun, wird ein größerer Segen auf uns herabregnen, als wenn wir nur zu unserem eigenen Vorteil arbeiten. Indem wir arbeiten, um die frohe Botschaft des Heils zu verbreiten, werden wir dem Erlöser nahe gebracht.
Ist das nicht ein schöner Abschnitt aus den Schriften von Ellen White?
Und so dreht sich am Pfingsttag alles um die Annahme des Opfers Christi durch den Vater. War es übrigens notwendig, daß Jesus ein makelloses Leben führte, damit dieses Opfer angenommen werden konnte? Würde also Sein Leben im Lager dazu gehören, wenn es darum geht, annehmbar zu sein? Sicher, der Vater nahm Sein Opfer an, weil Jesus ein sündloses Leben geführt hatte. Ich möchte nun kurz zusammenfassen.
Jesus lebte im Lager Sein vollkommenes Leben.
Im Vorhof erleidet Er den Tod,
am Wasserbecken ist Er von den Toten auferstanden.
Dann geht Er ins Heilige und die Feuerzungen, die am Pfingsttag auf die Erde kommen, sind das Zeichen auf der Erde, daß sich Jesus als das Lamm vor Seinem Vater dargestellt hat, und daß Sein Opfer angenommen worden ist.
Und was passiert danach?
Dann wird der Heilige Geist auf die ausgegossen, die im Obergemach sind.
Und was ist der Zweck davon, den Heiligen Geist zu empfangen?
Was tut Petrus, sobald der Heilige Geist ausgegossen worden ist? Was tut er? Er predigt, nicht wahr? Er predigt. Ist er der Einzige, der predigt? Oh nein! Die Gabe der Zungenrede ist gegeben worden. Jeder aus dem Obergemach predigt. Es ist wie in den Sabbatschulklassen. Es gibt diese Gruppe und jene Gruppe und die andere Gruppe, und sie alle predigen. Sie sprachen also alle darüber, was Jesus getan hat, daß Er in den Himmel aufgefahren ist, daß Er zur Rechten Gottes ist, daß Er dort ist, daß das Heiligtum geöffnet ist, daß Er die Sünder empfängt, daß man Ihn als Fürsprecher, als Vermittler wählen kann.
Und was ist passiert, als Petrus seine Predigt hielt? Weil er den Heiligen Geist empfangen hat, ist er jetzt mutig, nicht wahr?
Und die, die ihm zuhören, sagen: "Wow, wie können wir da nicht reagieren?" Und so kommen 3.000 Menschen und sagen zu Petrus: "Petrus, Du hast die Predigt gehalten, aber Du hast nicht dazu aufgerufen. Was müssen wir tun?"
Petrus sagt: "Nun, ihr müßt tun, was wir getan haben." Ja, und er redet ohne Lautsprecheranlage. "Tut Buße, bekennt Eure Sünden, vertraut auf Jesus, wählt Ihn als Euren Fürsprecher und laßt Euch taufen. Und wenn Ihr das tut, werden Euch die Sünden vergeben, und Ihr werdet den Heiligen Geist empfangen." So steht es in Apostelgeschichte 2:38.
Und was würden die dann tun?
Sie würden dasselbe tun. Sie würden hinausgehen und es anderen verkünden. Und diese anderen würden es wiederum anderen verkünden und das Werk wäre vollbracht. Wo bricht die Befehlskette zusammen? Sie bricht bei uns zusammen.
Wißt Ihr, Gott möchte die gesamte Menschheit erreichen und Er erreicht die gesamte Menschheit durch uns, als Seine Werkzeuge. Aber leider genießen so viele von Gottes Volk die Vorteile der Erlösung, doch sie erfüllen nicht die Verantwortung der Erlösung. Gott muß ein Feuer in uns entzünden, damit wir den Segen, den wir empfangen haben, mit einer Welt teilen, die verzweifelt ist und dringend Frieden in ihrem Geist und in ihren Herzen braucht, Vergebung. Möge Gott uns helfen, solche Menschen zu sein.
Stephen Bohr - Der hebräische, geistliche Kalender - (13) "Der Herr ist unser Fels"
(14) Die Befehlskette Gottes
Der Geist der Weissagung sagt ganz klar, daß der Heilige Geist eine Person ist.Es gibt drei Personen in der Gottheit: den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Ellen White macht jedoch deutlich, daß das Wesen des Heiligen Geistes ein Geheimnis ist. In dem Buch, "Das Wirken der Apostel", Seite 53, schreibt sie Folgendes:
"Das Wesen des Heiligen Geistes ist ein Geheimnis. Die Menschen können es nicht erklären, weil der Herr es ihnen nicht offenbart hat. Menschen, die phantasievolle Ansichten haben, mögen Schriftstellen zusammenstellen und sie menschlich auslegen, aber die Annahme dieser Ansichten wird die Gemeinde nicht stärken. In Bezug auf solche Geheimnisse, die für das menschliche Verständnis zu tief sind, ist Schweigen Gold wert."
Nun, wir können das Wirken des Heiligen Geistes erklären, denn die Bibel enthält viele Informationen über das Wirken des Heiligen Geistes. Aber wir können nicht genau erklären, wer der Heilige Geist ist, was das Wesen des Heiligen Geistes ist.
In diesem Sinne wollen wir mit dem Untertitel "Adams ursprüngliche Herrschaft" beginnen und zunächst Psalm 8:3-8 lesen. Der Titel unseres Studiums lautet "Die Befehlskette Gottes". Hier schrieb der Psalmist die folgenden Worte,
"Aus dem Mund von Kindern und Säuglingen hast Du ein Lob bereitet um Deiner Bedränger willen, um den Feind und den Rachgierigen zum Schweigen zu bringen. Wenn ich Deinen Himmel betrachte, das Werk Deiner Finger, den Mond und die Sterne, die Du bereitet hast: Was ist der Mensch, daß Du an ihn gedenkst, und der Sohn des Menschen, daß Du auf ihn achtest? Du hast ihn ein wenig niedriger gemacht als die Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast Du ihn gekrönt. …"
Wer trägt eine Krone? Ein König. Adam wurde also zu was gemacht? Zu einem König von Gott.
"…mit Herrlichkeit und Ehre hast Du ihn gekrönt.…"
Und ein König hat natürlich die Herrschaft, nicht wahr? So heißt es weiter:
"…Du hast ihn zum Herrscher über die Werke Deiner Hände gemacht; alles hast Du unter seine Füße gelegt: Schafe und Rinder allesamt, dazu auch die Tiere des Feldes; die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, alles, was die Pfade der Meere durchzieht.."
Zwei Punkte, die wir in diesen Versen beachten sollten:
Nummer eins ist die Tatsache, daß Adam als König eingesetzt wurde. Das war seine Rolle oder seine Aufgabe, als Gott diese Welt schuf, und zweitens war sein Herrschaftsbereich oder das Gebiet, über das dieser König herrschen sollte, alles, was mit dem Planeten Erde zu tun hatte. Wenn in der Bibel von "Tieren des Feldes, Fischen des Meeres und Vögeln des Himmels" die Rede ist, ist damit alles gemeint, was mit dem Planeten Erde zu tun hat. Mit anderen Worten: Die ursprüngliche Bestimmung Adams war es, König zu sein, und der Bereich seiner Herrschaft war der Planet Erde.
Aber wir alle kennen die traurige Geschichte, denn wir sind alle hier, also müssen wir die traurige Geschichte kennen, daß Adam seine Herrschaft aufgab und sein Herrschaftsgebiet an seinen Eroberer abtrat. Schauen wir uns in Römer 6:16 den besonderen Grundsatz an, um den es hier geht. Hier schreibt der Apostel Paulus:
"Wisset Ihr nicht: wem Ihr Euch als Knechte hingebet, ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid Ihr und müßt ihm gehorchen, es sei der Sünde zum Tode, oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?"
Als Adam den Verlockungen des Versuchers nachgab, wurde er zum Diener. Vorher war er Herr und die Erde war sein Herrschaftsgebiet. Als er besiegt wurde, übernahm der Eroberer seine Stellung und sein Gebiet. Adam verlor also seine Stellung als König und sein Gebiet, weil er von Satan überwunden wurde.
Ellen White hat dazu eine interessante Bemerkung in "Partriarchen und Propheten" auf Seite 44:
"Bei seiner Erschaffung wurde Adam die Herrschaft über die Erde übertragen. Doch als er der Versuchung nachgab, geriet er unter die Macht des Satans. …"
Und dann zitiert sie 2. Petrus 2:19, in dem derselbe Grundsatz steht wie in Römer 6:16, den wir gerade gelesen haben.
"…‘Von wem ein Mensch überwunden wird, von dem wird er in Knechtschaft gebracht.’…"
Als Adam also überwunden wurde, wurde er in die Knechtschaft gebracht, eine Knechtschaft für seinen Bezwinger. Sie schreibt weiter:
"…Als der Mensch in die Gefangenschaft Satans geriet, ging die Herrschaft, die er innehatte, auf seinen Bezwinger über. So wurde Satan "der Gott dieser Welt". Er hatte sich …"
Nun, der Teufel war ja nicht der rechtmäßige König und er war nicht rechtmäßig auf seinem Gebiet. Er war ein Thronräuber.
"…Er hatte sich die Herrschaft über die Erde angemaßt, die ursprünglich Adam gegeben worden war. Aber Christus würde durch Sein Opfer, mit dem Er die Strafe für die Sünde bezahlte, nicht nur den Menschen erlösen, sondern auch …"
Was?
"… die Herrschaft wiedererlangen, die dieser eingebüßt hatte. Alles, was durch den ersten Adam verloren ging, wird durch den zweiten wiederhergestellt."
Was hat Adam also verloren, als er dem Versucher nachgab? Er verlor seine Stellung als König und sein Herrschaftsgebiet.
Was war der Zweck von Jesu Kommen in diese Welt? Er wollte die Herrschaft und das verlorene Gebiet zurückgewinnen.
Hat Satan nun Anspruch auf diese Welt erhoben? Das hat er ganz sicher. In Lukas 4:5-7 nimmt der Teufel Jesus mit auf den Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt.
"Und der Teufel führte Ihn auf einen hohen Berg und zeigte Ihm alle Reiche der ganzen Welt in einem Augenblick und sprach zu ihm: Alle diese Macht will ich Dir geben…"
Mit anderen Worten: "Ich gebe Dir die Herrschaft, ich gebe Dir alle Königreiche der Welt, alle Gebiete".
"…und ihre Herrlichkeit;…"
Und jetzt gebt auf folgendes Acht.
"…denn sie ist mir übergeben,.…"
Wer hat sie ihm übergeben? Adam, das ist richtig.
"…und ich gebe sie, welchem ich will …."
Hat Satan also behauptet, der Herrscher dieser Welt zu sein? Ja, das hat er. Hat er behauptet, dies sei sein Gebiet? Auf jeden Fall! Er sagte: "Dies ist mein Revier, und ich bin der Herr über dieses Revier", und dann sagte er zum Schluß:
"… So du nun mich willst anbeten, so soll es alles Dein sein.…"
Aber damit Jesus das Verlorene wiederherstellen konnte, konnte er nicht nur für einen Moment Satan anbeten, denn das hätte alles noch viel schlimmer gemacht. Jesus mußte an unserer Stelle leben und an unserer Stelle sterben, um das, was verloren war, wiederherzustellen. Was war also die Mission von Jesus? Die Mission Jesu war es, ein makelloses Leben zu führen, ein vollkommenes Gewand der Gerechtigkeit für jeden zu weben, der auf dem Planeten Erde lebt, und dann die Strafe der Sünde für jeden zu bezahlen, der jemals in der Geschichte der Welt gesündigt hat.
Kurz bevor Jesus starb, sagte Er voraus, was Er durch Seinen Tod tun würde. In Johannes 12:31-33, also nur zwei oder drei Tage vor Seinem Tod, spricht Jesus diese Worte.
"Jetzt geht das Gericht über die Welt; nun wird der Fürst dieser Welt …"
Was wird er?
"…ausgestoßen werden.…"
Und was sagt Jesus hier zu Satan? Er sagt, daß der Herrscher der Welt, der Adam die Herrschaft und das Gebiet weggenommen hat, durch Sein eigenes Leben und Seinen Tod die Herrschaft und das Gebiet zurückgewinnen wird, indem Er den damaligen Herrscher der Welt, also Satan, vertreibt. Und so heißt es:
"… Jetzt geht das Gericht über die Welt; nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden. Und ich, wenn Ich erhöht werde von der Erde, so will Ich sie alle zu Mir ziehen.…"
Und dann erklärt Jesus, was es sein sollte, das Satan besiegen würde.
"…Das sagte Er aber, zu deuten, welches Todes Er sterben würde.…"
Was war es also, das den Sieg erringen sollte, wo Adam besiegt wurde? Es sollte natürlich das Leben Jesu sein, Sein vollkommenes Leben, und Sein Tod für die Sünder.
Im Buch "Das Leben Jesu" hat Ellen White diesen schönen Kommentar auf Seite 759:
"Christus gab Sein Leben nicht eher auf, als bis Er das Werk vollendet hatte, zu dem Er gekommen war, und mit Seinem letzten Atemzug rief Er aus: "Es ist vollbracht".…"
Hört jetzt genau zu:
"... Die Schlacht war gewonnen. …"
Beachtet, daß hier nicht steht, daß die Schlacht gewonnen wird,
"... Die Schlacht war gewonnen. Seine rechte Hand und Sein heiliger Arm hatten ..."
What?
"...hatten Ihm den Sieg verschafft. Als Eroberer pflanzte Er Sein Banner auf die ewigen Höhen. War da nicht Freude unter den Engeln? Der ganze Himmel triumphierte über den Sieg des Erlösers. Satan war besiegt und wußte, daß sein Reich verloren war."
Was wußte er?
"…daß sein Reich verloren war."
Wann hat Jesus die Königswürde wiedererlangt? Als Er am Kreuz starb. Hat Gebiet zurückerobert? Wer ist also jetzt der König dieser Welt? Jesus ist König dieser Welt.
Wir haben bereits über die Verbindung zwischen dem Opfer Christi und der Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingsttag gesprochen. Das wollen wir jetzt ein wenig weiter verfolgen. Was ist der Zweck unserer evangelistischen Aufgabe? Das ist eigentlich ganz einfach. Der Zweck unserer evangelistischen Aufgabe ist es, den Menschen zu sagen, daß der Teufel verloren und Jesus gewonnen hat, und daß, wenn man in der Armee des Teufels bleibt, man bei den Verlierern sein wird, und wenn man die Armee des Teufels verläßt und sich der Armee Christi anschließt, wird man mit Jesus den Sieg erringen. Das ist einfach unsere evangelistische Aufgabe, zu verkünden, daß der Teufel ein Verlierer und Jesus der Gewinner ist. Jesus ist der König, dies ist Sein Gebiet, und natürlich hat Jesus eine Armee, die hinausgehen und den Menschen diese Dinge verkünden soll.
Vor diesem Hintergrund sollten wir uns die Frage stellen: Was ist am Pfingsttag wirklich geschehen? Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Sieg Christi und unserer Aufgabe? Schlagt mit mir Apostelgeschichte 2:1-4 auf.
"Und als der Tag der Pfingsten erfüllt war, waren sie alle einmütig beieinander.…"
Das sind die Treuen.
"… Und es geschah schnell ein Brausen vom Himmel wie eines gewaltigen Windes …"
Ich möchte, daß Ihr Euch das merkt.
"…wie eines gewaltigen Windes und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt, wie von Feuer;…"
Was sind also die beiden Erscheinungen am Pfingsttag? Ein mächtiger, rauschender Wind und was noch? Zungen aus Feuer.
"…und er setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen; und sie wurden alle voll des Heiligen Geistes und fingen an, zu predigen mit …"
Womit?
"…mit anderen Zungen,…"
Nun hört gut zu!
"…nach dem der Geist ihnen gab auszusprechen."
Wer hat also die Gabe der Zungenrede verliehen? Der Heilige Geist, nicht wahr? Würdet Ihr dem zustimmen? So, es gab also:
ein mächtig rauschender Wind,
Zungen aus Feuer,
und die Gabe der Zungenrede, die vom Heiligen Geist verliehen wird.
Was war der Zweck der Gabe der Zungenrede? Wir haben das bereits besprochen. Der Zweck der Gabe der Zungenrede war es, die Jünger zu befähigen, hinauszugehen und anderen zu bezeugen, was Jesus vollbracht hatte und den Dienst, den Er im Heiligen des Heiligtums im Begriff war zu beginnen. Mit anderen Worten: Die Armee Christi, sozusagen, denn Jesus ist jetzt der Sieger, der Eroberer, Seine Armee mußhinausgehen und verkünden, daß Jesus gewonnen hat. Und sie müssen diejenigen, die zur Armee des Teufels gehören, einladen, zu desertieren und sich der Armee des Herrn anzuschließen.
Schauen wir uns nun die Gabe der Zungenrede genauer an, die zu Pfingsten vom Heiligen Geist verliehen wurde.
Wo finden wir in der Bibel die erste Stelle, an der die Gabe der Zungenrede verliehen wird? Es war beim Turmbau zu Babel und dort wurde sie zu einem anderen Zweck verliehen und zwar sollte sie der Verwirrung dienen.
An Pfingsten sollte sie nicht verwirren, sondern das Evangelium weitergeben.
Aber das erste Mal, als Gott die Gabe der Zungenrede gab, war das beim Turmbau zu Babel. Lesen wir dazu 1. Mose 11:8+9,
"Also zerstreute sie der HERR von dannen über die ganze Erde, daß sie aufhörten die Stadt zu bauen. Daher gab man ihr den Namen Babel, weil …"
Hört jetzt genau zu!
"…der HERR daselbst die Sprache der ganzen Welt verwirrte…"
Wer hat die Sprache der ganzen Welt verwirrt?
"…der HERR daselbst die Sprache der ganzen Welt verwirrte und sie von dannen über die ganze Erde zerstreute."
Nun stellt sich die Frage, ob Gott persönlich zum Turm von Babel herabgestiegen ist, um die Sprachen zu verwirren und die Erbauer des Turms von Babel zu zerstreuen. Die Antwort auf diese Frage wäre ein "Nein, Gott kam nicht persönlich herab, um das zu tun."
Aber nun denkt Ihr Euch vielleicht: "Hier steht eindeutig, daß Gott ihre Sprachen verwirrt und sie zerstreut hat. Wie kannst Du sagen, daß Er nicht persönlich herabkam und es selbst tat?"
Ich möchte Euch eine interessante Aussage aus dem Geist der Weissagung darüber vorlesen, wie Gott dies vollbracht hat. Der Geist der Weissagung hat uns dies im Buch "Die Geschichte der Erlösung", auf Seite 73, über die Baumeister von Babel offenbart.
"Sie hatten ihren Turm bis in die höchste Höhe gebaut, als der Herr zwei Engel sandte, um sie bei ihrer Arbeit zu behindern. Es waren Männer bestimmt worden, die von den Arbeitern auf der Spitze des Turms eine Nachricht erhalten sollten, in der sie Material für ihre Arbeit forderten, die der erste dem zweiten und dieser dem dritten übermittelte, bis die Nachricht zu denen auf der Erde gelangte. Während das Wort von einem zum anderen hinabstieg, verwirrten die Engel ihre Sprache, und als das Wort die Arbeiter auf dem Boden erreichte, wurde Material angefordert, das nicht benötigt wurde. Ein Blitz vom Himmel, als Zeichen des Zorns Gottes, brach die Spitze ihres Turms ab und warf ihn zu Boden."
Ist das eine interessante Aussage?
Wer hat also die Sprachen in Babel verwirrt? Der Herr! Der Herr hat es getan. Aber wie hat der Herr es getan? Der Herr tat es durch das Wirken von Engeln. Die Engel "verdrahteten", wenn man das so sagen kann, ihre Gehirne neu. Die Engel waren diejenigen, die als Abgesandte Gottes herunterkamen und diesen Menschen die Gabe gaben, die verschiedenen Sprachen der Erde zu sprechen. Löst das bei Euch interessante Gedanken aus? Wir wollen dem nachgehen.
Was stellen Wolken dar? Engel.
Für was stehen Winde? Engel.
und Feuer steht für was? Engel.
Wir werden einige überraschende Dinge studieren, also haltet Euch an Euren Plätzen fest. Aber alles wird sich auf das stützen, was in der Bibel und im Geist der Weissagung steht. Ich möchte Euch kurz erklären, daß das Wort für "Geist" im Hebräischen und im Griechischen das gleiche Wort für "Wind" ist, O.k.? Im Hebräischen ist das Wort רוּחַ [rûach] und es wird verwendet, um das Wort "Geist" zu übersetzen und es bedeutet auch "Wind", denn wenn man atmet, gibt man Wind ab. Und im Neuen Testament wird das Wort πνεῦμα [pneuma] mit "Geist" übersetzt, und es wird auch mit "Wind" übersetzt, wie bei Jesu Gespräch mit Nikodemus.
Lesen wir nun in diesem Sinne Psalm 104:1-4.
"Lobe den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, Du bist sehr herrlich; Du bist schön und prächtig geschmückt. Licht ist Dein Kleid, das Du anhast; Du breitest aus den Himmel wie einen Teppich; Du wölbest es oben mit Wasser; Du fährst auf den Wolken wie auf einem Wagen …"
Was stellen die Wolken dar? Die Engel. Was ist dann der Wagen Gottes? Gottes Wagen sind die Engel, das ist richtig. So steht hier:
"…Du fährst auf den Wolken wie auf einem Wagen und gehst auf den Fittichen des Windes;…"
Worauf geht Gott?
"…auf den Fittichen des Windes;…"
Und dann heißt es:
"…der Du machst Winde zu Deinen Engeln und zu Deinen Dienern Feuerflammen;…."
Jetzt sagt Ihr vielleicht: "Nun, Seine Engel sind doch Geister."
Lesen wir die Übersetzung der New International Version, die vollkommen rechtmäßig ist, und dort steht:
Now you say, "Now, well His angels are spirits".
Let's read the New International Version translation, perfectly legitimate and it says there,
"Lobe den Herrn, meine Seele. Herr, mein Gott, Du bist sehr groß; Du bist mit Pracht und Majestät bekleidet. Der Herr hüllt sich in Licht wie in ein Gewand; Er spannt den Himmel aus wie ein Zelt und legt die Balken seiner oberen Kammern auf ihre Wasser. Er macht die Wolken zu Seinem Wagen und reitet auf den Flügeln des Windes. Er macht die Winde zu Seinen Boten, und die Feuerflammen zu Seinen Dienern."
Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?
Wer sind die Winde? Die Engel.
Wer sind die Flammen? Die Engel.
Jetzt fragt Ihr Euch vielleicht: "Bist Du Dir da sicher?"
Nun, dieser Vers wird in Hebräer 1:7 zitiert und dort heißt es:
"Von den Engeln spricht Er zwar: »Er macht Seine Engel zu Geistern…"
Was mit "Winde" übersetzt werden kann.
"…und Seine Diener zu Feuerflammen«,…"
Von wem ist also die Rede, wenn da etwas von "Winden" und "Feuer" im Hebräerbrief steht? Von den Engeln.
Ist es möglich, daß am Pfingsttag die Gabe des Heiligen Geistes, genauer gesagt die Gabe der Zungenrede, von Gott durch das Wirken von Engeln verliehen wurde? Wißt Ihr, zwei Dinge haben mich dazu veranlaßt, mich eingehend mit diesem Thema zu beschäftigen:
Erstens war ich vor vielen Jahren in einem Kurs an der Andrews University, und mein Lehrer war C. Mervyn Maxwell, der fantastische Geschichtsforscher der Siebenten-Tags-Adventisten, er ist leider vor ein paar Jahren verstorben, aber er war sehr sachkundig in der Gemeindegeschichte der Siebenten-Tags-Adventisten. Und ich erinnere mich, daß er eines Tages im Unterricht eine beiläufige Bemerkung machte: "Wißt Ihr, ich glaube, daß der Heilige Geist eine Person ist, und ich glaube, daß der Heilige Geist in der Befehls- und Kontrollzentrale des Universums ist, und daß Er sein Werk durch das Wirken der Engel vollbringt." Und das, wißt Ihr, das hat sich in meinem Gehirn festgesetzt. Ich sagte: "Hmm, das ist so interessant, ich denke, ich werde dem nachgehen und es weiterverfolgen."
Also begann ich nachzuforschen und entdeckte einige sehr interessante Dinge im Geist der Weissagung. Ich entdeckte, und das kann übrigens auch mit der Heiligen Schrift bestätigt werden, daß das, was die Bibel Gott zuschreibt, in Wirklichkeit von den Engeln ausgeführt wird. Ich habe nicht alle Quellenangaben hier, aber ich möchte Euch ein paar Beispiele nennen.
Die Bibel sagt, daß der Herr Noah in der Arche eingeschlossen hat, der Herr hat die Tür zur Arche geschlossen.
Ellen White schreibt, daß Gott einen mächtigen Engel schickte, um die Tür zu schließen.In der Bibel steht, daß Gott die Sprachen in Babel verwirrte.
Ellen White sagt, daß zwei Engel gesandt wurden, um die Sprachen zu verwirren.In der Bibel heißt es, daß der Herr die Mauern von Jericho niederriß.
Ellen White erklärt, daß mächtige Engel die Mauern von Jericho ergriffen und sie zum Einsturz brachten.In der Bibel steht geschrieben, daß der Herr die Räder von den Wagen des Pharao entfernte.
Ellen White erzählt, daß mächtige Engel die Räder festhielten und sie abnahmen.
In 1. Mose 4 heißt es, dass Gott, der Herr, zu Kain sagte, als dieser ein lahmes Opfer darbrachte:
"Ist es nicht also? Wenn Du fromm bist, so bist Du angenehm; bist Du aber nicht fromm, so ruht die Sünde vor der Tür, und nach Dir hat sie Verlangen; Du aber herrsche über sie."
Ellen White sagt in "Patriarchen und Propheten", daß sich Gott herabließ, einen Engel zu schicken, um diese Worte zu Kain zu sprechen.
Und so kommt es, daß im Alten Testament immer wieder Dinge, die dem Herrn zugeschrieben werden, in Wirklichkeit von den Engeln ausgeführt werden. Und so begann es bei mir zu wirken. Ich sagte: "Ja, der Heilige Geist in der Befehls- und Kontrollzentrale des Universums, der durch das Wirken der Engel mit Gottes Schöpfung in Verbindung steht."
Und natürlich sagen die Leute: "Nun ja, wenn der Engel es getan hat, hat Gott es nicht getan."
Natürlich hat Gott es getan, Er tut es durch das Wirken des Engels, denn der Engel tut genau das, was Gott ihm sagt was zu tun ist.
Könnt Ihr mir nun folgen, ja oder nein?
Ich möchte Euch diese Aussagen aus dem Geist der Weissagung über die Rolle der Engel am Pfingsttag vorlesen, Dies steht in dem Buch: "My Life Today" (dt.: Mein Leben heute), auf Seite 58.
"Wenn die Wahrheit in ihrer Einfachheit an jedem Ort gelebt wird, dann wird Gott durch Seine Engel wirken, wie Er am Pfingsttag gewirkt hat, und die Herzen werden sich so entschieden verändern, daß der Einfluß der echten Wahrheit sichtbar wird, wie er sich in der Herabkunft des Heiligen Geistes zeigt."
Eine interessante Aussage, nicht wahr?
"Selected Messages" (dt.Ausgewählte Botschaften), Band 2, Seite 57.
"Wenn die Engel des Himmels unter uns kommen und durch menschliche Agenten wirken, wird es handfeste, grundlegende Bekehrungen geben, entsprechend der Art der Bekehrungen nach dem Pfingsttag."
An Pfingsten waren wieder einmal Engel beteiligt.
"Manuscript Releases", (dt. veröffentliche Manuskripte) Band 10, Seite 112,
"Der ganze Himmel ist an Deinem Seelenheil interessiert, und…"
Nun hört genau hin.
"…und die Engel Gottes warten darauf, für Dich das zu tun, was sie für die ersten Jünger am Pfingsttag getan haben."
Eine verblüffende Aussage, nicht wahr?
Das Andachtsbuch "That I May Know Him", (dt. Damit ich Ihn erkenne), Seite 57:
"Durch das Wirken der Engel wird der Heilige Geist befähigt, auf den Verstand und das Herz des Menschen einzuwirken …"
Das ist eine interessante Aussage, nicht wahr?
"…Durch das Wirken der Engel wird der Heilige Geist befähigt, auf den Verstand und das Herz des Menschen einzuwirken und ihn zu Christus zu ziehen, der das Lösegeld für seine Seele bezahlt hat, damit der Sünder aus der Sklaverei der Sünde und des Satans befreit werden kann."
Sprechen wir nun ein wenig über die Streitwagen Gottes, damit Ihr steht, wie Gott und der Heilige Geist daran beteiligt sind, und sie tun es durch den Dienst der Engel. In Psalm 68:17 heißt es:
"Der Wagen Gottes sind vieltausendmal tausend; der HERR ist unter ihnen am heiligen Sinai."
Wer sind diese Zwanzigtausend und Tausende von Tausenden? Sie sind Engel, nicht wahr?
Und nun sieht 2. Könige 6:17+18, die Engel werden als Feuerstreitwagen beschrieben. Dort heißt es, von Elisa:
"Und Elisa betete und sprach: »HERR, öffne ihm die Augen, daß er sehe!«…"
Denn die Stadt war von den Syrern umzingelt. Es sah so aus, als würde die Stadt fallen. Nun wurden seine Augen geöffnet, und er kann die unsichtbare Welt sehen. So heißt es weiter:
"…Da öffnete der HERR dem Diener die Augen, daß er sah; und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her. Und da sie zu ihm hinabkamen, bat Elisa und sprach: »HERR, schlage dies Volk mit Blindheit!« Und er schlug sie mit Blindheit nach dem Wort Elisas."
Wer hat diese Pferde geritten? Die Engel.
In dem Buch "Der große Kampf", steht auf Seite 645 diese interessante Aussage. Dies ist der Wagen, der das Volk Gottes nach Hause führen wird, wenn Jesus uns in den Himmel bringt:
"Auf jeder Seite des wolkenverhangenen Wagens sind Flügel, und unter ihm sind lebendige Räder; und wenn der Wagen aufwärts rollt, rufen die Räder "Heilig", und die Flügel, wenn sie sich bewegen, rufen "Heilig", und das Gefolge der Engel ruft "Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, der Allmächtige". Und die Erlösten rufen: "Halleluja!", während der Wagen dem neuen Jerusalem entgegenfährt."
Das Volk Gottes wird also im Wagen aus Engeln in den Himmel gebracht. Erinnert Ihr Euch an jemand anderen, der in einem Wagen in den Himmel gefahren wurde? Elia, und er ist ein Beispiel für diejenigen, die aus der Mitte der Lebenden in den Himmel entrückt werden.
In Hesekiel 1:12-14 werden die Engel mit Feuerfackeln verglichen. Hier steht:
"Und jedes ging gerade vor sich hin; wo der Geist hingehen wollte, da gingen sie hin; sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen. Und dies war die Gestalt der lebendigen Wesen: Ihr Aussehen war wie brennende Feuerkohlen, wie das Aussehen von Fackeln; und [die Feuerkohle] fuhr zwischen den lebendigen Wesen hin und her;…"
Das sind übrigens Engel.
"…und [das Feuer] hatte einen strahlenden Glanz, und von dem Feuer gingen Blitze aus. Die lebendigen Wesen aber liefen hin und her, sodaß es aussah wie…"
Wie sah es aus?
"…wie Blitze."
Die Engel werden also mit Feuer und mit Blitzen verglichen. Was war eines der Erscheinungen am Pfingsttag? Zungen aus Feuer.
Die Engel werden auch mit Winden verglichen. Was war eine weitere Erscheinung am Pfingsttag? Winde. Und es wurden andere Sprachen gegeben. Wer war es, der beim Turmbau zu Babel die Gabe der Sprachen vermittelte? Es war Gott, doch durch wen? Durch Engel. Versteht Ihr jetzt langsam das Bild?
Wahrscheinlich sind die Engel wichtiger, als wir dachten. Ich glaube sogar, daß die Adventgemeinde einen 29. grundlegenden Glauben haben sollte, und der ist der an die Engel. Die Bibel ist voll von Engeln, und sie spielen eine weitaus wichtigere Rolle, als uns allen bewußt ist. Sie sind die Abgesandten Gottes, die das Werk Gottes auf dem Planeten Erde verrichten.
Ich möchte Euch nun drei Aussagen von Ellen White vorlesen, die sehr interessant sind. Erinnert Ihr Euch an den Streitwagen in Hesekiel Kapitel 1, das Rad in einem Rad, in dem alles durcheinander aussah? Gebt nun Acht, wie es in "Zeugnisse für die Gemeinde", Band 5, auf Seite 783 heißt. Die Engel, so heißt es dort, treiben die Räder an.
"Es gab Räder in Rädern, die so kompliziert angeordnet waren, daß sie Hesekiel auf den ersten Blick völlig durcheinander erschienen. Doch als sie sich bewegten, geschah dies mit schöner Genauigkeit und in vollkommener Übereinstimmung. …"
Hört nun, wer die Räder angetrieben hat. Die Räder stehen für die Räder der Geschichte, mit anderen Worten, die Räder stehen für den Verlauf der Weltgeschichte. Sieht die Weltgeschichte nicht sehr kompliziert aus? Niemand kann sich einen Reim darauf machen. Ja, aber die Räder funktionieren in einwandfreier Weise, denn die Engel treiben die Räder der Geschichte an. Seht wie es weiter heißt:
"...Himmlische Wesen trieben diese Räder an, und über allem thronte der Ewige auf dem herrlichen Thron aus Saphir, während um den Thron herum der Regenbogen, das Symbol der Gnade und der Liebe, kreiste."
Wer ist es, der die Bewegung der Räder dirigiert? Derjenige, der wo zu sehen ist? Auf dem Thron und so können wir Seite 784 folgendes lesen.
"Die räderartigen Verwicklungen, die dem Propheten so verworren erschienen, standen unter der Führung einer unendlichen Hand. Der Geist Gottes, der sich ihm als derjenige offenbarte, der diese Räder bewegt und lenkt, brachte Einklang aus der Verwirrung. …"
Wer bewegt also die Räder? Sind es die himmlischen Boten oder ist es der Heilige Geist? Ja, der Heilige Geist durch das Wirken der Engel. So sagt sie:
"…Der Geist Gottes, der sich ihm als derjenige offenbarte, der diese Räder bewegt und lenkt, brachte Einklang aus der Verwirrung. Die ganze Welt war also unter Seiner Kontrolle…."
Und nun seht, wie es vor sich geht.
"…Unzählige verherrlichte Wesen waren auf Sein Wort hin bereit, die Macht und die Politik der bösen Menschen zu überwinden und den Gläubigen Gutes zu bringen."
Dann noch eine weiteres Zitat. "Seventh-Day Adventist Bible Commentary", Band 4, Seite1161, :
"Die unermüdliche Wachsamkeit der himmlischen Boten, ihr unablässiger Einsatz in ihrem Dienst an den Wesen der Erde, zeigt uns, wie Gottes Hand das Rad im Rad führt."
Gott hat also eine Befehlskette. Gott ist nicht der alles machende Mann. Er könnte alles tun, aber Gott ist der große Verwalter. Gott überträgt keine Aufgaben und erledigt sie dann selbst. Daraus können wir eine große Lektion lernen. Wir übertragen nicht etwas und tun dann, was wir übertragen haben. Gott hat eine Befehlskette.
Nun fragt Ihr Euch vielleicht: "Was ist das für eine Befehlskette?"
Sie ist sehr, sehr einfach. Sie befindet sich in Offenbarung 1:1-5.
"Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, Seinen Knechten zu zeigen, was in der Kürze geschehen soll; und Er hat sie gedeutet und gesandt durch Seinen Engel zu Eeinem Knecht Johannes, der bezeugt hat das Wort Gottes und das Zeugnis von Jesu Christi, was er gesehen hat. Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe. Johannes den sieben Gemeinden in Asien: Gnade sei mit Euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die da sind vor seinem Stuhl, und von Jesu Christi, welcher ist der treue Zeuge und Erstgeborene von den Toten und der Fürst der Könige auf Erden! Der uns geliebt hat und gewaschen von den Sünden mit seinem Blut."
Wem gibt der Vater die Botschaft des Buches der Offenbarung?
An wen gibt Er sie weiter? Er gibt Jesus, nicht wahr?
Wem gibt Jesus die Botschaft?
An den Geist. "Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt", Er gibt sie also dem Heiligen Geist.
Und der Heilige Geist gibt sie dann an wen weiter?
An den Engel. Ist es doch ein Engel, der die Botschaft an Johannes weitergibt? Nicht wahr? Ja, genau.
Und der Engel gibt sie dann an wen weiter?
An Johannes.
Und was macht Johannes?
Er schreibt sie auf und gibt sie an wen weiter? An die 'Gemeinde.
Und was tut die Gemeinde? Nichts.
Wo wird die Befehlskette unterbrochen? Die Befehlskette wird bei uns unterbrochen, wenn sie uns erreicht. Das ist der Grund, warum das Werk noch nicht vollendet ist. Die Engel warten alle darauf, das Werk durch uns zu vollbringen, aber wir stellen uns nicht zur Verfügung.
Ich möchte Euch nun ein biblisches Beispiel dafür geben, wie das funktioniert. Es gab einen römischen Hauptmann, der das verstanden hat. Erinnert Ihr Euch an die Geschichte von dem Hauptmann, der einen kranken Diener hatte? Lesen wir sie nach. Matthäus 8:5-10, und dann werden wir darüber sprechen, was am Pfingsttag geschah.
Wird der Heilige Geist im Alten Testament oft erwähnt? Nein.
Wußtet Ihr, daß jedes Mal, wenn Jesus in diese Welt eingriff, bevor Er am Kreuz starb, der Teufel schrie: "Foul!" Warum hat der Teufel "Foul" geschrien? Er sagt: "Du dringst in mein Gebiet ein. Ich bin der König hier, dies ist mein Reich, wie kannst Du es wagen, in mein Gebiet einzudringen!?"
Aber nach dem Pfingsttag sagte Jesus: "Das ist jetzt Mein Reich! Also kann Ich hierher schicken, wen Ich will." Was also am Pfingsttag geschah, war, daß Gott alle himmlischen Heerscharen freisetzte, um den Aposteln bei der Verkündigung des Evangeliums zu helfen, denn Ihr wißt ja, Jesus hat am Kreuz gesiegt, aber der Teufel wird sich nicht einfach auf die Erde fallen lassen und tot stellen. Wir müssen immer noch hinausgehen und das Gebiet zurückerobern, das Jesus rechtmäßig gewonnen hat. Stimmt Ihr mir zu, ja oder nein? Jesus hat es rechtmäßig erkämpft und erobert, aber wir müssen hinausgehen und es ihm wegnehmen, denn der Teufel wird nicht sagen: "Okay, Du hast gewonnen, nur zu, es gehört Dir." Nein, nein, nein! Die menschlichen Armeen, die von den Engeln unter der Führung des Heiligen Geistes unterstützt werden, müssen hinausgehen und die Botschaft verbreiten und die Soldaten des Teufels dazu bringen, die Armee des Teufels zu verlassen und sich der Armee des Herrn anzuschließen. Jeder liebt einen Gewinner und deshalb müssen wir den Menschen sagen, wer der Gewinner ist. "Bleibt nicht bei den Verlierern, sondern schließt Euch der Armee des Siegers an!"
Versteht Ihr das Bild hier? Die Beziehung zwischen diesem Thema und Pfingsten? Laßt uns nun zu Matthäus 8:5-10 übergehen.
"Als Er aber nach Kapernaum kam, trat ein Hauptmann zu Ihm, bat Ihn und sprach: »Herr, mein Knecht liegt daheim gelähmt darnieder und ist furchtbar geplagt!« Und Jesus spricht zu ihm: »Ich will kommen und ihn heilen.« …"
Ich komme zu Dir nach Hause.
"…Der Hauptmann antwortete und sprach:…"
Dieser Römer, dieser heidnische Römer, hat es wirklich verstanden. Er hat verstanden, wie es funktioniert.
"…Der Hauptmann antwortete und sprach: »Herr, ich bin nicht wert, daß Du unter mein Dach kommst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund werden. …"
Und wißt Ihr, ich dachte immer, daß das Wort Jesu durch die Luft flog und den Knecht heilte, als Jesus das Wort sprach. Das glaube ich nicht mehr. Jesus heilte den Knecht durch das Wirken eines Engels. Ich werde das gleich aus dem Geist der Weissagung beweisen, und auch aus dieser Geschichte.
"…sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund werden. …"
Und nun gebt darauf Acht, was er weiter sagt:
"…Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Vorgesetzten steht, und habe Kriegsknechte unter mir; und sage ich zu diesem: Gehe hin! so geht er; und zu einem anderen: Komm her! so kommt er; und zu meinem Knechte: Tue das! so tut er es.«"
Lesen wir, was Ellen White zu dieser Begebenheit zu sagen hat. "Das Leben Jesu", Seite 306, hier spricht der Hauptmann:
"Wie ich die Macht Roms vertrete und meine Soldaten meine Autorität als höchste anerkennen, so vertrittst Du die Macht des unendlichen Gottes, und alles Geschaffene gehorcht Deinem Wort. Du kannst der Krankheit befehlen, zu verschwinden, und sie wird Dir gehorchen. Du kannst Deine himmlischen Boten herbeirufen, und sie werden heilende Tugenden vermitteln. Sprich nur ein Wort, und mein Diener wird geheilt werden."
Könnt Ihr mir folgen? Hört, meine Lieben, alle himmlischen Heere stehen uns unter der Leitung des Heiligen Geistes zur Verfügung. Wie werden die Wunder von Jesus vollbracht? Ich kann es Euch nicht sagen. Ich kann Euch die Wirkungsweise sagen, die verwendet wurde, aber natürlich kann ich das Wunder nicht erklären.
So heißt es dann im Buch "Das Leben Jesu", auf Seite 128:
"Die Engel Gottes gehen ständig von der Erde zum Himmel und vom Himmel zur Erde. Die Wunder Christi…"
Übrigens erklärt Ellen White im Buch "The Spirit of Prophecy" (dt.: Der Geist der Weissagung) Band 2 auf Seite 67, daß alle Wunder Christi so gewirkt wurden.
"…Die Wunder Christi für die Bedrängten und Leidenden wurden durch die Macht Gottes und durch das Wirken der Engel gewirkt. Und es ist durch Christus, durch den Dienst Seiner himmlischen Boten, daß jeder Segen von Gott zu uns kommt." *(1)
Wie viele Segnungen kommen von Gott zu uns durch die himmlischen Boten? Jetzt sagt Ihr vielleicht: "Nun, dann sind es die Boten, die das tun, und nicht der Heilige Geist." Nein! Das ist nicht das, was ich sage. Der Heilige Geist tut es durch das Wirken der Engel, sie sind Seine Fußsoldaten, und sie helfen den menschlichen Wesen, das Werk Gottes auszuführen.
In dem Buch "In Heavenly Places" (dt.: An himmlischen Orten) schreibt Ellen White auf Seite 113 folgendes:
"Es gibt einen Segen, den alle haben können, die ihn auf die richtige Weise suchen. Es ist der Heilige Geist Gottes, und das ist ein Segen, der alle anderen Segnungen nach sich zieht."
Im Buch "Our High Calling" (dt.: Unsere Hohe Berufung), schreibt sie auf Seite 129:
"Mir wurden Engel Gottes gezeigt, die bereit sind, …"
Um was zu tun?
"…denen, die göttliche Kraft brauchen, Gnade und Kraft zu schenken. …"
Was tun die Engel also? Was vermitteln sie? Gnade und was noch? Und Kraft, gemäß dem was hier steht.
"…Aber diese himmlischen Boten werden keine Segnungen erteilen, wenn …"
Wenn was?
"… wenn sie nicht erbeten werden. Sie haben auf den Ruf der Seelen gewartet, die nach dem Segen Gottes hungern und dürsten."
Was geschah also am Pfingsttag? Jesus hat durch Sein Leben und Seinen Tod und dadurch, daß der Vater Sein Opfer angenommen hat, den Heiligen Geist ausgegossen und alle Engelscharen auf den Planeten Erde losgelassen, um dem Volk Gottes bei der Verkündigung der Botschaft zu helfen. Auf diese Weise vollbringt der Heilige Geist Sein Werk auf der Erde.
Seht nun, was wir auf Seite 147 im Buch, "Das Leben Jesu", auf Seite 342 über die Apostel lesen können.
"Sie (die Jünger Jesu) haben es mit übernatürlichen Kräften zu tun,…"
Welche Art von Kräften?
"…mit übernatürlichen Kräften…"
Wird sich der Teufel also einfach auf den Boden fallen lassen und sich tot stellen? Nein! Muß die irdische Armee immer noch hinausgehen und kämpfen? Das könnt Ihr glauben. Jetzt fragt Ihr vielleicht: "Warum müssen wir kämpfen, wenn das Reich jetzt Jesus gehört?" Rechtlich gesehen gehört es Jesus, aber der Teufel gibt es nicht einfach so auf. Wir müssen hinausgehen und es erobern. So heißt es also:
"…Sie (die Jünger Jesu) haben es mit übernatürlichen Kräften zu tun, aber sie haben die Gewißheit, daß ihnen übernatürliche Hilfe zuteil wird. Alle himmlischen Wesen sind in diesem Heer vertreten. Und es sind mehr als nur Engel in den Reihen. …"
Und nun möchte ich Euch darauf hinweisen, daß hier drei Wesen erwähnt werden:
"…Der Heilige Geist, der Vertreter des Hauptmanns …"
Wie viele haben wir dort? Zwei, richtig? "Der Vertreter" und "der Hauptmann". Wer ist der Hauptmann der Streitmacht? Jesus ist der Hauptmann. Wer ist der Stellvertreter des Hauptmanns? Der Heilige Geist. Aber wartet mal, hier steht:
"…der Vertreter des Hauptmanns des Heeres des Herrn …"
wäre das eine dritte Person? Wer sollte das sein? Das wäre Gott der Vater, richtig? Ich sehe, daß einige von Euch das noch nicht sehen. Der Stellvertreter wäre der eine, richtig? Vom Hauptmann. Das sind dann schon zwei. Aber wessen Heer ist es? Es ist das Heer des Herrn. Wer ist der Herr dort? Es ist Gott der Vater. Wie viele sind also da, um uns bei der Eroberung des Gebiets zu helfen, das Satan nicht aufgeben will, obwohl es rechtmäßig Jesus gehört? Meine Lieben, der ganze Himmel steht uns zur Verfügung! So heißt es also:
"…Der Heilige Geist, der Vertreter des Hauptmanns des Heeres des Herrn kommt herab, um die Schlacht zu leiten."
Ich möchte nun ein weiteres Zitat vorlesen und es kommt aus einem Dokument, das sich "A Call To Stand Apart", (dt.: Ein Aufruf abgesondert zu stehen) nennt. Dort heißt es auf Seite 66:
"Es gibt keinen Arbeitsbereich, in dem die Jugend mehr Nutzen ziehen könnte. …"
Das ist die Arbeit in der Evangelisation, das Erreichen von Seelen für Christus.
"…Alle, die sich im Dienst einsetzen, sind die helfende Hand Gottes. Sie arbeiten mit den Engeln zusammen; ..."
Mit wem arbeiten sie zusammen?
"…Sie arbeiten mit den Engeln zusammen; sie sind vielmehr die menschlichen Werkzeuge, durch die die Engel ihre Mission erfüllen. Die Engel sprechen durch ihre Stimmen,…"
Haben Sie schon einmal gelesen, dass Jesus sagt: "Denkt nicht darüber nach, was Ihr reden sollt, der Heilige Geist wird Euch sagen, was Ihr reden sollt." Hier heißt es:
"… Die Engel sprechen durch ihre Stimmen, und arbeiten durch ihre Hände. Und die menschlichen Arbeiter, die mit den himmlischen Kräften zusammenarbeiten, haben den Vorteil ihrer Bildung und Erfahrung. …"
Das ist die erzieherische Erfahrung der himmlischen Wesen.
"…Welcher "Universitätskurs" kann dies als Mittel der Bildung ersetzen? Mit einem solchen Heer von Arbeitern, wie es unsere Jugend, richtig ausgebildet, bereitstellen könnte, wie bald könnte die Botschaft von einem gekreuzigten, auferstandenen und bald kommenden Heiland in die ganze Welt getragen werden! Wie bald könnte das Ende kommen - das Ende von Leid, Kummer und Sünde! Wie bald könnten unsere Kinder anstelle des Besitzes hier, mit seiner Verderbnis der Sünde und des Schmerzes, ihr Erbe erhalten, wo "die Gerechten das Land erben und für immer darin wohnen werden", wo "der Bewohner nicht sagen wird: Ich bin krank", und "die Stimme des Weinens nicht mehr gehört werden wird."
Wie schnell würde es gehen, wenn wir mit den himmlischen Kräften zusammenarbeiten würden. Wenn wir einfach die himmlische Befehlskette achten würden.
Was glaubt Ihr, was während der Zeit des Spätregens geschehen wird? Ist es möglich, daß die Engel an der Ausgießung des Spätregens beteiligt sein werden? Daß das die totale Entfesselung aller himmlischen Heerscharen sein wird, um bei der Vollendung des Werkes zu helfen? Hört Euch diese Aussage aus dem Andachtsbuch "Maranatha", vom 23. Juli an.
"Bevor das Werk vollendet und die Versiegelung des Volkes Gottes abgeschlossen ist, werden wir die Ausgießung des Geistes Gottes empfangen. Engel vom Himmel werden in unserer Mitte sein."
Der Heilige Geist wird ausgegossen werden und was wird dann sein? Die Engel Gottes werden in unserer Mitte sein. Das nächste Zitat ist aus "Review and Herald", vom 20. January 1891.
"Nach der Ausgießung des Heiligen Geistes wurden Tausende bekehrt. …"
Warum?
"… Engel Gottes, die an Kraft überragend sind, bekleidet mit dem Glanz des Himmels, kamen…"
Was taten sie?
"…kamen der Gemeinde zu Hilfe und schlugen die Mächte Satans zurück.…"
Wie wichtig ist das Wirken der Engel? Lebenswichtig. Dann schreibt sie:
"…Das Wirken des Heiligen Geistes war nicht auf die apostolischen Tage beschränkt; es ist nicht auf irgendeine Kirche, ob groß oder klein, begrenzt: Das Gebiet Seines Wirkens ist die Welt. Er wird die Welt von der Sünde und von der Gerechtigkeit und vom Gericht überzeugen. Aber die Werkzeuge, durch die der Heilige Geist wirkt, …"
Wer sind sie?
"… sind die Glieder des Leibes Christi …"
Und natürlich durch das Wirken der Engel.
"… die Glieder des Leibes Christi, die an Seinen Namen glauben. Durch diese Lichtträger soll das Evangelium zu allen Völkern der Erde getragen werden."
Wir wollen noch ein paar weitere Zitate lesen.
Seht Ihr die Stelle, an der es heißt: "der Zurückhalter"? Was bedeutet es, die Winde loszulassen? Wer hält die Winde zurück? Sind es die Engel oder ist es der Heilige Geist?
Diejenigen, die die Winde zurückhalten, sind die vier Engel, aber in Wirklichkeit ist es der Heilige Geist, der sie zurückhält. Ihr kennt doch die Zitate, oder? Wie also hält der Heilige Geist die Leidenschaften des menschlichen Herzens zurück? Durch das Wirken der Engel. "Zeugnisse für die Gemeinde", Band 6, Seite 406,
"Der zügelnde Geist Gottes wird schon jetzt von der Welt zurückgezogen…"
Wer ist es also, der zügelt? Der Heilige Geist Gottes, richtig?
"…Wirbelstürme, Stürme, Unwetter, Feuer und Überschwemmungen, Katastrophen zu Wasser und zu Lande folgen in rascher Abfolge aufeinander. Die Wissenschaft versucht, all dies zu erklären. …"
Sie nennen es übrigens "Klimawandel".
"…Die Zeichen, die sich um uns herum verdichten und vom nahen Herannahen des Gottessohnes künden, werden auf eine andere als die wahre Ursache zurückgeführt. Die Menschen können die Wächterengel, nicht wahrnehmen…"
Moment mal, haben wir nicht gerade gelesen, daß der Geist Gottes der "Zurückhalter" ist? Hat Ellen White vergessen, was sie im vorherigen Teil des Zitats geschrieben hat? Nein, natürlich nicht!
"… Die Menschen können die Wächterengel nicht wahrnehmen, die die vier Winde zurückhalten, damit sie nicht wehen, bis die Diener Gottes versiegelt sind; aber wenn Gott Seinen Engeln befiehlt, die Winde loszulassen, wird es eine solche Darstellung des Kampfes geben, wie keine Feder sie beschreiben kann."
Übrigens, was ist das "Loslassen der Winde"? Es ist das Zurückziehen des Heiligen Geistes, könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Ich hoffe, daß dies Eure Gedankengänge anregt, damit wir ein wenig mehr über die Funktion der Engel forschen. Meine Lieben, der ganze Himmel wartet darauf, uns zu helfen.
Wie viele Engel gibt es? Hat Gott mehr Engel als der Teufel? Das könnt Ihr aber glauben, daß Gott mehr hat. Er hat zwei Drittel und der Teufel hat ein Drittel. Der Teufel wird also verlieren, er hat eine kleinere Armee, außerdem haben wir den Vater, den Sohn, den Heiligen Geist und alle Engelscharen, die uns zur Seite stehen. Also laßt uns keine Angst haben, an Türen zu klopfen. Der Herr wird mit uns sein. Er wird uns die Worte geben, die wir sprechen sollen. Das heißt natürlich nicht, daß wir nicht trainieren müssen. Versteht Ihr, daß unsere Aufgabe darin besteht, das Gebiet zurückzugewinnen, das Jesus rechtmäßig gewonnen hat? Es gehört ihm, Er ist der König, aber der Teufel weigert sich, diese Tatsache anzuerkennen, also entläßt Jesus die Engelscharen, um Gottes Volk bei der Verkündigung des Evangeliums zu helfen.
Schauen wir uns noch ein paar Aussagen von Ellen White an. "Christi Gleichnisse", Seite 338
"Wenn wir unbewußt in Gefahr sind, einen falschen Einfluß auszuüben, werden die Engel an unserer Seite sein und uns zu einem besseren Weg anspornen,…"
Ist es nicht der Heilige Geist, der das tut?
"…indem sie unsere Worte für uns wählen und unser Handeln beeinflussen…"
Ist es nicht der Heilige Geist, der das tut? Ja, durch wen tut er es? Durch die Engel.
"…So kann unser Einfluss eine stille, unbewußte, aber mächtige Kraft sein, die andere zu Christus und der himmlischen Welt hinzieht."
Ich liebe diese nächste Aussage,
"Der Herr steht in reger Verbindung mit jedem Teil seines riesigen Herrschaftsgebiets. Er wird so dargestellt, daß Er sich zur Erde und ihren Bewohnern beugt. Er hört auf jedes Wort, das gesprochen wird. Er hört jeden Seufzer, erhört jedes Gebet, beobachtet die Bewegungen eines jeden, billigt oder verurteilt jede Handlung. Die Hand Christi zieht den Schleier beiseite, der die Herrlichkeit des Himmels vor unseren Augen verbirgt, und wir erblicken Ihn …"
Bedeutet das, und es gibt ja die Vorstellung, daß Gott persönlich überall anwesend ist? Die Bibel lehrt nicht, daß Gott persönlich überall anwesend ist. Jetzt denk sich vielleicht jemand: "Das ist Ketzerei, Herr Pastor Bohr! Das ist Ketzerei." Beten wir denn? "Vater unser, der Du überall bist." Wir beten: "Unser Vater im Himmel". Ist Gott an einem Ort im Himmel? Ist Er im Heiligtum? Steht Jesus mit einem menschlichen Körper vor Ihm? Ja, Er ist im Himmel. Nun fragt Ihr vielleicht: "Was ist die Allgegenwart Gottes?"
Gott ist überall anwesend, nicht persönlich, sondern weil Er allwissend ist. Gott muß nicht in China, in den Vereinigten Staaten und in Japan, an all diesen Orten anwesend sein, um da zu sein, denn Gottes Geist ist unendlich, Er weiß alles. Mit anderen Worten: Er ist allgegenwärtig, weil Er allwissend ist, Könnt Ihr mir folgen, ja ooer nein? Aber die Bibel sagt, daß Er im Himmel anwesend ist, er sitzt auf Seinem Thron. "Unser Vater im Himmel"
Seht was Ellen White weiter schreibt.
"...und wir sehen Ihn..."
Wo sehen wir Ihn?
"...an Seinem hohen und heiligen Ort, nicht in einem Zustand des Schweigens und der Gleichgültigkeit gegenüber Seinen Untertanen in einer gefallenen Welt, sondern umgeben von der ganzen himmlischen Heerschar, zehntausend mal zehntausend und Tausende von Tausenden, die alle darauf warten, auf sein Geheiß zu gehen und Botengänge der Barmherzigkeit und Liebe zu verrichten."
Können wir unsere Gebete gezielt auf einen bestimmten Ort richten, an dem Gott ist? Ja, das können wir. Ist Gott überall gegenwärtig? Muß Gott hier und dort und überall sein, um zu wissen, was dort vor sich geht? Nein! Weil Gott allwissend ist, ist Er durch Sein unendliches Wissen überall gegenwärtig.
Und wenn Ihr Psalm 139 lesen, der als "der Psalm der Allgegenwart Gottes" bezeichnet wird, ist Er in Wirklichkeit "der Psalm der Allwissenheit Gottes".
Wir wollen zum Schluß noch ein Zitat aus dem Buch "In den Fußspuren des großen Arztes", von Seite 423 lesen.
"Die Bibel zeigt uns Gott an Seinem hohen und heiligen Ort, nicht in einem Zustand der Untätigkeit, nicht in Stille und Einsamkeit, sondern umgeben von zehntausend mal zehntausend und abertausend heiligen Wesen, die alle darauf warten, Seinen Willen zu tun. …"
Hört gut zu!
"…Durch diese Boten steht Er in reger Verbindung mit jedem Teil Seines Herrschaftsgebiets…."
Wie steht Gott mit jedem Teil Seines Herrschaftsbereichs in Verbindung? Durch die Engel, meine Lieben.
"…Durch Seinen Geist ist Er überall gegenwärtig. Durch die Vermittlung Seines Geistes und Seiner Engel wirkt Er an den Menschenkindern. Er thront über den Verwirrungen der Erde…"
Nun hört gut zu!
"…alle Dinge sind offen für Seine göttliche Aufsicht.…"
Das ist Seine Allwissenheit, nicht wahr?
"…und aus Seiner großen und ruhigen Ewigkeit ordnet Er das an, was Seine Vorsehung für das Beste hält."
Gelobt sei der Herr! Wir haben alle Mittel des Himmels, meine Lieben, um unseren Auftrag zu erfüllen. Wir brauchen keine Angst zu haben, wir können mutig hinausgehen und für Jesus sprechen und das Gebiet zurückerobern, das Satan für sich beansprucht, das aber rechtmäßig Jesus gehört.
Stephen Bohr - Der hebräische, geistliche Kalender - (14) "Die Befehlskette Gottes"
(15) Das Posaunenfest
Nun, wir haben bisher die ersten vier Feste des hebräischen Jahres studiert, es sind die Frühlingsfeste: Passah, Ungesäuerte Brote, Erstlingsfrüchte und das Pfingstfest. War es ein Segen? Es ist eine wunderbare Sache, Gottes Kalender zu sehen, den Kalender des Messias zu sehen, nicht wahr? Es stärkt wirklich unseren Glauben an die Inspiration der Bibel und daran, daß Gott die Geschichte unter Kontrolle hat.
Doch nun müssen wir zu den Herbstfesten übergehen, die da sind:
Das Posaunenfest
Der Versöhnungstag und
das Laubhüttenfest.
Nach dem Pfingstfest im späten Frühjahr gab es bis zum frühen Herbst keine weiteren Feste. Während dieses Sommers regnete es nicht, und das Wetter war sehr heiß und sehr trocken. Diese Zeit in der Geschichte Israels steht für die Wüstenwanderung Israels in der Wüste, bevor sie in das verheißene Land einzogen, und für ihren anhaltenden Abfall während ihres Aufenthalts in der Wüste. Natürlich wurde diese lange Sommerdürre dann durch das Fest der Posaunen unterbrochen, und das Fest der Posaunen wird in 3. Mose 23:23-25 kurz erwähnt. Der Zweck des Posaunenfestes, das zehn Tage dauerte, war die Ankündigung des bevorstehenden Versöhnungstages, um Israel zu ermutigen, sich auf den bevorstehenden Versöhnungstag vorzubereiten, der der große Tag des Gerichts für Israel war.
Lesen wir also 3. Mose 23:23-25 wo das Fest der Posaunen beschrieben wird,
"Und der HERR redete mit Mose und sprach: »Rede mit den Kindern Israel und sprich: Am ersten Tage des siebenten Monats sollt Ihr den heiligen Sabbat des Blasens zum Gedächtnis halten, da Ihr zusammenkommt; da sollt Ihr keine Dienstarbeit tun und sollt dem HERRN opfern.«"
Wann hat sich nun das Posaunenfest in der Geschichte erfüllt? Der Zweck des Posaunenfestes ist, wie ich bereits erwähnt habe, die Ankündigung des bevorstehenden Versöhnungstages. Was geschah nach dem Pfingsttag? Die Gemeinde erlebte eine langen Zeitraum von was? Eine Zeit des Glaubensabfalls in der "Dürre". Sie ist als das "finstere Mittelalter" bekannt. Im Buch der Offenbarung ist von den 1260 Jahren die Rede, in denen die "Zeugen in Säcken Zeugnis ablegten" und es in dieser Zeit keinen "Regen" gab. Es war eine lange, "heiße, trockene Zeit", geistlich gesprochen. Während dieser Zeit gab es natürlich auch keine Feste. Diese lange "Trockenzeit" wurde durch das Fest der Posaunen unterbrochen, das den baldigen Versöhnungstag im Jahr 1844 ankündigte.
Was war die Erfüllung des Posaunenfestes aus prophetischer Sicht? Es war die Miller-Bewegung. Haben sie angekündigt, daß die Stunde des Gerichts Gottes gekommen war? Das taten sie ganz sicher. Haben sie verkündet, daß sich die Menschen in besonderer Weise auf den Versöhnungstag vorbereiten müssen? Auf jeden Fall! Und wir werden noch ein wenig mehr über die notwendige Vorbereitung auf den Versöhnungstag sprechen und darüber, was am Versöhnungstag geschehen sollte.
Die Milleriten taten, was von den Menschen zur Vorbereitung auf den Versöhnungstag verlangt wurde. Sie versammelten sich, sie durchforschten ihre Herzen, sie verkauften ihre Besitztümer, sie bekannten ihre Sünden, sie fasteten, sie studierten die Heilige Schrift, sie bezahlten ihre eigenen Schulden und verwendeten ihr eigenes Geld, um die Schulden anderer Leute zu bezahlen, und sie ließen sogar ihre Ernte auf den Feldern liegen. Ich würde sagen, daß sie wirklich glaubten, daß Jesus am 22. Oktober 1844 kommen würde. Sie bereiteten sich persönlich auf den Versöhnungstag vor, auch wenn sie das Ereignis, das stattfinden sollte, falsch verstanden. Sie bereiteten sich damals in großartiger Weise auf die Erfüllung des Versöhnungstages vor, und sie bereiteten sich nicht nur persönlich vor, sondern sie verkündeten die Botschaft auch weit und breit, nicht wahr? Wir denken zum Beispiel an den Mitternachtsruf. Das war im Grunde, als sie im Sommer 1844 aus ihrem Schlummer erwachten und sagten: "Siehe, der Bräutigam kommt, laßt uns aufstehen und Ihm entgegengehen", das ist auch bekannt als "die Bewegung des siebten Monats", bei der Scharen im ganzen Osten der Vereinigten Staaten die Botschaft vom baldigen Tag des Gerichts verkündeten. Zwar mißverstanden sie das Ereignis, aber sie lagen richtig, was den Zeitpunkt betraf. Und nachdem das Datum verstrichen war, studierten sie die Heilige Schrift genauer und verstanden, daß im Jahr 1844 etwas sehr Bedeutsames geschah, aber sie irrten sich in Bezug auf das Ereignis, das stattfand. Gab es Widerstand gegen ihre Botschaft? Auf jeden Fall! Es gab eine enorme Ablehnung gegen ihre Botschaft. Und im Grunde spaltete die Botschaft alle in zwei Gruppen:
- diejenigen, die die Botschaft annehmen
- und diejenigen, die die Botschaft ablehnten.
Ellen White hat diese Bewegung, die zu 1844 führte, anschaulich beschrieben. Erinnert Ihr Euch daran, daß die Ereignisse, die zu 1844 führen, eine Erfüllung des Posaunenfestes sind, es ist die Ankündigung des Posaunenfestes.
Im Buch "Der große Kampf" beschreibt Ellen White diese besondere Bewegung auf Seite 404.
"Von allen großen religiösen Bewegungen seit den Tagen der Apostel war keine so frei von menschlicher Unvollkommenheit und den Tücken Satans wie die des Herbstes 1844. Selbst jetzt, nach dem Verstreichen vieler Jahre, fühlen alle, die an dieser Bewegung teilgenommen haben und fest auf der Plattform der Wahrheit stehen, noch immer den heiligen Einfluß dieses gesegneten Werkes und bezeugen, daß es von Gott war."
Und wenn Ihr dieses Kapitel lest, aus dem dieses Zitat stammt, sowie das Kapitel davor und danach, werdet Ihr eine lebhafte Beschreibung der Leidenschaft finden, mit der die Milleriten die Botschaft verkündeten und sich auf den Tag des Gerichts vorbereiteten.
Nun gibt es in der Bibel neben Jesaja 58, das wir uns als Nächstes ausführlich ansehen werden, eine Stelle, die die notwendige Vorbereitung auf den Versöhnungstag beschreibt. Später werden wir das noch genauer untersuchen. Aber ich möchte Joel 2:11-17 lesen, wo wir eine anschauliche Beschreibung der Ankündigung des Versöhnungstages und der notwendigen Vorbereitung finden. Dort heißt es in Vers 11, und das ist die Beschreibung der Wiederkunft Christi.
"Denn der HERR wird Seinen Donner vor Seinem Heer lassen her gehen; denn Sein Heer ist sehr groß und mächtig, das Seinen Befehl wird ausrichten; denn der Tag des HERRN ist groß und sehr erschrecklich: wer kann ihn leiden?..."
Was ist der große und schreckliche Tag des Herrn? Fällt Euch ein anderer Vers, ein anderes Kapitel ein, das ganz ähnlich endet wie dieses? Wie wäre es mit Offenbarung 6:17, wo die Wiederkunft beschrieben wird? Und dann wird dort die Frage gestellt:
"Denn es ist gekommen der große Tag Seines Zorns, und wer kann bestehen?"
Seht, hier wird die Wiederkunft beschrieben, und am Ende wird die gleiche Frage gestellt. Ich wiederhole das noch mal.
"... denn der Tag des HERRN ist groß und sehr erschrecklich: wer kann ihn leiden?..."
Wo würdet Ihr erwarten, die Antwort auf diese Frage zu finden? Wie wäre es mit den folgenden Versen? In den nächsten Versen werden alle Elemente des Versöhnungstages beschrieben. Schaut, was wir in Vers 12 finden.
" ... Doch spricht auch jetzt der HERR: Bekehrt Euch zu Mir von ganzem Herzen mit Fasten, ..."
Wurde am Versöhnungstag gefastet? Ja!
"... mit Weinen, mit Klagen! ..."
Gab es am Versöhnungstag eine Durchforschung und Demütigung der Seele? Auf jeden Fall! Weiter heißt es:
"... Zerreißet Eure Herzen und nicht Eure Kleider, und bekehret Euch zu dem HERRN, Eurem Gott! denn Er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und Ihn reut bald der Strafe. Wer weiß, es mag Ihn wiederum gereuen, und Er mag einen Segen hinter sich lassen, zu opfern Speisopfer und Trankopfer dem HERRN, Eurem Gott. ..."
Und was finden wir dann als Nächstes?
" ... Blaset mit Posaunen zu Zion, ..."
Ist dies das Fest der Posaunen? Das ist es ganz sicher. Ruft es die Menschen auf, ihre Seele zu durchforschen und sich zu demütigen, zu weinen, ihr Herz zu zerreißen, zu fasten und sich auf den Versöhnungstag vorzubereiten? Ganz gewiß. Und so heißt es in Vers 15:
"... heiliget ein Fasten, rufet die Gemeinde zusammen! Versammelt das Volk, heiliget die Gemeinde, sammelt die Ältesten, bringt zuhauf die jungen Kinder und die Säuglinge! Der Bräutigam gehe aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach. Lasset die Priester, des Hauses Diener, weinen zwischen Halle und Altar und sagen: HERR, schone Deines Volkes und laß Dein Erbteil nicht zu Schanden werden, daß Heiden über sie herrschen! Warum willst Du lassen unter den Völkern sagen: Wo ist nun ihr Gott?"
Haben wir hier also alle Elemente des Posaunenfestes und des Versöhnungstages, die Vorbereitung auf den Versöhnungstag? Jedes einzelne Merkmal weist auf das Posaunenfest hin, bei dem sich die Menschen auf den großen Versöhnungstag vorbereiten.
Es gibt ein bestimmtes Kapitel, das wir uns im Zusammenhang mit dem Posaunenfest ansehen wollen, und das ist die Prophezeiung Jesaja 58. Werfen wir also einen Blick auf dieses großartige Kapitel, das von der Vorbereitung auf den Versöhnungstag handelt. Zunächst einmal möchte ich erwähnen, daß dieses Kapitel ein prophetisches Kapitel ist. Ja, es bezieht sich auf die Zeit, in der Jesaja lebte, aber es hat eine direktere Bedeutung für das Ende der Zeit.
Ich möchte diese Aussage vorlesen, die wir im "Manuskript 36" von 1897, finden, wo Ellen White folgendes schrieb:
"Das ganze Kapitel gilt für diejenigen, die in dieser Zeit der Erdgeschichte leben. Nehmt dieses Kapitel aufmerksam zur Kenntnis, denn es wird sich erfüllen."
Ist dies ein prophetisches Kapitel? Wurde es in den Tagen von Jesaja gänzlich erfüllt? Nein, ganz und gar nicht! Seine große Erfüllung liegt noch in der Zukunft, als Ellen White dies schrieb.
Nun stellt sich die Frage, für wen ist diese Botschaft insbesondere bestimmt? Ist sie für Christen im Allgemeinen gegeben oder speziell für Siebenten-Tags-Adventisten? Nun, die Antwort steht in Vers 1, und dann haben wir ein Zitat aus dem Geist der Weissagung. In Jesaja 58:1 heißt es:
"Rufe getrost, schone nicht, erhebe Deine Stimme wie eine Posaune ... "
Seht, da habt Ihr einen Hinweis darauf, daß es sich um das Posaunenfest handelt:
"... erhebe Deine Stimme wie eine Posaune und verkündige ..."
Den Heiden ihre Übertretung, dem weltlichen Volk ihre Übertretung sagen, nein! Was steht dort?
"… verkündige Meinem Volk ihr Übertreten und dem Hause Jakob ihre Sünden."
Mit wem also hat dieses Kapitel zu tun, mit wem? Mit denen, die sich zum Volk Gottes bekennen. Aber wir wollen noch etwas genauer werden. Alle Christen beanspruchen, Gottes Volk zu sein. Dieses Kapitel richtet sich an Siebenten-Tags-Adventisten, die am Versöhnungstag leben.
Schauen wir uns nun "Zeugnisse für die Gemeinde", Band 2, Seite 41 an.
"Der Prophet wendet sich an die Sabbathalter …"
An wen wendet er sich?
"…an die Sabbathalter…"
Wären das dann die Lutheraner, die Methodisten und die Presbyterianer? Nein, nein, nein, nein!
"Der Prophet wendet sich an die Sabbathalter, nicht an Sünder, nicht an Ungläubige, sondern an diejenigen, die große Ansprüche auf Gottesfurcht erheben."
Diejenigen, die behaupten, zu Gottes übrigem Volk zu gehören.
Jetzt wissen wir also, daß dieses Kapitel eine endzeitliche Bedeutung hat. Und die Bedeutsamkeit ist besonders für Siebenten-Tags-Adventisten, die behaupten, sich auf den Versöhnungstag vorzubereiten.
Wissen wir mit Sicherheit, daß es hier sowohl um das Posaunenfest als auch um den Versöhnungstag geht? Auf jeden Fall! Gebt nun Acht auf alle Einzelheiten.
1. Zunächst einmal wird die Posaune erwähnt,
2. zweitens gibt es den Befehl, sich zu versammeln, alle sollen sich versammeln, sogar die Säuglinge sollen sich versammeln.
War der Versöhnungstag ein Tag, an dem sich das Volk Gottes um das Heiligtum versammelte, während der Hohepriester sein Werk im Allerheiligen verrichtete? Auf jeden Fall!
3. Es gibt einen Hinweis auf das Fasten.
Der einzige Tag im Jahr, an dem die Juden fasten mußten, war der Versöhnungstag.
4. Es wird auch von dem "Demütigen der Seele" gesprochen
5. und es wird auch "der gnädige Tag des Herrn" genannt.
Schauen wir nun, was wir in Vers 3 finden.
Was ist der Beweggrund für die Frömmigkeit Israels? Was ist der Beweggrund für die Frömmigkeit der Sabbathalter? Denn dieser Text richtet sich an Siebenten-Tags-Adventisten, die zur Zeit des Posaunenfestes und des Versöhnungstages leben. Tatsache ist, daß die Menschen all die religiösen Zeremonien mit der Absicht durchführten, Gott zu beeindrucken. Ich möchte, daß Ihr auf Vers 3, Teil 1 achtet, was die Leute sagen. Jesaja 58:3
"Warum fasten wir, und Du siehst es nicht an? ..."
Sagen sie zu Gott. Was sagen sie damit aber in Wirklichkeit? "Uns geht es gut, wir kommen gut zurecht, wir sind die Gemeinde der Übrigen."
"Warum fasten wir, und Du siehst es nicht an? Warum tun wir unserem Leibe wehe, und Du willst es nicht wissen?" Siehe, am Tag Eures Fastens findet Ihr Vergnügen und beutet alle Eure Arbeiter aus.…"
Was ist der Beweggrund für ihre Frömmigkeit? Der Beweggrund dafür ist, Gott zu beeindrucken. Das ist es, was wir "Gesetzlichkeit" nennen.
M.L. Andreassen, ein Mensch, der viele, viele Bücher geschrieben hat, schrieb ein Buch mit dem Titel "Isaiah, a Preacher of righteousness" (dt.: Jesaja, ein Prediger der Gerechtigkeit). Auf Seite 37 schrieb er diese Worte:
"Das einzige Fasten, das das Gesetz kannte, war das des Versöhnungstages (3. Mose 16:29, wo sich der Ausdruck 'betrübt Eure Seelen' auf das Fasten bezieht). Später wurden andere Fastentage festgelegt, aber wie bereits erwähnt, war das Fasten des Versöhnungstages das einzige, das vom Gesetz anerkannt wurde. Das ist insofern interessant, als das ganze Kapitel eine besondere Bedeutung für diese Zeit hat und wir jetzt am antitypischen Versöhnungstag leben."
Das Posaunenfest und der Versöhnungstag sind also sehr eng miteinander verbunden. Man kann nicht über den Versöhnungstag ohne die Posaunen sprechen und man kann nicht über das Posaunenfest ohne den Versöhnungstag sprechen.
Gehen wir nun zu Vers 2. Gott spricht etwas höhnisch, könnte man sagen.
"Sie suchen Mich täglich..."
Diese Menschen, die versuchen, Gott zu beeindrucken.
"Sie suchen mich täglich und wollen Meine Wege wissen ... "
Aber achtet nun auf ein sehr wichtiges kleines Wort:
"… wie ein Volk, das Gerechtigkeit schon getan …"
Haben sie wirklich schon die Gerechtigkeit ausgeübt? Nein!
"…wie ein Volk, das Gerechtigkeit schon getan und das Recht ihres Gottes nicht verlassen hätte. Sie bitten Mich um die Gebote der Gerechtigkeit; sie haben Freude daran, sich Gott zu nähern."
Ist das nicht interessant? Sie scheinen in Ordnung zu sein, denn es heißt: "Sie suchen Mich täglich, sie wollen Meinen Weg kennen", aber dann heißt es: "wie ein Volk, das Gerechtigkeit geübt hat", aber in Wirklichkeit üben sie keine Gerechtigkeit aus, obwohl sie behaupten, Gerechtigkeit zu üben.
Jesaja schreibt an ein sehr religiöses Volk, ein Volk, das alle Riten und Zeremonien in Israel einhielt und wir wissen das, weil wir es in Kapitel 1 finden. Lesen wir in Kapitel 1 die Verse 11-14, dann sehen wir, daß sie sehr religiös waren, aber der ganze Zweck ihrer Religion bestand darin, bei Gott Pluspunkte zu sammeln. Mit anderen Worten, sie waren Gesetzestreue, sie wollten Gott beeindrucken, es war keine Religion des Herzens, es war eine Religion der Lippen. Siehe Jesaja 1:11-14, Gott sagt zu ihnen:
"Was soll Mir die Menge eurer Opfer? spricht der HERR. Ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fetten von den Gemästeten und habe keine Lust zum Blut der Farren, der Lämmer und Böcke. Wenn Ihr hereinkommt, zu erscheinen vor Mir, wer fordert solches von Euren Händen, daß Ihr auf Meinen Vorhof tretet?"
Übrigens, wer hatte die Opfer verlangt? Hatte nicht Gott die Opfer verlangt? Hatte Gott nicht die Brandopfer angeordnet? Warum sagt Gott also: "Wer hat das von Euren Händen verlangt"? Nun, lesen wir weiter, es heißt in Vers 13,
"… Bringt nicht mehr ..."
Ah, hier kommt das Schlüsselwort, "vergeblich".
"Bringt nicht mehr Speisopfer so vergeblich! Das Räuchwerk ist Mir ein Greuel! Neumonde und Sabbate, da Ihr zusammenkommt, Frevel und Festfeier mag Ich nicht! Meine Seele ist feind Euren Neumonden und Jahrfesten; Ich bin ihrer überdrüssig, Ich bin es müde zu leiden."
Waren diese Menschen sehr religiös? Feierten sie die Neumonde? Ja, natürlich. Haben sie Opfer dargebracht? Natürlich brachten sie Opfer dar. Brachten sie Räucherwerk dar und hielten sie den Sabbat? Ja, natürlich! Sie sahen aus, als ob sie ein Volk waren, das alle Anforderungen erfüllte, die Gott von ihnen erwartete. Übrigens war der Zustand Israels in den Tagen Jesajas praktisch identisch mit dem Zustand Israels in den Tagen Christi. Das ist der Grund, warum Jesus Jesaja 29:13 zitierte. Ihr erinnert Euch doch, daß Jesus in Markus 7:6 sagte:
"Wohl fein hat von Euch Heuchlern Jesaja geweissagt, ..."
Er spricht über die Menschen in Seiner Zeit. Was hat Jesaja geschrieben?
" ...wie geschrieben steht: "Dies Volk ehrt Mich ..."
Wie ehrt es Ihn?
" … Dies Volk ehrt Mich mit den Lippen, ..."
Das bedeutet, dass sie alle religiösen Rituale und Zeremonien durchlaufen.
"…aber ihr Herz ..."
Was ist mit ihrem Herzen?
"…aber ihr Herz ist ferne von Mir.…"
Habt Ihr verstanden, was das Problem ist? Das Problem ist eine Religion ohne eine echte Beziehung zum Herrn, eine Religion der Äußerlichkeiten, die nicht aus der Tiefe des Herzens kommt.
Übrigens zitiert Jesus in Matthäus 12:7 einen weiteren Vers aus Hosea 6:6, in dem Er ihr Problem ausdrückt. Er sagte,
"Wenn Ihr aber wüßtet, was das sei: "Ich habe Wohlgefallen ..."
Woran hat Er Gefallen?
"... an der Barmherzigkeit und nicht am Opfer."
Das heißt aber nicht, daß er keine Opfer verlangt hat. Was es bedeutet, ist, daß ein Opfer ohne Barmherzigkeit wertlos ist. Barmherzigkeit kommt aus dem Herzen. Jeder kann ein Opfer darbringen, aber nicht jeder hat Barmherzigkeit. Wenn man Barmherzigkeit hat und das Opfer darbringt, dann ist das Opfer in den Augen des Herrn annehmbar.
Wir haben mehrere Beispiele für das Problem, das in den Tagen Christi bestand, das gleiche Problem, das in den Tagen Jesajas bestand. Erinnert Ihr Euch an die Geschichte mit dem Feigenbaum? Jesus sieht diesen Feigenbaum als Sinnbild für die Nation Israel. Er ist voller Blätter, es ist ein schöner Baum, ein prächtiger Baum, Ellen White beschreibt ihn im Buch "Das Leben Jesu". (S. 574, Kapitel 64) Was war das Problem mit diesem Baum? Das Problem war, daß der Baum äußerlich so aussah, als wäre er ein lebendiger und gesunder Baum, aber das Problem war, daß er was nicht hatte? Er hatte keine Frucht. Wofür steht die Frucht? Sie steht für die Frucht des Geistes.
Das haben wir auch in der Geschichte des reichen jungen Jünglings gesehen. wißt Ihr, all diese Geschichten veranschaulichen das Problem in den Tagen Christi. Waren die Menschen in den Tagen Christi sehr religiös? Oh ja! Der reiche junge Jüngling kommt zu Jesus und fragt:
"Was muß ich tun, um das ewige Leben zu haben?"
Und Jesus sagt:
"Halte die Gebote."
Und der junge Mann sagt: "Wow! Oh man, das ist zu einfach. Ich muß mich vergewissern, daß wir an das gleiche Gebot denken." Also fragt er: "Welches?"
Daraufhin zitiert Jesus die letzten sechs Gebote. Er nimmt das Gebot "Du sollst nicht begehren" heraus und fügt das Gebot "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" ein, denn Nächstenliebe ist das Gegenteil von Begehren. Und Jesus zitiert die letzten sechs Gebote des Gesetzes.
Und der junge Mann sagt: "Oh, ich habe all diese Dinge von meiner Jugend an gehalten. Was fehlt mir noch?" Er hatte das Gefühl, dass er ein Gebote-Halter war.
Jesus sagt: "Oh, Du bist also ein Gebote-Halter, nicht wahr?"
Glaubt Ihr, daß der reiche Jüngling den Zehnten bezahlte? Natürlich hat er das. Glaubt Ihr, er aß Schweinefleisch, Krabben und Hummer? Nein, nein, natürlich nicht, das hat er nicht. Ging er am Sabbat in den Tempel? Natürlich, er war sehr religiös. Aber er hatte keine Liebe. Seine ganze Religion hatte keine inneren Beweggründe. Und als Jesus sagte: "Geh und verkaufe alles, was Du hast, und gib es den Armen." Ging er traurig weg, weil er viel wovon hatte? Weil er viele Besitztümer hatte.
Sie erscheint in der Geschichte vom Pharisäer und dem Zöllner. Der Pharisäer kommt zu Tempel und sagt: "Ich danke Dir, Herr, dass ich nicht wie andere Menschen bin. Ich faste zweimal in der Woche. Ich habe meinen Zehnten gegeben, alles sehr sorgfältig", sagt er, "besonders danke ich Dir, daß ich nicht wie dieser elende Zöllner dort drüben, bin." Seht, der Pharisäer vergleicht seine Frömmigkeit immer mit der Frömmigkeit der anderen Menschen. Und wenn wir das tun, stehen wir ziemlich sauber da, nicht wahr? Aber wenn wir unsere Heiligkeit mit der von Gott vergleichen, dann kommt das Problem. Aber sie verglichen ihre Heiligkeit nicht mit der von Gott, sie verglichen ihre Heiligkeit mit der anderer Menschen.
Und was hat der Zöllner gesagt? Der Zöllner wagte es nicht einmal, aufzublicken, sagt die Bibel, er schlug sich an die Brust und kam nicht einmal nahe heran. Er sagt: "Sei mir Sünder gnädig."
Und die Bibel sagt, daß der Pharisäer von sich aus gerechtfertigt nach Hause ging, aber der Zöllner ging von Jesus gerechtfertigt nach Hause, ihm wurde vergeben, weil er Reue zeigte und um Vergebung bat. Aber der Pharisäer fühlte sich ziemlich selbstzufrieden, weil er ein Gesetzeshüter war.
Dieses Problem taucht auch in der Geschichte des verlorenen Sohnes, mit dem älteren Sohn auf. Ihr wißt schon, der jüngere Sohn, der in die Welt hinausging und im Grunde alle Geldreserven verschwendete, die ihm der Vater gegeben hat. Er landet bei den Schweinen und streitet sich mit ihnen um das Essen. Und als er dann dort ist, sagt er: "Mann, sogar die Diener im Haus meines Vaters leben besser als ich hier." Er sagt sich: "Ich werde nach Hause zurückkehren und sagen, daß ich mich gegen den Himmel und gegen meinen Vater versündigt habe, daß ich nicht würdig bin, sein Sohn zu sein." Also kehrt er reumütig zurück, und sein Vater sagt: "Wow! Komm schon, Du sollst doch nicht wie ein Knecht sein! Hier, mein Sohn", und so gibt er ihm das beste Gewand.
Nun war es so, daß sein älterer Bruder, ein treuer Diener im Haushalt war. Das ist übrigens keine schlechte Sache, das Problem war die Einstellung, mit der er seinem Vater diente.
Er arbeitete draußen auf dem Feld und sah, wie sich Köpfe im Haus bewegten, viele Leute waren da drin, er hörte Musik und sagte: "Wow, was ist denn da los im Haus meines Vaters?" Weil er also hart für seinen Vater auf dem Feld gearbeitet hat, ruft er einen der Diener und fragt: "Was geht denn im Haus meines Vaters vor sich?"
Er sagte: "Du meinst, Du hast es nicht mitbekommen? Dein Bruder ist zurückgekommen. Du hättest ihn riechen sollen, oh, er roch wie Schwein. Weißt Du, was Dein Vater getan hat? Er hat das gemästete Kalb schlachten lassen und ein Fest einberufen und ihm das beste Gewand gegeben und ihm seinen Siegelring an die Hand gesteckt."
Und was sagt der ältere Bruder dazu? "Hhmmm, wenn jemand ein Fest verdient hat, dann bin ich es, denn ich habe meinem Vater treu gedient, nicht dieser Kerl, der das ganze Erbe vergeudet hat."
Versteht Ihr, was sein Problem war?
Es wird auch in der Geschichte von den Arbeitern im Weinberg deutlich. Ihr wißt ja, daß der Besitzer des Weinbergs zu verschiedenen Tageszeiten hinausgeht, um Arbeiter für seinen Weinberg zu finden. Er geht um 6:00 Uhr morgens, um 9:00 Uhr, um 12:00 Uhr mittags, um 15:00 Uhr nachmittags und schließlich um 17:00 Uhr nachmittags hinaus und wirbt noch eine Stunde vor Feierabend weitere Arbeiter an. Zum Feierabend zahlt der Besitzer des Weinbergs jeder Gruppe einen Denar. Was sagen diejenigen, die früher gekommen sind? "Wir haben mehr gearbeitet und deshalb verdienen wir auch mehr Lohn!" Sie waren Söldner.
Das gleiche Problem finden wir, wenn Jesus über die Schriftgelehrten und Pharisäer wehklagt. Er sagte: "Ihr seid weiße Gräber, denn außen seht ihr schön aus, aber innen seid ihr voller verfaulter Gebeine." Er sagte: "Ihr reinigt das Äußere des Bechers, aber das Innere bleibt schmutzig." Er sagt: "Reinigt das Innere, damit auch das Äußere rein wird."
Könnt Ihr mir folgen, was das Problem zur Zeit Jesajas angeht? Viel Religion, aber keine Herzensreligion.
Das bringt mich zum Nachdenken. Klingt das nicht irgendwie nach Laodizea? Was sagt Laodizea? Übrigens sind mit Laodizea natürlich die Lutheraner, die Presbyterianer und die Methodisten gemeint, oder? Nein! Laodizea! Ellen White hat die Gemeinde 1856 aufgerüttelt, weil die Gemeinde damit geprahlt hat, sie haben gesagt: "Oh, wir sind Philadelphia." Nein! Ellen White sagt: "Nein, nein!" Ein böses Erwachen. "Wir sind nicht Philadelphia, wir sind im laodizäischen Zustand."
Was sagt Laodizea? "Herr, ich bin reich, und ich bin reich an Gütern, und es fehlt mir an nichts", sagt Laodizea. Das ist also die Beschreibung des Problems in den Tagen Jesajas: eine religiöse Fassade, aber keine Religion, die aus dem Herzen kommt.
Nachdem wir nun das Problem festgestellt haben, laßt uns mit den Versen 3+4 fortfahren.
"Siehe, am Tag Eures Fastens ..."
Gott sagt, weil sie mit dem Fasten geprahlt haben.
"Siehe, am Tag Eures Fastens findet Ihr Vergnügen und beutet alle Eure Arbeiter aus. …"
Sie haben gefastet und andere Menschen ausgebeutet. Hat das etwas mit menschlichen Beziehungen zu tun? Auf jeden Fall!
"…Siehe, Ihr fastet, daß Ihr…"
Daß sie was tun? Es heißt hier:
"… daß Ihr hadert und zankt und schlagt mit gottloser Faust. …"
Wie behandeln sie andere Menschen? Sie behandelten andere Menschen auf eine gemeine Art und Weise. Es heißt Streit, Auseinandersetzung, Streik, Ausbeutung, entsprechend. Und dann sagt Gott:
"… Wie Ihr jetzt tut, fastet Ihr nicht also, daß Eure Stimme in der Höhe gehört würde. …"
Warum fasteten sie also? Um Gott zu zwingen, sie zu erhören. Ist das der wahre Grund für das Fasten? Ist das der wahre Grund für religiöse Rituale? Nein! Woher müssen religiöse Bräuche kommen? Sie müssen aus dem Herzen kommen.
So fragt Gott dann in Vers 5:
"… Sollte das ein Fasten sein, das Ich erwählen soll, daß ein Mensch seinem Leibe des Tages übel tue oder seinen Kopf hänge wie ein Schilf oder auf einem Sack und in der Asche liege? Wollt Ihr das ein Fasten nennen und einen Tag, dem HERRN angenehm?..."
Versteht Ihr das Bild?
Sie fasten, nun ja, sie beugen sich in Demut, sie sitzen in Sack und Asche, sie gehen durch alle Formen der Religion, und sie tun es, um den Herrn zu beeindrucken. "Herr, Du mußt uns beachten, wegen dem, was wir tun!"
Und Gott sagt: "Ist das wirklich die Art von Religion, die Ich will?" Und natürlich ist die offensichtliche Antwort: "Nein!". Was hat also gefehlt?
Verse 6+7.
"… Das ist aber ein Fasten, das Ich erwähle: …"
Interessant! Um was zu tun?
"… Laß los, welche Du mit Unrecht gebunden hast; laß ledig, welche Du beschwerst; gib frei, welche Du drängst; reiß weg allerlei Last; brich dem Hungrigen Dein Brot, und die, so im Elend sind, führe ins Haus; so Du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh Dich nicht von Deinem Fleisch. ..."
Würdet Ihr das praktische Frömmigkeit nennen? Das ist praktische Frömmigkeit. Nicht, daß all das, was sie taten, falsch wäre, es ist gut, den Zehnten zu geben und den Sabbat zu halten und es ist gut, all diese Dinge zu tun, unser Leben als lebendiges Opfer darzubringen, all das ist wichtig. Aber wenn es nicht von Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit motiviert ist, ist es eine Fassade und hat vor Gott keinen Wert.
Das erinnert mich an die Geschichte in Matthäus, Kapitel 25, eine sehr interessante Geschichte. Es ist der große Tag des Gerichts und Jesus sitzt auf Seinem weißen Thron. Er wird die Schafe von den Böcken trennen. Er schaut Sich zuerst Seine Schafe an, stellt sie zu Seiner Rechten und sagt: "Kommt her, Ihr Gesegneten des Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an, denn Ihr habt den Sabbat gehalten und den Zehnten gegeben und nie Schweine Koteletts gegessen, darum stelle Ich Euch zu meiner Rechten." Versteht mich nicht falsch, wir müssen auch aufhören, Schweinekoteletts zu essen, okay? Wir müssen auch den Zehnten geben, wir müssen auch den Sabbat halten. Ja! Ja! Ich sage nicht, daß das nicht notwendig ist. Aber für sich genommen ist es wertlos. Und was sagt Er dann zu den Schafen? Er sagt:
"Ich war hungrig, und Ihr gabt Mir zu essen. Ich war durstig, und Ihr habt Mir zu trinken gegeben. Ich war ein Fremder, und Ihr habt Mich aufgenommen. Ich war nackt, und Ihr habt Mich bekleidet. Ich war im Gefängnis, und Ihr habt Mich besucht." (Matthäus 25:35+36)
Und natürlich taten diese Menschen nichts, um gesehen zu werden, sondern sie sagten: "Wann haben wir Dich so gesehen? Wir können uns nicht erinnern, Dich so gesehen zu haben."
Und Jesus sagt:
"Was Ihr einem dieser Meiner geringsten Brüder getan habt, das habt Ihr Mir getan. Erbt das Reich, das Euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an."
Und dann wendet er sich an die Böcke. Er sagt zu den Böcken: "Ihr werdet ins Feuer gehen, das für den Teufel und seine Engel vorbereitet ist, weil Ihr einfach nicht genug Theologie gelernt habt. Nun, Ihr wißt, daß Ihr einen Teil Eures Zehnten eingesteckt habt. Und du hast den Sonntag statt des Sabbats gehalten." Ihr versteht mich jetzt nicht falsch, oder? Ich will damit sagen, daß wir alle das eine tun sollen, ohne das andere zu lassen. Ihr wißt, daß Jesus das gesagt hat. Aber was sagt Jesus zu den Böcken? Er sagte:
"Ich war hungrig und Ihr habt Mir nichts zu essen gegeben. Ich war durstig, und Ihr habt Mir nichts zu trinken gegeben. Ich war nackt, Ihr habt Mich nicht bekleidet. Ich war ein Fremder und Ihr habt Mich nicht aufgenommen, Ich war im Gefängnis und Ihr habt Mich nicht besucht."
Und jetzt werden sie sagen: "Herr, wir haben im Jahr 2017 in Fresno gelebt, Du warst zu der Zeit im Himmel. Wie konnten wir Dich auf diese Weise sehen?"
Und Jesus wird sagen:
"Was Ihr einem dieser Meiner geringsten Brüder nicht getan habt, das habt Ihr auch Mir nicht getan." (Matthäus 25:45)
Das nenne ich "die Sünde der Unterlassung". Wir werden zur Rechenschaft gezogen, nicht nur für das, was wir getan haben und was wir nicht hätten tun sollen, sondern für das, was wir hätten tun sollen und was wir nicht getan haben, um anderen Menschen zu helfen, um der Menschheit Gottes Liebe zu offenbaren. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?
Das ist die Botschaft des Festes der Posaunen. Wir haben es hier mit dem Fest der Posaunen zu tun. Jesus sagt: "Seid aufrichtig! Habt eine Herzensbeziehung zum Herrn, die zu praktischer Frömmigkeit führt." Ja, tut weiterhin alles, was Ihr tut: den Sabbat halten, den Zehnten geben, für Euren Körper sorgen und das Heiligtum verstehen, das ist alles wichtig, aber das muß durch eine innere Beziehung zu Jesus Christus angetrieben sein, die sich in der Hilfe für die Bedürftigen niederschlägt.
Was geschieht, wenn Gottes Volk auf diese Botschaft der Posaunen hört? Die Botschaft, eine echte Herzensbeziehung zu Jesus Christus zu haben, die sich in Taten der Barmherzigkeit und Liebe gegenüber anderen Menschen niederschlägt. Was wird dann geschehen? Die Verse 8-11 in Jesaja 58 zeigen die Auswirkungen davon.
"Dann…"
Was bedeutet "dann"? Aus diesem Grund wird dies geschehen, richtig?
"Dann wird Dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und Deine Besserung wird schnell zunehmen und Deine Gerechtigkeit wird vor Dir hergehen. Die Herrlichkeit des Herrn wird Deine Rückendeckung sein...."
Fällt Euch ein Text in der Offenbarung ein, in dem davon die Rede ist, daß die Erde von Gottes Herrlichkeit erfüllt ist? Fällt Euch ein Vers ein, der besagt, daß die ganze Welt von Seiner Herrlichkeit erfüllt war? Wie wäre es mit Offenbarung 18:1? Der mächtige Engel, der vom Himmel herabsteigt, und die ganze Erde wird wovon erfüllt? Mit Gottes Herrlichkeit. Die Frage ist, was ist "Herrlichkeit"? Darauf kommen wir gleich noch zu sprechen. Laßt uns zu Ende lesen.
"…Dann wirst Du rufen, und der Herr wird …"
Was wird Er tun?
"… antworten; Du wirst schreien, und Er wird sagen: Hier bin ich! Wenn Du das Joch aus Deiner Mitte hinwegtust, das [höhnische] Fingerzeigen und das unheilvolle Reden; wenn Du dem Hungrigen Dein Herz darreichst und die verschmachtende Seele sättigst — dann …"
Was wird dann geschehen?
"... wird Dein Licht in der Finsternis aufgehen, und Dein Dunkel wird sein wie der Mittag! Der Herr wird Dich ohne Unterlaßleiten und Deine Seele in der Dürre sättigen und Deine Gebeine stärken; Du wirst sein wie ein wohlbewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, deren Wasser niemals versiegen."
"Wie eine Wasserquelle" - kommt Euch das bekannt vor? Was passiert, wenn Ihr das Wasser trinkt? Ihr werdet zu einer Quelle des Wassers, richtig? Und Ihr habt Anteil an Gottes Herrlichkeit. Achtet auf die Betonung hier, es heißt, "Dein Licht wird hervorbrechen wie der Mittag" und dann heißt es, "die Herrlichkeit des Herrn wird Eure Rückendeckung sein". Etwas später heißt es: "dann wird Dein Licht in der Finsternis aufgehen". Dies ist der Engel, der die Erde mit der Herrlichkeit Gottes erfüllt.
Die Frage ist: Was ist die Herrlichkeit des Herrn? Laßt uns zu 2. Mose 33:18+19 gehen.
"Er aber antwortete: …"
Das ist Mose der hier spricht.
"…»So laß mich doch Deine Herrlichkeit sehen!« Und der Herr sprach: …"
Und Gott antwortet ihm:
"…»Ich will alle Meine Güte vor Deinem Angesicht vorüberziehen lassen und will den Namen des Herrn vor Dir ausrufen. Und wem iIh gnädig bin, dem bin Ich gnädig, und über wen Ich Mich erbarme, über den erbarme Ich Mich.«"
Was ist die Herrlichkeit Gottes? Es ist Seine Güte, Seine Gnade und Sein Erbarmen, das ist Seine Herrlichkeit.
In Kapitel 34 finden wir eine Anwendung dessen, was Gottes Herrlichkeit ist. 2. Mose 34:6+7.
"Und der Herr ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: »Der Herr, der Herr, der starke Gott, der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue; der Tausenden Gnade bewahrt und Schuld, Übertretung und Sünde vergibt, aber keineswegs ungestraft läßt, sondern die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern bis in das dritte und vierte Glied!«"
Beachtet all die Charaktereigenschaften Gottes. Hier steht, Er ist barmherzig, gnädig, langmütig, voller Güte, voller Wahrheit, Erbarmen, vergibt Missetaten, aber gleichzeitig ist Er gerecht, was bedeutet, daß Er diejenigen nicht freispricht, die nicht umkehren und ihre Sünden bekennen.
Was ist also die Herrlichkeit Gottes? Was ist die Herrlichkeit Gottes, die die Welt erfüllen wird? Es ist die Herrlichkeit von Gottes was? Seines Charakters. Gottes Charakter, der durch uns zu anderen Menschen fließt.
Ihr kennt ja alle Offenbarung 18:1-5, laßt uns diese Verse lesen.
"Und nach diesem sah ich einen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte große Vollmacht, und die Erde wurde erleuchtet von seiner Herrlichkeit.…"
Was muß das sein? Gottes Charakter.
"…Und er rief kraftvoll mit lauter Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, und ist eine Behausung der Dämonen geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen und verhaßten Vögel. Denn von dem Glutwein ihrer Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben, und die Kaufleute der Erde sind von ihrer gewaltigen Üppigkeit reich geworden. Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr,…"
Wer soll herausgehen?
"…Mein Volk, damit Ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit Ihr nicht von ihren Plagen empfangt!…"
Damit Ihr also was nicht tut?
"…damit Ihr nicht von ihren Plagen empfangt!"
Das ist der Laute Ruf, so wird die Erde mit Gottes Herrlichkeit erfüllt.
Nun möchte ich Euch etwas fragen: Wem gibt Babylon seine Ehre? Wem gibt Babylon Ruhm? Sich selbst. Ihr wißt, daß z.B. Nebukadnezar in Daniel 4:30 sagt: "...ist dies nicht das große Babylon, das ich durch die Macht meiner Stärke gebaut habe, um meine Größe zu zeigen..." Ich möchte Euch folgendes fragen: Welches Zeichen hat Babylon, das ihm Ruhm einbringt, anstatt Gott zu verherrlichen? Was ist das für ein Zeichen? Das ist der Sonntag!
Wem bringt der Sonntag Ruhm? Der Sonntag bringt dem Schöpfer des Sonntags als Tag der Anbetung Ruhm ein. Wer hat den Sonntag als Tag der Anbetung in der christlichen Welt eingeführt? Das römisch-katholische Papsttum. Schließen sich die Protestanten dem an? Werden die Könige der Erde mitziehen? Hier haben wir die drei Abteilungen von Babylon:
1. Der "Drache", welcher Satan ist und durch die politischen Mächte wirkt.
2. Das "Tier", das römisch-katholische Papsttum
3. und der "falsche Prophet"
Und was werden sie den Menschen aufzwingen? Sie werden das Malzeichen des Tieres auferlegen, und welcher Tag der Anbetung wird das? Es wird der Sonntag als der Tag der Anbetung sein.
Wem bringt das Ruhm? Es bringt Babylon Ruhm. Gott bringt es keine Ehre. Was ist es, das Gott Ehre bringt? Das steht in Offenbarung 14:7 und es heißt dort wie folgt:
"Der sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt Ihm die Ehre, denn die Stunde Seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, …"
Wer soll angebetet werden?
"…und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat!"
Welches ist also der Tag, der Gott Ehre bringt? Der Sabbat, der siebte Tag der Woche. Welches ist der Tag, der Babylon Ruhm bringt? Der erste Tag der Woche.
Ist es überraschend, daß am Ende von Jesaja 58 der Sabbat in den Vordergrund gerückt wird? Ist Euch das jemals aufgefallen? Wißt Ihr, es scheint nicht mit dem zusammenzuhängen, was davor steht, aber das stimmt nicht. Es ist sehr eng mit dem verbunden, was wir davor finden.
In dem Buch "Last Day Events", (dt.: Ereignisse der Endzeit) Seite 201 schreibt Ellen White folgendes:
"Sie wird als mit lauter Stimme, ..."
Das ist Offenbarung 18:1-5
"... d.h. mit der Kraft des Heiligen Geistes gegeben, dargestellt."
Und was tut "Der laute Ruf"? Sie ruft die Menschen auf, aus dem System herauszukommen, in dem Babylon verherrlicht wird, und den Schöpfer und Seinen heiligen Sabbat anzunehmen, das Zeichen Seiner Größe, das Zeichen, daß wir Gott die Ehre geben.
Werden viele Menschen aus Babylon herauskommen? Hört Euch das an. Es heißt weiter in "Last Day Events" auf Seite 211:
"Es werden viele Menschen aus den Reihen der Welt kommen, aus den Kirchen, sogar aus der katholischen Kirche, deren Eifer von denjenigen bei weitem übertroffen wird, die bisher in Reih und Glied die Wahrheit verkündet haben."
Lesen wir nun Jesaja 58:12-14, denn das Kapitel endet mit einem Hinweis auf den Sabbat. Dort heißt es,
"und soll durch Dich gebaut werden, was lange wüst gelegen ist; und wirst Grund legen, der für und für bleibe; und sollst heißen: Der die Lücken verzäunt ..."
Was ist die "Lücke"? Die "Lücke" ist ein "Loch", das in Gottes "Mauer" geschlagen wurde. Was ist die "Mauer"? Die Mauer ist das Gesetz. Die "Lücke" oder der Bruch ist das, was man mit dem Sabbatgebot gemacht hat. So heißt es hier:
"…und sollst heißen: Der die Lücken verzäunt und die Wege bessert, daß man da wohnen möge. So Du Deinen Fuß von dem Sabbat kehrst, daß Du nicht tust, was Dir gefällt an Meinem heiligen Tage, und den Sabbat eine Lust heißt und den Tag, der dem HERRN heilig ist, ehrst, so du ihn also ehrst, daß Du nicht tust Feine Wege, noch darin erfunden werde, was Dir gefällt oder leeres Geschwätz; …"
Und dann wird natürlich ein Segen über diejenigen ausgesprochen, die dies durchführen.
Nun möchte ich Euch eine Frage stellen: Welchen Tag wählte Jesus aus, um besonders diejenigen zu segnen, die in der Gesellschaft weniger Glück haben, welchen Tag? Den Sabbat! Der Sabbat war der Tag, den Jesus auswählte, um den Mittellosen der Gesellschaft in besonderer Weise zu helfen und sie zu segnen. Es war nicht der erste Tag der Woche, es war der Sabbat, den Jesus nutzte, um die zu segnen, die hungrig und durstig waren, und diejenigen die krank waren.
An welchem Tag sagt Papst Franziskus I., daß wir den Armen und Bedürftigen helfen sollen und so weiter? Am ersten Tag der Woche, am Sonntag. Wem bringt das Ruhm? Es bringt Franziskus I. und seinem System Ruhm, denn wer immer das an diesem Tag tut, folgt den Anweisungen des römisch-katholischen Papsttums.
Aber Gott sagt, daß der Sabbat der Tag sein soll, an dem man den Charakter Gottes besonders offenbaren soll. Und hört gut zu: Jesus wurde nicht in erster Linie für das verfolgt, was Er am Sabbat nicht getan hat, sondern für das, was Er getan hat.
Und manchmal kommen wir auf die Idee, daß wir verfolgt werden, weil wir am Sabbat ruhen. Wißt Ihr, warum wir verfolgt werden? Weil wir am heiligen Sabbat den Charakter Gottes wie nie zuvor vor der Welt offenbaren werden.
Nun gebt Acht auf das, was wir in dieser Aussage von Ellen White im Andachtsbuch, "My Life Today" (dt.: Mein Leben heute) auf Seite 224, finden.
"Die Arbeit, die in diesen Worten beschrieben wird, …"
Dies sind die Worte Jesajas, die wir gerade gelesen haben.
"Die Arbeit, die in diesen Worten beschrieben wird, ist die Arbeit, die Gott von Seinem Volk verlangt. Es ist ein Werk, das Gott selbst bestimmt hat…"
Nun hört gut zu.
"... Mit der Aufgabe, für die Gebote Gottes einzutreten und den Bruch im Gesetz Gottes zu beheben, sollen wir..."
Was sollen wir tun?
"sollen wir das Mitgefühl für die leidende Menschheit verbinden."
Was sollten wir am Sabbat tun? Ruhen. Und das geschieht oftmals, nicht wahr? Wir schlafen am Sabbatnachmittag. Was sollten wir am Sabbat tun? Wißt Ihr, wenn wir am Sabbat das tun, was wir tun sollten, würde der Teufel ziemlich beunruhigt sein und Verfolgung heraufbeschwören. Es geht nicht so sehr darum, daß wir am Sabbat ruhen, sondern darum, daß wir das tun, was Jesus am Sabbat getan hat, nämlich den Bruch wiederherstellen. Ja, es bedeutet die Wiederherstellung des Sabbats im Sinne des Tages der Anbetung, an dem wir in die Gemeinde gehen sollen und so weiter, und es ist nicht der Sonntag, das ist bedeutsam, das ist wichtig. Aber der Geist des Sabbats besteht auch darin, das zu tun, was Jesus getan hat: den Armen und Bedürftigen zu helfen, diejenigen zu besuchen, die das Evangelium brauchen, usw. Das ist es, was Jesus am Sabbat getan hat. So sagt sie:
"...Es ist ein Werk, das Gott selbst bestimmt hat. Mit der Arbeit, für die Gebote Gottes einzutreten und den Bruch, der im Gesetz Gottes entstanden ist, zu beheben, sollen wir das Mitgefühl für die leidende Menschheit verbinden. Wir sollen Gott höchste Liebe entgegenbringen..."
Das tun wir, indem wir den Sabbat halten, nicht wahr? Auch wenn wir sterben müssen, werden wir den Sabbat treu halten. So,
"…Wir sollen Gott höchste Liebe erweisen, wir sollen Sein Denkmal erheben, das von unheiligen Füßen zertreten worden ist, und mit diesem…"
Was sollen wir tun?
"...sollen wir Barmherzigkeit, Wohlwollen und das zärtlichste Mitleid mit dem gefallenen Volk zeigen."
Versteht Ihr Jesaja 58?
Für wen ist diese Botschaft bestimmt? Nun, diese Botschaft richtet sich an die Sonntagshalter, nicht wahr? Werden die Sonntagshalter die Lücke schließen? Nein! Es sind die Sabbathalter!
Und wie können wir die Bruchstelle reparieren? Indem wir den Sabbat gesetzmäßig einhalten und unsere Kleidung nicht bügeln? Ist das die Art und Weise, wie wir den Sabbat wiederherstellen? Indem wir am Sabbat nicht arbeiten? Ja! Das ist die Wiederherstellung des Sabbats. Sich am Sabbat auszuruhen, wie es von uns erwartet wird, und nicht am Sabbat zu arbeiten. Das ist die Wiederherstellung des Sabbats. Aber vielleicht haben wir die andere Seite vernachlässigt, nämlich das, was wir am Sabbat tun sollen.
Und hört gut zu, die Auseinandersetzung in den Tagen Christi und die Auseinandersetzung am Ende der Zeit werden sich sehr ähnlich sein. Wißt Ihr, daß sich die größte Auseinandersetzung, die Jesus mit den religiösen Führern hatte, um den Sabbat drehte?
Was wird die größte Streitfrage am Ende der Zeit sein? Über den Sabbat. Es gibt nur einen Unterschied, und der ist,
daß es in den Tagen Christi um den richtigen und den falschen Weg ging.
Am Ende der Zeit wird es um den richtigen und den falschen Tag gehen.
Aber worum geht es dann noch? Es wird immer noch um den Sabbat gehen.
Was macht also der Sonntag? Wird dadurch die Lücke geschlossen? Nein! Der Sonntag lenkt die Menschen davon ab, Gott zu verherrlichen und er verherrlicht Babylon, das den Sonntag als Ruhetag eingeführt hat.
Wenn also Franziskus I. verkündet:
daß wir am Sonntag die Umwelt ruhen lassen sollten,
und daß wir die Arbeiter am Sonntag nicht zur Arbeit zwingen sollten, weil sie Zeit für die Familie brauchen,
und dann sollten wir am Sonntag den Armen helfen und sie nicht zu Tode arbeiten lassen.
Die Armen brauchen mindestens einen freien Tag, und er sagt, daß dieser Tag, an dem sie frei nehmen müssen, der Sonntag ist,
das verherrlicht Babylon.
Aber wenn wir das am Sabbat tun, wenn wir uns ausruhen und ihn gleichzeitig der Familie widmen, wenn wir ihn nutzen, um in die Gemeinde zu gehen, wenn wir die Umwelt ruhen lassen, wenn wir den Armen und Bedürftigen helfen, wen verherrlichen wir dann? Wir verherrlichen Gott! Und auf diese Weise wird die ganze Welt von der Herrlichkeit Gottes erfüllt sein.
Versteht Ihr, wie wichtig das ist, das Fest der Posaunen, das zum Versöhnungstag führt? Hat es etwas mit der Einhaltung des Sabbats zu tun? Ja! Aber nicht äußerlich, sondern aus einer Herzensbeziehung zu Jesus heraus.
Was ist die Belohnung für diejenigen, die auf die Posaunen hören und sich auf den Versöhnungstag vorbereiten? In Jesaja 58:14 finden wir diese schöne Verheißung. Für diejenigen, die eine Herzensreligion haben. Ja, sie haben die Äußerlichkeiten, aber alles kommt aus dem Herzen. Wir finden also diese Worte:
"...Dann wirst Du Dich an dem Herrn erfreuen, und Ich will Dich auf den hohen Hügeln der Erde reiten lassen und Dich mit dem Erbe Deines Vaters Jakob speisen..."
Wißt Ihr, was "das Erbe Jakobs, Deines Vaters" ist? Es ist das Land Kanaan. Das ist das Erbe Jakobs, Eures Vaters. Was wird der Lohn derer sein, die auf die Botschaft der Posaunen hören und sich auf den Versöhnungstag vorbereiten und die Bruchstelle, die im heiligen Sabbat entstanden ist, wiederherstellen? Was wird ihnen versprochen? Ihnen wird "das Erbe Jakobs, Deines Vaters" versprochen; ihnen wird Kanaan versprochen. Das ist nicht mehr das irdische Kanaan, das ist das himmlische Kanaan. Und übrigens, das könnt Ihr für bare Münze nehmen, denn am Ende des Kapitels heißt es:
"…denn des HERRN Mund hat es gesagt."
Ihr könnt Euch also absolut sicher sein, daß wir, wenn die Bedingungen erfüllt sind, das Erbe Jakobs, das verheißene Land, das Land Kanaan, erben werden.
Und übrigens bedeutet Kanaan nicht nur "Himmel". Wißt Ihr, die Leute sagen: "Oh, ich möchte die Ewigkeit mit Jesus im Himmel verbringen." Ihr werdet nicht die Ewigkeit mit Jesus im Himmel verbringen. Ihr werdet dort tausend Jahre mit ihm verbringen. Wir werden die Ewigkeit auf der neuen Erde verbringen. Die Bibel sagt in Psalm 37:11,
"Aber die Sanftmütigen werden die Erde erben."
Was ist also "Kanaan" im übertragenen Sinne? Kanaan ist diese Erde, neu gemacht.
Nun müssen wir noch einige Dinge über den Versöhnungstag sagen. Damit sind das Posaunenfest und der Versöhnungstag noch nicht erschöpft, aber die Zeit, in der Gottes Volk das Erbe Jakobs oder Kanaan erben wird, ist während des Laubhüttenfestes und sogar noch nach dem Laubhüttenfest; wenn wir auf diese Erde zurückkommen und die Sanftmütigen die Erde erben und Gottes Volk die ganze Ewigkeit hier mit Jesus leben wird.
Findet Ihr nicht auch, daß es ein großes Vorrecht ist, die Hauptstadt des Universums auf dem Planeten Erde zu haben? Ich meine, denkt nur an die Billionen und Quadrillionen, und niemand kann berechnen, wie viele Himmelskörper es da draußen gibt, oder an die Entfernungen im Universum, und denkt daran, daß Jesus, der Vater, der Geist, während der unendlichen Zeitalter der Ewigkeit hier bei uns sein werden. Sie werden ihre Hauptstadt hierher verlegen. Was für eine freudige Erfahrung wird das sein. Und ich vertraue darauf und hoffe, daß niemand von uns fehlen wird, daß wir auf die Botschaft des Posaunenfestes achten werden.
Stephen Bohr - Der hebräische, geistliche Kalender - (15) "Das Posaunenfest"
(16) Der Versöhnungstag
Willkommen zurück, ich bin so froh, Euch hier zu sehen, danke, daß Ihr Euch die Zeit genommen habt, dieses sehr wichtige Thema über die Bedeutung der hebräischen Feste zu studieren. Wahrscheinlich hätte ich dem Thema einen anderen Namen als "die hebräischen Feste" geben sollen, denn wißt Ihr, wir haben mindestens einen Anruf erhalten, in dem es hieß: "Warum studiert Ihr die hebräischen Feste? Wann werdet Ihr die christlichen Feste studieren?" Nun, Tatsache ist, daß dies die christlichen Feste sind. Die Sache ist nur die, daß sie den Hebräern gegeben wurden, so wie "das Heil von den Juden kommt", wie es im Buch an die Römer heißt. Es bedeutet also nicht, daß die Juden uns retten. Was es bedeutet, ist, daß Gott den Juden den ganzen Heilsplan in Bildern, Schattenbildern, Darstellungen und Zeichen gegeben hat. Aber alles erfüllt sich im Messias.
In Daniel 8:14 und 3. Mose 23 finden wir nun das Datum für den Beginn des Versöhnungstages. Welches Datum ist das? Es ist der 10. Tag des 7. Monats. Welches Jahr? 1844. Das Gericht, der Versöhnungstag, würde also am 22. Oktober 1844 beginnen. Das Datum entnehmen wir aus 3. Mose 23, dort finden wir den Monat und den Tag; und aus Daniel 8:14 in Verbindung mit Daniel 9 erhalten wir das Jahr 1844. Das ist also der erste Punkt, den wir hier haben.
Das Datum stammt aus Daniel 8:14 in Verbindung mit Daniel 9:25;
und der Monat und der Tag stammen aus 3. Mose 23:26+27.
Die himmlische Beschreibung des Ereignisses, das an diesem Tag beginnt, befindet sich in Daniel Kapitel 7.
Und das ist der Abschnitt, den wir nun besonders genau unter die Lupe nehmen werden. Das himmlische Ereignis, das an diesem Tag stattfindet, wird in Daniel 7 beschrieben,
und die irdische Ankündigung dieses Ereignisses befindet sich in Offenbarung 10 und Offenbarung 14:6+7.
Wir haben also das Datum, wir haben das himmlische Ereignis und wir haben die Ankündigung auf der Erde, die wir in der Schrift finden.
Gehen wir nun zu Daniel Kapitel 7. Ich werde nicht auf alle Einzelheiten eingehen, die wir in Daniel 7 finden. In der Serie mit dem Titel "Gottes große prophetische Kette" habe ich die Prophezeiung in Daniel 7 in Verbindung mit Offenbarung 13 und auch einige Einzelheiten in Offenbarung Kapitel 17 eingehend untersucht. Wir werden das also nicht wiederholen. Wir werden das Rad nicht neu erfinden, mit anderen Worten, aber wir müssen uns die Abfolge der Kräfte hier ansehen.
1. In Daniel 7 haben wir also einen Löwen.
Welches Reich wird durch den Löwen dargestellt? Es ist das Königreich Babylon. Und wie lauten die Daten? 605 bis 539 v. Chr.2. Dann ist das nächste Tier in Daniel 7 ein Bär.
Und der Bär steht für welche Nation? Es steht für die vereinigten Mächte der Meder und Perser. Und dieses Reich dauerte von 539 bis 331 v. Chr.3. Darauf folgt ein Leopard.
Der Leopard steht für das Königreich Griechenland, und Griechenland herrschte von 331 v. Chr. bis 168 v. Chr.4. Danach kommt ein Drachentier.
In Daniel 7 wird er nicht als Drache bezeichnet, aber die ganze Beschreibung ist ein Drache. In Offenbarung 12 wird diese Macht ein Drache genannt. Es ist also durchaus berechtigt, das vierte Tier als Drachen zu bezeichnen, weil es in der Offenbarung so genannt wird.
Es handelt sich also um ein Drachentier und was stellt dieses Drachentier dar? Das Drachentier steht für das Römische Reich, das vereinigte Römische Reich. Und natürlich herrschte das vereinigte Römische Reich von 168 v. Chr. bis 476 n. Chr.
Als der letzte römische Kaiser abgesetzt wurde, sein Name war Romulus Augustulus, er wurde 476 abgesetzt und ließ den Thron unbesetzt, so daß der Bischof von Rom den frei gewordenen römischen Thron besetzen konnte, der von Romulus Augustulus geräumt wurde.
5. Und darauf folgen die "zehn Hörner".
Die zehn Hörner sind die zehn Teile des Römischen Reiches. Wißt Ihr in der Evangelisation ist dies etwas, das immer wieder behandelt wird: die Heruler, die Vandalen, die Ostgoten, die Angelsachsen, die Allemannen, die Sueben, die Langobarden usw. Ihr wißt, es sind zehn; aber von diesen zehn Königreichen, in die das Römische Reich geteilt war, was geschah mit drei von ihnen? Sie wurden durch das "Kleine Horn" entwurzelt. Und diese drei Hörner wurden zwischen 476 und 538 ausgerottet.
Welches war das erste Königreich, das entwurzelt wurde? Die Heruler. Zu welchem Zeitpunkt? 493 n Chr.
Das nächste der zehn Königreiche, das ausgerottet wurde, war das Reich der Vandalen. Sie wurden im Jahr 534 n. Chr. ausgerottet.
Das dritte der zehn Königreiche, das entwurzelt wurde war das Reich der Ostgoten. Die Ostgoten erlitten im Jahr 538 in Rom eine verheerende Niederlage, von der sie sich nie mehr erholten. Im Grunde verschwanden sie aus der Geschichte.
Zwischen 476 und 538 entwurzelte also das "Kleine Horn", das Papsttum, mit Hilfe der römischen Kaiser drei dieser zehn Königreiche, in die das Römische Reich geteilt war.
6. Und dann beginnt das Papsttum seine Herrschaftszeit, im Jahr 538.
Und wie lange sollte das Papsttum regieren, also auf dem Kaiserthron sitzen? Es sollte 1260 Tage lang auf dem Thron sitzen. Aber "Tage" stehen in der Prophetie für "Jahre", also sollte das Papsttum sozusagen bis 1798 auf dem Thron des Cäsar in Rom regieren. Natürlich gehen die 1260 Jahre von 538 bis 1798.
Wir haben uns also in der Geschichte vom Jahr 605 v. Chr. bis zum Jahr 1798 bewegt.
Was ist nun das nächste Ereignis in Daniel 7? Wir sind im Grunde der prophetischen Kette gefolgt, richtig?
Babylon - Medo-Persien - Griechenland - das Römische Reich - das Römische Reich wird geteilt - drei Hörner werden entwurzelt - dann regiert das Papsttum von 538 bis 1798.
Es gibt keine Unterbrechung, keine Lücken, keine Klammern, die Geschichte reiht ein Ereignis an das andere. Unmittelbar nachdem das Papsttum seine tödliche Wunde erhalten hat, ist die nächste Darstellung eine Gerichtsverhandlung. Die Frage ist also, wann beginnt das Gericht? Beginnt das Gericht in den Tagen des Apostels Paulus? Nein! Beginnt das Gericht während der Zeit der päpstlichen Vorherrschaft? Nein! Wann muß das Gericht beginnen? Es muß irgendwann nach 1798 beginnen, denn es ist das nächste Ereignis, das wir in Daniel Kapitel 7 finden.
Ich werde jetzt eine kurze Zusammenfassung geben und dann werden wir uns die Verse ansehen. Wir werden feststellen, daß dieses Gericht, das im Himmel stattfindet, in drei aufeinanderfolgenden Schritten abläuft. Dieses Gericht ist übrigens der Versöhnungstag, richtig? Wir befassen uns mit dem, was nach 1798 geschieht. Das Gericht in Daniel 7 ist die himmlische Beschreibung des Versöhnungstages. Und genau damit haben wir es jetzt zu tun, mit dem Versöhnungstag.
Es gibt drei aufeinanderfolgende Stufen dieses Gerichts, und sie sind in dem Abschnitt, den wir uns ansehen werden, sehr deutlich. Sie folgen demselben Muster wie die Rechtsprechung in den Gerichten der verschiedenen Länder. Welches sind die drei Stufen des Verfahrens?
1. Zunächst einmal gibt es die Ermittlungsphase, die Prüfung der Beweise.
Durchläuft ein Prozeß heute zuerst diese Phase? Sicher. Was passiert, wenn jemand angeklagt wird? Der Staatsanwalt trägt den Fall gegen die Person vor, und der Verteidiger trägt den Fall zugunsten der Person vor, die angeklagt ist. Und dann werden alle Beweise für den Fall geprüft. Die erste Phase des himmlischen Gerichts ist also die Untersuchungsphase oder das Ermittlungsstadium.
2. Die zweite Stufe des Gerichts ist das Urteil oder die Verurteilung.
Und das Urteil oder die Verurteilung basiert auf dem, was die Beweise ergeben haben, richtig? Ist das unser System der Rechtssprechung? Haben wir einen Abschnitt der sich mit der Verurteilung befaßt? Ja! Wir haben ein Urteilsverfahren.3. Und der letzte Abschnitt des Urteils ist die Vollstreckung des Urteils.
Die Vollstreckung des Urteils, das entweder zu Gunsten oder zu Ungunsten der angeklagten Person ergangen ist.
Wir haben also drei Abschnitte.
Stufe Nummer eins ist die Untersuchung oder Ermittlung.
Stufe Nummer zwei das Urteil oder die Verurteilung.
Stufe Nummer drei ist die Vollstreckung des Urteils oder der Verurteilung.
Woher haben wir dieses System der Rechtssprechung? Wir haben es vom Herrn bekommen. Wir haben es aus der Bibel, denn das ist die Methode, die wir auf der Erde verwenden, die gleiche Methode, die Gott im Himmel verwendet.
Nun zum nächsten Punkt, dem Ermittlungsstadium im Himmel. Im Himmel findet die Verurteilung statt, und wo findet die Vergeltung statt? Auf der Erde. Vergeßt das nicht. Wenn es um das Gericht geht, das 1844 beginnt, finden die ersten beiden Stufen des Gerichts im Himmel statt und die letzte Stufe findet auf der Erde statt. Mit anderen Worten:
Die Prüfung findet im Himmel statt,
die Verurteilung findet auch im Himmel statt und
die Ausführung des Urteils findet auf der Erde statt.
Nun müssen wir einige Fragen beantworten, bevor wir diesen Abschnitt in Daniel Kapitel 7 untersuchen, in dem das Gericht beschrieben wird.
Zunächst einmal, wer ist der Mittelpunkt dieses Gerichts? Steht das "Kleine Horn" im Mittelpunkt, oder stehen die Heiligen im Mittelpunkt? Das ist eine Frage, die wir versuchen werden zu beantworten. Wer steht im Mittelpunkt, ist es das Werk des "Kleinen Horns" und das Gericht des "Kleinen Horns", oder ist der Mittelpunkt die Belohnung, die den Heiligen des Allerhöchsten zuteil wird?
Die zweite Frage, die wir beantworten wollen, lautet: Ist dieses Gericht auf diejenigen beschränkt, die während der 1260 Jahre gelebt haben, weil es im Zusammenhang mit der Verfolgung des "Kleinen Horns" gegen die Heiligen des Allerhöchsten geht? Es wird also angenommen, daß dieses Gericht, weil es sich mit den Verfolgungen gegen Gottes Volk während der 1260 Jahre befaßt, die falschen Urteile, die vom "Kleinen Horn" auf der Erde gefällt wurden, wiedergutmacht. Es ist also nur auf das beschränkt, was während der 1260 Jahre geschah.
Aber die Frage ist, ob das Gericht in Daniel 7 eine umfassendere Bedeutung hat. Obwohl sich Daniel 7 auf die 1260 Jahre der Verfolgung bezieht, gibt es ein umfassenderes Verständnis davon. Es gibt ein breiteres Verständnis.
Nehmen wir also diese beiden Beispiele, um zu zeigen, daß, nur weil Daniel 7 über das "Kleine Horn" und die Verfolgung des Volkes Gottes während der 1260 Jahre spricht, es nicht bedeutet, daß dieses Gericht nur sie betrifft. Versteht Ihr, worauf ich hinaus will? Es ist viel umfassender als das.
Nehmen wir zum Beispiel 2. Mose 31:12-18. Dort sagt Gott, daß Er Israel den Sabbat gegeben hat. Lesen wir dort ein paar Verse. Und natürlich werden Nicht-Adventisten dies benutzen und sagen: "Seht Ihr, der Sabbat war für die Juden."
Es heißt dort in 2. Mose 31:16+17.
"Und zwar sollen die Kinder Israel den Sabbat halten, damit sie ihn für alle ihre Geschlechter zum ewigen Bunde machen. Er ist ein ewiges Zeichen zwischen Mir und den Kindern Israel; denn in sechs Tagen machte der HERR Himmel und Erde; aber am siebenten Tage ruhte Er und erquickte Sich."
Was ist also das Argument, das angeführt wird? Das Argument, das verwendet wird, ist, daß es ganz klar heißt, daß der Sabbat ein Zeichen zwischen Gott und den Kindern Israels ist. Er ist also kein Zeichen zwischen Gott und uns. Ist das eine korrekte Annahme? Ist das die richtige Schlußfolgerung: Weil es ein Zeichen zwischen Gott und Israel war, ist es kein Zeichen zwischen Gott und uns? Das ist eine falsche Annahme! Das ist eine unlogische Annahme.
Warum sagt Gott in 2. Mose 31, daß der Sabbat ein Zeichen zwischen Ihm und Israel war? Weil Israel Sein Volk war, deswegen! Es war es zu diesem Zeitpunkt. Er würde nicht sagen: "Der Sabbat ist ein Zeichen zwischen Mir und der Gemeinde", weil Er zu diesem Zeitpunkt noch nichts mit der Gemeinde als solche zu tun hatte. Er hatte es mit Israel zu tun. Aber nur weil Er ihn als ein Zeichen zwischen Ihm und dem damaligen Israel gab, bedeutet das nicht, daß es nicht eine breitere Betrachtungsweise gibt, die auch für diejenigen gilt, die nicht zum Volk Israel gehören. Stimmt mir zu, ja oder nein? Es ist also ein Fehler, es auf Israel zu beschränken, auch wenn es heißt, daß es für die "Kinder Israels" bestimmt ist.
Ein weiteres Beispiel dafür findet sich in Offenbarung Kapitel 20. Wenn Ihr mit mir zu Offenbarung Kapitel 20 geht, wird dort über eine Gruppe gesprochen, die bei der Wiederkunft auferstehen wird. Und Gott hat eine besondere Aufgabe für sie, die sie während der tausend Jahre erfüllen sollen. Dies steht in Offenbarung 20:4,
"Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; …"
Da ist also diese Gruppe, diese Gruppe sitzt auf Thronen, und welche Aufgabe wird ihnen gegeben? Sie haben die Aufgabe, was zu tun? Zu richten. Das Urteil wird gefällt. Das ist kein Urteil zu ihren Gunsten, es ist ein Werk des Gerichts, das sie ausführen sollen. So heißt es hier:
"…und das Gericht wurde ihnen übergeben;…"
Wer ist nun diese Gruppe, die auf dem Thron sitzt und urteilt? Was glaubt Ihr wen sie richten? Richten sie die Gerechten? Nein! Denn während des Millenniums sind die Gerechten bereits im Himmel, richtig? Richten sie die rechtschaffenen Engel? Nein! Denn die rechtschaffenen Engel brauchen kein Gericht. Hier ist also von einem tausendjährigen Gericht die Rede, bei dem diese Menschen ein Werk des Gerichts vollbringen werden. Die Frage ist nun, wann haben sie gelebt? Beachtet, was wir hier in der letzten Hälfte des Verses finden.
"…und ich sah die Seelen derer, die enthauptet worden waren um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen,…"
Was geschah also einst mit dieser Gruppe von Menschen, die mit der Aufgabe des Gerichts betraut wurde? Was war ihnen zugestoßen? Sie wurden für ihr Zeugnis für Jesus und für das Wort Gottes enthauptet. Die Frage ist nun, wann wurden sie dafür enthauptet? Beachtet den letzten Teil des Verses.
"…und die das Tier nicht angebetet hatten noch sein Bild, und das Malzeichen weder auf ihre Stirn noch auf ihre Hand genommen hatten; und sie lebten und regierten mit Christus tausend Jahre."
Wann haben diese Menschen gelebt, die enthauptet wurden? In welchem Abschnitt der Geschichte haben sie gelebt? Sie lebten während der Zerreißprobe des "Tieres", nicht wahr? Während der Zeit, als das "Malzeichen des Tieres" auferlegt wurde, richtig? So steht es in dem Vers. Kann sich das auf die Heiligen des Mittelalters beziehen? Nein! Nun fragt Ihr Euch vielleicht: "Warum nicht?" Aus dem einfachen Grund, daß es während der 1260 Jahre noch kein "Bild des Tieres" gab, und es gab auch kein "Malzeichen des Tieres", denn das "Malzeichen des Tieres" wird ganz am Ende der Zeit jenen Menschen auferlegt, die wissen, daß sie den Sabbat halten sollen, aber darauf bestehen, trotzdem den Sonntag zu halten. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? *(1)
Ich möchte Euch etwas fragen: Wann lebt diese Gruppe, der die Aufgabe des Gerichts übertragen wurde? Sie leben unmittelbar vor dem Ende der Gnadenzeit, während der so genannten "Kleinen Zeit der Trübsal". Wird es in der "Kleinen Zeit der Trübsal" Märtyrer geben, wenn das Sonntagsgesetz in Bewegung gerät, wird es Menschen geben, die zum Tode verurteilt werden? Diese Aussage lautet: Ja! Es wird Menschen geben, die das "Tier" oder sein "Bild" nicht anbeten oder das "Malzeichen" annehmen und die dann enthauptet werden. Das steht hier.
Wer sind also diejenigen, die dieses Werk des Gerichts während der tausend Jahre vollbringen werden? Diejenigen, die ganz am Ende der Zeit gelebt haben, und das sind die einzigen, oder? Hier steht, daß das Gericht dieser Gruppe übertragen wurde, also kann es niemand anderes als diese Gruppe tun, richtig? Falsch! Es gibt eine breitere Betrachtungsweise, wenn man sich andere Bibelverse ansieht.
Ich möchte Euch etwas fragen: Ist es zulässig, von Daniel Kapitel 7 zu 3. Mose 16 überzugehen, dem Kapitel, das von dem Versöhnungstag spricht?
Ist das eine umfassendere Sichtweise, daß viel mehr Menschen als nur die Heiligen, die während der 1260 Jahre gelebt haben beruteilt werden?
Auf jeden Fall! In Daniel 7 geht es um die 1260 Jahre, aber in 3. Mose 16 wird das Thema weiter ausgedehnt und es heißt, daß nicht nur diese Gruppe gerichtet werden wird, sondern alle, die den Namen Jesu bekennen, werden gerichtet. Ihr müßt Euch den Rest der Heiligen Schrift ansehen.
Ich werde Euch zeigen, daß das Gericht nicht nur denjenigen übergeben wird, die am Ende der Zeit leben, sondern daß auch der Apostel Paulus und die Korinther auf Thronen sitzen werden, um zu richten. Das steht zwar nicht in Offenbarung 20:4, aber in 1. Korinther 6. Gibt es also eine breitere Betrachtungsweise von Offenbarung 20:4? Auf jeden Fall! Geht mit mir zu 1. Korinther 6:1.
"Wie kann jemand von Euch, der eine Beschwerde gegen einen anderen hat, sich bei den Ungerechten richten lassen anstatt bei den Heiligen? Wißt Ihr nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden?..."
Was bedeutet das, "die Welt"? Wer ist hier ? Sind es die Gerechten oder die Bösen? Die Ungerechten. Aber nicht nur das. Es heißt, und hört gut zu!
"…Wenn nun durch Euch die Welt gerichtet werden soll,…"
Sagt Paulus, daß die Korinther an dem Gericht über die Welt teilnehmen werden? Ich dachte, es betrifft nur diejenigen, die das Tier oder sein Bild nicht anbeten oder das Malzeichen nicht annehmen. Wenn man nur in Offenbarung 20:4 bleibt, müßte man es einschränken, aber es ist weiter ausgedehnt.
Ich möchte Euch etwas fragen: Gibt es Texte in der Bibel, die zeigen, daß der Sabbat nicht nur für die Juden gilt? Auf jeden Fall! Also, wißt Ihr, bleibt nicht einfach bei 3. Mose 31, denn dann seid Ihr versunken. Nun sagt Ihr vielleicht: "Ja! Ja, es war ein Zeichen zwischen Gott und Israel." Aber es war nicht ausschließlich ein Zeichen zwischen Gott und Israel, denn an anderen Stellen in der Bibel steht, daß es für die ganze Menschheit gilt. "Mein Haus soll ein Gebetshaus für alle Völker genannt werden", und dort in Jesaja 56 ist vom Sabbat die Rede. Beachtet also, was er sagt.
"…Wenn nun durch Euch die Welt gerichtet werden soll,…"
Die Korinther.
"…seid Ihr dann unwürdig, über die allergeringsten Dinge zu entscheiden? Wißt Ihr nicht, daß wir Engel richten werden?..."
Ich möchte Euch noch etwas fragen: Werden die Korinther und Paulus an diesem tausendjährigen Gericht teilnehmen? Werden sie ebenfalls mit dem Gericht beauftragt werden? Aber das ist nicht das, was Offenbarung 20:4 sagt. Wißt Ihr, warum? Weil es in Offenbarung 20:4 um die Endzeit geht. Warum also andere Gesichtspunkte einbeziehen, wenn der Schwerpunkt auf der Endzeit liegt? In Daniel, Kapitel 7, geht es um das "kleine Horn" und was es den Heiligen angetan hat. Das ist also der Schwerpunkt. Das heißt aber nicht, daß es nicht auch eine breitere Sichtweise gibt. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?
Ihr werdet immer einen Einwand zu hören bekommen. "Oh, nein, aber Daniel 7 ist nur ein Urteil über diesen kleinen Abschnitt. Es hat nichts mit 3. Mose Kapitel 16 zu tun." Das hat es sehr wohl! 3. Mose 16 gibt Euch einen umfassenderen Überblick.
Nun möchte ich Euch darauf aufmerksam machen, daß Daniel 7, vier sich wiederholende Kreisläufe hat. Ich bin sicher, daß Ihr wißt, daß die biblische Prophetie nicht immer in zeitlicher Abfolge geschrieben ist. Das Buch der Offenbarung und das Buch Daniel sind sehr knifflige Bücher, sie erfordern ein sorgfältiges, peinlich genaues Studium, nicht nur im Hinblick darauf, was die Sinnbilder bedeuten,sondern die Art und Weise, wie sie aufgebaut sind. Das Buch Daniel ist in Kreisläufen aufgebaut, die Offenbarung noch mehr. Die Offenbarung ist ein äußerst umständliches Buch.
Jetzt fragt Ihr vielleicht: "Aber warum macht Gott es so umständlich?"
Denn Gott will nicht, daß Sein Wort wie die Lektüre des Time Magazine ist, oberflächlich, man liest es einmal und hat alles verstanden. Er will, daß wir graben, Er will, daß wir die Heilige Schrift studieren, Er will, daß wir unser Gehirn bis zum Äußersten anstrengen. Deshalb sind wir ja hier. Gott will, daß wir untersuchen, studieren, lösen, was Ellen White "die tiefen Probleme der Schrift" nennt. Und wenn wir sie studieren, sind sie keine Probleme mehr.
In Daniel, Kapitel 7, gibt es vier sich wiederholende Kreisläufe, in denen dasselbe Thema wieder und wieder und wieder behandelt wird.
Der erste Kreislauf befindet sich in Daniel 7:9-10, wo das Gericht erwähnt wird.
Dann, in Daniel 7:17-18, wird das Gericht erneut erwähnt.
Es ist kein anderes Gericht, es ist dasselbe Gericht, aber es werden mehr Einzelheiten genannt.
Dann wird das Gericht in den Versen 21-22 noch einmal erwähnt.
Und schließlich wird das Gericht nochmals in den Versen 26 und 27 erwähnt.
Wenn Ihr also denkt, daß Ihr Daniel 7 lest und sagt: "Ich will die zeitliche Abfolge der Ereignisse wissen, also fange ich bei Vers 1 an und gehe bis zu Vers 27", dann werdet Ihr nicht in der Lage sein, daraus einen Sinn zu ziehen, denn das Kapitel selbst hat sich wiederholende Kreisläufe.
Und wenn Ihr herausfinden könnt, wo sich der wiederholende Kreislauf befindet, dann könnt Ihr den Sinn des Kapitels entschlüsseln. Könnt Ihr mir folgen?
Es ist also wie die Arbeit eines Detektivs, wißt Ihr. Wenn ich nicht Pastor geworden wäre, wäre ich wahrscheinlich Anwalt oder Detektiv geworden, denn ich liebe es, nach Hinweisen zu suchen und hier und dort zu graben und zu versuchen, diesen Teil mit dem anderen Teil in Verbindung zu bringen. Aber ich bin froh, daß der Herr mich zum Pastor berufen hat und nicht zum Detektiv.
Gehen wir also zu Daniel 7 und untersuchen diese sich wiederholenden Kreisläufe. Denkt daran, daß der Zusammenhang darin besteht, daß das Papsttum 1260 Jahre lang bis 1798 regiert hat, daß also das, was jetzt geschehen wird, nach 1798 geschieht. Daniel 7:9+10.
"Solches sah ich, bis Throne aufgestellt wurden…"
Waren die Throne vorher da? Nein! Sie waren vorher nicht da. Übrigens, was glaubt Ihr, wer auf den Thronen, Mehrzahl, also nicht nur "Thron", Einzahl, sitzen würde? Wo sonst in der Bibel findet Ihr das Wort "Throne"? In welchem Kapitel der Bibel findet Ihr "Throne"? Ein Thron, und Throne? Offenbarung, Kapitel 4. Wer sitzt auf den Thronen in Offenbarung Kapitel 4? Die 24 Ältesten. Und wer sind die 24 Ältesten? Sie sind die Vertreter der Welten, die nie gesündigt haben, also die himmlischen Geschworenen. Mit anderen Worten, die Throne sind Throne für die himmlischen Geschworenen, die das Verfahren beobachten und schließlich zusammen mit Christus ein Urteil fällen werden. So heißt es:
"Solches sah ich, bis Throne aufgestellt wurden und ein Hochbetagter sich setzte. …"
Wo findet dies statt? Findet es auf der Erde oder im Himmel statt? Im Himmel. Wo wohnt der Hochbetagte? Er lebt im Himmel. Wir beten: "Vater unser, der Du bist im Himmel." Also sind diese Throne im Himmel aufgestellt, der Hochbetagte setzte sich. Hier ist meine Frage: Wenn der Hochbetagte dort saß, saß Er dann schon vorher dort? Saß er schon vorher an diesem Ort? Nein! Die Throne sind aufgestellt, und was macht der Hochbetagte? Er setzt sich. Er kann also nicht vorher dort gesessen haben. Es heißt weiter:
"… Sein Kleid war schneeweiß und das Haar Seines Hauptes wie reine Wolle; Sein Thron…"
Jetzt fällt Euch auf, daß das in der Einzahl ist, oder? Es gibt "Throne" und es gibt "Thron".
"… Sein Thron waren Feuerflammen und seine Räder ein brennendes Feuer.…"
Wer sind die Räder? Das haben wir studiert. Das sind die Engel, so ist es.
"Ein Feuerstrom ergoß sich und ging von Ihm aus. Tausendmal Tausende dienten Ihm emsiglich, und zehntausendmal Zehntausende standen vor Ihm;…"
Wo? Im Himmel, das sind die Engel. Wo findet das also statt? Es findet im Himmel statt, das ist richtig. Und nun beachtet, was hier steht!
"… das Gericht setzte sich, …"
Wo war das? Im Himmel.
"… das Gericht setzte sich, und die Bücher wurden aufgetan.…"
Was wird jetzt passieren? Es wird eine Untersuchung der Beweise geben, eine Prüfung der Beweise. Wo wird das geschehen? Im Himmel, sehr wichtig. Im Himmel. Wo findet also dieses Gericht statt? Es findet überhaupt nicht auf der Erde statt. Es findet im Himmel statt.
Nun gehen wir zu Vers 13 und überspringen 11+12. Wir werden nicht alle Verse lesen, weil der Zweck dieses Buches nicht darin besteht, uns zu helfen, alles von Daniel 7 zu verstehen, der Zweck ist, daß wir den Versöhnungstag oder das Untersuchungsgericht verstehen. Es heißt in Vers 13:
"Ich sah in den Nachtgesichten und siehe, es kam einer, gleich einem Menschensohn;…"
Wer könnte das sein? Jesus, sehr gut.
"… mit den Wolken des Himmels,..."
Wer sind die Wolken des Himmels? Die Engel. Und wohin kommt Er?
"… der gelangte bis zu dem Hochbetagten…"
Und wo? Im Himmel. Saß der Hochbetagte im Himmel? Wurden die Bücher im Himmel geöffnet? Ja, natürlich! So heißt es:
"… der gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde…"
Wer ist mit "sie" gemeint? Die Engel,
"… und wurde vor Ihn gebracht. …"
Wer ist mit "Ihn" gemeint? Der Vater. Die Frage ist nun, warum Er dorthin gegangen ist? Wozu ging Jesus zum Vater im Himmel, wenn die Bücher geöffnet werden? Vers 14:
"Und Ihm wurde…"
Wer ist das? Das ist Jesus.
"Und Ihm wurde verliehen,…"
Wer hat es Ihm gegeben? Der Vater, ja! Jetzt wissen wir also, warum Jesus dorthin geht. Hier steht:
"Und Ihm wurde verliehen,…"
Geschieht das immer noch im Himmel? Ja!
"… Gewalt, Ehre und…"
Und was noch?
"… und Königtum…"
Wozu geht Jesus also zum Vater im Himmel? Um was zu empfangen? Um das Reich Gottes zu empfangen. Wir müssen also wissen, was das Reich ist, wenn Jesus zum Vater geht, um Ihm das Reich zu geben, müssen wir herausfinden, was das Reich ist. Nun, lesen wir weiter.
"…Und Ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten Ihm; Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und Sein Königtum wird nie …"
Was würde es nie?
"… nie zugrunde gehen."
Jesus geht also in den Himmel, dorthin, wohin der Vater gegangen ist, und das Ziel ist, das Reich zu empfangen. Bevor wir uns die anderen Kreisläufe ansehen, müssen wir an dieser Stelle innehalten und die Frage stellen, was ist das Reich Christi? Wißt Ihr, wir denken gewöhnlich an das Königreich als einen räumlichen Bereich oder als ein Gebiet, aber das Königreich Jesu ist nicht das Gebiet, das Königreich Jesu sind die Menschen, die zu Ihm gehören, die Seinem Königreich angehören. Das Königreich besteht aus den Menschen, die wahre Nachfolger Jesu sind.
Gibt es in der Gemeinde also nur Menschen, die Jesus wirklich als Retter und Herrn angenommen haben? Gibt es in der Gemeinde Weizen und Unkraut? Sicher. Sieht das Unkraut die meiste Zeit über wie der Weizen aus? Ja. Gibt es in der Gemeinde kluge und törichte Jungfrauen? Sind die törichten Jungfrauen endgültig verloren? Ja, sie sind verloren. Gibt es in der Gemeinde gute und schlechte "Fische"? Ja! Das Netz des Evangeliums fängt alle Arten von "Fischen" ein. Gibt es in der Gemeinde Menschen, die das Gewand der Gerechtigkeit Christi tragen und solche, die in der Gemeinde sind, die es nicht haben? Ja! Gibt es Menschen, die ausrufen: "Herr, Herr, haben wir nicht in Deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in Deinem Namen Wunder vollbracht? Haben wir nicht in Deinem Namen prophezeit?", wo Jesus sagen wird: "Ja, das habt Ihr in Meinem Namen getan, Ihr habt behauptet, Christen zu sein, aber Ich kenne Euch nicht." Wird das passieren? Gibt es Einzelne, die die Form der Frömmigkeit haben, aber nicht die Kraft der Frömmigkeit in der Gemeinde haben? Ja! Die Gemeinde besteht also aus wahren und falschen Gläubigen.
Wie kann man also feststellen, wer die Wahren und wer die Falschen sind? Das erfordert ein Gerichtsverfahren, eine Prüfung, nicht wahr? Um zu sehen, wer wer ist. Das ist der Zweck des Gerichts. Die Aufzeichnungen werden mit dem Ziel geöffnet, herauszufinden, wer wirklich ein Nachfolger Jesu war; wer seine Sünde wirklich bereut hat; wer seine Sünde wirklich bekannt hat, nicht nur zugegeben hat, sondern sie bekannt hat; wer wirklich auf Jesus als Retter und Herrn vertraut hat; und was das offenbart, ist natürlich das Leben dieses Menschen, stimmt's? Das Leben des Betreffenden offenbart, ob er Jesus Christus wirklich als Retter und Herrn angenommen hat. Was muß also geschehen, damit das Reich Jesu vollendet wird? Es muß eine Untersuchung im Gericht stattfinden, um zu zeigen, wer zu Seinem Reich gehört, das ist der Zweck und Ziel dieses Gerichts. Natürlich werden nur diejenigen, die während der 1260 Jahre gelebt haben, als Mitglieder des Reiches erkannt. Nein, natürlich nicht!
Wißt Ihr, warum in Daniel Kapitel 7 der Schwerpunkt auf denjenigen liegt, die während der 1260 Jahre gelebt haben? Ich erkläre es Euch: Der Grund dafür ist, daß das Papsttum die Gerechten verfolgte und die Gerechten starben; und das Papsttum setzte sich durch. War das gerecht? Das war eine Verhöhnung der Gerechtigkeit. Muß dieses böse Urteil wiedergutgemacht werden? Ja! Werden also alle Heiligen, die in dieser Zeit gelebt haben, auf die sich Daniel 7 konzentriert, weil die Kette der Ereignisse sich mit diesem besonderen Abschnitt befaßt, alle in dieser Zeit untersucht? Nehmen wir John Huss als ein Beispiel. Er wurde wegen seiner religiösen Überzeugungen auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil er Jesus treu war. Gab es da irgendeine Gerechtigkeit? Nein! Muß das wiedergutgemacht werden? Ja! Nun wird das himmlische Gericht die Akten von John Huss öffnen und sie prüfen. Und die himmlischen Geschworenen werden sagen: "Moment mal, das Urteil, das auf der Erde gefällt wurde, war ein Fehlurteil, wir müssen dieses Urteil berichtigen." Und so wird im Himmel das Urteil des irdischen Gerichts aufgehoben und ein Urteil zugunsten von John Huss gefällt. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?
Warum also liegt der Schwerpunkt in Daniel 7 auf diesem besonderen Abschnitt? Weil Daniel 7 diese Zeit der Verfolgung beschreibt.
Bedeutet das, daß andere verfolgte Menschen in diesem Gericht nicht bedacht werden, wenn gegen sie eine Verhöhnung der Gerechtigkeit stattgefunden hat? Nein, natürlich nicht! Wir sollten keinen Tunnelblick haben. "Oh, ja, nur dieser kleine Bereich hier." Nein! In 3. Mose 16 heißt es, daß alle, die den Namen Jesu für sich beanspruchen, also das ganze Volk Gottes, in diesem besonderen Gericht in Erscheinung treten wird.
Ich möchte Euch dieses Zitat von Ellen White vorlesen und seht, daß sie dies verstanden hat.
Wißt Ihr, ich höre nie auf zu staunen, daß Ellen White alles richtig gemacht hat, aber leider gibt es Leute, die sagen: "Ja, aber sie hatte keinen Doktortitel." Und ich sage: "Gelobt sei der Herr, daß sie keinen hatte." Ich habe nichts gegen den Doktortitel, aber der Apostel Paulus sagte, daß Wissen aufbläht. Es besteht immer die Gefahr, wenn man sich Wissen aneignet und dann denkt, man sei schlauer als der Heilige Geist, weil man in der Lage ist, eine Menge Gelehrte zu zitieren und eine Menge Fußnoten in seine Abhandlungen einzubauen, so daß man jetzt ein Gelehrter ist. Ellen White hat keine zahllosen Fußnoten in ihren Büchern. Ihre Schriften wurden vom Heiligen Geist inspiriert, und ich höre nie auf zu staunen, wenn ich ihre Schriften untersuche, wie tief sie die Heilige Schrift verstanden hat. Mir bleibt einfach der Mund offen stehen, manchmal sogar buchstäblich.
Hier schreibt Ellen White in "Erfahrungen und Gesichte" auf Seite 273 folgendes:
"Jeder Fall war auf Leben und Tod entschieden worden. Während Jesus im Heiligtum gewirkt hatte,…"
Das Wort "Untersuchung" habe ich eingefügt, weil es sich um das Untersuchungsgericht handelt.
"…fand das [Untersuchungs]gericht für die gerechten Toten statt, und dann für die gerechten Lebenden…"
Nun hört gut zu!
"…Christus hatte Sein Reich empfangen, nachdem Er das Sühnopfer für Sein Volk geleistet und ihre Sünden ausgelöscht hatte…"
Wann empfängt Jesus also das Reich? Wenn Er die Sühne für Sein Volk geleistet und ihre Sünden ausgelöscht hat. Mit anderen Worten, wenn Er das Heiligtum von ihren Sünden gereinigt hat. Und dann schreibt sie:
"…Die Untertanen des Reiches wurden gebildet.…"
Was ist also das Reich Jesu? Seine Untertanen. Wie wird offenbart, wer die Untertanen seines Reiches sind? Durch die Untersuchung der Beweise. So heißt es hier weiter:
"…Die Untertanen des Reiches wurden gebildet. Die Hochzeit des Lammes wurde vollzogen. Und das Reich und die Größe des Reiches unter dem ganzen Himmel wurde Jesus und den Erben des Heils gegeben, und Jesus sollte als König der Könige und Herr der Herren herrschen."
Könnt Ihr mir folgen? Es ist keine Raketenwissenschaft, eigentlich ganz einfach.
Kehren wir nun zum Text zurück. Wir müssen zu Vers 17 gehen. Dies ist ein weiterer Kreislauf. Dort heißt es:
"»Jene großen Tiere, vier an der Zahl, bedeuten, daß vier Könige sich aus der Erde erheben werden; …."
Aber, was wird geschehen?
"… aber die Heiligen des Allerhöchsten werden die…"
Was werden sie?
"…Königsherrschaft empfangen, und sie werden die Königsherrschaft bis in Ewigkeit behalten, ja, bis in alle Ewigkeit!«…"
Wann werden die Heiligen das Königreich tatsächlich besitzen? Geschieht dies im Himmel oder auf der Erde? Auf der Erde.
Worauf gründet sich der Besitz des Reiches? Warum können sie das Reich besitzen? Weil ein Urteil zu ihren Gunsten gefällt wurde. Und auf was ist das gegründet? Auf der Überprüfung der Beweise. Stimmt Ihr mir zu, ja oder nein?
Und da gibt es Leute die sagen: "Nun, aber Gott braucht kein Urteil. Gott weiß alles."
Natürlich weiß Gott alles, aber das Urteil ist nicht dazu da, Gott zu informieren. Das Urteil ist für das Wohl des Universums. Wißt Ihr, was würdet Ihr von einem Richter halten, vor dem eine angeklagte Person steht. Die Geschworenen sind da und der Richter sieht diese Person an und sagt:
"Schuldig! Tod durch eine tödliche Spritze!"
Die Geschworenen sitzen da und sagen:
"Moment, Moment, Moment mal! Wir haben keine Beweise geprüft, wie können wir wissen, daß diese Person schuldig ist?"
Und der Richter sagt:
"Ich weiß alles."
Das würde wie eine Bombe einschlagen. Die Geschworenen würden Fragen haben, nicht wahr?
"Hmm, wer weiß? Eine ziemlich willkürliche Entscheidung seitens des Richters!"
Gott wird also keine offenen Fragen hinterlassen. Er wird den Fall jedes einzelnen Menschen vorlegen, der jemals gelebt hat, eines jeden Menschen, der sich zu Jesus als Retter und Herrn bekennt, und die himmlischen Geschworenen werden entscheiden, ob diese Person zum Reich Gottes gehören soll oder nicht. Der Nutzen des Urteils liegt nicht bei Gott, denn Gott weiß alles. Der Nutzen des Urteils ist für die Mitglieder der Geschworenen, die wissen müssen, daß Gott in jedem einzelnen Fall richtig gehandelt hat.
Wann also empfangen und besitzen die Heiligen das Königreich tatsächlich? Wenn Jesus kommt, um ihnen das Reich zu geben. Aber vorher wurde ein Urteil zu ihren Gunsten gefällt, und vorher wurden die Beweise geprüft.
Wir wollen nun zu Vers 21 gehen. Noch einmal ein weiterer Kreislauf. Daniel 7:21.
"Ich schaute, wie dieses Horn Krieg führte mit den Heiligen und sie überwand, bis…"
Wann?
"… bis der Hochbetagte kam …"
Wohin kam Er? Nach dem, was wir in der ersten Aufstellung betrachtet haben, woher kam der Hochbetagte? Ist Er auf die Erde gekommen oder hat Er sich im Himmel bewegt? Er bewegte sich im Himmel. Das "Kleine Horn" verfolgt also das Volk Gottes auf der Erde, bis der Hochbetagte kommt, und wenn der Hochbetagte kommt, was geschieht dann mit diesen Heiligen? Es heißt hier:
"… und den Heiligen des Allerhöchsten das Gericht übergab …"
Versteht Ihr das Bild? Das "Kleine Horn" verfolgt also die Heiligen des Allerhöchsten, aber der Hochbetagte kommt. Was tut Er? Er berichtigt die Entscheidungen, die das "Kleine Horn" getroffen hat; und so heißt es:
"… und den Heiligen des Allerhöchsten das Gericht übergab …"
Und nun gebt hier drauf Acht, es ist sehr interessant!
"… und die Zeit eintrat, daß die Heiligen das Reich in Besitz nahmen."
Wann ist das? Ich möchte Euch etwas fragen: Wird in diesem Abschnitt das Urteil zugunsten der Heiligen gefällt, bevor sie das Königreich tatsächlich in Besitz nehmen? Ganz klar! Denn hier heißt es:
"...bis der Hochbetagte kam und den Heiligen des Allerhöchsten das Gericht übergab..."
Wo wird das Urteil zu ihren Gunsten gefällt? Im Himmel. Auf welcher Grundlage? Aufgrund der Prüfung der Beweise. Und dann heißt es:
"… und die Zeit eintrat, daß die Heiligen das Reich in Besitz nahmen."
Das ist der Zeitpunkt, an dem sie es tatsächlich übernehmen, das ist der Zeitpunkt, an dem das Urteil endgültig vollstreckt wird, an dem sie tatsächlich die Belohnung erhalten, die auf dem Urteil, auf der Prüfung beruht.
Gehen wir nun zu Vers 25, dem letzten Kreislauf.
"Und er …"
Das ist das "Kleine Horn".
"… wird freche Reden gegen den Höchsten führen und die Heiligen des Allerhöchsten aufreiben, und er wird danach trachten, Zeiten und Gesetz zu ändern; und sie werden in seine Gewalt gegeben für eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit.…"
Ist Euch aufgefallen, daß in der Regel von der Verfolgung der Heiligen während der 1260 Jahre durch das "Kleine Horn" die Rede ist, eine Verhöhnung der Gerechtigkeit, oder? Was also mit ihnen geschah. Sie wurden rechts und links niedergemäht, obwohl sie vor dem Gericht Gottes eigentlich unschuldig waren. Es wird also eine Berufung geben. Und die Berufung wird die Urteile aufheben, die von dem "Kleinen Horn" vor den irdischen Gerichten gefällt wurden. Und so heißt es hier:
"… Aber das Gericht wird sich setzen…"
Und wo? Natürlich im Himmel. Das "kleine Horn" verfolgte die Heiligen des Allerhöchsten 1260 Jahre lang. So heißt es hier:
"… Aber das Gericht wird sich setzen und ihm die Herrschaft wegnehmen,…"
Und wo? Wo ist die Herrschaft rechtlich aufgehoben? Im Himmel.
"… um sie endgültig zu vertilgen und zu vernichten. Aber das Königreich, die Herrschaft und die Macht über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Allerhöchsten gegeben werden; …"
Wo? Auf der Erde.
"… Sein Reich …"
Denn schließlich geht es um das Reich Jesu, Einzahl.
"… Sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Mächte werden Ihm dienen und gehorchen!«…"
Ist dieser Abschnitt deutlich?
Man muß nicht einmal Hebräisch können, man muß nicht einmal einen Doktortitel haben. Es ist ganz klar, drei Stufen, zwei im Himmel und die Umsetzung des Urteils auf der Erde.
Und noch einmal, der Grund, warum nur die Heiligen der 1260 Jahre im Blick sind, ist, daß das Thema, das behandelt wird, dieser Zeitraum ist. Warum sollte man also andere Zeiträume einbeziehen, die vom Hauptgedanken ablenken würden? Das bedeutet nicht, daß nicht alle, die den Namen Jesu beanspruchen, vor dem Gericht auftauchen werden.
Und so ist Daniel Kapitel 7 die himmlische Beschreibung des Versöhnungstages, d.h. die Prüfung der Aufzeichnungen, die Verkündung des Urteils auf der Grundlage der Prüfung der Aufzeichnungen, und dann, wenn Jesus kommt, wird Er jedem seinen Lohn nach seinen Werken geben.
Wir sagen also: "Nun, dann werden wir durch unsere Werke gerettet, richtig?" Nein, so ist das nicht.
Wir werden nicht durch Glauben allein gerettet
wir werden nicht durch Werke allein gerettet
wir werden nicht durch Glauben und durch Werke gerettet
wir werden durch einen Glauben gerettet, der Früchte trägt
Denn ein Glaube, der keine Früchte trägt, ist kein Glaube.
Einer der Zwecke des Gerichts ist es also, vor dem Gericht zu offenbaren, wer wirklich an Jesus geglaubt hat, wer wirklich an Ihn geglaubt und Ihm vertraut hat, und das zeigt sich durch die Taten in Eurem Leben, nicht wahr?
In Daniel Kapitel 7 wird also deutlich, was ab 1844 im Himmel geschah. Ich möchte zum Schluss noch kurz veranschaulichen, was 1844 geschah und ich schmücke das ein bißchen aus. Ich sage damit nicht, daß es genau so geschah, aber in ähnlicher Weise. Natürlich hat Gott ein Buch des Lebens, und in diesem Buch des Lebens stehen alle, die jemals den Namen Jesu beansprucht haben.
Im Jahr 1844 sagt Gott also: "Okay, das Gericht tagt. Wer ist die erste Person, die gerichtet wird?"
Ein Engel sagt: "Adam ist der erste Mensch, der gerichtet wird."
Ellen White schreibt ja, daß diejenigen, die zuerst auf der Erde lebten, als erste gerichtet werden.
Also sagt Gott: "Adam, stelle Dich vor Meinen Richterstuhl."
Wo war Adam im Jahr 1844? Wer weiß das schon? Aufgelöst. Wer weiß, wohin die Flut ihn gebracht hat, verschwunden. Wie konnte Adam dann 1844 als Erster vor dem Richterstuhl Christi erscheinen? Weil der Engel in die Bibliothek geht und die DVD von Adam mitbringt. Könnt Ihr mir folgen? Und nun legt Gott die DVD in den DVD-Player mit einem großen Super-HD-Bildschirm, und man sieht das gesamte Leben von Adam von Anfang bis Ende. Nun, vielleicht wird Gott es beschleunigen. Wir werden in einem schnelleren Tempo handeln. Und so wird nun das Leben Adams auf dem Bildschirm gezeigt. Ich möchte Euch etwas fragen: Gibt es eine gewisse Art und Weise, in der Adam lebendig vor dem Richterstuhl Christi erscheint? In gewissem Sinne schon.
Offensichtlich ist er tot, und im Himmel gibt es nichts Lebendiges von Adam, aber die Aufzeichnung, die betrachtet wird, wurde gemacht, als er noch lebte, und so erscheint er in gewissem Sinne als lebendig. Könnt Ihr mir folgen? Und so wird sein ganzes Leben untersucht, alle seine Sünden sind dort durch das Blut bedeckt, weil er sie bereut und bekannt hat und auf Jesus vertraut hat, und wenn sein Fall vor dem himmlischen Gericht betrachtet wird, sagt Gott zu den Geschworenen:
"Was denkt Ihr? Können wir ihn nach Hause bringen oder nicht?"
Die himmlischen Geschworenen sagen: "Ja!"
Wir wissen, daß er gerettet werden wird, weil die beiden Adams sich treffen werden. Und so sagen die himmlischen Geschworenen:
"Ja! Er ist ein Mitglied des Reiches Christi. Er war treu. Er hat gesündigt, ja, aber er hat Buße getan, es hat ihm leid getan und er hat Jesus als seinen Retter und Herrn anerkannt. Ja! Er soll drin bleiben."
Und so geht das Gericht mit den Toten weiter und endet schließlich mit den Lebenden.
Und wenn der letzte Mensch gerichtet ist, schließt sich die Zeit der Bewährung, denn alle Fälle sind für das Leben oder den Tod entschieden. Wenn die Gnadenzeit zu Ende ist, ist das Reich Christi vollendet, weil die Untertanen Seines Reiches vollständig sein werden.
Ergibt das einen Sinn?
Seht, die christliche Welt ist sich dessen nicht bewußt, weil sie das Heiligtum nicht versteht. Sie sagen:
"Oh, Jesus ist am Kreuz gestorben, ich bin gerettet, und ich kann weiter wie der Teufel leben, ich kann weiter selbstsüchtig sein, ich kann weiter all diese bösen Programme im Fernsehen sehen, ich kann Stunden und Stunden auf meinem iPhone verschwenden und einen Haufen Unsinn reden, aber ich bin gerettet, weil Jesus für meine Sünden gestorben ist."
Seid vorsichtig damit, das ist eine Anmaßung!
Das Leben der Person zeigt, ob sie sich wirklich zu Jesus Christus bekennt oder nicht. Und wenn ich sage "das Leben", dann meine ich nicht nur, daß man den Sabbat hält, kein Schweinefleisch ißt und den Zehnten gibt, das alles wird auch in das Gericht einfließen, denn wenn wir den Zehnten nicht zahlen, sind wir Diebe, hmm, und kein Dieb wird im Himmel landen. Habt Erbarmen! Sie würden versuchen, das Gold auszugraben und die Perlentüren abzureißen. Wir können selbstsüchtige Menschen nicht dorthin bringen. Das Gericht wird zeigen, daß es viele ehemals selbstsüchtige Menschen gab, die durch die Gnade und die Kraft Christi gerettet wurden. Und wenn die Bewährungszeit zu Ende ist, wird das Reich Christi aufgerichtet sein.
Und meine Lieben, wenn die Zeit der Bewährung zu Ende geht, wird die schlimmste Zeit des Unheils kommen, die es je in der Geschichte des Planeten Erde gegeben hat, und Gottes Volk wird auf der Erde sein und ohne einen Fürsprecher leben, weil die Dienste des Heiligtums geschlossen sind. Dies ist die letzte Generation.
Es gibt viele Leute, die heutzutage die Lehre der letzten Generation angreifen, und der Teufel wird sein Möglichstes tun, um diese Menschen zu Fall zu bringen, aber sie werden nicht fallen. Er wird, wenn möglich, die Auserwählten verführen, aber das ist nicht möglich. Gottes Volk wird dem Herrn in der schlimmsten Zeit der Weltgeschichte treu bleiben, und auf diese Weise wird es den Charakter Gottes rechtfertigen, es wird zeigen, daß es möglich ist, Gott zu dienen, nicht für die "Brote und Fische", sondern um Gott zu dienen, einfach und allein weil man Gott liebt. Und das ganze Universum wird das sehen, und diese ganze Generation wird den Charakter Gottes vor dem gesamten Universum rechtfertigen. Gott ruft uns auf, zu dieser Gruppe zu gehören. Möge der Herr uns helfen und uns segnen, damit wir durch die Kraft Gottes einen Charakter vorbereiten können, der an diesem großen letzten Tag bestehen kann.
Stephen Bohr - Der hebräische, geistliche Kalender - (16) "Der Versöhnungstag"
*(1)
Dazu möchte ich noch unbedingt zum Verständnis erwähnen, daß die Schilderung der Offenbarung in diesem Kapitel die Sichtweise, quasi "rückwärts" hat. Was meine ich damit. Wenn wir die Worte der Offenbarung lesen ist das alles noch Zukunft für uns. Es ist noch nicht eingetroffen. Dort werden aber die Ereignisse so geschildert als ob sie schon eingetroffen wären. Es ist so, als ob wir in die Vergangenheit zurück schauen und etwas daraus erzählen, was sich schon ereignet hat. Und so sind diese Begebenheiten zeitlich auch zu verstehen.
(17) Leben am Versöhnungstag
Es wird uns gesagt, daß die Dienste des irdischen Heiligtums und das Heiligtum selbst einen Vorgeschmack auf ein größeres Heiligtum und die Dienste, die in diesem Heiligtum verrichtet werden, geben. So lese ich aus Hebräer 8:1,
"Die Hauptsache aber bei dem, was wir sagten, ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel sitzt, einen Diener des Heiligtums und der wahrhaftigen Stiftshütte, welche der Herr errichtet hat, und nicht ein Mensch. Denn jeder Hoherpriester wird eingesetzt, um Gaben und Opfer darzubringen; daher muß auch dieser etwas haben, was Er darbringen kann. Wenn Er sich nun auf Erden befände, so wäre Er nicht einmal Priester, weil hier solche sind, die nach dem Gesetz die Gaben opfern. Diese dienen einem Abbild und Schatten des Himmlischen, gemäß der Weisung, die Mose erhielt, als er die Stiftshütte anfertigen wollte: «Siehe zu», hieß es, «daß Du alles nach dem Vorbild machst, das Dir auf dem Berge gezeigt worden ist!»"
Die Kernaussage dieses Abschnitts ist also, daß das irdische Heiligtum und seine Dienste einen Vorgeschmack auf ein größeres Heiligtum und seine Dienste im Himmel geben.
Wenn wir über den Versöhnungstag sprechen, konzentrieren wir uns normalerweise darauf, was Jesus am Versöhnungstag tut. Wir konzentrieren uns darauf, was der Hohepriester am Versöhnungstag im irdischen Heiligtum tat. Es gibt jedoch einen Schwerpunkt, der normalerweise nicht angesprochen wird, wenn wir uns mit diesem Thema befassen, und das ist nicht das, was der Hohepriester im Heiligtum tat, sowohl im irdischen als auch in Christus im himmlischen Heiligtum, sondern was die Menschen außerhalb des Heiligtums tun sollten, während der Hohepriester sein Werk im Heiligtum verrichtete. Der Schwerpunkt dieser Darstellung liegt also nicht so sehr auf dem, was der Hohepriester im Heiligtum tat, denn wir wissen, was Jesus tut: Er untersucht die Fälle und wird die Sünden, die in das Heiligtum gelangt sind, durch das Blut Jesu auslöschen, so daß das Heiligtum am Ende des Versöhnungstages vollkommen rein ist, vollständig gesäubert ist. Wir wissen, was Jesus tut. Er reinigt das Heiligtum von den Sünden des Volkes.
Aber die Frage ist, was sollten die Menschen am Versöhnungstag tun? Was sollen wir tun, während Christus das himmlische Heiligtum von den Sünden des Volkes Gottes reinigt?
Ihr werdet feststellen, daß Gott hier eine Beschreibung des Heiligtums gegeben hat, damit Sein Volk Seinem Wirken im Heiligtum im Glauben folgen konnte. Die Menschen konnten mit ihren eigenen Augen sehen, was im Lager und im Vorhof geschah, aber nicht im Heiligen und im Allerheiligen. Heute werden wir uns auf das Wirken Jesu im Allerheiligen konzentrieren. Ihr wißt, daß der Hohepriester Glocken am unteren Ende seines Gewandes trug. Der Hauptgrund dafür war, daß das Volk seine Bewegungen im Allerheiligen verfolgen konnte, denn sie konnten nicht körperlich hineingehen, sondern mußten nur durch den Glauben hineingehen und dem folgen, was der Hohepriester im Glauben tat. Und ich möchte noch einmal betonen, daß wir uns manchmal so sehr darauf konzentrieren, was der Hohepriester im Allerheiligen tat, daß wir vergessen, was das Volk am Versöhnungstag außerhalb des Heiligtums tun sollte. Manche Leute sagen, daß man so himmlisch gesinnt ist, daß man auf der Erde nichts taugt, aber ich drehe das gerne um und sage, daß es einige Menschen gibt, die so irdisch gesinnt sind, daß sie für den Himmel nichts taugen.
Und so müssen wir unsere Augen auf das Allerheilige richten, wo Jesus das Heiligtum reinigt, denn Jesus wird dort nichts reinigen, was nicht in unserem Leben hier gereinigt wurde. Es muß ein gleichzeitiges Werk geben.
Sprechen wir nun ein wenig über die Arbeit der Menschen außerhalb des Heiligtums. Der kommende Versöhnungstag wurde, wie wir studiert haben, durch den Klang der Posaunen angekündigt, und wir wissen, daß die Erfüllung dieser Ankündigung die Miller-Bewegung war, die ankündigte, daß Jesus im Jahr 1844 das Werk des Gerichts vollbringen würde. Sie mißverstanden das Ereignis, hatten aber mit dem Zeitpunkt recht. Und nach der Enttäuschung verstanden sie, daß Jesus mit der Reinigung des Heiligtums begonnen hatte.
Es gibt mehrere Dinge, die das Volk in Vorbereitung auf den Versöhnungstag und am Versöhnungstag tun sollte. Der Grund, warum die Posaune ertönte, war, das Volk aufmerksam zu machen, daß sie sich auf den Versöhnungstag vorbereiten sollten.
Was sollte das Volk nun tun?
1. Zunächst sollten sie sich im Heiligtum versammeln, um dem Werk des Hohenpriesters zu folgen.
Der Versöhnungstag war eine heilige Versammlung. Ich möchte Euch etwas fragen: Müssen wir uns heute um das himmlische Heiligtum versammeln und dem Werk Jesu dort im Allerheiligen folgen? Ja, natürlich. Wir können uns nicht physisch dort versammeln. Wir gehen durch den Glauben hinein, so wie Israel im Alten Testament das Allerheilige durch den Glauben betrat. Wir wandeln im Glauben, wir wandeln nicht im Schauen. Wenn wir in das Reich Gottes kommen, werden wir sehend gehen.
Der erste Punkt, die erste Gemeinsamkeit ist also, daß sich das Volk am Versöhnungstag um das Heiligtum versammeln und dem Werk des Hohenpriesters folgen sollte, so wie wir uns mit Jesus im Allerheiligen versammeln und Seinem Werk im Allerheiligen im Glauben folgen sollen. Die Verse, die wir in 3. Mose 23 finden, sind die Verse 21, 24 und 27. Dreimal wird betont, daß sich das Volk versammeln und dem Werk des Hohenpriesters folgen soll.
2. Eine andere Sache, die das Volk tun sollte, war ihre Seele zu demütigen.
Mit anderen Worten: Der Versöhnungstag war kein Tag zum Feiern, um in der Kirche zu hüpfen und sich zu amüsieren. Der Versöhnungstag war ein Tag, um das Herz zu erforschen, die Seele zu bekümmern, sich zu vergewissern, daß das Leben richtig war, denn die Fälle der Israeliten sollten im Allerheiligen untersucht werden, ihre Sünden sollten aus dem Heiligtum gereinigt werden, sie sollten sicherstellen, daß die Sünde in ihrem Leben überwunden wurde.
Der zweite Punkt ist also, daß am Versöhnungstag die Seele, gedemütigt und durchforscht werden mußte. Seufzen und Weinen, wenn man so will, wie es in Hesekiel, Kapitel 9, erwähnt wird. Ist das dasselbe, was heute geschehen muß? Müssen wir unsere Seelen demütigen und durchforschen, seufzen und weinen wegen der Gräueltaten, die im Land begangen werden? Auf jeden Fall! Wir sollten die Sünde aufspüren und dafür sorgen, daß die Sünde durch die Gnade Christi in unserem Leben überwunden wird. In 3. Mose 16:29-30 finden wir einen Hinweis auf die Trübsal. Und dann wird auch der Versöhnungstag in 3. Mose 23:27 erwähnt, der diesen Punkt aufgreift.
3. Und noch etwas, was die die Menschen am Versöhnungstag taten, war zu fasten.
Das bedeutet natürlich nicht, daß wir ab 1844 nichts mehr essen sollen. Wir müssen verstehen, daß Fasten nicht unbedingt Verzicht auf Nahrung bedeutet, das ist nicht der zentrale Gedanke des Fastens. In der Tat hat Ellen White eine sehr interessante Beschreibung von Fasten. In dem Buch "Medical Ministry" (dt.: Medizinischer Dienst) schreibt sie auf Seite 283:
"Das wahre Fasten, das allen empfohlen werden sollte, ist die Enthaltsamkeit von jeder anregenden Nahrung und der richtige Gebrauch von gesunder, einfacher Nahrung, die Gott in Hülle und Fülle bereitgestellt hat."
Das ist wahres Fasten. Es bedeutet eine Gesundheitsreform. Und der Grund dafür ist, daß der Geist klar sein muß, um dem Werk Jesu im Allerheiligen zu folgen. Der Geist muß klar sein, um mit der Sünde zu kämpfen, denn wenn unser Körper und unser Geist krank sind, ist der Kampf gegen das Böse und gegen die Sünde viel schwieriger: Habe ich Recht, ja oder nein? Ihr wißt, daß dies wahr ist. Der erste Bestandteil des Fastens am Versöhnungstag besteht also darin, gesunde Grundsätze zu befolgen.
Und gestern haben wir eine weitere biblische Beschreibung des Fastens gesehen. In Jesaja 58:6+7 finden wir diese Worte:
"Ist nicht das ein Fasten, an dem Ich Gefallen habe: daß Ihr ungerechte Fesseln losmacht, daß Ihr die Knoten des Joches löst, daß Ihr die Unterdrückten freilaßt und jegliches Joch zerbrecht? Besteht es nicht darin, daß Du dem Hungrigen Dein Brot brichst und arme Verfolgte in Dein Haus führst, daß, wenn Du einen Entblößten siehst, Du ihn bekleidest und Dich Deinem eigenen Fleisch nicht entziehst?"
Das ist praktische Frömmigkeit, nicht wahr? Und das ist das Fasten gemäß dem, was Gott sagt.
Das Fasten am Versöhnungstag bedeutet also, ein gesundes Leben zu führen, einen klaren Geist zu haben, und es bedeutet, Frömmigkeit zu leben, die die Bedürftigen erreicht, es bedeutet angewandte Frömmigkeit am Tag der Versöhnung. Es bedeutet einen christlichen Lebensstil, der die Mittellosen und Bedürftigen erreicht.
4. Das nächste, was die Menschen am Versöhnungstag taten, war, sich der Arbeit zu enthalten.
Manche Leute würden gerne glauben, daß das bedeutet, daß wir ab 1844 nicht mehr arbeiten müssen. Aber das ist nicht genau das, was Gott im Sinn hat. Der Grund, warum sie sich der Arbeit enthalten sollten, war, daß ihr Geist auf das Heiligtum ausgerichtet sein sollte. Das heißt, wenn wir irgendeine Arbeit haben, die uns vom zentralen Zweck des Versöhnungstages ablenkt, irgendetwas, das uns davon ablenkt, uns auf den Versöhnungstag zu konzentrieren, müssen wir unsere Schwerpunkte neu ordnen und dürfen unser Leben nicht zu Arbeit, Arbeit, Arbeit machen und nicht genug Zeit haben, um an der Reinigung des Seelentempels zu arbeiten und Jesus in Seinem Werk im Allerheiligen des himmlischen Heiligtums zu folgen. Übrigens, 3. Mose 16:29+30 und 3. Mose 23:28 beziehen sich auf die Enthaltung von der Arbeit.
Es ist sehr wichtig zu erkennen, daß der Hohepriester die Sünden des Volkes im Heiligtum auslöschte, während das Volk durch die Kraft des Heiligen Geistes die Sünde von seiner Seele tilgen sollte. Die Botschaft ist, daß wir unseren Seelentempel durch die Kraft des Heiligen Geistes reinigen sollten, so wie Jesus den himmlischen Tempel reinigt, denn Jesus wird dort nichts reinigen, was nicht in unserem Seelentempel gereinigt wurde.
Die sehr ernste Warnung Gottes lautet, daß jedem, der am Versöhnungstag nicht mit dem Werk des Hohenpriesters einverstanden war, zwei Dinge widerfahren sollten.
Erstens wird uns gesagt, daß diese Person aus der Gemeinde ausgeschlossen werden würde.
Werden einige Menschen aufgrund der Prüfung am Versöhnungstag aus dem Buch des Lebens gestrichen werden und nicht mehr zum Volk Gottes gehören? Auf jeden Fall! Es wird sogar noch ernster, als aus dem Volk Gottes ausgeschlossen zu werden. Mit anderen Worten, sie werden aus dem Buch des Lebens gestrichen, in dem die Namen des Volkes Gottes eingetragen sind.
Es wird uns auch in 3. Mose Kapitel 23, daß jeder, der nicht mit dem Werk des Hohenpriesters einverstanden war, aus dem Volk ausgerottet werden würde.
Also nicht nur ausgerottet, sondern vernichtet. Das findet sich in 3. Mose 23:28-30. Das bedeutet, daß das Volk Gottes am Versöhnungstag den Sieg über die Sünde erringen muß, das Leben muß von der Sünde gereinigt werden, der Seelentempel muß rein sein, wenn die Zeit der Bewährung zu Ende geht. Denn wenn die Gnadenzeit zu Ende geht, wird Jesus nicht mehr Fürsprecher für die Sünde sein, und das Volk Gottes wird in der Zeit der Trübsal ohne einen Fürsprecher vor einem heiligen Gott leben müssen.
Einigen adventistischen Gelehrten gefällt diese Vorstellung nicht. Sie sagen, daß wir nie ohne einen Fürsprecher leben müssen, aber Tatsache ist, daß es keinen Fürsprecher mehr gibt, wenn der Heiligtumsdienst geschlossen wird, wenn die Gnadenzeit endet. Genau darauf bezieht sich Offenbarung 15:5-8. Dort heißt es, daß niemand den Tempel betreten konnte, bis die sieben letzten Plagen während der Zeit der Trübsal ausgegossen worden waren. Die Bibel lehrt, daß wir als Vorbereitung auf die Wiederkunft den Sieg über die Sünde erringen müssen. Kommen wir nun zu Hebräer 12:14-16 und dann zu den Versen 28-29.
"Jaget nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne welche niemand…"
Was kann niemand ohne sie?
"… ohne welche niemand den Herrn sehen wird!…"
Menschen, die nicht heilig sind, werden demnach den Herrn nicht sehen. Vers 15:
"… Und seht darauf, daß nicht jemand die Gnade Gottes versäume, daß nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Störungen verursache und viele dadurch befleckt werden, daß nicht jemand ein Unzüchtiger oder ein gemeiner Mensch sei wie Esau, der um einer Speise willen sein Erstgeburtsrecht verkaufte. …"
Mit anderen Worten, für ein vorübergehendes irdisches Vergnügen verkaufte er sein Geburtsrecht. Gibt es heute in der Gemeinde viele Menschen, die das tun? Sie leben für das Hier und Jetzt und nicht für das schöne Jenseits? Auf jeden Fall! Und dann finden wir die Verse 28 und 29:
"… Darum, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, laßt uns die Gnade festhalten, durch die wir Gott auf wohlgefällige Weise dienen können mit Scheu und Ehrfurcht! Denn unser Gott ist ein…"
Was ist Er?
"… verzehrendes Feuer."
Das heißt also, daß wir in Vorbereitung auf das Kommen Jesu, der laut 1. Thessalonicher Kapitel 1 in loderndem Feuer kommen wird, einen Charakter vorbereiten müssen, der feuerfest ist, wir müssen Gott mit Ehrfurcht und Gottesfurcht dienen.
In 1. Johannes 3:1-3 wird ebenfalls betont, daß wir uns vorbereiten müssen, um Jesus zu sehen, wenn Er kommt, heißt es dort.
"Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, daß wir Kinder Gottes heißen sollen! Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat. Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, daß wir Ihm gleichgestaltet sein werden, …"
daß wir was werden?
"… Ihm gleichgestaltet sein werden, wenn Er offenbar werden wird; denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist. …"
Und was sollen wir dann tun, weil wir Ihm gleich sein werden und Ihn so sehen werden, wie Er ist? Beachtet, was hier steht.
"… Und jeder, der diese Hoffnung auf Ihn hat, …"
Was tut er dann?
"… reinigt sich, gleichwie auch Er rein ist."
Den Tempel der Seele reinigen, während Jesus das Heiligtum von den Aufzeichnungen der Sünde reinigt. Ihr kennt alle Matthäus 5:8, wo es heißt:
"Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen."
Und dann haben wir Titus 2:11-14, nun ja, die Leute reden viel über die Gnade Gottes, sie sagen:
"Die Gnade Jesu rettet uns, wir müssen uns keine Sorgen über unseren Lebensstil machen, wir müssen uns keine Sorgen darüber machen, was wir tun und was wir sagen, denn die Gnade Jesu deckt alles zu."
Ich glaube, daß die Gnade Jesu mächtig ist und daß die Gnade Jesu unsere Sünden bedeckt, aber das bedeutet nicht, daß wir eine Entschuldigung dafür haben, so weiterzuleben, wie wir bisher gelebt haben. Schaut, was wir in Titus 2:11 finden.
"Denn es ist erschienen die Gnade Gottes, heilsam allen Menschen und ist uns eine Schule …"
Die Gnade Gottes lehrt uns etwas, nicht wahr? Sie ist uns eine Schule der Zucht. Und wozu?
"… damit wir, die Gottlosigkeit und die weltlichen Lüste …"
Wie?
"… verleugnend, besonnen und…"
Was noch?
"… gerecht und gottselig leben, …"
Wenn Jesus kommt? Nein.
"… verleugnend, besonnen und gerecht und gottselig leben, leben in dem jetzigen Zeitlauf, indem wir erwarten …"
Und dies im Hinblick auf das Kommen Jesu.
"… die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus, der Sich selbst für uns gegeben hat, …"
Seht, das ist der Teil der Gnade: Er hat sich für uns hingegeben, zu welchem Zweck? Nur um unsere Sünden zu vergeben? Nein, es heißt dort:
"… um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für Sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun."
Und die Leute sagen, daß Paulus nichts über gute Werke zu sagen hat! Paulus hat eine Menge über gute Werke zu sagen.
Wißt Ihr, das Wort "Werke" in den Schriften von Paulus ist eigentlich ein negatives Wort. Paulus bezieht sich auf Werke, die Menschen tun, um gerettet zu werden, das sind Werke des Gesetzes. Werke des Gesetzes sind überhaupt keine guten Werke.Wenn Paulus sagt, daß wir nicht durch Werke des Gesetzes gerechtfertigt werden, dann sind das laut Begriffserklärung böse Werke, denn das sind Werke, die wir tun, um uns bei Gott Pluspunkte zu verdienen.
Aber Paulus hatte etwas über gute Werke zu sagen, und dies ist eine der Stellen, an denen er das sagt, und Ihr werdet feststellen, daß es im Licht dessen ist, daß wir
"...die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus."
Während Jesus also das Heiligtum von den Sünden reinigt, sollte der Heilige Geist auch uns helfen, den Tempel der Seele von Sünden zu reinigen.
Ich möchte Euch hier ein paar Aussagen von Ellen White über die Reinigung des irdischen Heiligtums, des irdischen Tempels, gleichlaufend zur Reinigung des himmlischen Tempels vorlesen. Dies befindet sich in dem Andachtsbuch "Maranatha" auf Seite 249.
"Vom Allerheiligen aus geht das große Werk der Unterweisung weiter. ..."
Es gibt also ein Werk der Unterweisung im Allerheiligen.
"... die Engel Gottes verständigen sich mit den Menschen ..."
Es gibt also eine Anweisung, die die Engel uns geben, sie übermitteln uns etwas. Und die Frage ist natürlich, was sie uns mitteilen
"... Christus amtiert im Heiligtum. Wir folgen Ihm nicht ..."
Was tun wir nicht?
"... Wir folgen Ihm nicht in das Heiligtum, wie wir es sollten. Christus und die Engel wirken in den Herzen der Menschenkinder. Die Gemeinde oben, vereint mit der Gemeinde unten, führt den guten Kampf auf der Erde. Es muß eine Reinigung der Seele hier auf der Erde geben, die im Einklang mit der Reinigung des Heiligtums im Himmel durch Christus steht."
Versteht Ihr, was wir am Versöhnungstag tun sollen? Wir können uns den Mund fusselig reden über das, was Jesus dort oben tut, aber wenn hier unten nichts geschieht, ist das irgendwie sinnlos.
Gebt nun Acht auf dieses Zitat. Es ist aus "Manuscript 15", 1886:
"Gottesfurcht, Nüchternheit und Beständigkeit werden das Leben und das Beispiel eines jeden wahren Christen kennzeichnen. Das Werk, das Christus oben im Heiligtum tut, wird die Gedanken beschäftigen ..."
Was wird es tun?
"... wird die Gedanken beschäftigen und die Last des Gesprächs sein, denn durch den Glauben ist er ... "
Das ist der Christ.
"... denn durch den Glauben ist er in das Heiligtum eingetreten. ..."
Was hat der Gläubige getan?
"... er ist in das Heiligtum eingetreten. Er ist auf der Erde, aber seine Empfindungen sind im Einklang mit dem Werk, das Christus im Himmel tut. Christus reinigt das himmlische Heiligtum von den Sünden der Menschen, und es ist das Werk aller, die mit Gott zusammen arbeiten, das Heiligtum der Seele von allem zu reinigen, was ihm zuwider ist."
Könnt Ihr Euch ein Bild davon machen, was während des Versöhnungstages auf der Erde vor sich gehen sollte?
Nun gibt es in unserer Mitte Leute, die sagen, daß es unmöglich ist, die Sünde zu überwinden, daß wir weiter sündigen werden, bis Jesus kommt, weil wir eine sündige Natur haben. Wißt ihr, was sie wirklich sagen? Sie sagen damit in Wirklichkeit, daß unsere sündige Natur mächtiger ist als Gott, daß Gott uns nicht den Sieg über unsere sündige Natur geben kann, weil unsere sündige Natur einfach zu mächtig ist. Glaubt Ihr das? Wir müßten also sagen:
"Ich kann die meisten Dinge durch Christus tun, der mich stärkt"
oder
"Ich kann einige Dinge durch Christus tun, der mich stärkt, außer die Sünde zu überwinden".
Und natürlich kommt immer die Frage: "Nun, Pastor Bohr, bist Du sündlos?" Nein! Weit gefehlt. Aber ich bin nicht der Beweis, ob man es ist kann oder nicht. Gott sagt, daß wir es können, also fragt nicht: "Bist Du denn vollkommen?" Das ist eine Ausrede. Die Vollkommenheit oder die Unvollkommenheit eines bestimmten Menschen ist keine Entschuldigung dafür, daß wir nicht durch die Kraft von Gottes Geist mit der Sünde kämpfen.
Jetzt möchte ich Offenbarung 6:15-17 lesen, wo die Wiederkunft Jesu beschrieben wird. Dort heißt es:
"Und die Könige der Erde und die Großen und die Reichen und die Heerführer und die Mächtigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in den Klüften und in den Felsen der Berge, und sie sprachen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! …"
Dies beschreibt die Wiederkunft, nicht wahr? Aber ich möchte, daß darauf Acht gebt, daß der folgende Vers, mit einer Frage endet. Wenn Jesus kommt, gibt es eine Frage. In Vers 17 heißt es:
"… Denn der große Tag Seines Zorns ist gekommen, und …"
Hier kommt die Frage.
"… und wer kann bestehen?..."
Also an diesem Tag des Zorns.
Wo würdt Ihr erwarten, die Antwort auf diese Frage zu finden? Ihr würdet erwarten, sie im nächsten Kapitel zu finden, ncht wahr? Bevor wir zum nächsten Kapitel übergehen, müssen wir jedoch klären, was "zu bestehen" und was "wer ist fähig zu stehen" bedeutet. Nun, ich habe mehrere Verse.
Das Wort "stehen" ist eigentlich das Gegenteil von "fallen", d.h. wer wird stehen können und nicht fallen, wenn der Tag des Zorns Gottes kommt.
Es wird zum Beispiel in Markus 3:24 und 25 verwendet.
"Wenn ein Reich mit sich selbst uneins wird, kann es nicht…"
Was kann es nicht?
"… kann es nicht bestehen. ..."
Es bedeutet, daß es was wird? daß es fallen wird.
Johannes 8:44 sagt, daß der Satan von Anbeginn nicht in der Wahrheit stand.
Was hat er also getan? Er ist gefallen, das ist richtig.
In 1. Korinther 10:12 heißt es:
"Darum, wer meint, er stehe, der sehe zu, daß er …"
daß er was nicht tut?
"… nicht falle!"
Seht nun das Gegenteil, zu "fallen". In Epheser 6:11-13 heißt es:
"Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit Ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels; denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen. Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit Ihr am bösen Tag widerstehen und, nachdem Ihr alles wohl ausgerichtet habt, Euch behaupten könnt. …"
Was kommt als nächstes?
"… So steht nun fest, …"
Habt die Waffenrüstung Gottes an, damit ihr in der bösen Zeit bestehen könnt.
In 2. Timotheus 2;19 wird das gleiche Wort verwendet.
"Doch der feste Grund Gottes steht und…"
Was ist nun das feste Fundament Gottes, das Bestand hat?
"Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die Sein sind. Jeder, der den Namen des Herrn nennt, …"
Was soll er tun?
"… stehe ab von der Ungerechtigkeit!’
Wer sind diejenigen, die in der Lage sein werden, zu bestehen? Diejenigen, die was? Sie haben ein Siegel, und das Siegel ist, daß sie von der Ungerechtigkeit ablassen.
Dann haben wir auch Lukas 21:36, ein direkter Hinweis auf die Wiederkunft.
"Darum wachet jederzeit …"
Hier spricht Jesus.
"… und betet, daß Ihr würdig werden möget, zu entfliehen diesem allem, …"
Das sind all die Zeichen, die sich ereignen.
"… das geschehen soll, und zu stehen …"
Um was zu tun?
"… und zu stehen vor des Menschen Sohn."
Die Frage ist also, wer wird nicht fallen? Wer wird in der Lage sein, zu stehen? Nun, die Antwort findet sich gleich im nächsten Kapitel. Die 144.000 werden am Anfang des nächsten Kapitels erwähnt, die Versiegelung der 144.000. Schauen wir uns Offenbarung 7:1-4 an, das sind diejenigen, die bestehen können. Dort heißt es in Vers 1.
"Und danach sah ich vier Engel an den vier Enden der Erde stehen, die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind wehe über die Erde, noch über das Meer, noch über irgendeinen Baum. Und ich sah einen anderen Engel, der von Sonnenaufgang heraufstieg, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen es gegeben war, der Erde und dem Meer Schaden zuzufügen, und er sprach: »Schädigt die Erde nicht, noch das Meer, noch die Bäume, bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben! Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: 144 000 Versiegelte, aus allen Stämmen der Kinder Israels.«"
Wer wird also bestehen können? Es sind die 144.000.
Es gibt eine Menge Spekulationen über die 144.000. Es ist keine Raketenwissenschaft, die 144.000 sind diejenigen, die am Leben sein werden, wenn Jesus kommt. Sie werden siegreich durch die Zeit der Trübsal gehen. Ob die Zahl nun wörtlich zu nehmen ist oder nicht, ich glaube, daß es sich um eine symbolische Zahl handelt, aber das ist nicht die Hauptsache, das werden wir eines Tages wissen. Wichtig ist, daß wir, wenn wir noch leben, besser zu dieser Gruppe gehören sollten. Das ist der wichtige Punkt.
Diese Begebenheit stammt aus Hesekiel, Kapitel 9. Ich wünschte, wir hätten Zeit für einen ganzen Vortrag über dieses Kapitel. Was macht Gottes treues Volk in Hesekiel 9, was tun sie? Sie seufzen und weinen über die Gräueltaten, die auf der Erde begangen werden. Sind das diejenigen, die versiegelt werden? Diejenigen, die wegen der Gräuel seufzen und weinen, anstatt an den Gräueln teilzuhaben? Auf jeden Fall!
Offenbarung 7 spricht von der Versiegelung der 144.000, aber Offenbarung 14 bezieht sich auf den Charakter der 144.000. Wie sieht also der Charakter derer aus, die versiegelt werden? Das weiß man nicht aus Kapitel 7. In Kapitel 7 heißt es einfach, daß sie das Siegel erhalten haben, aber wie war ihr Charakter? In Offenbarung 14:1-5 finden wir die Antwort. Schauen wir uns das an.
"Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion, und mit Ihm 144.000, die trugen…"
Was taten sie?
"… die trugen den Namen Seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben.…"
Wofür steht der Name? Für den Charakter. Was haben wir also hinter unserer Stirn? Den Stirnlappen. Wessen Charakter spiegelt sich also in unseren Gedanken wider? "Wie der Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er", wer Deinen Verstand hat, hat Dich. Mit anderen Worten, sie haben den Charakter Gottes in ihrem Geist, der natürlich ihr Leben beeinflußt.
"… Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie die Stimme vieler Wasser und wie die Stimme eines starken Donners; und ich hörte die Stimme von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielten. Und sie sangen wie ein neues Lied…"
Das ist übrigens das Lied von ihrer Befreiung.
"… vor dem Thron und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten, und niemand konnte das Lied lernen als nur die 144.000, die erkauft worden sind von der Erde. Diese sind es, die sich mit Frauen nicht befleckt haben; …"
Welche Frauen? Heißt das, daß sie noch nie geheiratet haben? Nein! Denn die Ehe verunreinigt nicht. Die Verunreinigung ist hier die unerlaubte Beziehung zu Frauen, die nicht deine Frau sind, und bezieht sich auf die Kirche. Dies muß sich also auf Menschen beziehen, die in der Gemeinde sind, die übrig geblieben ist, die keine unerlaubten Beziehungen mit den anderen Kirchen haben, mit der "Hure" und ihren Töchtern. Sie wurden nicht von der "Hure und ihren Töchtern" verunreinigt. So heißt es hier:
"… Diese sind es, die sich mit Frauen nicht befleckt haben; denn sie sind jungfräulich [rein]. Diese sind es, die dem Lamm nachfolgen, wohin es auch geht. …"
Folgen sie dem Lamm nach Gethsemane? Ja! Folgen sie dem Lamm bis zum Kreuz? Ja! Sie folgen dem Lamm bei Seinem Werk im Allerheiligen des himmlischen Heiligtums. Es heißt also:
"… die dem Lamm nachfolgen, wohin es auch geht. Diese sind aus den Menschen erkauft worden als Erstlinge für Gott und das Lamm, …"
Sie sind von höchster Qualität, sie sind die ersten Früchte in Bezug auf die Top-Qualität. Und so heißt es:
"… und in ihrem Mund ist kein…"
Und was auch nicht?
"… kein Betrug gefunden worden; …"
Auch ihr Herz muß rein sein, denn "aus der Fülle des Herzens spricht der Mund". Und dann heißt es:
"… denn sie sind unsträflich vor dem Thron Gottes."
Ist das ein hervorragender Charakter, von dem wir hier sprechen?
Fassen wir es zusammen:
Sie folgen dem Lamm, wohin es auch geht,
sie haben den Charakter des Vaters in ihrem Geist,
sie singen ein neues Lied, das Lied ihrer Befreiung,
sie wurden nicht verunreinigt mit der Hure, mit Babylon, mit der Hure und ihren Töchtern,
es war kein Trug in ihrem Munde, das heißt, ihr Herz war rein,
und sie stehen ohne Makel vor dem Thron Gottes.
Das sind diejenigen, die versiegelt werden.
Aber wißt Ihr etwas Interessantes? Offenbarung 6:17 ist nicht die einzige Stelle, an der diese Frage gestellt wird: "Wer wird bestehen können?" Es gibt noch andere Stellen in der Bibel, an denen wir die gleiche Frage finden. Schauen wir in das Buch Joel, Kapitel 2. Ich erwähnte, daß wir darauf zurückkommen würden. Joel 2:11 beschreibt die Wiederkunft Christi, den Tag Seines Zorns. Hier steht.
"Und der HERR läßt Seine Stimme hören vor Seinem Kriegsvolk her;…"
Wer ist Sein Heer? Sein Heer sind die Engel, richtig? In Offenbarung 19 steht, daß die himmlischen Heere Jesus auf weißen Pferden folgen. Die Heere sind also die Engel. So heißt es hier:
"… Und der HERR läßt Seine Stimme hören vor Seinem Kriegsvolk her; denn sehr groß ist Sein Heerlager und gewaltig sind, die Seinen Befehl vollstrecken.…"
Und nun beachtet die Frage:
"… Ja, groß ist der Tag des HERRN und sehr schrecklich; wer kann ihn ertragen?..."
Hört sich das nach einer ähnlichen Frage an? Fast die gleiche. Wo würdet Ihr also die Antwort erwarten? Wie wäre es mit dem nächsten Vers? Was wir in den Versen 11 bis 17 finden, ist eine Beschreibung des Versöhnungstages, was bedeutet, daß wir, um zu bestehen, um an diesem Tag bestehen zu können, erfüllen müssen, was die folgenden Verse sagen. In Vers 12 heißt es:
"Doch auch jetzt noch, spricht der HERR, kehrt Euch zu Mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen!…"
Klingt das wie der Versöhnungstag? Auf jeden Fall!
"… Zerreißt Eure Herzen…"
Klingt das nach Trübsal?
"… Zerreißt Eure Herzen und nicht Eure Kleider und kehrt zurück zu dem HERRN, Eurem Gott; denn Er ist gnädig und barmherzig, langmütig und von großer Gnade und läßt sich des Übels gereuen. Wer weiß, ob es Ihn nicht wieder reuen, und ob Er nicht einen Segen zurücklassen wird, Speis und Trankopfer für den HERRN, Euren Gott?..."
Und nun kommt das Fest der Posaunen, das den Versöhnungstag ankündigt.
"… Stoßt in die Posaune zu Zion, heiligt ein Fasten, …"
Ist das der Tag der Versöhnung? Ja, natürlich!
"… beruft eine allgemeine Versammlung!…"
Waren sie verpflichtet, sich zu versammeln? Ja oder nein? Ja.
"… Versammelt das Volk, heiligt die Gemeinde, bringt die Ältesten herbei, versammelt die Kindlein und die Säuglinge; der Bräutigam gehe aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach!…"
Und was sollen die Priester tun? Sie sollen den Anbetungsstil aller babylonischen Kirchen übernehmen, sich amüsieren, in der Kirche herumspringen, loben und die Hände heben. Ist es das, was sie tun sollen? Nein!
"… Zwischen der Halle und dem Altar sollen die Priester, des HERRN Diener, weinen und sagen: HERR, habe Mitleid mit Deinem Volk und gib Dein Erbteil nicht der Beschimpfung preis, daß die Heiden über sie spotten! Warum soll man unter den Völkern sagen: »Wo ist nun ihr Gott?«"
Was ist also die Vorbereitung, um am Tag des Herrn zu stehen? Dies während des Versöhnungstages zu tun.
Sind wir im Versöhnungstag? Ist es das, was wir tun sollen? Das "Laubhüttenfest" wird dann die Feier sein, aber jetzt ist die Zeit der Trübsal und der Suche nach Sünde im Herzen, und der Heilige Geist treibt das Herz von der Sünde aus.
Aber Joel 2 ist nicht die einzige Stelle. Es gibt noch andere Stellen, an denen diese Frage gestellt wird. Sie wird auch in Jesaja 33 gestellt, angefangen mit Vers 14.
"Die Sünder zu Zion sind erschrocken, Zittern hat die Heuchler ergriffen: Wer von uns kann bei einem verzehrenden Feuer wohnen, wer von uns kann bei der ewigen Glut bleiben?…"
Wißt Ihr, was die nicht-adventistischen Kirchen sagen? Sie sagen: "Die Gottlosen werden für immer in den Flammen brennen." Ich habe eine Überraschung für Euch. Es sind die Gerechten, die in der Mitte des Feuers leben werden, nicht die Bösen. Denn das Feuer wird die Gottlosen verbrennen, aber das Volk Gottes wird einen feuerfesten Charakter haben. Jetzt fragt Ihr vielleicht: "Wirklich?" Nun, sehen wir uns die Antwort auf diese Fragen an:
"... Wer von uns kann bei einem verzehrenden Feuer wohnen, wer von uns kann bei der ewigen Glut bleiben?..."
Hier ist die Antwort:
"… Wer in …"
Wer was tut?
"… Wer in in Gerechtigkeit wandelt …"
Wenn die Bibel den Begriff "wandeln" im übertragenen Sinn verwendet, bedeutet er "Verhalten", bedeutet er Euer Benehmen.
"… Wer in Gerechtigkeit wandelt und …"
Was tut?
"… aufrichtig redet; wer verschmäht, durch Bedrückung Gewinn zu machen; wer seine Hände abzieht, daß er keine Bestechung nehme; wer seine Ohren verstopft, daß er nicht von Blutvergießen höre; wer seine Augen zuschließt, daß er Böses nicht ansehe; …"
Wer sind diejenigen, die in der Lage sein werden, inmitten des Feuers zu leben? Geht es hier um den Lebensstil? Geht es hier um Ihren moralischen Lebensstil? Ja. Die Antwort hat mit Eurem Lebensstil zu tun. Euer Lebensstil rettet Euch nicht, aber Euer Lebensstil zeigt, ob Ihr Jesus Christus wirklich als Euren Retter und Herrn angenommen habt. Und dann kommt die Verheißung.
"… der wird in der Höhe wohnen, eine Felsenfeste ist seine Burg, sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser versiegt nie. …"
Es geht um die Zeit der Trübsal. Ellen White bezieht sich tatsächlich auf diesen Vers im Buch "Der große Kampf", wenn sie über das Fallen der Plagen spricht.
Ja, aber Joel 2, Offenbarung 6 und Jesaja 33 sind nicht die einzigen Stellen, an denen man die Frage findet. Sie steht auch in Psalm 15. Achten wir auf die Frage in Vers 1.
"HERR, wer wird wohnen in Deiner Hütte? Wer wird bleiben auf Deinem heiligen Berge? ..."
Wo stehen die 144.000? Im Buch der Offenbarung stehen sie auf dem Berg Zion. Ist das der heilige Berg Gottes? Natürlich ist er das! Das hängt also mit Offenbarung Kapitel 7 und mit Offenbarung Kapitel 14 zusammen.
"HERR, wer wird wohnen in Deiner Hütte? Wer wird bleiben auf Deinem heiligen Berge? ..."
Würdet Ihr erwarten, daß die Antwort Euren Lebensstil betrifft? Ja, natürlich! Beachtet die Antwort in den Versen 2 bis 5.
"… Wer in Unschuld wandelt …"
Wer was tut?
"… Unschuld wandelt und Gerechtigkeit übt und die Wahrheit redet von Herzen; wer keine Verleumdungen herumträgt auf seiner Zunge, seinem Nächsten nichts Böses tut und seinen Nachbar nicht schmäht; wer den Verwerflichen verachtet, aber die ehrt, welche den HERRN fürchten; wer, auch wenn er sich selbst zum Schaden geschworen hat, es dennoch hält; …"
Das bedeutet, daß er seine Versprechen nicht bricht.
"… wer sein Geld nicht um Wucherzinsen gibt…"
Mit anderen Worten, zu maßlosen Zinsen.
"… und keine Bestechung annimmt gegen den Unschuldigen. …"
Sind das alles Merkmale des Lebensstils? Auf jeden Fall! Wer wird also auf Gottes heiligem Hügel stehen? Diejenigen, die auf diese Weise leben. Und dann achtet darauf, wie es endet.
"… Wer solches tut, wird ewiglich nicht wanken!"
Mit anderen Worten, was wäre eine andere Art zu sagen, "ewiglich nicht wanken"? Er wird "stehen", nicht wahr?
Aber dies ist nicht die einzige Stelle, an der diese Frage gestellt wird. Sie befindet sich auch in Psalm 24:3. Übrigens wurde dieser Psalm 24 gesungen, als Jesus in den Himmel auffuhr, und er wird wieder gesungen werden, wenn Jesus mit allen Erlösten in den Himmel zurückkehrt. Noch einmal wird sich die gleiche Begebenheit abspielen wie bei der Himmelfahrt Jesu, nur daß Jesus dieses Mal nicht mit den Erstlingen, sondern mit allen Menschen, die Ihn als Retter und Herrn angenommen haben, in den Himmel aufsteigen wird. Beachtet also die Frage:
"Wer wird auf den Berg des HERRN steigen? Und wer wird stehen an seiner heiligen Stätte?..."
Beachtet noch einmal den sittlichen Lebenswandel.
"… Wer unschuldige Hände hat und reines Herzens ist, wer seine Seele nicht auf Trug richtet und nicht falsch schwört. Dem wird Segen zugesprochen von dem HERRN und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils. Dies ist das Geschlecht derer, die nach Ihm fragen, die Dein Angesicht suchen, Du Gott Jakobs!"
Und nach der Frage und der Beschreibung, wie das Volk Gottes sein wird, um an Gottes heiliger Stätte stehen zu können, folgt die Reise in den Himmel, die in den Versen 7 bis 10 beschrieben wird. Seht, diejenigen, die diesen Lebensstil leben, werden in den Himmel aufsteigen. Vers 7:
"Hebet Eure Häupter empor, Ihr Tore, und erweitert Euch, Ihr ewigen Pforten, daß der König der Ehren einziehe!…"
Gilt das nur für die Rückkehr Jesu in den Himmel bei Seiner Himmelfahrt, oder wird Jesus mit Seinem ganzen Volk wieder aufsteigen? Er wird wieder aufsteigen, richtig? Das wird wieder gesungen werden. Vers 8:
"… Wer ist dieser König der Ehren? Es ist der HERR, der Starke und Mächtige, …"
Hat gerade eine Schlacht stattgefunden? Habt Ihr jemals von der "Schlacht von Harmagedon" gehört? Wer hat die "Schlacht von Harmagedon" gewonnen? Gott, und zwar über den Feind. Und so heißt es:
"… Es ist der HERR, der Starke und Mächtige, der HERR, der Held im Streit! Hebet Eure Häupter empor, Ihr Tore, ja, erhebet Euch, Ihr ewigen Pforten, daß der König der Ehren einziehe! Wer ist denn dieser König der Ehren? Es ist der HERR der Heerscharen; Er ist der König der Ehren!"
Und so wird Jesus mit allen Erlösten in den Himmel kommen, während dieses Lied gesungen wird. Wird das ein glorreicher Moment sein? Ja.
Aber was für einen Lebenswandel führt das Volk Gottes? Haben sie die Sünde am Tag der Versöhnung überwunden? Das haben sie ganz sicher!
Ihr wißt, daß wir in der Adventgemeinde manchmal diese Traditionen haben, die wir von Generation zu Generation weitergeben, und eine davon ist, daß Jesus, wenn Er kommt, zusammen mit dem Vater kommen wird. Der Vater wird nicht bei der Wiederkunft kommen. Der Vater ist nicht gekommen, um Jesus abzuholen, der Vater wird nicht kommen, um Gottes Volk abzuholen. Er wird nicht mit Jesus kommen. Er wird immer noch im Himmel sein. Im Himmel wird sich die gleiche Begebenheit abspielen. Der Vater sitzt auf Seinem Thron, die Cherubim und Seraphim sind in der Mitte des Throns, die 24 Ältesten warten darauf, Gottes Volk wieder aufzunehmen. Und Jesus wird mit den himmlischen Heerscharen aufbrechen. Genau wie in Kapitel 4 sind Jesus und die himmlischen Heerscharen in Kapitel 4 nicht da. Jesus wird mit all Seinen heiligen Engeln kommen. Er wird Sein Volk abholen und es zurück in den Himmel bringen, und der Vater wird an den Toren auf uns warten.
Jetzt fragt Ihr vielleicht: "Wirklich?"
Nun, sehen wir nach, ob Ellen White dies gesagt hat, und dann sehen wir, ob es in der Bibel steht.
"Bibelkommentar Band", 7 Seite 950,
"Das Opfer unseres Erlösers hat für jede bußfertige, gläubige Seele reichlich gesorgt. Wir sind gerettet, weil Gott den Kauf des Blutes Christi liebt; und nicht nur wird Er dem reuigen Sünder vergeben, nicht nur wird Er ihm erlauben, in den Himmel einzugehen, sondern Er, der Vater der Barmherzigkeit, wird an den Pforten des Himmels warten, um uns willkommen zu heißen und uns einen reichlichen Eintritt in die Wohnungen der Seligen zu gewähren. Oh, welche Liebe, welche wunderbare Liebe hat der Vater in der Gabe Seines geliebten Sohnes für dieses gefallene Geschlecht gezeigt! Und dieses Opfer ist ein Kanal für den Strom Seiner unendlichen Liebe, so daß alle, die an Jesus Christus glauben, wie der verlorene Sohn die volle und kostenlose Wiederherstellung der Gunst des Himmels erhalten können."
Der Vater wird also an den Toren warten, um das Volk Gottes zu empfangen.
Übrigens ist dies biblisch, in Apostelgeschichte Kapitel 3 wird uns gesagt, daß Er "Jesus aussenden wird", er spricht über den Vater, Er wird Jesus bei Seiner Wiederkunft aussenden. Der Vater wird nicht kommen. Jesus kommt in der Herrlichkeit Seines Vaters, denn die Herrlichkeit Jesu ist die Herrlichkeit seines Vaters. Es ist, mit anderen Worten, der Glanz seines Vaters.
Das erinnert an ein Gleichnis von Jesus, das Gleichnis vom verlorenen Schaf. Erinnert Ihr Euch an dieses Gleichnis? Ihr kennt dieses Gleichnis, es bezieht sich auf uns, wenn eines der Gemeindemitglieder sich von der Gemeinde entfernt, sollten wir wie der gute Hirte sein, wir sollten hingehen und versuchen, es zu retten und es zurück in die Gemeinde zu bringen. Aber es hat eine viel breitere Anwendung. Die 99, die in der Herde in Sicherheit sind, stehen für die Welten, die nie gesündigt haben. Übrigens sind es nicht genau 99 Welten, das ist nur eine sinnbildliche Zahl, die in diesem Gleichnis verwendet wird. Ähnlich wie es nicht nur 10 Gläubige in der Gemeinde gibt, fünf weise und fünf törichte, stimmt's? Es gibt also viele Welten, die nie gesündigt haben, wie der Geist der Weissagung sagt.
Die Schafe, die sicher in der Herde sind, die der Hirte sicher in der Herde läßt, sind also die Welten, die nie gesündigt haben. Das eine Schaf, das sich verirrt hat, ist diese kleine, winzige Welt. Und der Hirte, der die Sicherheit der 99 Schafe verläßt, um in eine gefährliche Welt zu kommen und das verlorene Schaf zu retten, steht für Jesus, der den Himmel verläßt und Mensch wird, um zu kommen und diese Welt zu retten, die inmitten des Universums Gottes in die Irre gegangen ist. Aber wißt Ihr, das Schöne an diesem Gleichnis ist, daß der Hirte das Schaf findet, es auf seine Schultern nimmt und dann das Schaf zu seinem Haus zurückbringt und ein Fest in seinem Haus einberuft. Er ruft seine Nachbarn und seine Freunde und sagt: "Kommt, ich habe das Schaf gefunden, das ich verloren hatte. Das Schaf ist wieder in der Herde."
Wißt Ihr, was dieses Fest bedeutet? Es steht für die Zeit, in der Jesus diese Welt gerettet hat, und Er ruft das gesamte Universum auf, die Rettung dieser Welt zu feiern. Die Vertreter der Welten, die nie gesündigt haben, alle Engelscharen, werden dort anwesend sein, wenn Jesus mit dieser kleinen Welt zurückkommt, nachdem Er sie von der Sünde gerettet hat.
Ellen White hat diese sehr interessante Aussage im Andachtsbuch "The Upward Look" (dt.: Der Blick nach oben), Seite 344.
"Satan ist ständig dabei, von der Treue und Gründlichkeit in den wesentlichen Vorbereitungsarbeiten für das große Ereignis abzulenken, das die Seele eines jeden Menschen prüfen wird. Die Arbeit im himmlischen Heiligtum schreitet voran. Jesus ist dabei, das Heiligtum zu reinigen. Das Werk auf Erden entspricht dem Werk im Himmel. Die himmlischen Engel arbeiten unablässig daran, den Menschen, das lebendige Wesen, dazu zu bringen, auf Jesus zu blicken, Ihn zu betrachten und über Ihn nachzudenken, damit er beim Anblick der Vollkommenheit Christi von den Unvollkommenheiten seines eigenen Charakters beeindruckt wird.... Dies ist die Last der Botschaft für diese Zeit."
Was sollten wir also jetzt, am Tag der Versöhnung, tun? Wen sollten wir betrachten? Jesus! Was sehen wir, wenn wir Jesus betrachten? Wir sehen absolute sündlose Reinheit und Vollkommenheit. Und wie sehen wir dann uns selbst? Wissen Sie, warum wir uns für ziemlich gut halten? Weil wir uns mit anderen Menschen vergleichen. Sehen Sie, ich bin nicht drogensüchtig. Wenn wir uns andere Menschen ansehen und unsere Perfektion mit anderen vergleichen, dann kommen wir ziemlich gut weg. Aber wenn wir unsere Augen auf Jesus gerichtet haben, ist es eine andere Geschichte. Wir sagen wie Jesaja:
"Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und wohne unter einem Volk, das unreine Lippen hat; denn meine Augen haben den König, den Herrn der Heerscharen, gesehen!" (Jesaja 6:5)
Was ist also das Geheimnis, um die Sünde zu hassen und sie zu überwinden? Es ist, unsere Augen auf Jesus zu richten, wie in dem schönen Lied besungen wird:
"Richte Deine Augen auf Jesus
Schaue voll in Sein wunderbares Gesicht
Und die Dinge auf Erden werden seltsam verblassen
Im Licht Seiner Herrlichkeit und Gnade."
Deshalb hat der Apostel Paulus in 2. Korinther 3:18 diese sehr weisen Worte gesprochen:
"Wir alle aber spiegeln mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider…"
Was bewundern wir? Die Herrlichkeit des Herrn. Was ist die Herrlichkeit des Herrn? Sein Charakter, alles, was Er ist. Was geschieht, wenn wir die Herrlichkeit des Herrn betrachten?
"… und werden …"
Was werden wir?
"… umgewandelt…"
Es geschieht nicht über Nacht, je mehr wir Ihn betrachten, desto mehr werden wir Ihm ähnlich, aber es ist nicht nur, naja, ich betrachte Ihn etwa eine Stunde lang und dann ist alles in Ordnung. Nein! Ich muß Ihn immer wieder erblicken.
Und wir erblicken Ihn durch das Studium des Wortes Gottes, nicht wahr? Und deshalb sagt Ellen White, daß wir jeden Tag eine Stunde über das Leben Christi nachsinnen sollen, insbesondere über die abschließenden Ereignisse. Und sie sagt, daß die Kraft aus dem Kreuz Christi fließen wird. Aber die Sache ist die: Wenn wir im Fernsehen all diese Gewalt und all diese Unmoral und alles andere sehen, dann spiegeln wir das wider, was wir sehen, denn wir sind das, was wir durch unsere Augen und Ohren eindringen lassen. Wir sind körperlich, was wir durch unseren Mund aufnehmen. Geistig sind wir das, was wir durch unsere Augen und Ohren aufnehmen, und auch durch die anderen Sinne, aber hauptsächlich durch unsere Augen und Ohren. So sagt der Apostel Paulus, daß wir, wenn wir die Herrlichkeit des Herrn sehen, dann werden wir ...
"… umgewandelt in dasselbe Bild, …"
In wessen Bild? In das Bild Jesu. Und dann heißt es:
"… von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, …"
Seht das ist eine Entwicklungsvorgang.
"… nämlich von…"
Und wer macht das?
"… nämlich von des Herrn Geist."
Abschließend möchte ich Euch ein Beispiel geben. Als ich in Kolumbien Theologie unterrichtete, hatte ich einen Studenten, der der beste war, den ich je hatte. Er kam mit seinem Notizbuch und seiner Bibel in den Unterricht und saß in der ersten Reihe, und von der ersten bis zur letzten Stunde hatte er seine Augen auf den Lehrer gerichtet, machte sich Notizen und schlug die Verse in der Bibel nach, und er bestand praktisch jede einzelne Stunde. Ausgezeichnet. Er war nicht absolut fehlerfrei, aber er war der beste Schüler, den ich je hatte. Einige Jahre später predigte ich an einem bestimmten Ort und eine Schwester kam auf mich zu und fragte mich:
"Kennst Du Pastor so-und-so?"
Sie sprach von diesem Studenten, den ich einst unterrichtet hatte. Ich sagte: "Oh ja, ich kenne ihn sehr gut."
Darauf sagte sie dann: "Nun, weißt Du, Du predigst genauso wie er."
Ich konnte nicht anders, als zu lächeln. Also lächelte ich und sagte zu ihr:
"Nun ja, das ist verständlich, denn ich hatte ihn drei Jahre lang in meiner Klasse, und er saß immer in der ersten Reihe und hatte seine Augen immer auf mich gerichtet."
Und sie sagt: "Oh, das tut mir leid. Das habe ich nicht gewußt."
Ich antwortete ihr darauf: "Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen."
Wißt Ihr, wir hatten ihn vor ein paar Monaten hier in unserem Studio, wo er eine Reihe von Vorträgen gehalten hat, und ich habe die meisten seiner Vorträge mitverfolgt, und es war, als würde ich in einen Spiegel schauen, die Art, wie er seine Arme bewegt, die Art, wie er seine Stimme einsetzt, wißt Ihr, es war, als würde ich mich selbst dort oben predigen sehen. Warum, glaubt Ihr, ist das passiert? Durch das Betrachten werden wir einfach verändert, wir werden zu dem, was wir betrachten.
Wenn wir also Jesus betrachten, verhalten wir uns wie Jesus. Wenn wir weltliche Dinge betrachten, werden wir wie die Welt, wir nehmen die Form der Welt an. Worauf sollten wir also in dieser Zeit der Weltgeschichte unser Augenmerk richten? Was sollten wir am Versöhnungstag tun? Ja, Jesus reinigt das Allerheilige von den Sünden, die dort hineingelangt sind, die bereut und bekannt wurden und die Menschen haben an Jesus geglaubt, die Sünden sind alle ins Heiligtum eingegangen. Aber gleichzeitig sollten wir durch die Kraft des Heiligen Geistes ein gleichzeitiges Werk auf der Erde vollbringen. Wir sollten auf der Erde den wunderbaren, schönen Charakter von Jesus Christus widerspiegeln.
Ich möchte mit Psalm 119:9-11 schließen. Wie können wir die Sünde überwinden?
"Wie wird ein junger Mann seinen Weg rein halten? Indem er ihn bewahrt nach Deinem Wort! Von ganzem Herzen suche ich Dich; laß mich nicht abirren von Deinen Geboten!..."
Und dann kommt dieser Vers, den wir sehr gut kennen, er ist ein Schlüsselvers.
"… Dein Wort…"
Wer ist das Wort? Das Wort ist Jesus, nicht wahr? In Person. Aber wo sehen wir Jesus? In dem geschriebenen Wort, nicht wahr? Wir sehen Jesus im geschriebenen Wort, und wenn wir das geschriebene Wort in unserem Herzen verstecken, dann verstecken wir Jesus in unserem Herzen. Wir müssen also über das Wort nachsinnen. So heißt es:
"… Dein Wort habe ich …"
Wo habe ich es?
"… in meinem Herzen geborgen, auf daß ich nicht an Dir sündige."
Wir müssen also das Wort Gottes studieren, wir müssen beten, mit Jesus in Verbindung treten, und wir müssen in dieser Zeit des großen Versöhnungstages anderen gegenüber Zeugnis ablegen. Möge das unsere persönliche Erfahrung sein.
Stephen Bohr - Der hebräische, geistliche Kalender - (17) "Leben am Versöhnungstag"
(18) Das Laubhüttenfest
Wir wollen uns noch mit dem "Fest der Einweihung" beschäftigen, das in 3. Mose 23 nicht erwähnt wird. Wir müssen uns auch mit Kolosser Kapitel 2 befassen und einige Gründe studieren, warum ich nicht glaube, daß wir zu dieser Zeit die hebräischen Feste halten müssen. Außerdem wollen wir uns mit dem so genannten "Lunisolar-Sabbat" befassen. Heutzutage halten viele Menschen den Sabbat nach dem Mond und nicht nach dem Sonnenkalender. Wir haben also noch eine Menge zu lernen.
Aber dies ist das Studium des letzten Festes, das in 3. Mose 23 erwähnt wird, dem "Laubhüttenfest", und wir werden damit beginnen, aus 3. Mose 23:33-36 zu lesen.
"Und der Herr redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israels und sprich: Am fünfzehnten Tag dieses siebten Monats soll dem Herrn das Laubhüttenfest gefeiert werden, sieben Tage lang. Am ersten Tag ist eine heilige Versammlung; da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten. Sieben Tage lang sollt Ihr dem Herrn ein Feueropfer darbringen; und am achten Tag sollt Ihr eine heilige Versammlung halten und dem Herrn ein Feueropfer darbringen; es ist eine Festversammlung; da sollt Ihr keine Werktagsarbeit verrichten."
Dies ist eine Beschreibung des "Laubhüttenfestes".
Bevor wir uns mit dem Laubhüttenfest befassen, müssen wir uns mit einigen einleitenden Fragen beschäftigen.
Der Versöhnungstag ist das letzte Datum, das wir im Festsystem bestimmen können, mit anderen Worten, nach dem Versöhnungstag haben wir kein Datum für das "Laubhüttenfest". Der Grund dafür ist, daß in Offenbarung 10:6 der Engel, der übrigens Jesus Christus ist, sagte, daß "die Zeit nicht länger sein würde". Mit anderen Worten: Die prophetische Zeit ging 1844 zu Ende. Wir können also kein genaues Datum für die Erfüllung des "Laubhüttenfestes" nennen. Wir können jedoch sicher sein, daß es genau zu der Jahreszeit stattfinden wird, in der das Schattenbild stattgefunden hat.
Das "Laubhüttenfest" dauerte sieben Tage, und dann wurde ein glorreicher achter Tag zu der Feier hinzugefügt. Ich möchte hier nur einen Gedanken äußern: Ist es möglich, daß sich das Fest auf der siebentägigen Reise in den Himmel erfüllt, und daß wir am achten Tag, wenn wir tatsächlich im Himmel ankommen, den großen Tag des Festes genießen? Das ist eine Möglichkeit.
Es ist wichtig, daß wir uns daran erinnern, daß das Jahr-Tag-Prinzip nur für das Fest der Posaunen und den Versöhnungstag gilt. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Das "Jahr-Tag-Prinzip" gilt nur für das Posaunenfest und den Versöhnungstag, weil sie während der "Zeit des Geistes" stattfinden, wenn die Dinge geistlich verstanden werden sollen. Die Zeitabschnitte während des Kirchenzeitalters sind sozusagen symbolisch zu verstehen: 1260 Tage, "eine Zeit-zwei Zeiten-eine halbe Zeit", also 42 Monate usw. sind symbolisch zu verstehen. Wir wenden das "Jahr-Tag-Prinzip" nicht auf das Passahfest, die ungesäuerten Brote, die Erstlingsfrüchte oder das Pfingstfest an, weil diese erfüllt wurden, bevor die hebräische Theokratie zu Ende ging.
Das Zeitelement des "Laubhüttenfestes" wird meiner Meinung nach wieder buchstäblich sein, weil Jesus buchstäblich anwesend sein wird und die Zeiträume wieder buchstäblich sein werden. Das ist übrigens auch der Grund, warum die tausend Jahre in der Offenbarung buchstäblich sind, denn wir werden buchstäblich bei dem Herrn sein. Habt Ihr den Grundsatz verstanden?
In der Serie, die ich in unserer ersten "Anchor School of Theology" (dt.: Ankerschule der Theologie) über prophetische Grundsätze und das Studium der biblischen Prophetie gehalten habe, habe ich diesem besonderen Grundsatz eine lange Zeit gewidmet. Wir können dem jetzt keine Zeit schenken, also habe ich nur diesen einen Absatz angeführt.
Das erste, was wir tun wollen, ist, den Typus, also das Schattenbild zu studieren. Mit anderen Worten, das "Laubhüttenfest", wie es von den Juden gefeiert wurde, und dann werden wir uns den Gegentyp, also die Erfüllung ansehen, wie das "Laubhüttenfest" auf uns zutrifft und wie wir es halten sollen.
Als erstes möchte ich darauf hinweisen, daß die Israeliten während ihrer Wüstenwanderung in Zelten wohnten, sie hatten zu dieser Zeit keine feste Heimat, sie waren eigentlich immer unterwegs, sie waren immer auf dem Sprung, in behelfsmäßigen Wohnstätten. Lesen wir aus dem Buch 4. Mose 9:17-23, wo wir eine Beschreibung ihres Nomadenlebens finden. Dort heißt es:
"Sooft sich die Wolke von der Hütte erhob,…"
Was geschah dann?
"... brachen die Kinder Israel auf; wo aber die Wolke blieb, da lagerten sich die Kinder Israel…"
Sie lebten also in Zelten und nicht in festen Gebäuden.
"... Nach dem Gebot des HERRN brachen die Kinder Israel auf, und nach dem Gebot des Herrn lagerten sie sich; solange die Wolke auf der Wohnung blieb, solange lagen sie still. Und wenn die Wolke viele Tage lang auf der Wohnung verharrte, so beachteten die Kinder Israel den Wink des HERRN und zogen nicht. Und wenn es vorkam, daß die Wolke nur etliche Tage auf der Wohnung blieb, so lagerten sie sich doch nach dem Gebot des HERRN und zogen nach dem Gebot des HERRN. Und wenn es auch vorkam, daß die Wolke nur vom Abend bis zum Morgen blieb und sich alsdann erhob, so zogen sie; und wenn sie sich des Tages oder des Nachts erhob, so zogen sie auch. Wenn sie aber zwei Tage oder einen Monat oder längere Zeit auf der Wohnung verblieb, so lagerten sich die Kinder Israel und zogen nicht; erst wenn sie sich erhob, so zogen sie. Nach dem Befehl des HERRN lagerten sie sich, und nach dem Befehl des HERRN zogen sie; sie achteten auf den Wink des HERRN, gemäß dem Befehl des HERRN, durch Mose."
Im Grunde führten sie also ein Nomadenleben, sie waren immer unterwegs, sie hatten kein festes Zuhause, während sie in der Wildnis lebten. Sie waren mit anderen Worten Fremde und Pilger im Land.
Schauen wir uns Hebräer 11:9-10 und dann die Verse 13 bis 16 an, wo wir eine Beschreibung der Tatsache finden, daß sie keine feste Heimat hatten, bevor sie sich im verheißenen Land niederließen. Dort heißt es,
"Durch Glauben…"
Das ist Abraham.
"... siedelte er sich im Lande der Verheißung an, als in einem fremden, und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung; denn er wartete auf die Stadt, welche die Grundfesten hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist. …."
Verse 13,
"... Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur von ferne gesehen und begrüßt und bekannt, daß sie Fremdlinge und Pilgrime seien auf Erden; denn die solches sagen, zeigen damit an, ..."
Was zeigten sie damit an?
"... daß sie ein Vaterland suchen. Und hätten sie dabei an jenes gedacht, von welchem sie ausgezogen waren, so hätten sie ja Zeit gehabt zurückzukehren; nun aber trachten sie nach einem besseren, nämlich einem himmlischen. Darum schämt sich Gott nicht, ihr Gott zu heißen; denn er hat ihnen eine Stadt zubereitet."
Im Grunde lebten also Abraham, Isaak und Jakob in Zelten, und auch die Kinder Israels lebten in der Wüste, als sie in das Land zogen, und sie lebten in behelfsmäßigen Wohnstätten.
Das erklärt übrigens, warum sie beim Laubhüttenfest in Laubhütten lebten, sie bauten sich Häuser, einige hatten Zelte, andere bauten sich vorläufige Behausungen aus Zweigen von Bäumen und so weiter, weil sie der Tatsache gedachten, daß sie während ihres Aufenthaltes kein festes Zuhause hatten, sondern immer unterwegs waren.
Es ist wichtig zu wissen, daß beim Laubhüttenfest alle männlichen Personen anwesend sein sollten, und dazu gehörten natürlich auch ihre Familien, denn sie waren nicht allein auf Reisen. Beachtet, was wir hier im Buch 2. Mose 23:14-17 finden: Es gab drei Feste, an denen alle männlichen Personen ab 12 Jahren anwesend sein mussten.
Die drei Erntedankfeste:
Passah
Ungesäuerte Brote
Pfingsten
und das "Laubhüttenfest".
So heißt es dort:
"Dreimal im Jahr sollst Du mir ein Fest feiern. Das Fest der ungesäuerten Brote sollst Du halten: sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen zur bestimmten Zeit im Monat Abib, …"
Das ist dasselbe wie Nisan.
"… wie Ich Dir befohlen habe; denn in demselben bist du aus Ägypten ausgezogen. Man erscheine aber nicht leer vor Mir!…"
Und dann gibt es das nächste Fest.
"... Und das Erntefest, da Du Deine ersten Erzeugnisse darbringst von dem, was du auf dem Felde gesät hast; …"
Und dann das dritte.
"... und das Fest der Einsammlung…"
Das ist das Laubhüttenfest.
"... am Ausgang des Jahres, wenn Du Deine Erzeugnisse vom Felde eingesammelt hast. Dreimal im Jahr soll alle Deine Mannschaft vor dem Herrscher, dem HERRN, erscheinen! …"
Und wenn die Männer erschienen, gingen natürlich auch ihre Familien mit ihnen, denn sie waren die Haushaltsvorstände.
Ellen White ergänzt dies in "Das Leben Jesu", Seite 440, wo sie schreibt:
"Das Fest dauerte sieben Tage, und um es zu feiern, verließen die Bewohner Palästinas und viele aus anderen Ländern ihre Häuser..."
Das heißt, sie verließen ihre festen Wohnsitze.
"und kamen nach Jerusalem. Von nah und fern kamen die Menschen und trugen in ihren Händen ein Zeichen der Freude. Alte und Junge, Reiche und Arme, alle brachten irgendeine Gabe als Dank für den, der das Jahr mit Seiner Güte gekrönt und Seine Wege fruchtbar gemacht hatte. Alles, was das Auge erfreuen und der allgemeinen Freude Ausdruck verleihen konnte, wurde aus den Wäldern herbeigeschafft; die Stadt glich einem schönen Wald."
Denn sie bauten diese vorübergehenden Wohnstätten während des Laubhüttenfestes sieben Tage lang, und dann fügten sie einen achten Tag hinzu. Und alle Israeliten, vor allem die Familienoberhäupter mit ihren Familien, sollten dort zum "Laubhüttenfest" erscheinen.
Das "Laubhüttenfest" war eine Zeit, in der man Gott für Seine Güte dankte, dafür, daß Er es gut mit ihnen gemeint hatte, als sie durch die Wüste wanderten, wo sie nur vorübergehend wohnten. Gott hatte Israel Wasser aus dem Felsen gegeben, Er hatte ihnen Manna vom Himmel gegeben. Er hatte sie durch eine Wolkensäule und eine Feuersäule geführt. Ihre Schuhe und ihre Kleidung waren vierzig Jahre lang nicht abgetragen worden. Könnt Ihr Euch vorstellen, einen Anzug vierzig Jahre lang zu tragen und ihn nach vierzig Jahren noch so neu zu haben wie zuvor? Und ihre Schuhe waren nicht abgenutzt. Gott war sicherlich gut zu ihnen während ihrer Wüstenwanderung und natürlich war der Zweck des Laubhüttenfestes, Gott zu danken, es war eine Zeit der Dankbarkeit gegenüber Gott für die Art und Weise, wie Er mit ihnen in ihrer Wüstenwanderung umgegangen war.
In der Tat finden wir im Buch "Das Leben Jesu" auf Seite 440 diese Worte:
"Dieses Fest war nicht nur das Erntedankfest, sondern auch die Erinnerung an Gottes schützende Fürsorge für Israel in der Wüste. Zum Gedenken an ihr Zeltleben wohnten die Israeliten während des Festes in Laubhütten aus grünen Zweigen. Diese wurden auf den Straßen, in den Vorhöfen des Tempels oder auf den Dächern der Häuser aufgerichtet. Auch auf den Hügeln und in den Tälern um Jerusalem herum standen diese Laubhütten und schienen von Menschen belebt zu sein."
Das Laubhüttenfest war also ein Fest, das daran erinnerte, wie Gott sie gesegnet und bis hierher gebracht hatte, wie Er sie in das verheißene Land geführt und wie Er sie während ihres Aufenthaltes in der Wüste gesegnet hatte.
Zu dieser Zeit waren übrigens ihre Feinde besiegt worden. Mußten sie Feinde überwinden, um sich schließlich im verheißenen Land niederzulassen? Natürlich mußten sie das. Gott hat für sie gekämpft, nicht wahr? Und als sie schließlich das verheißene Land erobert hatten, wovon waren sie dann befreit? Sie waren von ihren Feinden befreit. Und das ist ein wichtiger Punkt, wenn wir zum Buch der Offenbarung kommen, auf das wir später noch eingehen werden. Die Feinde waren unterworfen worden und nun hatten sie Ruhe. Das Wort "Ruhe" kommt im Alten Testament oft vor, wenn sie sich in Kanaan niederließen und ihre Feinde alle vernichtet und aus dem Land vertrieben worden waren.
Dies war eine Zeit des Jubels, eines großen Jubels, und der Jubel hatte drei Gründe:
Erstens: Gott hatte sie auf ihrer Wüstenwanderung gesegnet,
Zweitens waren ihre Sünden gerade am Versöhnungstag, nur wenige Tage zuvor, getilgt worden,
und drittens waren sie dankbar, weil eine reiche Ernte eingebracht worden war: Trauben, Oliven und Datteln waren geerntet worden, und sie dankten Gott für die reiche Ernte.
Drei Gründe also: Erstens, weil Gott sie auf ihrer Wüstenwanderung gesegnet hatte, zweitens, weil ihre Sünden ausgelöscht und ihre Feinde vernichtet worden waren. Und nun wollten sie dem Herrn für die reiche Ernte danken.
Ellen White beschreibt die Freude und den Gesang dieses Festes, im Buch "Das Leben Jesu" auf Seite 441:
"Mit heiligen Gesängen und Danksagungen feierten die Gläubigen diesen Anlaß. Kurz vor dem Fest war der Versöhnungstag, an dem die Menschen nach dem Bekenntnis ihrer Sünden in Frieden mit dem Himmel leben konnten. So wurde der Weg für die Freude des Festes bereitet. ..."
War der Versöhnungstag ein Tag der Freude? Nein! Der Versöhnungstag war kein Freudentag. Der Versöhnungstag war was für ein Tag? Es war der Tag des Leidens. Ist jetzt also eine Zeit, in der wir uns freuen sollten?
Sollen wir uns jetzt beim "Laubhüttenfest" freuen und dem Herrn danken, weil wir endlich in unserem endgültigen Zuhause sind? Nein, natürlich nicht! Nein! Jetzt sind wir im "Fest der Trübsal", aber die Zeit kommt, in der wir das "Fest der Freude" feiern werden. So sagt sie:
"... So wurde der Weg für die Freude des Festes bereitet. »Danket dem Herrn, denn Er ist gütig; denn Seine Barmherzigkeit währet ewiglich.« ..."
Sie zitiert Psalm 106:1
"... erhob sich triumphierend, während alle Arten von Musik, vermischt mit Hosianna-Rufen, den vereinten Gesang begleiteten. ..."
Es wird also während dieses Festes viel gesungen.
"...Der Tempel war der Mittelpunkt der allgemeinen Freude. ..."
Seht, der Tempel ist der Mittelpunkt.
"der allgemeinen Freude. Hier fand der Höhepunkt der Opferzeremonien statt. Hier, auf beiden Seiten der weißen Marmorstufen des heiligen Gebäudes, leitete der Chor der Leviten den Gesangsgottesdienst. Die Menge der Anbeter, die ihre Palm- und Myrtenzweige schwenkten, griff die Melodie auf und stimmte in den Refrain ein; und wieder wurde die Melodie von nahen und fernen Stimmen aufgefangen, bis die umliegenden Hügel vom Lobgesang erfüllt waren."
Man kann es fast spüren, nicht wahr? Das Fest, die Freude und der Lobpreis, denn Gott hatte ihren Aufenthalt beendet und sie auf ihrer Wanderung gesegnet, ihre Sünden waren ausgelöscht, ihre Feinde vernichtet und die Ernte eingefahren worden. Das war ein Anlaß für ein großes Fest.
Während dieses Festes wurde dem Wasser große Bedeutung beigemessen, es gab eine Wasserzeremonie, die stattfand.Ellen White beschreibt in ihrem Buch "Das Leben Jesu", Seite 442 eine dieser Zeremonien während des Laubhüttenfestes. Sie spricht über den Priester und sagt:
"Er trug die Kanne zum Altar, der in der Mitte des Priesterhofs stand. Dort standen zwei silberne Becken, an denen jeweils ein Priester stand. In das eine goß man Wasser, in das andere eine Kanne Wein, und der Inhalt beider floß in ein Rohr, das mit dem Kedron verbunden war. ..."
Der Kedron war ein Bach, der dort im Tal floß.
"... und wurde zum Toten Meer geleitet ..."
Ihr seht also, daß das Wasser und der Wein in das Tote Meer fließen, und die Symbolik ist, daß das Tote Meer jetzt was werden würde? Lebendig. Und so schreibt sie weiter:
"...Diese Darstellung des geweihten Wassers stellte die Quelle dar, die auf Gottes Befehl aus dem Felsen sprudelte, um den Durst der Kinder Israels zu stillen. Dann erklang der Jubelgesang: »Der Herr Jehova ist meine Stärke und mein Lied«, »darum werdet Ihr mit Freuden Wasser schöpfen aus dem Brunnen des Heils«..."
Es lag also eine Betonung auf dem Wasser, eine Wasserzeremonie während des Laubhüttenfestes.
Das ist der Grund, warum Jesus am großen Tag des Laubhüttenfestes, wir haben das vorher in Johannes 7:37-39 gelesen, Bezug auf das Wasser nimmt. Er sagt: "Kommt zu Mir und trinkt!"
"Aber am letzten, dem großen Tage des Festes, stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu Mir und trinke! »Wer an Mich glaubt (wie die Schrift sagt), aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.« Das sagte Er aber von dem Geiste, den die empfangen sollten, welche an Ihn glaubten; denn der heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war."
Beim Laubhüttenfest, dem letzten und großen Tag, sagt Jesus also: "Wenn Ihr durstig seid, kommt zu Mir und..." Wozu forderte Er sie auf? "... und trinkt." Die Betonung liegt beim Laubhüttenfest auf Wasser.
Aber es gab auch eine große Betonung auf das Licht beim Laubhüttenfest. In Johannes 7:2 und auch in Kapitel 8:12, und Kapitel 9:5 finden wir diese Worte:
"Es war aber das Laubhüttenfest der Juden nahe. …"
Diese Worte, die Jesus sprechen wird, werden also beim Laubhüttenfest gesprochen. Hier steht:
"... Nun redete Jesus wieder zu ihnen und sprach: Ich bin…"
Was ist Er?
"... Ich bin das Licht der Welt. Wer Mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben.…"
Und dann sagt er in Johannes 9:5 noch einmal,
"... Solange Ich in der Welt bin, bin Ich…"
Was ist Er?
"... das Licht der Welt."
Er spricht diese Worte beim Laubhüttenfest. Es gibt eine gewaltige Betonung auf Wasser und Licht, merkt Euch diese Einzelheiten, wir werden auf sie zurückkommen.
Ellen White spricht im Buch "Das Leben Jesu" auf Seite 458 über den Begriff des Lichts beim Laubhüttenfest. Ich lese jetzt von dieser Seite.
"Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: 'Ich bin das Licht der Welt; wer Mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.' Als Jesus diese Worte sprach, befand Er sich im Vorhof des Tempels, der eigens für die Gottesdienste des Laubhüttenfestes bestimmt war. In der Mitte dieses Vorhofs erhoben sich zwei hohe Stangen, die große Leuchter trugen. Nach dem Abendopfer wurden alle Lampen angezündet und erhellten Jerusalem ..."
Die ganze Stadt wurde also was? Sie wurde erleuchtet. Das ist sehr wichtig.
"...Diese Zeremonie diente dem Gedenken an die Lichtsäule, die Israel in der Wüste geleitet hatte, und wurde auch als Hinweis auf das Kommen ..."
Von wem?
"... des Messias angesehen. Am Abend, wenn die Lampen angezündet wurden, herrschte im Hof großer Jubel. Grauhaarige Männer, die Priester des Tempels und die Oberhäupter des Volkes tanzten gemeinsam zum Klang der Instrumentalmusik und der Gesänge der Leviten festlich. In der Erleuchtung Jerusalems drückte das Volk seine Hoffnung auf das Kommen des Messias aus, der sein Licht auf Israel werfen wird. Doch für Jesus hatte die Szene eine umfassendere Bedeutung. Wie die strahlenden Lampen des Tempels alles um sie herum erleuchteten, so erhellt Christus, die Quelle des geistigen Lichts, die Finsternis der Welt. Doch das Symbol war unvollkommen. Das große Licht, das Seine eigene Hand in den Himmel gesetzt hatte, war ein wahrhaftigeres Abbild der Herrlichkeit Seiner Sendung..."
Mit anderen Worten: Die Sonne war eine bessere Darstellung von Christus als Licht der beiden Lampen, die sich im Vorhof des Tempels befanden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, daß beim Laubhüttenfest Opfer dargebracht wurden. Bedeutet das, daß Jesus während des letzten Laubhüttenfestes noch einmal geopfert werden wird? Nein, natürlich nicht! Es muß eine andere Symbolik haben. Aber es muss einen Sinn geben, in dem Jesus Christus in der Zukunft die Aufmerksamkeit auf sein Opfer lenken wird.
Eine weitere interessante Einzelheit ist, daß während des Laubhüttenfestes das Gesetz im Vordergrund stand. Das Gesetz Gottes. In Nehemia 8:14-18 finden wir diese Worte, das war in den Tagen von Nehemia, als sie das Laubhüttenfest feierten.
"Und sie fanden im Gesetz, welches der HERR durch Mose anbefohlen hatte, geschrieben, daß die Kinder Israel am Fest im siebenten Monat in Laubhütten wohnen sollten. Und sie ließen es verkündigen und in allen ihren Städten und zu Jerusalem ausrufen und sagen: Geht hinaus auf die Berge und holt Ölzweige, Zweige vom wilden Ölbaum, Myrtenzweige, Palmzweige und Zweige von dichtbelaubten Bäumen, daß man Laubhütten mache, wie geschrieben steht! Und das Volk ging hinaus, und sie holten die Zweige und machten sich Laubhütten, ein jeder auf seinem Dache und in ihren Höfen und in den Höfen am Hause Gottes und auf dem Platze am Wassertore und auf dem Platze am Tore Ephraim. Und die ganze Gemeinde derer, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, machte Laubhütten und wohnte darin.…"
Kehren sie jetzt von ihrem Aufenthalt zurück, weil sie nicht mehr in ihrer dauerhaften Heimat sind? Ja, sie kehren jetzt aus der Gefangenschaft zurück. Und so heißt es in Vers 17:
"... Und die ganze Gemeinde derer, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, machte Laubhütten und wohnte darin. Denn die Kinder Israel hatten seit der Zeit Josuas, des Sohnes Nuns, bis auf diesen Tag nicht also getan. Und sie hatten sehr große Freude …"
Was hatten sie?
"… große Freude.…"
Denn jetzt waren sie wieder in ihrem Land beheimatet.
"... Und es wurde im Gesetzbuche Gottes gelesen Tag für Tag, vom ersten Tage bis zum letzten. Und sie hielten das Fest sieben Tage lang und am achten Tage die Festversammlung, laut Verordnung."
Beim Laubhüttenfest wird also aus dem Buch des Gesetzes gelesen.
Eine weitere interessante Einzelheit ist, daß nur einheimische Israeliten am Laubhüttenfest teilnehmen konnten. So steht es in 3. Mose 23:42+43.
"Sieben Tage sollt Ihr in Laubhütten wohnen; wer einheimisch ist in Israel,…"
Das sind Mitglieder des Volkes Gottes, nicht wahr? Wahre Mitglieder des Volkes Gottes. Wann hatte sich übrigens gezeigt, daß sie Glieder des Volkes Gottes waren? Am Versöhnungstag, der gerade stattgefunden hatte. Und weiter heißt es:
"... Sieben Tage sollt Ihr in Laubhütten wohnen; wer einheimisch ist in Israel, der soll in Laubhütten wohnen, daß Eure Nachkommen wissen, wie Ich die Kinder Israel habe lassen in Hütten wohnen, da Ich sie aus Ägyptenland führte. Ich bin der HERR, Euer Gott."
Erinnert Ihr Euch daran, daß einige Israeliten am Versöhnungstag abgeschnitten wurden, diejenigen, die nicht einverstanden waren? Wären sie also beim Laubhüttenfest anwesend gewesen? Auf jeden Fall nicht!
Interessant ist auch, daß der von Salomo erbaute Tempel am Laubhüttenfest eingeweiht wurde. Der Schwerpunkt liegt also auf der Einweihung des Tempels am Laubhüttenfest. Wir finden in 2. Chronik 7:1 und den Versen 8-11 die folgenden Worte:
"Als nun Salomo sein Gebet vollendet hatte, fiel das Feuer vom Himmel und verzehrte das Brandopfer und die Schlachtopfer. Und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus;… Und zu jener Zeit hielt Salomo ein ein Fest, sieben Tage lang, und ganz Israel mit ihm, eine sehr große Gemeinde, von Chamat an bis an den Bach Ägyptens; und sie hielten am achten Tage eine Festversammlung. Denn die Einweihung des Altars hatten sie sieben Tage lang gefeiert und das Fest auch sieben Tage lang. Aber am dreiundzwanzigsten Tage des siebenten Monats ließ er das Volk in ihre Hütten ziehen, fröhlich und guten Muts, wegen all des Guten, das der HERR an David, Salomo und Seinem Volk Israel getan. Als nun Salomo das Haus des HERRN und das Haus des Königs vollendet hatte und alles glücklich ausgeführt war, was in Salomos Herz gekommen war, es im Hause des HERRN und in seinem Hause zu machen,…."
Und nun hatte Gott einen festen Tempel, in dem Er wohnen konnte.
Dies ist also das Laubhüttenfest. Sind Euch alle Einzelheiten deutlich geworden? Wir haben alle allgemeinen Gesichtspunkte der Feste durchgesprochen. Wir könnten uns auch mit all den kleinen, winzigen Einzelheiten befassen, aber wir haben einfach nicht die Zeit dafür.
Kommen wir nun zum Gegenbild des Laubhüttenfestes. Das Laubhüttenfest hat auch eine geistliche Ausrichtung.
Können wir jetzt das Wasser des Lebens trinken, geistlich gesehen? Ja.
Können wir jetzt das Manna essen, geistlich gesprochen? Ja.
Können wir jetzt Licht vom Licht der Welt empfangen? Ja, das können wir.
Können wir jetzt schon aus der Ferne einen Blick auf unsere endgültige Heimat werfen? Ja.
Können wir jetzt die Lieder von Kanaan singen? Ja, das können wir.
Aber wann wird sich das Fest im wahrsten Sinne des Wortes erfüllen? In der Zukunft. Wenn unsere Pilgerreise auf der Erde zu Ende ist, werden wir sieben Tage lang in den Himmel reisen und auf unserer Reise in behelfsmäßigen Unterkünften und an vorübergehenden Orten wohnen, und am achten Tag werden wir im Himmel das Laubhüttenfest feiern, das tausend Jahre lang dauern wird. Und dann werden wir in unsere endgültige Heimat, die neu gemachte Erde, zurückkehren.
Was ist das für ein Ort, an dem wir jetzt leben? Ist diese Erde jetzt unser ständiges Zuhause? Nein! Wir leben gewissermaßen "in Zelten". Schauen wir uns Hebräer 11:13+14 an, da steht:
"Diese…"
Das bezieht sich auf das Alte Testament.
"Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur von ferne gesehen und waren davon überzeugt, und haben es willkommen geheißen und bekannt, daß sie Gäste ohne Bürgerrecht und Fremdlinge sind auf Erden;…"
Sind auch wir Fremde und Pilger auf der Erde? Natürlich sind wir das. Wonach haben sie also gesucht?
"... denn die solches sagen, geben damit zu erkennen, daß sie ein Vaterland suchen.…"
Was ist dieses Heimatland? Die Heimat ist die neue Erde, "die Sanftmütigen werden die Erde erben". Der Himmel wird unser vorübergehender Aufenthaltsort sein, aber die neue Erde wird unser ständiges Zuhause sein.
Wird nun das gesamte Volk Gottes in das neue Jerusalem reisen? Denkt daran, daß alle männlichen Personen mit ihren Familien nach Jerusalem reisen mußten. Wird das ganze Volk Gottes nach Jerusalem reisen? Ja, natürlich! Welches Jerusalem? Das neue Jerusalem, das stimmt. Johannes 14:1-3 Jesus gab das Versprechen:
"Euer Herz erschrecke nicht! Vertrauet auf Gott und vertrauet auf Mich! In Meines Vaters Hause sind viele Wohnungen;…"
Wo ist das Haus des Vaters? Im Himmel:
"... wenn nicht, so hätte Ich es Euch gesagt.…"
Einige Versionen übersetzen sogar "viele Räume", aber diese "vielen Räume" sind nicht unser ständiges Zuhause. Unser ständiges Zuhause wird auf der Erde sein, denn wir werden Weinberge pflanzen usw. Und so heißt es hier, Jesus sagt:
"... wenn nicht, so hätte Ich es Euch gesagt. Ich gehe hin, Euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und Euch eine Stätte bereite, so komme Ich wieder und werde Euch zu mir nehmen, auf daß auch Ihr seid, wo Ich bin."
Es ist interessant, daß Ellen White in "Erfahrungen und Gesichte" auf Seite 14, sagt, wie lange die Reise in den Himmel dauern wird. Sie erklärte:
"Wir sind alle zusammen in die Wolke gegangen und waren ..."
Für wie lange? Werden wir auf dem Weg dorthin in festen Häusern leben? Nein.
"...sieben Tage lang auf dem Weg zum gläsernen Meer, als Jesus die Kronen brachte und sie mit Seiner Rechten auf unsere Häupter setzte. Er gab uns goldene Harfen und Siegespalmen..."
Das geschah höchstwahrscheinlich am "großen Tag des Festes", sozusagen.
Wird es während der Zeit, die Gottes Volk im Himmel verbringt, eine Menge himmlischer Feierlichkeiten und Lobpreisungen geben? Auf jeden Fall! Schauen wir uns Offenbarung 7:9+10 an
"Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen; die standen vor dem Throne und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern,…"
Was haben sie in ihren Händen? Einnert Ihr Euch an die Palmzweige des Laubhüttenfestes?
"... und Palmen in ihren Händen…"
Das muß das Fest des Laubhüttenfestes sein.
"... Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Das Heil steht bei unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und bei dem Lamm!…"
So singen sie also. Offenbarung 19 ergänzt das Bild, es heißt in den Versen 6-8:
" Und ich hörte etwas wie die Stimme einer großen Volksmenge und wie das Rauschen vieler Wasser und wie der Schall starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, Gott, der Allmächtige, hat die Königsherrschaft angetreten! Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, ..."
Eigentlich ist es das Hochzeitsmahl des Lammes. Wo wird dieses Hochzeitsmahl stattfinden? Es wird im Himmel stattfinden. Hier heißt es:
und seine Frau hat sich bereit gemacht."
Beim Laubhüttenfest gab es also viel Gesang, Glück und Freude, denn ihre Pilgerreise war was? Beendet war und weil ihre Sünden am Versöhnungstag getilgt worden waren. Und weil die Ernte der Früchte was gewesen ist? Eingesammelt worden ist.
Hier ein längerer Abschnitt von Ellen White, in dem sie den Jubel beim Laubhüttenfest beschreibt. "Patriarchen und Propheten" Seite 522.
"Das Volk Israel lobte Gott beim Laubhüttenfest, als es sich an Seine Barmherzigkeit bei der Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft und an Seine zärtliche Fürsorge für das Volk während seines Pilgerlebens in der Wüste erinnerte. Sie freuten sich auch..."
Sie freuten sich, weil Gott mit ihnen gewesen war.
"Sie freuten sich auch im Bewußtsein der Vergebung und der Annahme durch den Dienst des gerade beendeten Versöhnungstages. ..."
Wird sich das Volk Gottes im Himmel darüber auch freuen? Sicherlich! Werden wir uns freuen, daß unsere irdische Pilgerreise zu Ende ist und wir in vorübergehenden Wohnungen leben? Ganz gewiß.
"Wenn aber die Erlösten des Herrn sicher in das himmlische Kanaan eingezogen und für immer von der Knechtschaft des Fluches befreit sein werden, unter dem "die ganze Schöpfung bis jetzt seufzt und sich abmüht" (Römer 8,22), werden sie sich mit unaussprechlicher Freude und voller Herrlichkeit freuen. Das große Sühnewerk Christi für die Menschen wird dann vollendet sein, und ihre Sünden werden für immer ausgelöscht sein."
Was werden sie sein?
"... für immer ausgelöscht sein."
Jetzt zitiert sie Jesaja 35:1, 2, 5-10
"Die Wüste und Einöde wird sich freuen, und die Steppe wird frohlocken und blühen wie ein Narzissenfeld. Sie wird lieblich blühen und frohlocken, ja, es wird Frohlocken und Jubel geben; denn die Herrlichkeit des Libanon wird ihr gegeben, die Pracht des Karmel und der Saronebene. Sie werden die Herrlichkeit des Herrn sehen, die Pracht unseres Gottes. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden; dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen lobsingen; denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme in der Einöde. Der glutheiße Boden wird zum Teich und das dürre Land zu Wasserquellen.
Und noch einmal liegt die Betonung auf was? Auf dem Wasser. Dann heißt es in Vers 7:
Wo zuvor die Schakale wohnten und lagerten, wird ein Gehege für Rohr und Schilf sein. Und eine Straße wird dort sein und ein Weg; man wird ihn den heiligen Weg nennen; kein Unreiner wird auf ihm gehen, sondern er ist für sie; die auf dem Weg wandeln, selbst Einfältige, werden nicht irregehen. Dort wird es keinen Löwen geben, und kein Raubtier wird zu ihm herankommen oder dort angetroffen werden, sondern die Losgekauften werden darauf gehen. Und die Erlösten des Herrn werden zurückkehren und nach Zion kommen mit Jauchzen. Ewige Freude wird über ihrem Haupt sein; Wonne und Freude werden sie erlangen, aber Kummer und Seufzen werden entfliehen!"
Was werden Kummer und Seufzen tun? Sie werden enfliehen.
Könnt Ihr Euch vorstellen, worum es hier gehen wird? Es wird ein großes Fest werden. Mit Gesang, mit Jubel, mit dem Einstimmen der himmlischen Chöre in den Gesang.
Der Himmel ist aber nicht unser ständiges Zuhause, nicht wahr? Er ist nur eine "Stiftshütte". Es ist interessant, daß es in Offenbarung 21:3 heißt:
"Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden Sein Volk sein, …"
Seht, an dieser Stelle geht es nicht um die Besiedlung der neuen Erde, sondern um etwas, das in der Zukunft geschehen wird, denn die Verben stehen in der Zukunft.
"Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden Sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott."
Ich finde es interessant, daß in 2. Korinther 5,4 sogar unser jetziger Körper als "ein Zelt" bezeichnet wird. Der Apostel Paulus sagt, wir leben jetzt in einem "Zelt", aber wenn wir unseren Auferstehungsleib bekommen, werden wir "ein Gebäude" haben, ein "dauerhaftes Gebäude", unseren beständigen Körper. Also wird sogar unser Aufenthalt hier, unser Leib, als ein "Zelt" bezeichnet, aber wenn wir dort ankommen, werden wir unser endgültiges "Gebäude" haben. Und natürlich ist der Himmel nicht unser ständiges Zuhause. Der Himmel ist nur ein Ort, an dem wir "zelten" werden, um den letzten Tag des "Laubhüttenfestes" zu feiern, um dann auf diese Welt zu kommen, denn die Bibel sagt, daß die Sanftmütigen was tun werden? Sie werden die Erde als Besitz erhalten. (Psalm 37:11 und Mattäus 5:5)
Ich möcht Euch etwas fragen: Wird das Wasser im Neuen Jerusalem besonders hervorgehoben? Erinnert Ihr Euch an das Wasser beim Laubhüttenfest? Seht wie in Offenbarung 21:6, 22:1, 17, und 7:16+17, immer wieder das Wasser bei der Erfüllung des Laubhüttenfestes betont wird. Und ich lese diese Verse. Dort heißt es:
"Und Er sprach zu mir: »Es ist geschehen! Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben aus dem Quell des…"
Aus welcher Quelle?
"… aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst!«…"
Die Betonung liegt auf dem Wasser.
"… Und Er zeigte mir…"
Hier noch einmal. Was zeigte Er?
"… Und Er zeigte mir einen Strom vom Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der vom Throne Gottes und des Lammes ausging,…"
Und dann ein weiterer Vers:
"… Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet,…"
Was soll er tun?
"… der komme; wer will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.…"
Ist das das Laubhüttenfest, von dem wir hier sprechen? Offensichtlich.
"… Und sie werden nicht mehr hungern noch…"
Ws werden sie nicht mehr tun?
"… dürsten; es wird auch nicht die Sonne auf sie fallen noch irgend eine Hitze; denn das Lamm, das inmitten des Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu…"
Wohin wird Er sie leiten?
"… zu Wasserquellen des Lebens, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen."
Übrigens geht es hier nicht nur um Wasser im geistigen Sinne, sondern wir werden das Wasser des Lebens wirklich aus einem echten Fluß trinken, weil es dort oben einen echten Fluß gibt. Dann wird es buchstäblich sein, versteht Ihr? In diesem Leben essen wir geistig vom Baum des Lebens, wir essen geistig das Manna, wir trinken geistig das Wasser, aber wenn wir dort ankommen, wird es was sein? Es wird buchstäblich sein. Die Betonung liegt also auf dem Wasser beim Laubhüttenfest und auch in der Zukunft, wenn das Laubhüttenfest vollendet ist.
Das erinnerte mich an das Lied. Erinnert Ihr Euch an die Zeremonie, bei der man einen Krug mit Wasser und den anderen mit Traubensaft hat und beides zusammen in ein Rohr gießt, der durch den Kedron und dann ins Tote Meer fließt? Erinnert Ihr Euch, was herauskam, als Jesus am Kreuz starb? Wasser gemischt mit Blut. Und so gibt es dieses Lied: (Engl.: Rock of ages cleft for me)
"Fels der Ewigkeit, der für mich zerbrochen wurde, laß mich in Dir Zuflucht finden. Laß das Wasser und das Blut, das aus Deiner durchschnittenen Seite floß, von der Sünde das doppelte Heilmittel sein, das mich von ihrer Schuld und Macht reinigt."
Die Betonung liegt also auf dem Wasser, und wir werden aus dem Wasser trinken, buchstäblich werden wir aus dem Wasser trinken, aber natürlich steht es geistig für den Geist, der uns während unseres irdischen Aufenthaltes gegeben wurde.
Wird das Licht in der heiligen Stadt, in der wir vorübergehend wohnen werden, besonders betont? Auf jeden Fall! Offenbarung 21:23.
"Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, daß sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. Und die Heiden, die da selig werden, wandeln in ihrem Licht; und die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in sie bringen."
Und dies ist aus dem nächsten Kapitel. Kapitel 22:5.
"Und wird keine Nacht da sein, und sie werden nicht bedürfen einer Leuchte oder des Lichts der Sonne; denn Gott der HERR wird sie erleuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit."
Auch beim Laubhüttenfest im neuen Jerusalem werden wir das Licht der Sonne oder des Mondes nicht brauchen, denn die Herrlichkeit des Herrn wird so groß sein, daß es so sein wird, als gäbe es Sonne und Mond nicht, obwohl sie da sind.
Ihr erinnert Euch, daß die Menschen am Tag des Laubhüttenfestes nicht nur des Wassers gedachten, das aus dem Felsen kam, und auch der Lichtsäule, denn das ist es, was es darstellt, wißt ihr, die Lichtsäule hatte sie geführt, und sie hatten Wasser aus dem Felsen getrunken, aber Gott gab ihnen auch Manna. Wird das Volk Gottes beim Laubhüttenfest im Himmel Manna essen? Auf jeden Fall! Offenbarung 2:17.
"Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will Ich..."
Was will Er tun?
"… dem will Ich von dem verborgenen Manna zu essen geben…."
Wird das Volk Gottes im Tempel dienen? Wird es dort einen Tempel geben? Auf jeden Fall! Offenbarung 7:14-17 sagt uns das. Denkt daran, daß der Tempel in den Tagen Salomos eingeweiht wurde. Hier heißt es:
"Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, Du weißt es! Und er sprach zu mir: Das sind die, welche aus der großen Trübsal kommen; und sie haben ihre Kleider gewaschen und hell gemacht im Blute des Lammes. Darum sind sie vor dem Throne Gottes und dienen ihm Tag und Nacht …"
Und wo tun sie das?
in Seinem Tempel; und der auf dem Throne sitzt, wird über ihnen wohnen…"
Das Wort "wohnen" könnte mit "unter ihnen zelten" übersetzt werden. Die NIV übersetzt "Er wird Sein Zelt über ihnen ausbreiten", weil dies das "Fest der Zelte" oder das Laubhüttenfest ist. Und dann heißt es:
Und sie werden nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht die Sonne auf sie fallen noch irgend eine Hitze; denn das Lamm, das inmitten des Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Wasserquellen des Lebens, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen."
Es wird also einen Tempel geben, und das Volk Gottes wird demnach in diesem Tempel dienen.
Wurde in den Tagen Salomos ein Tempel gebaut und zum Laubhüttenfest eingeweiht? Das Hauptaugenmerk lag auf dem Tempel. Erinnert Ihr Euch daran, daß es beim Laubhüttenfest Brandopfer gab? Was soll das bedeuten? Tatsache ist, daß in Offenbarung 5:12-13 und auch in den Verweisen in Offenbarung 21:9, 14, 22-23, Kapitel 23:1 und 3 sowie in anderen Versen Jesus immer wieder als das Lamm bezeichnet wird.
Gebt nun Acht auf diesen Kommentar von Ellen White. Das ist aus dem Buch "Der große Kampf" von Seite 672.
"Nur eine Erinnerung bleibt: Unser Erlöser wird für immer die Spuren Seiner Kreuzigung tragen. Sein verwundetes Haupt, Seine Seite, Seine Hände und Füße sind die einzigen Spuren des grausamen Werkes, das die Sünde vollbracht hat."
Wird also die Aufmerksamkeit des Volkes Gottes auf Jesus Christus als das Lamm gelenkt werden, das alles möglich gemacht hat? Auf jeden Fall! Wird es also am Tag des Laubhüttenfestes ein weiteres Opfer geben? Nein, natürlich nicht. Es steht einfach für die Tatsache, daß die Menschen sich an das große Opfer erinnern werden, das Jesus gebracht hat, als Er in diese Welt kam.
Nun werdet Ihr feststellen, daß es eine große Feier mit Gesang und Jubel gibt und daß ein Festmahl stattfindet. Beachtet, daß Lukas 13:29 noch einmal über das Laubhüttenfest spricht.
"Und sie werden kommen von Morgen und von Abend, von Mitternacht und von Mittag, und zu Tische sitzen im Reiche Gottes."
Hier spricht Jesus und es heißt in Lukas 22:30.
"daß Ihr an Meinem Tische in Meinem Reiche …"
Wo wird das sein? Er sagt:
"daß Ihr an Meinem Tische in Meinem Reiche essen und trinken und auf Thronen sitzen sollt, um die zwölf Stämme Israels zu richten."
Natürlich stellt die Beurteilung ein Werk dar, das sich wann vollzieht? Während der tausend Jahre.
Und dann Offenbarung 19:9.
"Und er sprach zu mir: »Schreibe: Selig sind die, welche zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind!« …"
Wo wird das Hochzeitsmahl stattfinden, auf der Erde oder im Himmel? Im Himmel, ja, beim Laubhüttenfest.
Und er sprach zu mir: »Dieses sind wahrhaftige Worte Gottes!«
Und Ellen White hat diesen Tisch in einer Vision gesehen. Was für Güter befinden sich wohl auf diesem Tisch? Nun, was hat gerade stattgefunden? Die Obsternte, richtig? Sie hat gerade stattgefunden. Beachtet, was sie in "Erfahrungen und Gesichte" auf Seite 17 sagt.
"Und ich sah einen Tisch aus reinem Silber; er war viele Meilen lang …"
Ich nehme an, Er erwartet eine Menge Gäste.
"… und doch konnten unsere Augen sie überblicken. Ich sah die Früchte des Baumes des Lebens, das Manna, Mandeln, Feigen, Granatäpfel und Weintrauben und viele andere Arten von Früchten."
Seid also nicht traurig, wenn Mangos und Papayas nicht dabei sind. Ellen White erwähnt die Herbsternte in Israel, weil dies das Laubhüttenfest ist, aber sie läßt es offen für andere Obstsorten. Vielleicht wußte sie nicht, wie sie eine Mango nennen sollte, ich weiß nicht, ob sie wußte, was Mangos oder Papayas sind, aber tröstet Euch damit, daß es dort wahrscheinlich auch tropische Früchte geben wird.
Erinnert Ihr Euch daran, daß nur Israeliten am Laubhüttenfest teilnehmen konnten? Wer werden die Einzigen sein, die am letzten Laubhüttenfest teilnehmen können? Nur diejenigen, deren Namen am Versöhnungstag im Buch festgehalten wurden. Daniel 12:1.
"Zu jener Zeit wird sich der große Fürst Michael erheben, der für die Kinder Deines Volkes einsteht; denn es wird eine Zeit der Not sein, wie noch keine war, seitdem es Völker gibt,…"
Die 144.000 werden während dieser Zeit leben, meine Lieben.
"... bis zu dieser Zeit. Aber zu jener Zeit soll Dein Volk gerettet werden, ein jeder, der sich im Buch eingeschrieben findet."
Der sich wo vorfindet?
"... im Buch eingeschrieben."
Wann wurden ihre Namen in dem Buch festgehalten? Wenn ihr Name im Gericht am Versöhnungstag auftaucht.
Wir finden in Offenbarung 3:5 folgende Worte:
"Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden; und Ich will seinen Namen nicht tilgen aus dem Buch des Lebens…"
Ist es also möglich, daß Namen ausgelöscht werden? Sicher. Können Menschen am Versöhnungstag aus dem Volk Gottes ausgeschlossen werden? Auf jeden Fall!
"... und will seinen Namen bekennen vor Meinem Vater und vor Seinen Engeln."
2. Mose 32:33 erzählt die Geschichte von Mose, der für Israel eintrat, als sie sündigten, und der Herr sagte zu Mose:
"Ich will den aus Meinem Buch tilgen, der an Mir sündigt."
Mit anderen Worten: Eine Person, die weiterhin sündigt, wird aus dem Buch getilgt, sie wird aus dem Volk Gottes ausgeschlossen. Natürlich werden wir an 3. Mose 23:29+30 erinnert, wo es heißt,
"Denn jeder Mensch, der sich an diesem Tag nicht demütigt,…"
Was geschieht mit ihm?
"... muß aus dem Volk ausgeschlossen werden."
Ich überspringe jetzt den nächsten Abschnitt. Ihr könnt ihn lesen, denn er umfaßt weit mehr, als wir jetzt noch behandeln können. Aber ich möchte zu diesem Abschnitt gehen, der mit "Warum sind wir noch hier?" überschrieben ist. Warum sind wir immer noch in der Wildnis und nicht dort? Ich möchte zum Abschluß einige Aussagen von Ellen White vorlesen. "Evangelisation", Seite 626,
"Vielleicht müssen wir wegen Ungehorsam (Zuwiderhandlung) noch viele Jahre in dieser Welt bleiben, wie das Volk Israel, aber um Christi willen sollte Sein Volk nicht Sünde zu Sünde hinzufügen, indem es Gott mit den Folgen seines eigenen falschen Handelns belastet."
Wir fragen: "Warum zögert Gott? Warum kommst Du nicht, Herr?" Als ob wir Ihm die Schuld geben würden. Wir sollten Ihm nicht die Schuld geben. Die Schuld liegt bei uns.
In "Manuscript 4", 1883 schrieb Ellen White:
"Es war nicht der Wille Gottes, daß das Kommen Christi so verzögert werden sollte. Gott hat nicht gewollt, daß Sein Volk Israel vierzig Jahre in der Wüste wandern sollte…"
Er wußte, daß sie es tun würden, Er hat es so vorausgesehen.
"… Er versprach, sie direkt in das Land Kanaan zu führen und sie dort als heiliges, gesundes und glückliches Volk zu beheimaten. …"
Das Vorhaben war, schnell dorthin zu gelangen, nicht wahr?
"…Aber die, denen es zuerst gepredigt wurde, gingen nicht hinein »wegen des Unglaubens«. …"
Sie zitiert Hebräer, Kapitel 3.
"... Ihre Herzen waren erfüllt von Murren, Rebellion und Hass, und Er konnte seinen Bund mit ihnen nicht erfüllen…"
Sie fährt fort:
"… Vierzig Jahre lang haben Unglaube, Murren und Rebellion das alte Israel vom Land Kanaan ausgeschlossen. Die gleichen Sünden…"
Und nun beachtet folgendes!
"… Die gleichen Sünden aben den Einzug des modernen Israels verzögert ..."
Den Einzug wohin?
"… in das himmlische Kanaan. In keinem der beiden Fälle waren die Verheißungen Gottes die Schuldigen. Es sind der Unglaube, die Weltlichkeit, die Ungeweihtheit und der Streit unter dem bekennenden Volk des Herrn, die uns so viele Jahre in dieser Welt der Sünde und des Leids gehalten haben."
Wir sollten den Punkt erreichen, an dem wir uns danach sehnen, daß Jesus kommt, so wie Ellen White es tat. Als sie einen Blick auf den Tisch im Himmel mit all den verschiedenen Früchten erhaschte, wollte sie nicht mehr zurückkommen. Sie hatte den Himmel gesehen. Wenn wir also den Himmel sehen, wollen wir diese Erde sicher nicht zu unserem Zuhause machen.
Ich möchte diesen Abschnitt aus "Erfahrungen und Gesichte", von Seite 17, vorlesen. Ellen White schreibt:
"Ich bat Jesus, mich von der Frucht essen zu lassen …"
Sie möchte gerne eine Frucht vom Baum des Lebens essen.
"… Er sagte: »Nicht jetzt. Diejenigen, die von den Früchten dieses Landes essen, kehren nicht mehr zur Erde zurück. Aber in Kürze werdet IIhr, wenn Ihr treu seid, sowohl von der Frucht des Baumes des Lebens essen und auch vom Wasser der Quelle trinken«. …"
Noch einmal Wasser.
"… Und er sagte: »Du mußt wieder auf die Erde zurückkehren und den anderen erzählen, was Ich Dir offenbart habe.« Dann trug mich ein Engel sanft hinunter in diese dunkle Welt. Manchmal denke ich, daß ich hier nicht länger bleiben kann; alle Dinge auf der Erde sehen so trostlos aus. Ich fühle mich hier sehr einsam, denn ich habe ein besseres Land gesehen. Ach, hätte ich doch Flügel wie eine Taube, dann würde ich wegfliegen und in die Ruhe eingehen!"
Könnt Ihr die Angst hören? Sie wollte unbedingt, daß Jesus wiederkommt. Sie schreibt weiter:
"… Nachdem ich aus der Vision kam, sah alles anders aus; eine Finsternis lag über allem, was ich sah. Oh, wie dunkel sah diese Welt für mich aus. Ich weinte, als ich mich hier wiederfand, und fühlte Heimweh. Ich hatte eine bessere Welt gesehen, und sie hatte mir diese verdorben. Ich erzählte diesen Anblick unserer kleinen Gruppe in Portland, die daraufhin fest daran glaubte, daß er von Gott stammte. Das war eine starke Zeit. Die Ernsthaftigkeit der Ewigkeit ruhte auf uns. Ungefähr eine Woche danach gab mir der Herr einen weiteren Ausblick und zeigte mir die Prüfungen, die ich durchlaufen mußte, und daß ich gehen und anderen berichten mußte, was er mir offenbart hatte, und daß ich auf großen Widerstand stoßen und geistliche Qualen erleiden würde, wenn ich ginge. Doch der Engel sagte: »Die Gnade Gottes reicht für dich aus; er wird dich aufrecht erhalten.«"
Und natürlich ist dies Ellen Whites erste Vision. Ich glaube nicht, daß sie ahnte, welche Qualen sie durchmachen würde, nicht in erster Linie wegen der Menschen, die nicht zum Überrest gehörten, sondern wegen der Menschen, die behaupteten, Mitglieder des Überrests zu sein. Während ihres Dienstes wurde ihre Inspiration ständig in Frage gestellt, ihr Rat wurde in Frage gestellt, sie wurde angegriffen, ihre Visionen wurden dem Mesmerismus (das ist Hypnose) zugeschrieben, sie wurde viele, viele Male zurückgewiesen. Sie wurde krank, ich meine, sie war sogar mehrmals kurz davor zu sterben. Während der Zeit, in der sie das Buch "Das Leben Jesu" schrieb, litt sie an rheumatischer Arthritis. Natürlich wünschte sie sich, daß der Himmel kommen möge. Und sie erfüllte ihre Mission, 70 Jahre lang erfüllte sie ihre Aufgabe. Und wir haben den Nutzen ihrer Schriften. Und ich glaube, daß einer der Gründe, warum wir nicht im Reich Gottes sind, darin liegt, daß wir dieses wunderbare Geschenk ignoriert und in einigen Fällen abgelehnt haben und es versäumt haben, die Ratschläge, die sie uns gab, in unserem eigenen persönlichen und praktischen Leben umzusetzen. Das ist es, worauf Gott wartet. Ellen White ruht im Grab. Sie wird sehr bald zu neuem Leben erwachen. Und dann wird sie noch einmal das bessere Land sehen.
Ich bete zu Gott, daß wir die gleiche Leidenschaft für den Himmel und die neue Erde empfinden, die Ellen White empfand. daß wir uns nicht auf die Dinge hier konzentrieren. daß wir uns auf das große Fest konzentrieren, das kommen wird, das große Fest im Himmel, und dann unsere ständige Wohnung hier auf Erden. Denn die Bibel sagt uns:
"Die Sanftmütigen werden die Erde erben."
Dann werden wir Manna essen, wir werden das Wasser aus dem Fluß des Lebens trinken, wir werden in der Gegenwart Gottes sein, der Licht ist, und wir werden nicht nur ein paar Jahre leben und krank werden, sondern wir werden in einem Land leben, in dem es keine Krankheit, keinen Schmerz, keine Trauer und keinen Tod mehr gibt.
Möge diese Hoffnung hell und stark in unserem Herzen brennen.
Stephen Bohr - Der hebräische, geistliche Kalender - (18) "Das Laubhüttenfest"
(19) Das Fest der Einweihung und die Geburt des Messias
Wir werden über die Jahreszeit der Geburt des Messias sprechen. Wir können das genaue Datum nicht sagen, aber ich glaube, daß wir aus chronologischer Sicht die Jahreszeit kennen, in der der Messias geboren wurde, und es war nicht im Winter. Doch bevor wir dieses wichtige Thema betrachten, laßt uns ein Wort des Gebets sprechen.
Wir haben uns mit den sieben Festen beschäftigt, die in 3. Mose 23 erwähnt werden. Eigentlich sind es drei Feste und die anderen sind Feierlichkeiten, aber das sind nur die Bezeichnungen, in Wirklichkeit sprechen wir von den sieben hebräischen Festen.
Wir haben mit dem Passahfest begonnen, wir haben mit den ungesäuerten Broten weitergemacht, dann mit den Erstlingsfrüchten und Pfingsten, das waren die Frühlingsfeste. Dann der lange Sommer der Dürre, unterbrochen durch das Posaunenfest im Herbst, den Versöhnungstag und das Laubhüttenfest.
Wir haben Folgendes gesehen:
Die ersten vier Feste haben mit Ereignissen im Zusammenhang mit dem ersten Kommen Christi zu tun,
während die letzten drei Feste mit Ereignissen zu tun haben, die auf die Wiederkunft Christi vorbereiten.
Wir haben in den Festen die Chronologie der Schritte festgelegt, die der Messias unternimmt, um uns zu retten. Er stirbt an Passah, Er wird an den Ungesäuerten Broten begraben, Er steht an den Erstlingsfrüchten wieder auf, Er beginnt Seine Fürbitte im Allerheiligen am Pfingstfest. Die Posaunen verkünden, daß Er den Versöhnungstag am 22. Oktober 1844 beginnen wird, und dann haben wir natürlich kein Datum für das Laubhüttenfest, das offen gelassen wird, denn wenn wir ein Datum hätten, würden alle bis zur letzten Minute warten, um sich vorzubereiten, und dann wären sie nicht wirklich bereit, denn wenn man sich am Ende beeilt, dann hauptsächlich, weil man der Strafe entgehen will, nicht weil man den Herrn liebt.
Wir werden uns also mit dem Thema "Das Fest der Einweihung und die Geburt des Messias" befassen. Das ist ein sehr interessantes Thema, und ich denke, daß es von Nutzen sein wird, wenn wir mit Menschen arbeiten, die evangelischen Kirchen und römisch-katholischen Kirchen angehören, um ihnen zu helfen, zu verstehen, daß das traditionelle Datum, das für die Geburt Jesu gefeiert wird, einfach nicht stimmt.
Ich möchte Euch etwas fragen: Wie würdet Ihr Euch fühlen, wenn jemand Euren Geburtstag an einem Tag feiern würde, der nicht Euer Geburtstag ist? Macht es einen Unterschied, welcher Tag Euer Geburtstag ist? Natürlich macht es einen Unterschied. Ich könnte zwar sagen: "Also, Ihr wißt ja, daß ich am 26. Juni Geburtstag habe, aber dieses Jahr werde ich ihn wohl auf 3. August verlegen." Nein das geht nicht! Denn ich wurde ja nicht am 3. August geboren. Deshalb ist es wichtig, zumindest die Jahreszeit zu kennen, in der Jesus geboren wurde.
Chanukka, habt Ihr schon von Chanukka gehört? Chanukka ist ein nachbiblisches Fest, nachbiblisch in dem Sinne, daß es nach dem Ende des Kanons gefeiert wurde, und zwar am 25. Tag des Kislew (Chislev), dem neunten Monat des hebräischen bürgerlichen Jahres, was ungefähr unserem Monat Dezember entsprechen würde. Das Fest dauerte acht Tage. Fällt Euch ein anderes Fest ein, das acht Tage dauerte? Das Laubhüttenfest.
Wir erkennen also sofort, daß es eine Beziehung zwischen dem "Lichterfest" oder dem "Einweihungsfest" und dem Laubhüttenfest geben könnte. Wir werden feststellen, daß sie sehr eng miteinander verbunden sind. Das Fest dauerte also acht Tage und ist als "Lichterfest" bekannt, und der neunarmige Leuchter ist sein Symbol, auch heute noch.
Wir erkennen also sofort, daß es eine Beziehung zwischen dem Lichterfest oder dem Einweihungsfest, der Tempelweihe und dem Laubhüttenfest geben könnte. Wir werden feststellen, daß sie sehr eng miteinander verbunden sind. Das Fest dauerte also acht Tage und ist als Lichterfest bekannt, und der neunarmige Leuchter ist sein Symbol, auch heute noch.
Ihr kennt den siebenarmigen Leuchter, den aus dem Heiligtum. Aber Chanukka wird mit einem neunarmigen Leuchter gefeiert. Das Fest erinnert an die Wiedereinweihung des jüdischen Tempels durch Judas Makkabäer, nachdem der Tempel von Antiochus Epiphanes entweiht worden war, indem er ein Schwein auf dem Opferaltar opferte.
Dies war ein Winterfest, und obwohl es ein nachbiblisches Fest in dem Sinne ist, daß es nicht zu den ursprünglichen Festen in 3. Mose 23 gehört, nahm Jesus am Fest der Einweihung, also der Tempelweihe teil. Das steht in Johannes 10:22.
Heute feiern die meisten Christen die Geburt Jesu am 25. Dezember, obwohl die Bibel kein genaues Datum angibt. Weihnachten ist in der Tat eines der vorgeschriebenen Feste oder einer der vorgeschriebenen heiligen Tage auf der römisch-katholischen Liste der heiligen Tage, und die Protestanten haben diese Praxis vom römischen Katholizismus übernommen. Es ist allgemein bekannt, daß der 25. Dezember das Geburtsdatum vieler alter heidnischer Götter war, weil er um die Zeit der Wintersonnenwende liegt, wenn die Tage immer länger werden.
Wir müssen uns also die Frage stellen, in welcher Jahreszeit Jesus geboren wurde. In diesem Studium werden wir versuchen, diese Frage zu beantworten, und zu Beginn werden wir sehen, daß es drei Ansätze gibt, um die ungefähre Zeit des Jahres zu bestimmen. Bevor wir auf die ersten beiden eingehen, die wir sehr schnell abhandeln können, muss ich sagen, daß die Christen in dieser Zeit des Jahres Ostern feiern werden. Nun möchte ich Euch die Frage stellen: Wo steht in der Bibel, daß wir Ostern feiern sollen? Nirgendwo! Wo sagt uns die Bibel, daß wir den Sonntag feiern sollen, weil Jesus am Sonntag auferstanden ist? Nirgends! Es ist interessant, wie Christen den Auferstehungssonntag feiern, obwohl die Bibel nichts darüber sagt, und wie sie den biblischen Sabbat, den die Bibel vorschreibt, völlig ignorieren. Was die christliche Welt also im Grunde tut, ist, daß sie eine eigene Tradition schafft, während sie Gottes Auftrag in der Heiligen Schrift, Seinen heiligen Sabbat zu halten, ignoriert.
Nun haben die Christen viele der heiligen Tage aus alten Zeiten übernommen, die nicht in der Heiligen Schrift zu finden sind.
Der erste Lösungsweg und übrigens auch die ersten beiden Lösungsansätze sind allgemein. Sie sind nützlich, aber sie sind nicht so bestimmend wie der dritte Ansatz.
Der erste Lösungsansatz besagt, daß die Hirten höchstwahrscheinlich am 25. Dezember nicht auf dem Feld waren, weil es in Bethlehem kalt ist, denn das liegt oben in Jerusalem. Es kann im Dezember tatsächlich schneien, es gab dort schon große Schneestürme. Lesen wir dazu Lukas 2:8+9,
"Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Feld, die bewachten ihre Herde in der Nacht. Und siehe, ein Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie; und sie fürchteten sich sehr."
Die Hirten waren also auf dem Feld, und höchstwahrscheinlich wären sie niemals am Ende des Monats Dezember auf dem Feld gewesen, denn es ist extrem kalt, und die Schafe wären geschützt oder weggebracht worden. Der erste Ansatz würde uns also im Grunde sagen, daß es sehr unwahrscheinlich ist, daß Jesus Ende Dezember geboren wurde.
Der zweite Ansatz ist ein Ansatz, den ich "prophetisch" nenne und der mit der Prophezeiung der 70 Wochen zu tun hat. Daniel 9:27 lautet wie folgt:
"Und er…"
Das ist der Messias.
"…wird mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche lang;…"
Dies ist Woche Nummer siebzig, richtig?
"…eine Woche lang; und in der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen,…"
"In der Mitte der letzten Woche" würde der Messias also bewirken, daß das Opfern und die Opfergaben aufhören. Wurde das buchstäblich in Jesus erfüllt? Ja! Erinnert Ihr Euch, daß wir studiert haben was an Passah passiert ist? Als das Erdbeben die Erde erschütterte und der Vorhang des Tempels von oben bis unten zerriß, hatte der Priester das Messer in der Hand, um das Lamm zu schächten und was geschah? Das Messer fiel ihm aus der Hand und das Lamm entkam. Mit anderen Worten: An diesem Tag wurde kein Lamm geopfert, weil das wahre Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt, geopfert wurde.
Zu welcher Jahreszeit war nun das Passahfest? Lesen wir zunächst einmal 1. Korinther 5:7, damit Ihr seht, daß der Tod Jesu das Passahopfer ist. Dort heißt es:
"Darum fegt den alten Sauerteig aus, damit Ihr ein neuer Teig seid, da Ihr ja ungesäuert seid! Denn unser Passahlamm ist ja für uns geschlachtet worden: Christus."
Also, wenn Jesus "in der Mitte der letzten Woche" geopfert wurde, und das war zu Passah, das wäre ungefähr in welchem Monat? Das wäre März oder Anfang April gewesen, richtig? Wenn wir nun dreieinhalb Jahre zurückgehen, da war Jesus etwa dreißig Jahre alt, was geschah dreieinhalb Jahre zuvor?
Dreieinhalb Jahre zuvor wurde Er getauft. Zu welcher Jahreszeit wurde Er getauft? Welche Jahreszeit war es, als Jesus 30 Jahre alt wurde? Es war im Herbst, nicht im Frühling. Stimmt Ihr mir da zu, ja oder nein?
Schauen wir uns Lukas 3:23 an, wo von der Taufe Jesu die Rede ist.
"Und Jesus war ungefähr dreißig Jahre alt, als Er anfing zu lehren; und war, wie man meinte, ein Sohn Josephs."
Wenn Jesus also im Herbst gerade 30 Jahre alt geworden war, wann muss Er dann geboren worden sein? Er muss im Herbst geboren worden sein.
Das ist nicht absolut ausschlaggebend, aber es hilft uns zu wissen, daß es nicht im Monat Dezember war.
Aus den ersten beiden Gründen können wir also sagen, daß die Taufe und die Geburt Jesu im Herbst stattfanden und die Hirten Ende Dezember nicht auf den Feldern gewesen sein können.
Die dritte Methode nenne ich "die zeitbezogene Methode", und sie ist noch entscheidender als die ersten beiden. Die ersten beiden sind hilfreich, aber die dritte ist noch aussagekräftiger. Zunächst einmal ist es wichtig, daß wir erkennen, daß Lukas nicht nur ein Arzt war, sondern auch ein Geschichtsschreiber. Er war ein gewissenhafter Geschichtsforscher. Er legte Daten fest, zum Beispiel die Geburt Jesu. Ich möchte, daß Ihr Euch dies in Lukas 3 anschaut, nur als Beispiel für die Sorgfalt, mit der Lukas die Dinge aufgezeichnet hat. In Lukas 3 finden wir das Datum für die Geburt von Jesus. Hier steht:
"Im fünfzehnten Jahre aber der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Landpfleger von Judäa war und Herodes Vierfürst von Galiläa, sein Bruder Philippus aber Vierfürst der Landschaft Ituräa und Trachonitis und Lysanias Vierfürst von Abilene, unter den Hohenpriestern Hannas und Kajaphas,…"
Ich denke, daß er versucht, uns viele Bezugspunkte zu geben, nicht wahr? Er erwähnt all diese Personen, die regierten, als Jesus getauft wurde. Er war ein sorgfältiger Geschichtsschreiber, das ist der Punkt, den wir beachten sollten. Könnten wir also seinen zeitlichen Angaben vertrauen? Mit Sicherheit. Schauen wir uns also an, was Lukas über die Geburt Jesu zu sagen hatte.
Und wir haben das Zeugnis in Lukas 1, wißt Ihr, es gibt viele sehr ausführliche zeitliche Angaben in Kapitel 1 von Lukas, und man könnte sagen: "Nun, warum erwähnt Lukas, daß dies nach so vielen Monaten geschah, und jenes geschah nach so vielen Monaten, und dieses geschah nach so und so vielen Monaten." Es muß einen wichtigen Grund dafür geben, nicht wahr, also um all diese zeitlichen Einzelheiten zu erwähnen?
Schauen wir uns nun 2. Mose 12:18 an.
"Am vierzehnten Tage des ersten Monats, am Abend, sollt ihr ungesäuertes Brot essen bis an den einundzwanzigsten Tag des Monats, am Abend, ..."
Nun möchte ich Euch etwas fragen: Wann hat das Passahfest stattgefunden? Wir haben festgestellt, daß es am 14. Tag welchen Monats war? Im Monat Nisan, richtig? Das ist der Tag, an dem der Heiligtumsdienst begonnen hat, das ist das religiöse Jahr. Der Ausgangspunkt unserer zeitlichen Abfolge ist also das Passahfest, der Beginn des Heiligtumsdienstes.
Die Bibel sagt uns, daß es 24 Abschnitte des Dienstes im Heiligtum gab, "Abschnitte" bedeutet, daß es 24 Kreisläufe für den Dienst der Priester im Heiligtum gab, wobei jede Gruppe von Priestern zwei bestimmte Abschnitte oder Kreisläufe abdeckte. Sehen wir uns nun 1 .Chronik 24:1 an, wo dies erwähnt wird: Aaron hatte vier Söhne.
"Folgendes sind die Abteilungen der Söhne Aarons: Die Söhne Aarons waren: Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar."
Und Ihr werdet feststellen, daß Aaron vier Söhne hat und diese vier Söhne das Priesteramt in 24 Zeitabschnitte oder 24 Abläufe aufteilen, was bedeutet, daß die Priester zwei Wochen im Jahr im Heiligtum dienten, und sie wechselten sich ab, mit anderen Worten.
Sehen wir uns nun 1. Chronik 24:18+19 an, hier sagt uns die Bibel ganz klar, daß es 24 Abschnitte gab, ich könnte das ganze Kapitel zitieren, aber ich zitiere nur die letzten paar Verse, damit Ihr seht, daß es 24 waren. Es heißt hier also:
"... das dreiundzwanzigste auf Delaja, das vierundzwanzigste auf Maasja.…."
Dies waren die Einteilungen der Söhne Aarons.
"… Das ist die Reihenfolge ihres Dienstes, nach welcher sie in das Haus des HERRN zu gehen haben nach ihrer Ordnung, gegeben durch ihren Vater Aaron, wie ihm der HERR, der Gott Israels, geboten hatte."
Dies waren die Einteilungen der Söhne Aarons.
"... Das ist die Reihenfolge ihres Dienstes, nach welcher sie in das Haus des HERRN zu gehen haben nach ihrer Ordnung, gegeben durch ihren Vater Aaron, wie ihm der HERR, der Gott Israels, geboten hatte."
Wie viele Abschnitte haben wir also? Wir haben 24 Abschnitte. Und wir wissen, daß jede Gruppe von Priestern für zwei Schichten im Jahr diente.
Die Schaubrote wurden am Sabbat gewechselt, wenn die Schicht wechselte. Mit anderen Worten, wenn der Priester ein neues Schaubrot brachte, um es in das Heiligtum zu legen, dann wechselte die Wache. Und dann kommt ein anderer Schichthabender herein. Schauen wir uns an, was dazu in 3. Mose 24:8 geschrieben steht.
"Jeden Sabbat soll er sie stets vor dem HERRN aufschichten als Gabe von den Kindern Israel, laut ewigem Bund. Und sie sollen Aaron und seinen Söhnen gehören."
Ich möchte, daß darauf achtet, daß es 24 Schichten gab, die im Monat Nisan begannen, 24 Kreisläufe des Priestertums, beginnend mit dem 14. Tag im Nisan.
Flavius Josephus, ein jüdischer Geschichtsschreiber, wurde im Jahr 37 n. Chr. geboren, kurz nachdem Jesus in den Himmel aufgestiegen war, genau genommen sechs Jahre nach Seiner Himmelfahrt. Er war Augenzeuge der Zerstörung Jerusalems und schrieb ausführlich darüber, er verfaßte ein Werk mit dem Titel "Antiquities of the Jews" (dt.: Altertümer der Juden) und ein weiteres, "The Wars of the Jews" (dt.: Kriege der Juden), in dem er beschrieb, wie Jerusalem an die Römer fiel. Aber ich möchte, daß Ihr aufmerksam verfolgt, was er über diese Dienste der Priesterschaft zu sagen hatte. Dies ist aus "Altertümer der Juden", Buch 7, Kapitel 14 und Absatz 7,
"Und er [David] teilte sie auch in Schichten ein; und als er die Priester unter ihnen aussonderte, fand er von diesen Priestern vierundzwanzig Abteilungen, sechzehn aus dem Hause Eleasars und acht aus dem Hause Ithamars, und er ordnete an, daß eine Abteilung Gott acht Tage dienen sollte, von Sabbat zu Sabbat. Und so wurden die Schichten durch das Los verteilt, im Beisein von David und Zadok und Abjathar, den Hohenpriestern, und von allen Obersten, und die Schicht, die zuerst kam, wurde als die erste aufgeschrieben, und dementsprechend die zweite, und so weiter bis zur vierundzwanzigsten; und diese Aufteilung ist bis zum heutigen Tag geblieben."
Versteht Ihr nun das Bild? Mit anderen Worten, es gab 24 Dienstzeiten für das Priestertum.
Nun fragt Ihr Euch vielleicht: "Warum ist das wichtig?"
Es ist wichtig, weil es uns hilft, die zeitliche Abfolge von Lukas 1 zu verstehen. Gehen wir zu 1. Chronik 24:10, hier geht es um die Dienstzeit von Zacharias, dem Vater von Johannes dem Täufer. Dort heißt es, dies ist ein kurzer Vers:
"Das siebente ..."
Übrigens ist hier nicht direkt von Zacharias die Rede, sondern von der Dienstzeit des Zacharias, die wir sehen werden. So heißt es in 1. Chronik 24:10,
"Das siebente auf Hakkoz, das achte auf ..."
Auf wen soll es achten?
"... auf Abijah"
Die achte Schicht, die wie viele Wochen dauern würde, wäre also die achte Woche, richtig? Denn jeder diente von Sabbat zu Sabbat, eine Woche. Dies wäre also die achte Woche. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Die achte Woche ist also die Woche, die Abija entsprach.
Nun fragt Ihr Euch vielleicht erneut: "Warum ist das wichtig?"
Ganz einfach, weil Zacharias, der Vater von Johannes dem Täufer, in der Zeit des Abija diente. Schauen wir uns Lukas 1:5 an,
"In den Tagen des Herodes, des Königs von Judäa, war ein Priester mit Namen Zacharias, aus der Ordnung…"
Der Name wird zwar anders geschrieben, aber es ist die Schicht von
"... Abias; der hatte eine Frau von den Töchtern Aarons, und ihr Name war Elisabeth."
Wenn dies die achte Zeit oder die achte Woche nach dem 14. Nisan ist, wohin würde uns das führen? Es würde uns bis Anfang/Mitte Juni bringen, richtig? April bis Anfang/Mitte Juni. Ich möchte also, daß Ihr Euch das merkt.
Wenn Zacharias also während der Zeit des Abija gedient hat, sind wir ungefähr Mitte Juni.
Lesen wir nun die Verse 8+9 von Lukas 1.
"Es geschah aber, als er in der Ordnung seiner Abteilung den priesterlichen Dienst vor Gott erfüllte,…"
Seht, das beweist, daß es diese Schichten gab.
"... traf ihn, nach der Gewohnheit des Priestertums, das Los, in den Tempel des Herrn zu gehen, um zu räuchern."
Wann findet das also in zeitlicher Hinsicht statt? Wenn der 14. Nisan etwa Ende März/Anfang April ist, wie viele Wochen geht man dann vorwärts? Man geht sieben Wochen vorwärts, weil es die achte Woche ist, richtig? Und wohin würde das führen? Sagen wir, es ist Anfang April, Anfang Mai, Anfang was? Juni.
Wenn es ein bißchen später im April ist, dann sind wir schon ein wenig im Monat Juni. Sind wir soweit auf einem guten Weg?
Schauen wir uns Lukas 1:23+24 an.
"Und es geschah, als die Tage seines Dienstes erfüllt waren, ging er weg nach seinem Haus. Nach diesen Tagen aber…"
Das heißt, nach den Tagen seines Dienstes im Heiligtum.
"… wurde Elisabeth, seine Frau, schwanger und verbarg sich fünf Monate."
Zacharias kehrte also nach Hause zurück. Er schlief mit seiner Frau, und sie wurde schwanger.
Wo wären wir jetzt am Ende seines Dienstes? Es wäre das Ende der achten Woche, richtig? Wir wären also irgendwo Mitte Juni.
Elisabeth wird nun schwanger und wie lange versteckt sie sich dann? Fünf Monate lang. Lesen wir also den Vers noch einmal:
"Und es geschah, als die Tage seines Dienstes erfüllt waren, ging er weg nach seinem Haus. Nach diesen Tagen aber wurde Elisabeth, seine Frau, schwanger und verbarg sich fünf Monate."
Wohin würde uns das bringen? Bis Mitte November, das ist richtig. Warum sollte Lukas all diese Einzelheiten hier in Kapitel 1 aufführen? Es muss einen Grund dafür geben. Aber natürlich schenken die Christen dem keine Beachtung. Sie wissen, daß man am 25. Dezember, egal ob man böse oder brav ist, trotzdem Geschenke bekommt.
Nun heißt es in Lukas 1:26+27.
"Im sechsten Monat …"
Wo befinden wir uns jetzt also? Wir haben Mitte Dezember, richtig?
"Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt Galiläas namens Nazareth gesandt zu einer Jungfrau, die verlobt war mit einem Manne namens Joseph."
Und an dieser Stelle wird Jesus gezeugt werden. So weit, so gut?
Dann, Lukas 1:36.
"Und siehe, Elisabeth, Deine Verwandte, hat auch einen Sohn empfangen in ihrem Alter und ist jetzt im sechsten Monat, sie, die vorher unfruchtbar genannt wurde."
Wann wurde Jesus also gezeugt? Ungefähr Mitte Dezember, vielleicht auch zwei Wochen vorher und zwei Wochen nachher, aber das ist die ungefähre Angabe.
Lukas 1:38.
"Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn;…"
Dies ist der sechste Monat.
"Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach Deinem Wort! Und der Engel schied von ihr."
Der Engel pflanzt Jesus also tatsächlich im sechsten Monat, etwa Mitte Dezember, in Marias Schoß ein.
Lukas 1:39-42.
"Maria aber machte sich auf in diesen Tagen und reiste rasch in das Bergland, in eine Stadt in Juda, und sie kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Und es geschah, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, da hüpfte das Kind in ihrem Leib; und Elisabeth wurde mit Heiligem Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme und sprach: »Gesegnet bist Du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht Deines Leibes!«"
War Jesus also im sechsten Monat gezeugt worden? Ja, genau.
Wo befinden wir uns also im sechsten Monat? Wir befinden uns ungefähr Mitte Dezember.
Und dann wird uns gesagt, daß Maria drei Monate lang bei Elisabeth blieb. Lukas 1:56.
"Und Maria blieb bei ihr etwa drei Monate und kehrte wieder in ihr Haus zurück."
Wohin würde uns das also führen? Es würde uns zu Anfang/Mitte März führen. Ist das nicht interessant? Wie Detektivarbeit. Ich liebe Detektivarbeit. Ich würde sagen, ich bin der Detektiv des Herrn.
Und wie lange war Maria zu diesem Zeitpunkt schon schwanger? Sie ist seit drei Monaten schwanger. Wie viel weiter muss man also bis zur Geburt Jesu rechnen? Man muss sechs Monate dazu zählen und das würde uns bis wohin bringen? Das würde uns von Anfang bis Mitte September bringen.
Wann wurde Jesus also höchstwahrscheinlich geboren? Er wurde Anfang/Mitte September geboren, vielleicht sogar etwas später im September, aber nicht im Dezember! Nach der Chronologie von Lukas 1 ist das im Dezember unmöglich.
Und jetzt kommt der interessante Teil. Die Empfängnis Jesu wäre im Dezember gewesen, aber Seine Geburt wäre im September oder vielleicht sogar erst Anfang Oktober gewesen.
Die Frage ist nun, was fand im Dezember statt und was fand im September oder Anfang Oktober statt? Tatsache ist, daß im Dezember das Fest der Einweihung, auch bekannt als "Lichterfest", gefeiert wurde. Es findet im Monat Dezember statt und es ist nicht immer auf ein bestimmtes Datum festgelegt. Letztes Jahr oder dieses Jahr wird Chanukka zum Beispiel vom 12. bis zum 20. Dezember gefeiert. Wäre das ungefähr Mitte Dezember? Ja! Nächstes Jahr wird es vom 2. Dezember bis zum 10. Dezember sein. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Empfängnis Jesu während des Festes der Einweihung stattfand.
Schauen wir uns ein wenig die Geschichte von Chanukka an.
Von 165 bis 163 v. Chr. verfolgte Antiochus Epiphanes die Juden, setzte den Tempeldienst aus und opferte ein Schwein auf dem Altar, wodurch der Tempel entweiht wurde. Mit anderen Worten: Israel befand sich unter der Herrschaft seiner Feinde.
Judas Makkabäus befreite die Juden von Antiochus, und zum Gedenken an diese Befreiung wurde das Fest der Einweihung oder der Tempelweihe, eingeführt.
Nun stellt sich eine wichtige Frage. Wie wurde das Fest der Einweihung gefeiert? Tatsache ist, daß es praktisch genauso gefeiert wurde wie das Laubhüttenfest.
1. zunächst einmal wurde der Befreiung von ihren Feinden gedacht.
2. es dauerte acht Tage.
Ich werde das gleich anhand von Josephus und dem Buch der Makkabäer beweisen.
Jetzt sagt Ihr vielleicht. "Aber das Buch der Makkabäer ist doch nicht inspiriert."
Ja! Aber es wurde in dieser Zeit geschrieben, also weiß die Person, die es schreibt, wovon sie spricht.
3. Drittens waren die Tage eine Zeit der Freude, des Festes und des Singens von Lobliedern, beide Feste.
4. Es wurde in ähnlicher Weise gefeiert wie das Laubhüttenfest.
5.Und es wird das Fest der Einweihung genannt, es heißt das Lichterfest.
6. Und wir wissen, daß die Menschen während des Einweihungsfestes Palmzweige trugen.
Hört sich das bekannt an?
Ich möchte Euch nun etwas aus dem Buch von Flavius Josephus "Die Altertümer der Juden", Buch 12, Kapitel 2, Absatz 7, vorlesen, wo er beschreibt, wie das Fest der Einweihung gefeiert wurde.
"Judas aber..."
Das ist Judas Makkabäus.
"...feierte das Fest der Wiederherstellung der Opfer des Tempels acht Tage lang..."
Für wie lange?
"… acht Tage lang und ließ dabei keine Art von Vergnügungen aus; sondern er labte sie mit sehr reichen und prächtigen Opfern und er ehrte Gott und erfreute sie mit Lobgesängen und Psalmen.…"
Ist das die gleiche Art und Weise, wie das Laubhüttenfest gefeiert wurde? Auf jeden Fall!
"…Denn, sie freuten sich so sehr über die Wiederbelebung ihrer Bräuche, als sie nach einer langen Zeit der Unterbrechung unerwartet die Freiheit ihres Gottesdienstes wiedererlangt hatten, daß sie für ihre Nachkommen ein Gesetz machten, daß sie wegen der Wiederherstellung ihres Tempelkultes acht Tage lang ein Fest feiern sollten, und von dieser Zeit an bis heute feiern wir dieses Fest und nennen es "Lichter". Ich nehme an, daß der Grund dafür darin lag, daß uns diese Freiheit jenseits unserer Hoffnungen erschien und daß daher der Name für dieses Fest gegeben wurde."
Es war also ein Fest, das was verkündete? Freiheit für sie von ihren Feinden. Und es war das Lichterfest, es war eine Zeit des fröhlichen Gesangs, des Glücks, des Festessens , so wie es beim Laubhüttenfest der Fall war.
Lesen wir nun 2. Makkabäer 10:6+7, hier wird eine direkte Verbindung zum Laubhüttenfest hergestellt. Dort heißt es:
"Dieser Tag der Tempelreinigung fiel genau auf den Tag, an dem der Tempel von den Ausländern entweiht worden war, den fünfundzwanzigsten des gleichen Monats, Chisel. Sie hielten acht Festtage mit Jubel …"
Hör gut zu.
"… nach Art des Laubhüttenfestes…"
Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Tempelweihe und dem Laubhüttenfest? Auf jeden Fall!
"… nach der Art des Laubhüttenfestes, wobei sie daran dachten, daß sie nicht lange zuvor, zur Zeit des Laubhüttenfestes, auf den Bergen und in den Höhlen wie wilde Tiere gelebt hatten. Dann trugen sie Zweige, belaubte Äste und Palmzweige…"
Geschah das beim Laubhüttenfest? Ja!
"… Dann trugen sie Zweige, belaubte Äste und Palmzweige. Sie brachten Ihm, der die Reinigung Seines eigenen Heiligtums zu einem glücklichen Ende gebracht hatte, Loblieder dar. Sie verordneten auch durch ein öffentliches Edikt, das durch eine Abstimmung bestätigt wurde, daß die ganze jüdische Nation jedes Jahr dieselben Tage feiern sollte."
Und wie ich bereits erwähnte, nahm Jesus am Fest der Einweihung in Jerusalem teil. Laßt uns das lesen. Es steht in Johannes 10:22+23.
"Es fand aber in Jerusalem das Fest der Tempelweihe statt; und es war Winter …"
Interessant, es gibt ein Winterfest, nicht wahr?
"… und es war Winter. Und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos umher."
Fassen wir also zusammen. Wenn Maria Jesus Mitte Dezember empfangen hat, und ich werde Euch gleich einige sehr interessante Einzelheiten verraten, dann muß Jesus wann geboren worden sein? Mitte September. Welches Fest feierten die Juden um den Monat September, Ende September/Anfang Oktober? Die Antwort lautet: das Laubhüttenfest.
Sowohl Lukas als auch Johannes heben das Wirken von Johannes dem Täufer hervor, der den Weg für die Ankunft Jesu bereitete, und hört genau hin: Beide betonen die Bedeutung des Lichts im Zusammenhang mit der Geburt des Messias. Und Lukas betont auch die Befreiung von Feinden, wenn er über die Geburt Jesu spricht.
Der Gedanke, den ich mit Euch möchte, ist also, daß Jesus höchstwahrscheinlich an welchem Fest geboren wurde? Dem Laubhüttenfest.
Johannes 1:14 dies bezieht sich auf die Menschwerdung Christi, es heißt hier:
"Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; …"
Das Wort "wohnte" ist das griechische Wort σκηνόω [skēnoō] und kann übersetzt werden mit "Er zeltete bei uns" oder mit anderen Worten "Er schlug Sein Zelt bei uns auf". In dem Vers, der von Seiner Menschwerdung spricht, wird also das Wort "Hütte" verwendet, um auf die Menschwerdung Jesu hinzuweisen.
Im Neuen Testament gibt es ein viel gängigeres Wort für "wohnen", nämlich das Wort κατοικέω [katoikeō], aber das hier verwendete Wort ist σκηνόω [skēnoō]. Dies ist genau das Wort, das der Hebräerbrief verwendet, um die irdische Stiftshütte zu beschreiben. Man könnte es so übersetzen: "Er schlug Sein Zelt bei uns auf" oder "Er zeltete bei uns". Er wohnte also bei uns.
Schauen wir und nun an, wie der Geschichtsschreiber Lukas beschreibt, was bei der Geburt Jesu geschehen sollte. Und es ist tatsächlich Simeon, der diese Worte spricht.
"Und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils im Hause Seines Dieners David, wie Er verheißen hat durch den Mund Seiner heiligen Propheten von alters her: Errettung von unseren Feinden…"
Ist hier die Rede von den Römern? Nein. Damit sind keineswegs die Römer gemeint.
"… und aus der Hand aller, die uns …"
Die was tun?
"… die uns hassen; Barmherzigkeit zu zeigen unseren Vätern und zu gedenken Seines heiligen Bundes, des Eides, den Er unserem Vater Abraham geschworen hat, uns zu verleihen, daß wir, erlöst aus der Hand unserer Feinde, …"
Erinnert Ihr Euch, daß dies das Thema des Einweihungsfestes war? Und hier geht es natürlich um die Menschwerdung Christi, um Seine Geburt. Weiter heißt es hier:
"… an den Eid, den Er unserem Vater Abraham geschworen hat, uns zu geben, daß wir, erlöst aus der Hand unserer Feinde, Ihm dienten ohne Furcht um der herzlichen Barmherzigkeit unseres Gottes willen, durch die uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe, …"
Das sind eigentlich zwei griechische Wörter: Ανατολή ηλίου [Anatoli iliou], man könnte es mit "die aufgehende Sonne" übersetzen. Was passiert also, wenn Jesus geboren wird? Was ist das bildlich gesprochen? Wie die aufgehende Sonne. Wurde beim Laubhüttenfest Betonung auf das Licht gelegt? Die Befreiung aus den Händen der Feinde? Auf jeden Fall! Erinnert Ihr Euch, als das Laubhüttenfest gefeiert wurde, ruhte Gottes Volk im verheißenen Land, alle Seine Feinde im Land Kanaan waren besiegt worden? Und so heißt es weiter:
"… um der herzlichen Barmherzigkeit unseres Gottes willen, durch die uns besucht hat der Aufgang…"
Oder die aufgehende Sonne.
"… aus der Höhe, um denen zu scheinen…"
Um was zu tun?
"… um denen zu scheinen, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, um unsere Füße auf den Weg des Friedens zu richten!"
Nicht nur Lukas betont, daß die Geburt Jesu das Licht bringt, sondern auch Johannes tut dies. In Johannes 1:4 und dann in den Versen 5 und 9 ist die Rede davon, daß Jesus in die Welt kommt.
"In Ihm war das Leben, und das Leben war …"
Was war es?
"… und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen. Das wahre Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen."
Hat die Geburt Jesu etwas mit Licht zu tun? Auf jeden Fall! Den Sieg über die Feinde? Ganz gewiß! War das eines der Themen, die wir beim Laubhüttenfest studiert haben? So ist es!
Jesus nahm am Laubhüttenfest teil, und Jesus unterstrich die Bedeutung des Wassers und die Bedeutung des Lichts beim Laubhüttenfest. In Johannes 7:2 heißt es:
"Es war aber das Laubhüttenfest der Juden nahe."
Und dann die Verse 10 und 11 im gleichen Kapitel.
"Nachdem aber Seine Brüder hinaufgegangen waren, ging auch Er hinauf zum Fest, nicht öffentlich, sondern wie im Verborgenen. Da suchten Ihn die Juden während des Festes und sprachen: Wo ist Er? …"
Ist Jesus auch auf dem Fest? Mit Sicherheit ist Er das. In Vers 37 heißt es:
"Aber am letzten, dem großen Tag des Festes stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu Mir und trinke! …"
Und dann betont Er das Licht beim Laubhüttenfest. In der Tat heißt es in Johannes 8:12, und Ellen White hat dazu eine sehr interessante Bemerkung, sie sagt, als Jesus sagte:
"Ich bin das Licht der Welt."
zeigte Er auf die Sonne. Die Sonne war gerade aufgegangen, und die beiden Lichtsäulen im Tempel brannten noch, und Jesus wollte damit sagen: "Schaut nicht auf die beiden Lichtsäulen dort, ich bin das Licht der Welt, ich bin das größere Licht." So heißt es also in Johannes 8:12.
"Nun redete Jesus wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer Mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben."
Wie lange dauerte nun das Laubhüttenfest? Wie viele Tage dauerte es? Acht Tage. Wenn Jesus also am Laubhüttenfest geboren wurde, muß es etwas geben, das mit acht Tagen zu tun hat. Hmm, interessant. Schauen wir uns dazu 3. Mose 23:34-36 an.
"Rede zu den Kindern Israels und sprich: Am fünfzehnten Tag dieses siebten Monats soll dem Herrn das Laubhüttenfest gefeiert werden, sieben Tage lang. Am ersten Tag ist eine heilige Versammlung; da sollt Ihr keine Werktagsarbeit verrichten. Sieben Tage lang sollt Ihr dem Herrn ein Feueropfer darbringen; …"
Und dann ist da noch ein besonderer achter Tag.
"… und am achten Tag sollt Ihr eine heilige Versammlung halten und dem Herrn ein Feueropfer darbringen; es ist eine Festversammlung; da sollt Ihr keine Werktagsarbeit verrichten."
Die Frage ist, an welchem Tag wurde Jesus beschnitten?
Lukas 2:21, denkt daran, daß diese Feste tagesgenau erfüllt werden, wir verwenden nicht das Jahr-Tag-Prinzip, sondern den Tag selbst. Es heißt dort:
"Und als acht Tage vollendet waren, als man das Kind beschneiden mußte, da wurde Ihm der Name…"
Welcher Name wurde Ihm gegeben?
"… Jesus gegeben, den der Engel genannt hatte, ehe Er im Mutterleib empfangen worden war."
Und dabb heit es in Lukas 2:28-32.
"Da nahm er es auf seine Arme,…"
Und beachtet, was er sagen wird!
"… lobte Gott und sprach: Nun, Herr, entläßt Du Deinen Knecht in Frieden…"
Das ist Simeon der spricht.
"… nach Deinem Wort! Denn meine Augen haben Dein Heil gesehen, das Du vor allen Völkern bereitet hast,…"
Und was sagt er jetzt?
"…ein Licht zur Offenbarung für die Heiden und zur Verherrlichung Deines Volkes Israel!"
Als Jesus beschnitten wurde, als was wurde Er da vorgestellt? Als das Licht. Wurde beim Laubhüttenfest das Licht hervorgehoben? Auf jeden Fall!
Sowohl die zeitliche Abfolge als auch die Einzelheiten scheinen stark darauf hinzudeuten, daß Jesus während der Zeit des Festes der Einweihung des Tempels gezeugt wurde, aber Er wurde während des Laubhüttenfestes geboren. Und wie wir sehen, waren diese beiden Feste miteinander verbunden.
Jetzt müssen wir auch über das letzte Laubhüttenfest sprechen. Denn Jesus kam nicht nur in diese Welt, um bei uns zu wohnen, sondern wenn alles wiederhergestellt ist, wird Er für immer mit uns zusammen wohnen. Er hat also bei Seiner Menschwerdung die Hütte aufgeschlagen, und er wird bei Seiner Wiederkunft erneut bei uns wohnen.
Das Laubhüttenfest erinnert an den Moment, als Jesus kam, um Sein Zelt bei uns aufzuschlagen und uns von unseren geistlichen Feinden zu befreien. Hört gut zu: Er gibt uns ein geistliches Licht und erfrischt uns mit geistlichem Wasser, und ich würde sagen, es speist uns mit geistlichem Manna.
Es weist aber auch auf die Zeit hin, in der Jesus wieder bei uns wohnen wird.
Das Laubhüttenfest ist also eine Gedenkfeier und was bedeutet es in prophetischer Hinsicht?
Es blickt nicht nur auf die Menschwerdung Christi zurück, sondern auch auf die Zeit, in der Jesus bei Seinem Volk wieder wohnen oder sich niederlassen wird.
So hat das Laubhüttenfest heute eine geistliche Bedeutung.
Können wir das Licht des Laubhüttenfestes auch heute noch genießen? Ja!
Können wir das Wasser trinken? Natürlich können wir das. Jesus sagte:
"Kommt zu Mir und trinkt!"Können wir von dem Manna essen? Ja, natürlich.
Ellen White sagt sogar, daß wir vom Baum des Lebens essen können. Jetzt fragt Ihr vielleicht: "Wie ist das möglich?" Sie sagt, daß der Baum des Lebens seine Zweige über die Mauer bis hinunter auf die Erde streckt, und wir können am Baum des Lebens teilhaben, nicht wörtlich, sondern indem wir Jesus Christus als unseren Retter und Herrn annehmen. Dann essen wir geistlich. Aber wenn wir in den Himmel kommen, werden diese Dinge nicht nur eine geistliche Bedeutung haben, sondern auch was? Sie werden eine buchstäbliche Bedeutung haben, denn dort oben sind die Dinge buchstäblich. Tatsächlich werden dort oben das Wörtliche und das Geistliche zusammenkommen, wenn wir dort ankommen.
Ich möchte Euch eine Darstellung geben, damit wir dieses Gesetz des Wörtlichen und des Geistigen verstehen. Gehen wir einfach zurück zum Garten Eden.
Als Adam und Eva erschaffen wurden, waren sie mit einem Gewand aus Licht bedeckt, richtig? War das ein buchstäblicher Mantel aus Licht? Ja! Ellen White sagt, daß ein sanftes Licht sie bedeckte. Was bedeutete dieses Lichtgewand, dieses buchstäbliche Lichtgewand? Es stand für die Tatsache, daß sie rechtschaffen waren, richtig? Weil sie Gott gegenüber gehorsam waren. Mit anderen Worten: Ihr geistliches Gewand war Gerechtigkeit, und ihr buchstäbliches Gewand war ein buchstäbliches Lichtgewand, das verkündete, daß sie heilig und gerecht waren.
Was geschah, als Adam und Eva sündigten? Was haben sie zuerst verloren? Haben sie zuerst ihr geistliches Gewand des Lichts verloren oder das buchstäbliche Gewand des Lichts? Was haben sie zuerst verloren? Das geistliche Gewand, denn als sie sündigten, wurden sie was? Unredlich, richtig? Und als sie ihr geistliches Gewand, ihre Reinheit, verloren, was war die buchstäbliche Folge? Die buchstäbliche Folge war, daß sie sich buchstäblich nackt wiederfanden, ohne das Gewand des Lichts. Sie verloren also ihr geistliches Gewand, und sie verloren ihr buchstäbliches Gewand als Folge des Verlustes des geistlichen Gewandes.
Was ist nun der Zweck des Heilsplans? Das Ziel des Heilsplans ist es, den Menschen wieder so zu bedecken, wie er am Anfang war. Welches Gewand stellt Gott zuerst wieder her? Das geistliche Gewand oder das buchstäbliche Gewand? Er stellt zuerst das geistliche Gewand wieder her, denn wenn wir die Gerechtigkeit Christi annehmen, werden wir geistlich gesehen mit dem Gewand Seiner Gerechtigkeit bedeckt.
Aber was wird Jesus tun, wenn Er wiederkommt? Diejenigen, die das geistliche Gewand angezogen haben, werden nun wieder mit einem buchstäblichen Gewand des Lichts bekleidet werden.
Wieder einmal werden sich also das Geistliche und das Wörtliche treffen. Könnt Ihr mir folgen?
Und das Gleiche gilt für das Wasser, das Licht und das Manna. Jetzt genießen wir diese Dinge geistlich, aber wenn Jesus kommt, werden diese Dinge nicht nur eine geistliche Bedeutung haben, sondern es wird echtes Licht geben, und wir werden echtes Wasser trinken und echtes Manna essen. Und wir werden erkennen, daß diese Dinge symbolisieren, was Jesus für uns getan hat. Versteht Ihr den Grundsatz?
Achten wir also darauf, was beim Laubhüttenfest, dem letzten Laubhüttenfest, geschehen wird. Was geistlich war, wird nun buchstäblich. Es heißt in Offenbarung 7:9+10.
"Nach diesem sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm,…"
Wie sind sie gekleidet? Sind das buchstäblich weiße Gewänder? Natürlich sind sie das. Sie sind nicht aus Stoff, es sind Gewänder aus Licht, sie sind weiß wie das Licht.Übrigens ist auch Gott mit Licht bekleidet. Ihr könnt es in Psalm 104:1+2 lesen, Gott bedeckt sich mit Licht wie mit einem Gewand, heißt es dort. Gott ist also mit einem Gewand aus Licht bekleidet. Und Adam und Eva spiegelten das herrliche Licht Gottes wider. Und so heißt es weiter:
"… bekleidet mit weißen Kleidern, und…"
Was haben sie in ihren Händen? Ist das also Laubhüttenfest? Ja, genau! Sie haben
"… Palmzweige waren in ihren Händen.…"
Werden sie jetzt feiern? Oh ja, da steht es,.
"… Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Das Heil ist bei unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und bei dem Lamm!…"
Gibt es eine große Betonung darauf, daß Gott bei uns wohnt? Seht nun was in Offenbarung 21:3 steht.
"Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: …"
Was sagte sie?
"… Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! …"
Warum heißt es: "Das Zelt Gottes ist bei den Menschen"? Und dann heißt es:
"… Und Er wird bei ihnen wohnen; …"
Das ist das gleiche Wort wie in Johannes 1:14 "Er wohnte unter uns", "Er zeltete unter uns". Das ist die endgültige Erfüllung des Laubhüttenfestes, wo Jesus nicht nur kommt, um dreieinhalb Jahre auf der Erde zu leben, sondern um für immer bei Seinem Volk zu wohnen. Und so heißt es:
"… Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und Er wird bei ihnen wohnen;…"
Was wird Er tun?
"… Und Er wird bei ihnen wohnen; und sie werden Seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott."
Das geschieht, wenn wir im Himmel sind. Aber wann wird Gott auf ewig bei ihnen wohnen? Beachtet die Zeitform der Verben. In der Zukunft, in der Zukunft, wenn wir mit Ihm im Himmel wohnen. Und nun seht was in Offenbarung 22:5 steht:
"Und es wird dort keine Nacht mehr geben, …"
Seht, es ist das Laubhüttenfest, also liegt der Schwerpunkt auf dem Licht.
"… Und es wird dort keine Nacht mehr geben, und sie bedürfen nicht eines Leuchters, noch des Lichtes der Sonne, denn Gott, der Herr, erleuchtet sie; und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit."
Und dann gibt es natürlich Wasser. Erinnert Ihr Euch an die Wasserzeremonie beim Laubhüttenfest, die es auch gab? So steht hier:
"Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst!"
Das Kommen Jesu, um in unserer Mitte zu wohnen, in unserer Mitte zu zelten, ist also nur ein Vorgeschmack darauf, daß Er mit uns im Himmel zelten und dann hier auf der Erde für immer und ewig seinen ständigen Wohnsitz bei Gottes Volk einrichten wird.
Ist das Laubhüttenfest nicht ein schönes Fest? Wir freuen uns schon darauf.
Jetzt möchte ich Euch aus "Patriarchen und Propheten" etwas von Seite 540 und 541 vorlesen. Manche Leute haben das mißverstanden und sagen: "Ellen White hat gesagt, wir sollen das Laubhüttenfest feiern, was bedeutet, daß wir alle Feste feiern sollen."
Ich weiß nicht, wie das zusammenpaßt, denn alle anderen Feste haben sich doch schon erfüllt, nicht wahr? Oder zumindest der Versöhnungstag ist im Begriff, sich zu erfüllen. Das einzige Fest, das noch nicht vollständig erfüllt ist, ist das Laubhüttenfest, wenn wir das Königreich erreichen, wenn wir für tausend Jahre in den Himmel kommen und singen und das Manna essen und in der Gegenwart des Lichtes sind und das Wasser trinken und den Sieg über unsere Feinde haben und all diese Dinge, über die wir im Zusammenhang mit dem Laubhüttenfest gesprochen haben.
Ellen White will damit nicht sagen, daß wir das Laubhüttenfest feiern sollen. Was sie sagt, ist, daß wir ein laubhüttenähnliches Fest feiern sollten, um uns an die großen Segnungen zu erinnern, die Gott über uns ausgegossen hat. Und wenn Ihr alles lest, was Ellen White zu sagen hat, und wir werden darauf zurückkommen, dann sagt Ellen White, daß wir eine Zeit brauchen, in der wir dem Herrn für Seine Güte an uns danken, und Zeltversammlungen sind solche Zeiten. Wenn Ihr also alles lest, was sie geschrieben hat, seht Ihr, daß Zeltversammlungen die Zeiten sind, in denen das Volk Gottes zusammenkommt, um den Herrn zu loben und ihm für die Segnungen zu danken, die wir im vergangenen Jahr erhalten haben. So schrieb Ellen White über das Laubhüttenfest.
"Wie wäre es, wenn…"
Ist dies ein Befehl? Sagt sie "es muß sein"? Nein! Sie sagt:
"Wie wäre es, wenn das Volk Gottes in der heutigen Zeit ein Laubhüttenfest feiern würde?…"
Beachtet, daß sie nicht sagt, daß wir das Laubhüttenfest feiern sollen. Sie sagt, es wäre schön, wenn wir ein Laubhüttenfest feiern würden.
"…ein freudiges Gedenken an die Segnungen Gottes für sie. So wie das Volk Israel die Befreiung feierte, die Gott ihren Vätern erwirkt hatte, und seine wunderbare Bewahrung während ihres Auszugs aus Ägypten, so sollten wir uns dankbar an die verschiedenen Wege erinnern, die Er uns gelenkt hat, um uns aus der Welt und aus der Finsternis des Irrtums in das kostbare Licht seiner Gnade und Wahrheit zu führen."
Übrigens können wir das Laubhüttenfest nicht wie die Juden feiern, weil wir nicht in die Wüste gegangen sind und 40 Jahre lang gewandert sind. Das gehört nicht zu unseren Erfahrungen, oder? Und doch möchte ich Euch etwas fragen: Sind wir schon zu lange in der Wüste dieser Welt umhergezogen? Auf jeden Fall! Aber das Laubhüttenfest erinnerte an ein bestimmtes geschichtliches Ereignis, an dem wir nicht teilgenommen haben. Aber ganz allgemein können wir jetzt ein Laubhüttenfest feiern, um zu sehen, wie Gott uns in unserer Wüstenwanderung in dieser Welt geführt hat, und wie Israel sich auf den Messias gefreut hat, der kommt, um unter uns zu wohnen, weil es prophetisch war, nicht nur, weil es für die Juden auf die Vergangenheit hinwies, auf die Wanderungen in der Wüste, sondern weil es auf den Messias hinwies, der das Wasser bringen wird, der das Licht bringen wird, der die Freude bringen wird, der das Manna bringen wird, geistlich gesprochen.
Was sollen wir nun tun?
Das Laubhüttenfest führt uns in gewissem Sinne dazu, zurückzublicken, wohin? Es führt uns dazu, auf den Moment zurückzublicken, in dem Jesus kam und bei uns Wohnung machte. Aber das Laubhüttenfest weist auch auf die Zeit hin, in der Jesus tausend Jahre lang mit uns im Königreich wohnen wird, und das wird buchstäblich sein, jetzt ist es geistlich, später wird es was sein? Es wird buchstäblich sein.
Ellen White sagt also nicht, daß wir das Laubhüttenfest feiern sollen. Sie sagt, es wäre gut für uns, es wäre nützlich, sie sagt nicht: "Tut es, oder sonst könnt ihr nicht gerettet werden!" Sie sagt, daß es gut für uns wäre, ein Fest wie das Laubhüttenfest zu feiern, bei dem wir uns an die Güte Gottes zu uns erinnern können. Ich möchte Euch etwas fragen: Ist es das, was wir bei unseren Zeltversammlungen tun sollten? Sich an die Güte Gottes gegenüber Seinem Volk zu erinnern? Wißt Ihr, es ist eine wunderbare Sache, zu Zeltversammlungen zu gehen und dort zehntausend Gläubige zu sehen, die alle die Güte Gottes und den Segen Gottes feiern.
Wir haben also einen Grund, beim Laubhüttenfest zurückzublicken, auf Jesus, der kam, um in unserer Mitte zu wohnen, um Sein Zelt in unserer Mitte aufzuschlagen, damit Er uns geistlich retten kann. Aber wir haben auch das Vorrecht, nach vorne auf das große Laubhüttenfest zu schauen, wo Jesus uns nicht nur geistig retten wird, sondern uns buchstäblich vor unseren Feinden retten wird, um uns in jenes Land zu bringen, wo wir tausend Jahre mit Ihm in unseren vorübergehenden Wohnstätten verbringen werden, um dann auf den Planeten Erde zurückzukehren, wo der Herr Jesus uns hier für immer und ewig niederlassen wird, um sich nie mehr von uns zu trennen, weil Jesus, als Er die Menschheit annahm, für immer unser Bruder wurde. Und wie Jesus sagte, hat Er nicht versprochen, daß der Himmel unser ewiges Zuhause sein wird, Er sagte, daß es viele Wohnungen im Haus Seines Vaters gibt, in denen wir eine Weile verbringen werden, aber Er sagte:
"Die Sanftmütigen werden die Erde erben."
Was für ein herrlicher Tag das sein wird. Erinnern wir uns also an die wahre Bedeutung des Laubhüttenfestes.
Stephen Bohr - Der hebräische, geistliche Kalender - (19) "Das Fest der Einweihung und die Geburt des Messias"
(20) Müssen wir die Feste feiern?
Wir werden jetzt mit unserem Studium "Müssen wir die Feste feiern?" beginnen. Ich lade Euch ein, mit mir in Euren Bibeln Kolosser 2:13-17 aufzuschlagen. Hier schreibt der Apostel Paulus das Folgende:
"Er hat auch Euch, die Ihr tot wart in den Übertretungen und dem unbeschnittenen Zustand Eures Fleisches, mit ihm lebendig gemacht, indem Er Euch alle Übertretungen vergab; und Er hat die gegen uns gerichtete Schuldschrift ausgelöscht, die durch Satzungen uns entgegenstand, und hat sie aus dem Weg geschafft, indem Er sie ans Kreuz heftete. Als Er so die Herrschaften und Gewalten entwaffnet hatte, stellte Er sie öffentlich an den Pranger und triumphierte über sie an demselben. …"
Das liegt im Kreuz. Und jetzt kommt die Schlußfolgerung.
"… So…"
Das ist im Lichte dessen, was ich zuvor gesagt habe.
"…So laßt Euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate, die doch nur ein Schatten der Dinge sind, die kommen sollen, wovon aber der Christus das Wesen hat."
Dies ist also der Abschnitt, der uns für den Rest dieses Vortrags und wahrscheinlich auch für einen Teil unseres nächsten beschäftigen wird.
Nun, warum wollen wir gerade diesen Abschnitt studieren? Der Grund dafür ist, daß diese Stelle mißbraucht wird.
Erstens wird er von Leuten mißbraucht, die lehren, daß die Zehn Gebote ans Kreuz genagelt wurden. Sie sagen, es sei egal, ob wir den Sabbat halten oder nicht, und es sei egal, was wir essen und trinken, denn als Jesus am Kreuz starb, wurden all diese Dinge, all diese Vorschriften, abgeschafft.
Andererseits glauben viele, die die Feste nicht sorgfältig studieren, daß wir sie immer noch halten müssen, und sie legen diesen Abschnitt falsch aus, um zu behaupten, daß trotz der Tatsache, daß dort steht: "Laßt Euch von niemandem richten, was Neumond oder Sabbat oder Feste betrifft", das nicht bedeutet, daß wir die Feste nicht mehr feiern sollten.
So ist es also, daß
die eine Gruppe diese Verse benutzt, um die Einhaltung des Sabbats und der Gesundheitsgesetze abzuschaffen
und die andere Gruppe sagt, daß wir trotz allem, was dieser Abschnitt aussagt, weiterhin die zeremoniellen Sabbate halten müssen, und daß wir weiterhin die Anforderungen der Feste erfüllen müssen, usw.
Die eine Gruppe will das ans Kreuz nageln, was Gott nicht ans Kreuz genagelt hat, und die andere Gruppe will das vom Kreuz lösen, was Gott ans Kreuz genagelt hat.
Das sind also, kurz gesagt, die beiden Gruppen, mit denen wir uns beschäftigen werden.
Es gibt zwei Hauptgruppen von Gesetzen in der Heiligen Schrift und wir werden uns mit einer dritten Gruppe befassen. Ich möchte sie nicht als dritte Gruppe bezeichnen, weil sie mit dem Sittengesetz zusammenhängt, aber wie auch immer, die beiden Hauptgruppen des Gesetzes im Alten Testament sind:
das Sittengesetz, d.h. die Zehn Gebote
und das Ritual- oder Zeremonialgesetz.
Diese Unterscheidung stammt nicht aus den Tagen Moses. Diese Unterscheidung zwischen dem Sittengesetz und dem Zeremonialgesetz reicht bis zum Beginn der Menschheitsgeschichte zurück.
Ellen White erklärt in "Patriarchen und Propheten" auf Seite 343, daß diese beiden Gesetzessysteme voneinander getrennt und verschieden sind. Ich möchte diese Aussage vorlesen,
"Es gibt viele, die versuchen, diese beiden Systeme zu vermischen, indem sie die Texte verwenden, die vom Zeremonialgesetz sprechen, um zu beweisen, daß das Sittengesetz abgeschafft wurde.…"
Ich glaube, daß sie zu diesem Zweck Kolosser 2 verwenden.
"… aber das ist eine Verdrehung der Heiligen Schrift. Der Unterschied zwischen den beiden Systemen ist …"
Was ist es?
"… breit und klar. Das zeremonielle System bestand aus Symbolen, die auf Christus, auf Sein Opfer und Sein Priestertum hinwiesen. Dieses rituelle Gesetz mit seinen Opfern und Verordnungen sollte von den Hebräern durchgeführt werden …"
Von wem? Wenn Ihr also keine Hebräer seid, trifft das nicht auf Euch zu.
"… sollte von den Hebräern durchgeführt werden, bis Typus und Antitypus im Tod Christi zusammentrafen, dem Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt."
Ist das eine ziemlich klare Aussage? Ich meine, das sollte die Frage klären. Wir sollten in der Lage sein, unsere Sachen zu packen und nach Hause zu gehen, aber das können wir nicht, denn dieser Text wird von denen mißbraucht, die das Gesetz abschaffen wollen, und von denen, die sagen, daß wir weiterhin die Riten, Bräuche und Zeremonien feiern müssen, wie es die Juden taten, insbesondere die hebräischen Feste.
Wir wollen nun über den Ursprung dieser beiden Gesetze sprechen, des Sittengesetzes und des Zeremonialgesetzes. Im Buch 1. Mose finden wir ein Gebot Gottes an unsere Vorväter Adam und Eva, so heißt es in 1. Mose 2:16+17,
"Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst Du nach Belieben essen; aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst Du nicht essen; denn an dem Tag, da Du davon ißt, mußt Du gewißlich sterben!…"
Nun ist es wichtig zu erkennen, daß in diesem einen Gebot wirklich alle Grundsätze der Zehn Gebote enthalten sind.
Ich möchte Euch etwas fragen: Hat Eva gestohlen, als sie von der Frucht aß? Nur um ein paar Beispiele zu nennen.
Hat sie ihren himmlischen Vater entehrt?
Hat sie falsches Zeugnis abgelegt? Sie tat es, weil sie sagte, Gott habe ihnen nicht nur gesagt, daß sie nicht essen sollen, sondern auch, was nicht zu tun? Nicht zu berühren. Das war nicht, was Gott gesagt hatte.
Wollte sie sich selbst zu Gott machen? "Ihr sollt keine anderen Götter haben vor mir."
Hat sie geistlichen Ehebruch begangen, indem sie sozusagen einen anderen Liebhaber wählte? Ja!
In diesem einen Gebot waren also alle Grundsätze der Zehn Gebote enthalten. Gott sagte: "Wenn Du dieses Gebot brichst, dann ist das Sünde. Und wenn Du sündigst, wirst Du mit Sicherheit sterben."
Und als Adam und Eva sündigten, sprach Gott das Todesurteil über Adam aus, und natürlich auch über Eva.
Dies ist also der Ursprung des Sittengesetzes; es existierte, bevor Adam und Eva sündigten. In diesem einen Gebot waren alle Grundsätze der Zehn Gebote enthalten.
Doch als Adam und Eva sündigten, gab Gott ihnen Hoffnung. Er gab ihnen Hoffnung, weil an jenem Tag ein Opfer dargebracht wurde, denn es heißt, daß Kleider aus Fellen gemacht wurden, um die Blöße von Adam und Eva zu bedecken. Um die Felle von einem oder mehreren Tieren zu bekommen, muß man was tun? Man muß die Tiere töten. Und so wurden an diesem Tag Tiere getötet, um die Nacktheit von Adam und Eva zu bedecken. Dies ist der Ursprung des Zeremonialgesetzes. In dem Augenblick, in dem Adam und Eva sündigten, wurde ein Ersatz gefunden. Das Opfersystem wurde geschaffen, um auf den Messias hinzuweisen.
Der Ungehorsam gegenüber dem Sittengesetz machte das Zeremonialgesetz notwendig, um die Forderungen des Sittengesetzes zu erfüllen.
Das Sittengesetz Gottes ist ewig, und das Zeremonialgesetz tritt nach der Sünde ein, um die Forderungen des Sittengesetzes zu erfüllen.
Ein Beispiel für das Zeremonialgesetz finden wir auch in der Geschichte in 1. Mose 4:3+4.
"Und es geschah nach geraumer Zeit, daß Kain dem Herrn ein Opfer darbrachte von den Früchten des Erdbodens. Und auch Abel brachte [ein Opfer] dar von den Erstlingen seiner Schafe und von ihrem Fett. Und der Herr sah Abel und sein Opfer an;..."
Hier gibt es einige interessante Einzelheiten. Abel bringt ein Opfer von den Erstgeborenen seiner Herden und er opfert das Fett. Dies ist, kurz gesagt, der Beginn des zeremoniellen Systems.
Gab es später im jüdischen Zeremonialsystem auch Getreideopfer? Auf jeden Fall.
Wurde Israel befohlen, die Erstgeborenen ihrer Herden zu opfern? Durchaus.
Wurde das Fett der Tiere auf dem Altar verbrannt? So ist es.
Es handelt sich also um ein keimhaftes, wenn man so sagen darf, zeremonielles System, das dort seinen Anfang nimmt. Und der Grund dafür ist, daß Adam und Eva das Sittengesetz Gottes, die Zehn Gebote, gebrochen hatten; sie hatten gegen alle Grundsätze verstoßen.
Es gibt in 1. Mose keinerlei Hinweise darauf, daß Abel jemals die Feste eingehalten hat, denn die Feste erinnerten an die Geschichte der Befreiung Israels aus der Knechtschaft und die Ansiedlung in Kanaan. Abel konnte also nicht die Feste zum Gedenken an die Ereignisse des Auszugs halten.
Wie ist nun die Beziehung zwischen dem Sittengesetz und dem Zeremonialgesetz?
Die Grundsätze des Sittengesetzes sind ewig und können niemals geändert oder abgeschafft werden, weil es die Verfassung der Regierung Gottes ist. Es offenbart die Liebe, Heiligkeit, Vollkommenheit, Rechtschaffenheit und Güte von Gottes Charakter. Man kann also die Zehn Gebote genauso wenig abschaffen wie den Charakter Gottes, denn die Zehn Gebote sind ein Spiegelbild dessen, was Gott ist.
Wenn ein Mensch sündigt, verstößt er gegen das Sittengesetz, denn die Bibel sagt:
"Die Sünde ist die Gesetzlosigkeit."
Mit anderen Worten: Das Sittengesetz weist auf die Sünde hin. Wenn man gegen das Sittengesetz verstößt, sagt einem das Sittengesetz, daß man gesündigt hat. Der Apostel Paulus sagt:
"Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis …"
Welche Erkenntnis kommt?
"… denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde."
Und wenn ein Mensch tatsächlich gegen das Gesetz verstößt und sündigt, was verlangt das Gesetz, das Sittengesetz nun? Es verlangt die Bezahlung. Und was ist die Bezahlung, die das Sittengesetz von jemandem verlangt, der das Gesetz übertreten hat? Die Strafe ist der Tod, denn die Bibel sagt uns:
"Denn der Lohn der Sünde ist …"
Was ist er?
"… der Tod; ..."
Wie viele Menschen haben gesündigt?
"... denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten."
Wie viele Menschen befinden sich in der Todeszelle? Jeder einzelne Mensch, der jemals gelebt hat, mit Ausnahme von Christus. Und Christus ist gestorben, weil Er unsere Sünden getragen hat. Jeder ist in der Todeszelle, weil alle gesündigt haben, alle haben das Gesetz übertreten, und das Gesetz verlangt den Tod, es gab keinen Gerechten, nein, nicht einen.
Die Frage ist also, wenn jeder ein Sünder ist, wie können dann Sünder gerettet werden?
Die Antwort ist sehr einfach. Der Schöpfer eines jeden Menschen könnte sich anbieten, zu kommen und den Platz eines jeden Menschen einzunehmen. Er könnte das Leben leben, das Gott von Seinen Geschöpfen erwartet, und Er könnte auch den Tod erleiden, der zu Seinen Geschöpfen gehört, und wer immer Ihn als Retter annimmt, dessen Leben zählt anstelle seines Lebens und Sein Tod zählt anstelle seines Todes. Mit anderen Worten, der Tod Christi wurde wegen der Verletzung des Sittengesetzes notwendig. Mit anderen Worten: Das Zeremonialgesetz ist wegen der Verletzung des Sittengesetzes notwendig.
Kommen wir kurz auf die Errettung der Gläubigen des Alten Testaments zu sprechen. Wir alle wissen, daß die Bibel lehrt, daß das vergossene Blut Jesu die Macht hat, was zu tun? Es hat die Macht, Sünden zu vergeben. Aber könnte das Blut Christi die Gläubigen des Alten Testaments rechtmäßig gerettet haben, bevor Er tatsächlich starb? Habt Ihr meine Frage verstanden? Gab es Hoffnung auf Errettung, bevor Jesus ans Kreuz ging? Auf jeden Fall, es gab Hoffnung! Gott schuf ein zeremonielles System, bestehend aus Festen, zeremoniellen Sabbaten, Neumonden und Speise- und Trankopfern, damit das Volk durch diese Symbole seinen Glauben an den kommenden Erlöser zum Ausdruck bringen konnte. Aus diesem Grund wurde das Zeremonialgesetz notwendig, weil das Sittengesetz Gottes übertreten worden war.
Kehren wir zum Lager Israels zurück und erleben wir einen hypothetischen Fall. Nehmen wir an, eine Person ging in das Zelt ihres Nachbarn und stahl ein Paar Sandalen. Diese Tat wäre ein Verstoß gegen das Gebot, das wie lautet?
"Du sollst nicht stehlen."
und wegen dieser Sünde würde das Sittengesetz zu diesem Mann was sagen? "Du mußt sterben!"
"Denn der Lohn der Sünde ist ..."
Was?
"... der Tod."
Das Sittengesetz verlangte sozusagen die Bezahlung der Schuld, aber das Sittengesetz konnte sie nicht bezahlen.
Nehmen wir nun an, der Sünder bereute, daß er die Sandalen gestohlen hatte. Könnte er dem Todesurteil entgehen? Ja! Es gab einen Weg, auf dem demjenigen, der im Lager lebte, die Sünde vergeben und das Todesurteil umgewandelt werden konnte. Der reuige Sünder konnte, wie Ihr wißt, ein Lamm in das Heiligtum bringen, seine Hand auf den Kopf des Lammes legen und seine Sünde auf dem Kopf des Opfers bekennen, wodurch der Sünder seine Sünde auf das Opfer übertrug. Dann schlachtete der Sünder das Opfer, und das Tier war nun der Sünde schuldig, weil es als Ersatz gestorben war, um die Forderungen des Sittengesetzes zu erfüllen. So wies das Sittengesetz auf die Sünde hin.
Und das Zeremonialgesetz wies auf das Heilmittel für die Sünde hin; das Blut des unschuldigen Opfers war dieses Heilmittel. Infolgedessen konnte der Sünder mit der Gewissheit der Vergebung nach Hause gehen, oder nicht? Die Sünde dieser Person war nicht legal vergeben, bis Jesus kam und Sein Blut vergoß, denn die Bibel sagt uns in Hebräer 10:4,
"Denn unmöglich kann das Blut von Stieren und Böcken ..."
Was tun?
"... Sünden hinwegnehmen!"
Wurde diese Sünde also rechtlich weggenommen? Nein! Konnte der Sünder die Gewißheit der Vergebung haben? Ja! Der Sünder konnte die Gewißheit der Vergebung haben, aber nur, weil er in dem Opfer das künftige Opfer Jesu am Kreuz sah, mit dem die Sünde rechtmäßig bezahlt wurde. Mit anderen Worten: Das alttestamentliche Zeremonialgesetz war ein System von Schuldscheinen oder Schuldverschreibungen. Jedes Mal, wenn der reuige Sünder zum Heiligtum kam, seine Sünde auf dem Kopf des Tieres bekannte und es schlachtete, sagte Jesus damit was? "Ich werde bezahlen", d. h. die Schuld wurde "gestundet" oder was? Aufgeschoben auf Grund des Schuldscheins Christi. Das gesamte alttestamentliche Zeremonialsystem bestand also aus Schuldscheinen, für die Jesus garantierte, daß Er sie wann bezahlen würde? In der Zukunft. Anders ausgedrückt: Das Alte Testament war ein gigantisches Kreditsystem. Darauf bezieht sich der Apostel Paulus in Römer 3:21-26, er schrieb dort:
"Jetzt aber ist außerhalb des Gesetzes die Gerechtigkeit Gottes offenbar gemacht worden, die von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird, nämlich die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus, die zu allen und auf alle [kommt], die glauben. Denn es ist kein Unterschied; denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten, sodaß sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch Seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist. Ihn hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, [das wirksam wird] durch den Glauben an Sein Blut, ..."
Dies ist der Teil, den ich uns besonders ans Herz legen möchte: Er besagt, daß Jesus am Kreuz gestorben ist, um was zu tun?
"… um Seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil Er die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen waren, …"
Was hatte Gott mit den Sünden getan, die zuvor im Alten Testament begangen worden waren? Was hatte er getan? Er ist über sie hinweggegangen. Wurden sie schon rechtlich beglichen? Nein! Aber waren sie aufgrund der Verheißung bezahlt worden? Ja! Er schreibt weiter:
"… als Gott Zurückhaltung übte, um Seine Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit zu erweisen, damit Er selbst gerecht sei und zugleich den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist."
Schlagen wir nun Kolosser 2:13+14 auf und packen wir diesen Abschnitt von Paulus im Lichte dessen aus, was wir bis jetzt studiert haben. Kolosser 2:13 lautet:
"Er hat auch Euch, die Ihr tot wart in den Übertretungen und dem unbeschnittenen Zustand Eures Fleisches, mit Ihm lebendig gemacht, indem Er Euch …"
Was hat Er getan?
"… alle Übertretungen vergab; …"
Was ist ein anderes Wort für "Übertretungen"? Das ist das Wort "Sünden". Was hat Jesus also für diejenigen getan, die im Grunde "tot" waren, weil sie in Sünde waren? Die Bibel sagt uns, daß Gott uns zusammen mit Jesus lebendig gemacht hat, indem Er alle Übertretungen oder Sünden vergeben hat. Die Frage ist nun, wie wurden den Menschen, an die der Apostel Paulus schreibt, diese Sünden vergeben? Vers 14,
"… und Er hat die gegen uns gerichtete Schuldschrift ausgelöscht, die durch Satzungen uns entgegenstand, …"
Wie vergab Gott also die Sünden des Volkes? Was hat Er getan? Was löschte Er aus? Er löschte die Schuldschrift oder auch die "Handschrift der Forderungen" aus, die gegen uns waren.
"… uns entgegenstand, und hat sie aus dem Weg geschafft, indem Er sie ans Kreuz heftete."
Interessant ist nun die Bedeutung dieses Wortes "Handschrift der Forderungen", das im Griechischen eigentlich ein Wort ist, nämlich das griechische Wort χειρόγραφον [cheirographon], das wörtlich aus zwei griechischen Wörtern besteht, zum einen aus dem Wort χέρι [chéri], das "Hand" bedeutet, und γράφω [gráfo], das "schreiben" bedeutet. Wörtlich bedeutet es also "Handschrift".
Das bedeutet aber nicht einfach etwas, das mit der Hand geschrieben wurde, sondern es ist ein technischer Begriff, der sich auf unsere Schuldverschreibung, einen Schuldschein oder einen Schuldvermerk bezieht oder etwas, das auf Kredit gekauft wurde, wenn man so möchte.
Das "Theological Dictionary of the New Testament" (dt.: Theologisches Wörterbuch des Neuen Testaments) erklärt:
"Der Hinweis bezieht sich auf die Ankündigung Gottes, daß der Schuldschein, der gegen uns zeugt, aufgehoben ist."
Was ist er? Aufgehoben.
Und das "Louw Nida Greek-English Lexicon of the New Testament" (dt.: Louw Nida Griechisch-Englisch Lexikon des Neuen Testaments), das sind Experten für die griechische Sprache, ist im Grunde das Wörterbuch für die Bedeutung griechischer Wörter und dort steht, daß dieses Wort χειρόγραφον [cheirographon] bedeutet:
"Er hat die Aufzeichnung unserer Schulden gelöscht".
Diese χειρόγραφον [cheirographon] "Handschrift der Forderungen" sind also die Schuldverschreibungen, die im gesamten alttestamentlichen System eingegangen sind. Alle diese Sünden wurden auf der Grundlage der Verheißung vergeben, daß die Schuld eines Tages durch Jesus Christus beglichen werden würde. Kolosser 2:14 bezieht sich also auf Schuldverschreibungen, die während der gesamten Zeit des Alten Testaments angehäuft wurden. Als Jesus starb, wo hat Er all diese Schuldscheine festgenagelt? An das Kreuz, sozusagen. Er hat die "Kreditkartenrechnung" an Sein Kreuz genagelt, weil Er für die "angehäuften Rechnungen" bezahlt hat. Deshalb wird Er auch das Lamm Gottes genannt, das die Sünde der Welt wegnimmt.
Als Jesus in diese Welt kam, platzten die "Schuldscheine" oder die "Kreditkartenrechnung" aus allen Nähten. Jesus hatte die Bezahlung der aufgelaufenen "Rechnung" garantiert, aber nur Sein vergossenes Blut konnte sie bezahlen. Sein Wort war Sein Pfand. Zwischen Sinai und Golgatha wurden über 1 Million Lämmer geopfert, nur bei den Morgen- und Abendopfern, als der Priester das Blut in das Heiligtum brachte, nahm Gott den Schuldschein aufgrund des Wortes Christi an, daß Er die Schuld bezahlen würde. In der Tat sagte Jesus: "Setzt es auf Meine Rechnung."
Wäre Jesus nicht gekommen, wären alle Schuldscheine auf diejenigen gefallen, die die Tiere geopfert hatten. In diesem Sinne war das gesamte zeremonielle System gegen den Menschen gerichtet, so wie eine Schuld gegen die Person gerichtet ist, die sie auf sich geladen hat. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?
Das Schuldscheinsystem war ein Schattensystem, das gewissermaßen auf Jesus, die kommende Wirklichkeit, hinwies. Es war ein "Mondsystem", dessen Zweck es war, auf die "Sonne" hinzuweisen. Als Jesus kam, verblaßte das gesamte System, so wie das Licht des Mondes verblaßt, wenn die Sonne aufgeht.
Wir wollen nun einen Text aus dem Buch Hebräer lesen, der vom Ende dieses Systems spricht. Hebräer 7:18+19.
"Damit erfolgt nämlich eine Aufhebung des vorher gültigen Gebotes wegen seiner Kraftlosigkeit und Nutzlosigkeit —denn das Gesetz…"
Hier ist die Rede von diesem gesamten zeremoniellen System.
"… hat nichts …"
Was hat es nicht?
"… zur Vollkommenheit gebracht …"
Wir müssen verstehen, daß der Hebräerbrief, wenn er das Wort "vollkommen" verwendet, nicht von sittlicher Vollkommenheit spricht, sondern von der Tatsache, daß das Gesetz die Sünde nicht wirklich rechtlich vergeben hat, daß es das Problem der Sünde nicht rechtlich gelöst hat. Er sagt also:
"… denn das Gesetz hat nichts zur Vollkommenheit gebracht —, zugleich aber die Einführung einer besseren Hoffnung, durch die wir uns Gott nahen können …"
Was ist die bessere Hoffnung, durch die wir uns Gott nähern? Es ist das vergossene Blut von Jesus Christus. Das Gesetz hat also nichts vollkommen gemacht. Mit anderen Worten: Das Gesetz hat das Problem der Sünde nicht ein für alle Mal rechtlich gelöst. Es hat nicht für die Schuldscheine bezahlt.
Hebräer 8:13 erzählt uns auch von den zwei Bündnissen. Der Alte Bund ist der Bund mit den Zeremonien, den Riten, den Ritualen, den Opfergaben, den Speisen und Getränken, den Neumonden, den zeremoniellen Sabbaten und den Festen, all das ist ein Gesamtpaket. So heißt es in Hebräer 8:13.
"Indem Er sagt: »Einen neuen«, hat Er den ersten …"
Was hat er mit dem ersten gemacht? Er hat ihn ...
"… für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird …"
Was wird es?
"… das wird bald verschwinden."
Was passiert mit dem Mond, wenn die Sonne aufgeht? Der Mond verschwindet. Das ganze System des Alten Testaments war ein "Mondsystem", es sollte Israel erleuchten, ihnen zeigen, daß die "Sonne" kommen würde. Woher bekommt der Mond sein Licht? Von der Sonne. Wer stand im Mittelpunkt des alttestamentlichen Systems? Jesus. Der Jesus, der in der Zukunft kommen würde, schien auf die Zeremonien des Alten Testaments.
Aber ich möchte Euch etwas fragen: Welchen Wert hatte das Alte Testament, wenn das Licht des zukünftigen Christus nicht auf das alttestamentliche System gestrahlt hätte? Es wäre leer, es wäre bedeutungslos. Das ist der Grund, warum die Juden ihre eigene Religion nicht verstehen, weil sie den Messias nicht angenommen haben, sie leben in der Zeit des "Mondes", in der Zeit der "Schatten". Aber die Bibel sagt, daß, wenn sie sich zu Christus bekehren, der Schleier, der über ihrem Herzen liegt, weggenommen wird.
Und Ellen White sagt, daß in diesen letzten Tagen ein besonderes Werk für die Juden getan werden muß. Gott liebt die Juden. Das bedeutet nicht, daß sie uns retten, es bedeutet, daß Gott das jüdische Volk erwählt hat, um all diese Riten und Zeremonien zu geben, die auf den Erlöser hinweisen. Dieses System war also auch eine schwere Last, es war teuer, zeitaufwendig und sehr fratzenhaft und schmerzhaft. Es verursachte viel Angst und Leid. Warum so viel Blut? Gott wollte die schrecklichen Folgen der Sünde lehren, sie führt zum sicheren Tod.
Andererseits sind die Zehn Gebote keine Last, sondern eine Freude. Seht, man kann nicht sagen, daß das, was Paulus hier sagt, daß "dieses Gesetz gegen uns war", sich auf die 10 Gebote bezieht. Die 10 Gebote sind nach 1. Johannes 5:3 nicht beschwerlich, sondern es heißt:
"Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir Seine Gebote halten; und Seine Gebote sind nicht …"
Was sind sie nicht? Sie sind nicht ...
"… schwer …"
Wie das zeremonielle System.
Lesen wir nun Psalm 119, und zwar die Verse 72, 131 und 174. Hier sagt David, der Psalmist:
"Das Gesetz, das aus Deinem Mund kommt, ist besser für mich als Tausende von Gold- und Silberstücken."
In Vers 131 sagt er:
"Ich tue meinen Mund weit auf und lechze, denn mich verlangt nach Deinen Geboten. ..."
Das klingt wirklich so, als wären sie eine Last, oder? Warum sollte er sich nach ihnen sehnen, wenn sie eine Last wären? Und dann Vers 174:
"Ich habe Verlangen nach Deinem Heil, o Herr, und Dein Gesetz …"
Macht mich das unglücklich? Nein! Da steht:
"… und Dein Gesetz ist meine Lust."
Was ist es? Er sagt, es ist seine Lust, seine Freude!
Ellen White schrieb folgendes in "Signs of the Times" vom 22. April 1880:
"Viele betrachten die jüdische Wirtschaft als ein Zeitalter der Finsternis. Sie haben die irrige Vorstellung erhalten, daß Buße und Glaube in der hebräischen Religion keine Rolle spielten, die ihrer Meinung nach nur aus Formen und Zeremonien bestand. Die Kinder Israels wurden jedoch durch Christus genauso gerettet wie der Sünder von heute. Durch den Glauben sahen sie Christus in jenen Gleichnissen und Schatten, die auf Seine erste Ankunft und Seinen Tod hinwiesen, wenn das Gleichnis auf das Gegenbild treffen sollte. Sie freuten sich über einen kommenden Erlöser, der durch Opfergaben versinnbildlicht wurde, während wir uns über einen Erlöser freuen, der bereits gekommen ist. Was für das alte Israel Erwartung war, ist für das moderne Israel Gewißheit."
Versteht Ihr jetzt die Verse 13 und 14? Was hat Gott ausgelöscht? Die Schuldverschreibung, um Seine Gerechtigkeit in dieser Zeit zu zeigen.
Gehen wir nun zu Vers 15 in Kapitel 2 des Kolosserbriefes. Als Jesus all diese Schuldscheine an das Kreuz nagelte, wurden bestimmte Mächte entwaffnet. Dort heißt es in Vers 15:
"Als Er so die Herrschaften und Gewalten entwaffnet hatte, ..."
Das kann sich doch nicht auf die guten Engel beziehen, oder? Es ist nicht nötig, die guten Engel zu entwaffnen.
"Als Er so die Herrschaften und Gewalten entwaffnet hatte, stellte Er sie öffentlich an den Pranger und triumphierte über sie an demselben. ..."
Das ist im Kreuz.
Über wen hat Jesus am Kreuz gesiegt? Über die bösen Mächte und Gewalten. Hier steht, daß Er Seinen Sieg verkündete und ein öffentliches Schauspiel mit ihnen veranstaltete. Was soll das bedeuten? Es bedeutet einfach, daß, als Jesus am Kreuz sagte:
"Es ist vollbracht!"
alle Schuldscheine ans Kreuz genagelt wurden und Satan keinen rechtmäßigen Einwand mehr gegen Christus hatte.
Ihr erinnert Euch doch an die Erfahrung von Mose, oder? Dies ist der nächste Absatz. Gott begrub Mose, als er auf dem Berg Nebo starb, und niemand wußte, wo er begraben war. Kurz nachdem Gott Mose begraben hatte, gab es eine Auseinandersetzung um seinen Leichnam. Das steht in Judas 9. Satan machte Jesus das Recht streitig, Mose auferstehen zu lassen. Er stellte die Sünde von Mose vor Gott und behauptete, daß Mose ihm gehören würde. Bis zu einem gewissen Punkt hatte er rechtlich gesehen einen schlagkräftigen Einwand, nicht wahr? Es schien jedenfalls so. Jesus jedoch bekräftigte, daß Er aufgrund der Verheißung Seines zukünftigen Kommens das Recht habe, Mose auferstehen zu lassen. Das erklärt den Grund, warum Mose kam, um Jesus zu ermutigen, ans Kreuz zu gehen (Lukas 9:31). Als Jesus am Kreuz starb, hatte Er das Recht, Mose zu erlauben, im Himmel zu bleiben. Wäre Jesus nicht am Kreuz gestorben, hätte Mose ein Rückflugticket auf die Erde erwerben müssen, weil er ein Sünder war und hätte sterben müssen.
Ellen White hat in "Patriarchen und Propheten" auf Seite 343 folgendes gesagt,
"Es gibt viele, die versuchen, diese beiden Systeme zu vermischen, indem sie die Texte verwenden, die vom Zeremonialgesetz sprechen, um zu beweisen, daß das Sittengesetz abgeschafft wurde; aber das ist eine Verdrehung der Heiligen Schrift. ..."
Das ist die Aussage, die wir bereits gelesen haben. Es lohnt sich, sie noch einmal zu lesen.
"…Der Unterschied zwischen den beiden Systemen ist groß und klar. Das zeremonielle System bestand aus Symbolen, die auf Christus, Sein Opfer und Sein Priestertum hinwiesen. Dieses rituelle Gesetz mit seinen Opfern und Verordnungen sollte von den Hebräern ausgeführt werden …"
Für immer? Nein!
"… bis sich Typus und Antitypus im Tod Christi trafen, dem Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt. Dann sollten alle Opfergaben aufhören. Dieses Gesetz hat Christus "aus dem Weg geräumt und an Sein Kreuz genagelt" (Kolosser 2:14)."
Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Dieses ganze Schattensystem wurde weggenommen und an das Kreuz genagelt. Diejenigen, die durch dieses ganze System hindurch an Jesus geglaubt hatten, konnten nun die rechtliche Gewißheit der Errettung haben.
Und nun kommen wir zu der umstrittenen Stelle. Kolosser 2:16+17. Paulus sagt quasi mit diesen Versen:
"Auf der Grundlage dessen, was ich gesagt und geschrieben habe müssen wir nun zu einer bestimmten Schlußfolgerung kommen. Wenn dieses ganze System ans Kreuz genagelt wurde, wenn dieses ganze System von Schuldscheinen, die auf Christus hinwiesen, ans Kreuz genagelt wurde, dann hat das eine bestimmte Konsequenz oder ein bestimmtes Ergebnis."
"So laßt Euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage…"
Dabei geht es vor allem um die drei Erntedankfeste.
"… oder Neumondfeste oder Sabbate,…"
Ihr wißt, daß das Wort "Sabbate" dort kleingeschrieben ist, * (1) aus einem bestimmten Grund, das sind die zeremoniellen Sabbate. Und dann steht da etwas über all diese Dinge.
"… die doch nur ein Schatten der Dinge sind, die kommen sollen, wovon aber der Christus das Wesen…"
Oder die Wirklichkeit.
"… wovon aber der Christus das Wesen hat."
Was ist es also, das abgeschafft wurde und über das uns niemand mehr richten kann? Es heißt: "Essen oder Trinken, Feste, Neumond, Sabbate, all das waren Schatten von Dingen, die kommen sollten, aber die Bedeutung ist von Christus."
Nun haben einige Christen, die im Allgemeinen keine Siebenten-Tags-Adventisten sind, diese Verse benutzt, um zu sagen, daß wir alles essen und trinken können, was wir wollen, wir können ein wenig Wein zu unseren Mahlzeiten trinken, wir können unsere Schweinekoteletts und unsere Venusmuscheln und unsere Krabben und unseren Hummer und unsere Froschschenkel genießen, ja, ich kann an Eurer Reaktion erkennen, daß die meisten von Euch Veganer oder Vegetarier sind, aber es gibt Leute, die Froschschenkel essen, die sind eine Delikatesse, nicht nach unserem Standpunkt oder dem biblischen Standpunkt, aber wie auch immer, sie benutzen das als Argument, um alles essen oder trinken zu können, was sie wollen, und natürlich sagen sie, niemand kann mich verurteilen, wenn ich den Sabbat nicht halte, weil es heißt, daß man niemanden verurteilen soll, der die Sabbate nicht hält. Und so sagen sie, wir müssen den Sabbat nicht halten und können essen, was wir wollen. Das Problem ist, daß sie die Heilige Schrift unvorsichtig auslegen.
Bezieht sich der Ausdruck "Essen und Trinken" auf das Essen, das wir auf unseren Tisch stellen? Sagt Paulus den Christen, daß Jesus am Kreuz gestorben ist und daß sich deshalb unsere Körperstruktur verändert hat, und daß das, was vorher schädlich für unsere Gesundheit war, plötzlich und auf wundersame Weise nicht mehr schädlich ist, daß wir unsere Muscheln und Austern und Schweinefleisch und Garnelen genießen können, ist es das, was der Apostel Paulus uns zu sagen versucht? Ganz und gar nicht! Bei den Opfern im Alten Testament wurden Speise- und Trankopfer dargebracht. Die Speiseopfer waren Speisegaben, und die Trankopfer bedeuteten, daß Wein oder unvergorener Traubensaft über die Gaben gegossen wurde.
Seht, was wir in Hebräer 9:9-12 finden. Dort ist noch einmal der Ausdruck "Speisen und Getränke". Es heißt es dort:
"Dieses ist ein Gleichnis…"
Das System des Alten Testaments.
"Dieses ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, in welcher Gaben und Opfer dargebracht werden, die, was das Gewissen anbelangt, den nicht vollkommen machen können, …"
Mit anderen Worten: Ihre Sünden sind rechtlich nicht vergeben.
"… der den Gottesdienst verrichtet, der nur aus…"
Was besteht? Worum ging es nur bei diesem System?
"… der nur aus Speisen und…"
Was noch?
"… Getränken und verschiedenen Waschungen [besteht] und aus Verordnungen für das Fleisch, die bis zu der Zeit auferlegt sind, da eine bessere Ordnung eingeführt wird. …"
Wann ist die Zeit einer besseren Ordnung? Wenn Jesus kommt. Bis wann gab es also diese Speisen und Getränke, Waschungen und fleischlichen Verordnungen? Bis wann wurden sie auferlegt? Sie wurden auferlegt bis zur Zeit der besseren Ordnung, bis Jesus kommt.
Nun fragt Ihr vielleicht: Woher wissen wir das? Weil es gleich danach heißt:
"… Als aber der Christus kam als ein Hoherpriester der zukünftigen [Heils-] Güter, ist Er durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist, auch nicht mit dem Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit Seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und …"
Was hat Er getan?
"… hat eine ewige Erlösung erlangt."
Hat das Alte Testament die ewige Erlösung gegeben? Nein! Das alttestamentliche System hat das nicht getan. Was sind also die Speisen und Getränke gemäß Hebräer 9? Sie haben nichts mit dem zu tun, was wir auf unsere Tische stellen, sie haben alles mit den Zeremonien des alttestamentlichen Heiligtums zu tun, weil sie mit verschiedenen Waschungen, fleischlichen Verordnungen, bis zur Zeit der besseren Ordnung verbunden sind. Aber wenn Christus kommt, so heißt es hier, werden diese Dinge vergehen. Im zeremoniellen System gab es Speisopfer und Trankopfer, darauf bezieht sich das hier.
Lesen wir nun 2. Mose 29:38-40,
"Das ist es aber, was Du auf dem Altar opfern sollst: Zwei einjährige Lämmer sollst Du beständig [darauf opfern], Tag für Tag; das eine Lamm sollst Du am Morgen opfern, das andere Lamm sollst Du zur Abendzeit opfern; und zum ersten Lamm einen Zehntel Feinmehl, gemengt mit einem Viertel Hin Öl aus zerstoßenen Oliven und einem Viertel Hin Wein …"
Für was?
"… zum Trankopfer."
Das ist also das Getränk des zeremoniellen Systems, es geht nicht darum, Wein auf den Tisch zu stellen, sondern darum, Wein über die Opfer zu gießen.
4. Mose 28:2+7.
"Gebiete den Kindern Israels und sprich zu ihnen: Ihr sollt darauf achten, daß Ihr Meine Opfergaben, Meine Speise von Meinen Feueropfern, die zum lieblichen Geruch für Mich sind, Mir darbringt zu ihrer bestimmten Zeit dazu sein …"
Was noch?
"… dazu sein Trankopfer, zu jedem Lamm ein Viertel Hin. Im Heiligtum soll man dem Herrn das Trankopfer von starkem Getränk spenden."
Versteht Ihr nun, was Speisen und Getränke sind? Speisen und Getränke sind die Essensgaben und der Wein, die mit dem Opfersystem verbunden waren, sie haben nichts mit den Speisen zu tun, die wir auf unseren Tischen haben.
Was ist mit den Neumonden? Manche Leute hängen sich an den neuen Monden auf. Wir werden, selbst wenn Jesus kommt und wir auf der neuen Erde sind, von Neumond zu Neumond hin gehen, um den Herrn anzubeten.
Nun, Tatsache ist, daß das hebräische Wort "Neumond" חֹדֶשׁ [chôdesh] auch mit "Monat" übersetzt wird. Das jüdische religiöse Jahr bestand nämlich aus sieben Monaten, und jeder Monat begann mit dem "Neumond" oder mit der Mondsichel. Mit anderen Worten, dieses Wort bedeutet nicht, daß wir zum Opfersystem, zu den Opfergaben und den Zeremonien des alttestamentlichen Systems auf der neu geschaffenen Erde zurückkehren werden. Es bedeutet einfach, daß wir jeden Monat vom Baum des Lebens essen werden, und das Buch der Offenbarung macht das deutlich. In Offenbarung 22:2 heißt es, daß der Baum des Lebens seine Früchte trägt, wie oft? Er bringt jeden Monat seine Früchte hervor.
Müssen wir also heute die Neumonde feiern, diese sieben Neumonde, die jeden Monat einläuten? Natürlich nicht, denn wir feiern ja auch nicht die sieben Monate des religiösen Jahres der hebräischen Nation, oder? Warum sollten wir also die Neumonde oder die Monate feiern? Die Bibel sagt uns, welchen Monat wir feiern werden. Wir werden von Monat zu Monat gehen, um vom Baum des Lebens zu essen, wir werden nicht hingehen, um Opfer darzubringen, um ein Trankopfer zu bringen und all diese Dinge zu tun.
Was ist mit den Festen oder den Feiertagen? Ihr sagt nun vielleicht: "Aaah, Ihr habt Feste und Feiertage. Niemand kann mich verurteilen, weil ich die Festtage nicht halte." Manche Leute legen das so aus, daß sie sagen: "Nun, das bedeutet nicht, daß wir sie nicht halten sollen." Und darauf werden wir später noch etwas eingehen.
Was ist mit den Festen? Genau genommen gab es drei hebräische Erntefeste und vier Feste im Kalender des Messias. Die Feste in Kolosser 2:16 beziehen sich in erster Linie auf die drei Erntedankfeste, wobei jedes Fest auf ein bestimmtes Ereignis im Leben und Wirken des Messias hinweist. Ist das richtig? Haben wir das studiert, daß jedes Fest oder jede Feier auf eine Funktion im Dienst Christi hinweist? Haben sich also alle Feste, mit Ausnahme des Laubhüttenfestes, bereits erfüllt? Auf jeden Fall! Sie haben sich erfüllt.
In 3. Mose 23 werden diese Feste und Bräuche beschrieben, die auf Christus hinweisen.
3. Mose 23:2 beginnt mit den Worten:
"Rede zu den Kindern Israels und sage ihnen: Das sind die Feste des Herrn, zu denen Ihr heilige Festversammlungen einberufen sollt; dies sind Meine Feste:…"
und dann werden die Feste im weiteren Verlauf des Kapitels aufgezählt. Und was sind diese Feste und Bräuche? Wir haben sie eins nach dem anderen studiert, da sind also:
Zunächst das Passahfest, ein Erntefest,
dann haben wir das Fest der ungesäuerten Brote,
dann das Fest der Erstlingsfrüchte,
das Pfingstfest, das auch ein Erntefest ist,
wir haben das Fest der Posaunen,
das Fest des Versöhnungstages,
und nun schließlich noch welches Fest? Das Laubhüttenfest.
Aber achtet nun darauf, was Ellen White über diese Feste und ihre Einhaltung zu sagen hatte. Das steht im "Review and Herald" vom 14. Juni 1898.
"Es war der Wunsch von Christus, Seinen Jüngern eine Verordnung zu hinterlassen …"
Hier ist die Rede vom Abendmahl.
"… die ihnen genau das bringen würde, was sie brauchten, die dazu dienen würde, sie von den Riten und Zeremonien zu lösen, die sie bis dahin als notwendig erachtet hatten und die durch den Empfang des Evangeliums keine Bedeutung mehr hatten. Die Beibehaltung dieser Riten wäre eine Beleidigung für Jahwe."
Welchen Teil von:
"eine Beleidigung für Jahwe"
Habt Ihr nicht verstanden?
Jesus wollte sie von den Riten und Zeremonien des jüdischen Volkes befreien, weil Er am Kreuz das Passahfest erfüllte, von den Toten auferstand und an Pfingsten Seinen Dienst im Heiligen begann.
"Youth Instructor" (dt.: Lehrmeister der Jugend), 1. Mai 1873.
"Bei dem letzten Passahfest, das unser Herr mit Seinen Jüngern feierte, setzte Er das Abendmahl anstelle des Passahfestes ein ..."
Welchen Teil von:
"anstelle des Passahfestes"
Habt Ihr nicht verstanden?
"… setzte Er das Abendmahl anstelle des Passahfestes ein das zum Gedenken an Seinen Tod gefeiert werden sollte. No longer had they need of the Passover …"
I don't know how you can understand the English language any better?
"…Sie brauchten das Passah nicht mehr, denn Er, das große Gegenbild des Lammes, war bereit, für die Sünden der Welt geopfert zu werden. Schattenbild und Erfüllung trafen sich im Tod Christi."
"Das Leben Jesu", 652,
"Christus stand am Übergang zwischen zwei Volkswirtschaften und ihren beiden großen Festen. Er, das makellose Lamm Gottes, war im Begriff, Sich selbst als Sündopfer darzubringen, um damit das System der Schattenbilder und Zeremonien zu beenden, das viertausend Jahre lang auf Seinen Tod hingedeutet hatte. Während Er das Passahfest mit Seinen Jüngern aß, setzte Er an dessen Stelle den Gottesdienst ein, der das Gedenken an Sein großes Opfer sein sollte. Das nationale Fest der Juden sollte für immer verschwinden. Der Gottesdienst, den Christus eingeführt hatte, sollte von Seinen Nachfolgern in allen Ländern und zu allen Zeiten gefeiert werden."
Noch ein Zitat. In "Patriarchen und Propheten" schrieb sie auf Seite 520.
"Als der Erlöser auf Golgatha Sein Leben hingab, hörte die Bedeutung des Passahfestes auf, und die Ordnung des Abendmahls wurde als Erinnerung an dasselbe Ereignis eingeführt, von dem das Passahfest ein Schattenbild gewesen war."
Und dann kann man auch die folgenden Aussagen lesen, denn diejenigen die die Feste noch einhalten sagen: "Nun, aber es ist nur der Opfergedanke des Passahfestes, den wir nicht mehr zu feiern brauchen, aber die anderen Bestandteile des Passahfestes müssen wir immer noch feiern."
Aber wenn man die folgenden Aussagen liest, verallgemeinert sie dies und wendet es auf das gesamte System an. "Das Wirken der Apostel", Seite 188.
"Sie bestanden darauf, daß die jüdischen Gesetze und Zeremonien in die Riten der christlichen Religion aufgenommen werden sollten. …"
Das sind die Judaisten in den Tagen des Paulus, die versuchen, die Christen davon zu überzeugen, daß sie sich noch an was halten müssen? Die jüdischen Gesetze und Zeremonien. Und Ellen White sagt weiter:
"… Sie erkannten nur langsam, daß alle Opfergaben nur den Tod des Gottessohnes vorweggenommen hatten, in dem Schattenbild und Erfüllung aufeinander trafen und die Riten und Zeremonien der mosaischen Verordnung nicht mehr bindend waren.…"
Was waren sie?
"… nicht mehr bindend."
Was ist nun mit den "Sabbaten", die in Kolosser 2:16 erwähnt werden, was ist mit den "Sabbaten", die klein geschrieben werden? Diese "Sabbate" sind nicht mit dem siebten Tag der Woche zu verwechseln.
Wann hat Gott den Siebenten-Tags-Sabbat eingeführt? In Eden vor der Sünde, und deshalb hat er nichts mit dem zeremoniellen System zu tun. Außerdem ist der Sabbat eines der Zehn Gebote und nicht Teil des Zeremonialgesetzes. In der Tat macht 3. Mose 23:37-38 macht einen klaren Unterschied zwischen dem Siebenten-Tags-Sabbat und den zeremoniellen Sabbaten, daher können sich diese Sabbate nicht auf den Siebenten-Tags-Sabbat beziehen.
Es gab sieben zeremonielle "Sabbate", die mit den Festen, den Opfern, den Neumonden und den Opfergaben verbunden waren. Wie unser Geburtstag fielen diese Sabbate auf verschiedene Tage der Woche. Die Festtage und die zeremoniellen Sabbate waren nicht ein und dasselbe. Nicht alle Festtage waren Sabbate, und manche Feste hatten mehr als einen Sabbat. Tatsächlich gab es sieben davon.
Das Passahfest war kein Sabbat. Sie waren nicht verpflichtet, zu ruhen.
Die ungesäuerten Brote hatten zwei Sabbate, den ersten und den letzten Tag der ungesäuerten Brote.
Die Erstlingsfrucht war kein Sabbat.
Pfingsten war ein Sabbat.
Das Fest der Posaunen war ein Sabbat.
Der Versöhnungstag war ein feierlicher Sabbat der Ruhe.
Und das Laubhüttenfest hatte zwei Sabbate, den ersten und den letzten Tag.
Wenn Sie die Sabbate oder die Feste der zeremoniellen Sabbate zählen, wie viele sind es? Es sind sieben Sabbate. Das sind die Sabbate, von denen in Kolosser 2 die Rede ist.
Wir wollen uns nun noch mit einer weiteren Schriftstelle befassen, nämlich mit Galater 4:10+11, und im nächsten Vortrag werden wir uns mit Vers 17 befassen:
"... die doch nur ein Schatten der Dinge sind, die kommen sollen, wovon aber der Christus das Wesen hat."
Oder die Erfüllung ist.
Im Buch der Galater befaßt sich der Apostel Paulus mit bestimmten Judaisten, die versuchten, die Galater davon zu überzeugen, daß sie die jüdischen Riten und Zeremonien einhalten müßten, ja sie hatten die Galater sogar davon überzeugt, dies zu tun. Der Apostel Paulus schrieb an die Galater und sagte: "Ich kann nicht glauben, wie schnell ihr das Evangelium der Gnade verlassen habt, um all diesen jüdischen Traditionen zu folgen", und in Kapitel 4:10-11 klagt Paulus sie an, indem er sagt:
"Ihr beachtet Tage und Monate und Zeiten und Jahre. ..."
Denkt daran, daß es sich um Judaisten handelt, die versuchen, der Gemeinde das Judentum aufzudrängen, und der Apostel Paulus sagt:,
"… Ich fürchte um Euch, daß ich am Ende vergeblich um Euch gearbeitet habe."
Was sind das für Tage? Die Tage wären die zeremoniellen Sabbate.
Was sind die Monate? Die Neumonde.
Was sind die Jahreszeiten? Sie wären die Feste.
Und was sind die Jahre? Wir haben das nicht behandelt, aber die Jahre wären das Sabbatjahr und das Jubeljahr alle fünfzig Jahre.
Und so klagt der Apostel Paulus hier die Galater einfach an. Er sagt: "Ihr seid von der Gnade Gottes abgeirrt, und Ihr kehrt zu den Schatten zurück, obwohl die Wirklichkeit gekommen ist."
Wie in Epheser 2:11-22 zu lesen ist, hatte die gesetzmäßige Einhaltung des Zeremonialgesetzes einen Keil der Feindschaft zwischen Juden und Nichtjuden getrieben. Erinnert Ihr Euch an das Jerusalemer Ratstreffen? Das Jerusalemer Ratstreffen, von dem in Apostelgeschichte 15 die Rede ist, wo es Judaisierer gab, die den Heiden sagten sie müßten etwas bestimmtes sein? "Ihr müßt beschnitten werden, Ihr müßt alle Gesetze der Juden befolgen, Ihr müßt all diese Riten und Zeremonien der Juden einhalten."
Das Jerusalemer Ratstreffen hat entschieden, daß dies nicht der Fall sein sollte. Gab es also Streit zwischen den Juden und den Heiden? Auf jeden Fall! Denn die Juden wollten die Heiden zwingen, diese Bräuche einzuhalten. Der Apostel Paulus erwähnt dies in Epheser 2:11-22,
"Darum gedenkt daran, daß Ihr, die Ihr einst Heiden im Fleisch wart …"
Er schreibt an die Nichtjuden.
"…und Unbeschnittene genannt wurdet von der sogenannten Beschneidung, die am Fleisch mit der Hand geschieht — daß Ihr in jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen von der Bürgerschaft Israels und fremd den Bündnissen der Verheißung; Ihr hattet keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt.…."
Mit anderen Worten: Ihr wart Heiden, Ihr wart verloren.
"… Jetzt aber, in Christus Jesus, seid Ihr, die Ihr einst fern wart, nahe gebracht worden durch..."
Durch was?
"… das Blut des Christus. Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht …"
Wer sind die "beiden" dort? Jude und Nichtjude. Christus
"… der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat, …"
Wie hat Er das gemacht?
"… indem Er in Seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinweg tat,..."
Das ist eine Anspielung auf das Zeremonialgesetz.
"… um die zwei in sich selbst …"
Was war das Ziel?
"… zu einem neuen Menschen zu schaffen und Frieden zu stiften, und um die beiden in einem Leib mit Gott zu versöhnen durch das Kreuz, nachdem Er durch dasselbe die Feindschaft …"
Was hat Er mit ihr getan?
"… getötet hatte."
Und dann sagt er, daß beide Zugang zu Gott haben, die Heiden sind nicht mehr Fremde und Ausländer, sondern sie sind Mitbürger mit den Heiligen Gottes.
Als also dieses zeremonielle System abgeschafft wurde, weil es in Christus erfüllt wurde, finden wir, daß Heiden und Juden im selben Lager sind, sie schauen auf Christus als die Erfüllung, sie gehen nicht zurück zu den Schatten, weil die Erfüllung, auf die die Schatten hinwiesen, gekommen war.
Stephen Bohr - Der hebräische, geistliche Kalender - (20) "Müssen wir die Feste feiern?"
* (1)
Dazu möchte ich gerne erklärend hinzufügen, daß die englische Schreibweise der Wörter anders ist als auf deutsch. Wir schreiben unsere Hauptwörter generell mit einem Großbuchstaben am Anfang. Das ist in englisch nicht so. Zur ganz besonderen Hervorhebung werden sie dann mal groß geschrieben, ansonsten immer klein. Ein besonderes Beispiel ist das Wort "Gott". Wenn das Wort "Gott", also: "God" mit einem Großbuchstaben geschrieben wird, bezieht es sich immer auf Gott im Himmel. Wenn das Wort "Gott", also: "god" mit einem kleinen Buchstaben geschrieben wird hat es immer die Bedeutung von einem anderen Gott außer dem des Himmels, wie z.B. eine heidnische Gottheit oder Götter. Auf deutsch sieht man keinen Unterschied, auf englisch sehr wohl.
Das gleiche ist der Fall mit dem Wort "Sabbat", also "Sabbath". Mit einem großen Buchstaben am Anfang bedeutet es immer, daß es der Sabbat Gottes ist, der Sabbat, der 7. Tag der Schöpfungswoche. Stephen Bohr bezog sich nun auf das Wort "Sabbate", "sabbaths" also Mehrzahl. Der Sabbat, der 7. Tag steht jedoch nur in der Einzahl und wird auch nie in der Mehrzahl stehen. Ein klarer und deutlicher Unterschied zwischen "Sabbath" und "sabbaths" besteht schon in der Schreibweise. Dieses Wort "Sabbate", ist keineswegs die Mehrzahl von dem Wort "Sabbat", dem 7. Tag der Woche, sondern es steht, was sehr verwirrend ist, für "Feste".
Warum auch immer, anstatt das Wort "Feste" zu verwenden, damit man es gleich auf den ersten Blick sieht und versteht, wurde aber das Wort "Sabbate", "sabbaths" verwendet, was dann ganz leicht, wie es auch oft getan wird, falsch verstanden und ausgelegt wird und mit der Veränderung des Wortes, einen ganz anderen Sinn ergibt. So ist es sehr von Vorteil, daß in der englischen Schreibweise das Wort "sabbaths" mit einem kleinen "s" geschrieben wird um Verwechslungen auszuschließen. Was, so sage ich mal, diejenigen die den Sinn zu ihren Gunsten verdrehen wollen, daß sie sagen, daß man Gottes 7. Tags Sabbat nicht mehr zu halten braucht oder ähnliches, auch schaffen das Wort falsch auszulegen.
(21) Schatten zukünftiger Dinge
Nun, wir studieren gerade Kolosser 2:13-17 und bisher haben wir festgestellt, daß Jesus die Schuldverpflichtung, die im gesamten alttestamentlichen System zu finden war, beseitigt hat, und auf diese Weise hat Er die Fürstentümer und Mächte entwaffnet, Er hat die Anschuldigungen Satans entkräftet, daß Gott die Sünden nicht vergeben könne, weil das Blut Jesu nicht vergossen worden sei.
Und dann schließt der Apostel Paulus mit den Worten: Weil Jesus das zeremonielle System des Alten Testaments erfüllt hat, weil Er die Mächte und Gewalten durch das, was Er am Kreuz getan hat, entwaffnet hat, gibt es eine Auswirkung, die in Vers 16 erwähnt wird.
niemand kann jetzt jemanden in Bezug auf "Essen und Trinken" verurteilen.
Und wir haben bereits festgestellt, daß sich "Essen und Trinken" auf Speise- und Trankopfer bezieht, die mit dem zeremoniellen System verbunden waren.
Niemand kann über das Feiern eines Festes urteilen,
oder eines Neumonds,
oder zeremonielle Sabbate,
Denn der Apostel Paulus sagt von ihnen in Vers 17, daß sie ...
"...ein Schatten der zukünftigen Dinge sind, das Wesen aber ist Christi."
Im Grunde besagt dieser Vers, daß, weil das Zeremonialgesetz erfüllt ist, niemand eine Person dafür verurteilen kann, daß sie keine Tiere, Speise- und Trankopfer darbringt, daß sie keine Neumonde feiert, daß sie die Festtage und die zeremoniellen Sabbate nicht feiert. Alle diese Zeremonien wiesen in die Zukunft, sie wiesen auf Christus hin. Und als Er kam, war nichts von diesen Dingen mehr für die Christen verbindlich. Mit anderen Worten, diese Bräuche waren Schatten der Dinge, die kommen sollten, aber der Leib oder die Erfüllung ist Christus.
Nun möchte ich diese beiden Aussagen vorlesen, in denen Ellen White die Bedeutung von Kolosser 2:17 erklärt, und natürlich haben die Personen, die die Feste halten, diese Zitate irgendwie beiseite geschoben, weil sie so klar sind, daß niemand sie falsch zu interpretieren braucht. Und so finden wir in "Christi Gleichnisse" auf Seite 34 folgende Worte:
"Und als die Wirklichkeit in der Person Christi kam, erkannten sie …"
Sie redet von den Juden.
"… erkannten sie in Ihm nicht die Erfüllung aller ihrer Gleichnisse, die Grundlage aller ihrer Schattenbilder. Sie lehnten das Gegenbild ab und hielten an ihren Gleichnissen und unnützen Zeremonien fest."
Beachtet wie sie die Worte "sie klammerten sich an die Schatten und lehnten die Bedeutung ab, die diese Schatten ausstrahlten." benutzt.
In einem anderen Zitat, das wir in "Bibel Echo" vom 15. Juli 1893 finden, erklärt sie die Beziehung zwischen dem Schatten und der Wirklichkeit,
"Christus ist die Person oder der Körper, ..."
Wißt Ihr, daß das Wort, das in Kolosser 2:17 verwendet wird, wirklich "der Leib ist Christi" ist, es ist das Wort σῶμα [sōma] im Griechischen. Und so spielt Ellen White eindeutig auf Kolosser 2:17 an.
"Christus ist die Person oder der Körper, der Seinen Schatten in frühere Zeitalter zurückwirft...."
Ich möchte das gerne einmal so veranschaulichen. Nehmen wir mal das Bild von einem Pfosten, und die Sonne scheint darauf. Wirft der Posten einen Schatten, ja, das tut er. Was die Schattenbilder des Alten Testaments betrifft gab es die Schatten zuerst in der Vergangenheit, und worauf weisen sie hin? Sie verweisen auf die Wirklichkeit, die die Schatten erzeugt. Mit anderen Worten, das ganze alttestamentliche System ist eine Reihe von Schattenbildern, deren Zweck es war, die Menschen auf die Wirklichkeit hinzuweisen, auf die Erfüllung in Jesus, der diese Schatten erzeugte. Und so heißt es:
"Christus ist die Person oder der Körper, der Seinen Schatten in frühere Zeitalter zurückwirft. Als Christus starb ..."
Was ist mit dem Schatten passiert?
"... hörte der Schatten auf. Mit dem Tod Christi wurde das System der Schattenbilder abgeschafft; ..."
Das würde im Grunde bedeuten, daß die Schatten abgeschafft wurden, oder? So sagt sie:
"... Mit dem Tod Christi wurde das System der Schattenbilder abgeschafft; aber das Gesetz Gottes, dessen Übertretung den Heilsplan notwendig gemacht hatte, wurde verherrlicht und zu Ehren gebracht."
Sind diese beiden Aussagen klar und deutlich? Ich denke, sie sind kristallklar.
Diejenigen, die der Meinung sind, daß wir die Feste feiern sollten und daß die Feste für die Christen immer noch verbindlich sind, weisen darauf hin, daß in Kolosser 2:16+17 steht, daß Speisen und Getränke, die Feste, die Sabbate und die Neumonde Schatten der Dinge sind, die kommen werden, so steht es im Griechischen. Der Apostel Paulus sagt, daß diese Dinge Schatten der Dinge sind, die kommen werden. Als Paulus dies schrieb, waren sie also noch Schatten von Dingen, die sich in der Zukunft ereignen werden! Versteht Ihr, worum es geht?
Ellen White erklärt dies jedoch sehr schön in den beiden Zitaten, die wir gerade gelesen haben. Das Zeremonialgesetz war der Schatten von was? Von Dingen, die kommen werden, aber der Körper, der diesen Schatten warf, war von wem? War von Christus. Mit anderen Worten: Der Schatten kam vor der Wirklichkeit und nicht die Wirklichkeit vor dem Schatten. Ergibt das einen Sinn?
Normalerweise haben wir eine greifbare Wirklichkeit, die den Schatten erzeugt, aber im Fall der Bibel existierten die Schatten, bevor die Wirklichkeit kam. Sie waren also Schatten von Dingen, die kommen werden, aber die Wirklichkeit ist Christus.
Übrigens haben wir in Hebräer 10:1 einen Vers, der Kolosser 2:17 sehr ähnlich ist, er spricht über das zeremonielle System des Alten Testaments, und dort heißt es,
"Denn weil das Gesetz…"
Hier geht es also um das Zeremonialgesetz.
"… nur einen …"
Was hat es?
"… nur einen Schatten der zukünftigen [Heils-] Güter hat,…"
Beachtet, daß es nicht heißt, daß es einen Schatten der zukünftigen guten Dinge hatte die kommen sollten. Als der Hebräerbrief geschrieben wurde, heißt es, daß das Gesetz "ein Schatten der zukünftigen Dinge" war, das ist die Gegenwartsform, und doch wissen wir, daß es sich auf die Schatten des Alten Testaments bezieht, denn es heißt weiter:
"…Denn weil das Gesetz nur einen Schatten der zukünftigen [Heils-] Güter hat, nicht die Gestalt der Dinge selbst,…"
Könnt Ihr mir folgen? Mit anderen Worten, es war nicht der Körper, es war nicht die Materie oder die Wirklichkeit, und dann erklärt er, wovon er spricht.
"…so kann es auch mit den gleichen alljährlichen Opfern, die man immer wieder darbringt, die Hinzutretenden niemals zur Vollendung bringen."
Im Hebräerbrief spricht der Apostel Paulus also über diese Riten und Zeremonien, die einen Schatten der Zukunft darstellen. Aber wir alle wissen, daß das zeremonielle System, als der Hebräerbrief geschrieben wurde, bereits was war? Es hatte sich bereits erfüllt. Das ganze Argument des Hebräerbriefs ist, daß das alttestamentliche Heiligtum, das alttestamentliche Priestertum mit seinen Riten und Zeremonien, in wem erfüllt wurde? Es wurde in Jesus Christus erfüllt.
Nun möchte ich einige Aussagen von Ellen White vorlesen, einige zusätzliche Aussagen über die Bedeutung des Schattens und der Materie.
Die erste dieser Aussagen stammt aus "Signs of the Times" vom 7. August 1879, wo sie schreibt:
"Christ is the substance or body…"
Ist das die Ausdrucksweise aus Kolosser 2? Auf jeden Fall! Genau die gleiche Ausdrucksweise.
" Christus ist die Person oder der Körper, der Seinen Schatten ..."
Was tut Er?
"… in frühere Zeitalter zurückwirft. Als Christus starb ..."
Was ist mit dem Schatten passiert?
"... hörte der Schatten auf.
Mit anderen Worten, wenn die Sonne die gleiche Höhe erreicht hat wie dier Gegenstand, was passiert dann mit dem Schatten? Er verschwindet. Und so ist das alttestamentliche System der Schatten und Jesus ist die Wirklichkeit. Sie schreibt weiter:
"… Die Übertretung des Sittengesetzes machte das Schattensystem notwendig. …"
Was gab es zuerst, das Sittengesetz oder das Schattensystem? Das Schattensystem existierte nach dem Sittengesetz. Und so schreibt sie:
"…Die Übertretung des Sittengesetzes machte das Schattensystem notwendig. Und mit dem Tod Christi, der seit der Zeit Adams durch das Blut der Tiere vorweggenommen worden war, wurden diese Opfer abgeschafft und nicht das Gesetz Gottes, dessen Übertretung sie notwendig gemacht hatte."
Was geschah also mit dem zeremoniellen System, als Jesus starb? Es wurde abgeschafft.
Die nächste Aussage stammt aus dem "Review and Herald" vom 6. Mai 1875. Dies ist eine kraftvolle Aussage, die sie schrieb:
"Der Tod Jesu Christi für die Erlösung des Menschen lüftet den Schleier und wirft eine Flut von Licht Hunderte von Jahren zurück auf die gesamte Einrichtung des jüdischen Systems der Religion. Ohne den Tod Christi war dieses ganze System bedeutungslos. …"
Was war es?
"… bedeutungslos. …"
Wie viel Materie hat ein Schatten? Kann man durch einen Schatten gehen? Man kann doch durch einen Schatten gehen, oder? Kann man durch einen Pfosten gehen, der den Schatten hervorbringt? Versucht es lieber nicht, oder? Ellen White will damit sagen, daß dieses ganze System ein Schattensystem war, es hatte keine Bedeutung in sich selber, aber die Wirklichkeit ist die Bedeutung, auf die es hinweist. Sie schreibt weiter:
"…Die Juden lehnen Christus ab, und deshalb ist ihr ganzes Religionssystem …"
Nicht nur die Opfer, sondern ihr ganzes System der Religion.
"…ist ihr ganzes Religionssystem für sie unbestimmt, unerklärlich und unsicher…"
Was ist es?
"… unbestimmt, unerklärlich und unsicher. Sie messen schattenhaften Zeremonien von Typen, die ihrem Gegenbild begegnet sind, ebenso viel Bedeutung bei wie dem Gesetz der Zehn Gebote, das kein Schatten war, sondern eine Wirklichkeit, so beständig wie der Thron Jahwes. Der Tod Christi erhebt das jüdische System der Schattenbilder und Verordnungen,…"
Nicht nur die Opfer, denn alle, die Feste feiern, sagen: "Nun, das Einzige, was abgeschafft wurde, waren die Opfer, die anderen Elemente, wie die Feste, sind geblieben." Aber sie schreibt:
"…Der Tod Christi erhebt das jüdische System der Schattenbilder und Verordnungen, daß sie von Gott eingesetzt wurden und dem Zweck dienten, den Glauben in den Herzen Seines Volkes lebendig zu halten."
Gehen wir nun zum nächsten Zitat. Ellen White wird nun in diesem Abschnitt im "Review and Herald" vom 25. Februar 1896, etwas mehr über diese Beziehung zwischen dem Wesen und dem Schatten sagen. Sie sagt uns tatsächlich, daß wir nicht nach Jerusalem zurückkehren sollten, weil der Fluch auf dem alten Jerusalem, liegt. Gebt Acht darauf, was sie schreibt:
"Versucht nicht, in das Land zurückzukehren, in dem die Füße Christi vor langer Zeit wandelten …"
Das heißt nicht, daß wir keine Bildungsreise nach Israel machen können, okay? Was sie sagen will, ist, daß wir nicht dorthin gehen müssen, um eine tiefe und reiche geistliche Erfahrung zu machen. Ich war in Israel, es ist eine großartige Bildungserfahrung, aber ich kann Euch sagen, ich habe mich Christus dort nicht näher gefühlt als hier. Ich bin nicht dorthin gegangen, um eine tiefe und persönliche Erfahrung zu machen, bei der ich sagen würde: "Oh, weißt Du, hier hat Jesus den See Genezareth in einem Boot überquert." Nein! Für mich ging es darum, die Heilige Schrift klarer zu sehen, die Orte zu erkennen und die Geschichte zu verstehen. Wir müssen also verstehen, daß Ellen White Reisen nach Israel nicht verbietet. Was sie verbietet, ist, daß wir nicht nach Israel gehen müssen, um eine engere Beziehung zum Herrn Jesus zu bekommen. Sie sagt also:
"…Versucht nicht, in das Land zurückzukehren, in dem die Füße Christi vor langer Zeit wandelten. Christus sagt: "Wer Mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Wir können viel mehr von Christus erfahren, wenn wir Ihm Schritt für Schritt in Seinem Erlösungswerk folgen …"
Wenn wir was tun?
"… wenn wir Ihm Schritt für Schritt in Seinem Erlösungswerk folgen, und die Verlorenen und Verirrten suchen, als wenn wir ins alte Jerusalem reisen. Christus hat Sein Volk in Seine Gemeinde aufgenommen. Er hat jede Zeremonie …"
Die meisten Zeremonien? Nein!
"… Er hat jede Zeremonie der alten Schattenbilder weggefegt. …"
Es geht hier nicht nur um die Opfer.
"… Er hat keine Erlaubnis gegeben, …"
Um was zu tun?
"…diese Riten wiederherzustellen oder etwas zu ersetzen, das an das alte buchstäbliche Opfer erinnert. ..."
Sie spricht also von der Wiederherstellung oder dem Ersatz für die buchstäblichen Opfer die an sie erinnern. Und dann schreibt sie weiter:
"… Der Herr verlangt von Seinem Volk nur geistliche Opfer. Alles, was mit Seiner Anbetung zu tun hat, steht unter der Aufsicht Seines Heiligen Geistes. Jesus sagte, daß der Vater den Heiligen Geist in Seinem Namen senden würde, um Seine Jünger alles zu lehren und sie an alles zu erinnern, was Er zu ihnen gesagt hat. …"
Und dann kommen diese starken Worte.
"… Der Fluch ruht auf Jerusalem. Der Herr hat die Dinge ausgelöscht, die die Menschen in und um Jerusalem verehren wollten, doch viele verehren buchstäbliche Gegenstände in Palästina, während sie es versäumen, Jesus als ihren Fürsprecher im Himmel der Himmel zu sehen."
Ihre Sorge ist also, daß man versucht, dorthin zu gehen, weil man denkt, daß man Jesus näher ist, wenn man dorthin geht. Nun, diese kurze Aussage aus "Signs of the Times" vom 14. März 1878 ist sehr interessant.
"Hätte Adam nicht gegen das Gesetz Gottes verstoßen, wäre das Zeremonialgesetz nie eingeführt worden."
Was war also der Zweck der Einführung des Zeremonialgesetzes? Es sollte auf die Errettung durch wen hinweisen? Durch den Herrn Jesus Christus. Und als Jesus die Zeremonien, die Schatten, die Typen, wie immer man es nennen will, erfüllte, kamen diese Zeremonien zu einem Ende. Haben die Feste auf bestimmte Aufgaben im Dienst von Christus hingewiesen? Ja!
Wurde das Passahfest in Christus erfüllt? Ja!
Wurden die ungesäuerten Brote in Christus erfüllt? Ja!
Wurde das Fest der Erstlingsfrüchte in Christus erfüllt? Ja!
Wurde Pfingsten in Ihm erfüllt?
Hat sich das Fest der Posaunen erfüllt? Ja!
Sind wir jetzt im Versöhnungstag? Ja!
Das einzige Fest, das noch nicht ganz und vollständig erfüllt ist, obwohl es teilweise und geistig erfüllt wurde, als Jesus auf diese Erde kam und Mensch wurde, ist das Laubhüttenfest: die Zeit der tausend Jahre, die wir im Himmel verbringen werden.
Ich möchte nun ein wenig über die verschiedenen Arten von Gesetzen sprechen, die es im alten Israel gab.
Zunächst einmal gibt es die Zehn Gebote.
Die Zehn Gebote gelten für wie viele Menschen? Für die gesamte menschliche Rasse. Für wie lange? Für alle Zeit.
Dann gibt es die Satzungen,und wir werden gleich über die Satzungen sprechen. Die Satzungen sind Erweiterungen der Grundsätze der Zehn Gebote für bestimmte Situationen im wirklichen Leben. Und das werden wir besprechen. Mit anderen Worten, sie nehmen die Grundsätze der Zehn Gebote und wenden sie auf bestimmte geschichtliche Fälle an, sie sind Beispiele, praktische Anschauungsbeispiele dafür, wie die Grundsätze der Zehn Gebote im täglichen Leben angewendet werden sollten.
Und dann gibt es natürlich noch das Zeremonialgesetz mit Opfern und Gaben. Diese Opfer und Opfergaben und Zeremonien waren Schatten der zukünftigen Erlösungstaten Christi.
Dann gibt es natürlich die GesundheitsgesetzeFür wie lange gelten die Gesundheitsgesetze? Sie gelten für alle Menschen für alle Zeiten. Warum ist das so? Nun, weil unser heutiger menschlicher Körper keine tiefgreifende Veränderung durchgemacht hat, als Jesus am Kreuz starb. Die Gesundheitsgesetze gelten immer noch. Wir müssen uns immer noch um den Körpertempel kümmern, und was damals schädlich war, ist auch heute noch schädlich, oder?
Und dann haben wir noch die Zivilgesetze der hebräischen Theokratie oder Gottesherrschaft.Und diese galten nur für wen? Sie galten nur für Israel, solange es als Nation funktionierte.
Aber im Großen und Ganzen gab es zwei große Gesetzestexte, nämlich:
1. die Zehn Gebote, und natürlich die Satzungen, die die Zehn Gebote ergänzen.
2. und das Zeremonialgesetz, das auf Jesus Christus hinweist.
Diejenigen, die die Einhaltung der Feste heute befürworten, argumentieren, daß die Feste Satzungen waren und daß die Satzungen ebenso ewig sind wie die Zehn Gebote.
Eine sorgfältige Untersuchung zeigt jedoch, daß die Satzungen mit dem Sittengesetz und nicht mit dem Zeremonialgesetz in Verbindung stehen. Die Satzungen waren Gesetze, die die Grundsätze der Zehn Gebote auf bestimmte Umstände des täglichen Lebens ausdehnten. Mit anderen Worten: Die Zehn Gebote waren das, was Theologen als "apodiktisches Gesetz" bezeichnen, d. h. sie sind kein Fallgesetz, sondern wie die Verfassung sehr weit gefaßt. Aber ich möchte Euch etwas fragen: Gibt es besondere Umstände, unter denen die Verfassung auf besondere Situationen angewandt werden muß? Ja, dafür gibt es die Satzungen, um die Grundsätze der Zehn Gebote auf bestimmte Situationen im wirklichen Leben anzuwenden.
Und natürlich waren die Satzungen "kasuistisches Recht", mit anderen Worten, sie waren Fallrecht. Die Zehn Gebote geben uns also die allgemeinen Grundsätze vor, und die Satzungen, die sich auf die Zehn Gebote beziehen, geben uns die konkreten Lebenssituationen vor, in denen sie angewendet werden sollen.
Das Problem mit denjenigen, die sagen, daß wir die Feste halten sollen, weil die Feste als Satzungen bezeichnet werden, ist also, daß die Satzungen mehr mit den Grundsätzen der Zehn Gebote zu tun haben als mit dem Zeremonialgesetz, und darauf werden wir später noch zurückkommen.
Diejenigen, die die Feste halten, behaupten auch, daß die Feste Satzungen sind, und Maleachi 4:4+5 sagt uns, daß die Satzungen Teil der Endzeit-Elias-Botschaft sind, deshalb sollen wir die Satzungen zusammen mit der Elia-Botschaft halten.
Das Problem bei dieser Argumentation ist wiederum, daß die in Maleachi Kapitel 4 erwähnten Satzungen nicht mit dem Zeremonialgesetz zusammenhängen, sondern mit dem Sittengesetz der Zehn Gebote, sie haben nichts mit dem Zeremonialgesetz der Schattenbilder und Zeremonien zu tun.
Ich möchte nun zwei Aussagen vorlesen, die zeigen, daß die Satzungen mit den Zehn Geboten verbunden sind und nicht mit dem Zeremonialgesetz. Die erste Aussage befindet sich in "Spiritual Gifts" (dt.: Geistliche Gaben), Band 3, Seite 300+301.
"Mose schrieb diese Urteile und Satzungen aus dem Mund Gottes auf, als er bei Ihm auf dem Berg war. Hätte das Volk Gottes die Grundsätze der Zehn Gebote befolgt …"
Beachtet was hier steht: Wenn das Volk Gottes die Grundsätze der Zehn Gebote befolgt hätte!
"…hätte es der besonderen Anweisungen, die Mose in einem Buch niederschrieb, nicht bedurft, was ihre Pflichten gegenüber Gott und untereinander betrifft."
Ich möchte Euch etwas fragen: Was ist es, das unsere Pflicht gegenüber Gott und unsere Pflicht zueinander offenbart? Die Zehn Gebote sind in zwei großen Grundsätzen zusammengefaßt, oder? Die Liebe zu Gott und die Liebe zu unserem Nächsten. Die Frage ist also, worauf beziehen sich die Urteile und Satzungen aus dem Mund Gottes, auf das Zeremonialgesetz oder auf das Sittengesetz? Das Sittengesetz. Sie schreibt weiter:
"…Die eindeutigen Anweisungen, die der Herr Mose über die Pflichten Seines Volkes untereinander und gegenüber dem Fremden gab, sind die Grundsätze der Zehn Gebote, die vereinfacht dargestellt werden …"
Was werden sie? Vereinfacht dargestellt. Was sind also die Satzungen? Sind sie in erster Linie zeremonielle Vorschriften? Nein! Die Satzungen sind mit den Zehn Geboten verbunden. Weiter heißt es:
"… und auf eine bestimmte Art und Weise gegeben, damit sie sich nicht zu irren brauchen. Die von Gott gegebenen Satzungen und Urteile waren gut für die Gehorsamen. Sie sollten in ihnen leben. Aber sie waren nicht gut für den Übertreter, denn im Zivilgesetz, das Mose gegeben wurde, sollte der Übertreter bestraft werden, damit die anderen durch Furcht zurückgehalten werden sollten."
Gibt es hier irgendetwas, das sich auf das Zeremonialgesetz bezieht? Überhaupt nichts!
Ihr habt doch alle über die Französische Revolution gelesen, oder? Wißt Ihr, daß eine der großen Sünden der Französischen Revolution darin bestand, daß sie die Satzungen Gottes mit Füßen traten? Also nehme ich an, daß sie das Zeremonialgesetz nicht gewürdigt haben, richtig? Das war die große Sünde der Menschen in der Französischen Revolution, oder? Nein, natürlich nicht! Was haben sie mit Füßen getreten? Sie haben die Zehn Gebote mit Füßen getreten.
Beachtet diese Aussage, das ist eine ziemlich lange Aussage in den Schriften des Geistes der Weissagung, "Der große Kampf" Seite 285:
"Wenn der Irrtum in einem Gewand aufgedeckt worden ist, maskiert Satan ihn nur in einem anderen Gewand, und die Menschen nehmen ihn genauso begierig auf wie beim ersten Mal. Als das Volk feststellte, daß der Römische Glaube eine Täuschung war, und er sie dadurch nicht zur Übertretung des göttlichen Gesetzes verleiten konnte, drängte er sie, alle Religion als einen Betrug und die Bibel als eine Fabel zu betrachten; und indem er die göttlichen Satzungen verwarf …"
In Frankreich hat man also die Feste abgeschafft, richtig? War das die große Sünde während der französischen Revolution, die Feste zu verwerfen? Nein!
"… und indem sie die göttlichen Satzungen verwarfen, gaben sie sich der ungezügelten Ungerechtigkeit hin …"
Wem gaben sie sich hin?
"… der ungezügelten Ungerechtigkeit …"
Die Satzungen haben also mit Ungerechtigkeit zu tun, mit Sünde, mit der Übertretung des Sittengesetzes.
"…Der verhängnisvolle Irrtum, der den Bewohnern Frankreichs so viel Leid zufügte, war das Ignorieren dieser einen großen Wahrheit: daß die wahre Freiheit innerhalb der Verbote des Gesetzes Gottes liegt. …"
Worauf beziehen sich die Satzungen? Was taten sie in Frankreich? Sie traten das Sittengesetz Gottes mit Füßen. Sie schreibt weiter:
"…»Ach, hättest Du doch auf Meine Gebote gehört! Dann wäre Dein Friede wie ein Strom und Deine Gerechtigkeit wie die Wellen des Meeres.... Es gibt keinen Frieden, spricht der Herr, für die Gottlosen.« (Jesaja 48:18, 22) »Wer aber auf Mich hört, der wird sicher wohnen und sich nicht vor dem Bösen fürchten müssen.« (Sprüche 1:33). Atheisten, Ungläubige und Abtrünnige widersetzen sich Gottes Gesetz und prangern es an…"
Was tun sie? Da ist es wieder.
"…widersetzen sich Gottes Gesetz und prangern es an; aber die Ergebnisse ihres Einflusses beweisen, daß das Wohlergehen des Menschen mit seinem Gehorsam gegenüber den göttlichen Satzungen verbunden ist. …"
daß es was ist? Es ist mit dem Gehorsam gegenüber den göttlichen Satzungen verbunden. Ist damit das Zeremonialgesetz gemeint, das Feiern der Feste? Ganz und gar nicht!
"…Diejenigen, die die Lektion aus dem Buch Gottes nicht lesen wollen, werden aufgefordert, sie in der Geschichte der Nationen zu lesen."
Wußtet Ihr, daß einige Festtagshalter sogar sagen, daß Gott die Feste vor der Sünde eingeführt hat? Wir werden das später noch ein wenig untersuchen. Sie verwenden 1. Mose 1:14, um zu beweisen, daß es die Feste lange vor dem Berg Sinai gab.
Tatsache ist aber, daß die Feste nicht lange vor dem Berg Sinai vorhanden waren.
Ihr fragt Euch jetzt vielleicht: "Woher wissen wir das?"
Weil die Feste dem Volk Israel gegeben wurden, um seiner Geschichte zu gedenken. In den Tagen Abrahams gab es sie noch nicht. Und doch möchte ich Euch darauf hinweisen, daß in 1. Mose 26:5 gesagt wird, daß Abraham die Satzungen Gottes hielt. Sind mit den Satzungen also die Zeremonialgesetze gemeint? Auf keinen Fall! Was hat Abraham gehalten? Er hielt Gottes heiliges Gesetz der Zehn Gebote. Habt Ihr diesen Punkt verstanden?
Kommen wir nun auf die Heiden und die Feste zu sprechen.
Auf der Jerusalemer Ratsversammlung, die im Jahr 49 n. Chr. stattfand, wurde darüber gestritten, ob die Heiden das Zeremonialgesetz und insbesondere die Beschneidung halten mußten. Dort geschah etwas sehr Interessantes. Seht dazu Apostelgeschichte 15:1-5,
"Und aus Judäa kamen einige herab und lehrten die Brüder: Wenn Ihr Euch nicht nach dem Gebrauch Moses beschneiden laßt, so könnt Ihr nicht …"
Was können sie dann nicht?
"… gerettet werden!…"
Man muß also die Beschneidung beibehalten. Was ist es übrigens, das an die Stelle der Beschneidung tritt? Die Taufe. In Kolosser Kapitel 2 steht, daß die Taufe an die Stelle der Beschneidung getreten ist. Der Ritus der Beschneidung ist also ersetzt worden, so wie das Passahfest durch was ersetzt wurde? Durch den Abendmahlsgottesdienst. Hier heißt es also weiter:
"… Da nun Zwiespalt aufkam und Paulus und Barnabas eine nicht geringe Auseinandersetzung mit ihnen hatten, bestimmten sie, daß Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem hinaufziehen sollten. So durchzogen sie nun als Abgeordnete der Gemeinde Phönizien und Samaria, indem sie von der Bekehrung der Heiden erzählten und allen Brüdern große Freude bereiteten. Als sie aber nach Jerusalem kamen, wurden sie von der Gemeinde, den Aposteln und den Ältesten empfangen und berichteten alles, was Gott mit ihnen gewirkt hatte. Aber einige von der Richtung der Pharisäer, die gläubig geworden waren, standen auf und sprachen: »Man muß sie beschneiden …"
Aber beachtet, daß es nicht nur um die Beschneidung geht.
"… »Man muß sie beschneiden und ihnen gebieten, …"
Was zu tun?
"… das Gesetz Moses zu halten!«"
War das Problem also umfassender als nur die Beschneidung? Das war es mit Sicherheit.
Was hat die Ratsversammlung von Jerusalem also beschlossen? Das war die erste Generalkonferenz in der Kirchengeschichte, die Ratsversammlung von Jerusalem. Wie lautete der Beschluß, der gefaßt wurde? Der Beschluß, der gefaßt wurde, befindet sich in Apostelgeschichte 15:19-29. Hier schreibt Jakobus:
"Darum urteile ich, daß man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten. Denn Mose hat von alten Zeiten her in jeder Stadt solche, die ihn verkündigen, da er in den Synagogen an jedem Sabbat vorgelesen wird. Daraufhin beschlossen die Apostel und die Ältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte zu erwählen und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas mit dem Beinamen Barsabas und Silas, führende Männer unter den Brüdern. Und sie sandten durch ihre Hand folgendes Schreiben:…"
Hier ist der Brief.
"… Die Apostel und die Ältesten und die Brüder entbieten den Brüdern in Antiochia und in Syrien und Cilicien, die aus den Heiden sind, ihren Gruß! Da wir gehört haben, daß etliche, die von uns ausgegangen sind, Euch durch Reden verwirrt und Eure Seelen unsicher gemacht haben, indem sie sagen, man müsse sich beschneiden lassen und das Gesetz halten, ohne daß wir sie dazu beauftragt hätten,…"
Hat der Apostel Paulus also das Gebot gegeben, das Gesetz zu halten, das Gott Moses gegeben hat? Ganz und gar nicht!
"… so haben wir, die wir einmütig versammelt waren, beschlossen, Männer zu erwählen und zu Euch zu senden mit unseren geliebten Barnabas und Paulus, Männern, die ihr Leben hingegeben haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus. Wir haben deshalb Judas und Silas gesandt, die Euch mündlich dasselbe verkündigen sollen. Es hat nämlich dem Heiligen Geist und uns gefallen, Euch keine weitere Last aufzuerlegen, außer diesen notwendigen Dingen, daß Ihr Euch enthaltet von Götzenopfern und von Blut und vom Erstickten und von Unzucht; wenn Ihr Euch davor bewahrt, so handelt Ihr recht. Lebt wohl!"
Hat das Jerusalemer Konzil den Heiden befohlen, das Zeremonialgesetz zu halten? Haben die Apostel den Heiden befohlen, die jüdischen Feste zu befolgen? Ganz und gar nicht! Und es geht nicht nur um die Beschneidung, sondern es wird gesagt, daß es notwendig ist, sie zu beschneiden und ihnen zu befehlen, das Gesetz des Mose zu halten.
Diejenigen, die heute die Feste feiern, behaupten, daß geistliche Opfer nun an die Stelle der buchstäblichen Opfer treten. Das Problem bei diesem Argument ist, daß es in der Bibel keinen Hinweis darauf gibt, daß an den Festen ein geistliches Opfer an die Stelle eines buchstäblichen Opfers treten könnte. Die Feste waren untrennbar mit den Opfern verbunden. Auf welcher Grundlage können wir uns aussuchen, welche Vorschriften der Feste wir buchstabengetreu befolgen und welche wir nicht befolgen?
Diejenigen, die die Feste halten, haben argumentiert, daß die Opfer mit dem Sabbat verbunden waren und wir heute den Sabbat halten können, ohne Opfer darzubringen. Versteht Ihr dieses Argument? Doch die biblischen Belege zeigen deutlich, daß der Sabbat ohne Opfer auf eigenen Füßen stehen kann, aber ist das auch so? Er wurde vor den Opfern eingeführt, nicht wahr? Die Feste konnten das nicht auf eignen Füßen stehen. Weder in 2. Mose 2, noch in 2. Mose 16, noch in 2. Mose 20, noch in Jesaja 58, noch in irgendeinem neutestamentlichen Verweis auf den Sabbat, war ein Opfer mit dem Sabbat verbunden. Der Sabbat wurde erst mit dem Opfersystem verknüpft, nachdem der Bund geschlossen und das Opfersystem am Sinai eingeführt worden war. Obwohl also am Sabbat Opfer dargebracht wurden, stand der Sabbat für sich eigenständig, denn er wurde bei der Schöpfung eingeführt, bevor es ein Zeremonialgesetz gab.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, und das haben wir schon festgestellt, daß die hebräischen Feste untrennbar mit dem Tempeldienst verbunden waren, richtig? Der Tempeldienst fand ausschließlich in der Stadt Jerusalem statt und konnte nirgendwo anders gefeiert werden. Der Herr verbot ihnen, die Feste irgendwo anders als in Jerusalem zu feiern. Das gilt besonders für die drei Erntefeste: Passah, Pfingsten und Laubhüttenfest. Und heute gibt es keinen Tempel und wir reisen nicht nach Jerusalem. Wie können wir also die Feste feiern, wenn die Feste mit dem Tempel verbunden waren und sie mit der Reise nach Jerusalem verbunden waren? Als Israel im Exil in Assyrien war, weit weg von seiner Stadt und seinem Tempel, konnten sie die Feste nicht feiern, oder? Dies veranlaßte den Propheten Hosea, die scheinbare Frage zu stellen, die sich im Grunde selbst beantwortet.
"Was wollt ihr alsdann an den Jahrfesten und an den Feiertagen des HERRN tun?"
Und was ist natürlich die Antwort darauf? Wir können nichts dagegen tun. Gott verlangt von Seinem Volk heute nicht, nach Jerusalem zu reisen, und außerdem gibt es keinen Tempel. Wie kann man also sagen: Laßt uns die drei Erntedankfeste feiern? Man mußte nach Jerusalem reisen, und viele der Zeremonien fanden im Tempel statt. Reisen wir also heute nach Jerusalem, jeder Mann ab 12 Jahren? Erstens gibt es keinen Tempel mehr, und zweitens gibt es kein Gebot Gottes, daß wir nach Jerusalem reisen sollen.
Mein guter Freund Manuel Rodriguez, der viele Jahre lang Direktor des Biblischen Forschungsinstituts war, mit dem ich übrigens nicht in allem übereinstimme, aber ich respektiere ihn und wir sind Freunde, schrieb dies in seiner kleinen Broschüre: "Israelitische Feste und die christliche Kirche":
"Solange Israel in Gefangenschaft war, konnten sie die Feste nicht feiern, aber als sie in das Land zurückkehrten, konnten sie damit beginnen, sie wieder zu feiern. Solange Israel in Gefangenschaft war, konnten sie die Feste nicht feiern, aber als sie in das Land zurückkehrten, konnten sie damit beginnen, sie wieder zu feiern. Jeder Versuch, ihre Feier unabhängig vom israelitischen Tempel zu rechtfertigen, ist einfach eine menschliche Entscheidung ohne biblische Grundlage und kann, einmal mehr, als menschliche Tradition bezeichnet werden."
Selbst wenn die Menschen heute nach Jerusalem reisen würden, um jedes Fest zu feiern, hätte dies keine Bedeutung und keinen Sinn, denn der Fluch liegt auf was? Weil der Fluch auf Jerusalem liegt.
Lesen wir nun dieses Zitat im "Review and Herald" vom 25. Februar 1896,
"Männer und Frauen können den Willen Gottes mit Gewinn studieren. Junge Männer und junge Frauen sollen, solange der Tau der Jugend noch auf ihnen liegt, beginnen, das Wort Gottes zu studieren, das Seinen Willen ausdrückt. Die Schritte Christi sind sicherlich im Wort Gottes vorgezeichnet. Geht dorthin, wo sie heute zu finden sind. Versucht nicht, in das Land zurückzugehen, in dem die Füße Christi vor Jahrhunderten wandelten. …"
Wenn sie uns also sagt, wir sollen nicht dorthin gehen, können wir dann die Erntefeste feiern? Natürlich nicht! Sie schreibt weiter:
"…Christus sagt: 'Wer Mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.' Wir können viel mehr von Christus erfahren, wenn wir Ihm Schritt für Schritt in Seinem Erlösungswerk folgen und die Verlorenen und Verirrten suchen, als wenn wir ins alte Jerusalem reisen. Christus hat Sein Volk in Seine Gemeinde aufgenommen. Er hat jede Zeremonie der alten Schattenbilder weggefegt. Er hat keine Freiheit gegeben, diese Riten wiederherzustellen oder etwas zu ersetzen, das an die alten buchstäblichen Opfer erinnert. Der Herr verlangt von Seinem Volk allein geistliche Opfer. Alles, was mit Seiner Anbetung zusammenhängt, steht unter der Oberaufsicht Seines Heiligen Geistes. Jesus sagte, daß der Vater den Heiligen Geist in Seinem Namen senden würde, um Seine Jünger alles zu lehren und ihnen alles ins Gedächtnis zu rufen, was Er ihnen gesagt hatte. Der Fluch ruht auf Jerusalem. Der Herr hat die Dinge ausgelöscht, die die Menschen in und um Jerusalem verehren wollten, doch viele verehren buchstäbliche Gegenstände in Palästina, während sie es versäumen, Jesus als ihren Fürsprecher im Himmel der Himmel zu sehen."
Müßten wir also zumindest für die Erntedankfeste nach Jerusalem reisen? Auf jeden Fall! Und sie müßten im Tempel stattfinden, nicht wahr? Aber es gibt keinen Tempel mehr und der Fluch liegt auf Jerusalem.
Aber die Festhalter sagen: "Nun, aber wir können sie auch hier feiern." Das ist nicht das, was Gott in Seinem Wort gesagt hat. Gott hat gesagt, daß alle männlichen Personen ab 12 Jahren zu diesen drei Festen nach Jerusalem reisen müssen.
Was gibt uns also das Recht, uns auszusuchen, was wir tun und was wir nicht tun, wenn es um die Einhaltung der Feste geht?
Ein weiteres Problem mit denjenigen, die die Feste halten, ist, daß sie sagen, die Bibel lehre, daß die Satzungen ewig seien, und natürlich verbinden sie die Satzungen mit dem Feiern der Feste. In 2. Mose 12:14, 17 heißt es, daß das Passahfest und das Fest der ungesäuerten Brote für immer gefeiert werden sollen. In 3. Mose 23:14 heißt es, daß das Opfern der Erstlingsfrüchte ein ewiges Gesetz ist.
Und "ewig" bedeutet also "für immer", oder? Nicht unbedingt.
Als Adventisten wissen wir, daß das Wort "ewig" nicht zwangsläufig "immer" oder "endlos" bedeutet. Das Wort "für immer" wird verwendet:
für die Waschungen, d.h. für die Verwendung von Wasser im Zeremonialsystem.
Das Wort "ewig" wird für die priesterlichen Gewänder verwendet.
Es wird für den priesterlichen Anteil an den Opfern verwendet, der Aaron und seinen Söhnen gegeben wurde.
Es wird verwendet, um die Lampen zu beschreiben, die im Heiligtum brannten.
Es wird verwendet, um Sklaven zu beschreiben, die ihren Herren für immer dienen wollten, was übrigens bedeutet, so lange sie leben.
Es wird für Samuel verwendet, dessen Mutter sagte: "Ich will ihn Dir geben, damit er Dir für immer im Tempel dient."
Es wird benutzt, um den Rauch von Edom zu beschreiben, als es zerstört wurde. Es heißt, daß der Rauch für immer aufsteigen würde.
Und die Bibel sagt, daß das Priestertum Aarons ewig dauern würde.
Sind all diese Dinge für immer? Natürlich sind sie nicht ewig. Was bedeutet das Wort "ewig"? Es bedeutet so lange, wie sie ihre Funktion erfüllen. Das Wort "ewig" bedeutet so lange, wie das alttestamentliche Ritualsystem in Kraft war.
Unter den Adventisten ist bekannt, daß das Wort "ewig" einen langen und unbestimmten Zeitraum bedeutet. Wir wenden es an, wenn wir über die Zeitspanne sprechen, in der die Feuer der Hölle brennen. Warum wenden wir es dann nicht auch auf das Wort Satzungen an, das wir in der Schrift finden?
Ein weiterer Punkt, an den wir uns erinnern müssen, ist, daß diejenigen, die die Feste feiern, sie nicht so feiern, wie es in der Heiligen Schrift geschrieben steht. Als die Juden ins Exil gingen, wurde der Tempel zerstört, und die Priester konnten keine Opfer mehr darbringen. Wir wissen also, daß die Priester neue Wege fanden, die Feste zu begehen, ohne nach Jerusalem zu reisen und ohne Tiere zu opfern. Das Problem ist, daß es keine göttliche Offenbarung darüber gab, wie sie diese Feste feiern sollten, während sie im Exil waren und es keinen Tempel gab. Die Priester mussten also Wege finden, um diese Feste im Exil ohne Opfer und ohne Tempel zu feiern. War die Einhaltung dieser Feste also eine menschliche Schöpfung der Priester? Natürlich war sie das. Es gab keine göttliche Vorschrift.
Ein Professor am Andrews-Seminar hat folgendes geschrieben.
"Da es kein ausdrückliches biblisches Gesetz gibt, das angibt, wie diese Gesetze außerhalb des Tempels eingehalten werden sollten, müssen sie…"
Das sind die Juden.
"… müssen sie ihre eigenen Gesetze und Traditionen entwickeln."
Dies führt zu einer sehr wichtigen Frage.
Warum sollten wir einige zeremonielle Rituale einhalten und andere nicht?
Müssen wir eine Gerstengarbe von unserem Feld am Eingang des Tempels in Jerusalem schwenken?
Gießen wir ein Trankopfer oder ein Speisopfer über die Opfergaben?
Welche Vorschriften werden wir befolgen und welche nicht?
Mit anderen Worten: Wer bestimmt ohne göttliche Führung, wie die Feste begangen werden sollen?
Noch einmal schreibt Manuel Rodriguez:
"Diejenigen, die sich für die Einhaltung der Feste einsetzen, müssen ihre eigene persönliche Art und Weise finden, die Feste zu feiern, und dabei menschliche Traditionen schaffen, die nicht auf einem ausdrücklichen Ausdruck des Willens Gottes beruhen.
Ihr seht also, daß es eine Reihe von Problemen gibt, wenn man über das Feiern der Feste spricht.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, daß die Feste landwirtschaftliche Feste waren, mit anderen Worten, die Feste waren an das landwirtschaftliche Jahr der Juden gebunden. Erinnert Ihr Euch, daß wir über das landwirtschaftliche Jahr gesprochen haben? Obwohl Gott den Israeliten das Festprogramm am Berg Sinai gab, konnten sie das Fest nicht wirklich halten, bis sie wohin kamen? Das Land Kanaan, denn die Feste waren auf die drei Ernten des landwirtschaftlichen Jahres in Kanaan abgestimmt: die Gersten-, die Weizen- und die Obsternte. Natürlich konnte Israel in der Wüste weder Weizen und Gerste anbauen und ernten, noch Trauben, Oliven und Datteln sammeln. Und was hat Gott ihnen deshalb gegeben? Das Manna in der Wüste, sonst wären sie verhungert. Die Feste waren an den landwirtschaftlichen Jahreszyklus in dieser speziellen subtropischen Klimazone gebunden. Wie können wir das in den nördlichen Vereinigten Staaten einhalten, wo wir vier Jahreszeiten haben? Sind unsere beiden Hauptanbauprodukte Gerste und Weizen? Gehen wir in den Supermarkt und kaufen Gerste und Weizen, um sie an Passah und Pfingsten zu opfern? Was ist mit denen, die in den Polarregionen oder in Wüstengebieten leben? Tatsache ist, daß die Feste auf die landwirtschaftlichen Kreisläufe in Kanaan abgestimmt waren, und nur diejenigen, die dort leben, konnten sie tatsächlich so halten, wie sie vorgeschrieben waren.Habt Ihr das soweit gut verstanden?
Es gibt eine ganze Reihe von Schwierigkeiten, wenn man sagt, daß man die Feste feiern muß. Und ich möchte hier noch eine Bemerkung anfügen. Ich habe nichts gegen Menschen, die diese Feste bei sich zu Hause feiern möchten. Ich kenne einen Seminarprofessor, der Passah gefeiert hat, na ja, er hat eine Art kleines Passahfest in seinem Haushalt. Dagegen habe ich absolut nichts einzuwenden. Ich habe etwas dagegen, wenn diejenigen, die die Feste feiern, sagen, daß man die Feste halten muß, und daß man verloren gehen kann, wenn man die Feste nicht hält. Das ist die Grenze, die hier gezogen wird. Wer das Passahfest feiern möchte und einige der mit den Festen verbundenen Dinge tun möchte, ist das sein gutes Recht. Ich habe keine Kritik an diesen Menschen. Aber das Problem ist, wenn sie versuchen, dies vorzuschreiben, indem sie sagen, daß Gott dies vorschreibt und daß es genauso wichtig ist wie das Halten des Sabbats, dann muß ich Einspruch erheben und sagen, daß dies einfach nicht so ist.
Es besteht ein grundlegender Unterschied zwischen dem Siebenten-Tags-Sabbat und der Behauptung, daß die Feste genauso wichtig sind wie der Sabbat, weil einige Feste mit dem Sabbat verbunden waren. Wir wollen also dieses Argument untersuchen. Wir fangen nur an, es zu untersuchen, und wir werden es in dem Studium beenden. Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen dem Siebenten-Tags-Sabbat und den Festen.
Gott hat den Sabbat bei der Schöpfung vor der Sünde eingeführt, und deshalb ist er für die gesamte Menschheit ewig verbindlich. Meine Lieben, es gab zu der Zeit noch keine Juden! Anders verhält es sich mit dem Zeremonialgesetz. Als Gott den Himmel und die Erde schuf, gab es keinen Bedarf an Opfern oder Festen, um an etwas zu erinnern oder etwas vorwegzunehmen.
Die Bibel sagt eindeutig, daß die Feste ihren Ursprung am Berg Sinai haben. Das erste Passahfest sollte Israel an den ersten Schritt auf seiner Reise von Ägypten nach Kanaan erinnern. Die Feste sind mit dem buchstäblichen Israel und seiner besonderen Geschichte verbunden.
Im Gegensatz dazu gab Gott den Sabbat der gesamten Menschheit lange vor dem Sinai. Der Sabbat ist Teil der Zehn Gebote.
Die Feste sind Teil des Buches, das die Priester neben die Bundeslade legten.
Das vierte Gebot hat keinen Bezug zum landwirtschaftlichen Jahr, sondern folgt dem wöchentlichen Zyklus von sieben Tagen, der durch den Auf- und Untergang der Sonne bestimmt wird. Andererseits hat der Mond die Einhaltung der Feste bestimmt, was denjenigen etwas zu sagen hat, die den Sabbat nach einem Mond- und nicht nach einem Sonnenkalender halten, und dies wird unser Thema für unser vorletztes Studium sein.
Ellen White bezieht sich eindeutig und wiederholt auf den Sabbat als eine Sonnen- und nicht als eine Mondbeobachtung. Im Grunde genommen sagen sie also, weil die Feste durch den Mond bestimmt wurden und der Sabbat in gewisser Weise mit den Festen verbunden ist, muß auch der Sabbat durch den Mond bestimmt sein. Aber Ellen White ist da anderer Meinung. Gebt Acht auf diese klaren Aussagen von Ellen White darüber, was den Tag und was die Woche bestimmt.
"Christus ist Sieger" Seite 12.
"Wenn der Herr erklärt, daß Er die Welt in sechs Tagen erschaffen und am siebten Tag geruht hat,…"
Das ist doch eine Woche, oder?
"…meint Er den Tag mit vierundzwanzig Stunden, den Er durch den…"
Halbmond? Nein! Das ist nicht das, was da steht. Was steht da?
"… den Er durch den Auf- und Untergang der Sonne abgegrenzt hat."
Was bestimmt den wöchentlichen Kreislauf? Der Mond oder die Sonne? Die Sonne!
"Ausgewählte Botschaften Band 3", Seite 317,
"Gott ruhte am siebten Tag und legte ihn für die Menschen fest, damit sie Ihn zu Ehren Seiner Schöpfung des Himmels und der Erde in sechs buchstäblichen Tagen einhalten. Er segnete und heiligte den Tag der Ruhe und machte ihn heilig. Wenn die Menschen so sehr darauf bedacht sind, die genaue Zeitspanne zu erforschen und zu ergründen, müssen wir sagen, daß Gott Seinen Sabbat für eine runde Welt geschaffen hat; und wenn der siebte Tag in dieser runden Welt, die von der Sonne beherrscht wird, die den Tag regiert, zu uns kommt, ..."
Es ist der Mond, der die Nacht regiert, nicht wahr? Sie sagt weiter:
"… das die Zeit, in der man in allen Ländern und Gegenden den Sabbat hält. In den Ländern, in denen die Sonne monatelang nicht untergeht und die Sonne monatelang nicht aufgeht, wird die Zeitspanne anhand von Aufzeichnungen berechnet. ..."
Sie schreibt weiter:
"... Der Herr akzeptiert den Gehorsam jedes Geschöpfes, das er geschaffen hat, entsprechend den Zeitumständen in der Welt des Sonnenauf- und Sonnenuntergangs.... Der Sabbat wurde für eine runde Welt geschaffen, und deshalb wird von den Menschen Gehorsam verlangt, der in vollkommener Übereinstimmung mit der vom Herrn geschaffenen Welt ist."
Ich möchte nur noch ein Zitat vorlesen. Ellen White schreibt an eine Glaubensschwester. Das ist auch aus Band 3, jedoch Seite 318.
"Meine Schwester, laß Deinen Glauben nicht wanken. Wir sollen fest zu unseren Grundsätzen stehen, den Geboten Gottes und dem Glauben Jesu. Alle, die den Anfang ihrer Zuversicht bis zum Ende festhalten, werden den Siebenten-Tags-Sabbat halten, der uns als Zeichen …"
Des Mondes erscheint? Nein! Noch einmal sagt sie:
"… der uns als Zeichen der Sonne erscheint. Der Irrtum der Tageslinie …"
Das ist die Internationale Datumsgrenze.
"… Der Irrtum der Tageslinie ist eine Falle Satans, um zu entmutigen. Ich weiß, wovon ich spreche. Habt Vertrauen in Gott. Leuchte dort, wo Du bist, als ein lebendiger Stein in Gottes Gebäude."
Der Sabbat ist also eine wöchentliche Feier, während die Feste was waren? Jährliche Feste.
Der Sabbat war kein Schatten, aber die Feste waren Schatten.
Es stimmt zwar, daß der Sabbat in zweiter Linie an die Erlösung Israels aus Ägypten beim Passahfest erinnerte, aber er war immer noch ein wöchentliches Fest, und seine Einhaltung wurde durch die Sonne bestimmt, nicht durch den Mond.
Der Sabbat übernahm dann nach der Sünde eine untergeordnete Funktion und wies auf die Ruhe in der Erlösung hin. Der Sabbat weist also auf die Erlösung hin, aber er gehört nicht zu den Festen, denn er wurde vor den Festen geschaffen, und sein Zweck war es, ursprünglich auf wen hinzuweisen? Auf den Schöpfer des Himmels und der Erde.
In unserem nächsten Vortrag werden wir uns mit den Gründen beschäftigen, warum Gott von der Gemeinde heute nicht verlangt, die Feste zu feiern. Heißt das, daß die Feste nicht wichtig sind? Nein, natürlich nicht! Die Feste sind wichtig, sie lehren uns, und sie zeigen uns die Erfüllung all dieser Dinge in Jesus Christus. Wir müssen sie immer noch studieren, aber wir studieren sie, um zu sehen, wie sie erfüllt wurden, wir halten sie nicht auf die Art und Weise, wie sie vorgeschrieben waren.
Stephen Bohr - Der hebräische, geistliche Kalender - (21) "Schatten zukünftiger Dinge"
(22) Der Sabbat und die Feste
Wir werden uns die Zeit nehmen, um die Gründe zu erläutern, warum ich glaube, daß wir die Feste nicht halten müssen.
Das bedeutet nicht, daß wir die Bedeutung der Feste nicht studieren sollten, wir sollten sicherlich die Bedeutung der Feste studieren, aber wir sind nicht verpflichtet, die besonderen Einzelheiten ihrer Einhaltung zu erfüllen.
Wir werden nun mit einem Rückblick beginnen, und ich werde nur die Punkte wiederholen, die wir gestern in unserem Vortrag behandelt haben, und daß es wahr ist, daß die Feste "Satzungen" genannt werden, aber das Wort "Satzungen" hat eine engere Beziehung zu den Zehn Geboten als zum Zeremonialgesetz. Und das haben wir gestern behandelt.
Der nächste Punkt, den wir behandelt haben, war, daß den Heiden nicht befohlen wurde, die Feste zu halten. Auf der Ratsversammlung in Jerusalem ging es nicht nur um die Beschneidung, sondern auch um das Gebot, das Gesetz von Mose zu halten. Es ging also um mehr als nur die Beschneidung. Und es gibt keinerlei Beweise dafür, daß Gott auf dieser Versammlung den Heiden befahl, die hebräischen Feste zu halten.
Wir haben auch betrachtet, daß mit den Festen Opfer verbunden waren, und was die Festtagshalter sagen, ist, daß wir ein geistliches Opfer darbringen können, wir können uns selbst als geistliches Opfer darbringen. Aber es gibt keine Stelle in der Bibel, die besagt, daß ein geistliches Opfer den Platz eines buchstäblichen Opfers einnehmen kann, und man kann die Opfer nicht von den anderen Bräuchen trennen, die mit den Opfern verbunden sind.
Wir haben auch festgestellt, daß allen männlichen Personen ab 12 Jahren aufgetragen wurde, mindestens zu drei dieser Feste, den Erntefesten, nach Jerusalem zu gehen. Und natürlich können wir heute nicht nach Jerusalem zum Tempel reisen, um diese Feste zu feiern. Warum also können wir diese Anforderung umgehen und müssen andere Anforderungen im Zusammenhang mit den Festen erfüllen?
Und dann haben wir das Wort "ewig" oder das Wort "immerwährend". Wißt Ihr, daß die Hüter der Feste sagen: "Nun, uns wurde gesagt, daß die Feste immerwährend sind, die Feste sind für immer." Nun, wir haben bereits festgestellt, daß das Wort "ewig" nicht unbedingt endlos (ohne Ende) bedeutet. Das Wort "ewig" wird für eine lange, unbestimmte Zeitspanne verwendet, die am Ende zu einem Ende kommt. Nur weil das Wort "ewig" oder "für immer" in Verbindung mit den Festen verwendet wird, bedeutet das nicht, daß sie über den Tod und die Auferstehung Christi, über Seine Fürsprache an Pfingsten usw. hinaus andauern sollen.
Wir haben auch festgestellt, daß die Art und Weise, wie die Feste heute von den Festteilnehmern gefeiert werden, oft auf ihren eigenen Traditionen beruht, denn gibt es in der Bibel irgendeine Vorschrift, wie man die Feste ohne Opfer feiern soll? Wie viel von den Festen sollte man feiern? Wie viel davon sollte man nicht feiern? Opfern wir heute Gerste, opfern wir heute Weizen? Wir tun nichts von alledem, und doch waren sie ein wesentlicher Bestandteil der Feste. Warum können wir uns also dafür entscheiden, einige Dinge in Bezug auf die Feste zu tun und andere nicht? Was wir tun, würde nur worauf beruhen? Es würde nur auf unserer eigenen Tradition beruhen und nicht auf einem "So spricht der Herr".
Wir haben auch festgestellt, daß es sich um landwirtschaftliche Feste handelt, Ihr wißt, daß der Kreislauf auf dem Jahr der Landwirtschaft basiert. Er basiert auf der Gerstenernte zur Zeit des Passahfestes, auf dem Weizenfest am Pfingsttag und auf der Obsternte am Ende des Jahres. Wie würden also Menschen, die in anderen Teilen der Welt leben, wo kein subtropisches Klima herrscht, die Feste feiern? Wie würden sie eine Gerstengarbe bringen? Wie würden sie, nun ja, zwei Weizenbrote mitbringen? Gehen sie in den Supermarkt und kaufen den Weizen und nicht von ihrem Feld? Seht ihr, da haben wir wieder das Problem, daß man das Fest so feiert, wie man denkt, daß es gefeiert werden sollte, und nicht nach einem direkten Gebot des Herrn.
Letztes Mal haben wir uns mit dem Sabbat und den Festen beschäftigt, und ich möchte noch einmal auf das zurückkommen, was wir letztes Mal am Ende unseres Vortrags behandelt haben.
Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen dem Siebenten-Tags-Sabbat und den Festen. Wann hat Gott den Sabbat eingeführt? Bei der Schöpfung, vor der Sünde, und deshalb ist er für alle Menschen ewig verbindlich. Anders verhält es sich mit dem Zeremonialgesetz. Als Gott den Himmel und die Erde schuf, gab es keinen Bedarf an Opfern oder Festen, um an etwas zu erinnern oder etwas vorwegzunehmen.
Die Bibel ist sich darüber im Klaren, daß die Feste ihren Ursprung am Berg Sinai haben, denn das erste Fest, das Passahfest, sollte Israel an den ersten Schritt auf seiner Reise von Ägypten nach Kanaan erinnern. Die Feste sind mit dem buchstäblichen Israel und seiner besonderen Geschichte verbunden.
Im Gegensatz dazu gab Gott den Sabbat der gesamten Menschheit am Berg Sinai, aber er existierte schon lange vor dem Berg Sinai. Er ist ewig.
Der Sabbat ist Teil der Zehn Gebote und die Feste sind Teil des Buches, das die Priester neben die Bundeslade legten.
Das vierte Gebot hat keinen Bezug zum landwirtschaftlichen Jahr, sondern folgt dem wöchentlichen Zyklus von sieben Tagen, der durch den Auf- und Untergang der Sonne bestimmt wird. Das hat denjenigen etwas zu sagen, die den Sabbat nach einem Mondkalender und nicht nach einem Sonnenkalender halten. Ellen White bezieht sich eindeutig und wiederholt auf den Sabbat als Sonnen- und nicht als Mondkalender.
Gibt es also einen Unterschied zwischen den Festen und dem Sabbat in Bezug darauf, wann sie gefeiert werden sollen? Ja! Die Feste werden vom Mond bestimmt, während der Sabbat und die Tage von der Sonne bestimmt werden. Es gibt einen radikalen Unterschied zwischen beiden. Ich werde nicht alle Aussagen vorlesen, die wir gestern gelesen haben, aber Ellen White sagt ausdrücklich, daß der Tag durch den Auf- und Untergang der Sonne bestimmt wird und daß auch die Woche darauf basiert.
Der Sabbat ist eine wöchentliche Feier, während die Feste jährlich stattfanden.
Der Sabbat war kein Schatten, aber die Feste sind ein Schatten.
Es stimmt zwar, daß der Sabbat in zweiter Linie an die Erlösung aus Ägypten erinnerte, aber er war immer noch ein wöchentliches Fest, und seine Einhaltung wurde von der Sonne und nicht vom Mond bestimmt. Der Sabbat nahm nach der Sünde eine untergeordnete Funktion ein und wies auf die Ruhe der Erlösung hin. Nur weil der Sabbat eine Nebenfunktion einnimmt und auf die Erlösung hinweist, heißt das nicht, daß der Sabbat zu den Festen gehört oder nach dem Mond gefeiert werden sollte.
Diejenigen, die die Feste halten, haben sich auf 3. Mose 23:1-4 bezogen, und hier betreten wir Neuland, was den Beweis für die Hüter der Feste angeht. Diese Verse scheinen darauf hinzuweisen, daß der Sabbat eines der Feste war. Die Festtagshüter argumentieren, daß wir, wenn wir immer noch den Siebenten-Tags-Sabbat halten müssen und der Sabbat eines der Feste ist, auch die Feste halten müssen.
Lesen wir 3. Mose 23,1-5, genauer gesagt Verse 1-4, wo wir diesen Abschnitt finden, den die Festtagsbewahrer verwenden,
"Und der Herr redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israels und sage ihnen: Das sind die Feste des Herrn, zu denen Ihr heilige Festversammlungen einberufen sollt; dies sind Meine Feste:…"
Und natürlich ist es Jesus, der hier spricht, nicht wahr? Wem gehören die Feste? Gehören die Feste den Juden? Nein! Wessen Kalender sind sie? Die Feste sind der Kalender Jesu, richtig? Sie sind der Kalender des Messias, und so sollten wir nicht überrascht sein, daß Jesus über sie sagt: "dies sind Meine Feste", weil sie auf Ereignisse in Seinem besonderen Dienst hinweisen. Und in Vers 3 wird auf den Sabbat verwiesen. Hier heißt es:
"…Sechs Tage lang soll man arbeiten, aber am siebten Tag ist ein Sabbat der Ruhe, eine heilige Versammlung; da sollt Ihr kein Werk tun; denn es ist der Sabbat des Herrn, in allen Euren Wohnorten.…"
Nach der Erwähnung des Sabbats werden noch einmal die Feste erwähnt. Es heißt in Vers 4:
"…Das sind aber die Feste des Herrn, die heiligen Versammlungen, die Ihr zu festgesetzten Zeiten einberufen sollt:"
Das Argument ist also, daß der Sabbat zwischen den Festen liegt, denn im ersten Teil des Textes heißt es: "Das sind die Feste des Herrn", dann wird der Sabbat erwähnt, und dann finden wir wieder den Ausdruck "Das sind Meine Feste", aber eigentlich ist der Sabbat hier eine Aussage im Sinne einer Randbemerkung, es bedeutet, daß man neben den Sabbaten des Herrn auch die Feste halten soll.
Und jetzt fragt Ihr Euch vielleicht: "Wie kommst Du denn darauf?"
Wir entnehmen sie dem Ende des Kapitels, Kapitel 23:37+38, wo zwischen der feierlichen Einhaltung der Feste und der Einhaltung des Sabbats unterschieden wird. Lesen wir dazu Vers 37, den Schlußvers über die Feste.
"Das sind die Feste des Herrn, zu denen Ihr heilige Versammlungen einberufen sollt, um dem Herrn Feueropfer, Brandopfer, Speisopfer, Schlachtopfer und Trankopfer darzubringen, jeden Tag das, was vorgeschrieben ist…"
Nun beachtetet das Folgende:
"…zusätzlich zu den Sabbaten des Herrn…"
Gehören die Sabbate des Herrn also zu den Festen? Nein!
"…zusätzlich zu den Sabbaten des Herrn und zu Euren Gaben und zusätzlich zu allen Euren Gelübden und allen Euren freiwilligen Gaben, die Ihr dem Herrn gebt."
Im Grunde genommen ist der Sabbat also eine Aussage in Klammern.
Wenn man zum Ende von Kapitel 23 geht, wird das klar, denn dort heißt es: "Ihr sollt die Feste halten nebst dem Sabbat des Herrn."
Eine weitere Überlegung: Es gibt einen Unterschied zwischen dem Siebenten-Tags-Sabbat und den übrigen Zeremonien-Sabbaten.
Am Sabbat, dem wöchentlichen Sabbat, sollte keine Arbeit verrichtet werden.
Aber bei den Festen heißt es, daß man an den Sabbaten keine sklavische oder regelmäßige Arbeit verrichten soll. Natürlich mit Ausnahme des Versöhnungstages. Der feierliche Versöhnungstag sollte wie der Siebenten-Tags-Sabbat gehalten werden.
Aber es gibt einen Unterschied zwischen der Art und Weise, wie die Zeremoniensabbate gehalten werden, und der Art und Weise, wie der Siebenten-Tags-Sabbat gehalten wird.
Das nächste Argument ist, daß 1. Mose 1:14 benutzt wird, um zu sagen, daß die Feste bei der Schöpfung existierten. Wißt Ihr, die Festhalter sind nicht bereit zuzugeben, daß die Feste am Berg Sinai entstanden sind, sie sagen, daß die Feste schon existierten, bevor die Sünde in die Welt kam, und sie benutzen 1. Mose 1:14 und Psalm 104:19, um darauf zu verweisen oder zu versuchen, diesen Punkt zu beweisen. Sie sagen, daß das Wort "Jahreszeiten" in 1. Mose 1:14 ein technischer Begriff ist, der sich auf die Feste bezieht, und daß daher die Feste in 1. Mose 1:14 bereits existierten, als Gott die himmlischen Lichter schuf.
Lesen wir den Abschnitt und sagt mir, ob Ihr hier irgendetwas findet, das besagt, daß wir das Passahfest und das Fest der ungesäuerten Brote feiern sollen. Warum sollte man Passah feiern, wenn man noch keinen Erlöser brauchte? Warum sollte man das Fest der ungesäuerte Brote feiern? Es bestand keine Notwendigkeit für Jesus im Grab zu ruhen. Warum sollte man ein Fest feiern, das auf den Beginn Seines Dienstes als Fürsprecher hinweist, wenn es keine Sünde gab? Versteht Ihr, was ich damit sagen will?
Lesen wir nun diesen Abschnitt 1. Mose 1:14-19,
"Und Gott sprach: Es sollen Lichter an der Himmelsausdehnung sein, zur Unterscheidung von Tag und Nacht, die sollen als Zeichen dienen und zur Bestimmung der Zeiten…"
Seht, da ist das Schlüsselwort, von dem sie sagen, daß dies ein technischer Begriff ist, der sich auf die Feste bezieht.
"…der Zeiten und der Tage und Jahre, und als Leuchten an der Himmelsausdehnung, daß sie die Erde beleuchten! Und es geschah so. Und Gott machte die zwei großen Lichter, das große Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht; dazu die Sterne. Und Gott setzte sie an die Himmelsausdehnung, damit sie die Erde beleuchten und den Tag und die Nacht beherrschen und Licht und Finsternis scheiden. Und Gott sah, daß es gut war. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der vierte Tag."
Was ist also das Argument? Im Alten Testament wird das Wort "Jahreszeiten" am häufigsten verwendet, um einen bestimmten Ort zu beschreiben, an dem ein bestimmtes Ereignis stattfinden sollte, in einem geringeren Sinn wird es verwendet, um eine bestimmte Zeit zu beschreiben, in der ein Ereignis stattfinden sollte, und Ihr könnt Strong's Concordance oder Online Concordance zu Rate ziehen um zu bestätigen, was ich sage.
Was ich damit sagen will, ist, daß dieses Wort, das mit "Jahreszeiten" oder "bestimmt" übersetzt wird, sich meistens auf einen bestimmten Ort bezieht, an dem ein Ereignis stattfinden soll.
Manchmal wird es verwendet, um über die Feste zu sprechen, aber es wird nicht ausschließlich verwendet, um sich auf die Feste zu beziehen.
Es wird zum Beispiel verwendet, um die Zeit zu beschreiben, die festgelegte Zeit, zu der Sara Isaak gebären sollte,
es bezieht sich auf die festgelegte Zeit für die Erfüllung der prophetischen Ereignisse,
es bezieht sich auf die Zeit des Jahres, in der die Ernte eingebracht werden sollte,
und es bezieht sich auch auf die bestimmte Zeit, zu der die Vögel ziehen sollten.
Nur weil der Ausdruck für die Feste verwendet wird, bedeutet das nicht, daß in 1. Mose Kapitel 1:14 von den Festen die Rede ist. Die Himmelskörper sollten einfach bestimmte Zeiten des Jahres markieren: Monate, Jahreszeiten usw.
Nun ist es keine gute biblische Praxis, das Wort in 3. Mose 23:2 zu nehmen und seine Bedeutung in 1. Mose 1:14 zu übertragen. 1. Mose bezieht sich überhaupt nicht auf die Feste, sondern sagt einfach, daß Gott die Himmelskörper geschaffen hat, um das Licht von der Finsternis zu trennen und die Jahreszeiten zu bestimmen. Wir müssen jeden Text in seinem jeweiligen Zusammenhang betrachten. In 3. Mose 23 ist der Zusammenhang der Gottesdienstkalender oder das Zeremonialsystem, aber im Zusammenhang mit 1. Mose 1 und Psalm 104 ist der Zusammenhang die Erschaffung der Himmelskörper zur Bestimmung der Tage, Monate und Jahreszeiten. Gott schuf den Mond, um den Monat zu bestimmen, und Er schuf die Sonne, um den Tag zu bestimmen.
Später benutzte Gott den Mond, um die Zeit für die Kultfeierlichkeiten zu bestimmen, aber es ist unzulässig, die Feste wieder in 1. Mose 1:14 zurück zu argumentieren, als ob dies Gottes ursprüngliche Absicht gewesen wäre. Einige Adventisten gehen sogar so weit zu sagen, daß ein Mondkalender bestimmen sollte, wann wir den wöchentlichen Sabbat halten, und sie argumentieren in etwa so, und in unserer nächsten Vortrag werden wir uns mit diesem besonderen Punkt befassen.
1. Mose 1:14 und Psalm 104:19 verbinden das Wort "Jahreszeiten" mit dem Mondkreislauf, und das würden wir doch zugeben, oder? Das Wort "Jahreszeiten" in 1. Mose 1:14 bezieht sich auf den Mondkreislauf. 3. Mose 23 schließt den Sabbat in die Kategorie der Jahreszeiten ein, und so argumentieren sie, daß der Sabbat wie die Feste durch den Mondkreislauf bestimmt wurde. Versteht Ihr diesen Argumentationskreis, den sie verwenden?
Diese Argumentation ist aus mehreren Gründen fehlerhaft.
1. Die Juden haben den Sabbat seit Tausenden von Jahren an unserem Samstag gehalten, und die Abfolge der Tage hat sich nie geändert.
2. Ellen White und die Pioniere hielten denselben Sabbat wie wir.
Es ist unvorstellbar, daß Gott die Gemeinde der Übriggebliebenen in dieser Angelegenheit von ihren Anfängen bis in die jüngste Zeit im Dunkeln gelassen hat.
3. Es ist unbegreiflich, daß Gott Seiner Gemeinde der Übriggebliebenen erlaubt hat, von 1846 bis in die jüngste Zeit den falschen Wochentag zu halten.
Wenn der Sabbat so wichtig ist, würde Gott dann zulassen, daß die Gemeinde der Übriggebliebenen weit über hundert Jahre lang den falschen Tag hält?
4. Die Abfolge der Tage in Lukas 23:54 bis 24:1 zeigt, daß Jesus am Freitag gekreuzigt wurde, am Sabbat im Grab ruhte und am ersten Tag der Woche auferstand. Ellen White ist in diesem Punkt eindeutig.
Ich werde nur einen Teil dieser Aussage vorlesen, die wir hier finden.
"Manuscript Releases", Band 3 die Seiten 425+426.
"Es war in Gottes Plan, daß das Werk, das Christus zu tun sich verpflichtet hatte, an einem Freitag vollendet werden sollte …"
Wann sollte er vollendet werden? An einem Freitag. Welchen Teil von "Freitag" verstehen wir nicht?
"… an einem Freitag vollendet werden sollte und daß Er am Sabbat im Grab ruhen sollte…"
Und das hat eine Bedeutung.
"… so wie der Vater und der Sohn geruht hatten, nachdem sie Ihr schöpferisches Werk vollendet hatten. Die Stunde der scheinbaren Niederlage Christi war die Stunde Seines Sieges. Der große Plan, der entworfen wurde, bevor die Grundsteine der Erde gelegt wurden, wurde erfolgreich ausgeführt."
Gibt es irgendeinen Zweifel daran, daß Ellen White an die Kreuzigung am Freitag glaubte? Kein Zweifel! Und daß Jesus den ganzen Sabbattag im Grab ruhte? Auf jeden Fall! daß Jesus am ersten Tag der Woche auferstanden ist? Keinerlei Zweifel!
Ein Seminarprofessor hatte Recht, als er die folgenden Worte schrieb.
"Die Tatsache, daß die Funktion des Mondes am vierten Tag der Schöpfungswoche beginnt, macht es unmöglich, den drei Tage später stattfindenden Sabbat als einen "Mond-Tag" zu bezeichnen."
Versteht Ihr sein Argument? Verheerend. Weil der Mond am vierten Tag erschaffen wurde, wo beginnt dann der Kreislauf des Sabbats? Am vierten Tag? Oder macht man es so, wie es in der Bibel steht und beginnt mit dem ersten Tag, dem ersten Sonnentag? Ich denke, die Antwort ist selbsterklärend.
Hat Paulus die Feste gehalten?
Einige Feste, die in der Apostelgeschichte erwähnt werden, sollen uns einfach einen zeitlichen Rahmen für das Auftreten bestimmter Ereignisse geben, mit anderen Worten, dies fand zur Passahzeit statt, aber sie stehen in keinem Zusammenhang mit einem Gebot, dieses bestimmte Fest zu halten. Wie wir bereits festgestellt haben, erklärte Ellen White, daß es eine Beleidigung wäre, das Passahfest zu feiern, wenn es durch das Abendmahl ersetzt wurde. Erinnert Ihr Euch an diese Aussage, die wir gelesen haben? Sie ist Ausdrücklich und eindeutig.
Die Frage ist folgende: Würde der Apostel Paulus Jahwe beleidigen, wenn er lehrt, daß die Feier des Passahfestes für Christen verbindlich ist? In der Apostelgeschichte wird das Feiern der Feste nicht zu einer Prüfung der Gemeinschaft, und es wird auch nicht befohlen, sie zu halten. Es gibt keinerlei Beweise dafür, daß Heiden die Feste feiern, außer vielleicht die Galater, die Paulus dafür zurechtwies, daß sie sie feierten.
Paulus brachte im Tempel Opfer dar, wie in Apostelgeschichte 21:17-26 nachzulesen ist. Offensichtlich brachte der Apostel Paulus diese Opfer nicht in dem Glauben dar, daß sie auf den Tod Christi hinweisen, denn das wäre absurd. Er erlaubte auch Timotheus, sich beschneiden zu lassen, und er blieb in Philippi, um das Passahfest mit der Gemeinde zu verbringen.
Ich möchte etwas aus dem Buch "Das Wirken der Apostel" von Seite 388 vorlesen. Ist Paulus dorthin gegangen, weil er sagte: "Es ist für mich Pflicht, das Passahfest zu feiern"? Wenn ja, dann hat er nach dem, was wir lesen, Jahwe beleidigt. Was ist es, das das Passahfest ersetzt? Es ist der Abendmahlsgottesdienst. Hat der Apostel Paulus vom Abendmahlsgottesdienst gesprochen? Ja! In 1. Korinther, Kapitel 11, nicht wahr? Er berichtet, was in der Nacht geschah, in der der Abendmahlsgottesdienst eingeführt wurde. Er wußte also, daß das Abendmahl an die Stelle des Passahfestes tritt. Warum ging Paulus nach Philippi und feierte das Passahfest mit diesen Menschen? Einen Einblick in den Grund dafür finden wir in "Das Wirken der Apostel" Seite 388
"In Philippi verweilte Paulus, um das Passahfest zu feiern. Nur Lukas blieb bei ihm, während die anderen Mitglieder der Gesellschaft nach Troas weiterzogen, um dort auf ihn zu warten. Die Philipper waren die liebevollsten und aufrichtigsten unter den Bekehrten des Apostels, und während der acht Tage des Festes erfreute er sich einer friedlichen und glücklichen Gemeinschaft mit ihnen."
Was war der Hauptgrund, warum er bei den Philippern sein wollte? Weil sie die liebevollsten waren, wollte er mit ihnen Gemeinschaft haben. Es war nicht, weil er glaubte, daß die Feier des Passahfestes verpflichtend war.
Schauen wir nun in Apostelgeschichte 18:18-21 nach. Hier heißt es, und das vermittelt den Eindruck, daß der Apostel Paulus es für verpflichtend hielt, das Passahfest in Jerusalem zu feiern. Beachtet, was in Apostelgeschichte 18, beginnend mit Vers 18, steht.
"Nachdem aber Paulus noch viele Tage dort verblieben war, nahm er von den Brüdern Abschied und segelte nach Syrien, und mit ihm Priscilla und Aquila, nachdem er sich in Kenchreä das Haupt hatte scheren lassen; denn er hatte ein Gelübde. Und er gelangte nach Ephesus und ließ jene dort zurück; er selbst aber ging in die Synagoge und hatte Gespräche mit den Juden.…."
Was meint Ihr, worüber hat er mit den Juden diskutiert? Was könnte der Inhalt dessen gewesen sein? Nun, er wollte ihnen zeigen, wie es im Rest der Apostelgeschichte heißt, daß Jesus was war? Der Messias. Vers 20.
"…Als sie ihn aber baten, längere Zeit bei ihnen zu bleiben, willigte er nicht ein, sondern nahm Abschied von ihnen, indem er sprach: Ich muß unter allen Umständen das bevorstehende Fest in Jerusalem feiern; ich werde aber wieder zu Euch zurückkehren, so Gott will! Und er segelte von Ephesus ab;"
Nach Ansicht der Festagsbefürworter deutet dies zweifelsfrei darauf hin, daß der Apostel Paulus es als moralische Verpflichtung ansah, das Passahfest zu halten. Dies führt jedoch zu Schwierigkeiten. Wie wir wissen, hat Ellen White erklärt, daß es eine Beleidigung für Jaweh wäre, das Passahfest zu halten, nachdem Jesus das Abendmahl eingesetzt hat. Würde Paulus Jaweh beleidigen, indem er das Passahfest hält, weil er es für verpflichtend hält? Paulus kann Paulus nicht widersprechen. In Kolosser 2 und Galater 4 weist Paulus deutlich darauf hin, daß die zeremoniellen Rituale nur ein Vorgeschmack auf das sind, was kommen wird. Und Ellen White zitiert, wie wir gelesen haben, Kolosser 2 in diesem Sinne.
Zwei Überlegungen würden uns helfen, eine scheinbare Unstimmigkeit zwischen dem Rat von Paulus und der Praxis von Paulus zu vermeiden.
Dies ist ein sehr wichtiger Punkt. Es wird auffallen, daß in neueren Bibelübersetzungen die Formulierung fehlt:
"Ich muß unter allen Umständen das bevorstehende Fest in Jerusalem feiern."
Wißt Ihr, erstes, wenn Ihr Euch alle modernen Versionen anseht, fehlt dieser Teil des Verses, in dem der Apostel Paulus diesen Satz sagt.
Warum fehlt er? Es gibt Textbelege dafür, daß diese Formulierung nicht Teil des ursprünglichen Textes war.
Zweitens, Paulus folgte einem bestimmten Grundsatz, als er sein Bestes tat, um verschiedene Kulturen zu erreichen.
Ich glaube, daß der Grundsatz, nach dem Paulus einige der Feste einhielt, in 1. Korinther 9:19-22 zu finden ist. Er erklärte:
"Denn obwohl ich frei bin von allen, habe ich mich doch allen zum Knecht gemacht, um desto mehr [Menschen] zu gewinnen. Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne; denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich unter dem Gesetz, damit ich die unter dem Gesetz gewinne; denen, die ohne Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich ohne Gesetz — obwohl ich vor Gott nicht ohne Gesetz bin, sondern Christus gesetzmäßig unterworfen —, damit ich die gewinne, die ohne Gesetz sind.…"
Er spricht über die jüdischen Gesetze, die Gesetze der Juden.
"Den Schwachen bin ich wie ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne; ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette. Dies aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzuhaben."
Es ist also sehr wahrscheinlich, daß der Apostel Paulus zur Feier dieser Feste ging, um die Gelegenheit zu nutzen, vor diesen Menschen Zeugnis abzulegen, und damit sie ihn nicht beschuldigen würden, die Wurzeln seiner Religion völlig aufzugeben. Am Ende der Apostelgeschichte sagt der Apostel Paulus zu den römischen Machthabern: "Ich habe nichts anderes getan, als dem zu folgen, was in den Schriften des Mose und in der Heiligen Schrift steht."
Herbert Douglass schrieb dies über den Apostel Paulus.
"Er wußte um die bevorstehende Zerstörung Jerusalems, des Tempels und das baldige Ende des jüdischen Ritualsystems. Die Zeit lief für die Juden schnell ab, und es war nicht unvernünftig, daß er (und andere Judenchristen, die nach praktischen evangelistischen Möglichkeiten suchten) ihre mögliche Zuhörerschaft möglichst groß machen wollten. Die Festfeiern würden eine ideale Plattform sein, um das große stellvertretende Opfer Christi und sein hohes priesterliches Amt zu verkünden - den Sinn und die Bedeutung der sechs jährlichen Feiern
Es wäre also eine einmalige Gelegenheit, die Feste zu nutzen, um die Menschen zu lehren, wie diese Feste in Jesus Christus erfüllt wurden.
Ellen White erklärt, daß die Christen selbst nach dem Tod, der Auferstehung und der Himmelfahrt Christi nur sehr langsam begriffen, daß dieses ganze System zu einem Ende gekommen war. Ich möchte nun einen recht langen Abschnitt vorlesen, weil er voller wichtiger Informationen ist. Im Buch "Das Wirken der Apostel" schrieb Ellen White auf Seite 188, folgendes:
"Die jüdischen Bekehrten waren im Allgemeinen nicht geneigt, sich so schnell zu bewegen, wie die Vorsehung Gottes den Weg eröffnete. Aus dem Ergebnis der Arbeit der Apostel unter den Heiden war ersichtlich, daß die Zahl der Bekehrten unter diesem Volk die Zahl der jüdischen Bekehrten weit übersteigen würde. Die Juden befürchteten, daß die nationalen Eigenheiten der Juden, die sie bisher von allen anderen Völkern unterschieden hatten, schließlich unter denen, die die Botschaft des Evangeliums empfingen, verschwinden würden, wenn die Beschränkungen und Zeremonien ihres Gesetzes den Heiden nicht als Bedingung für die Gemeinschaft mit der Gemeinde zur Pflicht gemacht würden. …"
Versteht Ihr, was sie sagt?
"…Die Juden waren immer stolz auf ihre göttlich festgelegten Gottesdienste gewesen, und viele von denen, die sich zum Glauben an Christus bekehrt hatten, waren immer noch der Meinung, daß Gott, nachdem Er die hebräische Art der Anbetung einmal klar umrissen hatte, es unwahrscheinlich sei, daß Er jemals eine Änderung ihrer Bestimmungen genehmigen würde. Sie beharrten darauf, daß die jüdischen Gesetze und Zeremonien…"
Das sind nicht nur die Opfer.
"…Sie bestanden darauf, daß die jüdischen Gesetze und Zeremonien in die Riten der christlichen Religion aufgenommen werden sollten. Sie erkannten nur langsam, daß alle Opfergaben nur den Tod des Gottessohnes vorweggenommen hatten, in dem Schattenbild und Erfüllung aufeinander trafen und nach dem die Riten und Zeremonien der mosaischen Epoche nicht mehr verbindlich waren. Vor seiner Bekehrung hielt sich Paulus für untadelig "in Bezug auf die Gerechtigkeit, die im Gesetz ist". Doch seit seinem Sinneswandel hatte er eine klare Vorstellung von der Sendung des Heilands als Erlöser des ganzen Volkes, sowohl der Heiden als auch der Juden, gewonnen und den Unterschied zwischen einem lebendigen Glauben und einem toten Formalismus erkannt. Im Lichte des Evangeliums hatten die alten Riten und Zeremonien, die für Israel verbindlich waren, eine neue und tiefere Bedeutung erlangt. Das, was sie vorschatteten, war eingetreten, und die Menschen, die unter dem Evangelium lebten, waren von ihrer Befolgung befreit worden. Gottes unveränderliches Gesetz der Zehn Gebote hielt Paulus jedoch sowohl im Geist als auch im Buchstaben ein."
Es ist bemerkenswert, daß der Apostel Johannes, von dem Ihr wißt, daß er sein Evangelium und das Buch der Offenbarung sowie seine Briefe ganz am Ende des ersten Jahrhunderts geschrieben hat, die hebräischen Feste niemals als christliche Feste bezeichnet. Er bezeichnet sie einfach als "Feste der Juden". Im Buch der Offenbarung und in den Briefen findet man dasselbe, und sie wurden am Ende des ersten Jahrhunderts geschrieben.
Andererseits hat weder Johannes noch irgendein anderer Apostel den wöchentlichen Sabbat als "Sabbat der Juden" bezeichnet.
Aber in seinem Evangelium sagt er ständig "das Fest der Juden", "das Fest der Juden", weil er davon ausging, daß diese Feste für das jüdische Volk galten, bis der Messias kam und diese Vorschriften erfüllte.
Ein weiteres Argument ist, daß Jesus an den Festen teilnahm.
Es ist klar, daß Jesus an einigen der Feste teilgenommen hat. Zum Beispiel Johannes 2:23 das Passahfest, Johannes Kapitel 7 das Laubhüttenfest. Er besuchte diese Feste jedoch mit dem Ziel, die Menschen zu ermutigen, auf Ihn als die Erfüllung dieser Feste zu schauen. In Johannes 7:37-39 erinnert Jesus die Anwesenden zum Beispiel daran, daß Er der Fels ist, aus dem das Wasser sprudelt. Er bezog diese geschichtliche Begebenheit auf Sich selbst und auf die Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingsttag. Auf dem gleichen Fest verkündete Jesus, daß Er das Licht der Welt sei, und spielte damit auf die Betonung des Lichts beim Laubhüttenfest an.
Warum sollte Jesus also zu den Festen gehen?
Nun, zunächst einmal war Er Jude, und die Feste waren noch nicht erfüllt, aber sie würden erfüllt werden.
Als guter Jude würde Er also die Feste halten.
Aber es gibt noch einen anderen Grund.
Und zwar würde Jesus die Gelegenheit nutzen, um zu sagen: "Seht, Ihr habt diese Wasserzeremonie am Laubhüttenfest. Kommt zu Mir und trinkt!", "Ihr habt die Betonung auf Licht in dieser Zeit des Jahres. Ich bin das Licht der Welt." Jesus hatte also die Absicht, ihre Aufmerksamkeit durch die Einhaltung dieser Feste auf sich zu lenken.
Und natürlich wissen wir, daß Jesus, als Er zwölf Jahre alt war, auch die religiösen Führer mit Seinen Fragen über den Tod des Messias in Erstaunen versetzte und so ihr Interesse an der Erfüllung des Passahfestes, genauer gesagt am Tod des Messias, weckte.
Es ist klar, daß Jesus das Fest zu einem ganz bestimmten evangelistischen Zweck besuchte. Er wollte die Menschen dazu bringen, in Ihm die Erfüllung der Riten und Zeremonien der hebräischen Wirtschaft zu sehen.
Zweifellos war dies auch der Grund, warum der Apostel Paulus die Feste besuchte. Was für eine einmalige Gelegenheit, Jesus als die Erfüllung ihres gesamten rituellen Systems zu predigen.
Und noch etwas muß berücksichtigt werden: Wenn Jesus unser Beispiel für die Einhaltung der Feste ist, dann war Er kein besonders gutes Beispiel.
Ihr fragt Euch jetzt vielleicht: "Warum das denn?"
Weil Jesus bei einigen der Feste abwesend war. Lesen wir diese Aussage aus dem Buch "Das Leben Jesu" von Seite 442.
"Als die Söhne Josephs sich darauf vorbereiteten, am Laubhüttenfest teilzunehmen, sahen sie, daß Christus keine Anstalten machte, Seine Absicht zu zeigen, daran teilzunehmen. Sie beobachteten Ihn mit Besorgnis. …"
War dies eine Verpflichtung für Jesus, zu gehen? War dies nach dem hebräischen Gesetz eine Bedingung? Natürlich war es eine Voraussetzung, es war nach dem jüdischen Gesetz erforderlich. Wenn Er uns also ein gutes Beispiel geben wollte, hätte Er gehen müssen, oder? So sagt sie:
"…Sie beobachteten Ihn mit Besorgnis. Seit der Heilung in Bethesda hatte Er nicht mehr an den nationalen Versammlungen teilgenommen. Um unnötige Konflikte mit den Führern in Jerusalem zu vermeiden, hatte Er sein Wirken auf Galiläa beschränkt. Seine offensichtliche Vernachlässigung der großen religiösen Versammlungen und die Feindseligkeit, die Ihm von den Priestern und Rabbinern entgegengebracht wurde, machten die Menschen um Ihn herum und sogar Seine eigenen Jünger und Seine Verwandten ratlos. In Seinen Lehren hatte Er die Segnungen des Gehorsams gegenüber dem Gesetz Gottes hervorgehoben, und doch schien Er selbst dem Gottesdienst, der von Gott eingerichtet worden war, gleichgültig gegenüberzustehen."
Ist das deutlich?
Hier ist noch Zitat aus dem Buch "Das Leben Jesu" von Seite 444.
"Von Jerusalem aus hatte sich der Bericht über die Wunder Christi überall dort verbreitet, wo die Juden verstreut waren; und obwohl Er viele Monate lang bei den Festen abwesend gewesen war, hatte das Interesse an Ihm nicht nachgelassen. Viele Menschen waren aus allen Teilen der Welt zum Laubhüttenfest heraufgekommen, in der Hoffnung, Ihn zu sehen. Zu Beginn des Festes wurden viele Anfragen nach Ihm gestellt. Die Pharisäer und die Machthaber warteten auf Sein Kommen und hofften auf eine Gelegenheit, Ihn zu verurteilen. Sie fragten besorgt: "Wo ist Er?", aber niemand wußte es. Der Gedanke an Ihn war in allen Köpfen gegenwärtig. Aus Furcht vor den Priestern und Vorstehern wagte niemand, Ihn als Messias anzuerkennen, aber überall wurde leise und doch ernsthaft über Ihn gesprochen. Viele verteidigten Ihn als einen von Gott Gesandten, während andere Ihn als einen Verführer des Volkes anklagten."
War Jesus also ein treuer Hüter der Feste? Ich würde nicht sagen, daß Er ein treuer Festtagsbewohner war. Wenn Er an den Festen teilnahm, was war der Zweck Seiner Teilnahme? Der Zweck war evangelistisch, um die Aufmerksamkeit auf Sich zu lenken.
Ihr erinnert Euch, daß Seine Familie, als er 12 Jahre alt war, ohne Ihn abreiste, und drei Tage später entdeckten sie: "Oh, unser Sohn ist nicht bei uns!" Also gehen sie zurück nach Jerusalem. Sie suchen Ihn überall, und plötzlich finden sie Ihn im Tempel, wo Er sich mit allen Doktoren unterhält. Und im Lukasevangelium, wo dies aufgezeichnet ist, heißt es, daß Er die religiösen Führer mit Seinen Fragen verblüffte.
Was glaubt Ihr, was seine Fragen waren?
"Ihr sagt nun, daß der Messias kommen und die Römer vernichten soll, daß er in Jerusalem auf dem Thron sitzen und das jüdische Volk wieder an die Spitze der Gesellschaft führen soll. Was soll man mit Jesaja 53 anfangen?" Und Er war aufrichtig, wißt Ihr, Er kam nicht hochnäsig rüber, als ob Er mehr wüßte als sie. Ellen White beschreibt ihn in dem Buch "Das Leben Jesu". Er fragt aufrichtig, und die religiösen Führer sagen: "Wir wissen es nicht, wir haben keine Antwort auf diese Frage." Selbst als Er erst 12 Jahre alt war, zog Er also bereits die Aufmerksamkeit auf wen? Er zog die Aufmerksamkeit auf Sich als das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt. Zweifellos hinterließ Er in den Köpfen der religiösen Führer viele Fragen, auf die vielleicht einige von ihnen eine Antwort suchten, und einige von ihnen nahmen Jesus vielleicht an, denn wir wissen, daß in Apostelgeschichte 6:7 steht, daß viele der Priester dem Glauben gehorchten.
Nun muß ich noch auf zwei weitere Punkte eingehen, bevor wir zum Schluß kommen.
Ellen White und das Laubhüttenfest.
Es gibt keinen Beweis dafür, daß Ellen White das Laubhüttenfest gefeiert hat. Ich weiß, daß es hier kleine Hinweise gibt, die die Anhänger des Laubhüttenfestes benutzen, um zu beweisen, daß Ellen White die Feste gehalten hat. Sie spricht zum Beispiel von einem bestimmten Ort, an dem sie war, und sie sagt: "Wir haben gefastet", und sofort sagen sie: "Seht Ihr, sie hat gefastet, und das Fasten hatte mit dem Fest am Versöhnungstag zu tun", aber wenn man den Zusammenhang liest, haben sie an diesem Sabbat aus einem bestimmten geschichtlichen Grund gefastet. Sie feierten die Feste nicht. Aber weil sie vom Fasten spricht und es ein Fasten während der Feste gab, sagen sie: "Seht her, Ellen White war eine Festtagshüterin." Aber es gibt keinen ausdrücklichen Hinweis in den Schriften von Ellen White, daß sie regelmäßig alle Feste feierte. Das tat sie einfach nicht, ebenso wenig wie alle Pioniere.
Aber einige verwenden diese Aussage, die wir bereits untersucht haben, aber es wäre eine gute Idee, wenn wir sie uns noch einmal ansehen würden.
Die Befürworter der Feste verwenden eine Aussage in "Patriarchen und Propheten" von Seite 540 und 541, wo Ellen White darauf hinzuweisen scheint, daß wir das Laubhüttenfest halten müssen. Nun möchte ich sagen, daß das Laubhüttenfest das einzige Fest ist, das noch nicht vollständig erfüllt ist, es liegt in der Zukunft. Wann wird das Laubhüttenfest vom Volk Gottes gefeiert werden? Wir haben studiert, daß es gefeiert wird, wenn Gottes Volk sieben Tage lang in den Himmel reist und dann am achten Tag - die Bibel sagt das nicht, der Geist der Prophezeiung sagt, daß die Reise in den Himmel sieben Tage dauert - am achten Tag wird der große Tag des Festes sein, wenn man so sagen kann und der Tisch wird gedeckt sein, der Willkommenstisch, auf dem all diese wunderbaren Speisen sein werden. Ich denke, daß vielleicht auch Mais dabei sein wird und vielleicht Papayas und Mangos und andere Früchte, denn Ellen White sagt "andere Früchte". Aber es ist interessant, daß Ellen White sich auf genau die Früchte bezieht, die in Israel am Ende des Jahres geerntet wurden, denn das Laubhüttenfest sollte an die Ernte der Früchte erinnern, also würde sie Mandeln und Granatäpfel aufzählen und sie würde Trauben und Oliven usw. nennen.
Lesen wir nun diese Aussage, die in "Patriarchen und Propheten" auf Seite 521 zu finden ist.
"Bei diesen jährlichen Versammlungen sollten die Herzen von Alt und Jung im Dienst an Gott ermutigt werden, während die Vereinigung der Menschen aus den verschiedenen Vierteln des Landes die Bande stärken sollte, die sie mit Gott und untereinander verbanden.…"
Sie spricht also über das "Laubhüttenfest", und dann sagt sie Folgendes:
"… Es wäre gut, …"
Ist das ein Befehl? Sagt sie, daß man das Laubhüttenfest halten muß? Nein! Sie sagt, "es wäre gut", ist es dann freiwillig? Natürlich ist es freiwillig.
"…Es wäre gut, wenn das Volk Gottes in der heutigen Zeit…"
Das Laubhüttenfest zu feiern? Nein! Sie sagt:
"… Es wäre gut, wenn das Volk Gottes in der heutigen Zeit ein Laubhüttenfest haben würde - ein freudiges Gedenken an die Segnungen Gottes für sie …"
Ich möchte hier einen Moment innehalten. Können wir das Laubhüttenfest so feiern, wie die Juden das Laubhüttenfest gefeiert haben? Nein. Warum nicht? Weil sie das Laubhüttenfest nach dem Versöhnungstag feierten und der Einbringung der Obsternte und ihrer Ansiedlung im Land Kanaan gedachten. Sind wir in Kanaan seßhaft? Sind wir buchstäbliche Israeliten? Sammeln wir alle die Trauben, die Oliven usw. ein? Nein! Ihr seht, daß das Laubhüttenfest in seiner geschichtlichen Anwendung auf das jüdische Volk ausgerichtet war. Wenn wir es feiern, dann nicht, um eines jüdischen Ereignisses zu gedenken: der Ansiedlung im Land, sondern es wird die Ansiedlung in welchem Land sein? Dem himmlischen Kanaan, jedenfalls nicht die Ansiedlung dort, sondern der vorübergehende Aufenthalt in Zelten für die endgültige Ansiedlung hier auf dem Planeten Erde, nachdem er neu erschaffen worden ist. Also schreibt sie weiter:
"…Es wäre gut, wenn das Volk Gottes in der heutigen Zeit ein Laubhüttenfest haben würde - ein freudiges Gedenken an die Segnungen Gottes für sie. So wie die Kinder Israels die Befreiung feierten, die Gott für ihre Väter gewirkt hatte, und seine wunderbare Bewahrung während ihrer Reise aus Ägypten, so sollten wir uns dankbar der verschiedenen Wege erinnern, die Er sich einfallen ließ, um uns aus der Welt und aus der Dunkelheit des Irrtums in das kostbare Licht Seiner Gnade und Wahrheit zu führen."
Sollen wir diese Aussage von Ellen White also als Auftrag verstehen, das Laubhüttenfest zu feiern? Ganz und gar nicht!
Und wie feiert das Volk Gottes heute das jährliche Laubhüttenfest? Wie feiern die Konferenzen dieses Fest? Konferenzen feiern es, indem sie Zeltversammlungen abhalten. Das ist der Ort, an dem man sich an die Segnungen Gottes im vergangenen Jahr erinnert, es ist die Zeit, um gemeinsam das Wort Gottes zu studieren, es ist die Zeit, um zu singen und den Herrn zu loben. Zeltversammlungen wären die Anlässe, die Ellen White hier erwähnt.
"Es wäre gut, wenn das Volk Gottes in der heutigen Zeit ein "Laubhüttenfest" haben würde."
Übrigens konnten die Pioniere das, was Ellen White sagte, wahrscheinlich etwas besser verstehen als wir, denn sie schlugen dieses riesige Zelt auf, und dann brachten auch Einzelne ihre Zelte mit und stellten sie um den Ort herum auf, an dem die Zeltversammlung stattfand.
Es war also eine Art Laubhüttenfest, bei dem all diese Leute in Zelten übernachteten und in den Häusern anderer Leute wohnten, weil die Adventisten andere Adventisten einluden, die in der Gegend wohnten, und so kamen sie alle und wohnten in diesen vorübergehenden Unterkünften, und nach der glorreichen Feier gingen sie nach Hause.
Es erinnert mich ein wenig an Soquel, hier in Mittelkalifornien. Ich habe den größten Teil der Jahre, die ich hier verbracht habe, mit dem Ortungsteam gearbeitet, und ich kann Euch sagen, daß das ein echter Job war. In den ersten Tagen arbeiteten wir manchmal bis zu 18 Stunden von der Morgendämmerung bis zur Abenddämmerung, um die Leute zu finden, wo sie ihr Zelt aufschlagen sollten, die Hütte, in der sie übernachten sollten, und wir halfen ihnen auch beim Aufbau ihrer Zelte. Sie kamen aus den ganzen Vereinigten Staaten, nicht nur aus Mittelkalifornien. Soquel zieht Menschen an, Menschen, die schon seit über 50 Jahren nach Soquel kommen. Und so verbringen die Leute dort ihre Zeit, es beginnt an einem Donnerstagabend, und sie bleiben fast zehn Tage lang, bis zum zweiten Sabbat. Und ich sage Euch, um ehrlich zu sein, nach diesen zehn Tagen bin ich bereit, nach Hause zu gehen. Ich bin bereit, in mein festes Zuhause zu gehen, denn ich mußte im Mädchenwohnheim wohnen und hin- und herfahren, es war ein ständiges Hin und Her. Nun, ja, und das Mädchenwohnheim war nett, es war Ferienzeit, die Mädchen waren nicht da, also war es okay.
Jedenfalls erinnert mich die Zeltversammlung in Soquel an die Feier des Laubhüttenfestes, wo jeder sein Haus verläßt, zur Zeltversammlung geht, singt, feiert, das Wort studiert, Gemeinschaft hat, dem Herrn für all die Segnungen dankt, die Er ausgegossen hat, und dann sagt Ellen White, daß am Ende des Laubhüttenfestes das Volk ausgelaugt. Das ist nicht ihr Ausdruck, aber das ist die Vorstellung, die sie vermittelt. Sie waren ausgelaugt und alle waren froh und glücklich, aber sie waren bereit, nach Hause zu gehen.
Kommen wir nun zum letzten Punkt. Keiner unserer Pioniere, Ellen White eingeschlossen, hat jemals befohlen, die Feste zu halten. Das würde übrigens einige große Gelehrte einschließen, die wir in unserer Gemeinde hatten: Uriah Smith zum Beispiel. Dazu gehört auch der Mann, den ich für den besten Gelehrten in der Geschichte der Adventgemeinde halte: J.N. Andrews. (John Nevins Andrews 1829-1883). *(1) Er war ein Mann, der seine Bibel wirklich kannte. Er hatte das Neue Testament auswendig gelernt. Er war wie Randy Skeete, *(2) ich meine, der dort stehen und die Verse ohne in der Bibel zu lesen wiedergeben kann. Ich werde das erst in der Ewigkeit können, wenn der Herr mir ein fotografisches Gedächtnis schenkt. Aber keiner unserer Pioniere oder Ellen White geben uns irgendeinen Beweis dafür, daß die Feste gehalten werden sollen. Keine der Schriften der Pioniere sagt uns, daß wir die Feste halten müssen.
Wißt Ihr, meine Lieben, das Feiern von Festen lenkt die Gemeinde der Übriggebliebenen von ihrer einzigartigen Mission ab. Die einzigartige Mission besteht darin, der Welt die Drei-Engels-Botschaften zu verkünden.
Es ist schon schwer genug für die Menschen, den Sabbat anzunehmen, weil andere Christen sagen, daß er jüdisch ist, es überfordert sie fast, wenn man ihnen sagen würde, daß sie auch die Feste halten müssen. Dann haben sie ein Recht darauf, uns wirklich als Juden zu betrachten.
Wir können ihnen sicherlich beweisen, daß der Sabbat am Anfang gemacht wurde und für die gesamte Menschheit gilt, aber wir können das nicht mit den Festen tun.
Die Bibel lehrt eindeutig, daß die Feste den Juden am Berg Sinai gegeben wurden, um künftige Ereignisse anzudeuten. Sie erinnern an Ereignisse der jüdischen Geschichte und sind ein Vorgeschmack auf das Kommen des Messias.
Aus all diesen Gründen, die wir betrachtet haben, glaube ich, daß es uns nicht geboten ist, die Feste zu halten. Es gibt einige Menschen in der Adventgemeinde, die die Zeit dieser Feste ausnutzen, um eine kleine Gedenkfeier zu veranstalten, und wie ich schon sagte, werde ich nicht der Richter sein und ihnen sagen: "Tut das nicht!" Wo ich die Grenze ziehe, ist, wenn die Festtagshalter sagen: "Ihr müßt die Feste halten, und wenn Ihr die Feste nicht haltet, ist es eine Frage des Heils, Ihr könntet verloren gehen." Wenn sie sagen: "Die Einhaltung des Festes ist genauso wichtig wie die Einhaltung des Siebenten-Tags-Sabbats."
Die letzte Krise wird nicht damit zu tun haben, ob man die Feste hält oder nicht. Die letzte Krise hat mit dem Siegel Gottes und dem Malzeichen des Tieres zu tun, und wir alle wissen, daß das Siegel Gottes der Siebenten-Tags-Sabbat ist. Wir halten den Siebenten-Tags-Sabbat von ganzem Herzen und verstehen seine wahre Bedeutung. Und wir alle wissen, daß das Malzeichen des Tieres noch niemand erhalten hat, aber es wird denen gegeben werden, die genau wissen, daß der Sabbat Gottes Ruhetag ist, und dennoch, um kaufen oder verkaufen zu können, um ihr Leben nicht zu verlieren, werden sie gegen ihr Gewissen handeln und sagen: "Ich halte den Sonntag trotzdem."Und dann wird es diejenigen geben, die getäuscht werden, die sich selbst täuschen und die keinen der Beweise beachten werden.
Die endgültige Spaltung des Menschengeschlechts hat also nichts damit zu tun, ob man die Feste feiert oder nicht. Die letzte Auseinandersetzung hat mit dem Siegel Gottes und dem Malzeichen des Tieres zu tun. Und das ist übrigens die Botschaft des dritten Engels. Laßt uns nicht von Nebensächlichkeiten ablenken. Erinnert Euch daran, daß der Grund für das Bestehen der Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten darin besteht, die "dreifache Engelsbotschaft" aus Offenbarung Kapitel 14 zu verkünden.
"Fürchtet Gott und gebt Ihm die Ehre, denn die Stunde Seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat!"
Auch die zweite Botschaft, die diejenigen, die in Babylon sind, aufruft, aus Babylon herauszukommen und die Wahrheit, wie sie in Jesus ist, anzunehmen.
Und dann die dritte Engelsbotschaft, die die feierlichste ist, die besagt, daß, wenn Ihr Euch entscheidet, in Babylon zu bleiben, Ihr das Malzeichen des Tieres empfangen werdet; und der Zorn Gottes wird diejenigen vernichten, die das Malzeichen des Tieres empfangen.
Bleiben wir also bei dem, was wir tun sollen, und lassen wir uns nicht durch all diese Nebensächlichkeiten ablenken. Halten wir nicht den Mondsabbat (Lunar-Sabbat), der ein gefälschter Sabbat ist, genauso wie das Halten des Sonntags als Sabbat. Und das wird natürlich das Thema unseres nächsten Studiums sein.
Stephen Bohr - Der hebräische, geistliche Kalender - (22) "Der Sabbat und die Feste "
*(1)
John Nevins Andrews (22. Juli 1829 - 21. Oktober 1883) war ein Geistlicher der Siebenten-Tags-Adventisten, der erste offizielle Missionar der Siebenten-Tags-Adventisten, Schriftsteller, Herausgeber und Wissenschaftler. Die Andrews University (Michigan, USA), eine von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründete und betriebene Universität, ist nach ihm benannt.
Andrews wurde 1829 in Poland, Maine, geboren, trat im Februar 1843 den Milleriten bei und begann 1845, den Siebenten-Tags-Sabbat zu halten. Im September 1849 lernte er James White und Ellen G. White kennen. Später wohnten die Whites bei der Familie Andrews.
Im Jahr 1850 begann er seinen Dienst als Wanderprediger in Neuengland und wurde 1853 ordiniert. Andrews spielte eine entscheidende Rolle bei der Etablierung der adventistischen Theologie. Zu seinen bemerkenswertesten Leistungen in der adventistischen Prophetenauslegung gehörte, daß er die Verbindung zwischen dem zweihörnigen Tier der Offenbarung und den Vereinigten Staaten von Amerika herstellte.
Am 29. Oktober 1856 heiratete Andrews Angeline Stevens (1824-1872) in Waukon, Iowa, wohin die Familien Andrews und Stevens kürzlich gezogen waren. Im Juni 1859 beschloss eine Konferenz in Battle Creek, daß Andrews J. N. Loughborough bei der Zeltevangelisation in Michigan unterstützen sollte. Im Herbst 1860 kehrte er nach Iowa zurück. In diesen Jahren wurden ihre ersten beiden Kinder geboren: Charles (geb. 1857) und Mary (geb. 1861), und Andrews schrieb die erste Ausgabe seines bekanntesten Buches, The History of the Sabbath and the First Day of the Week (Battle Creek Steam Press, 1859).
Im Juni 1862 verließ John Waukon, um mit dem evangelistischen Zelt in New York zu arbeiten, und war an der Gründung der New York Conference beteiligt. Im Februar 1863 zogen Angeline und ihre beiden Kinder aus Iowa zu ihm nach New York. In New York wurden John und Angeline zwei weitere Kinder geboren, die beide im Säuglingsalter an Tuberkulose starben. 1864 wurde John Andrews zum Vertreter der Konfession beim Generalprovost in Washington, D.C., ernannt, um die Anerkennung der Kirche als Nichtkämpfer zu erreichen. Am 14. Mai 1867 wurde Andrews zum dritten Präsidenten der Generalkonferenz gewählt (bis zum 18. Mai 1869). Danach wurde er Herausgeber des Review and Herald (1869-1870), der heutigen Adventist Review.
Im Jahr 1872 starb Angeline an einem Schlaganfall. John zog nach South Lancaster, Massachusetts, wo die Kinder bei der Familie Harris wohnen konnten. Zwei Jahre später (am 15. September 1874) wurde John zusammen mit seinen beiden überlebenden Kindern Charles und Mary als erster offizieller Missionar der Siebenten-Tags-Adventisten nach Europa entsandt. Andrews half bei der Gründung eines Verlags in der Schweiz und einer adventistischen Zeitschrift auf Französisch, Les Signes des Temps (1876). 1878 erkrankte Mary an Tuberkulose und starb kurz nach ihrer Ankunft im Sanatorium von Battle Creek, wo sie behandelt wurde.
John setzte seine Arbeit als Missionar in Europa fort und starb dort 1883 an Tuberkulose. Er war 54 Jahre alt. Er ist in Basel, Schweiz, begraben.
*(2)
Pastor Randy Skeete ist Absolvent der Oakwood University und des SDA Theological Seminary, wo er für den Dienst ausgebildet wurde. Zurzeit ist er ein internationaler selbsttragender Evangelist, dessen Arbeit sich hauptsächlich auf das östliche und südliche Afrika sowie auf Südostasien konzentriert.
Er ist durch die ganze Welt gereist, um das Evangelium zu predigen. Seine Reisen führten ihn immer wieder nach Europa, Asien, Afrika, in die Karibik und in weite Teile Nordamerikas. Pastor Skeete hat mit seinen direkten, aber liebevollen Botschaften Jung und Alt dazu inspiriert, ihr Leben Jesus Christus zu überlassen. Er ist ein Evangelist und Erweckungsprediger aus Ann Arbor, Michigan. Pastor Skeete hat bei Erweckungen und Evangelisationen auf der ganzen Welt gepredigt, darunter in Uganda, England, Australien, den Philippinen und Kenia sowie in den Vereinigten Staaten.
(23) Die Lunisolar-Täuschung
Was ich jetzt mit Euch teilen werde, stammt nicht nur von mir. Es gibt ein Buch namens "The Lunar Sabbath Conspiracy" (dt.: Die Mondsabbat-Verschwörung), geschrieben von Terry Heagy. Wir haben vor ein paar Jahren von diesem Buch erfahren, als sie uns ein kostenloses Exemplar schickte und das war gut so, denn ich kenne kein anderes Buch, das von einem Adventisten geschrieben wurde, um sich mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, daß der Sabbat nach einem Mondkalender gehalten werden soll. Dieses Buch ist also das einzige, das mir bekannt ist. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob das "Biblical Research Institute" (dt.: Biblische Forschungsinstitut) etwas zu diesem Thema des Mondsabbats geschrieben hat. Terry ist eine Laienperson. Ich glaube, sie ist eine Hausfrau, aber sie hat einige Freunde, die den Sabbat nach dem Mondkalender halten, und so hat sie viele, viele Stunden, vielleicht ich würde sagen Tage und Monate damit verbracht, diese Vorstellung der Einhaltung des Mondsabbats zu studieren. Und das Ergebnis ist dieses Buch, auf das ich mich in diesem Vortrag beziehen werde.
Was ich tun möchte ist, daß ich viel von den Dingen, das sie in ihrem Buch hat, zusammenfassen werde und ich habe ein paar eigene Gedanken hinzugefügt. In diesem Sinne wollen wir also mit dem Studium beginnen. Bei den Unterlagen, die wir jetzt studieren werden, habe ich versucht, sie so weit wie möglich zu vereinfachen. Ich werde nur das erwähnen, was ich für die wichtigsten Teile halte.
Zunächst einmal wollen wir darüber sprechen, was der Lunisolarkalender ist.
Ihr werdet Euch jetzt vielleicht fragen: "Lunisolar, was ist das?"
"Luni" kommt von dem Wort "lunar", was "Mond" bedeutet. Und "solar" bedeutet natürlich "Sonne". Es ist also ein Kalender, der sich nach dem Mond und der Sonne richtet.
Der erste sichtbare Neumond, der als Mondsichel bekannt ist, ist der Beginn bestimmter hebräischer Feste.
Das Problem bei dieser Berechnungsmethode ist, daß der Mond an manchen Tagen nicht sichtbar ist, und nach Ansicht derjenigen, die den Sabbat nach dem Mond halten, beginnt der siebentägige Kreislauf des Sabbats an demselben Tag wie die Feste.
Mit anderen Worten: Der wöchentliche Sabbat beginnt zur Zeit der Mondsichel.
Somit ist der Tag des Neumonds oder der Mondsichel auch der erste Tag des Sabbats.
Demnach sollte der Sabbat am 1., 8., 15., 22. und 29. des Monats gehalten werden, weil die Mondsichel der erste Tag ist, und an jedem siebten Tag nach der Mondsichel wird der Sabbat gehalten.
Wenn man es nun nach der Zahl der Tage im Monat macht, würde der Sabbat jede Woche auf einen anderen Tag fallen. Könnt Ihr mir nun folgen, ja oder nein? Es ist wie mit Eurem Geburtstag.
Der Tag des Neumonds oder der Mondsichel ist also auch der erste Siebente-Tags-Sabbat des Monats. Und dann sind der 8., der 15., der 22. und der 29. des Monats die darauffolgenden Siebenten-Tags-Sabbate des jeweiligen Monats. Der Sabbat kann also jede Woche auf einen anderen Tag der Woche fallen. Aus diesem Grund wird der Sabbat "luni" genannt, weil der Mond den Tag markiert, an dem der Sabbat zu halten ist, der Neumond oder die Mondsichel, und er ist "solar", weil die Sonne nach Ansicht vieler Befürworter des Lunisolarsystems die Länge des Tages bestimmt, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang!
Verstehen Ihr also, warum es "lunisolar" heißt? "Luni", weil er mit dem ersten Tag des Monats beginnt und durch den Mond, die Mondsichel, bestimmt wird; und "solar", weil die Länge des Tages durch die Sonne bestimmt wird, die 24 Stunden hat.
Dieser Lunisolarkalender hat jedoch einige Probleme. Der Mondmonat hat nur 29 Tage und manchmal sogar 30 Tage. Es ist also unmöglich, daß mehr als vier volle Wochen in die Mondphasen passen, ohne daß ein Tag übrig bleibt, oder? Denn vier volle Wochen wären wie viele Tage? Das wären 28 Tage. Aber der Mondmonat hat 30 und manchmal 31 Tage, also bleiben Tage übrig. Was machen also die Befürworter der Lunisolar-Phase damit?
Den Befürwortern des Lunisolarsystems zufolge beginnt die Woche also beim nächsten Neumond wieder von vorn. Daher haben wir zwei Sabbate, einen direkt nach dem anderen am Ende des Monats. Die Befürworter des Festes nennen dies ein "langes Wochenende". Mit anderen Worten: Wenn der letzte Sabbat des Monats am 29. des Monats ist und die nächste Mondsichel am 1. des Monats, dann liegt ein kurzer Zeitraum zwischen einem Sabbat und dem anderen. Könnt Ihr mir nun folgen, ja oder nein? Man nennt dies also ein "langes Wochenende".
Aber es wird noch interessanter! In der Geschichte mit dem Manna wird nicht erwähnt, daß zwei Sabbate direkt hintereinander liegen und daß die Menschen für das "lange Wochenende" die dreifache oder vierfache Menge an Manna aufsammeln mußten.
Die Befürworter des Festes nennen den zusätzlichen Tag am Ende des Monats einen "Nicht-Tag". Jeder Tag hat jedoch einen Abend und einen Morgen. Wenn ein Tag einen Abend und einen Morgen hat, wie kann man dann sagen, er sei ein "Nicht-Tag"? Nirgendwo in der Bibel gibt es auch nur den geringsten Hinweis auf einen Nicht-Tag. Was würde ein Mensch an einem "Nicht-Tag" tun? Würden sie arbeiten, würden sie an einem "Nicht-Tag" ruhen? Die Bibel schweigt zu diesem Thema.
Es gibt keine Neueinstellung der Woche bei jedem Neu- oder Halbmond. Gott hat eine einfache Methode zur Einhaltung des Sabbats eingeführt - jeder siebte Tag des wöchentlichen Kreislaufs wurde bei der Schöpfung von der Sonne bestimmt. Somit bestimmt die Sonne und nicht der Mond die wöchentliche Wiederkehr des Sabbats und seine Länge.
So weit, so gut?
Eine wichtige Frage ist, wie wir wissen können, welcher Tag in der Schöpfungswoche der erste ist, wenn der Mond die Wochentage bestimmt? Gott schuf den Mond am vierten Tag, in der Mitte der ersten Woche. Die Bibel beschreibt die Woche als sechs Abende und Morgen, die mit dem Sabbat enden. Wie also würde der Mondsabbat in diese erste Schöpfungswoche passen? Es gibt keine Möglichkeit, die Mondphase zu kennen, als der Mond erschaffen wurde, und selbst wenn es eine Mondsichel gewesen wäre, als er am vierten Schöpfungstag erschaffen wurde, hätte der Sabbat nicht auf den ersten oder achten Tag dieses ersten Mondmonats fallen können, weil der Mond erst am vierten Tag entstanden ist. Versteht Ihr, was das bedeutet? Das würde etwas einfaches um ein vielfaches schwieriger machen.
Der Mond ist nicht die Grundlage der Schöpfungswoche; Gott schuf ihn, um die Jahreszeiten und natürlich den Unterschied zwischen Tag und Nacht zu bestimmen.
Kommen wir zu den Festen und dem Mondkalender.
Diejenigen, die den Sabbat nach dem Mondkalender halten, begehen denselben Fehler wie die Festtagshalter.
Sie argumentieren folgendermaßen: Die Einhaltung der Feste hing vom Mond ab, der Sabbat ist eines der Feste und deshalb müssen wir die wöchentliche Wiederkehr des Sabbats auch nach dem Mond bestimmen. Versteht Ihr die Argumentation?
Ich möchte Euch nun vorlesen, wie es der Autor dieses Buches beschreibt.
"Alle Argumente gegen den Mond scheinen darauf hinauszulaufen, ob Gott den Sabbat an dieselbe Methode gebunden hat wie die Berechnung der Feste nach dem Mond, oder ob Er bei der Schöpfung einen wöchentlichen Kreislauf für den Sabbat einrichtete und diesen bis heute beibehalten hat."
"The Lunar Sabbath Conspiracy" (dt.: Die Mondsabbat-Verschwörung) S. 151.
Im Grunde genommen stützen sie ihre Argumentation auf die Vorstellung, daß der Sabbat eines der Feste ist, und weil die Feste durch den Mond bestimmt wurden, muss auch der Sabbat durch den Mond bestimmt sein.
Aber wie wir in unserer letzten Vorträgen festgestellt haben, gibt es tatsächlich einen Unterschied zwischen den zeremoniellen Festtagen und dem Siebenten-Tags-Sabbat. Der Sabbat soll neben den Festen des Herrn gehalten werden.
Jetzt haben wir den Beweis, daß Jesus keinen Mondsabbat hielt. In Johannes 7:2 heißt es, daß Jesus das Laubhüttenfest in Jerusalem feierte, und der große Tag des Festes war der letzte Tag der Feier (Johannes 7:37-39).
Der letzte Tag des Laubhüttenfestes fällt auf den 22. des jüdischen Monats (3. Mose 23:36). Welcher Tag wäre also der Tag, an dem Jesus am großen Tag des Festes da war und sagte: "Wer Durst hat, komme zu Mir und trinke"? Das wäre dann der 22. Tag des Monats, richtig?
Was wäre das für die Anhänger des Festes und auch für die Gläubigen des Lunisolarsabbats? Es wäre ein Sabbat, erinnert Euch, der Sabbat ist der 1., der 8., der 15., der 22., der 29. Es muß also ein Sabbat gewesen sein, dieser große Tag des Festes.
Aber es gibt ein ernstes Problem. Gleich im nächsten Kapitel wird uns gesagt, daß es ein Sabbat war und Jesus eine Auseinandersetzung mit den jüdischen religiösen Führern hatte (Johannes 8:2; 9:14, 15), weil Er einen von Geburt an blinden Mann von seiner Blindheit heilte. Welcher Tag wäre denn dann der Sabbat gewesen? Der große Tag des Festes war der 22. des Monats, das wissen wir aus dem jüdischen Kalender, und der nächste Tag war der Tag, an dem Jesus den blind geborenen Mann heilte. Jesus hat also keinen Mondsabbat gehalten. Könnt Ihr mir folge, ja oder nein?
Kommen wir nun zu den siebzig Wochen und Pfingsten.
Die Prophezeiung der 70 Wochen funktioniert nur mit ununterbrochenen Siebener-Kreisläufen. Würdet Ihr dem zustimmen? Es wird nicht funktionieren, wenn man "Nicht-Tage" und "Nicht-Jahre" hat. Es wird nicht gehen. Wenn man das Jahr-Tag-Prinzip anwendet, müßte man mit anderen Worten gesagt, aufeinanderfolgende Tage haben. Es kann keine "Nicht-Tage" in der Formel geben. Wenn eine Woche manchmal acht oder neun Tage hätte, wie in der Mondsabbat-Theorie, würde der Kreislauf von siebzig, sieben, acht oder neun Tagen uns nicht auf welches Jahr hinweisen? Auf das Jahr 31 nach Christus. Diese Prophezeiung der siebzig Wochen funktioniert nur mit genauen Kreisläufen von was? Mit Siebenern, das ist richtig.
Auch das Pfingstfest funktioniert nur mit ununterbrochenen Kreisläufen von Siebenern. Erinnert Ihr Euch, daß Pfingsten durch sieben Siebener bestimmt wurde und der 50. Tag der Pfingsttag war? Kann man also "Nicht-Tage" in dieser Formel haben? Auf keinen Fall. Seht, die Prophezeiung von Pfingsten macht die Theorie des Mondsabbats unhaltbar.
Israel sollte ab dem Tag nach dem Sabbat der ungesäuerten Brote sieben aufeinanderfolgende siebentägige Wochen zählen. Nachdem sie 49 Tage gezählt hatten, sollten sie am 50. Tag Pfingsten feiern. Dieser Kreislauf würde nicht funktionieren, wenn es während des Monats "Nicht-Tage" gäbe. Ist das verständlich?
Nun, die Befürworter des Mondsabbats glauben:
1. daß der Tag durch den Auf- und Untergang der Sonne gekennzeichnet ist.
Nicht alle, aber viele von ihnen glauben, daß der Tag bei Sonnenaufgang und nicht bei Sonnenuntergang beginnt.
Ellen White ist damit nicht einverstanden, denn sie sagt, daß der Tag wann beginnt? Er beginnt am Abend, bei Sonnenuntergang. Aber zumindest glauben sie, daß der Tag 24 Stunden hat und durch den Auf- und Untergang der Sonne bestimmt wird.2. Diejenigen, die an den Lunisolarsabbat glauben, glauben, daß der Tag mit dem Aufgang der Sonne beginnt.
Ellen White ist damit nicht einverstanden. Sie stimmt zu, daß der Tag 24 Stunden hat und durch den Auf- und Untergang der Sonne bestimmt wird, aber sie ist nicht damit einverstanden, daß der Tag mit dem Aufgang der Sonne beginnt und nicht mit dem Untergang der Sonne.3. Ein weiterer Punkt ist, daß der wöchentliche Kreislauf mit der Schöpfung begann und durch den Mond und nicht durch die Sonne bestimmt wird. Diejenigen, die an den Lunisolar-Sabbat glauben, glauben das.
Aber was ist Ellen White? Sie ist mit dieser Ansicht nicht einverstanden.4. Jesus kann nach Ansicht derer, die den Mondsabbat halten, nicht am Freitag im Jahr 31 n. Chr. gekreuzigt worden sein.
Ellen White ist anderer Meinung. Sie sagt, daß Christus am Freitag gekreuzigt wurde, und sie sagt, das war im Jahr 31.5. Außerdem fand die Kreuzigung Jesu nach Ansicht derer, die den Mondsabbat halten, an einem Mittwoch statt, nicht an einem Freitag.
Die ernste Konsequenz daraus ist, daß Jesus nicht den ganzen Sabbat im Grab ruhte. Ellen White ist da ganz anderer Meinung.
Man sieht also sofort einen Widerspruch zwischen den Schriften von Ellen White und denjenigen, die an die Einhaltung eines Lunisolarsabbats glauben.
Wie man sehen kann, stimmen die Befürworter des lunisolaren Sabbats in einigen Punkten mit Ellen White überein und in anderen nicht. Dabei verwenden sie Ellen White wählerisch, wenn sie mit ihrem lunisolaren Kalender übereinstimmt.
Was hat Ellen White also über den Tag, die Woche und den Sabbat gelehrt? Wir werden nun untersuchen, was Ellen White über diese Zeiträume glaubte.
Viele Mond-Sonnen Sabbathalter glauben, daß der Sabbat bei Sonnenaufgang beginnt. Sie erklären Ellen Whites eindeutige gegenteilige Äußerungen damit, daß sie zwar glaubte, der Sabbat beginne bei Sonnenuntergang, aber sie hatte einfach nicht das ganze Licht. Daher wird dies zu einer Frage der Zuverlässigkeit von Ellen Whites Inspiration. Beachtet ihre klaren Aussagen darüber, wann der Tag beginnt, nämlich nicht bei Sonnenaufgang, sondern bei Sonnenuntergang, so wie es die Bibel lehrt. Ich möchte diese Aussagen aus dem Buch "Das Leben Jesu" von Seite 771 vorlesen:
"Endlich kam Jesus zur Ruhe. Der lange Tag der Schande und der Qualen war zu Ende. Mit den letzten Strahlen der untergehenden Sonne wurde der Sabbat eingeläutet…"
Nun, wann hat also der Sabbath begonnen, beim Sonnenaufgang? Nein. Sie sagt: Wer
"…Als die letzten Strahlen der untergehenden Sonne den Sabbat einläuteten, lag der Sohn Gottes in aller Stille in Josephs Grab. Sein Werk vollendet, die Hände in Frieden gefaltet, ruhte Er in den heiligen Stunden des Sabbattages."
Ist das eine klare Aussage darüber, wann der Tag beginnt? Auf jeden Fall.
"Der Sabbat rückte näher, und es wäre ein Verstoß gegen seine Heiligkeit, wenn die Leichname am Kreuz hängen würden. Unter diesem Vorwand baten die führenden Juden Pilatus, den Tod der Opfer zu beschleunigen und ihre Körper noch vor ....
Vor wann?
"… noch vor Sonnenuntergang zu entfernen."
Noch einmal steht geschrieben, daß es dringend notwendig war, Jesus vor Sonnenuntergang zu begraben, damit Sein Leichnam wann im Grab sein würde? Am Sabbat.
Hier ist noch ein Zitat, es ist von Seite 776.
"Die Frauen waren die letzten am Kreuz und die letzten am Grab Christi. Während sich die Abendschatten sammelten, verweilten Maria Magdalena und die anderen zwei Frauen mit den Namen Maria an der Ruhestätte ihres Herrn und vergossen Tränen der Trauer über das Schicksal dessen, den sie liebten. Und sie kehrten zurück und ruhten am Sabbattag, wie es das Gebot sagt." (Lukas 23:56)
Der Sabbat beginnt also, während die Abendschatten einziehen.
Diejenigen, die an den lunisolaren Sabbat glauben, wonach der Tag bei Sonnenaufgang beginnt, stehen also in direktem Gegensatz zu den Schriften von Ellen While. Sie glaubte, daß der Tag am Abend beginnt, wenn die Sonne untergeht.
Eine weitere Sache, die Ellen While glaubte, ist, daß die Sonne die Länge des Tages bestimmt. Übrigens sind sich die Mond-Sabbat-Halter darin einig, daß der Tag 24 Stunden lang ist und durch den Auf- und Untergang der Sonne bestimmt wird. Ich habe diese Aussagen schon einmal gelesen, aber ich möchte sie noch einmal vorlesen. "Christus ist Sieger" Seite 12.
"Wenn der Herr erklärt, daß Er die Welt in sechs Tagen gemacht und am siebten Tag geruht hat, meint Er den Tag von vierundzwanzig Stunden, den Er durch den Auf- und Untergang der Sonne abgegrenzt hat..."
Vierundzwanzig Stunden, der Auf- und Untergang der Sonne. In "Ausgewählte Botschaften Band 3", Seite 317 schrieb sie:
"Gott ruhte am siebten Tag und legte ihn für die Menschen fest, damit sie Ihn zu Ehren Seiner Schöpfung des Himmels und der Erde in sechs buchstäblichen Tagen einhalten. Er segnete und heiligte den Tag der Ruhe und machte ihn heilig. Wenn die Menschen so sehr darauf bedacht sind, die genaue Zeitspanne zu erforschen und zu ergründen, müssen wir sagen, daß Gott Seinen Sabbat für eine runde Welt geschaffen hat; und wenn der siebte Tag in dieser runden Welt, die von der Sonne beherrscht wird, die den Tag regiert, zu uns kommt ..."
Es ist ja der Mond, der die Nacht regiert.
"… das die Zeit, in der man in allen Ländern und Gegenden den Sabbat hält. In den Ländern, in denen die Sonne monatelang nicht untergeht und die Sonne monatelang nicht aufgeht, wird die Zeitspanne anhand von Aufzeichnungen berechnet ..."
Sie schreibt weiter:
"... Der Herr akzeptiert den Gehorsam jedes Geschöpfes, das er geschaffen hat, entsprechend den Zeitumständen in der Welt des Sonnenauf- und Sonnenuntergangs.... Der Sabbat wurde für eine runde Welt geschaffen, und deshalb wird von den Menschen Gehorsam verlangt, der in vollkommener Übereinstimmung mit der vom Herrn geschaffenen Welt ist."
Ich möchte nur noch ein Zitat vorlesen. Ellen White schreibt an eine Glaubensschwester die verunsichert ist. Das ist auch aus Band 3, jedoch Seite 318.
"Meine Schwester, laß Deinen Glauben nicht wanken. Wir sollen fest zu unseren Grundsätzen stehen, den Geboten Gottes und dem Glauben Jesu. Alle, die den Anfang ihrer Zuversicht bis zum Ende festhalten, werden den Siebenten-Tags-Sabbat halten, der uns als Zeichen …"
Des Mondes erscheint? Nein! Sie sagt:
"… der uns als Zeichen der Sonne erscheint. Der Irrtum der Tageslinie …"
Das ist die Internationale Datumsgrenze.
"… Der Irrtum der Tageslinie ist eine Falle Satans, um zu entmutigen. Ich weiß, wovon ich spreche. Habt Vertrauen in Gott. Leuchte dort, wo Du bist, als ein lebendiger Stein in Gottes Gebäude."
Ellen White glaubte also zuallererst, daß der Tag durch den Auf- und Untergang der Sonne bestimmt wird. Sie glaubte auch, daß die Sonne die Länge des Tages bestimmt und die Sonne bestimmt auch die Länge der Woche, wie wir festgestellt haben.
Und jetzt werden wir noch sehen, daß sie glaubte, daß Gott den wöchentlichen Kreislauf von sieben Tagen bei der Schöpfung festgelegt hat. Ist dieser Kreislauf jemals unterbrochen worden? Nein. Der wöchentlichen Kreislauf ist, soweit wir wissen, nie unterbrochen worden. Glaubt Ihr, Gott würde uns sagen, daß wir den Sabbat halten sollen, und dann erlauben, daß wir den wöchentlichen Kreislauf verlieren? So verfährt Gott nicht. Die Juden halten seit Tausenden von Jahren denselben Sabbat. Jesus hielt denselben Sabbat, den wir heute halten, und Jesus war der Schöpfer. Wenn Er also denselben Sabbat hielt, den wir heute halten, hielt Er denselben Sabbat der Schöpfung, weil Er ihn gemacht hat. Er würde nicht den falschen Tag halten.
Lesen wir nun diese Aussagen von Ellen White, daß Gott den wöchentlichen Kreislauf von sieben Tagen bei der Schöpfung festgelegt hat. "Patriarchen und Propheten", Seite 88.
"Wie der Sabbat hat auch die Woche ihren Ursprung bei der Schöpfung und ist durch die biblische Geschichte bewahrt und überliefert worden. Gott selbst hat die erste Woche als Muster für die darauf folgenden Wochen bis zum Ende der Zeit abgemessen…."
Wäre der heutige Sabbat also derselbe Sabbat wie bei der Schöpfung? Kommt schon, lasst uns nicht anfangen, nach allen möglichen neuen Ideen zu suchen, wenn der Geist der Weissagung kristallklar ist, und die Bibel ist es auch. Sie schreibt weiter:
"…Wie jeder andere bestand er aus sieben buchstäblichen Tagen. Sechs Tage wurden für das Schöpfungswerk verwendet; am siebten ruhte Gott, und dann segnete Er diesen Tag und setzte ihn als Ruhetag für den Menschen fest."
Gibt es danach also aufeinanderfolgende wöchentliche Kreisläufe? Würde sich der Sabbat von da an am siebten Tag wiederholen? Man muß kein weiser König Salomon oder Albert Einstein sein, um das zu verstehen. Es ist kristallklar in der Bibel und im Geist der Weissagung.
"Spiritual Gifts", (dt.: geistliche Gaben) , Band 3, Seite 90.
"Dann wurde ich in die Schöpfung zurückversetzt und mir wurde gezeigt, daß die erste Woche, in der Gott das Schöpfungswerk in sechs Tagen vollbrachte und am siebten Tag ruhte, genau wie jede andere Woche war. Der große Gott hat in seinen Schöpfungstagen und Ruhetagen den ersten Kreislauf als Muster für die darauf folgenden Wochen bis zum Ende der Zeit abgemessen. "Das sind die Geschlechter des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden." Gott gibt uns am Ende eines jeden buchstäblichen Tages die Ergebnisse Seiner Arbeit. Jeder Tag wurde von Ihm als eine Generation angesehen, weil Er jeden Tag einen neuen Teil Seines Werkes schuf oder hervorbrachte. Am siebten Tag der ersten Woche ruhte Gott von Seinem Werk, segnete den Tag Seiner Ruhe und stellte ihn für den Gebrauch des Menschen frei. Der wöchentliche Kreislauf von sieben buchstäblichen Tagen, sechs für die Arbeit und der siebte für die Ruhe, der durch die biblische Geschichte bewahrt und überliefert wurde, hat seinen Ursprung in den großen Tatsachen der ersten sieben Tage.
Es gibt noch eine weitere interessantes Einzelheit, die beweist, daß Ellen White glaubte, der Sabbat werde durch den Auf- und Untergang der Sonne für sieben Tage bestimmt, und am siebten Tag gehe die Sonne ebenfalls auf und unter.
Ellen White verwendet das Wort "Sabbat" und das Wort "Samstag" abwechselnd. Könnte das ein Hinweis darauf sein, daß sie glaubte, daß der Sabbat ein Samstag ist, den die Menschen heute erwähnen? Seht nun diese Aussagen. "Zeugnisse für die Gemeinde", Band 7, Seite 119
"Wenn denkende Menschen feststellen, daß unsere Restaurants am Sabbat geschlossen sind, werden sie sich nach den Grundsätzen erkundigen, die uns dazu veranlassen, unsere Türen am Samstag zu schließen."
Der Sabbat ist demnach der Samstag. "Life Sketches" (dt.: Lebensskizzen), Seite 95.
"Elder Bates ruhte am Samstag, dem siebten Tag der Woche,…"
Moment mal, welcher Tag ist denn der siebte Tag der Woche? Es kann doch jeder Tag der Woche sein, oder? Nein, natürlich nicht.
"Elder Bates ruhte am Samstag, dem siebten Tag der Woche, und er wies uns nachdrücklich darauf hin, daß dies der wahre Sabbat ist…"
Sie verwendet also "Samstag" und "Sabbat" austauschbar. Hier ist eine weitere Aussage, "Manuscript Releases", (dt.: Veröffentlichungen von Handschriften) Band 17, Seite 79.
"Die Versuchung wird kommen. Wenn Ihr den Sabbat haltet, genau den Tag, den das vierte Gebot vorschreibt, müßt Ihr auf diese Quelle des Gewinns verzichten. Ihr werdet Euer Geschäft am Samstag, dem geschäftigsten und einträglichsten Tag der Woche, schließen müssen. Und wenn Ihr zögert, ein klares "So spricht der Herr" zu befolgen, weil Ihr dadurch Gewinn einbüßt und Euer Reichtum nicht zunimmt, bleibt Ihr Gott gegenüber ungehorsam und beugt das Knie vor Satan, wie er Christus versucht hat."
War sich Ellen White darüber im Klaren, welcher Tag der Sabbat ist? Ist es der 1., der 8., der 15., der 22. und der 29. des Monats, der durch den Mond bestimmt wird? Hört, wenn Ihr diese Sabbate haltet, seid Ihr genauso schuldig wie die römisch-katholische Kirche, denn Ihr haltet den falschen Sabbat. Das ist eine ernste Sache.
Eine weitere Sache, die Ellen White hervorhob, ist, daß die Kreuzigung im Jahr 31 nach Christus stattfand. Die Beobachter des Lunar-Sabbats glauben dasselbe, aber sie glauben, daß Jesus am Mittwoch des Jahres 31 gekreuzigt wurde. Ellen White glaubte, daß Christus am Freitag des Jahres 31 gekreuzigt wurde. Gebt Acht auf diese klare Aussage von Ellen White über das Jahr 31.
"Dann sagte der Engel: "Er wird den Bund mit vielen eine Woche lang bestätigen.…"
Sie zitiert eigentlich aus Daniel.
"…Sieben Jahre lang, nachdem der Erlöser Sein Amt angetreten hatte, sollte das Evangelium vor allem den Juden gepredigt werden, dreieinhalb Jahre lang von Christus selbst und danach von den Aposteln. In der Mitte der Woche wird Er die Opfer und Speisopfer aufhören lassen.…"
Erneut zitiert sie Daniel 9:27. Und dann merkt sie an:
"…Im Frühjahr 31 n. Chr. wurde Christus, das wahre Opfer, auf Golgatha geopfert. Dann wurde der Vorhang des Tempels zerrissen, was zeigte, daß die Heiligkeit und Bedeutung des Opferdienstes nicht mehr gegeben war. Die Zeit war gekommen, in der das irdische Opfer und die Opfergabe aufhörten."
Ellen White erklärt auch, daß Christus im Jahr 31 an einem Freitag gekreuzigt wurde.
Diejenigen, die einen Mond-Sabbat halten, sagen, daß Er an einem Mittwoch gekreuzigt wurde. Und es ist interessant, was zwei Befürworter des Lunisolar-Sabbats geschrieben haben. Nun beachtet folgendes. "Das Leben Jesu", Seite 217.
"Babylon, dieser riesige Koloss aus Geheimnissen, Verschwörungen, Täuschung und Heidentum, balanciert vorsichtig auf einer kleinen Lüge: daß Christus an einem Freitag gekreuzigt wurde und an einem Sonntag auferstanden ist."
(zitiert in "The Lunar Sabbath Conspiracy" (dt.: "Die Mond-Sabbat-Verschwörung"), Seite. 108).
Das ist eine ernste Anschuldigung. Sie sagen nicht nur, daß Ellen White eine Lügnerin ist, sie sagen im Grunde, daß der von den Adventisten gehaltene Sabbat babylonisch ist. Mit anderen Worten, die Adventgemeinde wäre Babylon.
Gebt nun Acht auf diese klare Aussage von Ellen White in "Zeugnisse für Prediger und Evangeliumsarbeiter" Seite 49. Sie lautet wie folgt:
"Die gefallenen bekennenden Kirchen sind Babylon. Babylon hat giftige Lehren genährt, den Wein des Irrtums. Dieser Wein des Irrtums besteht aus falschen Lehren wie der natürlichen Unsterblichkeit der Seele, der ewigen Qual der Gottlosen, der Leugnung, daß Christus schon vor Seiner Geburt in Bethlehem gelebt hat, und der Befürwortung und Verherrlichung des ersten Tages der Woche als Gottes heiligem und geheiligtem Tag. Diese und ähnliche Irrtümer werden der Welt von den verschiedenen Kirchen vorgesetzt, und so erfüllt sich die Schrift, in der es heißt: "Denn alle Völker haben von dem Wein des Zorns ihrer Hurerei getrunken". Es ist ein Zorn, der durch falsche Lehren hervorgerufen wird, und wenn Könige und Präsidenten diesen Wein des Zorns ihrer Unzucht trinken, werden sie mit Zorn gegen diejenigen erregt, die nicht mit den falschen und satanischen Irrlehren in Einklang kommen wollen, die den falschen Sabbat verherrlichen und die Menschen dazu bringen, Gottes Gedenkstätte mit Füßen zu treten."
Was wird hier also gesagt? Wenn die Lunisolar-Befürworter sagen, daß
"Babylon, dieser riesige Koloss aus Geheimnissen, Verschwörungen, Täuschung und Heidentum, balanciert vorsichtig auf einer kleinen Lüge: daß Christus an einem Freitag gekreuzigt wurde und an einem Sonntag auferstanden ist. ..."
(s.o.)
Dann sagen sei damit, daß die Adventgemeinde Babylon ist. So einfach ist das. Es ist eine ernste Angelegenheit, Gottes Gemeinde der Übriggebliebenen zu beschuldigen, den Wein Babylons zu trinken und den Nationen zu geben. Ellen White schrieb folgendes in "Zeugnisse für Prediger und Evangeliumsarbeiter" auf Seite 33:
""Denjenigen, die die Zeugnisse als die Botschaft Gottes annehmen, wird dadurch geholfen und sie werden gesegnet werden; aber diejenigen, die sie in Teilen aufgreifen, nur um ihre eigene Theorie oder Idee zu unterstützen, um sich selbst in einem Verlauf des Irrtums zu rechtfertigen, werden durch das, was sie lehren, nicht gesegnet und begünstigt werden. Zu behaupten, die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten sei Babylon, ist die gleiche Behauptung wie die des Satans, der ein Verkläger der Brüder ist und sie Tag und Nacht vor Gott anklagt."
Es ist also eine ernste Angelegenheit, was die Lunisolar-Befürworter geschrieben haben.
Die meisten Befürworter der Lunisolarbewegung sagen, daß sie an den Geist der Weissagung glauben, aber sie behaupten, Ellen White habe sich in einigen ihrer Aussagen geirrt, weil sie nicht das ganze Licht gehabt habe. Versuchen sie nicht, ihre Theorie durch einen unvollständigen und ausgewählten Gebrauch des Geistes der Weissagung zu stützen, wenn es sich für ihre Theorie als günstig erweist? Ellen White hat ausdrücklich gesagt, daß Jesus am Freitag gestorben ist, am Sabbat im Grab geruht hat und am Sonntag auferstanden ist. Und natürlich haben wir bereits den Grund untersucht, warum es wichtig ist, daß Jesus den ganzen Sabbat im Grab geruht hat, was jede Sekunde des Sabbats einschließt. Es war für Jesus notwendig, den ganzen Tag zu ruhen, so wie Er bei der Schöpfung den ganzen Tag geruht hatte. Wenn man das nicht glaubt, zerstört man die Bedeutung des Sabbats in der Erlösung.
Ellen White hat hier eine Aussagen gemacht, die aus dem Buch "The Story of Jesus" (dt.: Die Geschichte Jesu) Seite 157 stammt.
"Der Heiland wurde am Freitag, dem sechsten Tag der Woche, begraben. …"
Für den Fall, daß Ihr nicht verstanden habt, welcher Tag Freitag war, macht sie es deutlich: der sechste Tag der Woche.
"Der Heiland wurde am Freitag, dem sechsten Tag der Woche, begraben. Die Frauen bereiteten Spezereien und Salben vor, mit denen sie ihren Herrn einbalsamierten, und legten sie beiseite, bis der Sabbat vorüber war. …"
An welchem Tag wurde Jesus also gekreuzigt? Am Freitag, richtig? Der sechste Tag der Woche. Und was war der Tag danach? Der Sabbat, der siebte Tag. Sie schreibt weiter:
"…Nicht einmal die Arbeit des Einbalsamierens des Leichnams Jesu wollten sie am Sabbat tun. Und als der Sabbat vorüber war, sehr früh am Morgen des ersten Tages der Woche …"
Wann ist Jesus also auferstanden? Am ersten Tag der Woche
"… kamen sie zum Grab, als die Sonne aufging" (Markus 16:1+2)
Der Geist der Weissagung ist also eindeutig. Kreuzigung am Freitag, Ruhe im Grab am Sabbat und Auferstehung am Sonntag, dem ersten Tag der Woche.
Ihr wißt, daß die Leute, die den Mondsabbat halten, eine gute Beweggründe haben. Aber gute Beweggründe machen noch keine gute Wissenschaft. Ihre Beweggründe sind, daß Christen keinen Grund haben, den Sonntag zu Ehren der Auferstehung zu halten, wenn man die Auferstehung am Sonntag abschaffen kann. Mit dieser Art von Argumenten muß man sehr vorsichtig sein. In einer unserer letzten Voträge haben wir festgestellt, daß der Grund, warum Jesus am Sonntag auferstanden ist, der ist, daß Er am Sabbat im Grab ruhen mußte. Wenn Er also den ganzen Tag am Sabbat im Grab ruhen mußte, an welchem Tag würde man dann erwarten, daß Er auferstehen würde? Gleich am nächsten Tag. Aber das liegt nicht daran, daß der erste Tag wichtig war, sondern daran, daß der vorherige Tag wichtig war: Er mußte bei der Erlösung im Grab ruhen, wie Er bei der Schöpfung geruht hatte.
Diejenigen, die den Mondsabbat halten, sagen jedoch, daß es ein ernstes Problem mit einer Kreuzigung am Freitag gibt. Sie sagen, wie könne die Kreuzigung am Freitag stattgefunden haben, wenn das "United States Naval Observatorium" angibt, daß der Vollmond im Jahr 31 n. Chr. auf einen Mittwoch fiel? Hatte Ellen White Unrecht, als sie erklärte, die Kreuzigung habe am Freitag stattgefunden? Und wenn Ellen White Recht hatte, hatte dann das Naval Observatorium Unrecht? Es lohnt sich das zu hinterfragen.
Die Befürworter der Lunisolarbewegung behaupten, hier ein stichhaltiges Argument zu haben. Sie behaupten, daß, wenn die Kreuzigung an einem Freitag stattfand, die Kreuzigung im Jahr 33 n. Chr. stattgefunden haben muß. Wir müssen also bis zum Jahr 33 zurückgehen, damit die Kreuzigung an einem Freitag stattfand. Dieses Datum funktioniert jedoch nicht, weil das Anfangsdatum von 457 v. Chr. für die Prophezeiung der 70 Wochen in der Geschichte fest verankert ist und das Jahr 33 n. Chr. uns über die "Mitte der letzten Woche" hinausführen würde. Versteht Ihr, worauf ich hinaus will?
Außerdem müßten wir das Datum 1844 auf 1846 verschieben, was die Adventbewegung und die Zuverlässigkeit des Geistes der Weissagung in Frage stellen würde. Die Befürworter der Lunisolar-Bewegung sehen nur eine Lösung für das Problem: Die Kreuzigung fand am Abend eines Mittwochs statt und die Auferstehung am Abend eines Sabbats. Die vorgeschlagene Lösung stellt jedoch immer noch ein Problem dar, weil sie die Zuverlässigkeit des Geistes der Weissagung in Frage stellt.
Es gibt noch eine andere wahrscheinliche Lösung für das Problem. Laut Ellen White, - ein sehr scharfsinniger Kommentar -, kam Jesus sechs Tage vor dem Passahfest im Haus des Lazarus in Bethanien an. Sechs Tage würden nach unserer Zeitrechnung von Freitagabend bis Mittwochabend reichen, denn sie sagt, daß Er kurz vor Beginn des Sabbats ankam, okay? Sechs Tage würden uns also nach unserer Art der Tagesrechnung von Freitagabend bis wann reichen? Bis Mittwochabend.
Aber was ist der Freitagabend im biblischen Sinne eigentlich? Sabbatabend. Die sechs Tage beginnen also am Sabbatabend und enden wann? Am Donnerstagabend. Stimmt mir zu oder, ja oder nein? Seht, wir rechnen nach der biblischen Zeitrechnung, der Abend kommt vor dem Morgen.
Ellen White schreibt im Buch "Das Leben Jesu" Seite 549,
"Der Heiland war erst sechs Tage vor dem Passahfest in Bethanien angekommen und hatte nach Seiner Gewohnheit im Hause von Lazarus Rast gemacht. Die Scharen von Reisenden, die in die Stadt kamen, verbreiteten die Nachricht, daß Er auf dem Weg nach Jerusalem sei und daß Er den Sabbat in Bethanien verbringen würde."
Nun wißt Ihr also, daß Er gemäß unserer Berechnung am Freitagabend ankam. Nach unserer Berechnung der Tage wären es also sechs Tage bis zu welcher Nacht? Bis Mittwochabend, dem ersten Tag des Vollmonds. Wenn also das Passahfest und der Vollmond auf denselben Tag fielen, würde es so aussehen, als ob das Naval Observatorium richtig lag und Ellen White falsch.
Bevor wir jedoch versuchen, Ellen Whites scheinbare Ungenauigkeit zu korrigieren, müssen wir mehrere Tatsachen berücksichtigen: Erstens beruhte das Auftreten des Neumonds in biblischen Zeiten auf Beobachtung, nicht auf astronomischen Karten. Wenn der Neumond nicht zu Beginn des Monats gesichtet wurde, wurde der Monatsbeginn verschoben. Mit anderen Worten: Wäre der beobachtete Neumond zur Zeit Christi nur einen Tag später als das vom Naval Observatorium errechnete Datum, würde sich der Monatsbeginn verzögern, und wenn er sich in der Passionswoche nur um einen Tag verzögern würde, würde das Passahfest am - wie nennen wir es? Donnerstagabend gefeiert. Erinnert Ihr Euch an unser Studium über die drei Tage und drei Nächte? Wann beginnen die drei Tage und drei Nächte? Sie beginnen am Donnerstagabend, denn dann beginnt der Leidensweg Jesu. Aber die Donnerstagnacht ist eigentlich die Freitagnacht, der Freitagabend nach der biblischen Berechnung.
Ellen White macht diese sehr interessante Beobachtung in dem Buch "Das Leben Jesu" auf Seite 682.
"In Begleitung Seiner Jünger ging der Heiland langsam zum Garten Gethsemane. Der Passah-Mond, breit und voll, schien von einem wolkenlosen Himmel."
Wenn dies also an einem Donnerstag ist, was haben wir dann? Einen Vollmond. Aber das Naval Observatory gibt an, daß der Vollmond wann war? Am Mittwochabend. Also haben wir ein Problem? Nicht wirklich.
Wie konnte Ellen White sagen, daß der Mond am Donnerstagabend "breit und voll" war (Freitagabend nach biblischer Zeitrechnung), wenn das Naval Observatorium angibt, daß der Vollmond am Mittwochabend stattfand, was nach unserer Zeitrechnung Donnerstagabend wäre?
Die Antwort ist, daß der Mond aus wissenschaftlicher Sicht, und das könnt Ihr bei Google nachprüfen, etwa 72 Stunden lang als breit und voll angesehen werden kann, und zwar in der Nacht vor und in der Nacht nach dem offiziellen Tag des Vollmonds. Wäre es möglich, daß der Leidensweg Christi am Freitagabend biblischer Zeitrechnung (aber Donnerstagabend nach unserer Zeitrechnung) stattfand, während der Vollmond nach unserer Zeitrechnung immer noch am Mittwochabend stattfand? Ja
"Nahmhafte Astronomen haben zu Protokoll gegeben, daß astronomische Berechnungen die örtlichen Beobachtungen zu der Zeit berücksichtigen müssen, als die geschichtlichen Ereignisse stattfanden."
Übrigens könnt Ihr diese Aussagen von angesehenen Astronomen in diesem Buch "The Lunar Sabbath Conspiracy" (dt.: Die Mondsabbat-Verschwörung) auf den Seiten 113-115 nachlesen. Sie stehen dort. Offiziell sagen diese Astronomen, daß man nicht nur auf der Grundlage von Karten rechnen kann, weil man nicht weiß, ob sich das Mondfest aufgrund von Beobachtungen um einen Tag verschoben hat.
Nun hat Ellen White geschrieben, daß das "Greuelbild der Verwüstung" eine zweifache Bedeutung hat. Die erste bezieht sich auf die römischen Armeen, die Jerusalem umzingelten und die Anbetung nach ihren Maßstäben ausrichteten. Die zweite ist, wenn die Vereinigten Staaten den Tag der Anbetung des Papsttums, den Sonntag, einführen. Ich möchte ihre Aussagen in "Zeugnisse für die Gemeinde", Band 5, Seite 491 lesen, wo sie den Vergleich zwischen diesen beiden Ereignissen anstellt:
"Wie die Belagerung Jerusalems durch die römischen Heere das Signal zur Flucht für die judäischen Christen war, so wird die Machtübernahme unserer Nation durch den Erlaß zur Durchsetzung des päpstlichen Sabbats eine Warnung für uns sein. Dann wird es an der Zeit sein, die großen Städte zu verlassen und sich auch darauf vorzubereiten die kleineren Städte hinter sich zu lassen, um sich in abgelegene Orte in den Bergen zurückzuziehen.."
Die Befürworter des Mond-Sabbats haben eine andere Auffassung dazu. In diesem Buch "The Lunar Sabbath Conspiracy" (dt.: Die Mondsabbat-Verschwörung) werden zwei Personen zitiert, die die Auffassung eines Mond-Sabbats vertreten. Dort heißt es:
"Jesus selbst hat sich auf diese Kalenderänderung bezogen - beide Male, als sie unter dem zunehmenden Einfluß des Papsttums stattfand, und wenn sie in der letzten Generation wieder stattfinden wird."
Was sagen also die Befürworter des Mondsystems? Sie sagen, daß die eigentliche Änderung im Gesetz Gottes der Wechsel von einer Mondberechnung des Sabbats zu einer Sonnenberechnung des Sabbats war. Ist das die Änderung des Sabbats?
Ellen White hat uns wiederholt gesagt, daß die Änderung des Sabbats nicht die Änderung des Kalenders von einem Mondkalender zu einem Sonnenkalender war. Der Wechsel ist der Wechsel vom siebten Tags-Sabbat zum ersten Tag der Woche als Ruhetag.
Und natürlich würden die Befürworter des Mondkalenders Daniel 7:25 anführen:
"Er wird sich unterstehen, Zeit und Gesetz zu ändern."
Und sie sagen, das ist der Wechsel von einem Mondkalender zu einem Sonnenkalender.
Sie nehmen Daniel 8:11 und sagen, daß der "Tag", der weggenommen wird, die Abschaffung des Mondkalenders ist und die Einführung des Sonnenkalenders.
Und sie haben auch eine sehr neuartige Art der Auslegung von Daniel 9:27, die man in diesem Buch "The Lunar Sabbath Conspiracy" nachlesen kann.
Ein letzter Punkt, auf den ich eingehen möchte, ist die Glaubwürdigkeit des Geistes der Weissagung. Die Verwendung des Mondkalenders zur Bestimmung des Sabbats ist alles andere als unbedeutend. Wenn es um das Halten der Feste geht, Ihr wißt, daß ich erwähnt habe, daß es einen gewissen Spielraum gibt. Nun ja, ich habe nichts dagegen, wenn jemand in der Abgeschiedenheit seines Hauses ein kleines Fest feiern möchte, solange er nicht sagt, daß es von Gott vorgeschrieben ist und daß jeder, der die Feste nicht hält, verloren geht. Ich würde nicht dasselbe über den Mond-Sabbat sagen, denn das ist ein klarer Verstoß gegen den wahren Tag der Anbetung, den Gott festgelegt hat. Es ist also nicht unbedeutend. Es stellt die Eingebung und Zuverlässigkeit des Geistes der Weissagung in Frage.
Es ist eine Sache zu sagen, hört gut zu, daß das neue Licht das alte Licht vergrößert und erweitert, aber es ist etwas ganz anderes zu sagen, daß das neue Licht dem alten Licht widerspricht. Und das ist es, was die Befürworter des Lunisolar-Sabbats tun. Sie behaupten, Ellen White habe nicht das ganze Licht gehabt. "Also, ja, sie sagte, nun ja, daß Christus am Freitag gekreuzigt wurde, sie lag völlig falsch, sie hatte nicht das ganze Licht. Sie hat gesagt, der Tag beginnt bei Sonnenuntergang, nun ja, sie war nicht im Besitz des ganzen Lichts. Er beginnt bei Sonnenaufgang."
Somit stellt man die Inspiration des Geistes der Weissagung in Frage. In dem Buch "Für die Gemeinde geschrieben" Band 1, schreibt Ellen White folgendes auf Seite 169.
"Wenn die Macht Gottes bezeugt, was Wahrheit ist, soll diese Wahrheit für immer als Wahrheit bestehen bleiben. Es dürfen keine nachträglichen Vermutungen angestellt werden, die dem Licht, das Gott gegeben hat, widersprechen. Menschen werden mit Auslegungen der Schrift auftauchen, die für sie Wahrheit sind, die aber nicht der Wahrheit entsprechen. Die Wahrheit für diese Zeit hat uns Gott als Grundlage für unseren Glauben gegeben. Er selbst hat uns gelehrt, was Wahrheit ist. Einer wird aufstehen, und noch ein anderer mit neuem Licht, das dem Licht widerspricht, das Gott unter dem Beweis Seines Heiligen Geistes gegeben hat."
Das ist sehr klar, nicht wahr?
Genauso schwerwiegend ist, daß der Lunisolarsabbat die wahre Bedeutung der dritten Engelsbotschaft verdunkelt. Die dritte Engelsbotschaft sagt uns, daß nur diejenigen, die das Siegel Gottes haben, in der Zeit der Trübsal bestehen werden, während die Verlorenen das Zeichen des Tieres tragen werden. Das Halten des falschen Tages hat also ernste Auswirkungen auf das Heil. Darüber hinaus gilt dies nicht nur für diejenigen, die den Sonntag halten, sondern auch für diejenigen, die den falschen Sabbat halten. Ellen White hat deutlich gemacht, daß die letzte Prüfung zwischen dem Sabbat, also dem Samstag, dem siebten Tag der Woche, und dem Sonntag, dem ersten Tag der Woche, stattfinden wird. Es geht nicht darum, ob man einen Sonnensabbat oder einen Mondsabbat hält. Das ist nicht das Thema.
Sie schrieb im "Review and Herald" vom 6. Juli 1897:
"Der Mensch der Sünde hat den Sonntag verherrlicht; aber was auch immer zur Änderung des vierten Gebots getan wurde, ist ohne Gottes Zustimmung geschehen und steht in direktem Gegensatz zu Seinen ausdrücklichen Geboten. Was wir alle brauchen, ist Wahrheit - schlichte, einfache, ungeschminkte Wahrheit -, die die Seele heiligen wird. Viele werden Theorien in Bezug auf die Verlegung des Sabbats vom siebten auf den ersten Tag der Woche aufstellen…"
Was war also die Änderung des Sabbats? Er wurde von einem Mondkalender auf einen Sonnenkalender umgestellt, richtig? Nein, das war er natürlich nicht. Sie sagt, die Änderung war was?
"…Viele werden Theorien über die Verlegung des Sabbats vom siebten auf den ersten Tag der Woche aufstellen, aber Gott hat positive Erklärungen über die Heiligkeit des Sabbats abgegeben, der in Eden eingeführt und vom Berg Sinai aus verkündet wurde, und eine Strafe ist mit der Mißachtung und Schändung des siebten Tages der Woche verbunden."
Klar? Kristallklar, nicht wahr?
Ich habe da eine Frage. Hat Gott die Einhaltung des Sabbats zu einer so komplizierten Angelegenheit gemacht, daß wir uns Karten ansehen, das Naval Observatorium zu Rate ziehen und uns die Mondphasen ansehen müssen, um zu wissen, wann wir den Sabbat halten sollen? Nein! Gott hat die Einhaltung des Sabbats sehr einfach gemacht: Achtet auf den Sonnenuntergang am Freitag, um zu wissen, wann der Sabbat beginnt, und achtet auf den Sonnenuntergang am Sabbat, um zu wissen, wann der Sabbat endet. So einfach ist das. Konntet Ihr dem folgen, was wir studiert haben?
Stephen Bohr - Der hebräische, geistliche Kalender - (23) "Die Lunisolar-Täuschung"